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Sächsische Elbzeitung : 31.12.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-12-31
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787841065-187912317
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787841065-18791231
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787841065-18791231
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Elbzeitung
- Jahr1879
- Monat1879-12
- Tag1879-12-31
- Monat1879-12
- Jahr1879
- Titel
- Sächsische Elbzeitung : 31.12.1879
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SM KWWe Ellizeltmg. Amts- unö AnzeLgeAatt M das Kömgl. Amtsgericht und den Stadtrath zu Schandau und den Stadtgemeinderath zu Hohnstein. Di« „Gächs. Elb-Zeitung" erscheint Mittwoch und Sonnabend und ist durch alle Pvstanstaltcn, sowie durch die Expedition dies. Bl. fiir » Mark uierteljährl. zu beziehen. — NS" Inserate für das Mittwochsblatt werden bis Dienstag früh 9 Uhr, fiir das Sonnnbcndsblatt spätestens bis Freitag früh 9 Uhr erbeten. — Preis fiir die ge spaltene EorpuSzcile oder deren Naum 10 Pf., Inserate unter l> Zeilen werden mit 60 Pf. berechnet, (tabellarische oder complicirtc nach llcbcreinknnst.) — Inserate für die Elbzcitnng nehmen an in Hohnstein Herr Biirgermstr. Hesse, in Dresden und Leipzig die Annonccn-Viircnus von Haascnstcin L Vogler, W. Saalbach, Jnvalidendauk und Nnd. Mosse. 105. Schandau, Mittwoch, den 31. Decemder >870. Abonnements Ginladung. Auf das mit dem 1. Januar 1880 bcizinncnde erste Quartal der „Sächsischen Elbzeitung" nimmt die unterzeichnete Expedition, sowie jede kaiserliche Postanstalt zu dem Preil, von 1 Mark Bestellungen an. Wir ersuchen unsere geehrten auswärtigen Leser, die Abonncmcntö-BestclllMH gefälligst sofort machen zu wollen, indem wir bei späteren Aufträgen für die vollständige Nach- licfcrnng der bereits erschienenen Nummern nicht einstchcn können. — i finden durch die ses Blatt eine weite Verbreitung. Die Expedition der Sachs. Elbzeitunq. Jahres-Rundschau. Im Wendepunkte dcö Jahres erscheinen uns die Ereignisse der letzten Tage ohne sonderliche Wichtig keit im Vergleiche zu dem Stück Weltgeschichte, welches sich im Zeiträume des verflossenen Jahres vor unsern Augen abspicltc, deshalb wird wohl anch allseitig daö Bedürfnis; empfunden, die hauptsächlichsten politischen Ereignisse und Zustände, wie solche während des letzten Jahres in den einzelnen Ländern zu Tage traten, zu charaktcrisircu. Ein großer Krieg hat den Frieden unseres Erdthcils im Jahre 1879 nicht bedroht, der Friede war ein allgemeiner und im Ucbrigcn ist Europa auch von keinem alle Länder hcimsuchcndcn Uebel bedrängt worden, weshalb wir ohne Weiteres an eine Betrachtung der einzelnen Staaten gehen -können. Das deutsche Reich kann mit dem ver flossenen Jahre zufrieden sein, denn an der politischen Macht und Größe desselben hat Niemand zu rütteln gewagt, das deutsche Reich unternahm cö sogar, die engere Freundschaft mit Rußland zu kündigen und sich in Oesterreich-Ungarn einen passenderen Bundesgenossen zu suchen, weil die Interessen des deutschen Reiches gegenüber den panslavistischcn Umtrieben Rußlands auf eine auf Gegenseitigkeit bcrnhcndc Freundschaft mit Oesterreich-Ungarn hinwicscn. Der Bund Deutsch lands und Ocstcrrcich-Ungarnö ist auch stark genug, nm den Frieden des Erdthcils auch im neuen Jahre aufrecht zu erhalten und deshalb können wir in Bezug auf den Stand unserer auswärtigen Verhältnisse zu frieden sein. Nicht ganz in diesem Maße läßt sich die« indessen von unseren inneren Verhältnissen sagen. Hier giebt in erster Linie die Finanzfrage nnd wirth- schaftlichc Lage zu ernsten Besorgnissen Anlaß nnd bleibt cö noch abzuwartcn, ob die im letzten Jahre beschlossenen Zoll- und Steuerreformen die ersehnte Aufbesserung der unberechenbaren, allen Schwankungen unterliegenden avirthschaftlichcu Zustände hcrbciführcu werden. Andere innere Streitfragen, wie der Kampf zwischen Staat und Kirche nnd die Wclfcnangclcgcn- hcit, sind auch noch zu keinem gedeihlichen Abschlusse gelangt, dagegen hat chic Sache des Reichs auf vcr schicdcncn Gebieten Fortschritte gemacht, eine neue gemeinsame Rechtspflege ist am 1. Ocwbcr 1879 für alle deutschen Lande ins Leben getreten und daö Ncichöland Elsaß-Lothringcu ist nun auch thatsächlich dem Reiche als Bundesstaat näher getreten. In Oesterreich-Ungarn, dem uns politisch am nächsten stehenden Staate, sind mehrere schwebende Fragen im verflossenen Jahre ziemlich glücklich gelöst worden. Dahin gehören vor allen Dingen die Oceu- Patioucn der türkischen Provinzen Bosnien nnd der Herzegowina, sowie diejenige des Sandschaks Novi- bazar, durch welche Mnchtcrwciterung Oesterreich- Ungarn in den Stand gesetzt ist, seine Interessen im Orient zn wahren und den unaufhaltsam vorwärts schreitenden Zerbröckelungen des türkischen Staates zuversichtlich entgcgcnzusehen. Anch in den buntscheckigen Parteiverhültnisscn Oesterreichs ist insofern eine Besser- >ung cingctrcten, als cö mit den schmollenden Czcchcu zu einer Art schmollenden Ausgleich gekommen ist. In wirthschajllichcr Beziehung hat Oesterreich von der gleichen Calamitüt wie Dcntschland zu leiden nnd hofft man, da sich Deutschland und Oesterreich auch wirthschaftlich sehr nahe stehen, durch Abschluß eines neuen deutsch-österreichischen Handelsvertrages manche Aufbesserung auf diesem Gebiete zu erzielen. In Frankreich haben im verflossenen Jahre zwei Bestrebungen vollständig die Oberhand behalten, cö sind dies die Rcpnblikauisiruug dcö Landes nnd die HccreS- rüstuugcn. Bcidc Bestrebungen betrachten die gegen wärtigen Machthaber Frankrcichö als Existenzbeding ungen der Erhaltung und des Fortschritts der fran zösischen Nation, mir ist dabei kein Ziel und Ende abznschcn. Den herrschenden Republikanern waren erst die Beamten nicht republikanisch genug und diese mußten durch bessere Patrioten ersetzt werden, dann egte man unter den Officicrcn und Generalen, darauf volltc man die Geistlichkeit majorisircn (Fcrry'schc Untcrrichtögcsctzc) und in letzter Zeit sind die Minister selbst für nicht genügend republikanisch befunden wor den. So geht in Frankreich der Marsch in den rothen Radikalismus weiter. Nicht so glücklich wie die republikanischen Reformen wurden in Frankreich die Hccrcörcformcn durchgcführt, denn cö hat sich Vieles als verkehrt und fehlerhaft im französischen Heere hcrauögcstcllt und haben sich besonders die starken CardrcSaufstcllungcn im französischen Heere als ein Unding erwiesen, welche im Kriegsfalls nur hemmend für die Entfaltung der französischen Hccrcö- macht wirken könnte. Rußland ist im verflossenen Jahre vollständig zur Kategorie jener Länder getreten, von denen man sich nichts Gutes versieht. Daö Czarcnrcich scheint sich in einer jener Krisen zu befinden, wo die alten Schläuche den jungen Most nicht mehr bergen können nnd die alten Schläuche platzen werden, wenn man nicht recht zeitig ncnc anschafft. Grausige Beweise für diesen Thatbcstand in Rußland haben im verflossenen Jahre zwei Attentate auf den Kaiser Alexander, sowie eine Menge anderer Attentate auf hohe Ncgicrungöbcamtc und eine Anzahl Ruhestörungen in verschiedenen rus fischen Städten geliefert. Dabei hat Rußland die im letzten Türkcnkricgc davon getragenen Wunden noch nicht verschmerzt, die wirlhschaftlichc Lage läßt in Folge der mangelhaft ausgebildeten Industrie und der Mißernten in einigen Provinzen ebenfalls viel zn wünschen übrig nnd die russischen Staatöcasscn sind ziemlich leer. Man darf unter diesen Umständen ans die Entwickelung der Dinge in Rußland gespannt sein. DaS britische Jnsclrcich hat im letzten Jahre eine sehr kühne Eroberungspolitik in zwei Erdthcilcn be trieben, doch hat cö sich dabei nicht mit allzuviel Lorbeeren bedeckt und die Erfolge sind vorläufig noch sehr zweifelhafter Natur, denn der Kampf der Eng länder gegen die Zulnstümmc in Südafrika ist zwar zu Gunsten der englischen Waffen entschieden worden, aber die Aufstände der einzelnen Znlnstämme dauerten bisher fort und in Afghanistan sind die Engländer in Folge dcö allgcmcincn Anfstnudcö der afghanischen Völkerschaften in eine sehr gefährliche Lage gerathcn, die möglicher Weise mit einer vollständigen Zer trümmerung der dortigen englischen Streitkräfte enden wird. Tritt dieser Fall wirklich ein, so dürfte daö Cabinet BeakonSficld am längsten ans dem hohen Pfcrdc gesessen haben. Eine kritische Frage der Zu kunft bleibt cö auch, wie England scineu alten Rang streit mit Rußland im Orient anöfcchtcn wird, zumal die Negierungen beider Lauder neucrdiugö mit einem außerordentlichen Mißtrauen gegeneinander beseelt sind. Italien, die sechste Großmacht Enropa'ö, könnte sich Wähler fühlen, wenn cö sich cbcu nicht als Groß macht fühlte. Verschiedene italienische Staatsmänner haben offen erklärt, daß der ganze italienische Ncgicr- nngöapparat und dann zumal das Heer und die Flotte weit mehr Uuterhaltuugömittel bedürften, als Italien anfbriugcu kann, und man möchte wieder ¬ auf ein kleines Pferd steigen, um die Kassen in Ordnung zu bringen. Italien fühlt sich aber einmal als Großmacht, die noch viel größer werden will nnd nnd da wird auch der gegenwärtige Zustand in den italienischen Finanzen und NcgicrungSshstcm weiter dancrn, denn Minister finden sich immer, um daö Regieren einmal zu probircn. Daö Königreich Spanien hat im verflossenen Jahre wieder eine junge Königin bekommen, doch mit dem Eheglück ans dem spanischen Königsthrone ist leider daö Landcöglück nicht mit in Spanien cin- gczogeu. Ziemlich erbitterte Partcikämpfc dauern in Spanien fort und selbst der staatsmännischen Ge- chicklichkeit eines Canovaö de Castillo scheint cö nicht gelingen zu wollen, das Laud zu beruhigen. Eine erbärmliche Nolle spielt die Türkei weiter. An Stelle von Staatsmännern herrschen in Constanti- nopcl immer noch Weiber und Günstlinge. Geld ist nur für den Hof nnd die Vertraute» dcö Sultans da, Beamte nnd Soldaten empfangen keinen Sold nnd die Reformen werden niemals durchgcführt Daö türkische Staatöschisf muß bei diesen fortdauern den Ealamitätcn untcrgchcn nnd cö fragt sich nur, wer von den beiden Freundcn der Türkei die Trümmer bergen wird — England oder Rußland? — DaS Königreich Griechenland hat daö ganze ver- lvsscne wie anch die vorhergehenden Jahre in einem mfruchtbarcn Hader mit der Türkei nm einige Ländcrstrcifcn verbracht nnd im neuen Jahre will Griechenland wirklich loSschlagcn, wenn die Türkei biö dahin die Forderungen Griechenlands nicht erfüllt. England wird aber wohl rechtzeitig wieder ciuc Vcr- prcchnng machen, nm Griechenland aufs Ncnc zu -rösten. Die Oricntstaatcn Rumänien, Serbien und Mon tenegro führen, soweit cö dic dortigcu urwüchsigen Verhältnisse gestatten, auf Koste» der Türkei ein er trägliches Dasein, nur läßt sich dies von dem Fürstcu- thum Bulgarien, welches der Türkei geschickt anö den Lende» geschnitten wurde, nicht behaupten, denn in Bulgarien ist der Fürst Alexander nicht mit den Bulgaren zufrieden, dic Bulgaren sind aber auch nicht mit dem Fürste» zufrieden. Die bulgarischen Zustände sind überhaupt trostlos. Der Fürst findet nicht dic pas- scudcn Minister, dic befreiten Bulgaren sind anmaßend nnd leidenschaftlich, daö Land hat keine Eultnr nnd keine Staatsmänner und kein Geld, nm eine solche zu gründen. Von den übrigen kleinen Staaten Europas ist von unserem Standpunkte auö wenig zu sagen, er wähnen wollen wir nur, daß Däuemarck den Ver such gemacht hat, der Freund Dcntschlands zn werde» und daß in Belgien ein Bischof und zwar vom Papste abgcsctzt wurde. Von de» zahlreichen amerikanischen Staaten machten in dem letzte» Jahre die Republiken Chile, Pern und Bvlivia viel von sich rede», denn Peru und Bolivia waren auögczogim, um de» Empor kömmling Chile zn züchtigen, weil er durch Handel nnd Industrie emporgckommcn war. Peru nnd Bolivia sind aber selbst in die Grube gefallen, die sic für Chile gegraben haben, denn Chile ist zu Wasser und zu Lande Sieger geblieben. Ta.qesgeschichte. Sachsen. Aus einer der Finanzdcputation der 2. Kammer in Dresden von der Regierung vorgc- lcgtcu Denkschrift, welche die Elbstrom-Ncgulirung behandelt, ist ersichtlich, daß Preuße» für die Elb- stromkorrcktion bis jetzt 13 421240 Mk. aufgcwcndct »ud zur Fortsetzung derselben weitere 8 Mill. Mark bewilligt hat. Als interessant ist anö der Denkschrift zu ersehe», und cs erstreikt sich diese Thatsachc auch auf dic korrigirtc Elbstrccke innerhalb Sachsens, daß die Tragbarkeit größerer Fahrzeuge seit 1842 von 3000Etr.
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