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Weißeritz-Zeitung : 20.04.1914
- Erscheinungsdatum
- 1914-04-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-191404204
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19140420
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19140420
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1914
- Monat1914-04
- Tag1914-04-20
- Monat1914-04
- Jahr1914
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 20.04.1914
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Die 8<». Jahrgang Montag dm 20. April 1914 abends Nr. 89 undkomplizierteJnserate mit entsprechendem Auf« schlag. — Eingesandt, im redaktionellen Teile, die Spaltenzeile 30 Pf. — Henle früh 7 Uhr halten sich in der Turnhalle Mitglieder der städtischen Kollegien, Vertreter der Kirche, das Lehrerkollegium und die Schulkinder versammelt, um vor Beginn des Unterrichts einen feierlichen Akt vorzu- nehmend Es galt, 4 Herren, die Lehrer Gast und Maultzsch, den Hilfslehrer Schütze und den Vikar Lehmann, in ein neues Amt einzuweisen und drei von ihnen in den Schulverband und das Lehrerkollegium neu aufzunehmen. Herr Schuldirektor Ebert wies darauf hin, datz der heutige Tag gewilsermaßen ein Markstein sei in der Geschichte unserer Schule. Dis Zahl der ständigen Lehrer sei um einen vermehrt wmden. Das bedeute Stetigkeit und ver mehre die Hoffnung auf erfolgreiche Lehrtätigkeit. Deshalb danke er den städtischen Kollegien für die Be willigung der Mittel hierfür. Seiner Ansprache legte der Herr Direktor das in der Pädagogik moderne Schlagwort „Stimmung" zugrunde, verglich die Lehrtätigkeit mit der des Künstlers: bei beid n werde die Arbeit am besten ge lingen, sei die richtige Stimmung vorhanden; wies aber weiter darauf hin, daß der Lehrer nicht, wie der Künstler tue und auch über das Ziel hinansschießende Geister irr Lehrerkreisen forderten, beim Fehlen der richtigen Stimmung die Arbeit ruhen lassen dürfe, fande n datz er unter An spannung seiner Kräfte bemüht sein müsse, unter allen Umständen den Kindern das Beste zu bieten, und stellte der „Stimmung" das Pflichtbewvßtsein und das Verant» wortlichkeitsgesühl zur Seite. Mittelst Handschlags nahm Herr Direktor Ebert den vier Elnznweisenden das Ver sprechen ab, in diesem Sinne zu wirken. Namens der Schulousschulsrs sprach Herr Stadtrat Sütz und Hirtz die Neueingewiesenen herzlich willkommen, erwähnte, datz die Stätte ihrer Wirksamkeit ein Städtchen „zwar klein, aber fein" sei, das von seinen Volkserzlehern gar viel er warte und dank seiner Kleinheit auch zu einer Kontrolle nach dieser Richtung hin leicht befähigt sei. Gesang unl» Gebet eröffneten und Gesang schlotz die Feier. Auch wie schließen uns dem Wunsche an: Möge es den neuen Herren gelingen, sich recht bald in den Lehrbetrieb einzusügen, und möge ihre Tätigkeit für alle Beteiligten und damit für die gesamte Gemeinde eine gesegnete sein? — Am gestrigen Sonntag nahm die hiesige Schuh macher-Innung die Prüfung und Lossprache der jenigen Lehrlinge vor, die mit Ostern ihre dreijährige Lehrzeit beendet haben. Neun Lehrlinge, und zwar B. P. Berger, Alfred Büttner, Martin Erler, Otto Heinrich» K. G Grumbt, Mar Liebscher, P. O. Mücke, Reinh. Walther und Arno Werner, unterzogen sich der mündlichen unl» schriftlichen Prüfung. Sodann wurden die ausgestellten Gesellenstücke begutachtet und die Zensuren ausgeworsen, die zwischen der reinen l und der III schwankten. Danach hatten sämtliche Prüflinge bestanden, welches Resultat der stellvertretende Prüsungsmeister, Herr Radestock, der die Prüfung leitete, verkünden konnte. Nunmehr sprach der Obermeister, Herr Jäckel, die bisherigen Lehrlinge unter entsprechenden Worten und mit den besten Wünschen zu Gehilfen und überreichte ihnen Prüfungrzeugnis und Lehr brief. Die Lehrmeister waren nicht nur hiesige, sondern auch solche in Obercarsdorf, Kreischa, Reichstädt und Schmiedeberg. Zum Schluß wurden zwei Lehrlinge neu in die Innung ausgenommen. Dem feierlichen Sille wohnten außer den Jnnungsmeistern Angehörige der Lehrlinge sowie der Vorsitzende dc» Innungs-Ausschusses, Herr Stadtrat Gietzolt, bei. — Bei recht gutem Besuche, vor allem auch von selten der A H und Herren aus der Bürgerschaft, wie auch von neueingetretenen Schülern der Deutschen Müller» schule hielt am Sonnabend der Verein „Glück zu!" seinen ersten Bereinsabend in diesem Semester ab. In un getrübter Heiterkeit vergingen die Stunden wie im Fluge und erst spät erreichte er sein Ende. — Gestern herrschte ein außerordentlich reges Leben in unsrer Stadt. Zu den Touristen au» größerer Ent fernung gesellten sich die zahlreichen Jahrmarktsbesucher aus den benachbarten Orten. Und wenn wir auch wissen, daß letztere nicht ausschließlich Käufer, sondern zum Teil auch „Läufer" sind, so ist es doch sicher kein Fehlschuß, wenn angenommen wird, daß der gestrige Tag unsrer Stadt emen Umsatz brachte, wie er öfter eintreten möchte. Es war eine Lust, zu beobachten, wie die Zugangswege zu unsrer Stadt au» allen Himmelsrichtungen belebt waren. Freilich sür die Fußgänger war es nicht Immer eine Lust des gestern besonders lästigen Staubes wegen. Den. Lokales nnd Sächsisches. Dippoldiswalde. Gestern, am Sonntage Quasimodo- geniti, fand in unserer Stadtkirche während des Vor mittagsgottesdienstes die feierliche Ordination und Ein weisung des zum Diakonus von Dippoldiswalde desig nierten Herrn Predigtamtskandidaten Rudolf Eduard Johannes Mosen, zuletzt in Dresden, statt. Wenn auch der Frühjahrsmorkt, der auf den gestrigen und heutigen Tag fiel, die Feier nicht besonders begünstigte, so war doch die Teilnahme an derselben eine zahlreiche, auch von auswärts. Der aus den Mitgliedern der ttircheninspektion und des Kirchenvorstandes bestehende Zug, an der Spitze der Ephorus mit dem Designaten und zwei assistierenden Geistlichen im Ornate, setzte sich bei Glockengeläute vom Pfarrhause aus in Bewegung, begleitete den neuen Seel sorger auf seinem ersten Gange und schritt unter mächtigen Klängen der Orgel dem Altarplatz? zu, wo die Vertreter des kaiserlichen Postamtes, der königlichen und städtischen Behörden, der eingepfarrten Landgemeinden und die Lehrerschaft bereits Platz genommen halten. Nach allge meinem Gesänge, sowie nach der von Herrn Pfarrer Thomas Seifersdorf gehaltenen Eingang-Iiturgie und nach Episteloerlesung durch den Vater des Designierten, Herrn Pfarrer Mosen-Zwenkau, hielt Herr Superint. Hempel die Ordinationsrede. Dieser legte der geistvolle Redner den Tert l. Joh. S, 4 („Unser Glaube ist der Sieg, der die Welt überwunden hat") zu Grunde und knüpfte daran seine aus liesstem Herzen kommenden Wünsche und Mah nungen. Er faßte die Fülle der ihn bewegenden Ge danken und Empfindungen zusammen in: Welch großes Segensgut dir vertraut ist für dein eigenes Herz und für unsere Gemeinde: Unser Glaube! Welche Verheißung dir der Herr gegeben: Den Sieg, der die Welt überwunden hat! Darnach legte Herr Mosen das von der Landes kirche vorgeschriebene Gelöbnis ab, während Herr Pfarrer Mosen und Herr Pfarrer Thomc.s unter Handauflegung den Segen spendeten und der Herr Ephorus ein herzliches Gebet sprach. Aus dem von Herrn Pfarrer Thomas zur Kenntnis der Gemeinde gebrachten Lebenslaufe des neuen Seelsorgers sei folgendes erwähnt: Er wurde am 18. April 1887 als Sohn des damaligen Archidiakonus, seit 1904 als Pfarrer in Zwenkau amtierenden Herrn ?. Mosen geboren, besuchte zunächst die städtische Real schule in Werdau, sodann die Landesfürsisnschule in Grimma, studierte in Leipzig und Greifswald Theologie, diente als Einjährig-Freiwilliger beim K. S. Infanterie regiment Nr. 107, war von Ostern 1911 bis dahin 1914 an der Grösselschen (vormals Zeidlerschen) Lehranstalt in Dresden als Religions- und Sprachenlehrer tätig, legte 1913 vor dem evang.-luth. Landeskonsistorium in Dresden sein Staatsexamen ab und wurde am 24. März 1914 vom Kirchenvorstand zu Dippoldiswalde einstimmig als Diakonus gewählt. Nach Verlesung des Lebenslaufes überreichte Herr Regierungrassessor vr. Opitz unter herz lichen Segenswünschen die Vokation. Hierauf wies Herr Superint. Hempel Herrn Diakonus Mosen in sein erstes geistliche» Amt «'N. Mittelst zarten Orgelspiels über gehend zu „Heilig, heilig, heilig", sang darauf Herr Pfarrer Thomas das Baler unser und die Einsetzung?» Worte und spendete Herrn Diakonus Pastor Mosen das Heilige Abendmahl. Dieser betrat sodann den Altar und intonierte „Ehre sei Gott in der Höhe!" Der Kirchenchor ließ in dem folgenden schönen vierstimmigen W. Rudnick- schen „Segenswunsch" seine durch die feierlichen Hand lungen angeregten Empfindungen wohltuend ausklingen. Korinther 4, I. 2 („Dafür halt uns jedermann, nämlich für Christi Diener und Haushalter über Gottes Geheimnisse. Nun suchet man nicht mehr an den Haus haltern, denn daß sie treu erfunden werden") hielt der neue Seelsorger seine AntrIIt-predigt. Einleitend mit Herz- lichen Dankesworten an Gott, die oberste Kirchenbehörde und an die Gemeinde, entwickelte derselbe aus seinem Texte das Thema: Welcher Art ist das Amt eines Predigers des Evangeliums? Es Ist ein schöner und er hebender Beruf Es Ist ein schwerer und verantwortungs- reicher Beruf. Mit der Bitte an die Gemeinde, ihn auf- zunrhmen als Diener in Christi Nachfolge, sowie mit Gebet, Segen und allgemeinem Gesang sand die eindrucks volle, erhebende Feierlichkeit ihren Abschluß. — Zu der nunmehr beginnenden Arbeit de» Herrn Diakonus Pastor Molen wünschen wir Gottes reichsten Segen. Die elfte DMk WMWm- md ZSMlks- saMIe j« WMwÄe. Schon längere Zeit trugen sich namhafte Bertreter der Holz- und Sägewerksindustrie mit dem Wunsche, eine Fachschule erstehen zu lassen; nunmehr ist diese Schul gründung Tatsache geworden, und schon in diesem Sommer- Semester beginnen die vorbereitenden Vorträge und mit dem Beginn des kommenden Minter-Semesters wird der Unterricht einsctzen. Die Stadt Dippoldiswalde war es, die an diese wichtige Frage hcrangetreten ist. Viele Monate hindurch wurden vorbereitende Arbeiten getan. Die Stadtverwaltung, der Schulaurschuß und die Direktion der Deutschen Müllerschule, vereint mit Spezialfachleuten aus der Sägewerksbranch?, waren sich der Schwierigkeiten, ober auch der Bedeutung der zu lösenden Fragen wohl bewußt. Schwerlich hätte aber auch an anderer Stelle eine der artige Fachschulgründung mit den gleichen günstigen Vor bedingungen vor sich gehen können; denn die neue Holz industrie. rnd Cägewerksfachschule soll sich vorläufig an die Deutsche Müllerschule anlehnen, bis die Entwicklung der guten Sache breite und sichere Grundlage geben wird. In einzelnen Lehrfächern können die vorhandenen Lehr kräfte drr Müllerlchule auch der Cägewerksfachschule dienst bar gemacht werden. Andererseits findet der Sägemüller einen Fachunterricht dort, wo auch der Mahlmüller seine vielseitigen Branchenkenntnisse erweitern will. Nicht selten wohnt der Sägemüller und der Mahlmüller in einer Person unter einem Dache. Es wird weite Kreise interessieren, wie umfangreich die Lehrstoffe dieser neuen Fachschule sind. Der Unterrichts stoff gliedert sich in 6 Unterabteilungen wie folgt: 1. Holzhandel und kaufmännisches Wissen (Rundholz einkauf, Schnittwarenhandel, Handel in Sägcreihalb- fabrikaten, Holzhandel und Forstwirtschaft, allgemeine Holz kunde, Hoizhandelsusancen, Kalkulationswesen, Transport, Frachten und Zölle, Holzhandelrbuchhaltung, Preisbildung, Kartell und Vereinswesen, Reklame im Hoizsach, Fach- zeitungrwesen). 2. Holzkunde, praktische Holzbewertung und Sägerei (Eigenheiten und Kennzeichen der Hölzer, chemische und technische Gebrauchswerte der Hölzer, Holzkrankheiten, Holzpflege, Holztrocknung, Ausnutzung des Rundholzes, allgemeine und besondere Holzbearbeitung, Sägerei, Werk- kalkulationswcsen, Abfallholzausnützung, praktische Vor führungen, Uebungsmanipulationrn und Demonstrationen im Schulbelrieb und Maschinenlaboratorium). 3. Einführung in das Maschinenwesen und Werkzeug- künde (Transmissionen, Riemen, Seile, Schmiermittel, An- triebsmaschinen, Sägereimaschinenwesen, Holzbearbeitungs- Maschinenwesen, Konstrukttonrbedingungen und Leistungs- werte, Nebenmaschinen und Hilssapparate, Holztransport und Holzhebcmittel, Werkzeuge, Behandlung und Pflege von Maschinen und Werkzeugen, Maschinenelemente, prak tische Vorführungen). 4. Moderne Betriebsführung in Sägerei und Fabri- kation (Betriebsorganilatlon, Arbeitsteilung und Arbeils- kontrolle, Akkordlohnwesen, Zeitlohn wesen, Betriebsbuch- sührung und Betriebsstatistik, Nutzung der Eigenheit von Arbeitskräften, Maschinenaurnutzung, Fabrikation-Prozesse und Maschinenwahl, Spezialmaschtnenwesen sür Massen fabrikation, Rohholzeinleilung, Holzsortierung, Werkkalku lationen, systematische Betriebsleitung, Skizzieren und Zeichnen, geistige Arbeit im Betriebe). 5. Bau und Anlage von Sägewerken und Holzwaren fabriken (Anordnung der Triebwerke, Einzelantriebe, Eruppenantriebe, Maschinensundamente, Trockenkammern und Dämpfereien, Imprägnierungen, Erhaustoranlagen, Tranrporleinrichtungrn, Krastmaschinenanlagen, Bestim mung der Antriebskräste und Triebmittel, Lichtanlagen, Heizungsanlogrn, Fabrikationsprogramme und Projektie rungen, Zeichnen und Entwerfen von Grundrißbestim- mungen). 6. Unfallverhütung und Hygienefragen (gefährliche Teilarbeiten, Staubabsaugung, Holzstaub, gistige Holz- arten, Belichtung und Lüftung, Schutzvorrichtungen, Un- falloerhülungsvorschrislen, Arbchsdauer und Arbeilrqualität, Durchbildung der Denkarbeiten, Anleitung zur ersten Hilfe bei Unglück-sällen). (Schluß folgt.) lungen an. Amtsblatt Inserat« werden mU 15 Pf., solche aus unserer Amtshauptmannschaft mit 12Pf. die Spaltzeile oder deren Raum berech net. Bekanntmachungen auf der ersten Seite (nur von Behörden) die zwei- gespaltene Zelle 35 bez. 30 Pf. - Tabellarische „Weltzeritz. Zeitung" erscheint täglich mit Aus nahme der Sonn- und Feiertage und wird am Spätnachmittag ausge geben. Preis vierteljähr lich 1 M. 50 Pf., zwei- monatlich 1 Mark, ein monatlich 50 Pf. Ein zelne Nummern 10 Pf. Alle Postanftalten,Post boten, sowie unsere Aus träger nehmen Bestel- Mcherih-Mmg TMeitW K HMmA für die Königliche Amtshauptmannsch-st, das Königliche Amtsgericht und den Stadtrat zu Dippoldiswalde Mit achtsettigem „Illustrierten Unlerhaltungsblatt" und täglicher übernommen. Mr die Aufnahme eines Inserats an bestimmter Stelle und an bestimmten Tagen Verantwortlicher Redakteur: Paul Jehne. — Druck und Verlag von Carl Jehne ui ippo i
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