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Dresdner Nachrichten : 10.12.1876
- Erscheinungsdatum
- 1876-12-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187612103
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18761210
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18761210
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 23-24 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1876
- Monat1876-12
- Tag1876-12-10
- Monat1876-12
- Jahr1876
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 10.12.1876
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«r. 84L W«'L'W.K «mitn,ft»», »b-n. »teeteMUir. N> Pi«e. »Ulla», 3V000 »k»l. Elfte die -iUckgad« »tnxe» IaiN»rr Manulcriftle «ftch» stih die Rkdac«»» lüch! «erdtudltch. ni-ilnnaftm» »>>»« u»ft N-r» tzalrl. 1»HaaI«nII»In «l«»i» tzamdur», »«».Wien. L«i»»i,. vaicl. Breftlau, Jranlsuri a. M., —Aud. IftoN« in «>»rlt». ftetfttig. Wien, Haini'iir-, yranismil vi., Mun. che». — r«ud« » v». t» Frankfurt L. M. — >»>«»»» in Lhemntft.— »»»»», Hill», Nnlu«l ck <^> in Pari». Sonntag, 10. December. Tageblatt für Politik, Mnterhattung, Geschäftsverkehr. Börsenbericht und Iremdenkiste. Druck und Eigenthum der Herausgeber: Lktpsch L Ntkchardt in Dresden. Vcrrntw. Redakteur: Fr. Goedscht in Dresden. S»i-ei«e werft»» Wariei» «lieft» IL »i» «d.» Uftr en,»n»n,m«». «onntoa» »i« Miilaa» »N Uhr. In N»ulledl: sirefte ftleftee- ft»Ii« o »'te ittetzln.L Ul,r. — D«r Raum r»l«r ein- 1palii»rn Pei»»kiie keilet ln P!j>k, c»mg»ieudl dt« Zeile 2U Pj>>e. ltine «aranii» illr da» » nchi> Ie «>«» Erscheinen der Znieral« wird nicht , e g e b e n. AuSwiirllfte Iln»onc»n- ti Mirage von »u« unde. kannlenMrmc» und Per sonen inseriren wir »ur xe^ei, Prariuinerando- :taiiluun durch Pries» ninrien oder Poiieii'tod- »>»»>. Acht Tilde» iosieii lft Pi»e. Hmeraie siir die Moniaiiö - Nummer «der nuiii eincin grsiiag« die Pettltciie 20 Pi»e. XXI. Jahrgang. Politisches. Wichtiger als die Wirren im Oriente erscheinen unseren Haus frauen die Steigerungen, denen eine Anzahl Genuß- und Bedarfs gegenstände auSgeletzt sind. Petroleum steigt schon lange, derZucker- preis klettert in die Höhe, Kaffee wird auch theurer, endlich hat auch Cacao einen ungewöhnlichenPreiSausschlag erfahren Nur Thee geht in Folge vermehrten Angebotes in den Londoner Auktionen etwas herunter. Am empfindlichsten werden die Hausivirthschaften von Zucker und von Petroleum betroffen. Zucker steig? nicht bloS in Folge der letzten schlechten Rübrncrnte, sondern namentlich in Felge der dauernden Ankäufe aus französische Rechnung. Abscheulich aber, «in reines Ergebniß habgieriger Speculationen, ist die Hausse im Petroleum. Ganze Bermögen lassen sich hierbei verdienen, und die Oelprinzen in Nordamerika, d. h. die Besitzer der Petrolcumguellen, sind aus einfache» doppelte, auS doppelten vielfache Millionäre ge worden. Sie verfrachten so wenig Petroleum nach Europa, daß hier die geringen Borräthe sich im Preise cmporschncllen müssen. Bei uns aber wird der Bedarf in Folge vielseitiger Verwendung immer größer. Unsere Lampen sind so ausschließlich auf Petroleum ein gerichtet, daß man Mb- und Solaröl nur vereinzelt und aushilfs weise brennt. Solche willkürliche Bertheuerungcn der Erdengülcr, über ganze Welttheile durch die schamlose Habgier ewiger Weniger verhängt, sollten nicht bloS die Gedanken der Menschen auf die fer nere Verhütung solcher Freibeuterei, sondern auf die Ausschließung neuer Petroleumlager, wie sie im Norden Deutschlands und in Galizien mächtig sich erstrecken, richten. Was sonst den Stand der deutschen Industrie anlangt, so entwickelt sich die Kohlenausbeute, sowie daü Bleigeschäft, letzteres in Folge der kriegerischen Rüstungen. Auch die Eisenindustrie wird auö den Bedürfnissen der Kriegführen den nach diesem Metall gewiß einen Aufschwung nehmen, während die Manufacturwaurenbranche in ihrer VcrkehrSstille die erwachte KriegSsurcht abspiegelt. Gewiß hätte die Betheiligung Deutschlands an der Pariser Weltausstellung die deutsche Industrie wohlthätig angeregt. Es ist ein arger Jrrthum, anzunchmen, daß die deutschen Arbeiter den französischen nachstchen. Diese unserem deutschen Selbstgefühl wohlthuende Wahrnehmung wird recht überzeugend von der „Franks. - Ztg." in einem Gedankengange erläutert, dem wir Folgendes ent nehmen: „Die Franzosen galten früher für die besten Soldaten; heute gelten sie tür die besten Industriellen und Geschäfts, leute; die Deutschen gelten heute sür dix besten Soldaten und für weniger gediegene Industrielle, Arbeiter und Geschäfts leute. Die milltärlsche Gloire ist von den Franzosen auf die Deutschen übergcgangcn und scheint cleien den Kops verdrehen zu wollen, wie sie lenen den Kopf verdreht hat. Eine Nation, die von dieser Drehkrankheit betauen wird, gewinnt die aus gesprochene Eigenschaft, über elgcnc und fremde Angelegen heiten nur noch unruhig, obenhin und unklar zu urtbcile». In der Thal scheint sich jetzt in Deutichland die stille Uebcrzeu- gung fcstgenistet zu haben, daß man es auf gewerblichem Ge biete, auf dem Gebiete der Kunst und Industrie mit de» Fran zosen nicht autnehmen könne und daß die Franzoien um »oviel Hundert Jahre voraus seien. Der Deutsche ist eni „AutvrltätS- niensch". mehr alö irgend ein anderer Man», und wenn ibm „von oben berab" ctwaö mit Eiitschtcteubcit versichert wird, dann fügt er sich und glaubt mit derselben Entschiedenheit und versichert daü Geglaubte weiter. Es ist ihm an „maßgcbcndcr Stelle" verstehen worben, daß die deutsche Industrie nicht cou- currtren könne mit der geschmackvollen französischen, englischen (und sogar österreichischen» und daß der deutsche Arbeiter viel schlechter sei alö der französische Arbeiter und bei diesem in die Schule gehen müsse. Gut; es ist gesagt worden und der deutsche Mt.chel kann nichts Besseres tbu». aiö zu hören und zu gehor chen - und sich wieder auf die Bärenhaut zu legen: träumend auf seinem Schilde von vergangener und zukümtlgcr Gloire! DaS ist besser und profitabler alö Industrie und Weltausstel lung und alS wackere, fröhliche »Arbeit." Nun besteht aber die Pariser Arbeitcrcolonie zu einem guten Theile auS Deutschen, und der neueste Aufschwung der Pariser Kunstindustrie datirt von dem Zeitpunkte, da die aus Paris ver triebenen deutschen Arbeiter wieder nach der französischen Haupt stadt zurückkehrten. Als Kunsttischler, Uhrmacher, Optiker u. s. w. übertreffcn die deutschen Arbeiter in Paris, dp sic mit mehr Aus dauer und Ruhe arbeiten, bei Weitem die Franzosen, die allerdings im Dekorationsfache und in der Kunst figuralischcr Ausschmückung unübertrefflich dastehen. Warum aber steht der deutsche Arbeiter daheim seinem Landömannc in Paris nach? Er findet daheim nicht die nöthige Anleitung, Aneiferung und Aufmunterung; der Stamm unserer jungen Männer soll sich, auch wenn sie nicht in Reih'und Glied stehen, im Wesentlichen nur für Krieg, Kriegslcistungen und kriege rische Persönlichkeiten interessiren und das macht unfern Arbciter- stand auf die Länge der Zeit langweilig und einseitig! Auch ist es nicht unbillig, daran zu erinnern, daß die deutsche Industrie noch eine verhältnißmäßig