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Sächsische Volkszeitung : 19.05.1917
- Erscheinungsdatum
- 1917-05-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-191705199
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19170519
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19170519
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Volkszeitung
- Jahr1917
- Monat1917-05
- Tag1917-05-19
- Monat1917-05
- Jahr1917
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 19.05.1917
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Nr.LI4 LEL. Iahrg. Sonnabend den 19. Mai 1917 Ulllr Nedaktian, LreSdru-lll. 16, HolL^iustrafte 4T Fernsprecher 21.?«6 Psslschetkkonto Leipzig Nr. 147Ü7 «„««»pret», -ln-aab« X n>tt illiislr. Beilage vlerteliahriich e.-lu I» Dresden und aaiij Deiitsch- -r„d frei l-nus !k.8L i» Oesterreich L.»8 ic. «»»gab« S dierteljührltch S. Iv In LreSden mid ganz Dciitschlmid frei Hau» S.Srt in Oesterreich 4. VN X. Einzel-Nummer 1v Z I!e SäLMche SslkSzeltuna erscheint an allen Wochentagen nachmittags. MKsMtlMA « ag«t,«u I Annahme von von hm« von SelihIUtSanzelacu bl? gainiltcnanzrigrn bis 1 l Uhr INNHc. vorm. Preis für diePclil-Spullzeile!L<> Z. im ^ekla- n>eleil <N» g. Für imdenilich geschriebene, sowie durch Hern- svrecher «uigeaebene Anzeigen sonnen wir die BerLiUivorlNchkcik siir dw Richligkei! desLezte» nicht übernehmen. Sprechstunde der NedoNioii: It—lS Uhr vorm. Einzige katholische Tageszeitung im Königreich Sachsen. Organ der Jentrumspartei. Ausgabe ^ mit illustrierter Unterhaltungsbeilage und relig. Wochenbeilage Feierabend. Ausgabe k nur mit der Wochenbeilagc. v««t« Veroxviiuelivl von-ügiivk« piakiiiios UVIIS rmck z;vbr!t»olil«, »lls >101/.- uuci Lularion, borvis uaok 2(?ictrnulij; «zN«I0««Ut«S voo tiO Unrk »u NiernAS ^usvoakl, ^>üu8!>k;o 2a.klrvoisv, llovor kaSLvurabavl.! Sl^oi-rcßioeKV. onLSven ' > >.>->-»»»««»»» : »»»» I Das Neueste vom Tage f ü,,, . ... - > >> .---—mm»»»»««, ' „ ... . »»»W Ikl MUk MA AWM W. T. B.) >roßes Hauptquartier^ Der große Preutzenkönig und die Jesuiten In der „Täglichen Rundschau" hat kürzlich ein Herr T. Borchardt ans Altona Urteile über die Jesuiten znm Ab druck gebracht, die Friedrich der Grobe, König bon Prentzen, fallt Haben soll. Borchardt sagt nickst, woher die Aus sprüche stammen. Er ist in seinem Sammeleifer auch nicht n-eir genug gegangen oder er hat eine Anzahl Aussprüche absichtlich nicht angeführt. Für den Fall, daß Borchardt keine Gelegenheit hatte, das ganze Jesuitenmaterial Friedrichs des Großen zu sichten und es den Lesern der ..Täglichen Rundschau" vorznführen, wollen wir ihm das Sammelamt etwas erleichtern und ihm die Aussprüche des Königs mitteilen, die in der Pariser Ausgabe der Werke Voltaires (1785), sowie in der Berliner Ausgabe (1788) zu finden sind und zwar in den Briefen an seine Freunde d'Älembert und Voltaire. ES heißt da: „Ich, meincsteils, rechne, es mir zur Ehre, die rrüunNer dieses Ordens in Schlesien anfzubcwahren und ibr Unglück nicht drückender zu machen, so sehr ich ein Ketzer bin." (2L. April 17(i0.) . „Die Jesuiten sind vertrieben, iverden Sie sagen. Ich gebe eü zu: allein wenn Sie es verlangen, will ich Ihnen be- we:s-en, daß hier nur Eitelkeit, geheime Rach- sucht, .Kabalen und endlich Eigennutz alles o .tan h a t." (3. April 1770.) „Meine Jesuiten haben große Männer hervorgebracht." llG Dezember 1773.) „Solange sie mächtig waren, habe ich sie nicht geschützt; in ihrem jetzigen Unglück (Aufhebung des Ordens 1773) aber sehe ich in ihnen nur Gelehrte, welche man beim Jugendnnterricht nur höchst schwer ersetzen könnte. Dieser wichtige Grund macht sie mir geradezu notwendig. Darum wird auch nicht der. erste beste von nur einen Jesuiten be- u.ü-en, denn ich bin durchaus interessiert, deren so viel als inorüch für mich zu behalten." (15. Mai 1774.) „Für die Jesniten-Patres hege ich nun einmal eine virwünschte Zärtlichkeit: nicht insofern sie Mcrrche sind, sondern als Erzieher der Jugend, als Ge le. r:e, deren Institut der bürgerlichen Gesellschaft nütz« lür ist." (6. August 1775.) „So sehr ich Ketzer und Ungläubiger bin, fand ich doch sm zweckmäßig, die Jesuiten beizubehalten, und zwar ans sei-: vernünftigen Gründen. Man findet nirgends ge lehrtere Katholiken, als unter den Jesuiten." >8. November 1777. (Oeuvres de Voltaire. Paris, 1785, > ^7. i,. 47, 210, 285; Oeuvres posthumes de Frödürice II, Vcrstn, 1788 t XI, 41, 73. 185. 221., In den Unterredungen Friedrichs des Großen mit dem Fürsten Ligne äußerte sich der König: ..Warum hat man den Orden aufgehoben, welcher die Anmut von Nom und Athen in Gewahrsam hatte? Die nb maligen Jesuiten waren ausgezeichnete Lehrer der" klassischen Bildung und vielleicht auch der Menschheit. D: Erziehung wird durch die Aushebung des Ordens ver- ner-en. Aber da meine Brüder, die katholischen, allerchrist lichsten, allertreuestcn und apostolischen Könige, sie fort- gcia.st haben, so sammle ich so viele bei mir ein, als ich t'.aü. Vielleicht machen mir die Leute noch einmal den Hvs. um nur welche davon zu bekommen." (Vgl. Onno g.rop, Friedrich der Große. Leipzig 1880 U. 324.) An seinen Geschäftsträger Eolombini in Rom schrieb Fr::Srich am 13. September 1773: „Sie werden jedem, der es hören will, erklären, daß ich uar.-stich in bezug auf die Jesuiten fest entschlo s s c II s ei: dieselben, so wie sie jetzt gewesen, auch fernerhin ir meinen Staaten zu erhalten. Ich habe im Vertrage von Berlin'die in Schlesien bestehenden Verhält nisse der katholischen Religion garantiert und'se i tdcm n i r g e n ds b e s s e r e P r i e ste r gefunden, als die J.st'.iten sind." (Dcrgl. Günzcl, Kirchenhistorische Schriften, Wien, 1872 ll. 240.) Es würde T. Borckfardt und der „Täglichen Rnnd- 1w. u" noch ganz anders zumute werden, we.nn sie den Bricf- wrisiel studieren würde, den Friedrich der Große mit den Jesuiten, die er in Schlesien behielt, geführt hat. DaS Gr anasinm in Glatz bewahrt in seinem Archiv den Brief- 10. Mai 1017. Westlicher Kriegsschauplatz Heeres^-ups-c. K-o »Prinz Nupprccht Zwischen der Küste und St. Onentin »ahm die Ar- lillerietätigkeit in mehreren Abschnitten zu und steigerte sich nachmittags zwischen Achevilte und Gavrelle zu großer Heftigkeit. Ein unter dem Schutz dieses Feuers beiderseits der Straße Arras -Donar einsetzender englischer Angriff brach in unserem Abwehrfeuer zusammen. Ebenso erfolglos blieben feindliche Vorstöße östlich von Monchr,. Heeresgruppe deutscher Kronprinz: An der Aisne- und Ehampagne-Front hält das leb hafte Fernst an. Bei Brahe erreichten wir durch Fortnahme eines fran zösischen Grabens eine weitere Verbesserung unserer Stel lung. Am Wintcrberg wurde ein nächtlicher Vorstoß des Feindes in zähem Handgranatenkampfe abgeschlagen. Bei ungünstigem Wetter war die Fliegertätigkeit die letzten Tage gering. Gestern schossen wir 10 feindliche Flugzeuge ab. Oestlicher Kriegsschauplatz Russisches Artillerie- und Minenfencr zwischen Aa und Düna, westlich von Lnck, beiderseits der Bahn Zloczow - Tarnopot und an der Narajowka wurde lebhaft erwidert. An der Mazedonische» Front hat der Feind nach de» Mißerfolgen der letzten Tage feine Angriffe nicht wiehertest. Das Artilleriesenei ist wieder schwächer geworden. Der erste Generalqnartiermeister: Lndendorff Neue U-Boots-Erfolgr Berlin, 10. Mai. (W. T. B. Amtlich.) Neue Unter- srcboots-Ersolgr im Atlantischen Ozean. Acht Dampfer mit 21000 Br. Nrg.-To. Unter den versenkten Schissen be fanden sich u. a. der portugiesische Dampfer „Banreiro" (früherer deutscher Dampfer „Lübeck"), 1738 Tonnen mit Wein und Kakao nach Rouen. Von den übrigen versenkten Schiffen hatten geladen drei Dampfer 9000 Tonnen Kohle für die englische Marine nach Gibraltar, zwei Dampfer 8400 Tonnen Erz nach Eng land, rin Dampfer 4000 Tonnen Roheisen nach England und ein Dampfer 7800 Tonnen Weizen von Amerika nach Frankreich. Der Chef des Admiralstabcs der Marine. Bcn^nmaiigel in England Rotterdam, 18. Mai. (W. T. B.) Rack dem „Nienwe Notlerdamschcn Eonrant" schreibt „Tailp Mail", daß infolge des U-Bootkrieges in England ernstlicher Benzinmangct herrsche. Zum Streik in England London. 18. Mai. (W. T. B.) Neiiter-Meldnng. Mehrere Führer in dem Maschincnarbeiterstreik in Shcs- fields, Liverpool. Eoventrh. Mnnchester und London sind verhaftet und lintcr Anklage gestellt worden, daß sic die Mnnitionsliefernng behindert hätten. Englische Dumdum-Geschosse Berlin. 18. Mai. (W. T. B.) Ein von de» Deut- scheu am 4. Mai bei Vullevourt gefangener Oberleutnant der englischen R. W.-Fnsiliere führte in seinem Revolver Dumdum.Geschosse bei sich, über deren Entdeckung durch die ihn vernehmenden deutschen Offiziere er sehr besorgt war. Immer wieder beteuerte er, daß er sic selbst nicht hergestellt, sondern von der englischen Heeresverwaltung geliefert be- kommen l>abe. Wechsel ans. Der verstorbene Vater des Schreibers dieser Zeile» bat das Gpmnasiuni in Glatz besucht, das Archiv dnrchstöbert und uns manche interessante Stelle daraus berichtet. So ist z. B. darin eine Erklärung des Königs gegenüber dem Jesnitenpater Sebastian Hertle zu Glatz vom 10. August 1775 zu finden, die nickst mehr und nicht weniger besagt als „I ch b i n EnerAdvoka t". Friedrich der Große als Advokat der Jesuiten, ist ein schöner Treppenwitz der Geschichte. Genügt Friedrich der Große nicht zur Heilung der Jesnitenangst. dann sollte man Nachlesen, wie sich Hein rich IO. von Frankreich, Gustav Adolf, Kaiser Joseph II., Kaiserin Katharina II.. Jean dAlenibert, I. I. Rousseau. Voltaire. Lessing. Herder, Wieland nnl» Goethe zeitweilig über die Josnit^i ausgesprochen haben. Und gar Heinrich Heine, die von allen deutschen Frei geistern gepriesene Lärmdross-st der deutschen Literatur, schreibt «Vermischte Schriften, Hamburg 1851, 1. Bd., Seite 107): „Arme Väter von der Gesellschaft Jesu! Ihr seid der Popanz »nd der Sündenbock der liberalen P a rtei geworden: man hak jedoch nur eure Gefährlichkeit, aber nickst eure Verdienste begriffen. Was euch:be trifft, so konnte ich nie einstimme» in das Zetergeschrei meiner Genossen, die bei dem Namen Lovola immer in Wut gerieten, wie Ochsen, denen man einen roten Lappen vorhält." Vielleicht lesen der sächsische Landtagsabgeordnete Dr. Kaiser und der sächsische Kultusminister diese Zeiten eben falls. die beweisen, daß es Männer bis in die tstichsten Stellen gegeben hat. die von den Jesuiten groß dachten. X Landtagsnachrichten D r c sden , 18. Mai. Die F i n a n z d e p » t a t i o n d e r Z weit e n K a m m e r hat sich mit den Anträgen der Abgeordneten Easta» und Genossen sowie Dr. Niethammer und Genossen betr, den K o h l e n m a n g e I besclMigt. Die Deputation beantragt, die Anträge der Königlichen Staatsregiernng zur s o f o r t i g e n B e r n ck s i ch t i g >i n q zu überweisen und die Erste Kammer zum Beitritt zu diesem Beschlüsse einzntaden. Die G e s e tz g e b n n g s d e p » t a t i o n der Zwei- t e n K a m m e r hat in ihren letzten Sitzung das das König liche Dekret Nr. 44 betr. den Entwurf eines Gesetzes über den Haushalt des staatlichen E I e k t r i z i tä t s - » n t e r n e l, m e n s verabschiedet. Die Deputation" becm- tragt nach Einvernehmen mit der Finanzdeputation /V die Kammer wolle beschließen, den Gesetzentwurf unverändert nach der Vorlage anzunehmen. , »«»»«« » » »»«««,» Der Weltkrieg »»»»»» » « »»»»»» Lcsterreickiisch-ungarischer Kriegsbericht Wien. (W. T. B.) Amtlich wird vcrlautbart den 18. Mai 1017. L c st l i ch c r und Südöstlicher Kriegs- scha » platz. " Nichts zu melden. Italienischer Kriegsschauplatz. Tie Jsvnzoschlacht dauert an. Tie Höhe K»k südöstlich von Plava wurde gestern früh nach zweitägigen wechsel vollen mit größter Erbitterung gefübrten Kämpfen aufge geben. Unsere Truppen setzten sich einige hundert Meter östlich des Berges fest. Im ^Gebiet von Görz herrschte tags über ausfallende Ruhe. Aach Einbruch der Dunkelheit stürmte der Feind auf jedwede Artillerievorbereitung ver zichtend, plötzlich in dichten Massen ans seinen Gräben her vor. Alle seine Anstrengungen, i» unseren Linien Fuß zu fassen, scheiterten an der kaltblütigen Abwehr unserer braven Truppen. Heute früh unternahm der Feind einen starten Vorstoß gegen den Monte Santo. Die Verteidiger warfen ilm im Nahkampf herab. Seit Beginn der Jnfanterie- schlackst führten wir über 3000 Gefangene zurück. Im Fliticher- und Plöcken-Gcbüt sowie in Südtirot steigerten die Italiener ihr Geschützfeuer. Ter Stellvertreter des Chefs des Generalstabes: Höfer, Feldmarschall-Leutnant. Der türkische Bericht K o n sta n t i » o p e l, 17. Mai. (W. T. B.) Ter Ver such englischer Kavallerie und Panzerkraftivagen, vorzu- dringen, scheiterte in unserem Artillcrieseuer. — Persiscl)« Front: Die Russen, welche seit dem 11. Mai erfolglos an- griffen, zogen sich in östlicher Richtung zurück. — Kaukasus- Front: Im Zentrum wurden einige Dörfer besetzt, die der- Ä '.WW r! .. - fi'g ' u z
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