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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 26.08.1910
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1910-08-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19100826022
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1910082602
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19100826
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1910082602
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1910
- Monat1910-08
- Tag1910-08-26
- Monat1910-08
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Diese» vielt wir» de» Leser» »on Dresden U»d Umgebung a» Lage vorher bereit» al» Menü-Mrgabe »ugeftellt, wahrend «» di« Posi Lbonuenlcn am Morgen in einer Gesamtausgabe erhallen. 54. Jahrgang, 235. ren^do »W» m« lla« AMraau»,,», «»NN. a»d «onl-g-n nu» r «, s». »mich »u»w«r«,e»»n>. mz^nckr» >,«a e»k. >N»t elnm«Uger »u- ilelun» durch dt« Atoll dl« tod»,e>eli«llaetd>. kt« d«i> L«I«n> von r,«dd»n u Umg«tui>a «IN rag« void»« >u- »itllllte» »drnd.Au«. a°d«n erhotlcn oirou»- p.x>rtta»n rtktteder »nl dor Norarn-Auagad« iutamme» iugcftellt. Nachdruck nur mit d«ul> lrch« Ouellknangade Rache ") »u- Wg. — U»o«rlan»to Wanutirtvt« ivrrorn nicht ausdewahrt. Telegramm-Adresse: Nachrichten Dresden. Druck und Verlag von kiepsch k Rcichardt in Dresden, ^auplgcscchäftsstelle: Marienstrastc .5810. Freitag, 26. August 1916. Fernsprecher: 11 . 299« . »«,»1. Anzeige«-Daris diaunqeit bi- nachm 3 Ubr. Lonutaus nur Marie,istratze 3« von N brv ' .1 Uhr errrjpattitze Lrunvjeile 1<a. »r Silben» 2ü P>., KamUic« Nachrichten an«. Dresden 20 Pi i <Se,kba«t2 2ln.e,ge», aui der ^iiotUieiie ,^eile 30 j». i ore giveOpaitrqe »jeüc a T-^Oeue bOPI. — .'dir Hummern ».ach Sonu > Feiertage» d e einivultige zerle:<OPi .ainPrwar- i>ne lOPi, ^nmilren- Hachrikbreil a Dresden die r^rundg-Üe 2L Pj. — Vtnrivilrriqe Aufträge nur gegen Vorau-Le Zahlung. — ^>«de- Be. legblarr kostet 10 Ps. vresöner Lank KItlivnitLpiiLl unil kssörvon 260 W>. smpLsdit >>,1« OreaSea--».. König ckokanll-8lrasse 3 ., „ Lrsger 8lras»e 34 :: :: „ ,. 8trie»ener 8irssse 44 :: vrescken-dl.. Lsutrner 8lrn„e 3 :: Kurort iVeisaer Nirack :: :: Ickeisaen unck Kütrackenbrocka. Lareillls^ell, ^.anukms xur Vsrxinzuox Lckeck-Verkehr, Lräsinunx von ^rksolclrontsn. Wertpapiere, ^n- unck Voricsni, LeleibuLx. OoupoQS, Lmlüsung »nil Vsi .voitnn^. :.: Depots, ^»kböwslu-twA oüsner n. versoiriisssbursr. Kreditbriefe unk ullv linuptpliit/.s ck«r Wslt. ALrv eikigo ^ofev. Das Gerücht, der Deutsche Kaiser sei zum Träger dcS kommenden Nobel-Friedenspreises auserkoren, entbehrt jeder Grundlage. Zwei Obcrfeuerwehrmänncr und 8 Mann der Ber liner Feuerwehr haben sich heute zum Schutze der Deutschen Ausstellung nach Brüssel begeben. In dem Fabrikorte Lchüdlom sSchlesiens wütet eine F e u e r s b r n n st. 45 Häuser sind bisher niedcrgebrannt. In F r a ne u s b a d wird Anfang September ein non deutschböhmischen Hochschüler» errichtetes Denkmal für Wilhelm Müller enthüllt werden. Gegen die Annexio n Koreas durch Japan wird non Deutschland sowohl wie von England kein Ein- wand erhoben werden. ver Hurla» cler Nackwadi im steick;- lagzwaklliteize Licdopau-Marienberg «st derart b eschä m cud sür die bürgerliche Sache, daß der nationale Politiker kaum Worte findet, um den Ge fühlen patriotische» Schmerzes und heftigster Entrüstung, die sich ihm angesichts eines so hoch angcschivollencn Mit- täufertums und einer solchen, alles Maß überschreitenden Saumseligteit eines nur zu großen Teiles