Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 27.05.1871
- Erscheinungsdatum
- 1871-05-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187105273
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18710527
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18710527
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1871
- Monat1871-05
- Tag1871-05-27
- Monat1871-05
- Jahr1871
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 27.05.1871
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
--Ws, lttz , Uhr. Suserate »che« «ngcnommt«: «s «bendö o, L»n»t«n«r i» Mittag» 12 Uhr MarirnstratzcLS; tu Neustadl: Oochdr » ckcrct Äi Job. PStzler. Ek. Klostergasse», »»eig«, io dti-s. Blatte «ckrn eiue erfolgreiche Verbreitung. . Auslage, .,««« Kreniplare. Tageblatt sür Unterhaltung und Geschäftsverkehr. Druck und Eizenthum der Herausgeber: Liepsch L Neichardt. — Verantwortlicher Redakteur: Inlins Ueichardl FS-nneme«t: VUrterjährkich SOV-r. Net uueutgeldlichervie- frrung ir»'« Hau« Durch dir »Smql, Post «Nrrtrljäbrt 22'üAgc. StUjclne Romme« I Ngr. yttferakenpietfe Für den Nanm ck,i-< gclpaltcui'N Zcitc: 1 Rg,. l! »:r „Eing«?-,ad'" r-ie Ijei.L 3 Ng,. Nr.I17 Srchsjehuter Jahrgang. Mitredacteur: Theodor Drobtsch. Sonnabend, 27. Mai 1871. Dresden. 27. Mat. — Der erste Rath bei der Kreivdlrectlon zu Banken. Geh. legienmgörath von Bcu'l, hat daö Ritterkreuz deö Verdlcnst- frbcnS erhalten. — Dcr» Königliche Hoffaaer wird sich zu den Feiertagen isch nicht in Pillnitz nicderlassen, und sonack, der freie Eintritt h, Schloßgarten dem Pu'stik,»,, „och gestattet sein. — Bor einigen Tagen wurde In Betreff einer zweiten Überdachung des Zntcrimsthcaterö eine Probe an eine», auf ert Tbcatcrbauplak befindlichen kleinen (Hebäude vorgcnommen. stz geschah diese Probe Im Beisein deö Herrn Gcncral-Intei, «nst>, und man erlangte insosern ein günstiges Resultat, das, «c Schall von daraus strömenden Regen bcdcritend vermindert ch-.'de und sonach unllebsainen Störnngcn fernerhin vorgebeugt ^rden kann. Zweiteno wird durel, die »ock,malige Uebcroachuiig »<S Jnterimötoeatclü iv.ibr^nd kalter -2Vi»tcrcz-it auch eine zrößere Erwärmung erzielt werde». Die Baukosten wurden »us LäNO Thalcr veranschlagt. . — Die Dresdner »Kogci„ck,ützengilde lost ,'ür daö Festsehießen fuf der Vogelwiese die Zeit vom :u>. Juli bis »August be stimmt. — Man kann eö dein Dreoduer Ratl' nicht verdenken, wenn r neuerdings und wiederholt das frevelhafte Trstbe» rügt. daö n Bezug auf »Beschädigung der »Allee» und Pstanzungc» ans stscntlichcn Plätzen und Anlage» in Dresden jedes Iäbr Platz «eltt. Ztveige und Blumen werden abgerissen, tu Rgeig!ä!> vtrctcn. Diese Einlagen sichen unter dem Schulz re Pnbli ^nS und hat taistr dan'clbc dao ,liecht und so zu sagen, die .icht. da die Amstckstsheamtc,, nickst überall sei» löni>cn, ioi Ml botanisircntc» Franriireurö daö Handwerk zu legen. M — Rn, Hlmmclfahrtotag wurde den Freunden kirchlicher «Tusik Gelegenheit zu einem hohen Genus' geboten, welche der ungünstigen Witterung wegen nickst so allseitig benutzt wurde, ,«1ö cö um deö WertheS der Vonührnngcn »nd um des Z,wce!eö Millen — zum Besten der Gustav »Adoli Stillung — zu wim che» gewesen wäre. Die Herren E. Bi. Hövpncr und Hos- «antor Lorenz aus Dresden hatten ein Kirchcnconccrt in dem Lome zu Meisten veranstaltet, welcher durch die einige Tage t»»vhcr vollendete neue Orgel bereichert worden ist. Dieselbe »at vicrundvicrztg klingende Stimmen, drei Manuale, Ialou- slensä lvcllcr uno Echowerk, die Klangsarbcn der einzelnen Re> uifter sind ln ihrer Eharacterisilt wohlgeiungen. die Intonation sehr sein und der günstigen »Akustik des Domes angemessen, so das, die Orgel ihren Erbauern, den Herren Gebrüder» Kreutz bach in Borna, alle Ebrc mackst. D>e Borstige dieses Werkes erkennen zu lassen, >var daö geschielte und geschmackvolle Spiel ScS Herrn Höppuer besonders geeignet. Deuelbe begleitete nicht nur die Gesänge in scingeiüistler Weise, sondern cröffncte auch den Reigen mit der meistertest vorgetragenen Fantasie und Äuge in 0-mc>II von I. S. Bach. Dieselbe ist ein mil einigen ckten Selmörtcl» vc,scheues, jedoch nrträitigeS Reeitativ voll Leben nnd Heuer, mit dem grössten am der Orgel zu lelstcn- dn> und dem Instlmiienle erlaubten 'Ainwante ausgestattet, begleitet von den w»einige» Schläge» des veilen 2gerkeö und vurckwebt mit kurzen ruhigeren Sätzen, die »nie, sieh und in Bezug ans das «ganze in der wirlungsvollsten Weile eonlrasliren. Diese Eomposition lässt die veilchiedensten Klangmisei-ungen im Horte zu. sowie giosit sich cnnthüemevke Eredcendi. Sie ist eine der großartigsten tilgen des großen Meisters, aber nur selten Eeiwrk. vleUclclst eben wegen der betenlenden technische» Setnvie rigleiic», die sie dem »aünstlcr tarbictct. Rückst minderes Lob 1»erbstM Herr Hosta,stör Lonnz für die auSgezcickmetc Sc! ulung, »eiche der evangelische Hoick'or unter seiner Leitung empfange» tzat; wenn die kiesen Stimmen den höhere» In Rundung und Zartheit nicht vollständig giciehkommeii. so liegt dies in den -Verhältnisse», weil jene nicht'ortwährend, sondern nur zeitwei »lg za Gebote stelzen. Der -Eo'chor sang einen Satz, Sanctnö, aus der seicrlkticn Meffc von Rossini „nd die deutsche Messe Von Franz Schubert. Vetztcrco Werl ist musikalisch sehr lieb ttch. aber nichts weniger als I», strengen, ernste» Kirchen»il gehn ten, sondern der Rnthmus erinnert in der Tbat nicht sel- «en an den aeiälllgcn Walzerkact. Drei Schülerinnen der ge Lchä sten ERsang lehre rin Frag Börner-Sandrini, die Fränicinö Mting, Stirl und eine Dilettantin, sangen das Terzett der Wngel auö Mendetösolm v Elias, sowie die erstgenannten Da «en drei Sologesänge von Strgdellg, Frank und Bkozart. Der Ktzemng der drei sunge» Damen war im Allgemeine» recht Iw »cnSn'crth. die Stimmen anmuthig; zu erstreben bleibt noch »eutUche TertauSshrachc und bei der einen Sängerin zuweilen lwenigcr gepresste Tvnbildung. Ein Beweis «ür die sst'önc Ru- 'Xdmn'g und RuSsührnng dcS Eoncerteö war cö, tan die Hörer Zo wenig von Ermüdung empfanden, das» sie wohl gern noch mehr, b'wuderö einen Orgclvortrag. angchort itzstlen. I>. - An der gestrigen Börse wurden die iäägischc» Erctit- Dantäctlen mit grohcm Erfolg eingcsührt. Sie wurden per Erscheinen in grohe» Posten mit N»1' , hjs >o.'>>« getnindelt. Blc Acticn wurden zugleich an den Börse» in Berlin. Breö <g» und Leipzig cimzcfiwrt und überall eri,,! reu dieselben die gleiche günstige Ausnaimie, ein erfreulicher Beweis, mit n-rlchcm Pertraucu daö neue Untcnichmen bearünt n ird. — Bürger-Verein. Die Sitzung am 11. Mal wurde mit einer Besprechung der neue» Dresdner Wasserleitung ans- Aesüitt. Der Referent gab zur Einleit,„,a eine lurzc Geschichte der Vorarbeiten dazu, besprach die verschiedene», seiner Zeit «ukgetauchtcn Proicetc und belcuchlcte. da er ein Urtbcil über Eie Rrsthwendigkeit der Leitung in Rnb tragt vorliegender ävzt- ».her Gutachten nicht fälicu nvilte, die sinanzlclw Seite des Unternehmens. Er führte dabei aus, das, man den vcranschlaa- «L» !'/» Mtltloncn Thalern das Honorar und die eontlaetlieh nn Ingenieur Saalbach zu zahlende» Zinse», zusammen üg.l.o Thner, zurech,icn müsse und das, sieb dadurch die Gesainmt- 'ko.tcn der Veitung ani Tblr. beziffern würden. Die MlstriebSkosten seien billigst aus 2E,<>.'»2 Tlstr. veraniciilagt, eine M, und sür sich niedrige Summe; dazu kämen aber noch Zinsen für das aufgrn andtc Eavltal n 5, mit 7<i,8i>7 Tblr. Ist Ngr , «, datz der Ertrig des Wasscrzlnsea, wen» die Leitung ihre Bntcrhgittuviörostcn selbst tragen soUe. d'e Suminc vo» tiff.Mi KHlr. ist Ngr. erreichen müsse. In diese Zahlest kel die später elntrctende Amortisation der Anleihe noch nicht mit ausgenom men. Ob aber überhaupt an eine Rentabilität gedacht werden könne, sei um so mehr zu bezweifeln, als der 1871 er Hauöbait- plan sür die jetzige Wasserleitung bereits einen Zuschuf, von 4W Thlr. 4 Rgr. » Pf. verlange. Ein anderes Aussehen be komme diese Sache noch, wenn inan die steinerne Wasserleitung in Mitleidenschaft ziehe. Der Vcrmögenöausweiö Dresdens für 18<>st führe sic mit einem Wcrthe von :t8:t,'.>81 Thlr. 17 Rgr 5 Ps. am. welches Eapital 17,279 Thlr. st Rgr. l Ps. jährliche oi ' Zinsen !, 4hü vc. Rechne man nun diese Zinsen, den ictzigen jährlichen Zuscimsi und die Untcrhaltungskoslen der neue» Leitung zusammen, so ergäbe sich, dass Dresden für die bescheidene Summe von jährlich 1l4,<>:it; Tb,r. 24 Rgr. 7 Ps. das Vergnügen haben werte, zwei Wasserleitungen z» besitzen. Daü diese Ausgabe die städtischen Steuern um ein Bedeutendes mehr erhöben werde, alö die, kürzlich von den Stadtverordneten in übergrosier Sparsamkeit abgelebtste Unentgeltlichkeit des Unterrichts i» den Bezirköschnlen wurde nur ncdenbci mit be merkt. Sämnillichc sich an der Debatte betheiligcnde Redner zweifelte» an der »»bedingte» Nothwendigkeit einer neuen Wasser leitung nnd nährte» besonders auö, katz, wen» der Liadtraib de» öncntliehei, und Privatbrnnnen eine größere Ani»icrksau'.kcit widnte» würde, Dresden recht gut »och ohne eine so kostspielige Leitung hätte bestehen können. Zur allgemeinen Heiterkeit be wies ei» Mitglied durch eine Probe seine Behauptung, daß daö Wasser i», öffentlichen Brunne» an der Zahns und Wailslraßcn ac bedeutend schlechter geworden sei, seitdem der alte Wasser trog wcggenvmmcn und eine elegante, mit dem stadträlhlichcn Wappen gezierte Pumpe a» seine Stelle gekommen sei. Ei» Zettel deö Fragekastens, über daö anßclrtznstlichcWaffcntragcil der Herren Militärs, erregte noch eine lebhafte Debatte, bei welcher man schließlich znr Uebcrzeugnng tam, daß der be schränkte Untertbanenpelstand die Rothwcndigkeit dieser Maß regel wohl nie begreifen werke, und sich bei diesem Beschlüsse berubigtc. — Einen Irrihnm unseres Referenten im Berichte über dir porige Sitzung wollen wir „och eorrigiren. ES wrudc beschlossen. daß sür die Sitzungen des Gcwcrbcichictogcrichtö ll, Rgr. pro Sitzung den Arbeitgebern wie Rchmcrn vergütet werten möchten, und nicht, wie irrthümlich gemeldet, die Richter uncntgclllich zu amtircn hätten. - Die Voigtländiichcn Blätter erzählen in kräftiger Sprache einen Vorfall, der In den Annalen RcichendachS ornie allen E ommcntar verzeichnet ist und ei» trauriges Licht ans die tasigen Zustände wirst. In einer der käsigen Schulklassen war vor Kurze», der dort als Lehrerin stingirciiden Fräulein Riedel ein kleiner Geldbetrag abbanden und der Diebstahls- Verdacht auf daö 11 jährige Selnilmädchcn Rolka gekommen. Trotz der von >wel Polizeidienern in der Wohnung deö Pflege vaters , eines unbescholtenen Webermeisters vorgenoiinncncn Haussuchung, fand sich nichts vor, auch dao Mädchen gestand nichts zu. AIS daö Letztere am andere» Morgen in die schule tam, nabm Fräulein Riedel daö Kind ain s Rene vor und da cö den angeblichen Diebstabi abermals leugnete, io nahm die Lehrerin den Rohrstoä und bicb aus das Mädchen mit den Worten: „Ibr Kinder zählt nnd ich baue ans!" los. Die Kiu der zählte» unter Tbräne» mit und trotz dev „einl'untcrtsect'S- uiidzwanzig" Schläge war kein Geständnis, zu cntloäcn. Hier aus wurde daö Kind ciirgespcrrt. Als nn» einige Tage daraus ein anderes Matche» das Pult des Fränici» Riedel a»s- rälimte, «'and eö das angeblich gestohlene Geld wieder und die steine gemchhaiidtltc Rolka war also wirklich — unschuldig! Daö ist ge,-.hebe» In der 2. Klasse der 2. Armen Bürgerschule zu Rcichcnbach lm ansgcttärlcn Jahre I87l. AIS die Pflege mutter mit dem Mädchen zum Loealsthulinipector Parier !>r. Geißler ging und st"», die Wunden und Schwielen des alle Regenbogen arben deö Rügens der Rolka zeigte, erklärte er sich in der Sache <ür ineompckenl. Herr Vieedirector Komprad stellte allerdings die Riedel ernstlich zur Rede und betonte die sic zu erwartende Straf«. Die Riedel, erklärend, daß. wen» cö Strafe koste, sie dieselbe bezahlen wolle, entfernte siel, im vollen Bewußtsein ihrer — Würde. Solch' eine Miß handlung konnte nur ein kräftiges Mädchen anshaiten nnd die Bewohner Reichcnbachö sind empört. Der Ertmmikschaucr „Bürger nnd Baiiernlrcund" hofft, daß von Aintswcgcn elngeschrittcn wirk. Dic>'c gerechte Hoffnung theilt we-h! jeder Humane. — Die Bier-Eens,»»Wereinc vermehren sich. In Neustadt wird in eine», Hause der Birtengaise nächstens eine neue der artige Act cn-Geselllchast errichtet, welche schon über Hundert Theilnehincr höchst geachteter Stände zahlt. — Ein Fremder, der größere Stätte bld-ber noch nicht viel besucht, und das darin stattsindcndc Treiben noch nicht tenncii gelernt haben mochte, vergaß I» diesen Tagen dcl eine», erst- maligen Besuche in Dresden sein PoNemonnaic, das er beim Eintause einer Semmel an eine», Bäetcrlate» aus dem Fenster deck in der Hauöst,,, von siel, abgelegt hatte, wieder an stch zu »ehunn »nd elnzustkche». Alö er nach Verlauf mehrerer Ltun de», »ach,ein er den Verlust seines Portemonnaies endlich n,ideell, den Laten wieder aii'inel'te »nd au, de», Fensterbrctc nicht mehr Vorsand, wollte er sich darein gar nicht finden, zumal das Portemonnaie seine ganze Rcisebaari'chast mit einem für seine Verhättnisie gar nicht unbedeutende,» Betrage cnstMleii Eilte. - In hiesiger Neustadt, am Markt, gelüste» vorgestern Abend die Dielen und 'Kalten einer in der dritten Etage ge legenen .Hiebe und ciiicö an letztere grenzenden Holzbclcälkiüsicö in Brand. Das Feuer, welches wahrlel'einlich in Folge menacl- haster Fenen:» u aniagc entstanden ist, wurde Indcß durch die "ausbewohner und schnei! herbei geeilte Feuerwehr a!Sba!d aelöscht. An de»,selbe» Abende entstand auch an, Lee in einer Rauchkammer Feuer; indeß ist auch dieses noch rechtzeitig ent deckt nnd tVdämpft worden, so daß außer einige» verbrannten Schinkei! niid anderen Flcischslüsten kein wcilcrer Schaden hcr- bcigesül'rt worden Ist. — De» l. PsiiigMkiertag findet auf dem Schiliersehlößchkn. einer der lcizcnkste» Punkte de, Neustadt und dev EllsthalcS, diö erste diesjährige (Harten Eoncert, bei ciiitrclcnbcr Dunkelheit vrinantc Beleuchtung, wo mehrere Tausend Gmiftammen ihr Lichtmeer verbreite» lvcrdcn, auög.si bet von clncr ne» eng«- girtcn Eapeuc unter Dircctiou de-s Hcturich von hier, statt. — JmzoologischenGarten. Mit brn nun cndlttßk einmal eingctretenen sonnigen Maitagcn ist auch hier in diese» kleinen Staturreiche der Frühling eingezogen. Ringsum lehn»- digcö Leben, im Wasser, im Wald, au, FclSgcstein, grüner Wiele und Im Käfig. Auch die Thiere, vo« den bissigsten Bestien bi» hinab zum zartesten Vöglein, sie fühlen, daß ein langer Winter verlebt, daß aber die Freiheit mit de», freie» Himmel wieder cingckehrt ist. Dee Elcpliaiit, der Ricicnrcvräscntant aller Thiere des Gartens, bewegt sich schon längere Zeit all! seinem „Grund stück", sich eingehend unterhaltend mit seinem Wärter und jede« Besucher de» neugierigen Rüssel hinhaltend, um Taschen unp Hände nach Leckerbissen aller Art zu visitiren. AuS den starke» Gittern, die einem Burgverlies, deö Mittelalters alte Ehre ma che» würden, blitzte» die wilden, beschnurrbarteten Physiogno mien der Tiger und Löwen heraus, welche den Besel^aucr ke«„e»- wegö mit Liebäugeln, sondern mit Sehnsucht nach einigen Pfun de» Fleisch betrachten. Still der Ruhe pflegend, kauen sie Im Käfig, doch — wehe, wenn sic losgelaffeu — ihre scharsr» Waffe» gebrauchen. Die Büffel, 'Auerochsen, die Bären, sie alle bewegen sich schon im Freien „nd auch die >ugcndlicl>e« Meister Petze spiele» lustig um, Ergötzen des Publikums mit einander. Daö Volk der Vögel erzählt sich seine Frühlings- geichichte», springen bebende von List zu 'Ast, von Stange zu Stange, nur das faule'Volk der Geier und der Adler sitzt schläf rig ans Fels und Bainnstüinpfei, und bewegt sich nur, wenn der Appetit dasselbe zur bereits zersicisehlci, Taube Innziebt. Die Bewohner des Waffcro schnattern fröhlich durch einander und rndcl» stelz oder geschäftig an einander vorüber. Die Etown» des zoologischen Gartens, die Affen, produciren sich in ihrem ,,!3alo» Dimiana" ans freie», Trapez und dem Schwungseil, ba!d friedlich sich mit Spiel belustigend, bald in wilder Wut-» gegenseitig siel, verfolgend, wen» der Affe den anderen „Affe" geschimpft. Der im vollen, frischen Grün prangende Garten zeigt in seine» schattigen, sauber arrangirtcn Gängen schon ein zahlreiches Publikum, sowohl a„S Dresden, alö ans der Ferne» und die bevorstehenden Pfingstscicrtage werden dem so lehrrei chen Etablissement gewiß eine zahllose Menge von Besucher» zuiührcn. In Bezug aus die an, Eingänge befindliche große Restauration sind sür dieses Iabr viel Steuerungen und Ver schönerungen vorgcnominen. Rach der langen Wanderung durch daö romantische, reich belebte Labvrlntb laden die geräumigeu Maremiscn, die schattige» Bä,»ne und Spaliere zur wohithuen- dcn Erholung ein, Bekanntlich ist das EtgW'euient i» die Hände deö Herrn Rotte übcrgegangcn. Alich hier sammelt sich schon ein zahlreiches Publikum, daö mit de» Genüssen der Natur anck, die materielle Stärkung, sei eö Im stärkenden Bier, sei e- im duftenden Mocca, verbindet. So spendet der zoologische Garte» die iiiannigfachsten (Haben. — D cm Vernehmen »ach ist daö große schöne Hauö am Altmartt Rr. 22, wo sich daö König!. Atreß Eomptoir befindet, durch Vertäut sür den Preis von 8<>.GX» Tblr,,. in die §>ände einer hiesigen bedeutenden Kaust,,aiinS-Firma übergegangc». — In einer der vergangenen Rächte wurde in der Elbe und zwar nicht weit von Onkel Tom's Hütte ein Fii'chtoloß im Netz gerangen, der nickst mehr und nickst weniger alö 21 Psuub wiegt. Es ist ticß ein mächtiger Karpfen, der seine lange Wasscrsabrt nunmehr beendet hat, indem man ihn aus's Trockene gesetzt. Man hat dic>'en Koloß an Onkel TomS Hütte selbst öncntiich ansgestellt und den Ertrag ,ür die Hinterlasscncn der gebliebenen Krieger bestimmt. Während der Anwesenheit einer elegant gekleideten Daun nnd einer mit einem Tragkorbc versehenen Bauersfrau in einem hiesige» Modewaarengeschätt ist daselbst eine mehrere Elle», hal tende Parthic blanc Seide in ziemlich hohem Preise spurlos ab handen gekommen. Mehrmalige Bekanntmachungen, die da- bestohlene Geschält in Blättern veröffentlicht hat, sind a»i dcu Dieb ganz wirkungslos geblichen. — Das ..8- atuk illo, gui picxni iio^otii«" deS Houiz Kat der deutsche Dickster i^ Jahrhunderte später so schön nnd Wissend mit dem „(Rnelleliger Mann, welcher der Stadl cnttlol," re. übersetzt und nickst geabnt, daß dies poctisckn: Wort gerade am Pfingstfest die pracliset'cstc Anwendung findet. Daö „Wohlnkt" beschäftigt namentlich am Sonnabend sebon alle Köpfe, daS „Woher im Portemonnaie ist Nebensache. Wir könnten den Psingstivaiidercl» manistehiachc Wege Vorschlägen, aber dir Gencraltaite der »Vergnügungen ist so areß, daß sic nicht P'atz läute, wollten wir eingehend aist daö Einzelne Rücksicht nehmen. I» die freie Natur silore» viele Wege und wir glauben, daß ganz besonders dir Schilierstraße eine sehr freancntinc werten wird, Die Saloppe z. B„ die so romantisch von der Höhe tn'S Tbal hiiiabbUett, dürste durch Ihre alle Jahre am Pftngssteste j siattstiideiiden Frübeoncertc ein sehr besuchter Ort auch diesmal I »ein. Es sind Fecieoncertc. die diesmal daö Musikeorpö der ! Pionnicre veranstaltet. Reben dem musitallschen Genuß bietet ! die 'Natur auch ibr großartiges Panorama, das mil Blütbendust und irischem Frül,li»gogrün garnirt, alle Jahre so treue Ver ehrer gesunden. »Außerdem bietet ja die Umgegend DrcSdcnö nock, Material genug, ,»n a» ihm vergnüglich heinmziimheite» Döner und Proviii'äaistädtc der nächsten Unhiebuilg laben zum fröhlichen ErlMe» von deö Winters Mühen ei» und daö Wort des Dickstero: „Willst Du immer weiter schweife», sich'daS Gute liegt so nah"' re. bedarf hier erst keines Eommeistarö. Bei diciem Franetilemst'stcm fällt unö nock, ein abendliche, Rcercationöort ein, der seit Kurze», sogar einen „trommeu" Anstrich erhalten, Wir meinen den „Estelhazy-Kclicr" am der Wiisdi nstcrstraüe, der nach des Tages Last und Hitze eine fried liche Erholung bietet und ans de» auö der Franentirche erkaus- len Bclüüocl'cüstüble,, in, mittclalterlick'cn Styl einen Ruhesitz gönnt, rer antackstig zum kühlen Trunk des guten SLciueS sstnnnt. I't auch der Esteu-azykeller »ur ei» Keller i«, alle,natürlichste,, Rococco, sind auch »eine „Dekorationen weder vegonnen, noch beendet", so ladet dock' der so traulickst Raum zu »Vergnügen, zu Wohlbrhäbigkeit ein. »Ans den Stühlen, die einst ernstcic» Zwecken dienten, sitzt sieh'S vor den, edeln Feuer- wcin so niolilg, daß nun, dcu Pfingsttag nickst besser beschließe« kann. UckrrbicS Ist auck> im Reustädtrr Rathhause eine Filiale errichtet worden und der vsterhazykcttcr vir. 2 wird eb<n s» treue Verehrer finde», wie die Nr. 1» Schließlich erwähn«» wir noch der Eröffnung der Gartenrestauration deS Hotels ML
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite