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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 07.11.1927
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1927-11-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19271107017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1927110701
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19271107
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1927110701
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1927
- Monat1927-11
- Tag1927-11-07
- Monat1927-11
- Jahr1927
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 07.11.1927
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7-. Iahr-a«-. srr Monkag. 7. November 1V27 Gegrünber 1SSK Drattansckrtk: Stncheleüten Deeode» Frrntvrecher-Sammelnumme»! 2S 2^1 Nur wr Nacklaetvräche: 20 011 Ror»a«;-lAotlijkir 0?" >- bt» >». Novemb», >«7 de, lägl. »weimaltaer ^uliellun, Ke« Lau, i.dvMK. vvevuyr P,ftb»,uo»vr»t» «ür Mona« November ' Mark ohne Pos«,ul«elluno»oebükr. >0 Ptennt». >te An». Anzeigen-Preise: tz°...» »Kl I Ni eigen werden nach (Soldmark SS Pia., lür auswärts eoPfg. Fl berechne«: bi» emwaltiae ni mm l. amtlienan,eigen und Sleuen-eluche ^ aukerbalb 25nP«g. sg. Famlltenanretgen und Slellenae aWerbalb rd Ptg.. die «0 mm breite Neklainerelle , ^— — «eile A>» P«a.. skrrlengebübrgoBta. Auew.Äutkäae aeaen Borau»be»abla. SchrMeitun, und Lauv«aeschäft,N«lle! Martenkratze 3S 42 Druck u. Verlag von Vievtch ck Reichardt In Dresden Postscheck-Konto 1OSS Dresden Nachdruck nur mit deuUtcker Quellenangabe l.Dresdner Nächs t mlätllg. Unverlangte Schrtttstücke werden nicht autbewabrt. lionältorel llmderg k-x»g«r SlrnS» 10 ttockkeine ttontgkucken >»» ratcksar ikuasvaisl 1^-O SIT' «,ats»rv- ^ Xun»i»pi«Ipi»no» PMN05 sstl 1834 iosstdswÄiirlss (Zuslilütsfndi'iknt klsMen i >.7^' vsutren , * ."!" Katastrophentage in Wen und Amerika. MM Sbdachlofe in dev Rordstaaten der Union.—verheerende Stnrmflvten im Femen Sftea. Die Ueberschwemmungskalasirophe in Aeu-Engiand. Nach den letzten, aus Neu-Lngland vorliegenden Mel- düngen ist der Höhepunkt der Ucberschwemmungskatastrvphe noch nicht Überschritten. Sämtliche Flüsse steigen vielmehr noch weiter, da die Wvlkenbrüche anhalten. Bisher wird mit einer Verlnstzisfer von etwa LS0 Lote« gerechnet. Heim- gesucht sind die Staaten Vermont, Massachusetts, New Hampshire, Connecticut, Rhode Island, Maine, New N»rk und außerdem Quebeck in Kanada. Dutzende von Ort. schabte» mußten geräumt werben. Die Washingtoner Regierung ordnete an. daß sämtliche verfügbaren Truppen der in Betracht kommenden Gegenden tn da- Ueberschwem- mungsgebiet gesandt werden. In Montpelter wurden ganze Viertel geräumt und Tausende sind obdachlos. Aehnliche Meldungen liegen aus Rutland vor, das vollkommen geräumt werben mußte. Die Flüchtlinge wurden tn bergigen Gegenden untekgebracht. In «alpole steht da, Waffer siebeü Meter hoch. Di« Ortschaft Ludlow tft aufgegeben. Die Hetmatsgegend CoolidgeS ist vollkommen unter Wasser. Ueberall sind Dammbrüche eingetreten, so baß immer neue Gegenden überschwemmt werden. Nach den vorliegenden Meldungen kann man die Obdachlosen insgesamt ans 1VV00Ü oder vielleicht auch noch höher schätzen. Außer dem Bruch deS Staubeckens unweit Montpelter wird jetzt noch der Einsturz des Wasserreservoirs tn Bristol (New Hampshire) gemeldet, wodurch die Stadt teilweise zerstört worden ist. Unter den im Staate Vermont Ertrunkenen soll sich auch der Gouverneur Jackson befinden. Nahezu jede Stabt ist durch Zerstörung von Fabriken, Geschäften, Brücken und Verkehrsanlagen um Hunderttau sende von Dollars geschädigt. Die Unterbindung der elektrischen Krast- versorgung