Suche löschen...
02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 04.06.1915
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1915-06-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19150604026
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1915060402
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19150604
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1915060402
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1915
- Monat1915-06
- Tag1915-06-04
- Monat1915-06
- Jahr1915
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Düse» «latt »ird den Lrjem von Druden und Umgebung am Tag« vorher bereits als Mrna-Iiirgade zugeftellt, wShrend e« die Vost Bezieher am Morgen In einer Delainianr-gabe erhallen. SS. Jahrgang. ^2 ISS. V«tug»-G-Uhr !e»>ettL^tch,wet. »nali,erZu1ragung(an Sonn- u. Momasen nur kinin»y».L0V!., durch auiwLrN,« «nni-me. Ii.ll.n »t, ,.!» M. i»«t einmal»«! Zu- i>«»ung durch di« Polt ^V1,<Lu.»ch.°«Id>. »u.l,«d: Order- W-iÄL NMIIen 7,17 Lir«. — -iechdruck nur «tt »«llitcher 0»«U««< »»»ad. <^Dr«»dn«r »«».ntchtmfdemitzrt. Freitag, 4. Juni ISIS. Telegramm-Adresse: Rachrichten Dresden. 18S8 Druck und Verlag von Liepsch Sc Reichardt in Dresden tzauxtgeschäftsstetter Nlarienstrafre 58/^0. Samnielnummer für sämtliche Tclephonanschiüsse: 25» 241. Nachtaiischluß: 20011. Nnieigen-Preise Annahme »an AnNin- diaungen dt, nachm. 2 Uhr Sonntag, nur Warienltrahe es »an II dt, >/,l Uhr. Die rtnlpaltta« Zette <et»>« 8 Silben) sa Ps., di- -weilpalitge Zette aui Terisetie 7« Df., die zweifpail. Reklame»»- t.so M.. Famittin- Nachrichten au, Dr«,- V.n di« einfpaii. Zeile 2ä Pf. — In Num- mern nach So«,, und Feiert.,«« erhöbe Prei-sötze. — AuswSr- tige AusirLg« nur gegen Vorausbe>id>ung. - ZederBelegbialnOPf. Przemysl wiedererobert. Schwerste Verluste der Srauzose« bei vergeblichen Augristen. — Ae »Smvle am San. — Seutschseindliche Ausschreitungen in Saglanb and Italien. — Ae englischen Sejamtverlufte. — Ae Ballanstaaten. — Fiarl« der neuen rujfijchen Kriegsanleihe. Przrmtzrl wiedrrerobert. Amtlich wird verlantbart: Seit 8 Uhr 8» Min. ist PrzemySl wieder in unserem »ie«. »armittass Besitz. Der Stellvertreter -es Ehess -es Generalstabes: tW.D.V.s v. HSser. Feldmarschall-Lentuant. Eine ebenso kurze, wie inhaltsreiche Meldung! Przemysl ist wicdererobert worden, die verbündeten Truppen haben ihren Siegeslauf, haben all die helden mütigen Kämpfe, die zur Vernichtung ganzer russischer Armeen, zur Gefangennahme von 300 000 Feinden führten, durch die Erstürmung des Zentrums des russischen Wider standes in Galizien wundervoll gekrönt. Am 2. Mai setzte die Offensive der verbündeten Truppen in Westgalizicn ein. Die russischen Stellungen am Dunajcc wurden durch brochen und nun drangen die verbündeten Heere in unauf haltsamem Siegcszug in Galizien vorwärts. Bald wankten die russischen Linien in den Beskiden, bald auch knickten die Höhenstcllungen der russischen Heere in den Karpathen unter dem eisernen Druck der Zange der deutschen und österreichisch ungarischen Truppen zusammen. Erst am San konnten die russischen Führer ihre Strcitkrästc wieder versammeln und den Versuch wagen, der gewaltig brandenden Woge der Verbündeten einen Damm entgcgenzusctzcn. Auch er wurde hinweggespült, -er San wurde überschritten, Przcmnsl nicht nur vou Süden und Osten, sondern auch von Borden her angegriffen und die letzte Verbindung der Feste mit Lem berg unter das Feuer deutscher und österreichischer Geschütze genommen. Das Schicksal der Festung konnte, nachdem im Laufe dieser Woche fünf Forts erstürmt waren, nicht mehr zweifelhaft sein. Es hat sich rascher erfüllt, als wir uns zu hoffen getrauten. Am 22. März wurde Przemysl von Ge neral v. Kusmanek den Russen übergeben. Nicht die russi schen Waffen, nicht der Einsatz all der Tausende von russi schen Soldaten, die im Verlaufe der viermonatlichcn Be lagerung hier gefallen sind, hatte die Ucbergabe der Festung herbeigeführt. Dem Hunger erlagen die tapferen Verteidi ger. Ungeheurer Jubel herrschte im Dreiverband, schon glaubte man in Petersburg, Paris und London, daß mit dem Fall von Przemysl das Schicksal der Verbündeten in den Karpathen besiegelt wäre. Da aber erhoben sich unsere Scharen und fegten wie ein Sturmwind über Galizien hin. Viereinhalb Monate haben die Russen Przemysl vergebens berannt — in einem Monat ist ganz Ostgalizien vom Feinde gesäubert worden, in einer knappen Woche die Festung zurückerobcrt worden. Das mag man sich im russischen Hauptquartier vor Augen halten und danach die weiteren Aussichten für die russischen Heere in Galizien bemessen. Wir aber sind des Dankes voll für die jeder Anstrengung trotzenden Truppen, die unter genialer Führung diese rasche und glückliche Wendung auf dem blutgetränkte» Boden Galiziens hcrbcigeführt haben. Hierzu liege« «och folgende Draht«achrichte« vor: München. Rach einem Telegramm des General obersten o. Mackensen an den König von Bayern ist Przemysl unter hervorragender Beteiligung bay rischer Truppe« von den Verbündeten genommen worden. IW. T. B.j ßk. Aussig. iPriv.-Tel.j Die Wieüercinnahmc von Przemysl ruft in ganz Deutsch-Böhmen große Begeisterung hervor. Die öffentlichen Gebäude sowohl als zahlreiche Privathänser sind in allen deutsch-böhmischen Städten beflaggt. Ser amtliche deutsche Srkegrbericht. lAmtlichs Grobes Hauptquartier. 3. Juni. Westlicher Kriegsschauplatz. Um de« von den Engländern besetzte» stark ausgebanten Ort Hoogc, etwa 8 Kilometer östlich von Aper», ent wickelte sich ein Kamps, der einen günstigen Ber, lauf für «ns nimmt. Wir sahen uns gezwungen, de» Dur« der Martinskirche in Bper«, ans dem feindliche Artilleriebeobachtnngsstellen erkannt waren, gestern z» be seitige«. I« der Gegend nördlich von Arras war die Kamps- tätigkeit anf der Front Souchez—Neuville und südlich wie der sehr lebhaft. Die Franzose« setzten dort nachmittags nnb in der Nacht mehrfach zu größere« Angrisscn ei«, die an einzelne« Stelle« z« erbitterte« Nahkämpfc» führten. Ueberall erlitte« die Franzosen die schwer ste« Verluste, ohne irgendwelche Vorteile z« erringe«. Um de« Besitz »er Zuckerfabrik bei Souchez wird »och andauernd gekämpft. DaS Fene» der französischen Artillerie aus die hinter unserer Stellung liegenden Ortschaften forderte «nter den französisch«« Einwohner« gestern wieder zahlreiche Opser, so z. B. in Angres. wo 8 Männer. 18 Frauen «nd 10 Kinder, und in Mvricourt. wo r Frauen getötet oder verletzt wurden. I« Priesterwalde sind die Kämpfe noch nicht ab geschlossen. I« d«n v»,«se» bewarfen unser« Flieger de« Vtapp«nvrt^n«< Aahnkn,t»n»»nkt Nemirrmont nnd^ feinde wMt. liche Truppenlager bei Hohneck mit Bomben. Kleinere ört liche Gefechte entstanden hentc nacht in der Gegend des Fecht- Taleo bei Metzeral. Oestlicher Kriegsschauplatz. Die Lage ist unverändert. Südöstlicher Kriegsschauplatz. Die Festung Przemysl ist heute früh, nachdem in den Nachtstunden die sich noch haltenden Werke der Nord- sront gestürmt waren, von uns genommen worden. Tic Beute ist noch nicht zu übersehen. Gegen angriffe der Russen gegen die Angrissskolonnen und unsere Stellungen östlich von Ja roslau scheiterten vollständig Die Armee des Generals v. Li «singen dringt in Richtung anf Zydaczow. nordöstlich von Stryj, vor und kämpft um den Dnjestr-Abschnitt westlich Mikolajow. Die Beute der Schlacht bei Stryj ist ans üv Ossizicrc, 12175 Mann Gefangene, 11 Geschütze. 35 Maschinengewehre ge stiegen. " IW. T. v.i Oberste Hecreöleitnua. Die Kämpfe am Sa»». Ans dem Großen Hauptquartier erfahren wir über die Kümpfe bei Radymno: Die Kvrps des Generalobersten v. Mackensen standen am 23. Mai abends in einem großen, »ach Oste» gerichteten Bogen beiderseits des San. Am rechten Flügel beobachteten bayrische Truppen die Nordwestsront der Festung Przcmnsl. Im Anschlüsse an die Bayern standen deutsche Truppen zusammen mit öster reichischen südlich des San vor dem stark befestigten Brückenköpfe von Radymno. Weiter nördlich schlossen sich andere Truppen der Armee an. Ter Brückenkopf vou Radymno bestand in einer dreifachen Linie von Feldbefestigungen: einmal ans einer mit Draht wohlversehenen Hauptstcllnng, die sich auf den dem Torfe Ostrom westlich vorgelagerten Höhen hinzog und durch die San-Niedcrung hindurch zu diesem Flusse führte: dann ans einer wohkansgcbauten Zwischenstelliing. die mitten durch das langgestreckte Dorf Ostr-ow hindnrchgclcgt war, und endlich aus dem sogenannten Brückenköpfe von Zagrvdn, der zum Schutze der östlich Radymno über den Fluß führenden Straßen- und Eiscnbahnbrnckcn angelegt war. Tie Flieger hatten alle diese Stellungen photographiert, die Photogrannnetcr die erhaltenen Aufnahmen ausgewcrtet und auf die Karten übertragen. Es galt zunächst, die feind liche Hduptstellung sturmreif zu machen. Hierzu begann die Artillerie am Nachmittag des 23. Mai ihr Feuer, das ain Morgen des nächsten Tages fortgesetzt wurde. Bou den Höhen von Jaroslan aus sah man das im Nebel liegende Sau-Tal und daraus aufragend die Kuppeltürme von Radymno nebst den Ortschaften Ostrom, Wietttn, Wysocks usw. Das Feuer der Artillerie war aufs äußerste ge steigert. Die schweren Geschosse durchfu rchten Heu len d d ie Luft, entfachten im Aufschlag riesige Brände und hoben gewaltige Erbtrichter ans. Die russische Artillerie antwortete, lim 6 Uhr morgens erhoben sich die langen Jnfantorielinicn aus ihren Sturmstellnngen und schritten zum Angriff. Flieger meldeten, daß hinter den feindlichen Stellungen weidendes Bich und viele Bagage zu beobachten seien. Der Feind schien an einen ernsthaften Angriff nicht zu denken. Das Petrograd er Bulletin hatte ja auch fest gestellt, daß die Kämpfe in Galizien au Heftigkeit nach gelassen hätten und daß die Verbündeten fast allenthalben zur Defensive übergcgangen seien. Nur 6X> Uhr morgens war die feindliche Hauptstcllnng ihrer ganzen Ausdehnung nach in der Hand der deutschen Truppen. Erschüttert durch das schivcre Artilleriefeuer hatte der Feind nur kurzen Widerstand geleistet. Er war im eilige» Rückzüge nach Osten. Aber gerade dorthin und nach Radymno hinein, von woher die feindlichen Ver stärkungen zu erwarten waren, hatte inzwischen die Ar tillerie ihr Feuer verlegt. Gewaltige Ranchwolkeil hüllten diese, von der Artillerie in Brand geschossenen Ortschaften ein. Die Russen kamen aus diese Weise nicht dazu, sich in Ostrom zn setze». Die Besatzung dieses Dorfes kapitulierte, Hunderte von Gewehren »nd große Mengen Munition zurücklasscnd. Anf der ganzen Linie war jetzt die deutsche Infanterie im Vorrücken auf Radymno und die südlich an diesen Ort iiiischließcildcn Dörfer Skoloszow und Zamojscc. Mit jedem Schritte vor wärts mehrte sich die Zahl der Gefangenen. Eine Division meldete sehr bald dem Generalkommando, daß sic nicht ge nügend Mannschaften habe, um die große» Massen der Ge fangenen ohne Beeinträchtigung der Gcfechtshandlung ab zutransportieren. DaS Generalkommando stellte nunmehr die Kavallerie zn diesem Zwecke zur Verfügung. Bei Radymno war der Feind ins Gedränge geraten. Voreilig hatte er die hölzerne Straßenbrücke über den San ab gebrannt. Mit dem Scherenfernrohr konnte »ran vom Gc- sechtsstandpunkte aus die lodernden Flammen und die durch aufgcgosscnes Naphtha dunkel gefärbten R-auchwvlkc» be obachten. Auch sah man lange ostwärts flüchtende Kolon nen, die in regellosen Hausen di« Straße nach Dunkowice bedeckte». Da die in Radynnio versammelt gewesenen russi sch«» Rekruten nur kurzen Widerstand leisteten, so ging auch diese Ortschaft und -t« gesamte Artillerie verloren, die sich durch di« Ortschaft zum San retten wollte. Erst im Brückenköpfe von Zagr-ody brachten die russischen Führer durch Einsatz frischer, schleunigst herangezogcner Reserven den Angriff der Deutschen zum Siche». Nu diesem Tage konnte eine Siegcsbeutc vou 70 Offizieren, VOM Gefange nen. 42 Maschinengewehre», 82 Geschütze», darunter zehn schweren, 14 Mnwitiousevagcu mid anderem zahlreichen Kriegsmaterial gemeldet werden. AVer auch aus dein Nord «fer des San hatte sich «in« große Schlacht ent cnt^ Tie Wiedererobenung des galizischen Petrolenmgebietcs. Ueber die Bedeutung der Einnahme von Stryj und die W i c d c r e r v b c r u n g dcö galizischcn Petro- l c 11 m g c b i e t cs meidet das „B. T.": Während sich die Armcetruppen des Grase» Vothmcr und des Fcldmarschall- ieutnants Hossmann den Zugang zur Lind! Ltryj und da mit zn den beiden Bahnlinien nach Lemberg erkämpften, hat der linke Flügel der Armee Linsingen nunmehr das ganze Pctrvlenmgebiet in leine Gewalt gebracht. Dieses wichtigste und reichste Naphthagebiet Zentraleuropas, daS bis Kriegsausbruch jährlich 1 8 Millionen Meter- Zc n tue r Erdöl im Werte von 80 Millionen Kronen lieferte, blieb unter der russischen Herrschaft im großen und ganzen unbeschädigt. Erst als der Ausgang der großen Maischiacht auch an der Karpathensront fühlbar wurde, setzten die Runen die Quellen, soviel sic in der Eile des Rückzuges erreichen konnten, in Brand. Tie ungari schen und deutschen Soldaten machten sich sogleich daran, die Brände der Naphthawerkc, die sonst monatelang währen löiincn. zu löschen. Tie Menge des vernichteten Rohöls wird auf 80MO Tonnen geschützt. <W. T. B.) Ter enttäuschte Zar. b. Tic „Südslaw. Korr." berichtet aus Sofia: Nach einer Meldung aus Petersburg ist, wie bereits berichtet, der Zar von der Front znrückgckchrt und hat sich nach Zarskoje Selo begeben. Es heißt, daß der Zar in offen sichtlich gedrückter Stimm u n g und verärgert zurück- gekehrt sei. Tic schweren Mißerfolge der russischen Haupt- streitkräftc in Galizien haben den Zaren um so tiefer er schüttern müssen, als er vom Großfürsten Nikolai Nikola- jewitsch zum Besuche der Front mit dem Bemerken cin- geladen worden sei, der Kaiser möge Zeuge der großen Ossensivc werden, die den Sieg der russischen Armee über die österreichisch-ungarischen und die deutschen Truppen vervollständigen würde. Tie Nachrichten über die bedroh liche Lage der Russen hätten als eine wahre Hiobspost ge wirkt, zumal sich der Zar nur auf Wunsch des Obcrst- koinmandicrciiöcii zuletzt nach Przemysl begeben hatte. Weshalb Rußland noch Krieg führt. !<>'- Die Petersburger „Wremja" veröffentlicht eenen vom Zensor zugelassrncn Bericht, der sich mit der Reuter- Nachricht von einem vorübergehenden Stillstand der D a r d a ii e l l e n - O p« ra t i v tt cu infolge des Auf- taiichens deutscher Unterseeboote besaßt. Tic „Wremja" schreibt: „Nur um di« Freiheit der Dardanellen führt Rußland tatsächlich hcut« noch den Krieg, nicht um die Zerschmetterung Deutschlands und Oesterreichs, die sich Nie als unangenehme Nachbarn des großen Rußlands gezeigt haben. Es wird Aufgabe der Staatsmänner sein, die Interessen Rußlands mit denen von Frankreich und England in Harmonie zu erhallen, denn für Rußland ist der Besitz der Dardanellen wichtiger als die Wiedergewinnung des Elsaß für Frankreich." Fiasko der neue» russischen Kriegsanleihe. Aus Petersburg erhält die „Boss. Zig." auf indirektem Wege die nachstehende bedeutsame Meldung: Tie Ergebnisse der soeben abgeschlossenen Zeichnung aus die neue russi sche innere Kriegsanleihe haben selbst die seitens der russischen Privatbanken von vornherein gehegten Be fürchtungen weit übcrtroffe». In den sämtlichen Aktien banken Rußlands sind bis jetzt nur rund 23 Prozent der aufgelegten einen Milliarde Rubel ge zeichnet worden. Die russische Staatsbank mit sämt- lichcn Prvvkllzialsilialen hat kaum 10 Prozent auf gebracht. Interessant ist, daß die Bankinstitute der befreun deten Auslandsmächtc, anf deren Mithilfe man in Rußland so sehr gehofft, bis jetzt insgesamt kaum 00 Millionen ge zeichnet haben. Im allgemeinen dürfte jetzt die Subskrip tion etwa 40 Pr vz e n t ergebe», während die restliche» 00 Prozent in den Tresors der Russischen Staatsbank und namentlich der Privatbanken liegen bleiben dürsten. Vom italienischen Kriegsschauplatz. Ueber die Operationen anf dem italienischen Kriegs schauplatz erfährt laut „Deutscher Tagesztg." ciu Berner Blatt ans dem Kricgspresscanarticr: Tic Kämpfe be ginnen allmählich größeren Nmsang anzunchmcn. Unsere Truppen halten sich in stark befestigten Stellungen i» der Defensive, gegen welche die Italiener vergeblich an- reiincn, wobei sie große Verluste erleiden. lW. T. B.s Der Militnrkrititer der „Neuen Züricher Zeitung" ver mutet, daß der H a u p i a 1, g r i s f der Italiener gegen das Trentino und andere Grenzgebiete von Tirol erfolgen werde, bemerkt aber z» den bisherigen Fortschritten im Ekschtalc, bei Primiero usw.: Das sind Anfangserfolge, denen noch keine entscheidende Bedeutung zukvnnni. Wieweit überhaupt die operative Rechnung stimmt, wird sich erst in der Folge ergeben. Dann wird sich auch zeigen, ob der alte, durch die Kricgscrfahrung vieler Jahrhunderte bestätigte Satz, daß die Hauptentschcidung nicht im Gebirge falle, sich im zwanzigsten Jahrhundert ins Gegenteil verkehrt hat. Sind die Fortschritte der Italiener schon auf dem Hauptschauvlatzc recht mäßig in Anbetracht der langen Bvrbcrcitungszeit, so sind sic an der Jsonzo- linie und in Kärnten anf ein »och bescheideneres Maß be schränkt geblieben. Weder gegen Görz »och gegen Villach hin gelang cs, Boden zn gewinne». Alle Angriffe wurden abgcwiese». iW.T. B.» Eine Meuterei in Mailand. Eine Meldung des „Basler Anzeigers" aus Ein aste bestätigt die Gerüchte über einen Aufruhr der Soldaten in Mailand. In der Meldung heißt es: Als am Psingst- montaa die Truppen verladen werden sollten, weigerte sich ein Jnsantrric-Rcgiinent, in die Wagen zn steigen. Tie Soldaten wider setzte» sich den Befehlen -er Offiziere unter den Rufen: „F bssso I, xuerra?" „llvvivs Is republics!" Die anwesenden Zivilisten, Haupt- sächlich Arbeiter, stimmten in diese Ruse ein, Schließlich entspaiin jich eine b I » tig c^.S chIäacrei. da sich die
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite