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Dresdner Nachrichten : 21.09.1883
- Erscheinungsdatum
- 1883-09-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188309213
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18830921
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18830921
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1883
- Monat1883-09
- Tag1883-09-21
- Monat1883-09
- Jahr1883
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 21.09.1883
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Le1t-r>,he,»rihlpicht «erlin.Lre-Ve». »UI« «lott «elLein, i > ,«,» hpH 7U»r i.d. durch dl« »>k » «»rl r» v«a- Mumm. 10 Piae. Für dt, »ü<ta«d« einoet«„d,er wo. milert»«« «uchi si«i k>« «rd-uwu nicht verbindlich. Uimonccn Mr un» nehme» «n: Di« Aunonren-Vunaur o »»«>««; - Sn»»ii»,n»«n^^«^»iüil-r vioodebur,: - « « » «ko. InHal«; —»>««»»» ülHomdmi. Tageblatt für Politik, Unterdaltuna. Geschäftsverkehr. Lörse»bericht,FremLtulistr. rerihrech-Stellt» «r. 11 (Allst.) u.L»r (Neust.) Inleraie imrben Morientlrate >> »>1 Si-utm I Uhr,»»-»o«»«n, Sonnt-,» dt» Miil-ichllUlir. An «euiiud, nur »» Ltochento,««: ar. »oliergoti« Nr. d dl« Nachm. VU«r. — Dl, rinl,alli,r Vertlreite toller >d Pt Sinileiändl die AeUeso Vi. «tili« charnuii« für da» »Lchir- tüiig« Ursch,me» der Lnfera», wirdnicht ,e,eb«n. >u»>oali>,- Annoncen- «ulirta« Ulsenre» wir nur gearn iUrtnu- ««««,»«durch vriei- rnarte» oder 'tiolielneadiunj,. Acht Lliden loilei, lb Pig. Jnlcrate iür di« Molitag»»l>!u»imer oder nach einem gciria,« d>« «ielueclie 2»Pi. Üötvl liüjzerlivk »iiil 8tM iVieii ompsioblt rvllls rvaovjrwn unck comsortubc,! ausgektsttoheu 6o8vH80ktttt8-8Ltv LU VruuNIvnttlMN, lsi Uookr«Itvn, KLIIvi» vte. tu ru coulautestc-n veckillgiiiixon xeueiqwr Lsgelltull,;. Ä 12. «„»,I« r. Ld»S!LSiS!!bL-S«k^-!---SL-r»-S«iLS!^?«S!!^!S^!llL--L-Sr??2Ü LddUckuiißvll ! <I»r vreiüuee Vemllilo-Uelorl«, r«l>r»<i»rlri ,,»ki> iielekann,»» », iitlnde» In i »i>In«t-t«em,t litiicü u» kr., >2 «itüele Incl. «lananlnrliapii« lll.rs ?t. cLdIn6tdlia«r, 2 chULtatirllod» Uluairirt» k^»r»U-i«o vorüon xrnti« ndxe^eden nach aacd »urnvtirta traavo vor-anch>. ch. dittlin«, Ibronckou, IVtlditrollvitilr. 21d. u. 8»i>kt«untr. 6 n»» kodtplstr. VeiliiiUdü-^MerlÄiit Lnrü<k8v86tLtvr Vttp!88vr1v-^rds11oo ru 1»v>t»nnt I»tIU»»t«r» krsiseu. IL»rtin«»i» L Oa«»r», H 8eklo»8-8tr»k»« Xr. 17, xoxonüber äsra X'ffl. Lcklosss. r»dr1L-LtLdU8sowout otlltLvkoi- Mia vIsKkilltor Ltllckvr-Virra«rods >»» LlvXiwavr rdillpsolw LusvliUiIsouckuvo bsroitrillligut, MM M» Iii»»t»e»» di» 10 äalire: chnD.etL«-, D«I»errt«ti<--^ ote.. »tn««»,»nch»tr»»»«8« Xi». V nur «In^ubo cts» ^It«r» orkorckorliek. R^R UWWU<>»U>U>>RU^MU,U^MU mir Vlttetirli«» bis 16 ckslirs: ILI«IeI«r, I»quvr», AUtiit«! ote. > (k-iluis trutouber^i, ttnIb-Ltaxs. Nk. 264. 28. Jahrgang. Auslage: 38.000 Lrpl. Aussichten für den 21. Sept.: Auffrischender Südwind, veränderliche Bewölkung, Gewitterneigung, Temperatur wenig verändert Dresden, 1883. Freitag» 21. Septbr. Politisches. Natürlich steht beute im Vordergründe aller Tagesfragen, wie ste die Zeitungen zu beschäftigen pflegen, „ber neue politische Schackjug RomS", wie eS die „Nat.-Ztg." nennt, oder „die grohmütliige Nachgiebigkeit der stirche". wie cö in der „Germania" genannt wird. Die einfache Thatiache, dah Leo XHl. die jüngste Serie der katbolischen Priesterichast dem Staatsgrundsatz der Anmeldung unterstellt bat. wird nach dem Parteistandpuntt der Blätter ganz gegensätzlich bcurtheilt. Alle Börsen'Zeitungcn, daü Mosse'sche Tageblatt, auch die National »Zeitung rc>, find als Freunde des christlichen Kulturkampfes etwas degoutirt und bemühen sich, den Schritt Roms als unbedeutend oder binterlistig barzustellen. Die konservativen Blätter, auch der Stöcker'sche Rcichobotc. besprechen die Nachgiebigkeit Roms mit Wohlwollen und de. Hostnung weiterer Verständigung, die jeder Form praktischen (sliristentbums zu Gute kommen werde Die „Franks. Ztg." knüpft zivar an ihre Besprechung des Ereignisses den bissigen Schlußsatz: „Schneller als zu erwarten, baden sich die Hossnungen, die Herr v. Goßler an das Fuligesctz knüpfte, erfüllt und zu neuen Thatcn in gleicher Richtung wird er sich unter dem Beistand der klerikal- koilscrvativen Mehrheit ermuthigt fühlen. Und in diesen Thatcn wird Rom den Lohn dafür erhalten, daß eS sich in die Zeit zu schicken und die Fabel von dem Wanderer, dem die Sonne abschmcichelt. was ihm der Sturm nicht abzutrotzen vermochte, zu beherzigen gewußt hat". Fndeß. wenn aus der Basis der diesmaligen Nachgiebigkeit Roms weitere Verständigungen erzielt werden, so ist es sehr fraglich, ob gerade den Klerikalen damit gedient sein wird. Auch die Konservativen werden nicht allein den Lortheil eines endlichen religiösen Friedens genießen, sondern der Staat insgeiammt wiro, wenn die beklagenSwerthen Reibungen mit Rom aufbören. die zu denselben bisher verbrauchten Kräfte der inneren Gesetzgebung und der Verbesserung der sozialen Lage der Arbeiter widmen können. Aus die Wendung des päpstlichen Entscheides, daß ein Prinzip hierdurch nicht berührt werde, bemerkt die „Franks. Ztg." ganz richtig: „ES komme dem Staate auf prinzipielle Anerkennung der Gesetze nicht an. er sei mit der thatsächlichen zufrieden und mehr otS eine solche habe auch Herr Falk iir deS Kulturkampfes heißester Periode nicht begehrt. Zum ersten Male erkält der Staat sie jetzt". Dann schließt die „Franks. Zeitung", der man weder eine Eourtoisie gegen Rom. noch gegen Berlin zutrauen wird, wörtlich: „Die Kurie hat politisch klug gebandelt, invem ste der Verjöhnuugspolitik des Staates einen Erfolg bereitete. Abgesehen davon, daß die Dispense wohl ohne Ausnahme bewilligt werden und damit alle verfügbaren Geistlichen in der Seelsorge Verwendung finden werden, kau» die Kirche auch erwarten, daß die Staatsgewalt nunmehr dem Verlangen nach weiterer Revision der Maigesetze kein starres Veto entgegensetzen wird. Einmal aus der Brücke der Versöhnung, werden beide Thcile sich bald begegnen und einander die Hand zum Frieden reichen". Allgemein ist der Satz der französischen Polemik gegen die „Times" ausgefallen: „Niemand werde Deutschland als contmcntale Macht geringer schätzen, wenn es gestützt aus eine starke Flotte eine umfassende Kolonialpolitik unternehmen wolle. Freilich lagt Frankrcich das nur so rund heraus, weil es (gegen England) für sich selbst die Rechte der Koioiiialpolitik cxempiisiclrcn will. Aber in der Timt könnten Frankrcich und Deutschiand in seinen Meeren sich aui lange Zeit binauS vertragen und ergänzen. Nicht wir sind ihm, nicht ist es unS im Wege bei stolonisaüonsöeilrebuiige». jonbern England allein widerietzt sich unteren, wie den sraiuösuchen Plänen» lovald es sich um .Handel und Veidieiren dreht. Auch in Ebina spielt der Geldiack Foh» Bulls die