junge ist. Diverse Industrien Frankreichs und Englands haben oft eine Geschichte, Erfahrungen und Traditionen, die bis weit in die Zeit zurückreicher», da Deutschland sich'S gefallen ließ, von den Jesuiten sich in den 30jährigen Krieg hineinhchen zu lassen. Während die Gräuel dieses Krieges Deutschland verwüsteten und unsere blühenden Gewerbe todlschlugen, wurden bei unseren glücklicheren Nachbarn die Grundsteine zu jenen Industrien und Kunstgewerben gelegt, deren Concurrenz wir allmälrg erst un» ge wachsen zeigen können, wenn die Machtmittel des Staat», resp. de» Reichs nicht mehr vorzugsweise zu militärischen, sondern auch zu Zwecken der Volksbildung und der Kunstgcwerbe Verwendung finden. Das jetzige Cabinet des Marschall-Präsidenten Mac Mahon amtirt weiter fort. Ein solcher Ausgang wird in Versailles und Paris nahezu als eine Versöhnung aufgcfaßt. Angeblich hat das Ministerium Dufaure kein Mißtrauensvotum erlitten. Zwar hat die Dcputirtenkammer in der Civil-Begräbnißfrage ihn ziemlich un verhüllt getadelt, zwar hat der Senat sein Gesetz über die Amnestirung der Communardcn verworfen, aber da alles Das nicht die ultramon tane Gesinnung DufaureS beeinträchtigt, so sckiützt ihn Mac Mahon' im Amte. DusaurcS Verbleiben ist nur ein Nothbehelf für Mac Mahon. Definitiv beseitigt ist der Eintritt von Jules Simon in'S Ministerium, der unter der MaSke des FrciheitsmanneS nur den Elerikalen die Steigbügel hielt. „Um heutzukagc vorwärts zu komme»»", hat Jemand in Frankreich gesagt, „muß man entweder Jude, Freimaurer oder Jesuit sein." Simon ist Alles dies zugleich. Von Geburt Jude, später Maurer geworden, ist er ein getreuer Schildknappe der Jesuiten, und solche verkappte Jesuiten sind gefähr licher als offene Römlinge, wie Dufaure. Gegen 7 Stimmen hat daü österreichische Abgeordnetenhaus beschlossen, in die Spccialdebatte des Budgets einzutreten. Zunächst verbleibt das jetzige Ministerium am Ruder. Erst wenn eS sich um die Durchsetzung des Ausgleichs mit Ungarn handelt, wird über sein Verbleiben im Amte endgiltig entschieden. Die Luft »var während der ganzen Budget-Debatte förmlich mit Elektricität gefüllt, bis es einen Redner, den» Abg. Teuschl, gelang, sich zum Blitzableiter zu machen. Allerdings auf Kosten des guten Geschmackes und in Aus drücken von einer Harmlosigkeit, die nur in dem gcmüthlichen Kaiserstaat denkbar ist. Er wollte daö Ministerium gegen den Vor wurf vertheidigen, daß es nicht für 200 Millionen Gulden Jndustrie- werthe an der Börse gekauft hatte, kenn damit hätte cö angeblich die mirthschaftliche Krisis bewältigen können. Abg. Teuschl meinte nun, dieser Vorschlag koinme ihm so vor, als wenn man einen Haut- Ausschlag damit heilen wollte, daß man Sitzbäder nehme und dm „Allerivcrthesten" ins Wasser steckte. Als der Vertreter der Triester Handelskammer dieses groß« Wort gelaffen ausgesprochen, brauste ein Sturn» der Heiterkeit durch die Räume des Abgeordnetenhauses, das erst seinen Ohren nicht trauen wollte. Der Präsident aber sprach sein Bedauern darüber aus, daß Tew'chl einen Ausdruck ge braucht habe, der in anständiger Gesellschaft nicht zulässig sei, ge schweige gar in parlamentarischer. „'S giebt nur a Kaiserstadt, 's giebt nur a Wien!" Dresden, 1876. chen anderen Lcidenögcnosscn die gemeinsame Roth schwänzelnd kla ' Neueste Telegramme der „Dresdner Nachrichten." Berlin, 9. Dccember, 7 Uhr. Der Reichstag genehmigte in 2. Lesung des Elsaß-Lothringischen Etats die Abschnitte: Inneres, Kultus, Unterricht, Kunst. Handel, Gewerbe und Landwirthschaft unverändert und nahm die vom Berichterstatter beantragte Resolu tion an: den Reichskanzler um Abänderung de« Gesetzes zu ersuchen, wonach das Reich die an die Grundeigenthümer für Kriegergrab stätten zu zahlenden Entschädigungen übernimmt. Bei der nur» folgenden 2.Berathu»»g der andieBudgetcommissionzurückverwiescnen Kapitel des Etats deS deutschen Reichs wurde auf Antrag der Eom- mission die zum Neubau von KasernementS für 2 Eücadronen des sächsischen GardereiterregimentL geforderte ^ Mill. Mark gestrichen. Der CominissionSreferent begründete den Antrag mit Hinweis auf die prinzipielle Wahrung des verfassungsmäßigen Be willigungsrechts des Reichstags, welches der NeichSkanzleramts- Präsident bei Tauschfragen wie im vorliegenden Falle bestritten hatte. Fortsetzung am Montag. Wien, 9. December, Vormittags. Wie auS Konstantinopcl gc,neidet wird, hat der Erlaß der Pforte, wonach alle Männer iin Alter von 21 bis 40 Jahren ausgehoben werdm sollen, großen Unwillen unter der Bevölkerung hervorgerufen. Die Parteien Murad'ü und Pussuf Jzzeddin'ü, des Sohnes Abdul-Aziz'ö, rühren sich auf'S Neue. Paris, 9. December, Abends. Ueber dm gegmwärtigen Stand der Ministerkrisis verlautet in Parlamentskreisen: Alle Minister bleiben, außer dem Minister des Innern, Marcere, welcher durch JuleS Simon ersetzt würde. Es heißt, daß Mac Mahon mit dieser Combination einverstanden sei. Locale- and Sächsisches. — Die seil Ansting dieses Jahres erledigte zweite RatbSstelle bei der hiesigen K. Polncidircction ist dem Herrn GcrlcbtS-Slssessor vr. Alerander Stübcl, welcher dieselbe seit l. April d. I. tnterlmlstlsch verwaltet hat. von» 1. künst. Mo», an definitiv übertragen worden. — Ein Telegranim der „Weser-Ztg." bestätigt unsere neuliche Meldung, daß in Sachen der Eisenbahn-Tarife eine Ver ständigung unter den Bundes-Ncgierungen bevorstcht und zwar iin Sinne der Durchführung des von der Dresdner Eisenbahn-Eonferenz beschlossenen Tarif-Systems. Die Zurücknahme der seit 1874 ge lassenen provisorischen Tarif-Erhöhung soll unter Berücksichtigung der finanziellen Lage der einzelnen Bahne», erfolgen. Wir freuen uns des endlichen Durchbruchs der Erkenntniß von der Vorzüg lichkeit der Dresdner Eisenbahn-Beschlüsse. — Wenn »vir in Nr. 307 unseres Blattes, anknüpfmd an dm Vorgang auf dem Vahn-Bureau der Station Kötzschenbroda und in Ausführung der Thatsache, daß die Leipzig-Dresdner Bahn jetzt unter Staats-Verwaltung besser rentire als vorher, eine Kritik an die frühere Verwaltung geknüpft haben, so hat man uns, wie wir hiermit erklären, mißverstanden, wenn man annahm, als hätten wir an der persönlichen Ehrenhaftigkeit der Mitglieder des vormaligen DirectoriumS jener Bahn gezwcifelt. — Der Kasernenbau für die Pirnaischen, nach Dresden zu verlegenden Schwadronen deü Gardereiter-Rcgiments wird ledig lich deshalb vom Reichstage gestrichen, weil sich die Reichsregierung der Anerkennung des Grundsatzes widersctzt, daß zu Umtausch ungen von ReichSeigmthum die Genehmigung des Reichstags noth- wendig sei. — Die stadträthllche Hundesperre erstreckt sich begreif licherweise auch auf die Hunde der königlichen und prlnzlichcn Hofhaltungen. So sah man gestern Nachmittag die Prinzeß Mathilde ihren Dachshund an einem geflochtenen Riemen spa zieren sührcn. Daö Dachselchen batte, wie seine viersüßige» Ge nossen. natürlich wenig Freude an der Beschränkung seiner Frei heit und die Prinzcssln mnßtc geduldig stillhaltcn, wenn Tcckcl- . K.H. die Gemahlin deö Prinzen Georg, Donna Maria tagte. -J.4 . Anna, bccbrle gestern die Spiclwaarcn-Auv' cliung von P. O. Hähne a« der .nrcuzkirche mit einem tangeren Besuche, ui» daselbst Einkäufe zu machen. - Iwüchcn dem Ministerium des Innen, und dem Finanz. Ministerium werde» gegenwärtig über Fcftftcitung dcü Plans iür dle von den Kammern beantragte» Erörterungen über die Nothwc»digkcit eines Waldsch utzgc setzes Verhandlungen ge pflogen. — — ES sollen falsche Zwanzlgmarkstücke Hamburgischen Gcprägeö mit der Jahreszahl l^7«> im Umlaute, solche stark ver goldet und von Silber oder einem anderen Weißmetalle gear beitet sein, auch einen guten Klang haben. — - Meteorologische Notizen und Andeutung deö WI t te r un g tzg a n g c s. Ott wird ein Instrument, welches daö Marlmum und das Minimum der Temperatur anzcigt. „ T h e r m o m c t r o g r a p h " genannt. Ein Tho mometrograph zeigt aber nicht allein die höchste und niedrigste Temperatur an. sondern den Gang der Tcmpcra'ur i», Verlause der Zeit. Eine Art derselben ist der photographische. In den meteorologischen » sin Observatorien zu Kew London >, Greenwich und Parts sind > ö dicsklvcn in Gebrauch. Tie Bcitandrhcile dielet» Tbermometro- graphen sind: Lampenlicht tmit Linie», Thcunometcr. eine kleine pbotographlsche Dunkelkammer mit Spalt, lichtempfindliches Papier U» der Dunkelkammer» und ein Uhrwerk zum gleich mäßigen Abrollen doö Papicrö. Der Lichtschein sällt verstärkt aus baö Thermometer, geht da. wo kein Quecksilber ist. durch daö GiaS, gelangt durch den Spalt aus daü Papier in der Dunkel kammer und färbt daö Papier schwarz, aber nur soweit abwärtö auf dem Papiersircncu. als der Llchlstravl nicht vom Quecksilber, znrückgebalten wird. So erscheint der Papicrsircisen nach oben schwarz gefärbt, nach unten weiß geblieben und die höher und tkescrgebcnde Grenzlinie idic Üemperatur-Eurve läßt den Gaog der Temperatur erkennen. Aut dem Paptcrstretsen ist der Ver lauf der Zeit durch Striche mit Ziffern angegeben in Betracht dev Vorübcrganges hinter dein Spalt, so daß Thermpincterstanb und Zeit abgelescn werden können. — In dieser Woche wird zunächst bet lauer Temperatur wolkiger Hlmmel stattbaben. bann »vtrb dle Windrichtung nordwärts tortschretten nnd die Temperatur sich erniedrigen. Uuromstnus. — Bezüglich des gestern gemeldeten Feuer» aus der kleine« Plauenschcn Gasse tbcllt uns der Besitzer deö Hauseö. Herr Schnabel, noch ergänzend mit. daß in erster Linie durch die rasche Htlse seines Nachbars, des Herrn Holzbildhauer Kirichen nebst Gehilfen, daö Umsjchgrclicn dcosFeuero verhindert worden sel, bet »reichem letztgenannten die von Herrn Wohschnitzka hier außer ordentlich praclisch angelegte Wasserleitung sich trefflich bewährte. — Verein Dresdner Gastwirthe. In» Hotel goldnen Ring", daü unlängst Herr Gcrbcö. bisher der b Wirth im Hotel de Russic, übernommen, tagte am 8. d. M. die letzte Monatovcrsammlung dieses Iahrcö. Der Vorsitzende ver las dle zahlreich cingcgangcncn Zuschriften, worunter ein Rescript der kgl. KreiShauptutannschait an den hiesigen Stadtralh. die für Somiliermonate crtbciltc Erlaubnis,' des Bicrtranöportcs an Morgens biü 7 Uhr betr. und ein ano- . „zun» beliebte Festtagen A »st wunderliches Ansuchen an die Rcdaction d. Bl.. die Sonn- und nhmcs, höchst — ... .... .. —„ die Restltulrung einer alten Verordnung zu bcsürworten, wonach die Gastwirthe verpflichtet sein sollen, ihre Preise bc! der Behörde anzugcbcn. Sodann Geilte der Vorsitzende mit, daß demnächst der Stadtrath mit einer strikten Durchführung der Vorschriften über Aichunä der Hohlmaße, insbesondere der Schankgemäße Vorgehen werde, erklärte ein clngegangciicö Schreiben deö hiesigen MarktvcrcinS, worin die Mitglieder des diesseitigen Vereins um Untersagung iedeö Hausirhandclo in ihren Localen angegangen wurden, durch frühere Beschlüsse iür erledigt, und constatirie, daß der Verein dem Mitglicdc Herrn Prätoriuö sür dessen zuvor kommende Coulanz sowohl bc, der Dampfschifffahrt nach Meißen, wie gelegentlich dcö letzten FamliicnabcndS im Gcwerbchause die ungetheilteste Auerkcnuung »chnldig sei. Hierauf wurden für die vom Lohnkellncrvcrcin veranstaltete Wcihnachtobcscheerung 50 M. und zur Unterstützung eines verarmten und erblindeten College»! :S letzten Familien-' sür 10 unbemittelte in'S Gastwlrthöfach gleichfalls 50 M. bewilligt. Der Ertrag dcö abendeö hat eine Ausstattung an Kleidern >c. Knaben bet ihrem Eintritt alö Lehrlinge zugclassen. Die Herren Ehrig und Prätoriuö wurden beauftragt, die für dle am l. Februar zu arrangirendc Ertrafahrt zur Ber liner Kochkunstauöstclluug nöthigc» Vorkehrungen zu treffen. Herr Kneift berichtet über den Stand der Fortbildungsschule, er kannte vor Allen» den Eifer und die besondere Hingabe der Lcbrer Eichlcr, Holicld und Schlagehan an und bciürwortete die Bildung eines Zwciklasscnivslcmo. Daraus motivirtc Herr Herold den von ihm cingcbrachtcn Antrag aus »Abfassung einer Petition an die kgl. Polizeibehörde, In welcher dieselbe um »Revision der Ausführungsverordnung bei Erthcilung von Schankconccssion er sucht werden soll. Er betonte insbesondere, daß auf Bauten der Schnapsverkauf ohne bcbördliGc Genehmigung in großem Maß- stade betrieben werde. Da sic!» in dieser »Richtung verschiedene Ansichten geltend machten, vertagte die Versammlung die Er örterung der Frage bis nach Einholung genauer Informationen. Der Fragekastcn enthielt einen Zettel, ln dem sich große Genug- thuung über daö stadträtblichc Verbot über das Mitbringcn von Hundcn in de» öffentlichen Localen kundgab, und es wurde be schlossen, die Behörde zu ersuchen, dieses Verbot in Permanenz zu erklären. DicWaarenauSstcllung »var eine besonders reichhaltige und schätzcnowcrthe. Allgemeine Anerkennung wurde den von Mathäuü Müller in Etville im »Rheingan zur Prüfung überlassenen Weinen und Schaumweinprobcn, sowie den Furchtconserven von Robert Stüwe, Generalagenten der Eonscrvcnfabrlk in München lhier E ircusstraßc 44» zu Tbcil. Gleiches Lob verdienten auch West- pbal'S Brod- und Gcmüscschneidcmaichiucu, Agentur Otto Rönsch, Oppcllstraßc 30 hier, die auf der Ausstellung znm Gastwirthtag In Hamburg mit dem 1. Preis bedachten Hartgummibälle von Franz Lauermann hier, >R. Schräbcr'ö Magcnliguenre. Schön- brnnnstraße 12 hier, ein einfacher und höchst praktischer Bierapparat von Gebr. Scinmelroth hier und von der Firma Ferd. Gerlach, Morltzstraße hier, eingcsandte Welnprobcn. - Der Bassin, »reicher noch wävrend deö Sommers auf dein hiesigen Antonsplatzc stand, soll bekanntlich aus dem Strlescner Platz vor dem Plllnltzcr Schlage wieder aufgerichtet und ln einen Springbrunnen verwandelt werden, wie denn auch der ge lammte genannte Platz, der bislang eine» wenig erfreuliche» An blick bot. ganz wesentlich verschönert wird. Man hat dle günstigen Tage wacker benützt und seit etwa l4 Tagen tüchtig uingegraven und schon im nächsten Frühjahr wird Dresden um einen wirklich hübschen Platz mcvr bereichert sein. Der vom Stadtgärlncr Degen harbt cntworscnc Plan giebt eine im englischen Stvle gehaltene Anlage von 140 Pieter Länge und 54 Meter Breite. »Rings um den Bassin werden Bäume gepflanzt, deren Schatten elnen» Spielplätze sür Kinder zu Gute kommen soll; vlcr Strauch-
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