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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 05.12.1933
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1933-12-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19331205013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1933120501
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1933120501
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1933
- Monat1933-12
- Tag1933-12-05
- Monat1933-12
- Jahr1933
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 05.12.1933
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TS-Sahrgano. Rr. Dienstag, r Dezember iszz kN «oft»«,», u«. eea -t«ichN«»ll» — D<>ft,»tlU,r »t« v»ty»jl«0una»a»betr) bv v«ri«d. «i»»N- >»m»n I» V».. «ntn»«w SaLInU l» Ws», Gegründet 1SS6 vru» ».Verlas»Litpsch » Reichard», VreabenA. I, Marte» «a»Ne'»»'si«! - -» »E. «m.0^1«» R«, straße ZS/». Fernruf212»!. Postscheckkonto lSSS Dresden und U-b.iu n«. Die. «lat» enthält di. amtlichen Lekann.machungen de, Amt-hauptmannschast Vreoden und de. Schledsamte. bei» .„^.Quni.n^b. L«,dn« «°ch^ Dberverstchrrungsam» Dresden Um>eN.ngN««rUN»ackk werden >y<l>,»ulb«»adn o« ZrsickIksLcksf nickt Fnskc Lckicmk«^ c§«e veiFtseks» <^K^Lten Gesetz zur einheitlichen KirchenMrung RtiilkMiilsbMW Verl tu, 4. De». Da» gelftllch« Mlutste riu« »er Deutsche« Svaugelische« Kirche hat folgendes Gesetz beschlöße«: h 1. De« Mitglieder« deö geistliche« MiulfteriumS, sowie »e« Beamte« ««d Hilfsarbeiter« der ReichSkircheuregieruu« mir» di« Zugehörigkeit »« ktrcheupvlttische« Partei««, Gilde«. Gruppe» «,d Beweg««» ge» untersagt. Die Mitgliedschaft i« de« kirchliche« Körperschaften und Synode« wird hierdurch «icht berührt. 8 d. Dieses Gesetz tritt mit seiner Berkündung i« Kraft, verli«, de« 4. Dezember 19»». , lgez.) Der RelchSbischof. Mit dem Erlast dieses Gesetzes hat, wie der Evangelische Pressedienst mlttetlt, das geistliche Ministerium «inen »urchgreikenden Entschlust zur Herstellung einer einheitlichen kirchlichen Führung gefastt. ES hat seinen Mitgliedern sowie allen Beamten und Hilfskräften der ReichSregteruna der Kirche di« Mitgliedschaft bei kirchcn- polttllchen Verbünden untersagt. Der NeichSbischof hat in Ausführung dieses Beschlusses an die obersten Behörden der deutschen evangelischen Landeskirchen die Aufsorbe- rung gerichtet, kür ihre Mitglieder gleiche Maßnah men durchzusithren. Der RelchSbischos selbst hat die Schirmherrschaft Aber die SlaubeuSbeweguug Deutfche Christ«« «ledergelegt ««d »ird i« diesem Sinne a« bi« GlaubeuSbeweguug Dentsche Christen ei« Schreibe« richte«. Dir sächsische Linie im Reich Aussprache de» Reichsbischofs mit Landesbischof Loch Dresden, 4. De». Die LanbeSkirchlich« Nachricht««» »nd Prestestelle meldet: Der RelchSbischos war heut« in Dresden »« einer Besprechung bei der süchstsche« Kirchen- regier«»-. ES wurde» die schwebende« kirchlichen Krage« behaudelt «nd ba*ei Ueberei»sti«m«ng darüber er zielt, baß bas Schicksal der Deutschen Svaugelische« Kirch« »ntre««bar mit dem nationalsozialistische« Staate verbunden ist. Die Entwicklung i« der Ge staltung der kirchlichen Neuordnung, wie sie durch di« säch» »er Kinbemesieriim fische Kirchenreglerung herbelgesührt worbe« ist, «rsährt durch de« RelchSbischos volle Zustimmung. Wie wir von unterrichteter Seite erfahren, ist baS ReichSktrchengesctz über die Mitgliedschaft der KIrchenftthrcr zu kirchcnpolitischcn Gruppen so zu verstehen, dast