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Sächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse : 26.07.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927-07-26
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480533490-192707265
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480533490-19270726
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480533490-19270726
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse
- Jahr1927
- Monat1927-07
- Tag1927-07-26
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DMMW »<MWM mit Loschwiher Anzeiger Tageszeitung für das östliche Dresden und seine Dororle. . vr««-««, GirokiH« Blafewltz Ar. esa poftst-eck^WXtV; Ak. an Or«O-«A Dieses Blatt enthält Lie amtlichen Bekanntmachungen des Rates zu Dresden für die Stadtteile Dlalewik, Loschwitz, Weißer Hirsch, Bühlau, Rochwitz und Laubegast (ll. und lll. Berrvaltungsbezirk) der Gemeinden Wach- witz, Riederpoyritz, Hosterwitz, Pillnitz, Weihig und SchSnseld, sowie der Amtshauptmannschaft Dresden. Verlag: ai»aawVu«-mcker«i «nd Dertog-anfintt Hermann Veyer » «». vrg--a»««sewitz. - Veraatzvortttch f»r L-kat« Carl vrach« für den a»ngen Inhav Sagen Werner beide m Ore-den. i Redaktion und Expedition I Vlasewi-, Tollewitzer Str. 4 SS. Jahrgang ^«int iäallch mit den Beilagen: AmL Irembea- und Kmsist^ Leben i« List, Agrar-Dart», Xadio-Zeitung, > Anzeigen «erden die WeftundeH alter und neuT ZelLM-ben-Zeitmig-^ntttmusterb^en. ^V«,oa<^ betrat frei in« Haus I mit 100 Soldpfennig monaN.M.1.S0,durch-lep»st ohaeAust«stgeböhr monatt A.r.-.Aör^Äl«bH.S«walt, ?rieq, Streif- ufw.hat der Sezleher feinen Anspruch auf Lieferung dzw.Nachlleferungder I - ^^0 Äeituna ob Rückrabl b.Leseqeldes. Druck: Siemens Landgraf Rächst., Dresden «Ar eitai. Se. unve^ngesandt. Manuskripten ist Rückpotts beizufSa. welche durch ^ei-nspr. aufgogeb werden, k-nn. vir eine Verantwort, vez. der Richtigkeit nicht übernehm. > »gespalten« Petit-Zeil« mit LS Soldpfenntg«u b«recha«t, Reklamen die 4 gespalten« Zelle Soldpfennigen. Antigen u. Reklamen mit platzvorschriften und schwierigen Satzarten werden mit SOL Aufschlag berechnet. Schluß der Anzeigenannahme vorm. 14 Uhr. Für da- Erscheinen der Anzeigen an bestimmten Tagen oder Plätzen, sowie für telephonische Aufträge wird keine Sewähr geleistet. Insertion-beträae find sofort bei Erscheinen der Anzeige fällig. Sei späterer Zahlung wird der am Tage der Zahlung gültige Zeilenpret- in Anre rnung gebracht. Rabattanspruch erlischt: b.verspät. Zahlung, Mage ob. Kontur-b. Auftraggebers Dienstag, den 26. LuU LS27 4927 Ar. 172 „Das Verbrechen von Orchies Ein« Ruhr - Schachtanlage vernichtet; Waffereinbruch auf Zeche Auguste Vittoria — Severing nicht Rachfolger Hörfings — Verhandlungen ohne Ende — Oie Luftschlacht über London — Schwere japanisch-Hinesische Zusammenstöße Loose erneut startbereit Die sofort in Angriff genommene Wie derinstandsetzung der Iunkersmaschme, die für die Aufstellung eines deutschen Dauer- weltrekords und im Anschluß daran für den Ozeanflua gestimmt ist, dürfte bereits beute beendet, sein, da die Beschädigungen nur ganz leichter Natur waren. Nach den bisherigen Dispositionen wird der Versuch, den DauerWtrekord an Deutschland zu bringen, inMkssau bereits am Mittwoch morgen wicderaufgenommen werden. Das klingt ganz anders Der französische Ministerpräsident Poincar- hatte am Sonntag in seiner Rede die Behaup tung aufgestellt, daß das kleine französische Städtchen Orchies 1914 von den Deutschen dem Erdboden gleichgemacht worden sei. Es steht jedoch fest, daß die deutschen Truppen 1914 zu dieser Handlung gezwungen wurden. Am 23. September ist eine deutsche Lazarettkolonne von französischen Soldaten und Franktireurs in Orchies überfallen worden. Das am nächsten Tage zu einer Strafexpedition eingesetzte Land wehrbataillon 35 mußte sich in Orchies vor überlegenen feindlichen Kräften unter Zurück- lassung von 8 Toten und über 30 Verwundeten zurückziehen. Erst am 2S. September gelang eS einem bayrischen Pionierregiment, die geräumte Ortschaft zu besetzen. Dort fanden diese Trup pen ihre tag- zuvor in Keindeshand lebend ge fallenen Kameraden mit grauenvollen Berstüm- melungen ermordet vor. Nase und Ohren waren ihnen abgeschnitten, die Augen auSaestochen und durch Einschüttung von Gägemehl waren die meisten erstickt. Wertsachen und Erkennungs merkmale waren den To-sn geraubt. Da» sofort aulgenommene Protokoll wurde von zwei fran- zösischen Geistlichen, durch die eidliche Aussage der beiden Aerzte des Bataillon» und weitere neun Zeugen bestätigt. Auf Grund dieser grauenvollen Tat wurde Orchies dann zur Strafe völlig zerstört und die Nachricht davon durch Plakate der Bevölkerung des von den Deutschen besetzten Gebiete» bekanntaemacht. Die auSfübrlichen Belege über diesen Vorfall Helins" r« Gewahrsam. MkMWMAMMWlhMlWM Ecweiterung -es ursprünglich beabsichtigten Abkommens Oie Gachlieferungen — Oie Aussichten -er Verhan-lungen Obgleich sich die beiderseitigen Delega tionen zum völligen Stillschweigen über den Verlauf der deutsch-französischen Wirt- schaftSverhanblungen verpflichtet haben, erscheinen doch immer wieber.offenbar amtlich tnsptrierte Meldungen, -te im all gemeinen den Gang der Arbeiten optimi stisch beurteilen. Recht bemerkenswert ist eine Aeußerung des „Matin", die beson ders auf die Bedeut««- de« dentsch,fra«-Ssische« HavLelS Deutschland Lie spätere Zollgesetzgebung Frankreichs präjuLiziere. Der „Matin^ betont offenbar offiziös inspiriert, eS stände der Sammer immer noch frei, die setzt festgesetzten Tarife durch Kündigung des Vertrages umzuändern. Angesichts des dauernden Widerstandes der französischen Industriellen gegen das Hereinströmen deutscher Waren auf Re parationskonto versucht die Regierung, jetzt alle großen öffentlichen Arbeiten in Frankreich hinweist. Der Warenaustausch zwischen Deutschland und Frankreich liege in Gold mark berechnet nur 15 Prozent unter dem von 1913. Hierbei fei noch zu berücksich tigen, datz im Jahre 192« Deutschland nach Frankreich Waren im Werte von 867 Mil lionen Mark exortiert hat, von denen auf Elsatz-Lothringen 74 Millionen Mark ent fallen, indessen der Export nach dem Saar- gebiet 131 Millionen Mark beträgt. Nach dem „Matin" erstrecken sich die jetzigen Verhandlungen über ei« viel weiteres Gebiet, als ursprünglich vorgesehen. Während sich die bisherigen kurzfristigen Abkommen nur auf ein Achtel des Warenaustausches beschränkten, hat man jetzt offenbar ein Provisorium im Auge, das sämtlichen Wünschen der beiden Länder Rechnung trägt und nur Fragen von untergeord neter Bedeutung dem endgültigen Ver trage vorbehält. Die französische Regie rung hat durch das Ermächtigungsgesetz weitgehende Vollmachten durch Deutschland auSführe» zu laste«, um das ihr zustehenüe Warenquantum aufzubrauchen. Aus diesem Grunde ist schon am Anfang LeS Jahre- eingehend urtt deutschen Geldinstituten verhandelt worden. Es besteht für Frankreich die Gefahr, daß es die ihm nach dem Dawes plan zustehenden Sachlteferungen nicht aufnehmen kann und aus diesem Grunde eine Abäuderung des DawesplaxeS beantragen müßte. ES ist wahrscheinlich, daß die Franzosen versuchen werden, die im Frühjahr dieses Jahres ergebnislos verlaufenen finanziellen Verhandlungen wieder aufzunehmen. Die Ausführung öffentlicher Arbeiten durch Deutschland auf Reparationskonto ist so schwierig, weil Lie finanzielle Sicherstellung die Höhe einer Dawes-Annuität weit übersteigen. Auch in Betliner amtlichen Kreisen ist man im allgemeinen über Len Verlauf Ler Besprechungen in Paris beruhigt, aber doch sicht gerade optimistisch. erhalten, jedoch verwahrt man sich dagegen, daß das jetzige Handelsabkommen mit Ein Ende sei einstweilen noch nicht ab- zusehen. Oas englische Lustmanöver Bei den großen englischen Luftmannövern, die gestern über London begonnen haben, hat sich bereits ein tödlicher Unfall ereignet. Bei Worchot stürzte ein Flugzeug des 17. Kampf geschwaders ab. Der Insasse, ein Fliegeroffkzter, verbrannte bei lebendigem Leibe. Gegen Mit- tag wurden die ersten „feindlichen" Maschinen über London gesichtet. Zweieinhalb Minuten spater waren bereits die ersten Kampfflieger zur Verteidigung gestartet. Die Operationen dehnten sich bald über ein großes Gebiet aus. Der Befehl Uber die Gesamtoperationen liegt in den Händen dcS Luftmarschalls Sir Jon» Sla- ker. Es ist bemerkenswert, mit welcher Wirk- samkeit heute ein Luftangriff auf eine Groß stadt ausgeführt werden kann, da die Londoner Bevölkerung von den Operationen der etwa 300 Flugzeuge über der Stadt kaum etwas bemerkte. Das Geeabrüstungsproblem vor dem englischen Kabinett Das Kabinett beschäftigte sich gestern unter dem Vorsitz von Sir Austen Thamber- lain mit dem Seeabrüstungsproblem. Bis- her ist noch nicht bekannt, ob das Kabinett eine eingehende Erklärung über die englische Auffassung zur gesamten Flottenabrüstungs- frage veröffentlichen wird oder ob es dem Ersten Lord der Admiralität Lord Bridge man überlassen bleibt, in Genf die britische Haltung so eingehend darzulogen, wie es in Londoner politischen Kreisen allgemein für notwendig erachtet wird. Lord Balfour 19 Lahre alt Lord Balfour, der Senior der englischen Staatsmänner, feierte gestern seinen 79. Ge- burtStag. Wieder Ausstand in Portugal Oie Regierung Herr der Lage Nach einer Meldung auS Lissabon ist in Por, tugal ein »euer Aufstand ausgebrochen, über den aber genaue Informationen noch fehlen. Der Ministerpräsident General Sarmona hat ledig» lich erklärt, die Regierung bade die Lage in der Hand. SS gebe einige Ruhestörer, die das Werk der Regien»«« unterbrechen «Schten, die Regierung besitze aber d«S vertranen »ou Heer und Marine und hege daher keinerlei Besürch, langen. Neber Ort und Umfang de» AnfstandcS hat der Geueral nicht» «itgeteilt. SeMllWM Kries In der Aula der Harvard-Universität hielt kürzlich der Londoner Botschafter der Vereinigten Staaten, Houghton, anläßlich seiner Promotion zum Ehrendoktor ein Plädoyer für die Demokratisierung des Krieges. Das Recht der Kriegserklärung, so meint er, müsse den Regierungen ge nommen und dem Volk« gegeben werden. Die Kriegserklärung bedeute Ge fahr für Leben und Eigentum der BLkber, deshalb müßten die Völker unbeschränkt das Recht für sich in Anspruch nehmen, über diese Gefahr entscheiden zu dürfen. Houghton ist kein pazifistischer Ideologe, aber er ist Amerikaner, und das sagt sehr viel. Wenn man ihn fragen würde, ob di« amerikanische Regierung seinerzeit zu Unrecht den Krieg an Deutschland erklärt habe, so würde er zweifellos antworten, daß eben jener Krieg zur Rettung der Demokratie, allo auch für die Demokratisierung des Krie ges, erklärt worden sei. Der amerikanische Politiker liebt es, «ine Politik des Sentiments zu führen, so lange das Objekt dieser Poli tik nicht, wie beispielsweise in der Schulden frage und der Abrüstungsfrage der materielle Nutzen seines Landes ist. Ein europäischer Diplomat hätte, auch wenn er noch pazi fistischer als Houghton eingestellt wäre, die Demokratisierung des Krieges wahrschein lich nicht in öffentlicher Rede gefordert. Was an Houghtons Rede neu ist, ist ein zig und allein die Tatsache, daß der offizielle Vertreter eines Staates sie hielt. Im übri gen ist der Streit um das Recht der Kriegs erklärung ziemlich alt. Ietzt vor kurzem hat er bei der französischen Kammerdebatte über die Organisation der nationalen Verteidigung eine kleine Rolle gespielt. Gegen Hough tons Ideen spricht die Schwierigkeit, den Offensiv- vom Defensivkrieg zu trennen. Es versteht sich von selbst, daß ein reiner Defen sivkrieg durch eine offizielle Kriegserklärung eingeleitet sein muß, ohne daß. überhaupt die technische Möglichkeit bestünde, das Volk um seinen Willen zu befragen. Ueberhaupt ist ja die wirkliche Ursache eines Krie ges nicht die Kriegserklärung, sondern di« Spannung, die schon vor dem Kriegs beginn zwischen den feindlichen Ländern be stand. Würde überall den Parlamenten das Recht zur Kriegserklärung gegeben, so würde der Ausbruch eines Krieges bestenfalls ver zögert, aber wvhl niemals verhin dert werden. Oder ist Houghton etwa der Meinung, daß heute noch ein Krieg gegen den Willen eines Volkes geführt werden könnte? Der ethische Gehalt der Houghton- schen Ideen muß anerkannt werden. Sie sind vorläufig aber noch eine Utopie, ebenso wie die Abrüstung der Welt, die kein Volk in die Wirklichkeit umsetzen kann und will, wenn die übrigen Völker es nicht gleichzeitig tun. Sicherungen gegen den Krieg müssen vorläufig wvhl auf anderem als auf die sem Wege gesucht werden. Gchon möglich Da» .Journal of Tommerce" gibt die von Washingtoner Regierungsseite inspiriert« An- sicht wieder, die prophezeit, daß die Genfer See- abrüstungskonferenz infolge der englischen un ser amerikanischen Abriistung»vorschläg« inner- halb 14 Tagen zusammen brechen werde.
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