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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 25.03.1892
- Erscheinungsdatum
- 1892-03-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-189203255
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-18920325
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-18920325
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
- Jahr1892
- Monat1892-03
- Tag1892-03-25
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189S Freitag, den 25. Mär, ' ktr», »Pf,. Aompllzlert« Hnfentte nach besoN» dcrem Taris. «rfcheint tüglich, mit Ausnahme der Tonn- und Festtage, abend» sllr den sol- igendcn Tag. Preis vierteljährlich l M. so Psg., monatlich »0 Pfg.. «niel-Nrn. d Pfg. Vestel! ungcn -nehmen alle Post anstalten, Postboten rind die Ausgabe stellen de« Tage blattes an. Frankel Tagens 1 »MU Til Oiferten-Annahmr d" Inserat 2S Pf». // Kleinster Inseraten- Amtsblatt -er König!. Amtshanptmannschaft Flöha, -es König!. Amtsgerichts und des Stadtrats M Frankenberg. St. 8«vdrt«I» «NBVÄBtlßsvII 4rI,l»IIII«IltTII Abstellungen auf das mit 1. April beginnende 2. Blattes bei den zuständigen Postanstalten recht- Seitig erneuern zn wollen. Z»t« -Zom Landtage. Die Erste Kammer stimmte in ihrer Mittwoch sitzung zunächst ohne Debatte dem Gesetzentwürfe bei, der, als Folge der bereits beschlossenen Aufbesserung der Gehalte der Staatsdiener, auch die Pensionen der Zivilstaatsdiener uns ihrer hinterlassenen Witwen und Walsen angemessenerhöht. Bei schon b zogenen Pensionen tritt die Erhöhung vom 1. Januar 1892 in Krast. Sodann trat die Kammer auch dem Ge- setzenwurse bei, welcher tue Pensionen für Geistliche und Lehrer und deren Hinterlassene erhöht. Auch diese Erhöhungen treten, wenn die Pension schon am 1. Januar 1892 bezogen wurde, mit diesem Tage iu Krast. Auch diesem Entwürfe pflichtete die Kammer debattelos bei. Sodann bewilligte sie die Kapitel des Staatshaushallselats, welche die Wartegeloer und Pensionen und die Erhöhung der Bewilligungen au Milltärinvalide und Angehörige derselben aus der Zeit vor dem Kriege 1870—71 betreffen. Zum Schluß ließ die Kammer eine Petition Winters in Dresden, Ervschaftssachen betr., auf sich beruhen. Die Zweite Kammer erteilte, den Anträgen der Finunzdeputation entsprechend, dem Berg-, Hütten» und Münzetat nach der Regierungsvorlage ihre Ge nehmigung Ueber die Frage, ob der Freiberger Bergbau auch in der Zukunft fortzuerhalten sei, ent spann sich eine längere Debatte, in deren Verlauf sich sämtliche Redner sür dm Fortbestand ausspra chen, insbesondere mit Rücksicht auf die fiskalische« Hütten, deren Fortbestand durch das Aufgeben deS Bergbaues in Frage gestellt werden würde, wennschon die Abgg. Philipp und May Vereinfachungen deS Betriebes anhelmgaben. Die Kammer beriet sodann die bei der Kammer eingegangenen Straßen- und Brückenbaupetitionen. Auf Antrag der Finanzdepu tation wurde beschlossen, von den vorliegenden 17 Petitionen eine der Staatsregierung zur Erwägung, 9 zur Kenntnisnahme zu überweisen, die übrigen 7 aber auf sich beruhen zu lassen. Zum Schluß erteilte die Kammer auf Antrag der Gesetzgebungsdeputatio« dem Gesitzentwurfe, die Dienstverhältnisse der Ortsge- richlspersonen betreffend, mit einigen Abweichungen von den Beschlüssen der Ersten Kammer ihre Geneh migung, insbesondere auch einstimmig den jenseits abgeleynten, die dienstpragmatischen Vorschriften ent haltenden §8 1—8. Örtliches und Sächsisches. Frankenberg, 24. März 1892. t „Rasch tritt der Tod den Menschen an!" Während am gestrigen Mittwoch nachmittag die kürz lich auch in Frankenberg aufgetretene Clarsche Theater- gesellschast im Gasthof zum Hirsch in Oederan die Probe zur Benefizvorstellung sür Frau Direktor Clar abhielt, fiel plötzlich deren Gatte, Direktor Clar, auf der Bühne um und war sofort eine Leiche. Der nur 48 Jahre alt gewordene so schnell verschiedene oeliebte Künstler war schon seit einigen Tagen unwohl, trotz dem blieb er seinem Berufe nich' fern und hat sich so wahrscheinlich überanstrengt. Der sofort hinzuge- zogene Arzt stellte Herzschlag fest. Betanntmachnng. diesmhrlgen Reichsgesetzblatt sind die Nummern 1 bis 14 und vom ^Verordnungsblatt die Nummern 1 und 2 einqegangen. Dieselben liegen 14 Tuge lang in der Polizeiexpedition (Ralhhaus 1 Trepp-, Himmer Nr. 8) zu Jedermanns Einsicht bereit, auch ist deren Inhalt aus dem Anschläge am schwarzen Bretle im Nachhalls ersichtlich. Frankenberg, den 17. März 1892. Der Stadtrat h. Idi». Beck, Bürgermstr. Vom Neichslage. j 2" 201. Sitzung vom 23. März stand zunächst auf der Tagesordnung der Gesetzentwurf, betreffend Len Verkehr mit Wein, weinhaltigen und wemähnlichen Getränken, in erster event zweiter Bürklur (nat.-lib.) spricht seine Freude darüber aus, daß er rm wesentlichen der Vorlage zusammen kann, wenn auch die Chemie , darin eine etwas große Rolle spielt. Der Entwurs unterscheidet > sich von den früheren Vorlagen hauptsächlich vorteilhaft dadurch, Laß er auf die polizeiliche seile weniger Wert lege, jondern auf die Frage losgehe, ob die mit Zucker oder Zucker'wasscr behandel ten Wemc als solche Lellarationspflichtig sein sollen. Der srühere Zustand war nicht haltbar; unter ihm hatten Lie Las Nachsehen, die ihre naturreinen Weine nicht in Kontur.enz hallen konnien gegen Lie gaUistertcn, aber als solche nicht Lellarierten Weine. Dem kleinen Winzer möchte er empfehlen, Lie Finger von ver Verzuckerung fern zu hallen, weil er Vie nölige Erfahrung unv das «ölige Kapital nicht hat. Er werde am besten thun, seinen Most denjenigen zu überlassen, welche Kapital und Erfahrung ve- sttzen. Und diese letzteren werden sehr bald bemerken, daß sie ein schlechtes Geschäft machen, wenn sie Lie Sache übertreiben. Er verweise in Lieser Beziehung aus Frankreich, Las seinen Welthandel seiner Solidität verdankt. In 8 4 werde Lie Mouillage üdergan- gen, er werde zur zweiten pesung einen Antrag eindringen, der i dies nachholt. Der Wunsch nach einer ausgiebigen Besteuerung ! des Kuuftweins sei gerechtfertigt im Jntcrestc des echter. Weins, i ES gehöre diese Frage zwar nicht vor den Reichstag; er wolle aber f doch diese Frage oer Aufmerksamkeit »er Regierungen empsehlen. i Schädler lZemr, würde dem Entwürfe gern zustlmmen, um f endlich dem Widerspruch der gerichtliche» Entscheidungen ein Ende i zu machen; aber der Entwurf enthält vieles, was ich mchl wün- j sche, und enthält manches nicht, was ich wünsche Die Vorlage verbietet den Kuastwein nicht und läßt Len Zusatz von Zucker zu. Wein muß unbedingt ein Naturwein sein; wirb ein Zusatz von Zucker gemacht, so muß das auch in der Benennung zum Ausdruck kvinmen. Die Vorlage enthält einen Anreiz dazu, mit der Ver- ! fälschung Lurch Zuckerwasser bis an die äußerste Grenze zu gehen; . die Vorlage schasst deshalb nur ein Vorrecht für Lie Händler, Yin- i gegen leinen Schutz sür die Weinproduzcnlen. Schenk (sreis.) sührt aus: Der Wein ist immer ein Kunst- ! Produkt, weil die Natur leinen wirklichen Wein liefert. Es hat also auch keinen Sinn, von Naturwein zu sprechen. Redner hofft, ! daß Lie Vorlage zu stände kommen wirb und zwar gerade im In- ! teresse des kleinen Wemhanbels. Dietz jSoz.-Dem.) erklärt sich gegen Lie Vorlage. Auch Ler ' Arbeiter hat ein Interesse daran, vag der Wein, den er kanft, , unverfälscht ist. Lie Zuckerung beö Weins muß unbedingt dekla riert werden. Durch eine solche Dellaraiivn wird niemand ge schädigt, denn Ler gezuckerte Wein wird auch als solcher gelaust werden, wenn er nur als solcher Lektoriert ist. Bamberger ist erfreut, Laß Bürllin seinen früheren schroff juristischen Standpunkt, den noch Schädler und Dietz vertraten, verlassen hat. Der Wunsch nach Erledigung der Vortage noch in dieser Session geht aus dem Reichstage jelvst hervor, die verbün deten Regiermigen sind also nicht dasür verantwortlich, daß dies besetz in einenr etwas summarischenVersayreu zu stände gebracht wird. Redner erklärt sich dagegen, daß durch 8 '/ der Vorlage der ne gative Dellarationszwang für Zuckerung in das Gesetz hineinge tragen werde. Es tiegt gar lem Anlaß vor, die Zuckerung des Weins zu deklarieren, wenn der Wein nur schmeckt und bekommt. Gerade »ie Masse der kleinen Winzer ist genötigt, ihren Wein nachhaltig zu verbessern. Staatssekretär v. Bötticher spricht seine Befriedigung Uber die wenigen Ausstellungen aus, die hier erhoben werden und hofft, daß dieselbe» in der Spezialberatung baldigst beigelegt werden. Die verbündeten Regierungen hätten es sich angelegen sein lassen, Lie Meinung der Interessenten in vollem Umfange kennen zu lernen. Die Vorlage sei schon vor vier Wochen eingebrachl wor den, immerhin also noch Zeit genug zu ihrer Erledigung vorhan den. Dit Juristen würden auch nach einem weiteren Jahre keine andere Stellung »innehmen, als heut«, eS liegt also kein Grund vor, noch mehr zu warten. . „ , , . Haus (Zcntr.) spricht für «iuen Dellarationszwang. Erfolgt vi» kluckeruna »ur Verbesserung des Weine«, so kann auchunde- !^Fiä, DUlar°ti°u erfolge». In der Regel hanLe't e« sich aber »m We nvechtsiE sondern um «unstweinsabrikation Der ' Händler lieber sauren, als süßen Wein kauft. Versüße» läßt sich I der Wein ja immer, aber die Säure kann man ihm nicht immer geben. Menzer (kons.) beantragt die Verweisung des Gesetzentwurfs an eine Kommstsivn. Ein so wichtiges Gesetz läßt sich in solcher Eile nicht erledigen und bedarf jedensalls einer eingehenden Prü fung. Der Reichstag ist hierzu umsomehr verpflichtet, als die ! verbündeten Regierungen vier Jahre zur Ausarbeitung dieses Ent- > wurseS gebraucht haben. Redner spricht sich alSdann für den De- klarativnSzwang aus. Hultzjch llons.) spricht sich im Interesse des Zustandekommens des Gesetzes, dem er im allgemeinen zustimmt, gegen den Dckla- ratwnszwang aus und hält auch eine Kvmmifsionsberatung für überflüssig. Einzelheiten behält sich ver Revner sllr die zweite Le sung vor. Der Antrag, das Gesetz einer Kommission zur Spczialbera- tung zu überweise», wird abgeleynt. Die zweite Beratung wirb demnächst im Plenum stallsinoen. Es folgt erste Beratung beS Nachtragsclats für I892f93, wo durch 2 Mill. M. zu den Koste» rer Beteiligung des deutschen Reiche« an der internationalen Ausstellung in Chicago in Nord amerika gefordert werben. Samhammer (sreis.) beantragt die Verweisung der Vorlage an eine Kommission. > Bachem (Zeiitr.): Die Höhe der Nachforderung habe doch et- ! was überrascht. Aber jedensalls müsse alle« gethan werben, damit i die Beteiligung Deutschlands an der Chicagoer Ausstellung der ! deutschen Industrie zum Vorteil gereiche. Zu erwägen wäre, ob i dem Reichslvmnusfar sür die Ausstellung nicht eine taufmännische ! Beihilse zu geben >ei, um die Anlnüpjung von Handelsbeziehungen i zu sördern. Staatssekretär v. Bötticher: Die Höhe der Kosten sei eine Folge nur oer Höhe des Umsanges Ler Beteiligung. Einige deut- sche Industrien hielten allerdings sich noch zurück, er bitte dieselben, sich zur Beteiligung noch zu entschließen, bannt bie beulsche In dustrie in ihrer Gesamtheit vertreten sei. Es werde sparsam ge° ! wmschaslet und hoffentlich nicht alles ausgebraucht werben, was - heule gesorberl sei. Bei der Beschickung der Chicagoer Ausstellung i handele es sich nicht bloß um die Gewinnung neuer, sondern auch > um die Erhaltung bereits vorhandener Absatzgebiete. Gegenüber ! der Anregung des Vorredners weist v. Bötticher darauf hm, daß ein kaujmänmscher Beirat schon besteht Eine Einmischung in Private Handelsgeschäfte wäre doch nicht angängig. i Hammacher ^nat lib.f befürwortet die BewiUlgnng. Es han- z dele sich ja bei dieser Forderung nicht nur um eine Förderung ' unserer Handelsbeziehungen, sondern auch um eine Frage der na tionalen Ehre. Goldschmidt (sreis.) bemerkt auf eine Auslastung in der Be gründung der Vorlage, an dem Fehlschlage der deutschen Industrie in Philadelphia sei nur die Industrie selbst schuld gewesen. ES handle sich jetzt darum, unsere industrielle Ehre wieder yerzustellen. Die Vorlage wirb hierauf an v,e Budgellommission verwiesen. Es folgen Petitionen. Die PeNtionskommlffion empfiehlt, über Petitionen, betr. bie Reform der Eistilbahnpersonentarise ,c., mit Rücksicht aus Lie vom Präsidenten des ReichSeiscnbahnamlcS im Januar d. I. abgegebenen Erklärungen zur Tagesordnung überzugchen. Krause (nat.-lib.) beantragt, diese Petitionen dem Reichskanz, ler als Material zu überweisen. v. Schalscha (Zentr.) erklärt sich gegen den Antrag, der ganz glcichgiltig wäre, wenn er nicht als Gegenantrag zum Kommis- sionsimtrag gestellt wäre. So würde man durch Zustimmung zu demselben bekunden, daß man eine weitere Erleichterung der Frei zügigkeit herbeiführen wolle. Der Antrag der Petitionskommission wird hierauf angenommen. Dem Reichskanzler werden als Material überwiesen Petitionen von Gerichtsvollziehern wegen Abänderung de« Prozcßgesctzes und des Gerichtskofiengesetzes, Petitionen, betr. die Abänderung des Handelsgesetzbuches, der Gewerbeordnung, der Zivilprozeßordnung, der Konkursordnung, Petitionen, betr. die FreizügigkeitSdeschrän- kung minderjähriger Personen, und betr. Abänderung deS 8 Üd des UnsalloersicherungsgesetzeS. Eine Petition um reichsgesetzliche Regelung des Vereins- und Bersammlungsrechtes wird aus Antrag Rickerts jsreis.) und unter Befürwortung Liebermann v. Sonnen bergs lAnlisemit) dem Reichskanzler zur Berücksichtigung überwie sen. Die Petitionskommisston hatte Ueberwtisung zur Erwägung beantragt. Nächste Sitzung Donnerstag. Oll*In I »»In 4 III«III Generalversammlung Montag, den 4. April 18SS, Abends 8 Uhr bei Hugo Meyer Tagesordnung: 1) Vorlegen und Richtigsprechen der Jahresrechnung 1891. 2) Beschlußfassung über eine Gehaltserhöhung des Kassirers. 3) Geschäftliche Mittheilungen. Zahlreichem und pünktlichem Erscheinen sieht entgegen Frankenberg, am 24. März 1892. der Vorstand Rob. Miersch, z. Zt. Bors.
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