Suche löschen...
Sächsische Dorfzeitung : 15.07.1853
- Erscheinungsdatum
- 1853-07-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480520429-185307154
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480520429-18530715
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480520429-18530715
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung
- Jahr1853
- Monat1853-07
- Tag1853-07-15
- Monat1853-07
- Jahr1853
- Titel
- Sächsische Dorfzeitung : 15.07.1853
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Freitag, Nr^- 28. IS. Juli I8SS. Ein unterhaltendes Wochenblatt für dm Bürger wd Landmann. Redacteur: Friedrich Walther. — Verlag von Heinrich und Walther. Politische Weltfchau. Deutschland. Der kirchliche Streit in Süddeutsch' land, welchen die Bischöfe der oberrheinischen Kirchenprovinz begonnen haben, gestaltet sich immer ernstlicher, so daß ein Einschreiten der betreffenden Regierungen fast unausbleiblich sein dürfte. Wie man dem Frankfurter Journale schreibt, wird der Erzbischof von Freiburg wegen des Fortbestandes deS katholischen OberkirchenratheS m keiner Weise von seinem ausgesprochenen Vorhaben abstehen; dagegen wird er jedwe den katholischen Geistlichen, der sich von dieser kirchlichen Amtsbehörde zu einem solchen Amte ernennen läßt und ein solches Amt anzutreten beabsichtigt, sofort suspendiren und seiner priesterlichen Befugnisse entheben. Katholiken, welche dem Erzbischöfe hindernd in den Weg treten, werden excom- municirt, seien eS Staats- oder Gemeindebeamten. Bis jetzt ist eine Aeußerung der großherzoglich badischen Regierung über dieses den Landesgesetzen Hohn sprechende Verfahren des genannten Prälaten noch nicht bekannt. In Weimar ist am 8. Juli der allgemein verehrte Großherzog Karl Friedrich mit Tode abgegangen z ihm folgt in der Regierung der zeitheriae Erbherzog Karl Alexan der, geboren den 24. Juni 1818. Die vielfachen Uebergriffe, welche sich die Dänen gegen die Freiheit des Elbhandels erlauben, sind der hannoverschen Regierung endlich doch zu stark geworden; wie man hört, hat sich dieselbe bei den übrigen deutschen Kabineten dahin ver wendet, daß gegen jenes Verfahren mittelst gemeinsamer Re monstrationen in Kopenhagen vorgegangen und nöthigenfallS mit thatsächlichen Maßregeln gedroht werde. Oesterreich und Preußen sollen sich denn auch geneigt zeigen, einem derartigen Anträge, der den dänischen Anmaßungen wohl eine Grenze setzen würde, beizutreten. Preußen. Nach Aachen wird m den nächsten Tagen eine große HeiligthumSfahrt stattfinden; die Reliquien deS dasigen DomS sollen nämlich in diesem Jahre öffentlich ausgestellt werden, und man erwartet noch einen größeren Zudrang von Gläubigen als zum heiligen Rocke von Trier. Auch ein Zeichen der Zeit! — Nicht bloS der Bischof von Trier, son dern auch der Erzbischof von Köln soll die schon mehrfach er wähnte verschärfte Praxis bei den gemischten Ehen zur Gel tung gebracht haben. Der in dieser Beziehung erlassene Ar meebefehl deS Königs von Preußen lautet, wie folgt: Ar Ein Erlaß des Bischofs von Trier, welcher auf den Bestimmungen «ine« päpstlichen Breve beruhen soll, befiehlt bet Shea gemischten Be kenntnisses dem evangelischen Bräutigam, in die Hänte des Bischofs oder desjenigen seiner Pfarrer, den derselbe dazu defign^rt, einen Eid zu leisten, traft dessen er gelobt, seine Kinder der römisch-katholischen Kirche zu weihen. Bei Verweigerung dieser Forderung ist die Ehe vom römisch-katholischen Standpunkte untersagt. Erfüllt er aber diese Forderung, so wird ihm zum Loba das Erscheinen vor dem Pfarrer an «»geweihtem Orte und die Erklärung des Entschlusses, eine Ehe eia- gehen z« wollen, gestattet, die Einsegnung dieser Ehe aber dennoch oer- Weigert. Dies veranlaßt mich, hierdurch zu erklären, daß ich jeden Offizier meiner Armee, der den geforderten, den Mana wie das «oadgelische Bekenntniß entehrenden Schritt unter- «tmmt, sogleich aus meinem Heer es dienst entlassen werde. Charlottenburg, 1. Juni 18L3. (Sez.) Friedrich Wilhelm. Für den Krtegsministerr v. »an-enhetM. Hmhehnter Jahrgang. III. CUrartal. Oesterreich. Der Inhalt des russischen Manifeste-, welcher die politischen Differenzen mit der Pforte auf da religiöse Gebiet versetzt und gleichsam einen Kreuzzug für die anatolische Kirche in Aussicht stellt, hat die Stellung Oester reichs, welches als katholische Macht die Ausdehnung deS russischen Primats über die Bekenner deS anatolischen Schisma nicht füglich befürworten kann, noch weit schwieriger gemacht. Die Vermittelungsversuche deS österreichischen Kabinett sind dadurch wesentlich erschwert worden, und man scheint daher selbst in Wien auf eine bedrohliche Wendung der Dinge ge faßt zu sein. Es ist neuerdings Befehl ertheilt worden, ein Observationscorps von 25,000 bis 30,000 Mann an der Grenze Slavoniens aufzustellen. Der Sammelpunct dieser Truppen wird Peterwardein sein; es wird jedoch hinzugefügt, daß diese Aufstellung nur erfolgt, um möglichen Eventuali täten vorzubeugen und daß dadurch das ernstliche Bestreben, den Frieden zu bewahren, in keinerlei Weise alterirt werde. Frankreich. Die letztvergangene Woche hat schein bar wenig Veränderung in die gegenwärtige Situation ge bracht; obgleich der Einmarsch der Russen in die Donaufur- stenthümer und das russische Manifest die glaubensstarken Friedensfreunde einigermaßen schwankend machten, so habm doch die wiederholt über den Kanal herübergekommenen Ge rüchte, daß England den Krieg um jeden Preis zu vermei den strebe, ihre Hoffnungen wieder aufgerichtet. Diese gün stige Stimmung wird vorzugsweise, durch die schweigsame Zurückhaltung gefördert, welche sowohl das englische als auch das französische Kabinet über die orientalische Frage beobach ten. Aus diesem leicht erklärlichen Stillschweigen zieht alle Welt, nur günstige Schlußfolgerungen; man wünscht den Frieden, und deshalb glaubt man gern an Alles, waS die Erfüllung dieses Wunsches zu verbürgen scheint. Wie jetzt die Sachen liegen, ist indessen auf die Eonjecturalpolitik der französischen Blätter kein allzugroßer Werth zu legen; die Ereignisse sind schon zu weit vorgeschritten, um sich einiger maßen berechnen zu lassen, und an die Stelle der Phrase sind bereits die entscheidenden Lhatsachen getreten. LlS et was Tatsächliches und Unzweifelhaftes wird nun vor Allem die zeither vielfach angezweifelte Einigung zwischen England und Frankreich betrachtet. DaS englische Ministerium hat im Parlamente vor aller Welt versichert, daß die Interessen Eng lands und Frankreichs in der orientalischen Frage unauflöslich verknüpft seien und daß beide Regierungen denselben Weg gehen, dasselbe Ziel verfolgen würden. Die Ungewißheit über da- Einverständniß der beiden Großmächte, welche von dem Lage an datirte, wo LouiS Napoleon die französische Flotte in die griechischen Gewässer sandte, ohne daß ihr da- englische Ge schwader dorthin folgte, wäre demnach wenigsten- für .den Augenblick gehoben. WaS aber beide Kabinett eigentlich zu thun gedenken, darüber herrschen freilich vorläufig nur Muth- maßungenz doch «erden die letzteren an der Themse «ieiaa der Seine so übereinstimmend ausgesprochen, daß sie der that- sächlichen Begründung schwerlich ganz entbehren. Man nimmt nämlich an, daß England und Frankreich zwar die Besetzuna der Donaufürstenthümer al- eine Verletzung der Jntegrit« und Unabhängigkeit de- ö-manischen Reich- und al- eiaea
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite