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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 31.07.1906
- Erscheinungsdatum
- 1906-07-31
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190607317
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19060731
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19060731
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1906
- Monat1906-07
- Tag1906-07-31
- Monat1906-07
- Jahr1906
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 31.07.1906
- Autor
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Auch «onatSadEment« «erden An^tg«.Amiahiae sür di« Rümmer de« Ausgabetag«« bi« vormittag 9 vhr ohne Gewähr. «MN» w» IN», v« »««,«, » »tuteeUch in Mesa. — GchMdfteVs: »aeheßra»« v». - Für M Mdalltw »irmtt»i««ch: «chm»»« in «tat» Oertlich es und Sächsisches. Riesa, 31. Juli 1906. — Heute morgen zwischen >/,4 und 4 Uhr wurde da« friedlich schlummernde Riesa plötzlich und unsanft durch Kanonendonner geweckt, der in kurzer Auf einanderfolge über die Dächer der ruhig liegenden Stadt hinwegrollte. Dicht vor der letzteren Toren war ein Gefecht entbrannt, daS zwei Batterien des Feldartillerie Regiments Nr. 68 mit einander ausfochten — das ist der Nachtdienst, wie er in einem zukünftigen Kriege häufig vorkommen wird. Lange vor Sonnenaufgang waren die Batterien hinauSgezogen und hatten noch im Dunkeln und in laut- loser Stille ihre Stellungen eingenommen, die eine bei Mergendorf, die andere auf den Höhen hinter Pausitz. Sobald die Dämmerung soweit gewichen war, daß man die Höhen erkennen konnte, auf der die feindliche Batterie gemeldet war, wurde das Feuer eröffnet. Der Erfolg de« Schießens hängt im Ernstfall hauptsächlich von der sorg fältigen Borbereitung in der eigenrn Stellung und der genügenden Erkundung der feindlichen Stellung ab. —Die 5. Ferienstrafkammer des Landgerichts Dres den verhandelte gestern Nachmittag gegen die schon mehr fach bestrafte Arbeitersehefrau Anna Marie Lehmann ge- -lborene StraübD-rmS Riesa wegen wiederholten RückfallS- diebstahlS und gegen die Bertha Auguste Nakoinz geborene Schmidt aus Riesa wegen Hehlerei. Die Lehmann war Aufwärterin bei Herrn Schöpel in Riesa. Während der Monate November und Dezember v. I. stahl sie diesem auS der Ladenkafle nach und nach 8 Mark 50 Pfg. bares Geld sowie vom Warenlager ein Paar Ohrringe und zwei Finger ringe. Einen der letzteren schenkte sie der Nakoinz. Diese soll sich hierdurch der Hehlerei schuldig gemacht haben. Das Gericht sprach die Nakoinz kostenlos frei, da man ihr nicht Nachweisen konnte, daß sie den strafbaren Erwerb des Ringes gekannt, dahingegen wurde die Lehmann, unter Annahme mildernder Umstände, mit einer 6monatigen Gefängnisstrafe belegt. — Außerdem beschäftigte denselben Gerichtshof noch eine Anklage gegen den 25 Jahre alten Elbarbetter Friedrich August Schmidt auS Strehla wegen wiederholten Rückfallsdiebstahls. Schmidt ist schor, mehr fach und schwer vorbestraft. Am 2 vorigen Monats wurde er von dem Königl. Landgericht Freiberg wegen schweren Rückfallsdiebstahls zu 2 Jahren 6 Monaden Zuchthaus verurteilt. Er verbüßt diese Strafe seit 5. Juni in Wald heim. In der heutigen Verhandlung wurde der Angeklagte für schuldig erkannt, am 23. März dieses Jahres in einer Schankwirtschaft in Riesa einen Regenschirm gestohlen und zu Hause in seinem Bette versteckt zu haben. Die Behaup- rung des Angeklagten, er sei damals sinnlos betrunken ge wesen und wisse deshalb nicht, waS er getan, wies man ihm als widerlegt zurück. Schmidt wurde nunmehr, unter Wegfallstellung ter ihm in Freiberg zuerkannten Strafe, insgesamt zu 2 Jahren 9 Monaten Zuchthaus und 3säh- rigem EhrenrechtSverlust verurteilt, auch seine Stellung unter Polizeiaufsicht für zulässig erklärt. — Sehr oft werden Fahrräder gestohlen. AuSnahmS- weise ist auch einmal ein solche» gefunden worden. Der Eigentümer kann es in der Polizeiwache wieder in Empfang nehmen. — Herr Gustav Pö nicke, der in diesen Tagen die Bewirtschaftung des Ratskellers und de» Gtadtpark-Restau- rantS übernommen bat, veranstaltet nächsten Donnerstag abend im Stadtpark ein Konzert, da» vom Trompeter- korp» de» Gardereiter Regiment» auSgeführt wird. E» sei ans die Veranstaltung auch an dieser Stelle htngewtesen. — Am Mittwoch, den 1. August, abend» 9 Uhr findet im Lokale Gesellschaft-Hau» Hierselbst ein unentgeltlicher Vortrag über Buchführung statt (stehe Inserat). Bet der großen Wichtigkeit, welche eine geordnete Buchführung in unfern heutigen Zettoerhältniffen für jeden ErwerbSbetrieb hat, halten wir e» für angebracht, alle Geschäftsleute, Hand- werker, Gastwirte und sonstige Gewerbetreibende auf den Vortrag hinzuwetsen. Damen haben ebenfall» Zutritt —fl Ter August tritt mjorgen sein Regiment an. Im! alten Rvm führte er ursprünglich den Namen Sextilis, was vvn s«xtus> der sechste, abgeleitet ist, da er der sechste Mvnat war; später w!urde er dem Kaiser Augustus ge ¬ weiht^ weil dieser gerade in diesem Mvnate die meisten Siege errungen hatte. Tie deutsche Bezeichnung für Au gust lautet Erntig (Erntemonat), und von Karl dem Gro ßen wurde er Aranmianvth genannt. In Manchen Gegen den hört man noch häufig für Ernte den plattdeutschen Ausdruck „Aust". Tiefe Bezeichnung ist nicht etwa eine Verstümmelung des Wortes August, sondern entstammt dem gvthischsen Worte aukan, das wiederum dem lateini- schjen augere, d. h. vermehren, entspricht, und womit auf die Vermehrung der Habe durch die Ernte hingewiesen wird. Ter Landmsann wünscht sich den August trocken und stonnig; denn alte Bauernregeln sagen: „Was im Herbst soll geraten, Muß der August braten." Oder: „Im August viel Regen Ist dem Wein kein Segen." Ter Bartholo- Mäustag (24. August) fall sür das kommende Wetter vor bedeutend sein, denn „wie Bartholomäustag sich hält, so ist der ganze Herbst"/ und „Gewitter an Barkholomä bringen bald Hagel und Schjnee"'. Leise zieht im August die Wehmilt des Abschiedes von der schöneren Jahreszeit in die Menschjenbrust ein) denn die Stoppeln und das zur Herbstbestellung hergeriHete Feld, die kürzer werdenden Tage und kühleren Abende sind die Kennzeichnen des schei denden SomMers. Ter August ist die Hochsaison des Spor tes. Auf Flüssen und Seen gleiten die schlanken Segel jachsten dahin, und mit militärischem Takt schlagen eine Menge von Rudern oder^ technisch ausgedrückt, Riemen das Wasser. Auf dem grünen Rasen wird dem Rennsport gehuldigt, und das Lawn-Tennis vereinigt täglich seine zahlreichen Jünger zu fröhlichem Spiel. IM Gebirge wer den von Touristen die höchsten Bergspitzen erklommen, und drunten in der Ebene saust der Radler auf blinkendem Stahlroß dahin. Was^ vielen den August besonders lieb macht, ist, daß in ihm die Reise- und Ferienzeit ihren Fort gang findet. j j s — Man schreibt uns: Bei dem am Sonntag abgehaltenen Preis-Turnier deS vom Riesaer Sport Club veranstalteten Sommerfestes sind folgende Resultate erzielt worden: 100 m Mallaufen: 1. Preis Pfütze, F. C. „Dresdensia", Dresden, 11»/. Sek. 2. „ Schieritz, R. S.C., l3 Sek. 3. „ Meßner, R. S. C., 15 Sek. Kugelstoßen (7 kg): 1. Preis Colliander, R. S.-C, 7,75 m 2. „ Psütze 7,15 m Dreisprung: 1 Preis Meßner 9 m 2. „ Colliander 8,80 w 400 m Mallaufen: 1. Preis Pfütze 1,6 Min. 2. „ Schieritz 1,13 Min. Wcitsprung: 1. Preis Schieritz 4,35 m 2. „ Colliander 4,20 m 1000 m Mallousen: 1. Preis Pfütze 3,30 Min. 2. „ Kohl, R. S-C, 3,45 Min. Fußball Weitstoß: Kohl 42,35 m — Der PastorationSbeztrk Riesa, zu dem außer Gröba und der Umgegend von Riesa auch die Stadt Döbeln gehört, zählte 1890 520, 1895 630, 1900 1310 und 1905 gegen 2500 Katholiken. Davon kommen auf Riesa und Gröba gegen 1300, auf die Umgegend etwa 700 und auf die Stadt Döbeln gegen 500 Katholiken. Die Zahl der Religionsschüler belief sich auf 170 — Tas ReichjsversicherungAamt hatte sich abermals mit der Frage zu beschäftigen, ob Uns älledurch Blitz schlag als Betriebsunfälle anzusehen sind. Abweichend von Entscheidungen in früheren Jahren hat das Reichs- versichorungsamt die Frage grundsätzlich bejaht und den Hinterbliebenen eines Landwirts P., welcher vom Blitz erschslagen war, eine Rente zugesprochen, indem unter anderem ausgeführt wurde, in früheren Jahren habe das Reichssversicherungsamt angenommen, daß Unfälle durch Blitzschlag nur in dem Falle als Betriebsunfälle anzu sehen sind, wenn Umstände nachtzewiesen waren, nach denen der Verletzte durch seine Betriebstätigkeit der Blitz gefahr in erhöhtem Mäße ausgesetzt war. Tiefe Ansicht! konnte aber auf gründ neuerer meteorologischer Gutachten nicht mehr aufrecht erhalten werden. Ein Betriebsunfall müsse vielmehr schon dann als vorliegend angenommen werden, wenn eine versicherte Person durch Blitzschlag bei der Betriebstätigkeit beschädigt werde. Ter Entschädi gungsanspruch werde auch nicht dadurch ausgeschloss n, daß ein Versicherter sich vorübergehend einige Schritte r on seiner Betriebsstätte entfernt/um'vor dcM Unwetter Schutz zu suchpn. 5 ' — lieber die deutsche Telegraphie bringt die Statistik des Internationalen Bureaus eine Reihe von interessanten Angaben,, die die Statistik des Reichspvst- amts nicht enthält. Neu sind vor allem die Angaben über die Einnahmen aus der Telegraphie allein, die in der Reichsstatistik nur in einer Summe mit den Einnahmen der Post und des Fernsprechwesens erscheinen. Im Jahre 1904 hatte T^utschpand/ also das Reichstelegraphengcbiet, Bayern und Württemberg, eine Einnahme aus den inländi schen Telegrammen vvn 2^ 783 200 Frank. Zum Vergleich sei angeführt,, daß dieselben Einnahmen betragen haben in Frankreich etwas über 25 Millionen, Groß-Britannien 503/., Japan 12l/>, Rußland 73HZ, Schweden 1,1, der Schweiz 1, der Türkei 20 Millionen Frank. Bei dem Er trag aus dem internationalen TelegramMverkehr Deutsch-! lands ist lediglich der Betrag angegeben/welcher der Ver waltung nach Abzug der Vergütungen an die ausländischen Verwaltungen verbleibt. Tiefer Ueberschuß betrug 11807 200 Frank. Es erzielte daraus zum Beispiel Frank reich nur 9,3 Millionen, Groß-Britannien 11Vs, Japan 23/4, Rußland 13, die Schjweiz fast 2 Millionen Frank. — Feldposten nach Afrika gehen im Laufe des Monats August im ganzen nicht weniger als zehn, darunter drei auch für Feldpostpakete. Nach Abgang der eisten Feldpost, ab Berlin den 3 August, ab Southamp ton den 4., an Kapstadt den 21., an Swakopmund den 26., und der zweiten, ab Berlin den 3., ab Hamburg den 4., an Swakopmund den 28. August, an Lüderitzbucht den 3 k. August, geht eine Feldpost wieder am 7. August von Berlin ab. Sie benutzt den am 4. August von Hamburg in See gehenden Reichspostdampfer, dem am 8. in Ant werpen eine Nachsendung von Briefen und Postkarten zu- gesührt wird. Die Post ist am 28. in Swakopmund und am 31. in Lüderitzbucht. Am 10. August gehl daun wieder eine Feldpost über England. Sie benutzt den am 11. August nach Kapstadt gehenden englischen Dampfer, wo sie am 28. eintüfft und schon am 29. mit dem Wörmann- Dampfer nach dem Schutzgebiet befördert wird. In Lü deritzbucht ist sie am 2., in Swakopmund am 5. September. Die fünfte Feldpost ist gleichzeitig für Pakete bestimmt und geht am 15. August von Hamburg mit dem Dampfer Eduard Wörmann der Swakopmund-Hauptlinie in See. Der Wörmann-Dampfer ist am 7. September in Swakop mund. Die nächste Feldpost, ab Berlin den 17. August, geht wieder über England. Sie trifft am 18. August in Southampton, am 4. September in Kapstadt ein. Ge legenheit zur Weiterbeförderung findet sie erst mit der nächsten, ebenfalls über England gehenden Feldpost. Diese geht von Berlin am 24. August, von Southampton am 25. und ist am 11. September in Kapstadt. Von Kap stadt wird sie mit dem Wörmanndampfer am 12. weiter befördert, so daß sie am 16. September in Lüderitzbucht und am 19. in Swakopmund eintrifft. Am 30. August geht wieder ein Dampfer von Hamburg in See, diesmal einer von der Nebenlinie. Der Dampfer ist voraussichtlich am 26. September in Swakopmund. Am 31. August gehen zwei Feldposten von Berlin ab, die eine über Eng land, ab Southampton, den 1. September, an Kapstadt den 18. September. In Swakopmund ist sie mit dem rückkehrenden ReichSpostdampfer am 23. September. Die andere der beiden Feldposten geht am folgenden Tage mit dem fälligen ReichSpostdampfer von Hamburg nach Swa» topmund, wo sie am 25. September eintrifft. In Lüderitz- bucht ist diese Post am 28. September. Sie befördert auch Pakete. — 320 Apotheken gibt e» nach dem 36. Jahres berichte de» Königlichen Lande». Mediztnalkollegium» üker da» Medtztnalwesen im Königreiche Sachsen. Von diesen wurden 95 revidiert, davon wurden 17 vorzüglich, 42 sehr gut, 22 gut, 12 genügend und 2 al« ungenügend be funden.
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