und deS Lichtes hat die Lage der Bevölkerung noch verschlimmert. Die drei Eisenbahnlinien von Montreal nach Boston sind unterbrochen. Der Güterverkehr mußte Infolge Wegschwemmung zahlreicher Brücken eingestellt werden. In einer Kabinettssitzung, die unter Vorsitz CoolidgeS statt fand, wurden eingehend Hilfsmaßnahmen sür die heimgesuchte« Gebiete besprochen. Das Kabinett beauftragte den Kriegssekretär DavtS, sich sofort mit den Gouverneuren der hetmgesuchten Staaten in Verbindung zu setzen, um ihnen bei den Hilfs maßnahmen alle erdenkliche Unterstützung zuteil werden zu lassen. Sturmflut in Kamtschatka. K»«u». S. Rov. Wie ans Wladiwostok gemeldet wird, ist vorgestern nacht eine neue große Sturmslnt über Kamtschatka hereingebrochcn. die außerdem noch aus der Kom- manbor-Jnsel großen Schaden augerichtet hat. Ein russi. sches Kriegsschiff i st untergegangen. Di ehalbe Besatzung ist dabei ertrunken. 14 Personen wurden gerettet. Nach einer weiteren halbamtlichen Meldung sind neun Fischerboote mit koreanischer Besatznng »mtergegange«. Der Zyklon in Indien. London, 6. Nov. Wie weiter aus Kalkutta berichtet wird, hat der Zyklon, der die Küste von Madras hetmsuchte und durch den tn der Stadt Nestor« »90 Menschen getötet wurden, die Kirche und das Ktättkenhaus der Stadt Nellore zum Ein sturz gebracht. Die Elfenbahngebäude stehen unter Wasser. Ein Gttterzug entgleiste, und der Verkehr zwischen Madras, Kalkutta und Bombay tst vollständig unterbunden, so baß aus Nellore, baS nahezu 800 Meilen von Kalkutta und 600 Meilen von Bombay entfernt ist, die Nachrichten über das Ausmaß der Katastrophe noch sehr spärlich sind. Einsturz-Katastrophe in einem chinesischen Ltchtspiethause. Im Stadtteil Tschapei von Schanghai stürzte ein Saal in einem Lichtspieltheater ein. ISS Frauen «nd Kinder ver unglückten tödlich, Sl>9 wnrden schwer verletzt. Das Unglück er eignete sich währcnd einer Versammlung chinesischer Textil arbeiterinnen. die anläßlich der Gründung einer «ene« Ar» bcitergcwerkschast ftattfand. Die Versammlung fand im dritten Stockwerk deS HanseS statt. Jnsolge des Durchbruchs dieses Stockwerkes wurde das zweite Stockwerk durchschlaqen. Die Menschen wurden unter den Trümmern begraben. Chinesische Truppen halsen der Polizei, die Toten und Verwundeten zu bergen. Unter den Toten befinde« sich auch als einziger Mann der Arbeiterführer Nenshi». Ter Freispruch im Heydebrand-Prozeß. Das Gericht von -es Unschuld -es Anqektagten überzeugt. BreSla ». 6. November. Im Mordprozeß Heyde, bra « d wnrde gestern nachmittag das Urteil gefällt Der An geklagte wnrde srei gesprochen. I» der Urteilsbegrün dung heißt eS. das Gericht habe durch die dreitägige Verhand lung die Uebcrzeugnng von der völlige« Unschuld des An geklagten gewonnen.. Im einzelnen / erklärte der Staatsanwalt in seinem Plädoyer, aus die Zeugenaussagen könne man keinen allzu grobe» Wert legen. Die Wirtschafterin Frau Anders, die einzige Zeugin, die wirklich etwas hätte wissen können, habe völlig versagt. Die Sachverständigen hätten übereinstimmend bekundet, daß ein Selbstmord wahrscheinlich sei. Nach der Be weisaufnahme sei der Charakter des Angeklagten nicht derart, daß man ihm einen Mord zutrauen könne. Er sei auch nicht der Mann, der so geldgierig sei, wie er in den Aussagen vielfach geschildert wurde. Der StaatSanwalt.kritistert« hieraus da» Verhalten de» Zeugen Oberpsarrcr Schäfer, der die Rolle des Zeugen verlassen und die deS Anklägers zu übernehmen versucht Hab«. Zum Schluß erklärte der StaatSanwalt. der Schatten des Verdacht« sei von dem Angeklagten nicht gcnom» men worden, aber hier habe der alte Grundsatz Geltung: In iweiselhafte» Fällen