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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 03.11.1901
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1901-11-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19011103010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1901110301
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19011103
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1901110301
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1901
- Monat1901-11
- Tag1901-11-03
- Monat1901-11
- Jahr1901
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 03.11.1901
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verugsgebühr: Dn*d» und der »Lchltr« Umzeduna. wo di« üiinvimi, durch el,enk votm oder Komnnlslontre erfolot, erkalten da« >Vl«t an Wochentaaen, die „iltt aut kann- odergeierlaactolaw. in zwri rdeilau«,adrn «den»« und vi»r,eu« «uaesielll. SLr »ückaabe ein,elandier echrtft- ickckt lewe verbiadlichleit. 8er«Ivr»cka«i»luk: L«t I Sir. II und Nr. SO««. leie,ramm »drelle: Nachrichten Lresde» Stgrülldel 1856 21 4NI Ke«. ^n, 8ee 21. KnaUkonboun. » ^ttrspp^n. * I^axudesrDnniDvn. > Oso»^ F^LsoL«^. Haupt-Geschäftsstelle: Martenstr. 38. Wl«M I DM «a v«t»r4a-/Zc-ttk«I I kmilWutttls^E! 2V. WU- VM>0MW«N8te> i«1»x»Lt^UlrL- L»»eL«tc«e. 8vt»ü1«r u. lilrvchLdLouo. j ^ llleinnuvr ZmMS Teppich-Fabrik lb. I e»»1'« velllel«, HIvt»»vu. tt. ^ uiti « » rvt-« i». ^7 ( icarl Tiedcmann, Lackiabrst, gegr. 1838, cmpsiehlt in tadellojer Waare: Hlsphall-, Bloch., vopal TamarLaUc. Liccative und Lpirltu« - Laike. sowie als Spezialüäien: Beniftrin Lacke und lemalllcylasur Lacksarve». « « Marienslr. IN. Amaltcnstr. Id». .Iwickaucr L«r. .»Ä. »ciiirickistrafte ISiadi Görlitz), Kl ««»!«»« lein«!«!« Kptelnnliie n - lluu« *» »2 Ei. i. maiikp re».-«»«..««! 'sUlllLvt>t8-LU88tSllMS. Ä ß »r «^W« ff- Linen),Llini-I, mit Okr««iR, llnrnpk -I E uuck Llektrlrltät. t'rninlinleu Ire!. " llttiiiMrelie All- ml Ilmt-koMls Hss kspl Nüllseklieb, HZ" blrlivestmss ii. L„iaackl' Franz.-tmliichcr Slieitfall. Hoinachffchten, Sächs. Finanre», 'Vittorin-Salv».!M»thmaßI.Wittrr»na:Verä»derl., lldltzl «Isla eDVeK» lpplksskt. Gerichtsverhdlg. Internat. Kiinstnusstrllnng, .San Toy". Bölienwocheiibeiicht.! ohne erhebliche 'Nievcrlchlägc. -> .^1 elllh A e/iiL« Der französisch-türkische Konflikt. Die Meldung, daß Frankreich eine Flvtlcndemvnstratioii gegen die Türkei in's Werk setzt, hat überrascht. Tenn es sind bereits mehr als zwei Monate verflossen, seit der Kvnilikt, der zwischen der französischen Republik und der Pforte schwebt, zu dem Abbruch der direkten diplomatischen Beziehungen zwischen den beiden Mächten geführt hat. Am 26. August verlieh der franzö sische Botschafter Constans Konslantinopel und acht Tage später sah sich auch der Vertreter der Türkei in Paris Mnnir-Ney ver anlaßt. der französischen Hauptstadt den Rucken zuzukchren. . Seitdem ist aber von keiner Seite ein Schritt gethan worden, um die streitigen Fragen zu entscheiden. Am Goldenen Horn verharrte man bei der bisher geübten Taktik der Berschleppnng, und in Paris konnte man sich zunächst nicht eistschießen. aus der Abberufung des Botschafters in Konstantinopcl die Kvnieyucnz zu ziehen und sofort weitere Pressionsmittel gegen die widerstrebenden Machthaber im Iildiz-Kiosk anzuwcnden. Aus welchen Motiven die sranzösischen Staatsmänner gezögert haben, der diplomatischen Aktion unmittelbar eine noch eindringlichere militärische Demonstration folgen zu lassen, entzieht sich der sicheren Beurtheilung. Vielleicht hat der Zaren- besnch in Frankreich die Verwirklichung der Absicht, die Pforte Lurch eine Flottenkundgebung zur Einsicht und Nachgiebigkeit zu zwingen, hinausgeschvben. Es handelt sich bei dem Konflikt in materieller Beziehung ursprünglich um eine an und für sich untergeordnete Geldfrage, nämlich um die Zahlung der aus dem Jahre 1875 batikenden Geldschuld der Pforte an das französische Bankhaus Lorando. Seit jener Zeit hat Frankreich nach einander allein in den achtziger Jahren achtmal die Bezahlung der Schuld verlangt. In den Jahren 1805, 1806 und 1897 hat Botschafter Cambon reklamirt und zuletzt Eonstans die Sache in die Hand genommen, wie immer vergeblich. Die Pariser Meldungen über die Entiendung einer Flotte nach den türkischen Gewässern lauteten Anfangs widersprechend. Der Mittheilung, daß ein Theil desMittclmeer-Geschwaders unter dem Befehl des Admirals Caillard nach der Türkei abgedampft sei, , folgte ein offiziöses Dementi, das alsbald durch einen weiteren Widerruf aufgehoben wurde. Nach den neuesten Nachrichten muß es als Thatsoche angesehen werden, daß daS Geschwader des Admirals Caillard nicht nach Toulon zurückgekehrt, sondern den Weg nach Osten eingeschlagcn hat. Es liegt in der Natur der Sache, daß die französische Regierung die Einzelheiten der Flottendcmonstration aus das Strengste geheim hält, und es sind daher nur Vermutbungen, wenn als Zweck der Aktion die Erlang ung eines Faustpfandes angegeben wird, um so die Erfüllung der Forderungen, die von der Pforte so lange hinnusgeschoben wurde, sicher zu stellen. Als Zielpunkte werden die Insel Mvtilcue und der Hafenplatz Salonichi genannt; dort sollen Truppen gelandet und die Hafenzölle mit Beschlag belegt werden. Da in Salonichi die Interessen vieler europäischer Großmächte, namentlich Deutsch lands, Englands und Oesterreichs, engagirt sind, so wird es iudeß nicht als wahrscheinlich bezeichnet, daß die französische Hauptstadt gerade diese Hafenstadt für die Okkupation gewählt haben sollte. Der Pariser .Figaro" versichert. der Admiral Enillard werde sich nach Mytilene, der alten Insel Lesbos, begeben, um die Zölle der Hauptstadt der Jniel, Kastrv, zu beschlagnahmen. Während Salonichi als Weltbasen einen internationalen Charakter hat, wo 'Sckiffe aller Völker Verkehren, ist Mvtilene mehr ein Hasen für Küstenfahrzeuge, die den Verkehr zwischen den nahen europäischen und asiatischen Gestaden vermitteln. Die Bebauung der 1759 Quadratkilometer großen Insel und der Handel befinden sich meist in griechischen Händen. Die Handelsbewegung in Kastro beläuft sich jährlich auf 24 bis 28 Millionen Mark, und es ver kehrten dort im Jahre 1889 90 954 Dampfer und 2512 Segel schiffe. Die politisch-militärische Bedeutung der Insel besteht aber vor Allem darin, daß sie gleichzeitig die Einfahrt in die Dardanellen und den Golf von Smyrna beherrscht. Ob die Flottendemonstration wirklich zu voller Ausführung ge langt, steht freilich »och dahin. Eine Wiener Depesche ans Konstante nopcl weiß zu melden, daß nach einer Mittheilung amtlicher türkischer Kreise die schwebende Streitfrage Lorando geregelt sei und der ganze Konflikt daher als beigelcgt betrachtet werden könne. Abge'ehen davon, daß eine authentische Bestätigung dieser Meldung abzuwarten bleibt, so fragt es sich doch, ob sich die in Konstanti nopel maßgebende Ansicht über die Erledigung des Konflikts voll ständig mit der in Paris herrschenden Auffassung deckt und ob man dort insbesondere geneigt sei» würde, sich mit der bloßen Versicherung, die Pforte werde die Forderungen Frankreichs erfüllen, zu begnügen. Nach Lage der Dinge ist das wenig wahrscheinlich. Der ganze Konflikt ist deshalb herbeigesührt und verschärft worden, weil die Pforte zwar mit Versprechungen niemals gekargt hat, aber ses schließlich immer bet ihren Versprechungen bat bewenden lassen, ohne auch nur mit einem Schritte zur Verwirklichung über- zugehen. Der französische Botschafter Constans hat seine Abreise von Konstanttnopel mit der Erklärung begründet, daß er die Verletzung von formellen Versprechungen. die .mit Zustimmung des Sultans von der türkischen Regierung abgegeben worden seien, nicht ferner zulassen könne; es handle sich ! nicht um eine Geldfrage, sondern um eine Frage der Loyalität. l3a der halbamtlichen Darlegung hieß es französischerfeilS: Am 17. August war ein Abkommen bezüglich der verschiedenen schweben den Streitfragen inst der Pforte vereinbart worden; der türkische Minister des Aeußeren hatte die einzelnen Punkte mit der Zu stimmung des Sultans abgefaßt, der den, Botschafter Evnstans versprochen hatte, daß ihm dieser Text niit der Unterschrift des Ministers des Aeußeren am folgenden Tage übersandt werden jbronner würde. Am 19. August tclegraphirte Eonstans nach Paris. keine der eingegangenen Verpflichtungen gehalten worden sei, worauf' <n, » l ^ ^ der sranzoiischc Munster des .lenßeren dem Botschafter depeichute, ^ionkurskosten die Gläubiger etwa 95 Prozent zu erwarten bättei das; angesichts einer so völligen Mißachtung des gegebenen Wortes > Die Konkurskoiteu werden ai ° """"" .i>,- Glciwitz. lPriv..Tel.j Die Königliche Hütte kün digte ihre Mitgliedschaft zum Noheisensynduat mit Jahresschlun und wird sicl^nur, von Fall zu Fall, wenn es ihr angebracht er scheint, den Syndikatsbestimmungen unterwerfen. Hcilbronn. In der heute unter Vorsitz des Landgerrchts- raths Steher stattgehablen Giäubigerversammlung der He'i- aer Gewerbebank stellte der Konkursverwalter feil, daß! daß nach der Schätzung, so weit eine solche bis jetzt möglich, die Aktiva sich aus 4 7570W Mark belaufen und die Gesammtiumnic die Verkandlungeil nicht fortgesetzt werden können und daß der Botschafter Kvnstgntiiiovcl verlassen solle. Constans ließ, wie schon bemerkt, die Pforte auch keineswegs ini Zweifel darüber, daß seine Abreise wesentlich durch den Mangel an Loyalität, den die Pforte bekundet habe, veranlaßt worden sei. Wenn man sich hiernach die Sachlage vergegenwärtigt, so wird man es begreiflich finden, daß sich die französische Regierung nicht wiederum mit bloßen Versprechungen wird absurden lassen. Es ist daher durchaus uiigerechtierligt. wenn mehrfach auch in der deutschen Presse das letzige Vorgehe» Frankreichs im spöttischen Tone behandelt und besonders daraus biugewiesen wird, daß das eigentliche Streitobjekt in argem Mißverhältnisse zu de» auf- gewandten ungewöhnlichen diplomatischen und militärischen Mittel» steht. Gegenüber der Ansicht, das Aufgebot der französischen Diplomatie sei nickt gerechtfertigt, da es sich bei der gegen wärtigen Flvttendemonstration um einen wesentlich unpoliti schen Zweck handle, der sich i» d^ ganz bestimmten Ziffer eines Geldbetrages ausdrücken lasse, muß auf das politische Moment hingewiesen werden, das darin besteht, daß Frankreich von ver Pforte eine Behandlung zu Theil geworden ist, die der Würde »nd Machtstellung einer Großmacht gewiß nickt entspricht. Tic Franzosen sind lehr wohl befugt, die Streitfrage auch vom Standpunkte der nationalen Ehre zu behandeln und die Pforte nicht blos zur Erfüllung der materiellen Forderungen zu zwingen, sondern ihr auch nachdrücklich znm Bewußtiein zu bringen, daß sie sich der französischen Republik gegenüber einer illoyalen Handlungs weise schuldig gemacht hat. »ES ist eine Verkennung der sittlichen Ge setze der Politik", sagt Treitschke. .wenn man dem Staate ein zu reizbares Ehrgefühl vorwirft. Ein Staat muß ein lehr hoch ent wickeltes Ehrgefühl besitzen, wenn er seinem Weien nicht untreu werden will. Er ist kein Veilchen, das im Verborgenen blüht: «eine Macht soll stolz und leuchtend dastehen, auch symbolisch darf er sic nicht bestreiten lassen. Er muß »»bedingt daraus Hallen, die Achtung, die er in der Staalengeiellschast besitzt, sich auch zu bewahren." Neueste Drahtmelduugen vom 2 Nvvembcr. QUarlrtS cingcticndc Tevekclien bennden sich Seite 3.1 Berlin. (Priv-Tel.) Das infolge des Ablebens der Kaiserin Friedrich verschobene Orden Skapitel zur Einweihung veS Martenburger Hochschlosses wird in Gegenwart des Kauers und des Erzherzogs Eugen von Oestenrich, sowie unter Tbcil- nahme der österreichischen Deniichherren und der dcntichcn Johanniterritter im Mai des nächsten Jahres abgehalten werden.— Die Neuordnung der Reifeprüfung an den höheren Schulen ist. der.Kreuzztg." zufolge, vom llnleriichksministerium nunmehr vollzogen worden —Nach Millheilung einer hiesigen Korreioondenz soll der aniisemitffche Abgeordnel Werner in die Redaktion der .Slaalsbürgerzeitnng" ciiigeiretcn sei». — Der Tirekior der Heil anstalt für Eprlevmchc in Wuhlgarten Dr. med. Otto Hevold wurde heute vom hiesigen Landgerichlc wegen Grabschändung z» ft Tagen Gefängniß verirrt heilt Er hatte dem Mit angeklagten Barbier Tiedkc und dem Obeipfteger Klabnnde de» Auftrag gegeben, den Sarg eines verstorbenen lchäyrigen Mädchens wieder zu öffnen, den Kops von der Leiche zu lmen »ad ihm den selben z» bringen, da er ihn seiner Sammlung einvcrlciben wolle. Diesem Befehle ist Folge geleistet worden. Tiedke und Klab undc wurden jreigcsprochcir. Berlin. sPriv.-Tcl.I Das preußische Statistische Bureau veröffentlicht einen Nachweis der endgiltigen Ergebnisse der Volkszählung vom l. Dezember vorigen Jahres in Preußen. Darnach betrug an dem genannten Tage die ortsanwcsende 'Be völkerung 54472509, davon 16 971 425 männliche, woninter 061232 aktive Militärpersonen, und 17601084 weibliche. Nach dem Religionsbekenntnis; waren 21817577 evangelische, 121.13670 katholische' und 139127 andere Christen, einschließlich der Frei- religiösen und Dissidenten. Ferner 392 322 Juden und 9813 Personen anderer Konfessionen. Köln. (Priv.-Tcl.j Die Rheinschifffahrt auf der Strecke von Maxau bis Kehl-Straßbura ist nach der „Köln. Volksztg." wegen kleinen Wassers eingestellt wordgn. K ö l n. An Stelle Benzler's wurde Dr. Phil, et theol. Pater Fidelis aus Stotzinaen zum Lector der Dogmathik an der theolo gischen Schule in Beuren und zum Abt m Marialach gewählt. Rem scheibt. lPriv.-Tel.l Bei Gerstau fuhr ein voll- besetzter Motorwagen der von Elberfeld kommenden Straßenbahn auf der Chaussee einen hohen Abhang herab und stürzte in den Lech. Der Wagen wurde zertrümmert, das Personal, sowie 6 Passagiere lebensgefährlich verletzt; 2 von den Verunglückten sind bereits todt. Der Führer des Wagens hat beide Beine ge brochen. Bosen. Der Polizeipräsident ermächtigt das „Posener Tageblatt", zu erklären, datz die Meldungen auswärtiger Blätter, der Casätier Lajp habe einen Ausweisungsbefehl erhal ten, am 81. Ortober die Stadt Posen verlassen zu müssen, jeder Begründung entbehren. aus 60000 Mark geichätzt. Ws Grund der Ucberschuldung werden die Spekulationen der Direktor!.i angegeben, welche durch Büchersälschungen die Verluste verheim licht und an die Aktionäre Dividenden von 6'/- Prozent vertheil: hätten, lieber daS Vermögen der Direktoren Fuchs und Schäs.r und des Prokuristen Krug ist der .Vonkurs eröffnet. München. Prinz-Regent Luitpold richtete ein Hand schreiben an das Staatsministerium, in welchem darauf hinge wiesen wird, daß die Errichtung verschiedener Monumental ba nie» tkcils für jetzt, thcils für die Zukunft in Erwägung steht. Tie Ausstellung des formellen Programms für dieic Bauten, sowie die damit zusammenhängende Erörterung über die Verwendung von im staatlichen Besitze befindlichen größeren Bau plätzen und älteren Gebäudckomplexen in München soll schon jetzt erfolgen. Die Festlegung derartiger Grundzüge bedeute einen Schritt weiter aus den von König Ludwig I. eingeschlagencn Bahncu. Eine weitschauende und von grotzen Genchlspunkteu getragene Behandlung dieser Sache sei für die weitere Entwickelung Münchens von nicht zu unterschätzender Bedeutung. Für die Aufstellung dieses Programms und zur Entwickelung bei seiner Durchführung soll unter dem Vorsitz des Staatsminrsters Frei herr» v. Fcilitzsch eine größere Kommission gebildet werden, welcher Vertreter der Ministerien und der stadlgemeinde 'München, so wie Vertreter der Kunst angehören. Prinz-Regent Luitpold be- hält sich vor, diese Kommission entsprechend zu verstärken und sie auch mit gleichartigen Fragen in anderen größeren Städten Bayerns zu betrauen. München. Minister Freiherr v. Crailsheim wies, um der Arbeitslosigkeit nach Möglichkeit zu steuern, die Gcneral- direktionen der Staatseisenbahnen an. alle im Bereich der Staatseisenbahnverwaltung auszuführendcn Bauardeiten in jeder Weise zu beschleunigen und die noch in Bearbeitung befindlichen Bauprojekte nach Möglichkeit zu fördern, event. auch vorüber gehend verfügbare technische Kräfte aus der Privaibauthätigkeit zu gewinnen. Ta sich die Arbeitslosigkeit ganz besonders in grö ßeren Städten, namentlich in München und Nürnberg, fühlbar mache, müßten insbesondere die Bauten in diesen Städten eine Beschleunigung erfahren. Dabei sollen die Arbeiten derart ver- theilt werden, daß eine möglichst große Zahl von Arbeitern während des ganzen Winters dabei Beschäftigung finde. Die Verwendung ausländischer Arbeiter ist zu beschränken und unter den inländischen Arbeitern sollen in erster Linie die ocrheiratbcten berücksichtigt werden. In gleicher Weise wurde die General- direktion der Posten zur Vermeidung von Arbeitcrentlassnngen ermächtigt, mit den Arbeiten für die Einführung des Tovvrl- leitnngsbetriebes in München und mit der Erweiterung der Ortstelcvhonnetze fortzuiahren. Stuttgart. fVriv.-Tel.s Die Staatsanwaltschaft hat in dem Prozeß gegen den „Beobachter" Revision gegen das Urtheil eingeleat. Wien. sPriv.-Tel.l Tie Stadtgcmcinde Krems in Nicder- öfterrcich sprach ibre Zustimmung zu der von dem BnrgerkomNee geäußerten Absicht aus, ein B i s in a r ck-Den k m cil in Krems zu errichten. Die Vorarbeiten haben bereits begonnen. Paris. Heule Vormittag ist aus Kvnstantinovel eine Deve'chc eingetroffen, ans der dervorgebt, daß die Ankündigung der Abiendnng einer ftgnzösiichen Flottendivision nach de» türkische» Gewässern genügt habe, um der Pforte begreiflich zu machen, da;, die iranzösiiche Regierung fest entschlossen ist, die Türkei zu zwingen, ihren Verpflichtungen nackzn kommen. Sowtt nach dem Bekanntwerden der von Frankreich getroffenen Ent scheidung bat die Pforte den Minister des Auswärtigen Delcan« in Kenntnis; geletzt, daß die Angelegenheit Lorando geregelt sei. wie dies früher bereits hinsichtlich der Angelegenheit Tnbiiri ge schehen sei. Auch soll der Sultan bereits das Jrave nntcneichne! haben, in welchem der Betrag der Fordcrüng Lorando's in der von Frankreich festgesetzten Höhe anerkannt wild. Es bliebe affo jetzt noch übrig, positive Garantien ffir die zu leistenden Zahlungen zu erlangen. Doch die Division Caillard ist setzt unterwegs und die französische Regierung will sie nickt zurückrusen, um sich nicht niit unbestimmten Veriprechunaen der Pforte oder des Sultans zu be giiügcn, die leiten gebasten worden sind. Wie überdies verlautet, wird die französische Regierung die Anwesenheit ihrer »schisse >» de» türkischen Gewässer» dazu benutzen, »m. abgesehen von der Angelegenheit Lorandchs und der Quai-Angelegenheit »och ver schiedene andere strittige Punkte mit der türkischen Regierung zu regeln. Es bandelt sich hier natürlich nicht um eine Gebiets abtretung, noch irgendwie die orientalische Frage wieder zu eröffnen, sondern man will nur einer Wiederholung van Vorgängen Vorbeugen, oieden Reckten nndderWürdeFrankreichswideriprechen und namentlich einer Wiederholung von Zwischenfällen, wie dem der diploma tischen Postsendungen. — Ministerpräsident Waldeck-Rousjeou hatte heute Vormittag eine Besprechung mit dem Minister Del- cassö und hierauf mit dem Marincminister. Der Minister des Auswärtigen hat sich auch nach dem ElysLe begeben und hatte dort eine Besprechung mit dem Präsidenten der Republik. — Nach Depeschen, die aus St. Eticnne, Creusot, Lens und Carmaur hier emgetroffen sind, herrscht auck heute dort überall völlige Ruhe und ist die Arbeit in den Kohlenbergwerken in vollem Gange. Zürich. lPriv.-Tel.f In der Generalversammlung der Schweizer Nordost bahn erhob das Berner Schutzkomitee Namens 247 Aktionäre Einspruch gegen die Einsetzung der heu tigen Generalversammlung, gegen den Rückkaufspreis und gegen Zinsfuß von 3Vs Prozent nicht befriedige, ein höherer aber nicht zu erhalten sei. Der Verkaufspreis von 80 bezw. 82 Millionen Francs entspreche dem Werthe der Bahn für den Bund. Rcdnv
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