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Dresdner Nachrichten : 20.06.1871
- Erscheinungsdatum
- 1871-06-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187106204
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18710620
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18710620
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1871
- Monat1871-06
- Tag1871-06-20
- Monat1871-06
- Jahr1871
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 20.06.1871
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«M M 7 M- »«d«n »I, AbendS ». V«»nta--r «s Mittags 12 Uhr Marlenstratze L», in «uisEdt: «,chdmrck«rri V«8l.r. «r. «lostergafse». ZtzEgrn »n dies, vkatl« OoStu eine erfolgreich« veibrettusg. «»finge, ' Exemplar«. Tageblatt für Unterhaltung und LmS UN» «,-uchu», d«r kiepsch « «eichardl. - «o-uiw-r-ich-r R-d«->-»ri Illllos «eichardl Nr. 171. Srchszehnter Jahrgang. Mitredacteur: Theodsr Drobisch Dresden. 2«. Inni. — Die Großfürstin Maria von Rußland ist gestern »Nackst »ach Mrrschan abgerrist und II. KK. HH. der Prinz und die tzinm Prinzessin Georg vorgestern Nach»,Mag von Berlin aus HSchsttbrer Billa in Wachwitz wieder elngctroffen. — Der Direktor der Gußstahlsabrik zu Döble» R. Gradl, der Bcmkbsteetor C. W. Köhne hier und der »Bezirksarzt D,. Maß ftmnittelst verstorben) haben daSRittcrkrenz deSAlbrcchts ordens erhalten. — ES soll nunmehr ziemlich fest vcsliinmt sein, das) der seterllchr Einzug unserer Truppen in Dresden an, 4.Iull statt find«, wird, An demselben sollen Theil nehmen die beiden Garde-Regimenter Nr. 100 und lOI. ooo Gardereiter, 7 Bat- torten und etwa looo SNann depulirte Soldaten anderer Re gimenter, in Summa ea. 12,000 Mann. Die Truppen kommen auf dem »Bbhmisck>en und Ctntral-Bahnhost an und werten bis znnr Einzüge sofort in den »inliegende» Dörfern einguartiert. — Sc. Ercellcnz der frühere Gencralgouverneur I» Nord- trankreich. Herr Staatömlnlster v. Fadrice, welcher seit der Ab reise deö Fürstcn-Reichskanzlers aus Frankreich bekanntlich mit dessen Stellvertretung daselbst betraut war. ist vorige Nacht, über Berlin kommend, aus Frankreich hierher zurückgekchrt, hat gestern Vormittag Sr. Malestüt Meldung erstattet und Stach- mittags die Leitung des KrstgöministcrimnS wieder übernom men. — Herr geh. Finanzrath v. Nostitz-Wallwitz, welcher Sr. Ercrkrnz als kaiserlicher Civilcommissar bcigegeben war. befindet sich gegenwärtig zur Nebergabe seiner Geschäfte an den Grasen ». Waldcrste noch in Paris, wird aber in den nächsten Tagen ebenfalls hier eintreffcn. (Dr. I.) — Von königi. preußischen Truppen sind ferner hier durch, tzafsirt: Stab und 4 Escadrons deö 2. HGarenregimentö «Po- sen und Poln.-LIssa), Stab der l2.Cavalcr!ebligate, Stab und 4 Escadronö deö 2. UlanenrcgiinentS iNatibor. »pleß, Nübnick und Gieiwis), Stab und 4Eöeadrons des 5». Kürassierreglnrcnts fRawiez uuv Basaiiawe), Stab der 8. Cavalcriebrigadc, Stab und 4Escadrenö des 10. Ulanenregiments tZüllichau», 2Ertra- rüge mit Reservisten verschiedener Regimenter nach Breslau, in Summa: 99 Offiziere, 945g) Mann und 25,5,1 Pstrde. Mit durchgehenden Extra,zügen trafen sür Dresden ein: 92 Kranke und 82 Rscouvaltseeuten zu ihren Ersatztxttalllonen. Außerdem ging etu Militärzug mit 115,7 Franzosen, 2 Offizieren und 50 Mann Bedeckung, von Glogau nach V' Vesoul. a> veocauna, von rvi - Die neulich von uns erwähnte Rede, welche Herr Hvf- rath vr. Schsömilch bei dem 25,jäbrlge» Stiftungsfeste deö SSchs. Ingenieur- und »Architekten-Vereins unter so großem Beifall gestalten, Ist seht im Druck erschienen und enthält taö Schriftchen nicht nur die bei der 7.'). Hauptversammlung a»f- «nommenen Protokolle, sondern auch noch die ferneren An- chracheii, namentlich die des Herrn Obcrbanratb Sorge. Unter den »Nekrologen dürfte der deö verstorbenen Herr» Bctricbü- Direckor Tauberth vielen seinen Freunde» und »Verehrern von Interesse sein. — Vv« dem Pfarramt der kath. Hoikirche geht unö folgen des Schreiben zu: „»Bezüglich deö in der katholischen Hoikirche angeblich unterlassenen Feftgeläuteö am Vmabcnde der aiigc ,«reinen Fricdensieler ist zu bemerken, daß gemäß Verordnung des Apostolischen Bieariates i. K. S. taö festliche Einläutcn der kirchlichen FricdcnSsticr Sonnabend Abends wirklich slatt- gesnnden, und zwar, weil über Ansang und Dauer desselben etwas nicht angeordnct worden, wie bei ankeren hoben Fetten, ln jetziger Jahreszeit ungefähr »in ',A)Ubr, vordeinAvcläntk». Daß Las Festläntcn von 0 biö 7 Uhr statkttndc» solle, darüber »st der Hofkirche eine »Verordnung oder Mitthciiung nicht zu gekommen." — Die hier lebenden Nüssen sind in vollem Staunen darüber, daß ihnen die hiesige Stattgemcindc iür die neu zu erbauende rnnische Kirche ein Areal in Neustadt-Dresden angewiesen. Sie wundern sich umsomehr, als von der großen Zahl der Nüssen, die zur Zeit domlcilircn, nicht ein einziger in »Neustadt wohnt. Da mm diese Familien nicht dcöhalb >mch Neustadt ziehe» wollen, tv brabstchligte rin THeil, Dresden ganz zu verlassen und einen Ort zu suche», wo sic keine halbe Stunde bis in Ihr Gotteshaus zu gehen und im Winter und dei stürmischem Wetter keine so «st nicht passtrbare Brücke zu sregucntircn habe». »Wird auch bi« »1fische ueue Kirck-e vo« russischem Gelte gebaut, so bleibt sie b»ch immer ein Zubehör der Stadt Dresden. Russischer Scitö denkt man an die Ecke der Annenstraße und „am See" als de» geeignetsten Play zum Neubau. — Wir haben zwei eiaenkhüiniick'e Diebstähle zu verzeich nen, die aus sonderbare Ideen unserer Langfinger Hinweisen. Waö macht z. B. ein Dieb mit einer Halden Hailöthüre? Und doch ist eine solche, dunkclroth angestrichen, vor Kurzem auö einem Hause am Fischhofplatz stnmnt dem Schlosse gestohlen worden. — Ein College dieses Cöcanrotcurö holte auö der Flur eines Hauseö aus der Amalienstraßc zwei Rohrstühlr, aus denen er tedrusalls, sobald er erwischt ist, seine Strafe bequem ab wechselnd absihen will. Bahnbosö-Bewirthungs.Comitö in »Plauen ist »ende Feldpost-Corrcipondenzkarte, auigegeben Reichcnbach, einaegangen: Ein Hurrah-Hvch! zunächst den Frauen Und dann den Herren dort in Plauen! Nicht nur sür kühlen Trmrk und Sprise, Ais tür dir herzlich deutsche Weise, Mit der sic ierrc uns gebracht! Es ist kein »Wert zu viel gesagt: Wer so wie Ihr die Sieger ehrt, War wahrlich großer Opicr wcrth! Die Offiziere und Mannschaften der 9. halben Eöcadron K. Perus). Letb-Külassierrtgimeiits iSchics.) »Nr. 1. v. Stockhausen. RMmctster und EScadronchcf. Frhr. v. Scherthosen, Ritt meister und Escatronchef. Fr. v. Ziegler, Sec.-Vieutn. d. Prittwitz, See.-Lieutn. Gras Lanrma-Jestz, Lieutn. — Am vcrga,menen Sonntag entstand tn einer Bäckerei m»f der großen Brüdergasse ein kleines Schadenfeuer. wobei einige sogenannte Backdösen verbrannten. Die rechtzeitig er schienene Feuerwehr verhütete rin weiteres Umsichgreifen der Flammen. , — Die hinteren großen Parterrelocalitäten des Hauseö der von Wchrstori, Kennzeichen auch die .zapfen. Hoffentlich wird derselbe ein ebenso gutes Bier »eiern, wie sein Bruder Carl »Petz, welcher sich schon seit Jabreu hier in Dresden durch seinen Stoff ein gutes Renommee erworben hat. -- Dav Dresdner »Bezirksgericht sucht den des Diebstahls dringend verdächtigen »Weber Wilhelm »Walte bei dessen Signalement sich unter den Formel findet: Nase: dick und stumpf. — Vorvergangene »Nacht bat in der »Vorstadt Neutorf im Hintergebäude deö aus der Moritzdurgerstraße Sir. 74 befind lichen Grundstückes der »Blitz durch die Feueresse eingeschlagen und dabei einen Tbeil der »Mauer, daö Sparrwerk u. s. w.ver letzt. Auch hat der Blitzstrahl einigeStrohdcckcl und Holzwcrk entzündet, was aber sofort wieder gelösckst wurde. — Um >,!-5>Ugr ertönte gestern Morgen das Feuer-Signal vom Kreuzthurin, dem bald die übrigen, außer dem Annen- thurine folgten. CS brannte in dein Hanse Sir. 4 am Clbgaß- cixn, das sich dicht an den Rücken von „KurfürstensHoi" lehnt und ein sehr altersschwaches, graucö Aussehen hatte. Daö Feuer erstreckte sich bald aus alle inneren Räume und so stan den früh 7 Uhr nur noch die nackten Mauern ohne Dachstuhl da. Wo und wie daö Feuer berausgekoinmen. weiß auch hier wieder Niemand. Ein Glück, daß die nebenstehenden Gebäude erhalten »verdcn konnten, da sie zumeist viele brennbare Stoffe den Flammen geboten hätten; namentlich enthält Kursürstenö Hos gegen loo Betten. Die emsige Thätlgkcit der Feucrwehr hatte allen weiteren Schaden verhütet. Sehr zu bedauern sind die »Bewohner dieses abgebrannten Hauseö. die ihre wcnigc und sehr ärmliche Habe bei dem schlechten Wetter unter freien Him mel aus dem durchnäßten Erdreich lagern haben und bei der ohnehin großen Noth an kleinen Wohnungen schwer ein neucö »Asyl finden werden. — Die Bewohner des bei Bautzen gelegenen Dorfes Drautsch- kvwitz habe» dieser Tage einen seltenen Gast gelchcn, über dessen Persönlichkeit inan setzt noch nicht im Klaren ist. Die Gcns- darmeric griff einen Menschen in Turco-Unisorm auk und tranS- pvrtirtcn ihn in die Frohnveste zu »Bautzen. Das Verhör mit ihm darüber, wer, waö und woher er sei. batte gar kein Resul tat; denn inan konnte sich mit ibkn nicht verständigen. Mit allen, den Bautznern zu Gebote stehenden Sprachen wnrdc er angcredet, das tnrcoisirle Individuum antwortete ictoch nur durch unverständliche Gcstteulationen. Einige glauben, es sei wirklich ei» Turco, der auö irgend einem französischen Gefgnge- ncntepot entwichen. - »Am vergangenen Donnerstag zog von der Festung Kö bisherige preußische »Besatzung. h cli Ä) uigslein die des 72. Regiments, nachdem sie durch die alte Landwehr ionatc die »Besatzung gebildet, ab. um von lungern Leute» der ersten Com pagnie desselben Regiments, die, kaum vom Kriegsschauplätze zurückgekehrt, unter lubclndcr »Begrüßung anlangtcn, ersetzt zu werden. Nm 0 Ubr Morgenö deö genannten Tages endlich schlug die Stunde dev AvmarschcS. Unter »Vortritt deSKönig. stcincr Stadtinusikcorpö, dem sich der militärische Signaltrom- pctcr hcigescllt batte, marichirtc» die bärtige» Landweblleute still, hier »nd da mit der Hand zum Abschied winkcno, nachdem »Babulws. Mit einem herzlichen Hoch aus Festung und Statt rollte» sic der Hcimath zu. Znm großen Tbeilc bereits nn Iabre 180-t, dann lMO mehrere Monate dem Geschälte und der Familie entrissen, währte ihnen diesmal der Dienst dock: zu lang, dazu kam der Acrger mit de» dmchbrennnngoiüchtigcn iranzösischcn Gciangenen, daö einförmige GarnssonSlebcn am der Festung selbst und der lange, barte Winter. Von Monat zu Monat, von Woche zu »Woche, ja zuletzt von Tage zu Tage harrten sic mit banger Sehnsucht deö Augenblickes, wo sie kein heimathlichen Herde zmückgcgcbcn wurden. »Möge cS Ihnen ver gönnt sein, nimmchr Gr immer von den »Pflichten eines »Vater- landsvertheidigero entbunden zu werden. - Die bereits früher >von uns erwähnten »Aktien der Ber liner Lombartbank wurden an gestriger »Börse vier eingcsübrt und per Erscheinen zum Eoursc von loO' o-IOl in großen Posten aus dem Markt genommen. Daö Effect iand scbr günstige »Ausnahme und blieb am Schluß zu letzterem Eoursc gesucht; cö ist dies im »Vergleich zum Coursc. den die Säebsi- gc eben Loinbardbankactien estmchmcn, übrigens ganz begreiflich. Die neuen Aktien werten voraussichtlich »Anfangs Juli er scheinen. — »Am »Vormittag deö vorige» Sonntags ist einem Schüler in der Krüger scheu Badeanstalt eine alte goldene Repetirnbr - Am vergangenen Sonnaaend war ein Zeitraum von fünfzig Jahren verflossen, als hier zu Dresden nach längerer Vorbereitung jvon dem Dr. Strnvc idem »Vater deö jetzigen Inhabers', die »Anstalt künstlicher Mineralwasser eröffnet wurde. Seit lener Zeit wurden In Folge der segensreichen Erfindung noch dergleichen »Anstalten zu »Berlin, »Breslau, Königsberg Cöl», Hannover, Leipzig, Frankfurt a. M„ St. Petersburg, Moskau, Warschau, Odessa, Riga, Kiow »nd »Brighton eröffnet, wodurch viele Leidende Hilfe empfingen, die sie an den natürlichen Quellen zu suchen verhindert umrcn. Um dem Tage ein Zeichen der Erinnerung zu geben, beschloß der jetzige Inhaber der Struve'schcn Mineralwasser-Anstalt, Herr Dr. Struve, sämmtlichen Arbeitern einen festlichen Tag zu bereiten und wurde dazu der Gastboi in Räcknitz auöersehe» wo Er 90 Mann ein Souper und Bali stattsand. Schon am »Morgen deö festlichen Tages gab cö einen ernsten und zrrglcich freudigen Moment, indem Einem der »Arbeiter, Namrns Gar ten, der zugleich den Dienst als Hauömann im Etablissement versieht und cimmdvierzlg Jahre der Anstalt seine Tbätigkeit widmete, die silberne, zum Albrcchtordcn gelu»rige Medaille zu »Theil wnrte, die ihm durch eine cntsprcchcnde Anrede von Seiten des Chetö und des Herrn Pastor Böttger übergeben wurde. So bat sich denn ein halbes Jahrhundert lang der Segen jener Erfindung bewährt, die ibrc Wirkungsweise auf den menschlichen Organismus so eigcnthüiniich und dem Gebiet ihrer heilthätigen Ve Wendung eine jo große »Ausdehnung ge geben hat. In Dresden steht der Tnnkgarten letzt unter der Verwaltung deö Herrn »Apotheker Dr. Rothe. Dienstag, 20. Juni 1871. mit goldnrr Panzerkette an ungefährem Wertbe von 80 Thalcr« entwendet worden. - Die Differenz zwischen und Gesellen ist noch immer nicht der Geselle» stiert nun bereits seit cinci aa> aus keinen Fall die Arbeit eher wieder aumclsmen. als bis ihre Forderungen von den Meister» angenommen worden sind, und encouragirt sich in täglichen Zusammenkünften gegenseitig zum standhasten »Auoharren. Die Meister dagegen sollen, wie man uns mitgctheilt hat, nicht daran denken, die Hauptforderung der Gesellen, die tägliche Arbeitszeit irüh eine Stunde später, nämlich nm <i Ubr beginnen zu lassen, zu bewilligen, wenn sie auch auf eine entsprechende Lohnerhöhung cinzngehen nicht ab geneigt sind. — Mit dein Siebenuhrzugc kamen gestern von Meißen hier an die Mitglieder deö Meißner GewcrbcvcrcinS, Männlein und Fräulein. Sie besahen sich die »Antikensammlung im Japani schen »Palais, wo die »Vicnsck'l'eit in ihrer mivcrhiilltcn Schön heit, so wie sie die Künstler des Alterihums vor Mübler dar- stcllcn dursten, zu sehen ist. Daraus begaben sie sich In taS historische Museum, zu sehen. wie die Kunst getreu der Natur und dem Bedürfnisse, aber auch gemäß der menschlichen Eitel keit , wie eö der Geist der Menschen iür schön und gut hielt, in versctstcdenen Zeiten geschaffen und dargcstelit hat. biS zu den Stieseln Napoleons 1., die von acht Näcknitzer Schlamm besudelt, von einem Galerie-Diener den nöthigen Salonglanz wieder erhielten. Nachdem die »Meiß schen ihren Geist mit Idea len der verschiedensten Zeiten gesättigt hatten. knurrte ihnen der Biagen gar gewaltig und sie begaben sich zu Gubrn,aller iu> Gewerbruause, der daö murrende Innere befriedigte aus unübertreffliche »Weise und zu allgemeiner Zufriedenheit »nlt Realem, flüssig und stst. Und nachdem sie sich bei einem frohen Lchmauh und unter ernsten und heitern Reden zum Writer- gchil vorbercit't batten, da gingen sie aus, weit hinaus, in den großen Garten zu den »Affenarten und sahen sie klettern unsre Neben »Vettern und zu dein andern Getbier. was hrrumläuft hier oder hinter eisernen Stäbe» muß einaesperrt leben und mit den schrecklichen »Pfoten Wut kratzen >mch Noten. Und Alles freut sich hier über das muntre Gethicr, und über die lust'gen Bären, die, wenn sie angebunden, unbezahlbar wären. Daß in Sachsen schöne Mädchen wachse», beweisen sie klar durch die zarte Schaar, die sie initgebrungeir aus den Niederungen und v«n den Bergen, wo von Zwergen, das Schönste, was die Erde baut, daö Liebste, waö das Singe schaut, unS vor Augen ge führt und zu Feuer geschürt, dargestellt wird. Waö nun sonst noch geschehen, und wie'S.«» Ende wird gehen,1 das kann ich nicht sagen. Und wolltet ihr fragen, ob der graue Zug, nicht wie Reckst und Fug von Meißen nach Drüben, wie stets eS ge wesen, heut fahren wird, so müßt ich verzichten, es fort zu be richten. Vielmehr müßt ich wagen, eö heute zu sagen, baß von Dresden aiiöriahniöwriS, ganz leiS, wie ein MäuSlein. so zart uud stin, Männlein nnd Fräulein, nach Meißen gebracht, eh' sic's gcdackst — der graue Zug. — Leiter haben wir wieder eine der schändlichsten Frevel- thaten zu verzeichnen, die sich am Sonntag Abend ans der Schlesischen Balm aus der Strecke zwischen Langebrück und Dresden zugetragen und »Alle, die sich aus dem betreffenden Zuge, der um 10 Ubr in Dresden cintreffc» sollte, befanden, in wahre Todesangst versetzte. Abermals waren 4 Stück Eistiischiclien im Gewicht von :l',r Ccntncr mitten über den Schicuenstrang gelegt und zwar so stst und sicher, daß der Böscwlckst längere Zeit zu dieser Manipulation gebraucht haben muß. Glücklicher Weist wurde das Unglück, das leickst io schwere Folgen »ach sich ziehen konnte, verhütet. Der betreffende »Bahnwärter, der vorschrittSmäsffg zcbn Minuten vor Ankunft des Zuges noch einmal seine Strecke besichtigte, iah noch zeitig genug das kolossale Hinterniß, das so viele Menschenleben, abgesclxn von dem unermeßlichen materiellen Schaden, hätte kosten können. »Mit allen ihm zu Gebote steif enden Mitteln stanalisirte er den »Vorfall bahnauswärts. so daß cö der Lokomotivführer noch rechtzeitig merkte und bremsen ließ. Der Zug fuhr daher nicht so heftig gegen das Hinderniß, die Gewalt war aber so groß, daß die Räumer der Locomotive die 4 Schienen 10-12 Ellen west sortschlcuderten, wo man sie, drei Eilen tief in die Erde gedrungen. nachher Vorland. Der Aufenthalt durch dieses Ereignis; war derart, daß der Zug, der übrigens zu dieser Stunde sehr lang war. erst in der zwölften Stunde am dein Dresdner »Bahiibosc aniangen konnte. Ob es möglich sein wird, den Tbätcr, der so fortgesetzt seinen Frevel gerade ans dieser »Bahn treibt, zu ertappen. lassen wir dahin gestellt sein, wüuscht»Swc>th aber wäre eö gewiß, damit mit den strengsten Strafen dieses »Verbrechen gesühnt und einmal ein warnendes Erempcl stattiirt werte. Schließlich können wir nicht umhin, zu bemerken, n ie estrig ein Bahnwärter auf feinem Posten stin muß, da er eine so lange Strecke, wie sic zwischen zwei Wärtcrhäiistrn liegt, zu besichtigen bat. Eine größere Annähcnnig besagter Häuschen würde mehr solchem Frevel steuern, den Wärtern Ihr Amt erleichtern und daö reisende Pu blikum sichern. — In der »Nacht vom Sonnabend zum Sonntag sind Diebe in ein am »Prager Platze befindliches Geschäfts!ocal, nachdem sie eine Fensterscheibe hcrausgeschnittcn hatten, eingcstiegen und haben nickst allein die auö ca. 90ThaIern bestehende Tageskasse sondern auch die aoldne Ubr nebst goldncr Kette und eine« daran befindlichen Medaillon des Geschäftsinhabers mit iortge- nominen. - Gestern Vormittag wurden auf der Chcmnitzerstraße zwei junge Damen von einem, anscheinend dem Slrbciterstand« angthörendkn Manne, ohne alle Veranlassung in gröblicher Weise insultlrt. Ein in der Stäbe befindlicher Herr nahm sich der Bedrängten an und spedirte den Ungzogenen „ach der Polizei. — Angekündigte Gerichtsverhandlungen. Dienstag, den 20. Juni, »Vormittags 9 Uhr, Hauptverband- lung wider den Schnhmachcr Friedrich »Bernhardt Louis Büch senschuß hier, wegen Diebstahls und Unterschlagung. Vorsitzen der : Gerickstöratb Assessor Kurz. - SIbhvhe, Montag »Mittag -« 21" unser 0. '
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