selbstverständlich die von den Deutschen Christen vor nehmlich vertretenen nationalsozialistischen Z i e l e, die z. V. in Sachsen schon durch die jetzige Kirchen regierung vertreten wurden, als eS noch keine Organisation der Deutschen Christen in Sachsen gab, nicht nur aufrecht erhalte», sondern auch in den austersächsischcn Ländern mit aller Entschiedenheit, nur in einer anderen Form, vertreten werden sollen. Nähere Anordnungen werden in den nächsten Tagen durch die Netchskirchcnregte- rung darüber ergehen. Zu der Meldung über die Einweisung des Landes- bischoss am Sonntag, dem 10. Dezember, wird ergänzend ge meldet, dast die Einweisung durch deu RelchSbischos stattsinden wird. Die Herren der NcichSktrchenregtrrung und der Staatsregierung werden am Sonntagvormittag im neuen Dtcnstgebäube der sächsischen Kirchenrcgierung, LukaS- strastc S, von der sächsischen Kirchenreglerung empfangen werden. Von dort findet dann das feierliche Geleit des LandeSbischofS nach der Frauenkirche statt. Das Gesetz über -te Bereiöisunv Berlin, 4. Dez. Der RctchSanzciger veröffentlicht zu dem Gesetz über die Vereidigung der Beamten und der Soldaten der Wehrmacht vom 1. Dezember 1933 eine Be gründung, in der eS heisst: Schon unmittelbar nach der Veröffentlichung der Ver ordnung des Reichspräsidenten vom 14. August 1919 sind er hebliche Bedenken gegen die Korin des Diensteides geäußert morden, der das Gelöbnis „ich schwöre Treue der Reichs- verfassung" fordert. Nach Errichtung des national, sozialistischen Staates erscheint eine neue Fassung erforder lich, die diesen Bedenken Ncchnnng trägt. Da die be absichtigte Neuregelung mit Artikel 17S der Rci(l>sversassuna in Widerspruch steht, der eine Vereidigung aus diese „Ver fassung" vorschretbt, mußte ihr durch ein aus Grund deS Gesetzes zur Behebung der Not von Volk und Reich vom 24. März 1933 zu erlassendes Gesetz eine neue rechtliche Grundlage gegeben werden. Englische KablNkWWlw aber Man» Antwort an -e Balera aboesan-t Lo « bo «, 4. Dez. Ruf der Sondersitzung d«S englische« Kabinetts am Montagnachmittag wnrde über die Rote de BaleraS berate«, in der bekanntlich E«gla«d um Stellungnahme zur AuSrnsuug einer irische« Re publik gebeten wurde. Die Sitzung dauert« zwei Stunde«. Sämtliche Minister waren anwesend. Di« Antwortnote an de« irischen Mlnisterpräfidente« soll sosort ab- gesaubt werde«. Dominioumiuister Thomas wird die Antwort am DlenStagnachmittag im Unterhaus vorlege«. Politische Kreise «ebme« an, daß i» der englische« Ant wort zwar die Tür für «tue« sriedliche« Aus gleich oss« «gehalte», gleichzeitig aber die Ausrufung einer irischen Republik unter Beibehaltung ber Recht« Ir lands als Mitglied d«S englische« Weltreiches für ««» annehmbar erklärt werde. Thomas teilte am Montagnachmittag im Unterhaus »lt, daß die Schuldsumme der «icht mehr gezahlte« irische« Laubentschädigung an England bis »um »9. November d. I. 7088 999 Pfund betrage, anderseits hätten die englischen Ein» suhrzöll« aus irische Ware« in derselben Zeit 8S7L990 Pfund eiugebracht. Litwinow beim König von Stallen Rom, 4. Dez. Am Montag wurbe der sowjelrusitsche Außenkommisiar Litwinow mit dem übliche« Zeremoniell von König VtktorSmauuel im Oulriual empfange«. Anschließend begab sich Litwinow, begleitet von Staatssekre tär Suvich, nach Llttoria znr Besichtigung der -roße« Knlti» vierungSarbeiten ans dem Pontinifche« Acker. Nachmittags sand «in Tee-Empfang aus dem Capitol statt, de« der Gou verneur gab. Am Abend gab der russisch« Botschafter ein Este« mit anschließendem Empfang, zu dem Mussolini, mehrere Minister und hohe Persönlichkeiten der Partei sowie das diplomatische Korps, soweit eS mit Rußland Bezieh««» ge« unterhält, geladen wäre«. Amerika wartet ms Roosevelts „Start-Sämß" Gn-ltch naß! Neuyork, 4. Dez. Ganz Amerika siebt in Erwartung b«S „Startschusses", mit dem Präsident Roosevelt am Dienstag unter Umgehung aller eigentlich erforderlichen Normalitäten das Alkoholverbot ausheben wird. Bereits am Montag hat der erste Weinzug, feierlich begrüßt, in Neuyork seinen Einzug gehalten, In 24 Güterwagen brachte er 709 909 Liter Kaltfornierivein im Werte von boooog Dollar. Bisher sind von den Ncuyorker Behörden 2090 Schankltzenzen genehmigt worben. An der kanadische« Grenze warte« zahlreich« Güter» «rpreßzüge, die mit Alkohol beladeu find, aus das Abfahrtssignal, um «ach Amerika zu rolle«. Ueberall läng» ber Grenze von Kanada bis Florida sind «umschmu galer eifrig bemüht, ihre letzten Schmuggel- dtsttind« an Alkohol noch zn Prohibition-Preise» <m de» Mann zu bringen. Die großen Ueberseedampfer, darunter auch die „Bremen" und die „Masesttc", haben Grobladungen an Wein, Whisky und Likören an Bord. Krupp vo« Bohle« Mitglied der Deutscheu Arbeitsfront. Der Leiter der Kruppschen Werke und Führer des Reicks- stanbeS der Deutschen Industrie, Dr. Krupp von Bohlen und Halbach, hat die Etnzelmitglledschast in der Deutschen Arbeitsfront erworben. Wiener Gauleiter Frauenfeld verhaftet. Aus Wien wird- »«meldet: Wie aus sicherer Quelle verlautet, ist der frühere Wiener Gauleiter ber NSDAP., Frauen- selb, verhaftet worben. 4» Grad Kälte i« Ural. Nach etner Meldung au» Swerdlowsk (Jekaterinburg) wurden dort am Montag 49 Grad Kälte gemeßen. Die Kälte bauert an. Alle öffent- ltche» Arbeite» mußte» eingestellt «erde». Die Kanonenhän-ler Die Frage der deutsch-französischen Verständigung hält sich dauernd im Vordergrund des WelttnteresseS. Ueberall betrachtet man die Spannung zwischen Paris und Berlin als den Knoten, nach dessen Lösung die Behebung der anderen internationalen Schwierigkeiten viel leichter wäre. Aber die erwartete Aussprache kommt nur sehr langsam in Fluß. Hindernisse aller Art sind erst aus dem Weg zu räumen, bevor jene Atmosphäre der Aufrichtigkeit und des Vertrauens hergcslellt ist, ohne die das deutsch-französische Gespräch eher gefährlich als nutzbringend wäre. Auf di« Schwierigkeiten, die sich aus der inneren Staatskrise in Frankreich ergeben, wurbe hier schon hingewiesen; ebenso auf die Mißverständnisse, die durch die Beibehaltung von veralteten politischen Methoden drüben und durch die An wendung eines ganz neuen politischen Stiles bei uns her- vorgerusen werden. Außerdem ist es aber noch eine andere Macht, der Oesfentlichkeit nicht so sichtbar wie die Regie rungen und die Parlamente, die einer Klärung jahr hundertealter Irrtümer und einer Verständigung entgegen steht und weiter entgegenstehen würde, selbst wenn sich die leitenden Staatsmänner ber französischen Re publik von ihrer überlteserten europäischen Hegemo nialpolitik losgelöst hätten und für den Gedanken deS Aus gleiches mit Deutschland restlos gewonnen wären. Die jenigen anonymen Mächte nämlich, die von Zeit zu Zelt an kriegerischen Konflikten und fortdauernd an der Aufrecht erhaltung von feindlichen Spannungen zwischen den Völ kern ein geschäftliches Interesse haben: die gro ßen Kanoncnhändler, znsammcngefaßt im Comitö deS Fol ge», der Dachgesellschaft für die französische Rüstungs industrie. ES handelt sich bei diesem industriellen Koloß de» ComitS deS ForgcS mit seinen internationalen Verbindun gen nicht nm eine Jndnstrle wie jede andere, die ihre ge schäftliche» Interessen mit den normalen Mitteln der Han delspolitik vertritt, sondern »m eine finanziell mächtig unterbaute N e b e n r e g i c r u u g, die über die Preße, das Parlament und den Generalstab hinweg einen be herrschenden Einfluß aus die französische Negierung auS- übt. Von hier sind alle die Anschläge und Widerstände auS- gcgangen, die das Genfer AbrüstungSwerk zum Scheitern gebracht haben, weil sein Erfolg eine Schädigung der Rüstungsindustrie bedeutet oder wenigstens den unangeneh men Zwang zur Umstellung mit sich gebracht hätte. Hier ist auch die Quelle aller Preßcmanövcr, die in letzter Zeit in Paris unternommen wurden, um die beginnende geistige Annäherung zwischen dem deutschen und dem fran zösischen Volke zu stören. Daß die propagandistischen Ein peitscher dieser Kreise dabei vor der Anwendung unlauterer Mittel, wie Fälschungen, nicht zurttckschrecken, beweist die Skrupellosigkeit, mit der sie sogar gegen die eigene Re gierung vorgehen, weil diese mit der grundsätzlichen Zu stimmung zu einer direkten Aussprache mit Deutschland den Jntereßen ber Kanonenhändler zuwiderzuhandeln scheint. In der Woche nach diesem Beschluß hat die Bank von Frankreich einen Verlust von 1120 Millionen Goldsranken erlitten. Diese gewaltige Kapitalabwanderung findet ihre Erklärung nur zum Teil in der Flucht englischer Gelder, di« durch die französische Staatskrise abgeschrcckt worden sind. Ein anderer Teil des Kapitals wurde — baS wirb auch in Frankreich zugegeben — von französischen Ftnanzgruppen zurückgezogen, die aus Profttlntereße gegen die eigene Währung spekulieren, um die ihnen unsympa- ttsche LinkSregterung zum Stur» und eine ihnen genehmere zur Macht zu bringen. Daß auch hinter diesem Manöver die Rüstungsindustrie als treibende Kraft steckt, ist in Paris ein offenes Geheimnis. Die ständige Gefahr, die von diesen gelbmächtigen Kreisen mit ihrer internationalen Jntereßenverfilzung für den Frieden droht, ist schon bei der Gründung des Völker bundes richtig erkannt worden. Darum ist auch in ber Satzung deS Völkerbundes der Absatz über die Rüstungs industrie eingefügt worden, in dem es heißt: „In der Er wägung, baß die private Herstellung von Munition und KriegSgerät schwere Bedenken hervorrust, beauftragen die BundeSmItgllcber den Rat, aus Mittel zur Vermeidung ihrer schlimmen Folgen bedacht zu sein und dabei auf die Bedürfntße ber BundeSmttglieder Rücksicht zu nehmen, die nicht in der Lage sind, die für ihre Sicherheit erforderlichen Mengen an Munition und KrtqgSgerät selbst herzustellen.* Geschehen ist aber auch auf diesem Gebiete in den 14 Jah ren völkerbundltcher Betätigung nichts. Im Gegenteil, die private Rüstungsindustrie, vor der hier in der Satzung ge warnt wird, hat es im Lause dieser Zett fertiggebracht, dank der französischen Vorherrschaft in Genf die ganze Ab- rüstungSpolttik de» Völkerbundes ihren Jntereßen dienst bar zu machen. Denn ihrem geschäftlichen Vorteil allein, nicht irgendwelcher Vernunft, entspricht die «m Macdonald- plan verarbeitete französische Anregung, wonach der Mann. schaftSbe stand aller eurnpätscheu Heere herabzuse-en^
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