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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 07.11.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-11-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192211076
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19221107
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19221107
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1922
- Monat1922-11
- Tag1922-11-07
- Monat1922-11
- Jahr1922
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 07.11.1922
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Riesaer H Tageblatt «nd A«k»1srv (Eideblatt and Achkiaer). «nd Anzeiger (Lldebiatt and An-elger) Lratzianschristr LageNatt Kies». «-»«-«en, Postscheckkonto: Dresden 15« vrnruf Nr. 20. Da« Riesaer Tageblatt enthalt Vie amtliche» iverarmnuaqmige» «irokass, Riesa N-. 52. der M»t-tza«-t«<m»schaft Grotzeuhai«, de« Amtsgericht«, der »mtsmiwaltschast bet« Amtsgerichte «nd des Rate« der Stadt Riesa, de« FivanzamtS Riela «nd de» HanNtzolkamt« Meißen, sowie de« «emeindevate» Kröba. 26». Dienst««, 7. Novemder 1S2S, adendS. 7S. Jahrg. D-e« Me,aer Tagevlan erschewt le»« Laa abend« '/,S Uhr mtt ri»»nähme orr sonn- »nd o»,trage. veiu«o»rel», gegen -ovrauszaytung, monatlich 250.— Mark ohne Ärinaerroyn. rrnzergen iür die Nummer de« Ausgabetage« find bi« 9 Uhr vormittag« aufzugeben und im voraus zu bezahlen; «in« Gewähr für da« Erscheinen an bestimmten Tagen und Plätzen wird nicht übernommen. Preis für die 89 mm. breite, 5 nun hohe Brundschrift-Zeil, (» Silben) 17.— Mark; zeitraubender und tabellarischer Satz 50°/, Aufschlag. Nachweisung«, und Vermittelungsgebühr 5 - Mark. Feste Tarife. Bewilligter Rabatt erlischt, wenn der Betrag verfällt, durch Mage einaezogrn werden muß oder der Auftraggeber in Kontur« gerät. Zahlung«, und Erfüllungsort: Riesa. Achttägige Unterhaltung^, beilag« „Erzähler an der Elbe". — Im Fall« höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgendwelcher Storungen de« Betriebe» der Druckerei, der Lieferanten oder der Beförderung«einrich:ungen — hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung orr Zeitung oder auf Rückzahlung de« Bezug«preise». Rotationsdruck und Verlag: Langer L Winterlich, Riesa. «eiEsttel»; «oetbettrabr 5». Verantwortlich für Redaktion: Arthur Hähnel, Riesa: für Anzeigenteil: Wilhelm Dittrich, Riesa. Der vom Rate nach Gehör de« Gtadtv.-KollegiumS aufaeftellte XV. Nachtrag zur Ordnung für den städtischen Schlacktbof zu Riesa vom 29. Juli 1909 und der dieser angefügten Gebührrn-Ordnung liegt vom 8. November 1922 ab 14 Lage lang im Ratbause, Zimmer Nr. 8, zu Jedermann» Einsichtnahme öffentlich aus. De» Rat der Stabt Rieia, am 7. November 1922. Das Ergebnis der Landtagswahl. In den drei Wahlkreisen erhielten Stimmen r Wahlkreis Dresden Deutschnational« Volkspartei 190 464 (176176) Deutsche Volk-Partei 162 279 (141466) Demokratische Partei 81941 ( 57 164) Wirtschaft-Partei 8 201 ( 17 725) Deutschsoziale Partei 10 200 — Zentrumspartei 15 730 ( 17 564) Vereinigte Soziald. Partei 419127 (323 763) Kommunistische Partei 51556 ( 31562) Leipzig 132 839 (119 823) 153 304 (110 818) 57 491 ( 56 000) 3556 ( 2 709) 265 537 (218 246) 83 329 ( 67 539) Cbemnitz 167 070 (138 294) 158 SOI (133 526) 74 758 ( 46 637) 1161 3 002 ( 2458) 374475 (332 501) 131870 ( 78 369) in ganz Sachsen 490 373 (434 293) 474 484 (385 800) 214190 (159 801) 5 201 ( 17 725) 11361 — 22 288 ( 22 731) 1059 139 (874 510)* 266 755 (177 470) , * Die Stimmen der MehrheitSsoz. und der Unabh. vom Javre 1920 sind »usammengezählt. Die in Klammern gesetzten Zahlen bedeuten die bei der Landtag-Wahl in» Jahre 192« auf die Parteien entfallenen Stimmen. Dresden-Bautzen Leipzig Chemnitz Deutsche Demokratische Partei. Dresden. 1. Lehue, Julius. Dr.. Ministerialdirektor im Arbeits ¬ ministerium, Dresden-A. 2. Kastner, Hermann, Syndikus, Professor Dr.. Geschäfts ¬ führender Vorsitzender der Sächsischen Einzelhandels gemeinschaft, DreSden-A. 3. Wekrmann. Karl Oskar, Pfarrer. AnftaltSgeiftlicher. Groß-Schweidnitz b. Löbau. Leipzig. 1. Reinbold. Peter, Dr.. Finanzmintfter a. D.. Leipzig. 2. Clan», Bernhard, Oberlehrer. Leipzig-Lindenau. Chemnitz. 1. Setzsert. Richard, Dr.. StaatSminifter a. D., DreSden-A. 2. Günther, Oscar, Kaufmann, Plauen i. V. 8. Weigel, Maximilian, Dr.. Rechtsanwalt, Ännaberg i. G. Insgesamt 8 Abgeordnete. Weitere Stimmeuzahle«. SS sind abgegeben worden in den Wahlkreisen Linke Stimmen 470 683 848 866 506 345 1325 894 Chemnitz. 1. Hübschmauu. Johanne«, Dr., Oberbürgermeister. Chemnitz. 2. Schmidt. Jselin, Geschäftsinhaber, Plauen i. B. 8. Meinel-Daunenberg. Edmund, Geh. Kommerzienrat, Tannenbergstal, Post JägerSgrün. 4. Herrmann, Franz, Pros. Dr., Studienrat. Werdau. 5. «Voigt. Hermann, VerbandSgeschäftSsöhrer, Dr«Sden-N. 6. Mttschke, Linus, Glaserobermeifter, Chemnitz. Insgesamt 18 Abgeordnete. Bürger!. Stimmen 465 815 847 190 404 892 1 217 897 Die bürgerlichen Stimmen bleiben also um 107 VV7 hinter den sozialistischen Stimmen zurück. Im Jahre 1920 wurden abgegeben 1051080 sozialistische und 1020 850 bür gerliche Stimmen; damals betrüg der sozialistische Bor, sprung also nur 81 680 Stimmen. Nach den vorläufigen Berechnungen wird der neue Landtag, wie schon gestern mitgeteilt, folgende Zusammen setzung haben: Sozialdemokraten Kommunisten Deutschnattonale Deutsche BolkSpartet Demokraten vereinigte Sozialdemokratische Partei. DreSde». 1. Wirth, Robert. Bezirksleiter, DreSden-N. 2. Weckel, Kurt. Lehrer, Dresden-A. 3. Büttner, Goa, Hausfrau, DreSden-A. 4. Zeiguer, Erich, Dr., Juftizminttter. Weißer Hirsch. 5. Velpke, Karl, Parteisekretär, Freiüerg. 6. Menke, Bernhard, Gemeindevorstand, Heidenau. 7. Bittkel, Ernst, Geschäftsführer, Freital-Potschappel. 8. Schwarz, Albert, Minister a. D., Heidenau. 9. Arzt, Arthur, Lehrer, DreSden-Ä. 10. Edel, Oskar, Redakteur, DreSden-N. 11. Günther, OSkar, Schubmachermeister, PulSnitz M. S. 12. Schembor, Otto, Kaufmann, Blasewitz. 18. Göldner, Gustav. Stadtrat, Meißen. 14. Dtzümmel, Elise, Hausfrau, DreSden»A. 15. Kühn, Otto, Amtsbauptmann, Großenhain, 16. GachS, Max, Dr.. Redakteur. Briesnitz. 1. Lipinski, Richard. StaatSminifter. Dresden. 2. Hagen, Anton, Parteisekretär, Leipzig. 8. Liebmann, Hermann, Redakteur, Leipzig.Sellerhausen. 4. Denuhardt, Arthur, Gewerkschaftsangestellter. Leipzig- Grohzschocher. 5. Mucker, Mar. Filialleiter, Wurzen. 6. Schilling, Martha, Hausfrau, Leipzig-Stötteritz. 7. Müller, Hermann, Redakteur, Leipzig-Schleußig, 8. Rebrig, Otto, Filialleiter. Qua-nitz. 9. vudor, Richard, Kaufmann, Leipzig. 10. Strube, Friedrich. Geschäftsinhaber, Pegau. Chemnitz. 1. Müller, Max, Redakteur. Chemnitz. 2. Schntrch, Karl. Geschäftsführer. Plauen i. D. 8. Graupe, Georg. Geschäftsführer, Zwickau. 4. Frank Alfred. GewertschaftSsetrrtär, Chemnitz. 5. Wagner, Helene, Hausfrau. Chemnitz. 6. Selltsch, Alfred, Wirtschaftsminifter. Chemnitz. 7. Winkler» Max, TarifamtSletter, Dresden 29. 8. Kautzsch, Karl. GewerkschastSbeamter, Zwickau. 9. Kasta«, Ernst. RegierungS-Oberkommiffar. Dre-dei^N. 10. Drescher, Karl. Friseur. GerSdorf (Bezirk Chemnitz.) 11. Schurig, Otto. Lehrer. Plauen i. Ä. 12. Sachs«, Hugo. Gauleiter, DreSden-N. 18. Held», Max, StaatSminifter, Dre»drn-A., 14. Laughorst. Friedrich. Bezirksleiter, Zwickau. 15. Köhler^ Walter. Schäftemacher. Wolkenstein. Insgesamt 41 Abgeordnete. 41 bisher 40 10 bisher 9 19 bisher 20 18 bisher 18 8 bisher 8 DaS Zentrum, das im alten Landtage über emen Ab geordneten verfügte, wirb im neuen Landtag nicht vertrete« , fein. ES werden also 48 bürgerlichen «1 sozialistische Volksvertreter gegenüberstehen. Im aufgelösten Landtag war das Zahlenverhältnis von Bürgerlichen zu den sozia listischen Parteien 47:49, In der Volkskammer 89 : 57. Die neue» Liuwtazsabgeorvneteit. reutschnaliimale BolkSpartet. Dresden. 1. Hofmann, Johannes, Fabrikdirektor, DreSden-Blasewitz. 2. Schmidt, Oswin, Oekonomierat. Freiberg. 8. Kretschmar, Otto, De. med., SamtatSrat, DreSden-N. 4. Kautzsch, Hugo, Bäckerobermeister, DreSden-N. 5. Schreiber, Max Oskar, Gutsbesitzer. Mischwitz b. Meißen. 6. Bültman», Mily, Frau, DreSden-Üoschwitz. 7. Ziller, Otto, Kaufmann, Dresden-A. Leipzig. 1. Gündel, Johannes, Reichsgerichtsrat, Leipzig. Mozart- strafte 17. 2. Pagenftecher, Alexander, Rittergutsbesitzer, Steinbach. 8. Berg, Emil, Syndikus, Leipzig. 4. RammrlSberg, Erich, Kreisschuldirektor. Wurzen. 5. Büruer, Robert, Postinspektor, Leipzig-Gohlis. Chemnitz. 1. Beutler, Moritz, Juftizrat, Cbemnitz. 2. Eberle, Christian, Dr, Vorsitzender des Reichsdeutschen Ri ittelstandSverbandeS, Dresden. 3. Leithoid, Arno, Gutsbesitzer, Gemrindevorftand, Lettau. 4. Bauer» Robert, Gutsbesitzer. WiederSberg. 5. Eckardt, August, Dr^Jng., Bergdtrektor a. D^ Geschäfts ¬ führer des Bergbaulichen Vereins, Zwickau. 6. Tieaert, Johannes. Professor und Ooerftudienrat an der Oberrealschnle, Chemnitz. 7. Saula, Ludwig, Kaufmann und Stadtverordneter, Zwickau. Insgesamt 19 Abgeordnete. Deutsche BolkSpartet. DrrSd««. 1. BlüSer, Bernhard, Oberbürgermeister, DreSdrn-A, 2. Kaiser, Fritz. Dr., Rechtsanwalt, Dr««den-A. 3. Schneider, Rudolf, Dr., Geschäftsführer des ReichSver- bände« der Deutschen Industrie, Dresden-A. 4. Kertwig, Dori», SrU, Dr^ Studienrat, Dresden-«. 5. Anders, Gotthold, Finanzdirektor i. R., Dr«-den-A, 6. Beck, Alfred, Kaufmann. Herrnhut t. Sa. Leipzig 1. Bünger, Wilhelm, Reichsanwalt, Leipzig. , 2. Röttig, Arthur, FortbildUllgSschulolrektor, Leipzig« Sellerhausen. 8. Niethammer, Konrad, Dr, Fabrikdefltzer, Kriedstri« del Waldheim. 4. Schiffmann, Walter, Eisenbahninspektor, Leipzig. 5. Lipp», Walter, Diplomingenieur, Borna. 6. Htckmgg», Hugy» ProseWk. ÜÄi»tg'Cöa»«ot0>. tkommunisttsche Partei. DreSde«. 1. Zipfel, Friedrich Otto, Parteisekretär, Dresden. 2. Renner, Rudolf, Redakteur, Copitz. Leipzig. 1. Böttcher, Paul, Redakteur, Leipzig-DolkmarSdorf. 2. Lieberasch, Arthur, Gewerkschaftsangestellter, Leipzig- VolkmarSdorf. 3. Ellrodt, Richard, Metallschleifer, Leipzig-GohliS. Chemaitz. 1. Siewert» Robert Eduard, Sekretär, Cbemnitz. 2. Grau», Bruno Richard, Backmeifter, Limbach. 3. Bertz, Paul. Werkzeugschlosser, Cbemnitz. 4. Schneller, Ernst Hugo, Lehrer, Schwarzenberg. 5. Grube, Ernst, Sekretär, Zwickau. Insgesamt 10 Abgeordnete. DaS Ergebnis der sächsischen LandtagSwahl bedeute^ darüber kann kein noch so eindringliches Forschen nach Zu sammenhängen und Ursachen himveghelfen, eine schwere Niederlage der bürgerlichen, bisher in der Opposition stehen den Parteien. DaS Ziel der mit Einsatz schwcrkalibrigri verfaffnngSmäßiger Mittel, Abstimmung über Volksbegehren und Landtagsauflösung, burchgesetzten Neuwahlen war die Beseitigung der sozialistischen Mehrheit. Dieses Ziel ist nicht erreicht. Die für Landtagsauflösung eingetretenen bürgerlichen Parteien aller Schattierungen haben durch den Mißerfolg ihres Kampfes den Beweis erbracht, daß sie über die Stimmung im Lande nicht richtig orientiert waren oder daß sie doch -um mindesten die straffe Disziplin der Links parteien unterschätzt haben. Hinzu kam, daß in demselben Augenblick, der den sozialistischen Parteien durch die Ver teidigung verstärkte Stoßkraft brachte, auf bürgerlicher Seite wiederum zwei ZersplttterungSltsten, die der Wirt- schaftler und der Deutschsozialen, ausgestellt worden sind. Im Einzelnen hat der am wenigsten industrielle Wahlkreis Dresden-Bautzen mit seinem stark ländlichen Einschlag und der politisch rechts gerichteten Wenbei nicht das erwartete grobe bürgerliche Uebergewtcht gebracht, da- den gefährdeten Wahlkreisen Leipzig und Chemnitz-Zwickau baS Gegengewicht hätte halten können. Die für die Regierungsbildung auS den Neuwahlen sich ergebenden Folgerungen sind noch nicht ohne weiteres zu ziehen, wenn eS an sich auch nahe liegt, daß alles beim Alten bleibt. Im Ganzen genommen zeigt LaS Ergebnis der Sachsenwahl, daß von einem Kurswechsel wenigstens unter