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Dresdner neueste Nachrichten : 03.03.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-03-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-192803037
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19280303
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19280303
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1928
- Monat1928-03
- Tag1928-03-03
- Monat1928-03
- Jahr1928
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 03.03.1928
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Dresdner Neuefte Nachrichten »u»i«-«p»is-- FFJYOFFHDPYYM unabhängige Tageszeiimig W Ist-Esska MWM M «--«.,:«««.27-"2l«B«iswssssssssspzssssxzxgaxskæ «s2c-.::-,.z«.3:--Oss.»ss - gez-»staats-3«2.»«»2.-33..:.3:;3«2»;2;.gkchzwzsskzkasgc ou « is - · nanze gen - T. « :·.:s,«ssps;.-s.zs-.-zs.;« s« use se.e:.s::..«s...«:s..·ss»k:«kz: W Osmdekss Und Industrie - ZMMIS kgsngiiizssqummskiox—pi.,«.:essksk...isK-H. Redakkipwpkth und pqqpigefchsfwstene Vkesyku·2i·,zetdiuandstk. ( ·« set-muss 14 194« 20 024« 22 est 27 NU- 22 953 · Teiegr.Memste Dresden ·Pdsifchtck: Mede 2060 Nichte-klimat- Cinfendutma ohne Rock-ekle werden weder zukückgefmsdi noch widest-Ihn - Im Zelle höhne- Oemti. sei-umspann oder Streits have-I unst- Vez«ehev keinen Anspruch qui Rachllekemng odes CMIMMI Its WITH-AMICI TW·«« M. 54 Sonnabend, s. März 1928 XXXVL lllka Weitere Ausdehnung des Phoebus-Skanvais Verläqu noch keine Veröffentlichung des Gemisch-Berich« Reue Beeföhnungsverfuche zwischen Rußiand und England Amomstllahs Besuch in Dresden Spannung in Kairo Aegvpten lehnt Englands Vorschläge ab Telegramm unsres Korrespondenten RE. London. 2. März Die ägyptische Krise treibt schnell dem Höhepunkt zu. Es kanin ietzt kein Zweifel mehr darüber herrschen, daß die englischen Vorschläge (vgl. die gestrige Aus gabe der «D.N.N.« - d.Red.) die in sekl)smc«natigen Verhandlungen in London und Kalro ausgearbeitet worden sind, vom ägnptischen Parlament ab ge - lehnt werden. Mustapha Nahas Pascha. der Präsi dent der Kammer und Führer der lnationalistischenl Wasdvartei, hatte gestern eine Unterredung mit dem Ministerpräsidenten Sarwat Pascha, in der he retd über die Formul i e t u n g der Ablehnung gesprochen worden ist. Die Hauptgründe sür den ägoptischen Widerstand gegen den englischen Entwurf liegen, wie die «Titnes« meinen, in d e r Fr a g e d e r Bc s etz un g. Diesessollsbekanntlich sltr weitere zehn Jahre festgelegt werden« Diese Klansel würde sür Aeypten bedeuten, dasz es die Rechtmäßig keit der Besetzung anerkennt, was es bisher stets abgelehnt hat« In Londoner diplomati schensxreisen sieht man-des Entwicklung der Dinge sehr beso r gt entgegen Die Enttäusckung über die »Unversöhtelichkett« der Ueahvter tte ntn so größer-, als die Vorschläge-keineswegs ein enakischez Diktat darstellen, sondern ein Kompromid zwischen den eng lischen sund ägtwttschen Interessen, das erst nach lang wicrigen Verhandlungen zustande gekommen ist« Jn Kairo ist zurzeit alles ruhtg, doch ist die Tatsache, daß die englischen Korrespondenten diese Ruhe «bemer kcnsmert« finden. schon allein recht bezeichnend für die gespannte Situation.. « Ameriiauifchet Gefandiek für Kaki-« X«Washington,«2. »März. (Reuter.) Es verlautet, daß das Staatsdepartement seit einiger Zeit di e Ernennung eines amerikanischen Ge sandten in Aegnpten erwogen hat. Die seindselige Haltung des letzten Inhabers dieses Postens gegen die britische Herrschaft in Kairo und die britische Politik im allgemeinen war Gegenstand zahl reichex Artikel in der amerikanischen Presse. Es wird erwartet, daß diesmal ein Berufsd in l o m at an Stelle eines Politikers gewählt werden wird. Als Anwarter für diesen Posten wird in erster Linie der gegenwärtige Leiter der amerikanischen Abteilung des Staatsdepartements, Fran t l i n Gunt h e r « ge nannt. · .-.,. Begegnuug Liswinow—Chamberiafn? Teleqramm unsres Korrespondenten RR London. 2. März Wie einige Blätter mitteilen, soll angeblich un- Miitelbar nach der· komm-enden Ratstagung des Völkerbundes eine neue Zusammcnknnst zwischen Chamberluiu nnd Litwinow iu Gens stattfinden. Es scheint immer noch nicht festzustehem ob Litwinow zu der im März beginnenden Abrüstungskonserenz per sönlich nach Gens kommen wird, doch glauben gewisse Londoner Kreiie, daß die Zeit siir eine Wiederaus- Uahme der vorlänsigen Verhandlungen mit Nuß land reis ist« In den letzten Wochen sind ein gehen-de Besprechungen über die englisch-ruisischen Streitfragen gepflogen worden« insbesondere über die Regelung der zaristischen Schulden an Eng land. Verschiedene Wirtschaftsführer aus der Londoner City baben dabei versucht, zwischen der russtschen und der englischen Regierung zu ver mitteln. Diese Dandelgkreise glauben offenbar-, daß die beiden Regierungen ietzt zu größerem Entgegen lominen bereit sind als im vergangenen «Jahre. Dieses Vertrauen ist sicherlich der Grund siir die überraschende Festigleit der russischcn Papiere an der Londoner Börse. Jn Regierungskreisen ist man 111 dyth keineswegs so sur-ersichtlich Es wird immer wieder beioni, daß die Initiative stir eine Aussitbnung Von Russland ausgeben müsse. Ferner weist man Uscht mit Unrechöldaraus hin, daß die Wandlung der Atvxvsphcire in oetau seit dem Abbruch der diplo- Wutischcn Beziehungen noch nicht so sichtbar geworden M- daß England sich aus eine veränderte Haltung der Russen verlassen könne. Unter solchen Umständen duts man sich uun der Zusammenqust zwischen Litusinom Und Tbamberlain keine allzu grossen Erwartungen Ich einen raschen Fortgang der Verhandlungen M ·· « Ossene Erklärung Minister Groeners VDZ. Berlin, s. März Jm Haushaltansichuß gab heute mittaq Reichs wehrmiuiitet Dr. Grocncr seine mit Spannung ev wartete Erklärung zur Phoebuöanaelcgcuheit ab. Er führte aus- »Der Hanshaltausschuß hat gestern in der thebnss angelegeuheit den Beschluß gefaßt. die Reich-reite rung zu ersnchen, den Bericht über das bisherige Er gebnis der Untersuchung des Staatsministers Saemiich dem Ausschuß fosort vorzulegen. Die Reichsregierung hat sich gestern nachmittag mit der Angelegenheit be fafit. Die Berichterstattnng des Senatsministers Sue misch ist vom Herrn Reichskanzler« der ihn zu einem persönlichen Kommentar bestimmt hatte, eingeiordert worden nnd ist auch ihm gegenüber erfolgt. Bei der politischen Bedeutung der Angelegenheit legt der Herr Reichskanzler besonderen Wert daraus. dass ihre parlamentarische Erledigung auch weiterhin im engsten Eis-vernehmen mit ihm-per sönlich ersehn-Mit Rücksicht ans den des-zeitigen Grsnndheitszustand des Herrn Reichsdnnzlers bitiet die Reichsregiernng wegen der erforderlichen Fühlung nahme mit dem Herrn Reichskanzler die Beratung der Angelegenheit im Ausschuß sü r einige Tage z n rü ckz ust e lieu und inzwischen in der Beratung des Marineetats fortzusahren. Gegenüber verschiedent lichen Angriffen gegen meine persönliche Stellung nahme zur Phoebnsangelegeuheit sehe ich mich außer dem zu folgender Erklärung veranlaßt l. Ich mißbillige die Transaktionen des Kapitäns Lehmann aus das schärfste und muß der Kritik des Abg. Heinig in vielen Punkten durchaus rechtgeben. d. Ich bin entschlossen, mit allen derartigen lite galen Unternehmungen gründlich auszuriinmen d. Ich werde Fürsorge tressen, daß derartige Bor kommnisse sich nicht wiederholen kdnueu. Was den Vorwurf aubetrisst. ich ließe mich ein wiikeln nnd hinters Licht führen, so wird die Zukunft das Undercchtigte dieser Vorwürfe erweisen. Allerdings verspreche ich mir nichts non Presse cnmpagnen und Versammlungsrer Ich bin kein Freund non starken Worten, sondern pslege zn handeln. Revidieren Sie später diese Handlungen Bis dahin dars ich aber wohl eine gewisse Zurück haltung in norschneller Kritik erwarten.« Zur Geschäftsordnung ersucht Abg. Müller- Franken (Soz.), die Angelegenheit entsprechend der neuen Sachlage, die durch die Erklärung des Mini sters geschaffen worden ist, e i n i g e T a g e z u r il ck - zustellen. Mit Befriedigung habe seine Partei Kenntnis non der Erklärung genommen, daß der Minister mit allen derartigen illegalen Unterneh mungen gründlich aufriiumen wolle. Abg. Stdcker iKomms nennt diese Erklärung eine Verschleppung, einen Versuch, Zeit zu gewinnen, unt die Vorlegung des geforderten Berichts trotz des Be fchlusses zu verhindern. Neu sei die Tatsache, daß der - Bericht Saetnifchs eine persönliche Ungelegenheit des Reichskanzler-s sei. « Abg. Dr. Hans (Dem.i widerspricht dem Vor redner. Dem Wunsche eines Reichstanzlerg, persön lich mit den Parteien zu verhandeln, müsse ent sprochen werden. Es wird beschlossen, die Beratung fortzusetzen, aber die Beschlußfassung über· die be anstandeien Titel auszuietzen. tDie weitere Aussprache siehe Seite s) Schafft Klarheit! Z. Berti u, L. März. Wis. Drabtberkchij Ju der Berliner Presse der verschiedensten Partesrichmus wird immer dringlicher» verlangt, daß mit dem System der Geheimhaltuuq ums endlich gebrochen werde. In diesem Sinne äußert ssch beispielsweise die deutschuationale »O e n t s cli e Tageszeit-ruft Auch hie »Getmania«. das Spitzeuomau des Zentrums verlangt Klarheit. Es bng 111 biet. weint sie- sm einen Kur-»- tionsinlL der sast einzig dastehe. Unerhdrte Vor gänge hätten sich abgespielt nnd eine Verschleicrnng wiirde nur dazu beitragen, da ß noch me h r Ve r - tranen verloren ainar. Solche Voriiitle wirk ten mehr als niederschmetternd. Der »Vorwärts« fragt. welche Grtinde die Regierung eigentlich siir ihre Vertnschnnasnolitik habe. Wolle sie etwa vermelden noch andre Beteiligte außer Lehmann nnd dessen Vorgesetzte zn kompromittieren? «Sind denn die Herrschaften, die die Schuld an diesem Gründnnass fiel-er ä la Phoebns tragen. to wich-tin oder io mächtig, daß die Reichsregiernug um ihretwillen einen ernsten etatsrechtlichen Konflikt nnd einen Danerskandal in Kauf nimmt-« « Unterrichiung der Fkaktionsführek VDZ. Berlin. 2. März Wie das Nachrichtenbureau des Vereins Deutscher Zeitungsverleger hört, beabsichtigt Reichskanzler Dr. Marx. die Fraktiongsührer selbst über den Inhalt der Denkschrist zu unterrichien. Dies werde jedoch wegen der noch andauernden Erkrankung des Reichskanz lcrs erst ini Laufe der nächsten Woche mög lich sein. Jn parlamentarischen Kreisen verlautct, daß der Reichskanzler bei dieser Gelegenheit die Frat iionssührer sraaen werde, wie sie zu dem Beschluß des Haushaltausschusses stehen, da sa der Antraq aus Veröffentlichung der Denkschrist im Haushaliaus schusz durch das Fehlen einer Reihe von Mitgliedern des Ausschusses, also durch eine Zusallsmehrheit, an genommen worden ist. « Reiche-rat und Phoebus-Gkandal vDZ. Berlin, 2. März Der Reichsrat beschäftigte sich gestern mit dem Nachtragsetat für 1927. Besonderem Interesse be gegnete natürlich die Phoebusangelegenheit. Zur Ab wicklung der Phoebusangelegenheit hat das Reich 7 Millionen angefordert, trotzdem die bekannten Garantieübernahmen nur 6,5 Millionen betragen. Das Reich hat zur Vermeidung des Konkurses noch einmal eine Million hineingesieckt. Die Abwicklung hat nicht alle Gläubiger gleichmäßig an dem Schaden beteiligt, sondern im Gegensatz zum Reich, das fast alles verliert, den andern Gläubigern weitgehende, wenn nicht volle Befriedigung ihrer Ansprüche er öffnet. In den Ausschüssen des Reichsrats sind leb haste Zweifel dagegen geäußert worden, ob dies die günstigste Art der Abwicklung war, und es wird von den Ausschussen folgende Resolution vorgeschlagen: »Der Reichgrat ersucht die Reichsregierunsg, noch ietzt zu prüfen, ob sich nicht durch eine Form der Abwicklung der Phoebuöangelegenheit ein günsti gereg Ergebnis sür das Reich erzielen läßt, indem auch die andern Gläubiger der Phoebus-A.-G. an dem Schaden teilnehmen und nicht durch das Reich vollbesriedigt werden« Im übrigen empfehlen die Ausschusse, die staats rechtliche Seite der Ungelegenheit durch folgende Resolution abzuschließen: »Der Reichgrat be dauert, dasz ed zu den das Reich verpflichtenden Verhandlungen deg Reichöwehrministeriumg mit der PhoebuösA.-G. hat kommen können. Er nimmt mit Befriedigung davon Kenntnis« daß der Reichswchrs minister in seiner Erklärung vor dem Haushalt ausichuß des Reichstages die Garantie dasiir liber nommen hat, daßderartigeFälle von illegaler Selb st a· ndig k eit nicht mehr vorkommen werden« König Amen-Mich bei Juuckeks X Delsaty 2. März. Die Junckerswerke wurden gestern vom König AmansUllah eingehend besichtigt. Aus dem Flugplatze wurde der driiucg durch Professor Junckerö begrüßt. Der König dankte Professor Jnnckers ssir die freundlichen Worte der Begrrisznng und erklärte, er sehe in dem Flugzeng einen wesentlichen Schritt zur Völkeroer bindnng und zum kulturellen »Fort sch ritt. Er würde es außerordentlich begrünen, wenn das ans diesem Gebiete so bedeutende Juni-terr slngzeug auch in Afghanisian in Erfüllung dieser hohen Ausgaben mehr als bisher eingesetzt werden könnte. Um Nachmittag reiste das Königspaar mit Geistes mich Dresden- . . Wie lange noch ? Was ist die Ausgabe der Reichs marine ? Sicherlich der Schutz der deutschen Küsten und des deutschen Handels aus den Meeren. Diese Ausgabe kann sie insolge der drückenden Bestim mungen des Versailler Friedensvertrags im Gegen satz zu den Flotten andrer Staaten nur in sehr un vollkommenem Maße erfüllen. Deswegen wird man ihr zum mindesten alle notwendigen Mittel bewilligen müssen, um sie in die Lage zu versetzen, wenigstens innerhalb des so eng gespannten Rahmens alle Mög lichkeiten aus-schöpfen zu können. Nicht aber wird man ihr Mittel bewilligen dürfen sür Zwecke, die ganz a u ß e r halb dieses Rahmens liegen· Denn was ist nicht Ausgabe der deutschen Reichs marine? Ganz sicher nicht die Stützung der deutschen Filmindustrie oder einer be stimmten Filmgesellfchast durch Gelder der deutschen Steuerzahler, um diese Filminsdustrie oder die spezielle Filmgesellschast vor ausländischer Uebersremdunq zu schützen. Ein solcher Schutz kann sicher sehr notwendig sein. Aber süe solche Ausgaben sind ganz andre letnter und ganz andre Faktoren im deutschen Staatsleben berufen, als ausgerechnet jener Kapitän der See-ans portabteilung der deutschen Reichsmarine, der b lanntlich sozusagen »unter der Hund« die Phocbuss Fisp»escllschast zu sanieren versuchte und dabei in eine endlose Kette von Verlustgeschästen hineingeriet, die dem Deutschen Reiche eine ganz erkleckliche Summe von Millionen gekostet haben. Noch weniger aber ist es Aufgabe der N e ich s m a r i n e, ihr Geld bei allen möglichen nn bekannten und ungesicherten Gesellschaften anzulegen oder derartige Handelsgesellschasten geradezu ins Leben zu rufen. So wurde die Seetransportabteilung des Reichswehrministeriums zum Beispiel durch Herrn Lohmann an einer Specksirma, der ~Baeon Com p a n y«, in Berlin-Lichtenberg, durch allerlei Mittels männer beteiligt. Daran hat das Reich eine große Summe verloren. Und das gleiche gilt sür alle mög lichen andern Unternehmungen mit allerlei exotischen Namen, wie »Navis«, »Trajag«, -Cafpåk«- «S e v e r a «, ~ O t w i « usw-, eine Liste, die sich wahr scheinlich noch um eine Reihe weiterer Namen ver mehren wird. « Schätzte man ursprünglich den Be rlust des Deutsch e n R e ich e s durch diese merkwürdigen Handelsgeschäste aus etwa 6 bis 7 Millionen Gold mark, so ist ietzt schon von 20 bis 80 Millionen die Rede, von denen angeblich zum mindesten 20 Millionen bereits endgültig sür den Staat verloren sein sollen. De r Skan d a l wächst also lawinenartig an. Die unkontrollier barsten Gerüchte schwirren umher und werden parteis politisch aus der Linken nnd aus der Rechten natürlich weidlich ausgenützt. Es ist unmöglich, sich ein klares Bild von den wirklichen Zusammenhängen zu machen. Die wichtigsten Fragen sind unbeantworteti Hat Lohmann aus eigene Faust gehandelt oder nnr im Austrag andrer? Wer stand hinter ihm? Woher nahm er die Riesenmittel sür diese Unternehmungenlsil Aus welchem Fonds? Tausenderlei Bermntungen werden aufgestellt. So spricht man davon, daß ge wisse Gelder zum Beispiel aus den E r spa r n i sse n genommen wurden, die bei den Kriegsgesangenens Nücktransporten gemacht worden sind. Ferner sollen Mittel aus dem Ruhrso nds gesiossen sein. Aus der andern Seite sollen gewisse Etatposten von vornherein zu hoch angesetzt worden sein, um daraus die ersten entstandenen Verluste zu decken. Eine klare Antwort aus alle diese Fragen ist bisher ganz unmöglich. Der Reichskanzler bat zwar den Spar koinmissar Sa e m i s ch beauftragt, einen Bericht über die ganze Angelegenheit auszuarbeiten. Dieser Be richt liegt Dr. Marx vor. Eine Veröffent lichung wurde bisher noch nicht vorgenommen Ledig· lich einige ganz besonders prominente Männer sollen ihn angeblich wenigstens teilweise vertraulich ein gesehen haben. Nunmehr hat, um dem Skansdal ein Ende zu machen, gestern der Haushaltasschuß des Deutschen Reichstags mit 12 gegen 7 Jimmen he schlossen, die Regierung auszusordern, den Bericht des Sparkommissars so sort dem Reichstag vorzulegen. Dieser Beschluß kam dadurch zustande, daß eine Reihe von
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