Hauptrolle. Der „Frithman", ein irisches Lprositionsbiatl. sagt mit hübscher Frome: „Fa wobt Kat England gewaltige Fntcresiei, in China. Es bat daü Fnteresse seines ungerechten Lpiumhandels. Es bat das Fnteresse seines ausgedehnten Kauisatirtei»Verkehrs mit dem Hrmmtischen Reiche. Es hat seine großen Besitzungen in Hongkong und Shanghai zu vertbeidigen. Alle haaren Zahlungen winden durch einen AuSbruch von Feindseligkeiten zwischen leinem olle» Gegner Frankreich und dem Volke des hlumigcn Reiches der Mitte ernillich bedroht. Ein solcher Ausbruch ist jetzt die Mo stichleit einer Stunde geworden. Krieg zwischen Frankreich und China würde wahrscheinlich Krieg auch zwischen Frankrcich und England bedeuten, den England wegen proteslirtcr Wechsel siilirc» müßte." Nun — diese egoistische Energie Englands hat diesen, immerhin goldene Früchte getragen und eS wäre wohl an der Zeit, daß auch Deutsch» lano zusähe, endlich zu eigenem Colonialbesitz zu gelangen. Wir brauchen nicht gerade mit Lpium die armen Orientalen zu rumsten und damit England Konkurrenz machen, sondern nur unserem ganz ehrbaren Handel, unserer industriellen Ueberorodultion, unseren itderftüssigen nationalen Arbcitskräiten neue und eigene Bahne» zu verschalten. Die Franzosen sagen „uSorücktich, sie sinder, daS in Ordnung. Nur England grollt. Der ganze Besuch Gtadstoue'S in Kopenhagen, gerade alS dort der russische Kaiser zu Gast war, richtet eine Spitze vcrmuthlich gegen Deutschland; England würbe selbst >it Rußland paktstcn, nur um unseren Fmport in die Tüikci, rit der wir eben eine neue Handelöbasiö planen, zu Istntertreibcu. -»LaS ganze Einvernehmen Dcut,cistc»,ds und Oesterreichs mit den Balkanländern ist England ein Greuel, weil — nun, weil statt der Baumwolle und Leinwand auS Devonsbire und Schottland, künftig die deutschen Gewebe auS Meerane oder Chemnitz oder Ziktau an, Balkan gelaust werben könnten. Liest Sckmchzüge legen dcr Reichö- rcgierung immer von Neuem die Pflicht nahe, solche selbstständige Cotoniaiversuchc zu machen, die aus die Tauer unserer nationalen Arbeit Gewinn gewähren könnten — sogar werthvollcr wie fremde Handelsverträge wäre ein solche- Abbängigkeitsverhältniß einer deutschen Colonie zum Mutterlande. Das „Wo finde» r" ist freilich schwer zu beai'tworten. In längerer Ausführung beschäftigt sich die „Köln. Zeitung", die wcwntliche Fühlung mit den deutschen Auswanderern in Amerika hat, mit den deutschen Unternehmungen k> Südwest-Asrika, wobei sie nmnenttich aus das Unternehmen des Herrn Lüderitz an der Anarll Pcquena-Bai eingeht und die Ansicht äußert, baß sich unter Besitzcrgrcisung «in« sreundschastliche Verhandlung mit England erzielen lassen würde. „Die Rcichsregierung habe sich indessen biS-, her auü Gründen, die sie nicht bemängeln will, gegenüber der stetig im Wachsen begrifsenen Bewegung für eine übericcischc Ausbreitung Deutschlands nicht nur rcscrvrrt, sonder» ablehnend verhalten. Das § Blatt wende sich daher au die össcntliche Meinung, von deren Unter stützung es wesentlich abbängen werde, waL zur AussübriMg kommen werde." Leider enthüll diese Auslassung grob« Fehler. Erstens würden die „freundschaftlichen Verhandlungen mit England inS Nichts verlausen, und unseres Bedünkens brauchen wir England dabei keinen Deut zu fragen. Aber auch im Werth des Lbjeltcs selbst irrt die „Köln. Ztg." Herr Lüderitz selbst bat im „Bremer Courier" erkläre» lasse», daß eS in Angra Peguena an» atternöthigstcn. an Wasser und Humus fehlt, ebne das keine Colonie denkbar sei. Nur Handelsfaktorei solle die Station sein, nicht rin Lockland für Auswanderung, für welche die meilenweit inS Fnnere lausenden tobten Felsländer ganz ungeeignet seien. Und wenn, um deS dritten Punktes zu gedenken, die „Köln. Ztg/ die Regierung von ihrer Hilse disvensirt und die öfjeistiichc Meinung statt ihrer Helsen soll — wie ist das zu verstehen? Einzelne Niederlassungen von Privaten und Komvagnien deutscher Nation sind auf dem ganzen Weltball zu finden. Daran seblt cs also nicht. Aber jener StaatSschutz sehlt unserer Emigration, der die nationalen Eigcnthümlichkeiten conseviren und die Beziehungen zwischen Colonie und Mutterland mit starkem Arme ausrecht erhalten kann und will. Sprache, Münze, Religion, Handels- und sonstige Gewohnheiten halte» unsere Deut schen zur Zeit auch in Nordamerika bock, zu ibrcr Ekre sei das kon- statirt. Aber es umsluthct sie ein so starkbewcgteS und starkes angli kanisches Element, daß die Zeit vollständiger Anglisirung nach Generationen zu berechnen ist. Wir geben an Geistes- und Körper- trast oft da« Beste was wir hoben bin, um sremde Nationen da mit groß und reich zu macken. Und wenn die Kölncrin ihren oben erwähnten Sermon 'chließt: „Wir glauben an eine von Gott vor gesehene lange Dauer deS Deutschen Reiches, und wir sind der Ueberzeugung, daß jene bedeutungsvolle Angelegenheit, die wir deutsche Eolonialstage nennen, eine nationale Ausgabe darstellt, deren wirkliche Lösung erst das zwanzigste Jahrhundert bringen wird", so wäre das einsach lächerlich, wenn bas Blatt selbst sich nicht korrigirte und zusügte: erwerben dürfe man aber schon jetzt. Ach. leider vaßt das Wörtchen „schon" nicht mehr. Der deutsche Michel, io stramm, geiürchtel und gar nicht mehr so schüchtern wie ehedem, kommt säst überall zu svät. Hier sollte so lange er lebt, unser großer Kanzler den Hebel einsetzen, und gedrängt von der össentltchen Meinung das Arußerfte versuchen, ein deutsches Colonlaltand uns zu verschaffen, das die Uebemiwme unseres Fleißes, unserer Geschick lichkeit un» unserer Bevölkerung zum Segen des Mutterlandes aus- nehmen könnte. Prioritäten gingen zurück, so Bcrlin-DreSdncr: Bergwerke aeschaftS- los und wenig verändert. Sonstige Industrien erfuhren thestiverS nicht unbeträchtliche Avancen, so u. A. Schönherr. Deutsche Fonds still, ebenso fremde Renten. Ungarn fester. Fr««r»,r» ». 20. Sepidr . «venös, itcevll 23l- >. eiacl»d»!>u .>73» ,. L«m- barden UiO-i,. 6»er Looie —. Oeli. Lilderremc —. Psvi'rrcnie —. «aii»icr -—. Ociierr. «vidrciiic —. «-> Un». Dolviciue . 77« Mulm,8V« Nullen L.vrieiilanlellie —. Neuen« Uuiiar. »vldsuleide . n. Orienlanleide U»»»r. Pavierreiiic —. Tikconl» —. Snvvier 7l«/,. «oilvardiialui 107-/, Menend. —. Par,». 20. Ecnlbr. 'Schluß.) Reme 74.27. «»leide rvZ.S2. Jialien« »i.30. Sla»l«b»l»' —. Sombardeil —. d>>. Prilriiite» 2S3. Sg'ivl« 3«2. Lellerr. »oLrenle dd' ,. «ehauvi«. Lokale- uud Sächsisches. iedrick August ist gestern durch rcmier - Lieutenant im Leib-Grenadier- Reneste Telegramme der „Dresdner Nachr." vom 20. Septbr. Berlin. Der Kaiser, der Kronprinz und die königlichen Prin zen sind beute früh von Merseburg nach Homburg abgereist. In Erfurt wurde ein zweistündiger Aufenthalt zur Besichtigung oes Ralhhauics genommen, im schlosse zu Homburg sinoet Abends Fumilientafel statt, woran die Könige von Sachsen, von Spanien und von Serbien, sowie die übrigen fürstlichen Gäste tbeilnebmen. Später wirb ein Zavsenslreich von sämmttichcn Musikcorvs des 11. ArmeccorvS ausgesührl werden. — Ter kommanoircndc General des 4, Armeecorvs (Provinz Sachsen), v. Liumcnlhal, ist in den Adelsstand erhoben worden. Ber den Manövern dev 11. Armce- corps werden u. A. Hauplmaiiir von Friescn-Miltitz vom König!. Lachs. Gencralstabe sungircir. — Nack der „Kreuzzeitung" ist von einer Begegnung der Kaiser von Deutschland und von Rußland im Anschluß an den Bestich in Kopenhagen weder aus der einen noch aus der andeicn Seite die Rede gewesen oder jetzt noch die Rede. Jedenfalls seien alle Dispositionen so getroffen, datz unser Kaiser nach den anstrengende» Tagen in Sackien und vennulblich nach den noch anstrengenderen am Mein Nicht nur den letzten Tag dieses Monats, londcrn auch den größeren Tbeil des Oktober in Baden- Baden zubruigen werde. Ilebiigens, ichließt die „Kicuzzeilung", stellen die Ficundschaltsheziehungen zwischen den beiden Kaisern so fest, daß es nicht nothwcndig ist, zu deren Auifnschlmg die Erho lungsreise unseres Kaiserlichen Herrn zu unterbrechen. — Fürst Bismarck hat die an ihn ergangene Einladung zur Beiwohmmg oes Kaiscrdinels am 27. September m Franksult mit Rücksicht aus seinen Gesundheitszustand, der eben erst in Genestmg begrisieu, und infolge bestimmter ärztlicher Verordnung abgclelmr. Berlin. Tie Westenpartcr im früheren Bennigscii'schcn Wahl kreise hat die Slinnnentlialtiing bei der bevorstehenden Stichwahl beschlossen; salls dieser Beschluß ausaesübit wird, dürste die Wahl des notionalliberalcii Kandidaten gesichert sein. — Der RrichvlagS- abgcordnete Kabis beabsichtigi wegen Veröffentlichung seiner Briefe an Antoine i» der „Norddeutschen" den Rechtsweg zu beschielten. — Die „Germania" erklärt der „Köln. Zeitung" gegenüber, daß die Viichosskoniercirz in einer deutschen Biscbossstadt (Mainz) statt- gesunden bade. Frankt urt. Der Staatssekretär Graf Hatzfeldt ist in Homburg angckommen. Ter König Alfons bcgiclst sich Abendö nach Homburg. P e st. Tisza kielt bei dem gestern in Großwardein ihm zu Ehren gegebenen Bankette eine Rede, worin er aussührte, die kroatische ,zragc könne nicht durch Ltraßenkra,volle gelöst werden. Die .Hauptarisgabe sei, die gesetzliche Ordnung in Kroatien wiedcr- hcrzustellc», sodann aber mit Unterstützung der Legislative und des Vaterlandes in billigster und konziliantester Weile vorzugehen. Die Jubenirage sei die Frage des guten Rufes und der Ebrc deS Vaterlandes. Die Regierung bade die Pflicht, das Vermögen und daS Leben der Bürger zu schütze», die Pflicht der Gesellschaft sei aber, die schädlichen Vorurtbeile zu zerstreuen. Eö durse nur einen Unterschied geben zwischen ebrlichcn und unehrlichen Leuten. (Beifall.) Dem Bankette ivohntcn auch Mitglieder der Oppo sition bei. Paris. In Havre verbrannte gestern der amerikanische Drei master „Oxford" mit 7000 Fässern Petroleum. — Tseng und Fern, tiSkutirten gestern über daö französische Memorandum, konnten sich !ndcß nickt einigen. Tseng verwais den Vorschlag der Herstellung einer neutralen Zone, Fern, bestand daraus. Warschau. Tie Manöver, welche bei Warschau stattfinden sollten, sind aus unbestimmte Zeit verschoben woiten. Tic zu dem Zwecke zusammengczogencn Truppen bleiben daselbst. Die Berliner Börse «öffnete fest, aber ohne Leben. Die AnsangSkourse lauteten etwas höher als gestern, gingen aber später infolge der anhaltenden GcschästSstillc um Kleinigkeiten zurück. Spekulative Banken vermochten einen Tbeil ihrer ansänglichen Besserungen zu behaupten. Äassabanken geschästsloS. Oestcrrei- chiiche Bahnen trStz gemeldeter Mindereinnahmen behauptet. Für deutsche Bahnen hat das Interesse nachgelassen. DieKouröahstnche wiegen aus diesem Gebiete vor. Auch Kossabahnen und Stamm- — Se. K. H. Prinz Fr seinen Kgl. Lkcim zum Pr Regiment ernannt worden. — Als Bertretcr der Stadr Dresden bei der Einweihung de» Niederwald-Denkmals wird Herr BürgermeisterDr. Rüger fungiren. — Angesichts der im kommenden November beginnenden Ses sion unseres Landtages dürste daran zu erinnern sein, daß sowohl seitens der Staatsregierung wie der Presse wiederholt da raus kingearbeitet worden ist, im Interesse des Staatssäckels jede unnöthige Verlängerung der Dauer derselben vermieoen zu sehen. Die Hauptgründe der Verzögerung baden in den letzten Sessionen in zuweilen sehr lange währenden Vorberathungen von Vorlagen und Anträgen in einzelnen Deputationen gelegen, andererseits aber ist daS viel zu weit gehende Abschweisen der sozialdemokratischen Redner Bebel und Liebknecht von ber Sache oft an unnötkiger Verlängerung der D'skussion schuld gewesen. In letzter Beziehung ist den Rednern bisher eine sehr große Nachsicht und Geduld seitens deS Herrn Präsidenten erwiesen worben; aber auch trotz derselben würde» die Debatten erheblich kürzer werden, wenn sich nickt nach den Ausführungen der sozialdemokratischen Abgeordneten so und so viele Herren berufen glaubten, denselben entgegnen zu müssen. Die Siacttsrcgierung deutete in der letzten Session den sozialdemo kratischen Abgeordneten mit vollkommenem Rechte an» daß die prin zipiellen periönlicken Angriffe gegen einzelne Minister höchstens dazu führen müßten, daß die Minister es einsach ferner unterlassen, derartige Jnvcetiven zu beantworten. Die Staatsregieruna ver» wendet aber auch andrerseits eine wohl allerseits anerkannte Sorg falt aus die Gründlichkeit und Uebersichttichkeit ihrer Vorlagen, und besonders bei den Budgetberatkungen wird eine Kürzung der kom- missionellcn Vorberatliungcn sich Angesichts der genauen Detailliruna und eingehenden Molivirunq bei den einzelnen Positionen des Ausgabcn-Budgets wobl ermöglichen lassen. — Die städtischen Volksbädrr auf der Elbe wurden am 15. d. M. für das lausende Jahr wieder geschlossen. Die Fre quenz derselben ist eine wesentlich vermehrte gegen das Vorjahr gewesen. In den beiden billigen Anstalten oberhalb der Auaustus- brücke haben zusammen 58,308 Personen, nämlich 32,239 Männer und Knaben, sowie 26,069 Frauen und Mädchen, das sind 8292 mehr ivic iin Vorjahre, gebadet, und in den beiden anderen unter halb dieser Brücke befindlichen Freibädern, deren Benutzung Per sonen männlichen Geschlechts, soweit die räumlichen Verhältnisse solches nur irgend gestatten, kostenlos freiste!,t. ist der Verkehr ein noch weit stärkerer gewesen. Unglückssälle haben auch in diesem Jahre nicht stattgefunden. Nach einem gewissen Vorgänge wurden die Langleiten aller BadebalsinS ebenfalls mit Holzrechen versehen, so daß eine etwaige Verunglückung Badender nunmehr gänzlich ausgeschlossen erscheint. — Vorgestern Abend nach 8 Uhr entgleiste bei der Ausfahrt des Boden ba eher Personenzuges hinter dem Tunnel ein Ge päckwagen. in Folge denen der Zug mit 2'/i stündiger Verspätung hier einlraf. Beschädigt wurde Niemand. - Nächsten Sonntag findet im Tivoli eine größere Arbeiter- Versammlung statt, aus deren Tagesordnung der Bericht über den kürzlich in Bach's Etablissement abgehaltcnen Congreß zur Gründung eines Landes-Verbandes der Krankenkassen im König reich Lachsen stellt. — An»das in Chemnitz erlassene KoiikurreirzauSschrciben für die Beschaffung genereller Entwürfe zum Neubau der Lt. Pctrikirche aui dem Lchillerplatz sind bis zum Schlußtermin, aui 15. dü. nicht weniger als 54 Pläne eingeganacn. Für die drei besten Pläne sind Prämien von 3500 Mk, 2500 Mk. und 1000 Mk. ausgesctzt. — Seit Mittwoch hat sich aus seiner Wohnung. Schillerstraße Nr. 28. ein 13jcihriger Knabe, Ausländer und Schüler des hiesigen Ncustädler Gimmastums, von hier entfernt und ist nickt wieder zurückgekehrt. Der Knabe war gut gekleidet, spricht englisch und sranzösiick und war bei seinem Weggang ohne alle Mittel. — Sektion Dresden des GebirgsvereinS. In letzter Hauptversammlung erhielt das Archiv wieder reichen Zuwachs an Touristcnzeiiungen und Fachschriften, die während der Sommer« scrien eingegangen waren und den Stoff für Wintcrunterholtung ansehnlich vermehrten. "Nach dem Bericht über Verlaus und Ergeb nisse der Generalversammlung in Neustadt bei Stolpen referirte der Vorsitzende, Herr Docent Krone, über einen Besuch der in vieler Beziehung hochinteressanten Bergmine Kirschau bei Sctnrgiswalde; dergi. alte Felicnnester im VereinSgeviet, oft kaum dem Namen nach mehr bekannt, werden jetzt überhaupt sehr viel ausgesucht und geben zu mancherlei lehrreichen Forschungen Anlaß. Ferner gelangte u. A. zur Vorlage der von Herrn Schncidcrmcister Schütte, gr. Brüder- gassc 5 au, der Ausstellung in Neustadt so beifällig ausgenommene tlniverial-Reiielock, ein »cm Wut eav« für >eden Tourigen. Zum Sckluß wurden 3 Mitglieder ausgenommen und sechs angcmeldct. — Zur Richtigstellung eines auch in unicr Blatt üdergegan« genen KorrespondenzartikelS überden UnglilckSsolleines Meißner Velocipedsahrcrs theilt unS der Meißner Bicycle > Club Folgendes mit: Zwei Mitglieder unternabmcn am fraglichen Tage einen Ausflug nach Kötzschenbroda. Unweit dcü dortigen Babndofes subren sie in angemessener Entfernung an einer Rotte, dem An schein nach trunkener, aui den, Heimweg begriffener Arbeiter vorüber. Einer delwiben, sei eS auS Ucbermutn oder purer Tummbeil, nicht > bnend, welches Unglück er damit aurichte, steckte seinen Stock in das Vorderrad des BicucleS, so diß dasselbe im Nu scstskand und rin Vornüberkippen des übrigens guten Fahrers unausbleiblich war. Wobt hatte es im ersten Augenblicke den Anichein, als ob dieser Fall schlimmere Folgen nach sich gezogen, allein bei »öderer Untersuchung ergab sich, daß der Fahrer außer einer geringen Ver stauchung des Handgelenkes vor weiterem Schaven bewahrt geblichen war. Hoffentlich gelingt e- aber, den ruchlosen Urheber de- Unfall- zu ermitteln und zur Bestrafung zu ziebcn. — Ein originelles Fest ist daS dreitägige Fischessen in der Nötbnitzcr Bierhalle, Landhausstraße 3 und 4 part.. weiche- alljährlich den reichsten Betuch von ollen Fischliebbabern genießt. Durch die Fischt'tci in pcn König!. Teichen zu Moritzburg gewann Hr. Lindncr eine reiche Auswahl der verschiedensten Fische. Heute beginnt da- Fest.
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