den industriellen Mafien, wie manche wohl gerne möchten, nicht gesprochen werden kann. Der Sozialis mus hat zwar seine alte Machtstellung anS der Zusammen-, brnchSzeit nicht wieder erreicht, aber sich zahlenmäßig in brr Stärke vom November 1920 behauptet, ja darüber hinaus, noch gewonnen. -' Prefiestiameit zu» Wahlergebnis. »Sächsische StaatSzeitung": Soviel kann al- sicher angenommen werden, daß diejenigen, die mit einer Zertrümmerung der sozialistischen Mehrheit und ihrem Ersatz durch eine bürgerliche Majorität gerechnet hatten, eine bittere Enttäuschung erleben müssen. Es dürfte nicht an Stimmen fehlen, die sich dahin äußern, daß, angesichts dieses Ergebnisses, die ganze Neuwahl nicht nötig gewesen sei. Die »Dresdner Nachrichten" stellen fest, daß bei Zweck des Wahlkampfes, die Schaffung einer neuen mit einem starken bürgerlichen Einschlag versehenen Regierung, nicht erreicht worden sei. Tas Blatt schreibt dann u. a. noch: Es ließe sich ja nun auch bei der neuen Zusammensetzung des Landtags immer noch eine RegierungS- und Parla mentsmethode denken, die sich die Herstellung einer ganz im allgemeinen Wohlfahrtsinterefle arbeitenden Volksgemein schaft -um Ziele setzte. Dazu würde aber auf feiten der Sozialdemokratie die loyale Bereitwilligkeit gehören, auf Len Klaffenkampf zu verzichten und dem bürgerlichen Clement das ihm nach seinem wirtschaftlichen und sozialen Einfluß gebührende Mitbestimmungsrecht an Ler Leitung der staat lichen Geschäfte und der Beeinflussung der Gesetzgebung rück, haltlos zu gewähren. Nach den seit 1920 in dieser Hinsicht gemachten Erfahrungen wird man aber an eine solche Wendung nicht eher glauben können, als bis man sie schwarz auf weih besitzt. Ter Ausblick in die nächste Zukunft unseres Staatswesens ist also nichts weniger als rosig, und es wird eines wahrhaft staatsmännischen Verhaltens der bürgerlichen Politiker bedürfen, um die bürgerlichen Ge- meinschastsinterefien unter solchen Umständen mit dem größtmöglichen Erfolge zu wahren. »Leipziger Neueste Nachrichten": Wenn SaS Bürgertum die Schlacht entscheidend gewinnen wollte, mutzte es eine MehrheitSbildung der Linken unmöglich machen. Tas ist ihm nicht gelungen, im Gegenteil, das Uebergewtcht der Mandate hat sich noch um ein weniges nach links verschoben. Da» Bürgertum hat also da- Ziel, da» ihm die Logik der Tatsache« vorschrieb, nicht zu erreichen vermocht, es hat die Schlacht verloren. Darüber muh eS sich klar sein, die Folgen muß eS tragen. Hätten alle bürgerlichen Männer so gewählt wie di« Bürgerfrauen im Leipziger Wahlkreis, das Ergebnis wäre anders geworben. Vielleicht da» bemerkenswerteft« Kennzeichen dieser Wahl ist, datz dem Zuge nach link», der sich im Erfolge der Kommunisten ««»prägt, ein gleich weid reichender Zug nach recht» nicht entspricht. Auch di« bür gerlichen Stimmen haben stark »«genommen, aber dem Recht-ra-tkalt-m«- tst da- Uebergewtcht diese? Zmrahm4
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