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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 27.03.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-03-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188903274
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18890327
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18890327
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1889
- Monat1889-03
- Tag1889-03-27
- Monat1889-03
- Jahr1889
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 27.03.1889
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Grfcktint tSgllch früh 6'/, Nfir. Nedaclion und (krprdition Jodaauesgasse 8. Aprrchstundrn drr Nedactioa: Vormittag« 10—12 Uhr. Nachmittag- 5—6 Uhr. s»r »t»N»a»,t« Neqtt«e»irr tt>t«i>»ien»»« »»cht Ach »i« ««»,«>«» nicht »rrdnirilch. «nnayme »er sür »te nSchfts«>>eud» Rummrr bestimmten Inserate an Wochentagen b,s L Uhr Rachwttr«»», an Lonu- uuv Festtagen srüd «>»'/,k Uhr. 3n drn /ilialrn für Ins.-^nnahme: Ltto klemm. Universiiättstroße 1. Lauts Lösche. Kalhariueastr. 23 Part, und KöitgSplatz7, nur dir '/,L Uhr. Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, Handels- und Geschäftsverkehr. Abonnementsprit» viertel'iärlick 4'/, Mk iucl. Bringerloh i 5 Mk., Durch die Post bezogen 6Mk. Jede einreliie Nummer 20Pt. Brlegrxrniplar 10 Ps. Gebühre» s»r Lxlrabetlag,» (m lagedlakt-Formot gesalzt! ahne Posidesördernaq 60 Mk. Mit Postdesörderung 70 Mk. Inserate 6gespaltene PelüzeUe 80 Ps. Größere Schristen laut ans. Vretsverzeichnig. Dobellartscher u-Ziffecnsntz nach höher« Daris. Keclamrn anter dem RedactlonSstrlch die sgekpalt. Zelle S0P>.. vor den Fa millenaochrtchte» die 6gespaltene Zeile 40 Ps. Inserate sind stet« au die Expesttta« zu lenden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung pruenumeruncko oder durch Post- Nachnahme. Z° 86. Mittwoch den 27. März 1889. 83. Jahrgang. Amtliche Bekanntmachungen. Vtkanlllnmchllng. Wegen vorzunel'meiiker Nkacakamisirnng-arbeiten wird die (duteadergstratze von Mittwoch, den 27. diese» Monat» ab auf die Dauer von !0—12 Tagen für den gesa««tea Fährverkehr gesperrt. Leipzig, den 25. März 1889. Der Ratb der Stadt Leipzig. IX. 2300. vr. Georgi. Hrnnjg. Vclrannlmachung. Die Leuchtkraft des städtischen Leuchtgases betrug in der Zeit vom 18. bi» 2-1. dieses Monat» >m Arqanv- breimer be> 2,5 Millimeter Druck und 150 Litern stünd lichem Eonsum daS I7.7sache der Leuchtkraft der deutschen Normalkerze von 50 Millimeter Flammenböye. DaS specisische (Gewicht stellt sich im Mittel auf 0.428. Leipzig, am 26. März 1889. De» Nords Deputation zu den Gasanstalte». Bekanntmachung. Die biSber im Zettzer Tbordau» befindlich gewesene Feuernrrldeftelle (9 BezirkSwache) ist am heutige,, Tage nach rein neu'lbau'en ki>»iii.',c» Feuerwchrdepot, Scheu- kendorsstrasze Nr 28 verlegt woroc,,. Leipzig, den 26 Mär, 188». Id 1333. Drr Ratb der Stadt Leipzig. Kr. Georg». Kretschmer. Bekanntmachung. In den Nächten zwischen dem 29. März und 1. Avril diese- Jabre» wird die Spülung der Hauptrobre der Wasser leitung durch die Spülschiebcr nach den Schleußcn unv vom Morgen 7cS l. April d. I. ab am Tage die Spülung der Zirnarobre durch die Fenerwekr fialtfinben. Leipzig, den 25. März 1889. Der Rath der Stadt Leipzig. In. 2022. 1)r. Georgi. Rüling, Res. Gesucht .» am 17. März 1846 zu Hösgrn aeborene Kaufmann Loui» Theodor Winkler. Derselbe bat seine gegenwärtig >» Halle aufhältliche und daielbst tec öffentlichen Fürsorge anheim gefallene Familie hilf e» verlasse,, und ist zur Fürsorge anzuhalten. Leipzig, den 2l März 1889. Der Ratb der Stadt Leipzig. (Armenamt.) L.. U. VIII./944. Luvwig - W o l f. Mr. Bekanntmachung. Inlolge einer ln Ablbeilung II des hiesigen Meldeamtes getrassenen veränderten Diensteiiii'ch'unz hat vom 1. Avril d. I. a» Li: ». it, ßif. 10 ss dr- MelderenulativS für die Sladt Le:pz:g von, 10. Lcteber IE vorgescvriel ene volizetltche Anmeldung der in gedaäiler Abtdeilunq des Mcide.rniiS registrirten Perw»en (in Gistlnulern, Herbergen und Piivalmehnungen loqirende Aremdr unk iberbnupl Pciiviien, welche nur vorndergehenörii turzrrr» Aiise»:lialt hier nehmen, wie Llubirende, einzelne Schüler, beur- laubie Mi! I.iirs. Gouvernanten, Erzieherinnen, Gesellschafterinnen rc.) aiiSschlirfilich mittels des htersür »e» eiiigcsührtcii Formu lars (Amn. l.ez llcl) zu geschehen. Zu. >,de alizumelbende Person ist ein besonderer Anmeldezettkl auSzuliillea und bot die Aus- süllung i derzeit, insbesondere dann, wenn sie nach K. 12 des Melde- regulalivS von Fremden selbst zu bewirken ist, in deutlich leserlicher Schrisi und genau der Wahrheit entsvrechend zu geschehen. Anmeldezeitel, welche diesen Anforderungen nicht entsprechen, können vom Meldeamt zurückqewiese» werden. Formulare sür die fraglichen Anmeldezeitel können jederzeit beim Me.üeaini Aittheiluaz II und an den BezirkSmeldesiellen mieittgelllich entnommen werden. Z iwiderhandlungen gegen vorstehende Anordnungen, für deren Befolgung auch die Quariiergeber der anzumeldenden Personen auber dne-en selbst veranlworilich sind, ziehen nach Befinden in Ge- mätzheit 8 -30 beS gedachten MelderegulalivZ Geldstrafe bis zu 50 .ch vier entipr,cher.de Hasislrase nach sich. Leipzig, am 2b. März 1889. Las Polizetamt «er Stadt Letpzt,. O. K 1264.Vreischneider. Vckannlmachung. Wegen Reinigung der örpeiitionSraume vletbt Soiinabriid, den 30. dss. MtS., da- hiesige Gemeinde- und LtandeSamt, sowie die Sparcosse geschlossen. ttiohltS, am 26 März 1889. Ter GtuiciiidcvorstiNtd und Standesdeamt«. Singer. vrgk. Hol;-verkauf. vberförfteret Zettz. Drnn-i °'og, de ' 1 Avril 1839 . Bormittag« 11 Uhr komme» !m tttasthlire ZI, Lssig aus den, Untersarft vreitrndach zam öff-iitlich n B'ikauf: l Aus deni Schlige Forstbirlen. Disicict 6»»: Fichten: 688 'Nuvsiämnic mit 1035 fm, davon sind 55 klamme I öl Mil 2»4 tro, 127 11 El. Mit 310 f,o. 250 III. LI. mit 371 sin. 163 lV. El. mit 121 km. 95 V. Ll. mit 29 tm Kiefern: : Nnyüamme mit 2l fw: das Holz ist sehr lang und von bcsonSerer Güte. Das An gebot geschieht in Stnzel- siäninien und m Loosen von 50 bis 200 fm mit lausender Nummer. il Aus dem Dnrch'orstunqSlchlage Löitzscktk. Dtt'trict 49»: Fichte»: 220 Ni ynämme m t 4 ! km, l 10 «langen I. LI-, 55 Stangen II. Ll.. 30 «langen II,. Ll. III. Aa« den InrchsarftungSschlägen >m Distrtct bOü, 70b. 7ld und 81»: Fichten: 150 NuYiiSmnie mit 27 km. 625 Stangen I. LI , »20 II. Cl.. l.',65 lll. El.. 290 Stangen IV. bt« VI. Ll. IV Biennholj aus deil vorgenannte» Distrikten und de» übrigen Forstorlen des UatersorsteS Brtttenbach: Nadelholz: 208 rm Scheit. 85 rm »nüvpel. 16 rm «eiserknüppel. 58bi rm Reiser. iichen: 8 rm knüpvel. 4 rm Retlert»apvel. Zett». den 22. März l889. Der r-ntsl>»e Lderförftrr tzsllkr. Die Lage Lmin Paschas. Bor einigen Tagen sind glaubwürdige Nachrichten über die Lage Emin Pascha- in Kairo eingelroffen, welche e< nahezu alS gewiß erscheinen lasten, daß Emin Pascha sich im unum schränkten Besitz der Aequatorialprovinz de- Sudan- Bahr el Gbasal befindet, unv daß der Mahdi au- Darsur und Kor- dosan vertrieben ist, an Munition und Lebensmitteln Mangel leidet und somit am Ende seiner Macht angelangt ist. Diese Kunde ist in einem Augenblick von unschätzbarem Werthe, in welchem sich Hruptmann Wißmann rüstet, dir von den Arabern besetzten Küstenstädle von Deutsch - Ostasrika wieder zu erobern und damit eine Grundlage iür die dauernde Fest setzung der deutschen Eolomsten in t?stasrikg zu gewinnen. Die Expedition de- I)r. Pelers würde dadurch freilich in so weit gegenstand-Io-, als Emin seiner Hilfe nicht niehr bedarf, aber da- Unlernehmen Kälte den anderen sehr wünschen-- werthen Zweck, die unterbrochene Verbindung zwischen der Aequatorialprovinz de- Sudan- mit der Osikuste Afrika» wieder herzustellen Wenn wir erst Gewißheit darüber baden, daß am oberen Nil eine starke Macht ihren Sitz hat. welche es verhindert, daß der Mahdi den arabischen Sklaven händlern an den grosien S-en die Hand reichen kann, dann erscheint unsere Stellung an der Küste sicher genug, um von dort au- Angriffe au- dem Innern mit Erfolg zurück- zuweisen. W'ßmann hat zunächst die Ausgabe, die Seeblockade durch eine Landblockade zu unterstützen' e- soll damit der doppelte Zweck erreicht werden, die Besitzungen der beutsch-ostasri- kaiiischen Geiellschgsr wieder in deren Gewalt zu bringen und dem Sklavenhandel an der Küste die L-brn-aVer» zu unter binden. DaS wäre sehr schwer, vielleicht unmöglich gewesen, wenn Einin a»,S Bahr cl Gsasal Vertrieben, gefangen oder sonst wie kompsiiiisäbig gemacht worden wäre. Trotz der Schwierigkeit und Langwierigkeit der Verbindung jener Gegend mit der Küste von Zanzchar Kälten die Feinde europaiicher Eultur und Gesittung doch mit der Zeit Mittel und Wege gesunden, ihre Kräfte zu vereinigen und da- deutsche Cclo- msatioirSwerk an der !?stküste AsrikaS zu hindern und zu er schwere». Jetzt ist die Lage umaek krt, jetzt baden d e ara bischen Sciaveiihändler an den großen Seen alle Ursache, sich ruhig zu verbalten und nicht rbre Lage durch EroderungS- züge zu gefährden. Der verwundete Buschir« wird durch die Nachricht au» Kairo nicht gerade erbaut worden und ver- mulhlich daraus bedacht sein, sich bei Zeiten au- seiner unhalt baren Stellung in Pangani und Sadanr zurückznriehen. Zanzibur kan» jetzt nicht i»«hr alS die Operation-Vasi- sür die Sclavenhändler betrachtet werden, der Krei-, weicher sie umichiiesit, verengert sich zusebent«, sie sind au- der Anguss» stellung in die Berthridigung-linie zurückgedrängt. Der Sieg Emin» bei Bor über die Mahditen in Verbin dung mit de» Erfolgen de» Scheck» Senussi in Darsur und Korbosan verändert aber die Lage auch in Nordasrika sehr wesentlich. Die Engländer sind dadurch eine» sebr lästigen und gefährlichen Feind lo» geworden, der sie seit sieben Iadien unaiisbörlich beunruhlat unv immer mehr aus da- eigentliche Egyplen beschränk! hat. Die Schaaren deS Mahd, schweiften schon seit tanger Z-,l immer weiter nach Norden, sic nöthiglen die Engländer, Berber und Dongola zu räumen und lkre Bertheidigung-Ittiie bi- nach Wadhbalsa zurückm- ziehen. Noch »n Decemver v. I. waren sie genölbigt, Suakim zu entsetze» und sich mit den Truppen Osman Digma's bctumzuichlagen, und eS fehlte nicht viel, daß dieser Parle,- ganger des Mahvi not dem Märchen von der Niederlage und Gi fange,ischasl Emin's die Engländer vom Kaiupse zurückg,'ballen hätte. Inzwischen hat die Nachricht von, Siege Emiii'S über den Mabvi von so vielen Seiten Be stätigung erhalte», daß sie kaum noch in Zweifel gezogen werten tan», und damit ist die Entwickelung EenlraiasrikaS in ein ganz neue» Stadium getreten. DaS i»ohanikvai»sche Araberthum war durch die englische Eroberung Egyplen- >m Juli 1882 zu einer Gegenbewegung veranlaßt worden, welche die Vertreibung der Europäer zu nächst au- dem Sudan, daun au- Egvpten zum Ziele balle, unv waS sich etwa daran» neck weiter entwickelt Külte, kommt jetzt nicht mehr m Betracht, aber e» ist unzmeiselhast, daß die Bewegung allmälig den ganze» Norken von Afrika er griffen hätte. Der erste Theii deS mahv:stischen Planer gelang. Dem Blutbad von El Obeid, bei welchem die >1000 Hick» Paschas vernichtet wurven, folgte die Eroberung Khartums und der Zug der Mabviten bi» in die Gegend von Affuan. Die Provinzen Tonqola unv Berber ginge» snr die Engländer verloren, und zwischen Suakim und Tokar winde wievcrholt zum Nacktheit der Engländer gekämpft. Nach dem verjehllcn Zuge de» General» Wvlseley beschlossen die Eng länder, sich aus die Berlhe dignng de- eigenllichen Egyplens zu beschränken, und Vieser Entschluß traf zu ihrem Gluck »nt Ereignissen zusammen, welche den ferneren Eroberung-,iigen der Mabviten ein Ziel setzten. E» brachen Streitigkeiten im eigenen Lager au», ferner gewann die Unlust, sich immer weiter von der Hcimath zu entfernen, die Oberhand, feind liche Stämme leisteten dem weiteren Vordringen Widerstand, unv auch die Engländer sanken Bundesgenossen an den Haddendoa» unv deren Anhang. Die Angriffe der Mahdilen börten aus, sie zogen sich immer weiter nach Süden zurück, und eS scheint, daß Abvallab, der Nachfolger de» Mahdi, mit dem Angriff aus die Aequaloriaiprovinz Emin'S seiner Mackl einen neuen Aufschwung verleiben und daran weitere Unter» nehmungcn reiben wollte. Dieser Wunsch bsieb unerfüllt, Emin schlug die geg-n ikn au-gesandteil 6000 Mahditen unv vernichtete sie bi» aus 100 Flüchtlinge. die mit Noth und Mühe Omdurman er reichten. Da» war die letzte Kraflanstreiigung der großen mohammedanische» Bewegung, welche der Mahdi im Jabre 1882 entzündet Halle und welche der gesammlen Znkunsl As-ika» eine and-rc Gestalt gegeben hätte, wenn sie nach den Plänen ihre» Uiheber» zu Ente geführt worden wäre Die deutsche Eolonialbewegung in Afrika fällt mit dem Niedergang de» englischen Ereberung-werkrS in Egyplen und >m Sudan zusammen D e Engländer verloren Kbartum an den Mahdi, al» die deutschen Eolonisten Angra Pequen», Kamerun und die Zanzibar benachbarten Gebiete besetzten, und die Franzosen wurven immer dringender mit ihrem Ver langen, daß die Engländer Egyplen räumen solllcn. Die englische Regierung ist über diese» unerquickliche Stadium IN der Hauptsache durch passiv«, widerstand unk durch Bereit stellung de» nvthigen Eapital» hinweggekommen. und heute Z'stk Ezvvkrn im englischen Interesse eine «>tl freundlichere Gestalt al« zur Z«,t de« Scheiter»« der Expedit»«» nach Kbartum. Die Hoffnung ist jetzt nicht unberechtigt. daß auch der Sudan wieder in die frühere Abhängigkeit von Egyvteu unk damit von England geratben wird. Die englische Occupalion Egyptens ist heute wchl mehr Gegenstand kiploniat scher Erörterungen, die Suezcanas- Angelegenheit ist durch Annabme der von England geinachlcn Vorschläge seitens Frankreichs »uv der übrigen interessirie» Mäck'e geregelt, und ob England in Egyplen bleibe» oder es wieder räumen will, bängt in der Hauptsache von seiner eigene» Entschließung ab. Die Neigung zur Räumung Egyplen» wird bei England von keiner S ite vorausgesetzt Ter Schwerpui cl der Enlwickcliing AsrckaS ist seit dem E^cheineu der deutschen Eolonisten in Oitasrcka von Egyplen und vom Sudan nach Ost- und AeguaioriasiAircka verlegt, Deutschland Uiiv England haben sich zur B kampsung de» SclavenbankelS mit einander verbunden, »uv die Erfolge, welche gegen die Araber und gegen die Mahdilen errungen werden, kommen beiden Verbündeten zn Gute. England bat dam» eine neue Grundlage sür Be'est:gung feiner Slellung in Egvpten gewonnen, und wenn eS die ihm günstigen B-r. bältniffc benutzt, wird e» auch den Sudan feinen, Macht bereiche wieder einverleiben können. Vorläufig ist über die Folge» de» Siege» Emm'S noch der Schleier gebreitet, aber daß sic sür DentschiandS Interesse nickt verloren gehen, dafür bürgt die zielbewußle weitblickende Politik, welche der leitende Staatsmann stet» befolgt hat. * Lcipzist, 27. März. * Süddeutsche Dlälter berichten eine Aeußerung oeS Kaiser» zum ReichSlagSabgeordnete» Freiherr» von Ellr cho- bauie» bei der Tas l beim Grasen Wa deriee. nach welcher der Kaiser die Absicht baben soll, zum Jubiläum de» König» von Württemberg »ach StutIgart zu komme«. * In der am Montag slaltgesundene» Plenarsitzung de» BundeSralh» wurde der Anirag Preußen», betreffend Abänderung von Bestimmungen de» Slratgcietz- buckeS und deS Gesetze» über oie Presse, de». Aus schuffe sür Iustizwesen überwiesen. — Zur Sache schreibt die „Naiionalzeitung": Der BlilideSraly wird heute Nachmittag 2 Uhr j» einer Plenarsitziiiig zusammentrele». Aus der Dage-ordnung stehen u. A.: Miltiieiiuuq »der Aend rungen in dem Perional der BundeSralh-« Bevollmächtigten und über Beschlüsse des Reichsiaa«: Antrag Preußen-, bete. Gisetzeittwurs wegen Abänderung vo» Brslinimunqe» de» Siras-Gel-tzbiicheS und de» Gesetz - über die Presse; serner Ausschnhderichte über den Antrag SachienS bete, die Fnndstücke der AnSgrabüagen tn Olympia, sowie Beriwi de- Instizau schi fies über Besetzung einer NorhSttelle beim RiichSqe.'chi. — De, An- beiaumuna dieser gewissermaßen außerordentlichen Sitzung des BundeSrathS liegt der Zweck zu Grunde, den NachtragSeiai und daS Anleihegesctz mit dem l April tn das Leben treten za lass»». E« erhellt auS der Tagesordnung serner, daß man sich e st heute im Biindesrathe über die gesliättsiwe Behandlung deS Aittraas Preußens über Abänderung deS Llras-GesetzbugiS und deS P eß. geietzeS, jedenlall- tlederiveifung nn die Auoichusie. ichiuisig m ch.u wird. ES liegt aus der Haub, daß die Hauplihatigken dem Justiz. auSichuß zusallen wird, und es ve-lautei auch bereits, daß der neue Slaaltsecrelair im ReiLs-Iunizamt. v. Oedlichläger, in Gemein, iwait mit dem preußilchen Iustizmimster v Lchelliug haupttächl ch die Vertretung der Vorlage >m Reich-iag übernehmen Mud, obiLon man erwartet, auch die Iustrz-EhesS anderer Aundreftoateu. naineul- Ich SachiiU», an der Beraihunq Iheilnelm.il zu sehe». De Aus. swußberathungen werden sofort in An>risi genomnien und solle,, so gejörverl werden, d-ß die Eulichcidung deS Plenums noch im Lause der Woche eisolge» kann. In Kreisen, welche in der Lage sind, sich ein Urtbeil zu bilden, gilt die Ablehnung der dem BundeSralh zu- gegangenen Vorlage über Ab >inderung de» Strafgesetz- bucheü unv Preßgesctze» durch den Reichstag von vornherein sür gewiß U> ber taö Problem, weiches durch die Vortage gelöst werden soll, besten Lösung sich aber aller Wahrfcheinlickkeil nach als kaum möglich Herausstellen wirb, spricht sich die „Post" solgendermaßen an», .Tie Ausgabe, wirksamen Schutz gegen socialb'iiiokralttche Uinsturzbkstrebunqen zu geben, ohne die Genieilffreibett in nnangeinesiener Weise zu beschränken, gehört zu den schmierigsten u>V bedari brr ruhigsten, svrgsaintte» und allseitigsten Erivägiing. Nichts würbe ihrer befriedigenden Lösung mehr hinderlich sein, als die Zuspitzung ans wie immer lchwerwiegenbe Einzelerschci nungen und die Beernsluffung durch eine wie immer beiechligte Erregung." * Dem Vernehmen nach sind bei den Berothungen über die Novelle zum KraiikenverstcherungSgeiey auch Boibereitungen dahin gelroffen. daß i» dieselbe Anordnungen bezüglich der Fürsorge sür Reconvalescenten ausgenommen werden. * Ter Einkomniensteuergeseyentwurf ist, wie man kört, bereit» im preußische» SlaalSmiittsierium besbloffen uuv seine Einbringung im Abgeorvneleuhause steht so nach in nächster Zeit zu erwarte». * Mittelst Eircularversügung des preußische» Finanz- ministerS ist d-n Proviiiz alttenerdireetionen milgelheill worden, daß die aus Grund des tz lll de» Zollgesetzes nackgesuchl-.' Befreiung vom Eingangszoll für die zur internationale» Ausstellung für Nah rungSin > Ne l und Hausbedarf i» Köln vom Au»la»de eingebenden, nach Beendigung der Ausstellung dahin zurückkehrentcn Gegenstände zugeiignden worden ist. Die vorerwaknle AuStt'llnng 'indcl bckinntlich in diesem Jabre in he» Monaten Mai bis Oktober statt * Daß die badische Regierung nach den Beschlüsse» beider Kammern des LauriagS, wie sie im vorigen Jahre ge soßt wurde», nickt daran denken kan», vo» dem ihr durch ArlikU tl des Kiribenoeletze» einzergumle» Reckle Gebrauch zu machen und n e ue Or den-nied c r l-> ss» nge» zu ge stalte», ist nach Lage der Dinge nnzw-ns lbasl Wenn trotzd-nn wie man an» dem „Badischen B obackter" erfahrt, die Frei, kurzer Eurie der Regierung Geiuck" »in Errichlung von Mann-klöstern unterbreitet bat. so läßt sich daS vo» hi m grundsätzlichen Elantpunct au» ja wobt erkläien und begreifen. Wie da» gleiche Blait mi>tbe>Ik, bätlc die Regierung ki jene Gesuche begleitenden Vorstellungen der Eurie bisher unbeant wortet gelassen. Da» ist »un wieder unzmeiselhast ei» R ckt der Regierung. Ohne abschlägigen Bescheid zu geben, deulrl sie dadurch ihre Stellung zu ver Frage bestimmt genug an Der „Beobachter" nimmt aber davon Anlaß, zu erklären, daß die Regierung in Bälde eine klare unk bestimmte, „ich! etwa eine aus weichend« Erklärung adqeben müsse, daß dir Katholiken vor de» Landtagtwahlrn eine Antwort aus ihre gerechten Bckte» er« hall-n müssen, und laß, wenn tiksell - blehiieur au-salle. di« Katholckm »«« Bodeusee bi« zum Odenwald imt aller Entschiedenh-il in der gesetzlichen Arbeit für ihr gute» Recht b harren und dementsprechenv ibre Maßregeln lressen werden. Die conservalive .Badische Landpost" >»el»t, eine selche Sprache sei bei un» seil den RevolulionSjahren von 1848 49 ver Re gierung gegenüber nick! mehr gehört worden. Wir möchten die Sacke nicht so tragisch aufsaffe». un« gemadnt die Hat-' lung de» .Beobachter-" mehr an die Zeit de» Ansturm» der sogenannten 'ckwarzen EasinoS gegen da» Ministerium Iolly, der jetzt wobt i» Form vo» Maffeuversauimlungen wiederholt werken soll — fedensallS mit dem gleichem Mißerfolg wie damals. Immerhin ist eS aber bezeichnend sür den Geist der „Iiramonlanen Preise unv ihre» Treben», daß der ..Brodacküer" an die Aeußerungen der „Badischen Land post" die Bemerkung ankliupst, „daß er gegen ihre Auffassung »ich!» eiiiziiwende» habe." DaS duisle genügen. * Ei» hochverdienter Veteran der nalionalliberalen Partei ist mit dem am Sonntag verstorbenen langjährige» Präsi denten de» weniaiiicheii Lanttaas, FrieS, dabing-schieven. AIS Getchäslssührcr de» NalionalvereinS. al» Mitglied d^a „ordveulichen und de» eisten veulschen Reichstag» ist er älteren Parteigenesien noch wol'l in der Erinnerung In neuerer Z,t halte er sich aus die parlamentarische Tbätigkeit in icinem engeie» Heimaihlanv zurückgezogen, ohne aber darum seine Theilnahme an den großen nationalen Interessen zu vermindern. * AuS Weimar, 25 März, wird un» geschrieben: Der Landiag erledigte deine unter Andei.m auch die Vorlage, beir-siend die von der Regierung bennliagle Erl'öhiiiig der Do. mal e irenle (Civillisie) nin 3-tt>00.4t T r ÄuSiwuß beantragt», die E villisie nicht zu erdö cn, sonder» d>-, neiiiieittlich in Rücksicht aus die i>ch » igernd'n, de s.lb u zur Latt sallei den Znschüsie sür das i'osi ie.itti gewünschte» 3»0t!0 4t jährlich >»r die Fnninzperiod« pis >>!»- ausdimliich nur e-lS Z. schuß sur da) großherzogliche Hiiikeoler und die i-ostap- lle zu v e > >v i l I > g e n. D>r '.'lusichuß- anirag wurde wit der Melizahl der Summen augenoinmen. » » « * Mrn schreibt der „Kölnische» Zcilw'g" au» Petersburg unter dem 2>. März: „Ein eigenlhümlicher Vorfall macht hier von sich reden. AlS der Zar am 13. März, dem TvbeStage sei»» Vater», die Fest» igoki'che betrat, um dort einer Seelen»»sie bcizuwolme», kam ihm, wie üblich, der Geistliche entgegen, ui» ibin da» Kreuz zum Kusse zu reichen. E''- kr jedoch dem Zaren daS Kreu, nahesüvrte, begann er zur lleb'irnschuiig 2Iller eine kurze Rede, i» welcher er auf die Bedeutung de» Tage» hinw»S, vom göttliche» Amte de» Zaren spi ch »nd schließlich n>it den Worlen schloß, die zwei größten Funde vcS Zgien seien der Hg»-mi»ifter Graf Woronzow-Dasbkow und der Proc.irator deS Svnod» PobekonoSzew Der Zar überging vorläufig diesen Ver sal!. ließ aber sofort nach der Seelcnmesse eine llntersuchung vornehmen Deren Eigebniß isi, daß der betreffende Geistxbe alS verriickl ei klart und in ei» IrrenbauS qespr i rt wordrn ist. P rsöiiilchkiilri, jedoch, die de» Geistlichen kennen, versichern, daß er geistig tuichau» nicht gestört sei." * Alle Anstrengungen, da« ans der Höbe von Malta gestrandete englische Panzerschiff „Sultan" weder flo>t zn machen, habe» sich als snicht'o- erwiesen. Wabiend eines lustigen, von hoben, Wogengange begleiteten Lcord- rslsturnie« wurde daS Schaff gksteru von drn Klippen, aus denen es lag, berunlergetneben und ist gesunken. Tag» vorher war rin »iiter dem „Sultan" arbeitender Taucher ertrunken. Die Admiralität bat nickt allein den gänzlichen Verlust de» „Sultan" zu beklagen, sondern muß obendrein >5 000 Pjd. Ster!, zahl n als SchakloShallung iür die von dem „Sultan" dem Dampf-r „Bille de Buttona" aus der Rb,d' von Liffabe» zu,esng>e Befchäd qung Der Flollenplan crlcidrt durch den Beroisk br» ,,«»llan" infoser» eine Aeiideiung. al» diese» Sch ss z» de» st.den älteren gehörte, welche ne» herqerichlel werde» sollten. * Au» Zanzibar. 25 März, welket d>c ..Kölnische Ze - tui'g": Der Admtral g-währle Bui.äiri Waffenrube für die Umg-billig Bagaiiioyes; die „Schwalee" beschoß am 23. d. Saadani. * Nock vor dem Schluffe deü 50. EvngrcffeS am 2 März dies-S Jahre« wurden die groge» Territorien ini fernen Nord- westen ber Be reinig len Stagte» von Nordamerika nämlich Talola-,Montana Uiiv Waihiiigton T rrilorium, als vier n ue Slaatrn in d e Union ausg nomine» und zwar unter de» Nan.e»; Süd Dakota, Nord-D kvta, Monlana und Wasbington-Slaat. Di sc v -r neuen Slante» bilden ein aiofzes Gebiet von ungefähr 3.50 000 »aliiche Ouavratmeilen. Territorik» stehen Uiiniiltkibar unter d l» BundeSgouvernemeiil, ivrlchrs sür jede» Terriior ui» einen Gouverneur, ei» Ober- gericht und ankere BundeSbeamte erii-un!; die Bewohner des T-rntor ui»S wähle» jedoch ihre L g s alur und ihre Muni- cipalitälSheamte», sc.v e FiicdeuSrotncr Da» Territorium bildet die Schule zum luuilizrn se-bosiäildige» Staale; sowie baff lbe eiiie größere Ai-,al> von Einwohuern hat, in den Induilriezw'ige» vorai>a-i>l>rikt-u und zum Zalfzzovonimoiib fähig ist, g staliet drr L,'g oiialconarrß durch eine Geirtzacle kiese,n Teelckonuni. sich . - s-ci-r Staat unter dem Schutze cer 8a,-k,«v>:,jc,siu!ig zu organistren, eine eigene Slaals- veisaisui g ii, einer censl tuiiendc» Bersammliing zu berathcu und aiizunrhiueii, StaalSb amte, sowie Repiasrntanlcn und Sc».l0iru -n de» Eougreß zn wählen, so daß hierdurch ein solches Terriloiium als sellfflnändiger Staat i» die Union auigkiioiiime» wirk. Diese >i-„en vier Staaten sind von der "Natur reich beiabt. namentlich der neue Staat Wakbinglon. der an den großen Eol»mb:a-Fluß, an den Pil ze! Sund und an den Still-ii Oreau g'«i;!. Die beiw» Dakola Staaten zählen zu den r ickst'ii A:>ie,i tnistaaten und Mentana bat in ii'nerer Zeit elnei, en n,,,.-,, Re ch hiim von edlen M lallen enlhiUlt. Tie Union kei N publik b.stehl nun aus 12 Staaten, so dg d rinig!e» St >ate»-Flagge jetzt 42 Sterne al» Snmboie der St ai>n enthalt. * Ai,» Washington wird gemeldet, daß Präsident Harriso» i> Kurze,» das Berina-meer (den nordöst lichst» Tl'eil k s St lle» Ocea s zivttche» Nordamerika unv Asten) in Ge»iaßh>,l eine» vom Eonzreß z»m Sckutzk der SeehundSsilebrrri genehniigren Ges'b'S sur ei» geschlossene« Meer e>klaren weide. DaS beranzezogene Gesetz gestaltet den amerikanischen Zollkullcr», ausländiichc Sch tse, weiche im BrrtngSmeer sit'chen. zu beschlagnahmen, unk kann l icht zu tn!ernal0iialcu Verivickrlimgen fukr„ Ii, den Ver einigte» Staaten selbst hält mau e- >ekoch sür fraglich, ob die Großmächte diese einseiliqe Anordnung ruhig hinurhmen werde».
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