der staats- erhaltcnden Elemente mit zwingender Gewalt ausdrängen, einen adäquaten Ausdruck zu verleihen. So viel hätte man doch von der politischen Einsicht der iu Betracht kom menden staatscrhaltende» Kreise erwarten dürfen, daß sie sich der Bedeutung der Wahl genugsam bewußt gewesen wären, um Mann sür Manu an die Urne zu treten und die Niederlage, falls ßc einmal unvermeidlich war, wenig stens zu einer ehrenvollen zu gestalten. Statt dessen aber Hot die bürgerliche Wahlbeteiligung gegen 1967 einen Rück gang non rund 2666 Stimmen zu verzeichnen, dem ein Mehr non rund 3566 sozialdemokratische» Stimmen gc§en- übcrstoht. So haben bürgerliches M i t l ä u s« r t n m und die berüchtigte Partei der Nichtwählcr in Zschopau-Marienberg der staatserhaltenden Sache eine neue, mahrhast blamable Niederlage beigebracht. Daß 2666 bürgerliche Wähler einfach zu Hause geblieben sind, iß bei dem Ernste der Stunde völlig unentschuldbar. Sie haben sich dadurch mit der Glorie eines Bcvlmltcns umgeben, das mit dem Ausdruck „waschlapvig" noch sehr milde gekennzeichnet wird. Wenn nun aber auch die un liebsame Tatsache dieses neue» sozialdemokratischen Macht- zuwachscs unter so außerordentlich erschwerenden Um ständen wohl oder übel in den Kauf genommen werden muß, so darf sie doch nimmermehr dazu führen, dem un seligen Pessimismus, der fatalistischen Gleichgültigkeit, die sich in Zschopau-Marienberg in so weitem llinsangc aus bürgerlicher Leite gevsscnbart haben, weitere Nahrung zu geben. Zw Gegenteil müssen alle staatserhaltcnden Kräfte bis aufs äußerste angespannt, muß das patriotische Ge wissen in allen bürgerlichen Schichten nachdrücklich aufge- rüttelt werde», damit die Erkenntnis der verheerenden Kunrt uns Äizrenrckalt. s* Mitteilung aus dem Bureau der tt-nigl. Hoftheater, m Schauspielhaus wird Sonnabend, den 27. August, izetS „Carmen" mit Herrn Burrian als Ton Fosö, Fräu lein non der Osten als Carmen »nd Herr» Plaschkc als ESkamiüo ausgeführt. r* Schildkraut und das Bari-te, Nun gebt also auch Rudolf Schildkraut vom Deutschen Theater sür längere Zeit zum Bartete. Zuerst versucht er sich iu Berlin am Apollotheater, und wenn der Erfolg groß ist, woran nicht zu zweifeln ist. wird er Amerika und Australien dnrch wandern. Das Theater wird um einen Charakterspieler ärmer, bas Variete um eine Attraktion reicher, denn das Variete läßt sich seine Attraktionen mehr tosten, als das Theater seine Charattcrspielcr. v* Rn Stelle des in Ruhestand getretenen Professors Dr. Gerland in Stroßburg wurde der Observator am Geo dätischen Institut zu Potsdam Professor Dr. O. Hecker zum tommissarischen Direktor der Kaiserlichen Hanptstation für Erdbcbensorschung und des Zcntralbnrcaiis der Inter nationalen Sctsmvlogtschcn Assoziation in Strahburg i. Elf. ernannt. Ein Denkmal für Wilhelm Müller, den Dichter der durch Schuberts Vertonungen zur Unsterblichkeit gelangten Lieberrethen „Die schöne Müllerin" und „Wtntrrrcisc", wird von dcutschböhmischen Hochschülern in FranzenSbad errichtet werden. Anfang September soll das Denkmal ent hüllt werden. s* Johannes Nieflen, der bekannte Historienmaler, ist. 8st Jahre alt, in Köln gestorben. Er war ein Schüler der Düsseldorfer Akademie und Schadows Gehilfe. Später mar er Lehrer an der Weimarer Akademie, daun von löst« bis 18V0 Konservator am Kölner Wallras-Richartz-Muleum. Folgen, die der Partcihader zwischen rechts und links an- richtct, »och in letzter Stunde die unbedingt not wendige Einigung gegen de» gemeinsamen inneren Feind, i» der jetzt angesichts der bevorstehen de» Reichstagsneirwahlen sich die oberste Forderung des Tages verkörpert, verwirklicht werden kann. Nach dem amtlichen Wahlergebnis ist der Sozial demokrat Göhre mit I488l Stimmen gewählt wor den, Brodaus tsreis.s erhielt 47lii »nd F-ritzsche (Res.) 4632 Stimmen. Der Wahlkreis ist von jeher ein unsicherer Kantonist gewesen. Im Jahre t888 wurde der konservative Mandatsinhabcr von Herder durch den Sozialdemokraten Roscnow verdrängt, der auch 1W8 den Wahlkreis be hauptete. Der Tod Roscnvws machte dann 1WI eine Nach mahl erforderlich, die den jüngst verstorbenen Oswald Zimmcrman», de» Führer der Deutschen Rcformpartei, ans den Schild erhob. Damals gingen die sozialdemokrati schen Stimmen iu der Hauptwahl aus 16 156 gegen 13616 im Jahre 1663 zurück, während für die Konservativen 4316, sür die Reformer 5986 Stimmen abgegeben wurden. Bei der Stichwahl eroberte Ztmmermann den Wahlkreis mit 11956 gegen 16 892 sozialdemokratische Stimmen, und bei den allgemeinen Neuwahlen des Jahres 1967 behielt Zimmcrmann das Mandat gleich im ersten Wahlgaugc mit 1 4 7 6 3 gegen 1 l 281 Stimmen, die aus den Sozial demokraten Göhre entfielen. Ter Sozialdemokrat hat also einen bisher im Besitz der bürgerlichen Parteien befind lichen Wahlkreis mit einer Mehrheit von etwa 5566 Stimmen erobert. Es ist wohl begreiflich, daß das Zentralvrgan der So zialdemokratie, der „Vorwärts", wahre Jubclhismnen an- siimmt. Am Schlüsse seines Artikels schreibt er: „Das Wahlresnttat bedeutet aber noch wehr, nämlich auch eine scharfe Absage an de» Liberalismus, der sich einbildcte, im Trüben fischen zu tonne». Vor allem aber ist diese Wahl gewissermaßen eine Generalprobe sür den Ausfall der allgemeinen Wahlen gewesen, die im nächsten Jahre siattsinde». Die bürgerlichen Parteien wer de» die Hossnungcn, die sie hegten, wesentlich reduzieren müssen. Sachsen ist aus dem besten Wege, wieder das rote Königreich zu werde». Rascher als man es ver muten konnte, habe» die bürgerlichen Parteien abgewirt schaftet. Das vorliegende Wahlresnltai ist der beste Be weis dafür, daß die Sozialdemokratie mit der Haltung, die sic im Reichstage eingenommen hat, ans dem richtigen Wege war. In immer steigendem Maße gewinnt sie sich das Vertrauen der Massen, die immer mehr erkennen, wie sie von de» bürgerlichen Parteien am Nnrrcnseil gegängelt morden sind. Auf den Höhen des Erzgebirges weht wieder die rote Fahne der Sozialdemokratie! Die Nicdcrgerittcncn reiten!" Im „Bcrl. Lok.-Anz." wird das Wahlergebnis wie folgt gewürdigt: „Man hatte allenfalls mit einer Stichwahl zwischen einem der beide» bürgerlichen Kandidaten und bürgerlichen Konkurrenten »nd dem Sozialdemokraten ge rechnet. Aber daß dieser den Wahlkreis gleich im ersten Ansturm erobern würde, noch dazu mit einer so gewaltigen Stimmenmehrheit, das wird selbst narb den Erfahrungen der letzten Reichstagsersatzwahlcn vielen doch über raschend gekommen sein. Das gestrige Wahlergeb nis reiht sich den sozialdemokratischen Siegen seit, dem Ab schluß der Reichösinaiizresorm würdig an. Man wird es auch nicht anders als aus den gleichen Ursachen erklären können, die seit dem Sommer des vorige» Jahres den gro ßen Stimmiingsumschwnng im Volke herbeigeführt haben, f Die phouographischc» Memoiren Bernhard Shaws. Bernhard Shaw, der ewig reklamebedürstigc und scn- sationshungrigc englische Dramatiker, hat. wir aus Lon don geschrieben wird, begonnen, seine Memoiren sür die Nachwelt z» sammeln. Da er sich in allem und jedem non anderen Menschen unterscheiden will, io schreibt er sic nicht nieder, sondern spricht sie in einen Phonographen, dessen Platten bei seinem neuen Verleger — in diesem Falle muß man sagen „Grammophon-Verleger" -- erscheinen werden. Als Dschi-Ni-Es, so wir- Vernhard Shaw »ach seinen Initialen G. B. S- in England allgemein genannt, von seiner Absicht sprach, seine Memoiren auf diese Weise wiederzugcben, glaubte man nicht recht daran und hielt das Ganzc für eine» seiner beliebte» Scherze. Aber er machte Ernst. In einem grotesken Ausruf fordert er seine Siib skribenten aus, Bestellungen ans die Memoiren schon gütigst jetzt anfgcben zu wolle», da »nr eine beschränkte Auslage erscheinen werde. Das Werk wird ans sechs doppelt vc schriebencn Platten bestehen und in zwei Ausgaben, einer Liixnsaiisgabc und einer gewöhnlichen Ausgabe, zu haben sei». Die erste besteht a»S einer 'vrasältig gearbeiteten Kassette ans feinstem Holz mit Silberbeschlag »nd einem Schild mit der „eigenhändigen Unterschrift des Dichters". Sollte die Ausgabe in spätere» Jahren eine Vergrößerung erfahren - und Bernhard Shaw hofft, wie er meint, noch manches zu erlebe» —, so erhalte» die Lubslribentc» ans Wunsch die neuen Platten »achgcltcfcrt. Die Lnrusausgabc kostet etwa 1666 Mark und wird nur in 266 „wörtlich" nume rtertcn Exemplaren hergestellt. Die billigere Ausgabe soll nur etwa 566 Mark kosten und wird in allen einschlägigen „Vcrlagsanstalten" zu haben fein. Bei großer Rachsrage ist auch eine gekürzte Volksausgabe in zwei Platten vorgesehen. Die Käufer brauchen nicht einmal ein eigenes Grammophon zu besitzen, da ihnen die Filialen der BcrlagSgesellschaft die Memoiren jederzeit auf Wunsch gratis Vorspielen. die Uneinigkeit im Vager der bürgerlichen Parteien mußte de» Vertretern der schäristen Opposition zugute kommen. Diese hat nunmehr binnen JahresHisl das achte Mandat erreicht. Ihre Fraktion iß mit dein Eiiilritl von Paul Göhre a»s 51 Köpfe »»gewachsen." Neuerte vrahtmetclungeu bvm 25. August Die ttaisertage in Königsberg. Besuch im Rathaus. Königsberg. Um II Uhr vormittags besuchten der Kaiser und die Kaiserin, der Kronprinz, sowie die Prinzen Eitel Friedrich, August Wilhelm. Adalbert und Oskar das Kneiphoscr Rathaus. Im Mngißrnts-Sitzun-gs- saale waren unter einem Baldachin zwei Throiisessel aus gestellt morden. Zugegen waren n. a. der Oberpräsident o. Windhcim, Fürst zu Fürslenbcrg, Polizeipräsident von Wehrt »nd die städtischen Körperschaften. Der Oberbürger meister Kürte hielt eine Ansprache und bot dem Kaiser de» E h r e n t r n » k a». Ter Kaiser erwiderte init einer Rede und trank ans dem Pokal. Das Kaiierpaar nahm sodann die Vorstellung der Anwesenden entgegen und trug sich i» das neu angelegte Goldene Buch im Zimmer -cs Oberbürgermeisters ei». Kurz vor 12 Uhr begab sich das Kaijerpaar nach dem VnndeShaiise. Rede des Kaisers im Rathausc Königsberg. Ter Kaiser erwiderte ans die Ansprache des Oberbürgermeisters im Rathanse mit folgen den Worten: „Im Namen Ihrer Majestät der Kaiserin und Königin und in meinem Namen danke ich Ihnen von Herzen sür die erhebende Ansprache, in der Sic nnö iu bc rcdtcn Worten eine» kurzen Abriß der Geschichte der Stadt Königsberg »nd ihrer Bürgerschaft gegeben haben. Ich ersehe mit Befriedigung daraus, daß in den Reihen der Künigsbergcrj Bürgerschaft die Pflege der Traditio» und der Geschichte lebendig ist. Die Traditionen und die Ge schichte der Stadt sind alt und ehrwürdig und vor allen Dingen innig mit unserem Hause verknüpft. Es ist nur eine besondere Freude, Ihnen allen, meine Herren, hier unseren gemeinsamen Dank aussprcchcn zu können für dir hervorragende Haltung und den begeisterten Empfang, de» wir allerorten hier in der Stadt bei jung und alt gesunden haben. Es zeigt sich eben dnbci, daß das Band zwischen den Künigsbergcrn und ihrem Kvnigshausc doch ein ganz besonderes ist, das sich vor anderen Städten der Monarchie auszeichnct, und daß geistige und innige Be ziehungen zwischen meinem Hanse und der Sladt bestehen, die sich nicht erläutern, nur suhlen lassen. Wie der Herr Oberbürgermeister schon erwähnt hat, ist seitens meiner Vorfahre» wiederholt für das Wohl der Stadt etngcgriffcn worden und sind der Stadt Vorteile daraus erwachsen. ES ist mir eine besondere Freude, daß cs a»ch mir möglich ge wesen ist, dem lang gehegten Wunsch der Stadt ans Ver größerung durch die Entfestigung entsprechen zu tonnen. Es ist gewiß, Sie werden das begreifen, ov»> militärischen Standpuptte immer ein gewisser Entschluß, wenn eine Grenzseste ihrer Wälle teilweise entkleidet werden soll Ich habe aber doch die seste Zuversicht, daß mit Gottes Hilsc bei der Vvrtresslichkcit meines Heeres, von der Tie eine Probe gestern gesehen haben, es auch fernerhin gelinge, den Frieden a » s r e ch t z n c r h a l t e n und, falls es uns doch einmal beichieden ist, uns für liniere Eristrnz schlagen zn müsse», daß die vstprcnßischen Regimenter genügen werden, um Wall und Grade» zn ersetzen. iBraooü Es wird durch die Entfestigung Ihnen allen viel lohnende Arbeit entstehe», und Sie werden interessante Ausgaben z» bewältigen haben. Möge die Bürgerschaft ovierberrit »nd opferfreudig sein und dem bewährten Führer ihrer Bernhard Shaw bedauert in seinem Ausruf nur, dast er die Ausgaben nicht von einem bedeutenden Zeichne, illustrieren lassen könne, doch hofft er. daß sich in Zukunft jemand finden werde, der sie vertont. Zugleich kündigt er an, daß er seine in Zukunft erscheinenden Dramen gleich falls aus phonvgraphischein Wege veröffentliche» werde. Für die Rezensenten der englischen Zeitungen, die kein eigenes Grammophon besitze», wird ein »rititerabend veranstaltet werden, an dein dir Memoire» vssenlliö, vorgesührt werden solle». Der Gedanke, pboiiograplnsche Pulililationen heraiiS- zugcbe», ist durchaus nicht ne». Schon Edison, der geistige Vater des Phonographen, regte vor einer Reihe ov» Jahren diese» Gedanken an. Aber er scheint nicht prattisch dnrch snhrbar gewesen zn sei», den» die ainerilaniiche Gesellschaft, die ihn verwerten sollte, löste sich bald aus. 31 ei der Erze» trizität Bernlmrd Lbaws, die in England und auch über Englands Grenze» hinaus bereits sprichwörtlich geworden ist, ist die Verwirklichung der Idee anscheinend sicher. Eine ähnliche Absicht hatte übrigens auch Frank Wedetind Das beste Geschäft mächc» dabei schließlich die Grammvplwn- sabrikante», die bisher nur die berühmte» Sänger ans die Platten bannte». Da dies aber schließlich langweilig wird, so eiöftnen sich dnrch die „Zierwertung" der Dichter neue ge schäftliche Aussichten für diese» Jndiistiirzweig. München. Wer liebt und kennt sie »ich«, dir Stadt der Form, die Stadt des Genießens! Tausende sinü's, die doch wcnig stcns einmal im Jahre die leuchtende Vndwigsiratzc ge schlendert, einmal in kühlen Gewölbe» das ichwarzvrnnne Elixier des Lebens auf der Zunge gespürt haben müssen Sic bietet ja allen so viel, die sic suchen: denen mit langen Haaren und breiten Schlipsen, die heimlich zu Peter Paul Rubens oder Marröcs beten: den Studenten mit weitem
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