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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 19.09.1906
- Erscheinungsdatum
- 1906-09-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190609191
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19060919
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19060919
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1906
- Monat1906-09
- Tag1906-09-19
- Monat1906-09
- Jahr1906
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 19.09.1906
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vr. Uhleruarm, Amtshauptmann. Freitag, den 21. und Sonnabend, den 22. September 1906 finden bei uns wegen Reinigung der Geschäftsräume nur unaufschiebbare Sachen ihre Erledigung. Im Königlichen Standesamt werden an beiden Tagen Anzeigen über Totgeburten und Sterbefälle vormittags von 8—9 Uhr angenommen. Der Rat der Stadt Riesa, am 18. September 1906. Fnd. D«, Mesa« Tageblatt erscheint jeden Tag Abend, mit Ausnahme der'Sonn- und Festtage. tSterieijahrucher Bezigpepreü» bei Abholung tu d« Expedition tu Mesa 1 Mark V0 Pfg-, durch uns«, Tttlger frei tu, Hau, 1 Mark «S Pfg, bei Abholung am Schalt« der kaiserl. Postanstalten 1 Mark 6S Psg-, durch den Briefträger frei in, Hau« 2 Mark 7 Psg. Auch MmraSabonumeut, werdeu angruomm«. Anzeigen-Annahmr für die Nummer de« Ausgabetage, bi, Vormittag, 0 Uhr ohne Gewähr. Druck und «erlag von Langer L Winterlich in Riesa. - «eschSftSstrllr: Goethe-Straße S». - Für die Redaktion verantwortlich: T. Langer bl Riesa. zum Ausdruck zu bringe«. Grotzeuhaitt, am 19. September 1906. Montag, den 24. September 1S06, vormittags 11 Uhr kommt im hiesigen Versteigerungslokale 1 Flasche Fußbodenlack zur Versteigerung. Riesa, den 18. September 1906. Der Gerichtsvollzieher des König!. Amtsgerichts. Seine Majestät Ser König sind Surch die gelegentlich Seiner gestrigen Anwesenheit in Gröva erfolgte so allgemeine Schmückung des Ortes sowie die Ihm dargevrachte« Huldigungen, namentlich die wohlgelnngeneu Darbietungen am Abend, hocherfreut worden «nd habe« mich z« beauftragen geruht, der Gemeinde Gröva Seinen Königliche« Dank ««d A«r»rgrr Wtblilü «a Attzchtt). Amtsblatt -rr* S18. Mittwoch. IS. September 1906, abend«. kW. Jahr« König Friedrich August in Gröva. Nach Ankunft Sr. Majestät im Schlöffe fand daselbst Frühstück statt. Nach diesem unternahm Se. Majestät eine Dampferpartie auf dem Hafen. Der Monarch benutzte hierzu den schmucken kleinen Salondampfer „Meißen", der von Herrn Baurat Ringel unter Assistenz des Herrn Hafen meister Straube geführt wurde. Neben dem König befan den sich auf dem Dampfer die Herren Generaladjutant Generalleutnant von Altrock, Amtshauptmann Dr. Uhle- mann, Kammerherr von Kommerstädt und RittergutSbe- sitzer von Altrock. Der Dampfer fuhr langsam durch den Hafen; eine große die Hafenbrücke besetzt haltende Menschen- menge brach beim Erscheinen deS Dampfers, der den könig lichen Fahrgast trug, in begeisterte Hurrarufe aus. Auf dem Kai des alten Hafens hatten die Hafenarbeiter Auf stellung genommen. Am Hafenende, wo Se. Majestät den Dampfer verließ, wurden ihm die Herren Gemeindeoorstand Scheibe, Oberzollrevisor Bochmann, sowie mehrere Steuer beamte vorgestellt, worauf die Besichtigung der Anlagen der Pure-Otl-Compagnie und der großangelegten Hafen- Hobel- und Säge-Werke erfolgte. Mit großem Interesse nahm Se. Majestät die dortigen Einrichtungen in Augen- schein. Mittels Geschirr erfolgte alsdann die Rückfahrt nach dem Schlofft wo Diner stattfand. Unterdessen hatte GröbaS Bewohnerschaft zum Fackel zuge und zur Illumination gerüstet. In der siebenten Stunde kamen die Schulkinder mit ihren Lampions im Schulhofe an. Kurz nach 7 Uhr stellten auch die Vereine. Glücklicherweise hatte der Regen aufgehört und so konnte der HuldigungSzug in der vorgesehenen Weise durchgeführt werden. Der Zug stellte sich auf der Kirchstraße auf. Er wurde eröffnet von einer Abteilung Feuerwehr mit Fackeln, der die Kapelle deS Riesaer Pionier.Bataillons folgte. Dann kamen mit bunten leuchtenden Lampions die zirka 800 Schulkinder, geleitet von den Herren Lehrern, und eS schien, al, ob eine große feurige Schlange sich fortbewegte, als der Zug der Kinder sich in Bewegung setzte. Den Kindern, denen die Schulfahne vorangetragen wurde, zu nächst schritt der Köni^l. sächs. Militärverein Gröba mit Fahne, fast vollzählig zur Huldigung vor seinem König erschienen, dann kamen die Zoll- und Steuerbeamten, Wei ler der Gemeinderat, der Kirchen- und der Schulvorstand. Der Gesangverein schloß sich an und diesem folgten die beiden Turnvereine, der alte Turnverein mit Fahne, und die Turnertnnen-Abteilung deS alten Turnvereins. Den Schluß beS ZugeS machte eine weitere Abteilung Feuerwehr mit Fackeln. Im Schloßhofe nahm der Zug in der Weise Auf- Stellung, daß der Milttärverein link« vom Altan deS SchloffeS, der Gesangverein rechts desselben und die Turn- uereine gegenüber vom Altan standen. Bor diesem hatten sich die Vertreter der Behörden ausgestellt. Die Schul linder standen in weitem Halbkreis hinter den Vereinen. Se. Majestät sah vom Altan aus dem Aufmarsch -u und nahm von dort aus die Huldigung entgegen, die mit Ge sang des Gesangvereins, der wieder einmal sein Bestes bot, unter Leitung des Herrn Organist Härtig eingeleitet ward. Mächtig erklang die veränderte, von Herrn Kantor Bieber gedichtete Sachsenhymne, worauf Herr LandtagSab- geordneter Greulich folgende Ansprache an Se. Majestät richtete: Allerdurchlauchtigfler, großmächtigster Fürst! Freudig bewegten Herzens sind wir heute gekommen, um Eurer Majestät dafür zu danken, daß wir hier erscheinen durften. Die Ovation, die wir Eurer Majestät bringen dürfen, ist keine künstlich hervorgerufene, sondern alle, die mit uns gekommen, sind beseelt von dem einen Wunsche, Seiner Majestät von neuem die Versicherung unwandelbarer T-eue und Ergebenheit darzubringen. Wir sind stolz darauf, von einem Fürsten regiert zu werden, der die Herzen seines Volkes im Sturme erobert hat. Ueberall, wohin wir blicken, hat Gott der Allmächtige seit dem Regierungsantritt Seiner Majestät daS Füllhorn seines reichen Segens nuSgegossen über unser geliebtes Sachsenland. — Industrie und Landwirtschaft, die beiden mächtigsten Crwerbszweige unseres wirtschaftlichen Lebens, sie rüsten sich von neuem, um im friedlichen Wettbewerb der Völker ihre Stellung auf dem Weltmärkte voll und ganz zu behaupten, sie bemühen sich, daS, was ihnen Wissenschaft und Intelligenz errungen, ins praktische Leben umzusctzen. Möge es der weisen Regierung Seiner Majestät gelingen, in die Herzen derer, die berufen sind, an der Spitze dieser beiden größten Wirt schaftsgruppen zu marschieren, da« Bewußtsein immer tiefer ein dringen zu lassen, daß diese beiden Erwerbszweige nicht gegen einander, sondern nebeneinander ihre Pflichten gegenüber dem Staate und der Bevölkerung zu erfüllen haben. Kunst und Wissen schaft gedeihen unter dem Protektorate Seiner Majestät. Handel und Gewerbe schreiten auf dem geebneten Boden rüstig vorwärts; der beste Beweis dafür ist die in den Mauern der Haupt- und Residenzstadt Dresden eröffnete Kunstausstellung. Sie gibt uns Zeugnis davon, daß es hier kein Ruhen und Rasten gibt, sondern ein immerwährendes Vvrwärtsstreben, etwas Schönes, Gutes und Tüchtiges zu leisten. — Unsere Schulen, vor allen Dingen unsere Volksschulen, sind vorbildlich geworden in unserem geeinten deut schen Vaterlandc, ja in der ganzen zivilisierten Welt. — Für unsere Arbeiter hat Seine Majestät stets ein warmes Herz gehabt, Seine Regierung hat schon öfter dort, wo es nötig, helfend und be ruhigend eingegriffen. — Aber einer der schönsten Edelsteine in der Regierung Seiner Majestät ist die Sorge für die Armen, Schwachen und Kranken, für die, die mühselig und beladen sind; ihnen ihr LoS zu erleichtern, hat Seine Majestät als eine seiner erhabensten Regentenpflichten aufgefaßt. — Sollten wir da nicht der Vor sehung dankbar sein, daß sie uns einen Fürsten gegeben, der so für sein Volk besorgt ist, sollten wir da nicht unsere Wünsche zusammenfassen in dem Rufe: Gott schütze Seine Majestät den König Friedrich August! Seine Majestät König Friedrich August hoch, hoch, hoch! Jubelnd stimmten die Teilnehmer in daS Hoch ein, und sangen dann unter Musikbegleitung: „Den König segne Gott!" Se. Majestät verließ hierauf den Altan und begab sich -u einem Rundgang nach dem Schloßhofe. Beim Be- treten desselben überreichte Frl. Käte Scheibe dem König einen Blumenstrauß unter folgenden schön gesprochenen Worten: Heil, König, Dir! Du Sprosse hoher Ahnen, Du edles Reis am Heldenstamm Wettin, Dir jauchzt daS Volk, Dich grüßen unsre Fahnen; Zu Ehren Dir gab gern der Wald sein Grün. Du gehst einher auf Alberts Heldenspuren, Auf Deines frommen Vaters Dornenpfad; Wie Elternsegen alänzt's auf unfern Fluren, Die heut Dein Königlicher Fuß betrat. Von Deinem Ahn'n klingt's aus vergangnen Tagen, Daß man bewirtet ihn auf blankem Erz, Doch raunt aus BergeStiesen dumpfes Klagen: „Edles Metall, kein Berggeist mehr beschert'S". Manch kostbar Gut trägt unsres Stromes Rücken, Dess' Welle leis' Dein Königsschloß umspült. Darfst Deines Volkes Herz Du auch erblicken, Das fromm Dein Leid mit als das seine fühlt? Da kommst Du selbst, der Ehrfurcht Zoll zu holen, Die Volkestreu dem treuen König weiht, Und gute Geister auf beschwingten Sohlen Beflissen stehn zu Deinem Dienst bereit. Sie wollen freundlich heute Dir begegnen, Gehorsam, Freude, Friede, Dankbarkeit, Und Deinen Eingang hier und AuSgang segnen Und bei Dir bleiben jetzt und allezeit. So laß Prophetin sein mich dieser Stunde: „Du stehst zu uns, und zu Dir stehen wir." Set uns gegrüßt mit Herz und Hand und Munde, Willkommen hier! Heil, lieber König, Dir! Dankend nahm Se. Majestät die Gabe in Empfang und unternahm dann einen Rundgang, hierbei in leut seligster Weise an verschiedene ZugSteilnehmer Fragen richtend. NamenS der Schulkinder sprach daS Schulmäd chen Kahle, die erste der ersten Mädchenklaffe, unter Ucber- reichung eines Blumenstraußes folgendes Begrüßungsget icht: Nun ist sie gekommen, die frohe Stunde, Da sich löset des Herzens beglückender Bann. Der König kommt, so tönt cs von Mund zu Munde, Der gute König kommt, so kreiset die frohe Kunde, O glücklicher Jubel, der unsre Herzen bezwang. Gott grüß' Dich, erhabener Landesvater, Der allzeit so liebreich, so freundlich, so gut. Gott grüß' Dich, dos Sachsenoolks treuster Berater, Mit Öelreis des Friedens geschmückt, fern allem Hader. Wir grüßen Dich, o König, in jugendlicher Glut. Gott grüß' Dich, o König, der Kinder Wonne, Die frohlockend und jubelnd Dir entgegengeeilt, Im Glanze der hundertjährigen Königskrone Erstrahlet Dir golden der Liebe Sonne, Wo unter Deinem Volke Du immer geweilt. Willkommen auch uns! O innig willkommen! Wir schließen in Hütte und Herzen Dich ein. Und ist nun der Tag, der schaffende, entronnen, Und winket die selige Nacht nun dem Frommen: Wir wachen für Dich und denken in heißem Gebete Dein. Den Frontrapport des Kgl. sächs. MilitärvereinS Gröba und Umgegend überreichte dessen Vorsitzender, Herr Ziegelei besitzer Robert Hensel. Auch beim Milttäroeretn zog Se. Majestät verschiedene Kameraden inS Gespräch. ES folgte als weiterer Gesang deS Gesangvereins: „Grüß dich Gott, mein liebes Sachsenland!" ebenfalls von C Bieber, und schließlich al« schöner Schluß Gesang der Schulkinder unter Leitung de« Herrn C. Thtemig non Laniky'r „Wir halten drei Worte stets hoch und hehr", der recht hübsch wirkte. Damit war die Feierlichkeit beendet und die Vereine verließen den Schloßhof in der Ordnung, wie sie gekom men; die Schulkinder sgingen diesmal^ zuletzt. Der Zuz
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