immer zugunsten des Angeklagten. In der Urteilsbegründung wird u. a. ausgesührt, daß die Schuldsrage verneint worden lei, da die Tatsachen fast ausnahmslos gegen die Täter, sä, astbo.» Angeklagten sprächen. Der Angeklagte habe die Schul» stets mit Entrüstung zurückgewtesen. Der Ein- druck nach der Tat. die tiefe ehrliche Erschütterung, hätten g«. zeigt, wie nahe dem Beschuldigten der Tod seiner Frau ge- gangen sei. mit der er sich eben wieder auSgesöhnt batte. Der Vorwurf der Geldgier als Motiv der Tat könne als entkräftet gelten, da der Angeklagte ja noch nicht» von der Existenz eines Testament» gewußt habe, in dem er de« Pflichtteils sür verlustig erklärt wnrde. Die Ehe habe al« Neigung», che angesehen werden können, und die Versöhnung nach der längeren Trennung sei durchaus ehrlich gemeint gewesen. DaS Charakterbild des Beschuldigten lasse nicht zn, daß ihm die Tat zuzutrauen sei. ES habe nur einen Belastungszeugen gegeben, den Oberpfarrer Dr. Schäfer, der sich als Beschützer der Frau durch die Heirat wohl zurückgcdrängl gefühlt haben mochte und von Anfang an der Gegner de» Beschuldigten ge wesen sei. Die Darstellungen des Angeklagten über die Bor gange seien durch die Sachverständigen unterstützt worden. Der Schußkanal und die Lage der Leiche ließen Selbstmord annehmen. Die Verstorbene sei schwer krank und schlimmen Launen unterworfen gewesen. Das Gericht sei daher zu ber Ucbcrzeugung gekommen, daß die Tote die Tat wohl tn einer gewissen Verzwetslung begangen habe. Furchtbare Tragö-ie in Köpenick. Berlin, S. Nov. Einer .Korrespondenzmeldung zufolge er eignete sich heute abend in Köpenick eine furchtbare Tragödie. Der 2Sjährig« Kontorist Albert Haak war nachmittags mit mehreren jungen Leuten ans Köpenick zur kommunistischen Demonstration nach Berlin gegangen, von wo er mit Freun de». dem 24jährigen Arbeiter Willy Wüte und dem 22jähri» ge» Maurer Herbert Miling. beide aus Köpenick, in seine Wohnung zurückkehrte. Nach dem Kaffeetrinken, bet dem sie sich über die kommunistische Demonstration unterhalten hatten, gingen die drei Freunde in» Nebenzimmer. Kurz daraus ertönten in dem abgeschlossenen Zimmer drei Pistolenschüsse. Als man In da» Zimmer einbrang fand man die drei jungen Leute auf ber Erbe in ihrem Blute liegen. ES wurde sofort die Kriminalpolizei alarmiert nnd ein Arzt herbeigerufen. Wutewartot.diebeidenanberen schwer verletzt. Wer die Schüsse abgegeben bat, es war nur eine Pistole tm Zimmer und die Schütze sind kurz hinter- einander gefallen, war'stoch nicht ftstzustellen. Es ist an. znnehmen. daß einer der drei erst auf seine beiden Freunde schoß und dann auf sich selbst einen Schuß abgab. General Somez erschossen. Nenyork. «. November. Nach Meldungen a«S Mexiko «ft der Führer der Aufständischen. General Gomez, standrecht, lich erschollen worden. Einigung -er Regierungsparteien über -ie Beioidungsvorlage. Stettin, 6. Nov. In einer von dem hiesigen Gauverband der Deutschen Volkspartei einberufenen öfsenttichen Beamten. Versammlung teilte Reichstagsabgeordneter Morath mit, daß es zwischen den Regierungsparteien am Freitag hinsichtlich der zur Beamtenbesoldungsreform zu stellenden Anträge zu einer Einigung gekommen sei. In der Frage der Woh- nungsgeldzu ichüsse werde man u. a. fordern, daß diese an alle ledigen Beamten über 46 Jahre in voller Höhe gezahlt werben. Bezüglich der unehelichen Kinder werde man für Beibehaltung des bisherigen Zustandes ein- treten. Man werde ferner beantragen, daß i« daS Gesetz eine Bestimmung cingefügt wird, die die Einbeziehung der Bezüge aller Nuhestandsbeamten und Hiuierbliebenen i« etwa künf tig« BesoldungSerhvhunge« garantiere. Ueber die tatsächliche Erhöhung äußerte sich der Reduer dahingehend, baß man übertriebene Forderungen angesichts der Finanzlage beS Reiches nicht stellen dürfe. Sollte die Opposition aber im Reichstag auS agitatorischen Gründen sehr weitgehende Anträge stellen, so werde man in Preußen, wo sich diese Opposition tn ber Regierung befinde, diese Anträge unterstützen. Wirlschaflsparlet un- Desol-ungsreform. Berlin. 6. Nov. Im Plenarsaals sowie in drei wetteren überfüllten Sälen des Herrenhauses veranstalteten die drei Berliner Wahlkreise der Reichspartei deS deutschen Mittelstandes lWirtschaftspartei) am Sonntag vier große öffentliche Kundgebungen, in denen als Hauptreferent Neichstagsabgeordncter Mollath über das Thema „Darf Deutschlands Mittelstand vernichtet werden?" sprach. DaS Bestreben der Wirtschaftspakte!, so führte der Redner aus, set cs. den Mittelstand zu der großen politischen Mitte zu- sammenzuschließen. Er übte dann scharfe Kritik an der öffent. ltchen Ausgabenwirtschaft, die geradezu provozierend wirke angesichts der starken Steuerbelastung, die das Volk und in der Hauptsache der gewerbliche Mittelstand zu tragen hätten. Die ständige Erhöhung der Etats sei nur möglich auf Kosten des Mittelstandes, der auf diese Weise indirekt ent. eignet werde. In ähnlichem Sinne äußerten sich auch die übrigen Redner, die sich u. a. auch energisch gegen die B e a m ten k 0 n su m ve ret n e und Beamtenwtrt. schaftS verbände wandten. Eine Entschließung fand einstimmig Annahme, tn der die Partei ihre Bereitwilligkeit erklärt, an der Besoldungsreform ernsthaft mitzuarbetten. Die Zustimmung zur Besoldungsrekorm, für de« Fall, daß Deckung ohne Steuererhöbnng nicht möglich ist, wird von folgenden Forderungen abhängig gemacht: Rück sichtsloses Durchgreifen zur Herbeiführung einer Ber» waltnngSresorm zwecks Bercinsachnng ber Verwaltung «nd Bereinsachnng ber zu erledigende« Arbeit «nd somit Kostenersparnis, «nd zwar für 1SL8 «m 1Ü Proz. gegen 1927. Verbot der Beamtenwirtschaftsbetricbe «nd veamtenkonfnm» gcnoffcnschasten. In den nächsten drei Jahren sollen ferner neue Be- amte nicht eingestellt werden. Freiwerdende Stellen, deren Neubesetzung unter allen Umständen notwendig tst, seien aus den Kreisen der auf Wartcgeld gesetzten Beamten zu besetzen. Endlich sei noch die Gewerbesteuer als Sonder» steuer und Ausnahmesteuer für den gewerblichen Mittelstand ebenso wie die unsoziale HauSzinSsteuer aufzuheben. Professor Dr. Franz Keeressanikaksinspekkeur Berlin, 6. Nov. Der bisherige Gruppenarzt beS Gruppen- kommandos l. Generalstabsarzt Professor Dr. Franz, ist znm HeeressaiiitätSinspekteur ernannt worden. Professor Franz, der mit dieser Ernennung Nachfolger beS Generaloberstabsarztes v. Schnitzen geworden ist. ist 1870 in Ostpreußen geboren und war als Arzt lange Zeit tm Aus- lande, darunter von 1904 bt» 1908 bet der Schutztruppe tn Sübwestafrika. PrSlal Kaa» schwer erkraakl. Trier, 6. Nov. ReichStagSabgeorbneter Prälat KaaS Hai sich infolge des Durchbruchs eines Magengeschwürs durch die Magcnwaud In ber vergangenen Nacht einer Operation unterziehen müssen. DaS Befinden des Kranken ist ernst, doch hoffen die Aerzte. falls keine Komplikationen eintreten, den Kranken am Leben zu erhalten. Bischof Dr. Schreiber bei Sooltdge. Wafßiugton, 8. Nov. Im Anschluß an et« Etzen, baS ber deutsche Geschäftsträger Dr. Ktep zu Ehren des General, btrektors des Norddeutschen Lloyds, Hetnecken, des In dustriellen von dem Rath und des Bischofs Prof. Dr. Schreiber gab, fand eine Vorstellung ber drei Herren bet Präsident C 0 0 lidge statt, die durch den deutschen Geschäft», träger erfolgte.
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