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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 20.05.1910
- Erscheinungsdatum
- 1910-05-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-191005209
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-19100520
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-19100520
- Sammlungen
- LDP: SLUB
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1910
- Monat1910-05
- Tag1910-05-20
- Monat1910-05
- Jahr1910
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 20.05.1910
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Früher Woche«-««- RachrMsblatt Tageblatt sir vitüirs, Mit, HtNÄns, M»rs, St W«, HtiintM Nimm, Mirski, LltmiiÄin, MW st Nll«s, St z«u. St Wck, ZtiMlaf, Nim, MnMt«, SiiHiW« BMcm Amtsblatt für das Kgl.Amtsgerichtund den Ltadtrat ;u Lichtenstein --- — . > - - Älteste Zeitung im Königlichen Amtsgerichtsbezirk — 60. Jahrg««». Str. 1i3 L"SSW«KN Freitag, den 20. Mai 1910 Vieser NtaU erscheint täglich außer Sonn- und Festtag» nachmittag, für den folgenden Vag. — vierteljährlicher «qngoprri» 1 Mk. KO Psg^ durch die Post bezogen 1 Mk. 75 pfg. Miyelne Nummern 10 pfg. Bestellungen nehmen außer der Orpedittou tu rtchtenstein, Bmickauer Straß« Nr. Kd, «Ile Laiserlichen poltanftalte», Postboten, sowie die Austräger entgegen. Laserate werde« dir stnfgespaltenr Grundzeit« mit 10, für aarwärtige Lusereatea «U IS Pfg. berechnet. Neblamezetl« SO pfg. L» amtlichen Veile kostet die zweispaltige Leite 30 pfg. Fernsprech Anschluß Nr 7. Lnseraten-Annahme täglich di, späteste», vormittag, 10 Nhr. Telegraunn-Adressr: Tageblatt. z ck Heute Freitas früh 8 Uhr MMM. K'-ischv-rkanf Frisches Rindfleisch, Pfd 40 Pfg.) Freibankmarken werden um 8 Uhr im Rathaushof ausgegebrn. Volks-Bibliothek Lichtenstein ist geöffnet Sonntags von II—12 Uhr, Mittwochs von 12—I Uhr. Katalog 20 Pfennig. Bekanntmachung. Die Stelle des Wegewärters, mit der demnächst das Amt des Wafler» Meisters und Desinfektors verbunden werden soll, ist alsbald zu besetze». Das prnsionsberechtigte Anfangsgehalt beträgt 850 Mk. und 50 Mk. jährliches Bekleidungsgeld. Geeignete Bewerber, die das 35. Lebensjahr noch nicht vollendet haben, wollen ihre Gesuche bis 1. Juni dss IS. hierher einreichen. Rödlitz, den 19. Mai 1910. Der Gemeinderat. Reinhold, Gemeindevorstand. Das Wichtigste. * Prinz Johann Georg von Lachsen Hal sicti gestern nach London begeben. * In Chemnitz wurde gestern der 21. evange lisch-soziale Kongreß eröffnet. * Ter .Historien- und Genremaler Professor Franz Skarbina ist in Berlin gestorben. * Das Uebereinkommcn betreffend die Uebernah- me der neuen fünsprozentigcn marokkanischen Stacus- Anleihe ist am Mittwoch in Paris unterzeichnet worden * Der Gouverneur von Mekrnes wurde wegen dec dort Vvrgekommenen Unruhen verhaftet und nach Des gebracht. Gegen seinen Bruder und seinen Lohn wurden Verhastsbesehle erlassen. Die Regierung in Washington sucht den Streit zwischen Pern und Egnador beizulegen. * Aus Cauton in Ohio'wird gemeldet: Cs steht jetzt fest, das- bei der Explosion in der Fabrik der 'amerikanischen Zinnplatten-Gesellschaft 13 Mann ge lötet und 30 verletzt wurden. Auf dem Dnievr geriet ein von 91 Arbeitern besetztes Fahrzeug gegen ein Riff. 47 Personen sind da- Vei ertrunken. , 21. Evauaelisch-sozialer Konqrcß. In Chemnitz tagt diese Woche bekanntlich der Evangelisch-soziale Kongreß, der nach der üblich-v Begrüßungsfeier am Mittwoch seine erste Hauptver sammlung abhielt, die überaus zahlreich bestreut mar Die Eröffnungsrede, die alljährlich eine Act pro grammatischer Kulturkritik vom Standpunkt des Cv- sozialen Kongresses aus darstellt, hielt auch diesmal Geh Lberregierungsrat Professor Dr. Adolf Harnack. Gr schilderte die Lage Deutschlands aus sozialem Ge biete und meinte, verschiedene günstige Symptome bewiesen, daß wir mit unserer Sozialpolitik aus dein richtigen Werke seien. Als zurzeit wichtigste Ausgabe bezeichnete der Redner die Jugendpflege, die auf dem Grunde des Erbes unserer Bäter, iber in dem von der Gegenwart geforderten freien Geiste betrieben werde Ano den Hauptzweck haben muß, der Jugend innere Freiheit, Telbstverantwortlichkeit und Tattratt zu -geben. Keine Zugeständnisse sind in dieser Hinsicht gegenüber den sozialdemokratischen Erzicuungsplamn KU machen. Tie Sozialdemokratie wolle nuüts von dem sittlichen Ernste iin Sinne des Evangeliums wis sen. In allen großen sozialen Fragen des deutschen Vaterlandes sei das Christlich-sittliche maßgebend. Ein Hoch auf den Kaiser und den König von Sachsen schloß die Ausführungen Harnacks, der nunmehr die 21. Tagung des evangelisch-sozialen Kongress.' Vffiziell eröffnete. Geheimra, j Tr. Roscher- Dresden überbrachte die Glückwüum-.e der lächsilchen Regierung. Er ei' innerte u. a. daran, daß Sachsen mit 26 000 Fabriken und 700 000 Arbeitern eines der ältesten Kulturlän der fei, daß Viehl sächsische Großindustrielle aus be scheidenen Anfängen hervorgegangen wären, aber krvtzdem niemals die Erinnerung an ihren Werde- jgang verloren hätten. Dabei nannte Redner n. a den Namen des Geh einst n Kommerzienrats Blüthner. Ejus weitere Steigerung der sozialpolitischen Lasten Ler ' Industrie sei kaum goehr möglich. Schließlich erwähnte ! er auch die Hausindustrie in Sachsen. Eine Unter jbindung hielt er nicht sür ratsam, da eventuelle Maß--' nahmen in dieser Richtung nur eine Abwanderung för dern würden. Danach beglückwünschte Oberkonsistorialrat von Zimmermann die Kongreßteilnehmer im Namen des sächsischen Landeskonsistorjums. Oberbürgermei ster Dr. Sturm-Chemnitz sprach iür Chemnitz. Superintendent Hoffmann sprach im Namen der Chemnitzer Geistlichkeit. Darauf hielt Pastor Liebster aus Leipzig den angckündigten Vortrag über, „Sozialistische Welt anschauung und christliche Religion". Seinen Aus führungen lagen mehrere Leitsätze zugrunde, aus denen folgendes erwähnt sei: Christliche Religion und sozialistische Weltanschauung können keine Vermischung eiugehen, weil ihre Ziele verschiedenen Gebieten ange hören. Als Faktoren des gegenwärtigen Geistesle bens müssen beide in Beziehung gesetzt werden. T,e Verhältnisse erfordern friedliche gegenseitige Durch dringung. Es wird beseitigt, was bisher binderte, Christ und Sozialdemokrat zu fein. An den mit gro ßem Beifall aufgenommenen Vortrag schloß sich eine angeregte Diskussion. Im Laufe der Tagung ging ein Telegramm des Staatssekretärs a. D. von Posadowski ein, der sehr bedauerte, den Verhandlungen nicht per sönlich beiwohnen zu können. Er übermittelte dem Kongresse herzlichste Glückwünsche nnt dem Wunsche, daß die Verhandlungen Widerhall in der Seele des deutschen Volkes finden möchten. Nach gemeinsamem Mittagsmanl wurden Besich tigungen vorgenommen. Deutsches Reich Berlin. lZur preußischen Wahlrechtsreform.) Der Vorstand des Berliner deutschen konservativen Wahlvereius bittet dfe konservative Fraktion des Ab geordnetenhauses, in der Drittelungsfrage dje Be schlusse des Abgeordnetenhauses unbedingt denen des Herrenhauses vorzuziehen. Fn der Frage der soge nannten Kulturträger wümcht er, falls dieses Fu stitut notwendig erscheint, Ausdehnung aus alle Schich ten des Mittelstandes. Ferner hält er es aus monar chischen Rücksichten für geboten, wenigstens den Ver such, die Wahlreform zustande zu bringen, zu machen. — (Der russische Botschafters in Berlin hat an maßgebender Stelle gegen die Finnland Protestkund gebung deutscher Parlamentarier amtliche Vorstellun gen erhoben. — Tas war zu erwarten! Man lauu die durch die russische Reaserung betriebene Entrech tung Finnlands noch so scharf verurteilen und wird trotzdem das Vorgehen jener deutschen Parlamentarier Freisinnige und Sozialdemokraten, als groben Miß griff bezeichnen müssen. — (Ausgehobene Zcugniszwangshast.) Der Buch halter Freuthal in Bremen, der imolge der Bebel - Telegramm-Affäre in Zeugniszwangshaft genommen war, ist wieder aus der Hast entlassen worden Nach einer abermaligen Vernehmung, bei der Freuttzal wie derum die Aussage verweigerte, ordnete der Unter suchungsrichter die Haftentlassung au. angeblich da „man kein Fnteresse mehr an seiner Auslage hebe". — <Tas deutsche Vietz iür die Ausstellung in Bue nos Aires wegen Tuberkulose zurückgewjeien B Wie die „Halleiche Zeitung" aus zuverlässiger Quell" er- salircn haben will, wurden die von der Deutschen Laud- wirtschastsgeiellschaft ,iir die Ausstellung in Vue- rros Aires bestimmten hundert Rinder angeblich wegen Tuberkulose zurückgewiesen. Trotzdem die Tiere hier vorher sämtlich dreimal geimpft wurden, ohne zu reagieren, will man dort die Tuberkulose scstgestcllk haben. Es besteht die Absicht, die Tiere nach Hamburg zurückzutransportiecen und sie dort zu schlachten, unk festzustellen, ob es sich tatsächlich um Tuberkulose handelt, oder ob andere Gründe sür die Zurückwei sung bestimnreud gewesen sind. Ltisuilui kes hiMi Mlimnis. Eigen-Bericht. Sch. Straßburg i. E., 17. Mai. l Berhandlungstag. Die weite „Alte Eisenbahuhalle", in der di« Warenbörse tagt, Zvar das einzige Lokal in Straß burg, das ö'X>0 deutschen Lehrern Kvngrcßstätte sein konnte. Tie Rie-enreklameichilder störten den impo santen Eindruck der Rie'enversammlung nicht, die heute zu ihrer ersten großen Sitzung zusammentrat, nachdem gestern Abend die übliche jest- lnhe Begrüßungsfeier voraufgegaugen war. Aus allen Teilen Deutschlands, von Königsberg b,s oioirstanzo haben sich die Delegierten, die zum Teil eine Zwei-i tagereise antreten mußten, in der Festhalle einge- funden. In der vorderen Reihe sieht mau einige Lehrerparlamentarier, die festlich geschmückte Tri büne ist sür den Vorstand bestimmt, der sich nach der zu Beginn der Verhandlungen vollzogenen Wahl aus den Herren Röhl-Berlin, Löschner-Stuttgart und Will-Straßburg zusammeusetzt. Die würzige Eröff nungsrede des Vorsitzenden wurzelt in den Ausfüh rungen: Endlich sei die Rtzejngrenze auch für den deutschen Lehrerverein gefallen, der keine Vereinig ung nach Konfessionen, sondern nach Nationen wolle- der sich um das politische und religiöse Glaubensbe^ kenntnis der Mitglieder nicht kümmere. Tie Mit teilung, an den Kaiser und den Statthalter von El saß v. Wedel sei ein Huldjgungstelegramm abg-'ichickt norden, wird beifällig ausgenommen. Nach Begrü ßungsansprachen des Präsidenten des Sberscuulrates Tr. Albrecht, dec in Vertretung des StattualErs ge- tommen war, des Straßburger Bürgermeisters Dr, Schmauder und des lluivecsitätsreitors Dr. Tuiele erhält, stürmisch begrüßt, der Vorsitzende des bäuri schen Lehrervereins, der Mgcordnetc Schubert, ein greiser aber jugendfrifcher Herr, das Wort zu dem Festvortrag: Ziele und Ausgaben des Deutscbe n Lehr e rverei n s. Beifallsstürme durchbrausen den Saal, als er nach einer Charakteriiierung der idealen Bestrebungen des deutschen Letzrervereins zur Polemik gegen die Zen- trumsprene und die den Verein bestimmenden elsäs sischen Bischöse übergeht. Der Verein stehe auf natio nalen! Boden, seine Versammlungen durchslutet die Liebe zum deutschen Vatcrlande und Volke. Er ent halte sich jeder Einwirkung am politischem und reli giösem Gebiete. Protestanten, Katholiken und Ju den arbeiten erfolgreich miteinander. Tie Abwehr gegen hierarchische Ansprüche des llltramontnnismns und der evangelischen Srlhodoxje seien nicht Kampf
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