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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 02.08.1905
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1905-08-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19050802012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1905080201
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1905080201
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Handelszeitung
- Jahr1905
- Monat1905-08
- Tag1905-08-02
- Monat1905-08
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VezugS-PretS Gl Lm Hauvtexpadtti«, Wer do« »«««ab», tzell« adgetzolt, vtarteljshrlich bat p-etmallpa ts-ItchmAntzett«». bw-««s -W3.7L. Durch Li« Post be^-a« für Dentsch- laud «. Oesterreich vierteljährlich «MH für hio üört«« Lä»d« l«1 S^t-Ngäp-ettlift«. Diese N«m««r tosttt aus «lln, vahuhäfea «ud IRV IGI bet de» Zeitung s»8«r§äns«m l* «rdakrt», «O ErpWitto« ILA tzarusprech« st» Haupt-KUtut, Dre«he»r M arten straß« 34 (Fernsprecher Amt1 Nr. 171L 0»»»r-Mlt«l« Sern», T««lD « n ck e^, -«»aUvavrHofbiuUmldlg, Lü-owstratze 10 Ger»iv«ch« Amt VI Rr. SS0sl^ Morgen - Ausgabe. MpMerIagMall Handelszeitung. LmtaVktt »es KSnigl. Laub- n«L -es LSnigk. Ämlsgerichkes Leipzig, des Nates ««b des Nalizeiamtes der Stadl Leidig. Nr. 388. Mittwoch 2. August tSSS. N«-eigen-Preis die -gespaltene Petitzetle 2V Familien- und Etellen-Anzeigeu 30 Kknauziell, »«geige«. Geschästsanzetge, ««ter Lezt »der «a besouderer Stell« «ach Laris. Di» sgespoltrni Reklamezeil« 75^ U«u»tz»eschl»tz tttr >»,et,e»r ALeiL-Au-gaL« vormittag« 10 Uhr. I Moegen-Ausgab« «achmittag» 4 llhr. ! Auzetg« ft»d stet» a» Lterzpedttto« zu richte«. Grtra-Veilage« t»«r am da Morgen, Ansgabe) «ach besonderer veret-bari»«-. Die GxpedMo» « »ocheutaas un-uterbrache, geSffuet »»» früh 3 Li» abeüds 7 Uhr. Druck «ad Verlag vo, G, Volz i» Leipzig xgnh. Dr. P, N. » W. Nliakhardt). Heransgeberr Vv. «et« KUukhardt. SS. Jahrgang. Var lvicbtigrte vom Lage. * Der lippische Staatsminister Gevekot hat die Be- leidigu»g»klage gegen den Landtaasvizrprästdenten Hoff mann eingereicht. (S. Dtsch. Reich.) * I» Karlsbad erfolgt Mitte August eine Zusammen kunst zwischen Baron Feiervary und Kossuth, bei welcher wahrscheinlich nochmal« eine Ausgleichung der bestehenden Gegensätze versucht werden wird. * Nach der „Daily Mail" wendet di« englische Re gierung dem Ankauf der Whitworth-Kohleufelder durch deutsche Unternehmer fortgesetzt ernsteste Beachtung zu; es heißt, daß sie demnächst Maßregeln zum Schutz« der englischen Dampfkohlenrrzeuguag treffen werde. * Nach einer Meldung au» Stockholm soll der ab gehende Minister des Auswärtigen, Graf Gtzldenstolpe, zum Gesandten in Paris ernannt werden. * Bei einer Hebung einer schwedischen Miueukom- pagnie unweit Saud Hama lief ein Boot auf eine Uuterseemine und wurde zerstört; sieben Personen ver loren da» kleben. * Am Tore des Königlichen Schlöffe» in Warschau feuerten Unbekannte mehrere Revolv erschüfst ab und verwundeten den SchutzmannSposten. Die Täter entkamen. * Offiziös wird die Nachricht über einen Zusammenstoß zwischen dem serbischen KriegSminister Oberst Anton itsch und dem früheren Minister P rot itsch für unbegründet erklärt. * Nach einer Depesche des „v. T." ans Konstantinopel wurde «in Hoffunkiiouär al» de» Attentat» auf den Sultan dringend verdächtig verhastet. (Vgl. Ausland.) * Nach de« „New Korker Time»" wird Witte ver suchen, in Amerika eine russische Anleihe aufzuuehmr«. * Da« Mitglied der japanischen Friedenskommisfiou Gat» betonte in einer Unterredung, Deutschland habe im Laufe de» russisch-japanischen Kriege- stet» korrekte Neutralität beobachtet. Vanirer u«ä Japaner inZSäamerilra. Der südamerikanische Kontinent ist heute noch ein ungeheure» Brachland, dessen Saum nur von euro päischer Kultur und Unternehmungsgeist erschlossen und behauptet wurde. Erst die Zukunft wird das letzte Wort über diese endlosen Weiten sprechen, deren Boden un geahnte Reichtümer birgt oder hervorbringen wird, wenn erst zäher Fleiß und regelmäßige Arbeit statt der herr schenden Indolenz dort einziehen. Ohne einen erbitter ten Kampf wird dieses Ziel allerdings nicht zu erreichen sein, und heute schon bereiten sich die Mächte, die in der Welt die Musik machen, darauf vor. In aller Stille natürlich, und jede tut als sei der Fortbestand der heu tigen. unfähigen und unvollkommenen Staatsgebilde auf südamerikanischem Boden etwas Selbstverständliches, obwohl jede der lateinischen Republiken den Keim der Zerfalles und Niederganges von Anbeginn in sich trägt. Diese Hochachtung vor der Selbständigkeit der südameri- konischen Staaten wird geflissentlich von der nordameri- konischen Union zur Schau getragen, der Kanker weist mit besonderer Entrüstung auf die bösen europäischen Brüder hin, die mit den Absichten schlimmer Räuber die harmlosen Leute von Caracas bis Punta ArenaS be- obachten, und bietet bei aller und jeder Gelegenheit seinen starken Schutz an. Die Monroedoktrin, angeblich nur ein starker Schild gegen europäische Habgier, wird in Wirklichkeit immer mehr zu einen, Garn, in dem die Südamerikaner hängen bleiben werden. Nachdem der Versuch, im Herzen Südamerikas durch den Acre-Streit «inen artigen Brand zu legen, die Feuersbrunst zu löschen und sich durch die schönen Kaut- schukwälder im oberen AmazonaSgebiet em sehr will kommenes Honorar zahlen zu lasten, dank der Besonnen heit deS Di-conde do Rio Branca, de» brasilischen Mini ster» der Auswärtigen, fehlschlug, gehen di« KankeeL aus anderem Wege vor. Die friedlich« Arbeit de» Kapitol» muß nordamerikanische Interessen schaffen, Li« im -sqsbsuen Falle den Vorwand zu energischem Ein- greifen liefern können. Wir haben an dieser Stelle vor kurzem auf da» Vorgehen der amerikanischen Elektrizi- tätsgescllschaften im Staate S. Paulo hingewiesen und können heute auf Grund neuer Nachrichten von zuver- lässiger riograndenser Seite auch einen Vorstoß derKankee» in Rio. Grande do Sul mel den. der unseren deutsch-brasilischen Kreisen vielleicht zu denken gibt. Seit Jahren bildet di« Barr« von Rio Grande vor dem Zugang zum einzigen Hofen de» Staate» ein besonder» unangenehm«» Hin dern!» für di« Schiffahrt. Tagelang müssen oft selbst di« flachgehenden Küftendampfer auf «inen günstigen Dafferstand warten, der Lotsendienst ist bei dem ewigen Wandern der Sandbänke «in ungemein schwieriger und bei schwerem Netter ist «in Schiff, da» den Untiefen »U nah« kommt, psttimgiUR» verlor«. Di» OambnvOe» Dampt«. di« den Di«nst nach Südbrafili« verseh«». sind in Rücksicht auf diese Verhältnisse von besonder» geringem Tiefgänge, große Seeschiffe vermögen den riograndenser Hafen überhaupt nicht anzulaufen und gehen daher nach dem La Plata. Montevideo ist durch diese schlechten riograndenser Hafenverhältnisse groß ge worden. das brasilische Hinterland hat seine Frachten über Montevideo bezogen und abgehen lassen und der Verkehr Rio Grande» hat lediglich der Barre wegen nie den Aufschwung nehmen können, den der Reichtum deS Lande» und der lebhafte Handel ermöglichen müßte. Eine französische Gesellschaft übernahm vor Jahren die Baggerarbeiten bei Rio Grande, um endlich einen dauern den. tiefen Zugang vom Meere her zu schaffen. Aber diese» Unternehmen stellte so hohe Anforderungen an die Kapitalkraft der französischen Kompagnie, daß sie die Arbeiten bald cinstellen mußte. Lediglich die ver- lassenen Häuser der Ingenieure in den Sandhügeln er innern an jenen Versuch. Die brasilischen Behörden betreiben seit dieser Zeit auf eigene Faust die Baggerarbeiten, Jahr um Jahr werden Mittel bewilligt, um die Versuche, eine genü gende Fahrrinne zwischen Rio Grande, PelotaS und Porto Alegre zu schaffen, nicht einschlafen zu lassen, aber nach der Väter Weise betreiben die Ingenieure diese Arbeiten, die nach ihrem Wunsch auch noch ihren Kindern und Enkeln da» tägliche Brot liefern sollen. Kein Mensch im Lande verspricht sich von diesem Fortwursteln einen ernsthaften Erfolg. Sehr oft ist von deutschen Experten auf diese Barre, und Hafenarbeiten hingewiesen worden die für deutsche» Kapital sicherlich ein lohnende» An- lagefeld gewesen wären. Man hat auch jahrelang das Projekt studiert, in TorreS einen neuen Hafen zu grün- den, ihn durch Eisenbahn oder Kanal mit Porto Alegre zu verbinden und dafür die immer mehr versandende Lagoa do» Pato», also die Häfen PelotaS und Rio Grande aufzugeben. Dagegen sträubten sich natürlich die beiden Städte mit aller Gewalt, denn die Eröffnung von TorreS bedeutete für sie den wirtschaftlichen Tod. Mit scharfem Blick haben die Kankee» diese Lage erkannt und schnell auSgenützt. Heute ist eS nur eine Frage der Zeit, daß eine nordamerikanische Gesell schaft einen sicheren Weg durch die Barre vonRio Grande baggert und ihn inGe- st alt einer sechs Meter tiefen Fahrrinne durch die seichte Lagoa dos PatoS über PelotaS nach Porto Alegre weiterführt. Tie Bedingungen der Nordamerikaner find nach brasi- lischen Begriffen außerordentlich günstig. Sie fordern für die gesamte Arbeit 35 Millionen Dollar» und zwar nicht in barem Gelde, sondern in „ApoliceS", in Schuldtiteln. Sobald dem Südamerikaner die Ge- legenhsit winkt, ohne bares Geld etwa» ausführen zu können, greift er fix zu, und ohne Zweifel werden die Brasilier dar Angebot der Kankecs annehmen. Neben bei verbittet sich die Kompagnie allerdings jeglich« fiS- kalische Einmischung und verlangt SchiffahrtSabgaben. Letztere Bedingung ist gleichbedeutend mit der Bevor- mundung de» Verkehr», und die Amerikaner werden da- bei keinerlei zarte Rücksichten nehmen, besonders nicht auf den deutschen Handel, der im Staate dominiert. Dieser deutsche Großhandel sah denn auch mit sehr ge mischten Gefühlen zu. als vor einigen Monaten eine Abordnung nordamerikanischer Kapitalisten auf eigener Jocht möglichst pomphaft die Südhäfen Brasiliens be- suchte und in Porto Alegre geradezu fürstlich aufgenom- men wurde. Die Kankee« schmeicheln nach bewährtem Rezept der nationalen Eigenliebe der Brasilier, impo- nieren der Menge durch prunkvolle Repräsentation und erregen dadurch den Eindruck gewaltiger Ueberlegenheit bei den Latinoamerikanern. Hinter diesem Angebot der Baggerkompanie steckt entschieden eine politischeAbsicht. Die Anlage groß« amerikanischer Kapitalien schafft „berechtigte Interessen", und in Zeiten politischer Wirren vermag der Kankee auf Grund dieser jeden Augenblick einzu greifen, ja, er kann sich sogar durch ein energische» Dor- gehen, durch di« Herstellung der Ordnung die Sym pathien all« Elemente im Lande verdienen, die durch Besitz und Beruf dort auf eine friedlich« Lage Wert legen müssen. Allmählich wird auf diesem Wege die Union sich ein wirtschafliche» Protektorat über Brasilien sichern und der Hauptgläubiger deS brasilischen Bunde», England, würde ihr dabei kein ernstliche» Hinderni» in den Weg legen. Der große Krach, der «inst notwendig »wischen den beiden großen angelsächsischen Rationen anSbrrchen muß, wird sicherlich nicht Brasilien» wegen eintreten. Zudem ist e» für die Kank«» «in Leichte», sich in den vesttz d« brasilischen, in England finanzier te« Titel pt setzen und so dem englisch«» Kapital dt« maß gebend« Noll« in Brasilien abzun«hmen. Bei ihrem planmäßigen wirtschaftlichen Angriff auf bis vereinigten Staat«» von Brasilien schein«» di« Kan. kee» und Errnpä« nmmrbing» «tn«« » »erwart «- t«n Konkurrrnt«» bekommen: Japan. Herr Sugimura, der Vertreter deS Mikado in Rio de Janeiro, hat bei einer offiziellen Gelegenheit letzthin er klärt, daß die javanische Auswanderung künftig ihren Weg auch nach Brasilien nehmen und dort Kolonien gründen werde. Eine Dampferlinie werde denDien st zwischen Japan, Rio und Santos versehen. Diese Nachricht stimmt auffällig mit dem Programme der neuen Kolonialschule zu Tokio, deren Programm unter den Sprachen auch den Unterricht deS Portugiesischen vorsieht. Da Portugal selbst keine Gebiete mehr besitzt, die für eine japanische Emigration in Betracht kommen könnten, so liegt e» auf der Hand, daß die japanischen Behörden Brasilien als Kolonisationsgebiet in« Auge gefaßt haben. Eine solche Einwanderung würde aber für alle Europäer in Brasi- lien einL Konkurrenz bedeuten, die nicht schlimmer ge- dacht werden kann. Man könnte versucht sein, zu glauben, durch die japa- nischen Kuli» solle der Bedarf an Arbeitern in den Kasfeeplantagen S. Paulo» gedeckt werden, deren Be- schaffung immer schwieriger wird, seitdem auch die italienischen Behörden die Werbung ihrer Untertanen für die brasilischen Kaffeeplantagen verboten haben. Die Gründe für dieses Verbot liegen in Lohndifferenzen. Angeblich sind den italienischen Arbeitern in S. Paulo allein für 7 Millionen Lire Löhne nicht gezahlt worden und der Bericht de» Abgesandten der römischen Regie rung, der die Paulistaner Verhältnisse studierte, be- stätigte die Klage sein« Landsleute. Der Mikado hat aber ausdrücklich erklärt, daß « eine Anwerbung seiner Untertanen für die Kaffeeplantage nicht dulden werde. Somit ist also eine japanische Ackerbaukolonisation ge- plant, die sich natürlich gerade unserer deut schen Siedlung sehr unbequem machen würde. Diese japanischen Pläne find nicht etwa Phantasie- reien, sondern wohlüberlegt und durchberaten. Sie sind auch nicht etwa etwas Ungeheuerliche», vielmehr ist Japan in der gleichen Lage wie wir selbst: eS muß für seinen Bevölkerungsüberschuß neue SiedelungSgebiete schaffen und wird sie dort suchen, wo die angesiedelten Elemente ihm in nationaler und wirtschaftlicher Hinsicht erhalten bleiben. Ein solcher Boden für eine gesunde Siedlung ist aber Brasilien, und da die europäischen Nationen — wir an der Spitze — noch viel zu wenig diese Tatsache gewürdigt haben, wird der arbeitsfähige und anspruchslose Kuli Japans nun hier ein Wett- bewerber werden, der sich seinen Platz an der brasilischen Sonne sichern wird. Man darf sehr gespannt sein, wie die Nordamerikaner sich zu diesem neuesten Vorstoß der Japaner stellen werden. I'. Deutsches Keich. Leipzig, 1. August. * Zu« stampf «ege« Pie konfessionellen Verbindungen. Der Weimarer Kartellverbaud Neuphilologischer Bereine, der vom 14.—l6. Juli in Weimar seinen Ver» band-tag abbielt, hat auf Grund der Eisenacher und Wei marer Beschlüsse folgende Resolution gefaßt: „Der Weimarer Kartellverbaud Neuphilologischer Vereine deutscher Hoch- schulen spricht den konfessionellen Korporationen die Tristen,- berechtiguog ab, da sie eine schwere Gefahr für die Einigkeit de- Vaterland«« bilden. Der Verband, der auf wiffenschaft- licher Grundlage gegründet ist, hält es für seine Pflicht, mit allen ihm zu Gebot« stehenden Mitteln gegen Korporationen zu kämpfen, in denen freie, wissenschaftliche Forschung ge fährdet ist." * StaatSmintfter und LandtagSpräfident in Lippe. Wie UN» au« Detmold telegraphiert wird, hat GtaatSminister Gevekot am Dienstag Nachmittag di« Beleidigungs klage gegen den Vizepräsidenten de« lippische» Land tag«, den Fabrikanten Leberecht Hoffmann, bei der Staatsanwaltschaft in Detmold eiugereicht. Di« Ver- bandluog dürste voraussichtlich bereit« End« September staUfinden. Zwischen dem Minister und Herrn Hoff- mann war es, wie bereits erwähnt, bei der Verhandlung des „Diesseits"-Prozeffes in Lage z« einem scharfen Konflikt «kommen, in dessen Verlauf der Minister folgende, ebenfalls schon kurz erwähnte Erklärung veröffentlichen ließ: Nach dem Berichte m Nr. 174 der „Lipp. Tjtg." über di« Sitzung des Schöffenaericht« Lage am 28. d. M. hat der Herr Rechtsanwalt Dr. Klafing gesagt! „Ich will der vrffentlichloit gegenüber erwähnen, daß der Minister Herr» Hoffmann den Kommerz«», ratstitel aufgedränat Heck wider seine« ausdrückliche» Wunsch und oh«« daß der Regent diese« Mansch Hoffmanns gekannt hat: fern« daß der Minister «ns di« Vorstellung des Herrn Hoffmann, Liefe Verleihung rückgängig zu machen, mündlich erklärt hab«, das ginge nicht, und wenn Herr Hoffman» diesen Titel »iederlrg« »der adlehrw, so würde Las den Regenten tränken, »ud zweiten«, L«ß »s zn Le» Akten gelegt werd« »nd daß drittens der Minister später, als es ihm m de» Kram paßte, seinerseits Hoffmann »nhe gelegt, ihm amtlich geschieben hat, er stell« ihm anheim, L« Antrag zn stellen, den Titel «iederzuleaen, daß der Minister also La«, was er zurrst für unmöglich, später für möglich ,«d ausführbar sz-rum»«« Hut . .Dms« Düv- strllnog ist i, de» erste» Teile «»wahr, i» Le» letzt« Teile «michttg, die Lar« geknüpft« SchdchfnlDM»» «Iso husch. Die später gemachte Bemerkung deS Herrn Rechtsanwalts Dr. Klafing über den „staunenswerten Mangel de« Minister« an politischem Tast" betrachte ich lediglich als symptomatisch für die Auffassung jene« Herrn vom „Takt". — Detmold. 27. Juli 1905. Gevekot, StaatSminiller. Bei dieser Gelegenheit sei noch bemerkt, daß nach der „Germ." nicht bloß der verurteilte Redakteur Neumaan gegen da» Urteil de« Schöffengerichts Lage Berufung ein- gelegt hat, sondern auch der Kläger Hoffmann, da ihm die Strafe z« gering erscheint. * Berlin, I. August. * Kaiser Wilhelm« Besuch tu Kopenhagen. Wie aus Kopenhagen gemeldet wird, machte« Kaiser Wilhelm, König Christian, der Kronprinz und die Kronprinzessin von Däne mark; Prinz Waldemar, Prinzessin Marie und andere Mit glieder der königlichen Familie am Dienstag eine Spazier- fahrt nach der Eremitage, wo da« Frühstück eingenommen wurde. Nach dem Frühstück fuhren der Kaiser und König Christian mit einigen Mitgliedern der königlichen Familie über SkodSborg nach Schloß Bernstorfs zurück * Tas deutsche Geschmnder tu Gchweden. In Stockholm wird aus Anlaß deS Besuche- des Zweiten deutschen Ge- schwader-, da- morgen in den Stockholmer Schären eintrifft, eine Reihe von Festlichkeiten stattfinden. Am ersten Tage gibt der deutsche Gesandte ein Fest für die Offiziere de- Geschwader- und sonstig« Eingeladene. Kür den 3. d. M. fft da- große Fest de- König- O-kar angesetzt, da» auf der Schloßterraffe vor sich gehen wird. Am 4. August gibt die Stadt Stockdolm ein Fest in dem bekannten Koazertlokal und Restaurant Haffelbacken im Tiergarten, woran sich an de« folgenden Tagen festliche Veranstaltungen de- Marinem inister» Palander und der schwedischen Marineoffiziere schließen. Die Schlachtschiffe und der Aviso dt» unter dem Befehl de- Großadmirals v. Köster stehenden Geschwader« werfen im äußeren Schäreagebiet, im sogenannte« Trälhafvet, Anker. Diese« sonst nur de« schwedische« Kriegsschiffe« vor behaltene Gewässer wird ans Grund der von König Oskar erteilten Erlaubnis dem deutschen Geschwader geöffnet. Elf Torpedoboote de« Geschwader« laufe« mit Erlaubnis de« König« in ven Stockholmer Hafen et». Da« »»ter Befehl de« Kontre - Admirals Schmidt stehende Geschwader geht statt nach Norrköping, wie znerst beabsichtigt, nach Södertälje, einige Meile« südwestlich von Stockholm, wo e« sich vom 2. bis 8. L. M. aufhält. Ei» drittes Geschwader trifft am 3. d. M. irr dem Krieg-Hafen Karlskron» ein. Hier gibt der kommandierende Admiral Hjulhammar am folgenden Tage eia Mittagsmahl für den Geschwaderchef und die Fahrzeugschefs. Am Abend veranstaltet die Marine- Offiziergesellschaft ei« Beisammensein mit de« deutschen Kameraden. * ArLettSnnchwetse. Neber die BermittelunaStätigkeit der deutschen Arbeitsnachweise im Juni d. I. äußert sich da« „RerchSarbeitsbl." dahin, daß im ganzen die Lage sich nicht ungünstig gestaltet hat. In Süddeutschland, zum Teil auch in Westdeutschland, wurden die Verhältnisse de« Arbeits markte» allerdings durch groß« Arbeitseinstellungen und Aussperrnnaen in Mitleidenschaft gezogen und die Ber- mittelung-tatiakeit dadurch stark beeinträchtigt. Im übrigen machte sich der Beginn der Reisezeit und der Badesaison in einer Anzahl von Gewerbe« stark be- merkbar. Im Vergleich zum entsprechenden Monate des Bor- jahrrs hatte der diesjährige Juni bei einer Steigerung der Arbeitsgesuche um etwa 3700 ein Mehr an offene« Stellen um 18 400 und ein Mehr au besetzten Stellen um 11000 anfzuweisea. Nach de« für den Berichtsmonat ein gegangenen Meldungen von 82S Arbeitsnachweisen kamen im Juni d. I. auf 152 000 Gesuche männlicher Arbeitsuchender 132 000 offene und 99 000 besetzte Stelle», und bei den weiblichen Arbeit suchenden auf 33 000 Gesuche 45 000 offene Stellen und 24 000 Vermittelungen. Während bei den Männer» also aus >00 Stellenangebote 115 Arbeitsuchende entfielen, meldeten sich bei den weiblichen Arbeitsuchenden durchschnittlich nur 73 ans ISO Stelle». * Landwirtschaft-Minister ««L Alcischnot. Da- Vor gehen de- Landwirtschast-ministers v. PodbielSki, der die Vermehrung der Einfuhr russischer Schweine nach Ober schlesien abgelehnt bat, ist der „Dtsch. Tage-ztg." natürlich sehr willkommen. Während da- Agrarierblatt neulich selbst anerkannt hatte, daß eine Fleischnot bestände, spricht eS jetzt von einem „entlarvten Fleischnotschwinvrl", der nunmehr ab- getan sei. Dabei wird übereiustimmend au- Oberschlesien bekundet, und man kann die- auch in dem gewiß nicht land wirtschaft-feindlichen Zentrnm-blatt, der „Schles. Bolk-ztg.", lesen, daß in Oberschlesie« nach wie vor eine große Fleisch not herrscht, der auch durch die lächerlich geringe Sendung der Ringschea Biehzentrale nicht abgeholfen worden ist. — Der „TtaatSanzeiger" veröffentlicht ein Gesetz vom 14. Jnlt, betreffend die Erhebung voo Kirchensteuern in den Kirchengemetndrn und Parochtalverbandeu der evangelischen Landes kirche der älteren Provinzen der Monarchie, ferner «inen Erlaß dr- preußischen Ainanzmtntstrrs, betreffend Eutichädiqung der früheren Zündler mit Süßstoffen, welche Lei Inkrafttreten Les Süß- stoffaesetzes Pi« ihn,« verbltrbenen «ützstoffvorröt, freiwillig unter avmich« Aussicht gestellt hatten, dies« Vorräte aber v« den Süß- stoffankäufen durch da« Reich haben vernichten lasse». — Prinz Litel Friedrich ist von Anfang August an zu eine« Lii^ns der Schietzschul« t» Opaudau kommandiert worden. — Ln de« kaiserlich« »mckeu znr Wiederherstellung der Saal- borg bei HomLnra ». L. tzdh« habm die Maurer, wie der „vor»/' «wet, infolge von Lohnstnitigktten di« Arbeit nieder- — Li» allgemeiner Ausstand der Berliner Rollkutscher und GpedtttonsarLriter steht wahrscheinlich bevor. Ja einer versammln«» wnrd« am Montag et« neuer Lohntarif ausgestellt, dm einen Mindestlohn von 30 wschentlich bei zehnstündiger ArLettSzeit „d Li« Festsetzung Le» Hirbrnuhrfchlusses jur das Aus laden von Nollgütern verlangt. Falls dir Arbeitgeber den neu» Laris nicht Lis zum Iv. August an er kennen, soll am 20. der allge mein« Streik 1» Gpedittonsgewerb« proklamiert werd«. * Brrmm», 1. La-ust. Der vertr«8 zwischen Preuße, «>L vrime» w«t« der Erwsitsruiß des Bremer- h«»««sr H«f«»s «L L«k Brrkehrsavstatte» »L ent- sprechend«, G«»tots««st«»s4,s H «L-Ülti- vollzöge« wurv«.
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