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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 30.05.1907
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1907-05-30
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19070530023
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1907053002
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1907053002
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1907
- Monat1907-05
- Tag1907-05-30
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Dies«» Matt »Kd de« Lesern von Dre»dea «d U»»ed«»g am Lage vorher bereit» al» -«gestellt während e» die Post-Adonnentea am Morg« ur «aer SejamtauSgabe erhalte» Serugrgeblldn »a»d»» rrbaltm 8« «nBei>«bfr mit d«r »««»de tulamm«,»». ulammen »u- all« ArNlü ktetljm,«, mir mit ««lama. KaLtÄ,. m»r,r,»ldr2»e dieibe» tchtWt: »«artmate Mau»» »ert», man auibamchrt. r«l««r»«»<>dr«ls»: Machetch»«» »«»»«» rvm»ii>W>eeili>"M>liii«lti « »> L888 Druck und Verlag von Liepsch L Neichardt in Dresden. Knrelgen-carN. Timadm« «m »»Nt»»'»-»»»» »I» uachmitia,» » Udx v»nn- »u c»ru«dz-»e je» » SlldeB » tzamilieimackrickte» « Pt».; iit>Äli>a»»'lar» aut der Pnv, Leit- so DI,.! die 2<vasij»e aul lernkite « L>a.: al« Ln>»e sivaltia- .-leUe von Dresdner vauuedcr» 7L Pi,., von au»«Ll I M, -n Nu»»kr» «ach t. und g«>rr»«»e»: t ivaltiae lltrunl ro BI-., Mt Privalleue « rlvalnae Heil« alt Lm,elandt von Dresdner Zu!ka„«b«rn I Mt...von ouLivärnaen i.so Mt., tzamuie«- >iack»,chi-n Ärundaile 2S Via. — Dia Piene dar Hnicrale ljnd im Moraen- und Abendblatt« bnielv«». ' Sut- wärll,« A»ittä,e nur ,«,«» Lor- eurbäabiuna. — .BeleadlLtter tonen w Dicnnm«. Kernirreher: Nr. U und 2OD8. plsiienzcliei' LrLvrkvUvr Tlntvr tn «len ie,«„«>et nb^vleillt, vei- Iivlii«;» tüallel» tu allen!8ta«ltt«tlei> invlnv ^lultulan»«« !i«f>«S»t: I^ä(I)AsSM5lki» 8e»uvre> l.agsrkeI1ei-, Vrerclvn-Plauen. ----- leleption >84. "Mil im UM ier M« m MWMMI NIM KSle! LL^M A. UM U» jclslnon unci grossen flssctivn vrdältlicti in »IIvn fitialon llss Kttlitrei' Wsi'ell-kiliilM-Vei'einz. <Va> 1 /» Llviaaik» Besuch der englischen Journalisten. Neueste Drahtberichte. Hosnachcichten, Diöjeiä»vcr>n»»nl»»g der Ephorie K7UO» vAllAli.Dresden. .Do» Juan", „Der Geizige", »Die gelehrten Frauen", Alice Pölitz. Donnerstag, rw. Mai z;u>7. Besuch der englischen Jonrnalisten. Wie immer bestimmter verlautet, soll der Kaiser doch die Absicht haben, die englischen Journalisten persön lich zu begrüben. Bei dieser Nachricht wird mancher daran denken, dab König Eduard, als vor einem Jahre die Vertreter der deutschen Presse England besuchten, den Gästen zwar den Eintritt ins Schloß Windsor gestattet und ihnen ein Frühstück geboten hat, dab er aber persönlich eS vorzog, sein Hoflager am Tage vor dein Besuch zu ver legen. Nach diesem Borbilde wollte man sich auch ursprüng lich in Potsdam richten, wohin die englischen Gäste zur Teilnahme an der Parade geführt werden sollten, die der Kaiser über di« dortige Garnison abuimmt. Die Briten sollten nach dem militärischen Schauspiele vom Stadtschloh -uw Neuen PalaiS fahren und tn der Orangerie zu einem Frühstück geladen werden. Wir wissen nicht, meint dazu die „Dtsch. Tagcsztg", was eine Aenderung dieser Dis positionen veranlatzt haben könnte, und wir möchten des halb die Nachricht von einer solchen Aenderung, so be stimmt sie austritt, doch noch nicht als völlig sicher ansehen. -7- Noch ein anderes verdient Erwähnung: Wie von ver schiedenen Seiten übereinstimmend berichtet wird, bemüht »an sich von Dänemark aus, die englischen Journa- ltchen nach Schlutz der deutschen Feste zu einer Fahrt nach Kopenhagen zu veranlassen. Ob ein Teil der Engländer dieser Einladung solgt, ist noch nicht entschieden. Aber auch von anderer Seite hat man sich um ihren Besuch be müht. Einige polnische Granden planten, sie in die Ostmark einzuladen, um sie für die Bcrtrctung p-ftttisclier Interessen in der englischen Presse zu gewinnen. Der natürliche Takt hat die englischen Journalisten daran per- Lindert, diesem Gedanken näher zu treten. Während deS Festmahles im Hamburger Rat- Hause wittde ein Trlegrsmm der FriedenSgeseVschaft Ham- Vurg-Altona verlesen. Mstr. Machcray lLiverpool) dankte Mr chie-Gastfreundschaft Hamburgs. Ter Platz vor dem Rathause wurde vom Rathausturme durch elektrische Scheinwerfer erleuchtet. Gegen 11 Uhr betraten alle Fcst- teiknehmer den Balkon. Die Kapelle spielte die National hymnen Deutschlands, Englands und Hamburgs, wobei «tn Hoch aus die Monarchen ansgebracht wurde. — Für einen Teil der Leser sei über den Bcrlauf des Aufent halts in Hamburg folgendes wiederholt: Die Rund fahrt durch die Stadt, zu der die Stadt die Egui- pagen gestellt hatte, wurde am Hafen nnter- brochen. Hier erwartete der Tender „Willkommen" die Gäste. Aus dem Dampfer machten namens des Senats Lr..v. Melle, sowie der Vorsitzende des Anfsichtsrats der Hamburg-Amerika-Linte und die Direktoren die Honneurs. Nach einer Rundfahrt durch den Hasen begab man sich «um Kuhwärder Hasen, wo im Kaiser Wilhelm-Hafen der Dampfer „König Friedrich August", eines der schönsten Schisse der deutschen Handelsflotte, die Gesellschaft auf- qahm. Generaldirektor Ballin, umgeben vom Stabe des Schiffes, begrüßte jeden einzelnen der Gäste. Bei der Frühstückstafel ergriff Brimelow von der „Evciiina RewS" das Wort und führte folgendes ans: Wenn auch auf dem Programm gedruckt sei, dab keine Reden gehalten werden sollten, so finde er doch, dab cs gegen alle Regeln der Höflichkeit verstoßen würde, wenn man hier schweigend aufftünde, wo man hier so großartig, mit man könnte sagen kaiserlicher Gastfreundschaft empfangen wurde. Wenn man die Freude gehabt habe, von Generaldirektor Ballin per- iünlich empfangen zu werden, so denke man daran, daß dieser der Mann sei, der im Frachtenkampse, der ja eine befriedigende Lösung gesunden habe, eine ausschlaggebende Rolle gespielt habe. Dies wäre ein günstiges Prognostikvn dafür, dab auch andere Fragen im Wege des Schieds gerichts geschlichtet werden köüntcn. iLebhastcr Beifall.) — Bei dem Festmahle im Nathause waren unter den Ehren gästen der preußische Gesandte Baron v. Hepking, der eng lische Generalkonsul und viele Mitglieder der Hamburger Bürgerschaft anwesend. Die Festtafel fand im Kaiscr- saal statt. Bürgermeister Dr. Stammann, Präsident des Senats, präsidierte an der Tafel, die reichlichen und ge schmackvollen Blumenschmuck zeigte und den berühmten, ans Stiftungen stammenden kostbaren Silberschatz trug. Bürgermeister Dr. Stammann toastete aus die Gäste in einer Rede, in der er u. a. sagte: „Englands Schifte sind auf der Elbe jederzeit willkommene Gäste. Die deutsche Handelsflagge ist andererseits in den englischen Häsen stets einer gastlichen Ausnahme sicher. Bis in das ferne Mittelalter gehen die Anfänge dieser Beziehungen zurück. Wir haben zu Ihnen, meine Herren, das Vertrauen, daß Ihre Feder dazu beitragen wird, Ihren Landsleuten ein richtiges Bild von unserem Wesen und unseren Empfin dungen zu vermitteln. Sie werden wohl auf Ihrer Reise durch Deutschland manch beredtes Wort über das allge meine Verlangen nach Erhaltung und Förderung der guten englisch-deutschen Beziehungen vernehmen. Ver gessen Sie darüber aber nicht, auch davon zu berichten, dab heute ebenso wie in alten Zetten die Pflege der besonderen hamburgisch-cnglischcn Beziehungen den Hamburgern am Herzen liegt. Diese Gesinnung möchte ich zum Ausdruck bringen, indem ich mein Glas erhebe zu Ehren unserer Gäste, der Vertreter der englischen Presse. Sie leben hoch!" Neueste Drahtmeldunften vom 2!). Mai. Prozeß Pocpla«. Berlin. lPr.-T.) Bei Beginn der'hcutigen Verhand lung imPoevlau-Prozcß entstand eine längere Erör terung über die von Poeplau z»m zweiten Male geladenen Zeugen. Die unter diesen Zeugen befindlichen hohen Reichsbeamten haben sämtlich «bgeschrieben. Der Vertei diger beantragte, generell zu entscheide», oh die Zeugen zu erscheinen hätten oder nicht. Der Gerichtshof beschloß, die Zeugen so lange für entschuldigt zu halten, bis die Ge nehmigung ihrer respektive» Vorgesetzten zur Aussage er gangen sei. Daraus wurde der Artikel der „Deutschen Hvch- wacht" verlosen, in dem der Zeuge v. Loßberq eine Unter redung mit dem Geh. Rat Helwig midergibt, Im Anschluß daran erklärte v. Lobberg, daß ihm Geh. Rat Helwig keiner lei geheime Akten ziigängig gemacht habe. Er habe nur seine persönliche Ansicht Mer den Fall Peters geänhcrt. Die svn- stigen Zeugenaussagen boten wenig interessante Momente. Köln. (Priv.-Tel.) Einer der besten Kenner der nordasrikanischen Verhältnisse schreibt der „Köln. Ztg.": Die am 27. Mai durch die „Wiener Polit. Korresp." verbrei tete Nachricht, Aegypten beabsichtige, in der Bucht von Lomba einen M i l i t ä r po st e n zu errichten, muß aus Verwechslung mit einer anderen Oertlichkeit beruhen. Die Lombabncht gehört zu unmittelbar türkischem Gebiete, der umliegende Länderstrich untersteht dem Vali von Benghcvsi. Die Bucht bietet ancrtanntcrmaiien den geräumigsten, tief sten und gesichertsten Ankerplatz für größere Schisse, der au der ganzen Mittelmeerküste zwischen Biscrla und Alexan dria sich vorsindet. Seine durch Inseln versteckte Lage er möglichte bei der Rückkohr von Bonapartc das Entkommen der sranzüsischcn Schisse vor dem kreuzenden englischen Berft'lgungögeschwader. Wir hvssen, daß dem Wiener Tele gramm nicht ein Versuchsballon oder ähnliches zugrunde liegt. Das wäre angesichts der lcichtgesährdeten Ruhe Aegyptens höchst beklagenswert. Ncbergrisse aus Kosten der Autorität des Sultans, des Khaliscn der islamitischen Nation können vorübergehend Erfolg haben: der von sol chen unnötige» Hcraussorderungcn ausgehende Wellen schlag kann aber beängstigende Dimensionen annehmen, wie die an sich unbedeutende Ta-ba-Aftärc dargctan hat. Duisburg. iPriv.-Tel.) Die Behörden sind einer über die verschiedensten Städte des Nicderrheins verzweig ten Fa ls ch m ü n z e r ba n de auf die Spur gekommen. Eine Anzahl Personen wurde bereits verhaftet. In dem holländischen Städtchen Gcndringcn wurde eine ganze Fa milie fcstgenommcu, die sich hauptsächlich mit der Anferti gung und dem Vertrieb alter 25-Guldcnscheine befaßte. In den Geschäften Emmerichs wurden an einem Tage 18 Stück derartige falsche Scheine augchaltcn. Regensburg. Das „Rcgensb. Morgenbl." meldet: Seit heute nacht herrscht hier allgemeiner Bäcker- ausstanö. Die Zahl der Ausständigen beträgt 200. Heute morgen war in der ganzen Stadt kein frisches Brot zu haben. Frankfurt. Die „Franks. Ztg." meldet aus New- york: Tic Stadt Nowyork klagte auf Annullierung des Freibriefes deS G a s trust e s. Wien. Die Akademie der Wissenschaften hat zu Ehrenmitgliedern ernannt die Professoren Leskien-Leipzig. Nöldeke-Straßburg und Beyer- München undzu korrespondierenden Mitgliedern dicVerliner Professoren Erman, Schmoller und Waldcycr, sowie Archtv- dircktor Koser-Bcrlin, ferner die Professoren Förster- Bonn, Kieshorn-Göttingcn, Stcinmeycr-Erlangen, Ehlcrs- Göttingcn und ArcheninS-Stockholm. Paris. Zu Ehren des Königs und der Königin von Norwegen fand gestern abend i« der Großen Oper eine Galavorstellung statt, der außer dem Königspaar von Norwegen der König von England, Präsi dent Falliercs, die meisten Mitglieder der Regierung, die Diplomaten und zahlreiche hcrvorrageMe Persönlichkeiten beiwohnten. Paris. Jules Roche schreibt in feinem Blatte „RSpnbligue Franeaisc" anläßlich der gestrigen Kammcr- dcbatte, ans der Erklärung des Kricgsministcrs gehe un widerleglich hervor, daß das Gesetz über die zweijäh- rigeDicnstzcit den Militärdienst desorgani siere und die Bildung einer wirklichen Armee unmöglich mache. Paris. Nus Nimcs wird berichtet, daß bei einem Teil der unzufriedenen Winzer der Plan erörtert wird, eine separatistische Bewegung hcrvorzurnfrn. Man spricht von nichts geringerem, als von einer wirt schaftlichen und administrativen Trennung von dem übrigen Frankreich. Die Idee sei allerdings nicht sehr ernst zu nehmen, denn die Südfranzosen feien zu gute Patrioten, Kunst und Wissenschaft. 's* Ksnigl. Hosoper. „Don Inan". Frl. Zvdcr vom Stadtthcater in Zürich hielt an ihrem zweiten Gastabende vollkommen, was sie nach ihrer Isolde versprach. Sie bot gesanglich und darstellerisch eine Leistung, die fast in allem das bei ihrem ersten Auftreten gewonnene Urteil bestätigte. Das blühende, groß und volltönende Organ entsprach -nrchaus den Anforderungen der Rolle und, angemessen der trefflich musikalischen Durchführung, hielt sich Fräulein Zodrr im Spiel. Um das hervorragende Talent der jungen Künstlerin zu erkenne», hätte man eigentlich nur ihren ersten Austritt, dann das Rezitativ und die Dnoszcnc mit Öttavio, sowie das Rezitativ: „Welch' ein Schicksal" und die große Arie „Du kennst den Berräter" zu hören »rauchen. Sie bewies hier ebenso viel natürliches Emp finden und künstlerisches Verständnis für die wunder- vollü Formenschönheit Mozarts, für die Eigenart der FaNur, wie für die Klarheit des Gefühls im Chaos des Schreckens und der Verzweiflung. Am meisten aber lenkte fie üpch die Aufmerksamkeit auf die Größe und Macht ihres dramatischen Ausdrucks und der Sicherheit, mit »er sie die Schmierigkeiten der D-Dnr-Nrie, die bettle, hohe Lage derselben, die in der Haupt» suche fast unausgesetzt im hohen A gipfelt und die Klippen deS Stimmbruches in sich hat, wie kaum eine andere. Gerade dieses überaus schwierige Stück sang Frk. Zoder in fast restloser Schönheit. Daß manches, rein Gesangstechnischcs, noch zu vervollkommnen ist, war hier bei allerdings nicht zu überhören. Das abek ist eine Frage, Li« Frl. Zoder in allernächster Zeit lösen dürste, und a»f bis «S vorläufig nicht allzu ernst ankommt. Zweifellos versagt die Hofoper zurzeit über keine dramatische Sängerin, die im großen, tragischen Wurfe und stimmlich o imponierend der Donna Anna gewachsen wäre, wie es ^rl. Zoder ist. Man hat es hier mit einem jungen, starken gkent zu tun, da», ganz besonders für die ausgesprochenen Heroinen der Oper und des Mustkbramas, für die Zukunft gleich viel verspricht, wie es sich zurzeit in der Tat bereits gewährt. — Unter alten Notizen über „Don Juan" finden »K zufällig auch eintge interessante, di« Dresdner Lussührung deS Werkes betreffende wentg bekannte Auf zeichnungen. Nach diesen fand die erste Aufführung in Dresden in dc»tsch«r Sprache am 18. September 1705 statt, »nd zwar, wie der Theaterzettel sagt: „aus dem vvr dem schwarzen Thore nächst dem privilegierten Bade iLinckcsches Bads gelegenen Theater". Der Titel der Oper lautete ans dem Anschlagczcttel: „Don Juan oder der steinerne Mast. Eine große ernsthaft-komische Oper in zweq Auszügen, nach dem Jtaliänischen des Ton Giovanni bearbeitet." Die Namen der handelnden Personen wichen von der üblichen Bezeichnung in manchem ab: so war „Donna Anna" in eine „Donna Laura". „Ottavio" in einen „Don Golsalvo", „Masctto" und „Zerline" in „Peter" und „Klärchen", „Leporello" in „Franz" nmgetanst. Nähere Daten über die Ausnahme des Werkes stehen nicht zu Ge bote. Die erste Ausführung tn italienischer Sprache erfolgte im „Subventionierten Hosthcatcr" tUntcrnrhmcr Andr. Bertold!) am 28. Mat 1814. Die Partitur, welche bet diesen Ausführungen benützt wurde, befindet sich im Besitze der Bibliothek des Hofthcatcrs. An letzterem wurde „Don Juan" in deutscher Sprache unter der Direktion C. M. v. Webers zum ersten Male am 18. Anglist 1821 ge geben. Unzelmann fang in dieser Vorstellung die Titel rolle. Ob und wie viele Wiederholungen zwischen diesen drei Ausführungen stattsandcn, ist nicht genau nachzu- wetsen. Vom 10. September 182t folgten bis zum 6. Februar 1887 im ganze» 151 Reprisen. Von hervorragen den Kunstkrästcn wirkten in dieser Zeit mit: Frau Schröder-Dcvrtent, Mad. Stückl-Heinescttcr. Mad. Hassclt- Barth, Fr. Viardot-Garcia, Frl. Michalesi, nachmalige Krebs, Frl. Ney, nachmalige Bürde, Frl. Ttetjcns, Frau Dustmann, Frl. AlvSleben, Frau Sachse-Hofmeister, Frau Wilt, Frau Schuch-Proska u. a., dann die Herren Genast, Forti. Hauser, Mitterwurzer, Deitmer, Dalle-Aste, Eich berger, Freny, Dcgele, Staegemann. Scaria u. a. Er wähnenswert ist noch, daß der Sänger Luigi Basst, der in Prag unter den Auspizien Mozarts die Partie des „Don Inan" creterte, in Dresden als Mitglied und Regisseur der italienischen Oper vom 1. Oktober 1815 bis 18. Sep tember 1825 engagiert war. Er liegt auf dem alten katho lischen Kirchhofe zu Dresden begraben. 8. 8t. s* «Snigl. Schauspielhaus. In zwei Komödien Moliöres bewies am DienStaa der Darmstäüter Gast. Frau Müller-Rudolph, «in ganz erhebliches schauspieleri sches Können, von dem ihre Daja im „Nathan" nur einen schattenhaften Begriss zu vermitteln im stände war. Weni ger, scheint es, eine ungeibrochcn ans der Natur quellende Begabung, als eine scharfsinnige, intelligente Ausnutzung darstellerischer Mittel machte a»u ihrer Velis« in den „Gelehrten Grauen" wi« auS ihrer Hrosine im „Geizigen" je eine rechtschaffen komische, eindringlich wirkende Lustspiolgestalt. Die literarisch verbildete alt« Jungfer, eine Borläuferin heutiger Snobs und Blau strümpfe. kam ebenso stilgerecht Heraus, wie die vom Wahne allscitigen LiobcssicgeS beherrschte späte Kokette. Noch drastischer wirkte ihre Frosine, mit einer kräftigen Tat sächlichkeit, die aus der Heiratsvermittlerin, Schwätzerin. Schwindlerin der Barockkomüdic eine in ihrer Frechheit zu allen Zeiten mögliche Figur bildete. Es wurde Mer- Haupt vortrefflich gespielt; wie gern stellt man das fest entgegen der weitverbreiteten Meinung, daß Tadeln «in Vergnügen sei. Warum wohl Molisre, der Klassiker des Bonscns, von unfern Darstellern leichter bewältigt wird, als die eigenen deutschen Meister? Leichter als Shakespeare? Jedenfalls, iveil seine Gestalten nicht wie die der großen Deutschen, Engländer, Spanier irgendwo mit -cm dunkeln Wesen und Woben der Welt geheimn-tSvoll znsammen- hängen, sondern von diesem Hintergründe gleichsam abge löst und von allen Seiten beleuchtet dastehcn. So wenig verwandte Künstler wi« Fräulein Ulrich und Herr Frvböfe einigten sich da in glänzendem Znsammensptel. Die Szene, in der Trissotin Len Damen seine Gedichte vorliest, war ganz trefflich studiert und eines Hoftheaters würdig. Die wundervolle Sprechkunst Pauline Ulrichs feierte da einen großen Triumph. Sehr liebenswürdig waren in Leiden Stücken die Damen Verden uns Werner. Die eigentliche Ueberraschung des Abends aber brachte ein Gast, der, wie cs heißt, nicht auf Anstellung spielte, sondern als Vertreter des erkrankten Herrn Wies«. Es mar Herr Eggeling vom Königl. Schauspielhaus« in Berlin: er verkörperte die Titelrolle im „Geizigen". Eine so feine, geistig überlegene und geschmackvolle Leiftung hatte man hier nicht erwartet, am wenigsten von einem Mitglied«: jener Bühne, die mit Recht oder Unrecht t« Ruse stobt, dem hohlen Pathos und der «alten Schule" 1»
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