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Sächsische Dorfzeitung : 14.10.1853
- Erscheinungsdatum
- 1853-10-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480520429-185310147
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480520429-18531014
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480520429-18531014
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung
- Jahr1853
- Monat1853-10
- Tag1853-10-14
- Monat1853-10
- Jahr1853
- Titel
- Sächsische Dorfzeitung : 14.10.1853
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Nrt^l. Freitag, adt- Gin unterhaltendes Wochenblatt für dm Bürger Md Landmann. 14. V-t-ber 18SL Redattmr: Friedrich Walther. — »erlag.von Heinrich und Walther. Politische Weltschau. Deutschland. Schon seit langer Zeit ist davon die Rede gewesen, daß in Frankfurt a. M. und dessen nächster Umgebung eine nicht unerhebliche Truppenmaffe zum Schutze der dort tagenden Bundesversammlung zusammengezogen wer den soll , und wie jetzt die L. Ztg. berichtet, kommt dieser Plan nun wirklich zur Ausführung. DaS BundeSschutzcorpS kür Frankfurt, aus preußischen, barerschen, großherzoglich hes sischen, kurfürstlich hessischen, badischen und nassauischen Trup- Pen bestehend, soll auf 20,000 Mann gebracht werden; eS bat die Bestimmung, Frankfurt, den Sitz der Bundescentral- behörde, in wirksamer Weise zu decken;, seine einzelnen Ab- theilungen würden in den Grenzstädten der betreffenden Nach barstaaten diSlocirt bleiben, der Oberbefehlshaber des BundeS- corps, der schon längst zu diesem Commando ernannte preußi sche General Roth von Schreckenstein, sein Hauptquartier in Frankfurt aufschlagen. Im Großherzogthum Baden hat nun. auch eine An zahl Edelleute sich m den zwischen der Regierung und dem Erzbischof von Freiburg obwaltenden Streit gemischt; die adeligen Herren haben, in einer an den Prälaten gerichteten Adresse ihre volle Uebereinstimmung mit den Schritten, welche der katholische Klerus in dieser Sache gethan, ausgesprochen und zugleich die Zusage gemacht, daß sie auch ferner mit Hingebung und Stolz der Fahne jenes Oberhirten folgen Verden. — In Baiern hat sich das Ergebniß der diesjäh rigen Getreideernte in Bezug auf die Quantität als das einer Mittelernte herausgestellt; dagegen zeichnet sich der K-rnerertrag namentlich in der Pfalz durch seine besondere Güte auS." Die Kartoffeln sind vortrefflich gerathen, und von der Krankheit zeigen sich nur wenig Spuren. Unter diesen Um ständen gestalten sich die Nahrungsverhältnisse gegenwärtig dort bedeutend günstiger als in anderen deutschen Ländern, wo der nöthige Bedarf meist durch fremde Zufuhr gedeckt werden muß. — Der Kaiser von Oesterreich ist nach München ab gereist, um seiner Braut einen Besuch abzustatten. ES wurde schon früher erwähnt, daß die würtembergische Regierung bei Vollstreckung der Todesstrafe das Fallbeil an statt des Schwertes zur Anwendung gebracht hat; nach einer unterm 8. Oct. publicirten Verordnung sollen aber auch künf tighin die Hinrichtungen nicht mehr öffentlich, sondem in einem geschloffenen Hofraume, zu welchem nur ein Theil deS Publikum- Zutritt hat, stattfinden. Letztere Modalität soll bekanntlich auch bei unS in Sachsen in Anwendung kommen Die weimarische Regierung hat für den Fall eine- Kriege- oder doch größerer Truppenbewegungen von dem Landtage die Ermächtigung verlanat, behufs der Vergütung der Mmtärlasten nach Bedürfniß Kriegssteuern bis zur Höhe von 100,000 Thlrn. ausschreiben zu dürfen. Man hat dabei die Möglichkeit vor Augen, daß in KriegSzeiten die Berufung deS Landtags schwierig sein wird. Preußen. Der Kaiser von Rußland hat seinen könig lichen Schwaaer von Warschau nach Potsdam begleitet, wo beide Monarchen am 7. Ott. Abends anlangten. Der Ezar ist nach- einem kaum zweitägigen Aufenthalt am 9. Ottbr. ^mhehnter Jahrgang. IV. Suartal. Nachmittags über Stettin und Königsberg wieder nach Pe tersburg abgereist, und die von ihm projecttrte Reise nach dem Süden deS russischen Reichs scheint demnach für jetzt aufge geben. Die Zusammenkunft der drei Monarchen in Warschau, sowie der Besuch deS russischen Kaisers in Berlin haben natür lich vielerlei Vermutbungen über die Politik Preußen- in der gegenwärtigen europäischen KrisiS laut werden lassen und von manchen Seiten ist der unbedingte Anschluß an Rußland al- die nächste Folge der Warschauer Eonferenzen Lu sichere Aus sicht gestellt worden. Dieser Anschauung sucht nun ein Artikel der Berliner „Zeit", welches Blatt man für ein Organ de- Ministeriums hält, entgegenzutreten. ES heißt darin: Preußen könne, so lange eS eine gesunde conservative Politik verfolge, gar nicht in die Lage kommen, Rußland gegenüberzustehm; es könne aber auch keine Veranlassung haben, in der orienta lischen Frage für Rußland zu sein, sofern man darunter ein Dreinschlagen mit dem Schwerte verstehe. Der türkisch- russische Streit berühre die Interessen Preußens zur Zeit mcht so nahe, als daß eS den Krieg der Erhaltung deS Frieden- vorziehen sollte. Preußens neuere Institutionen seien zu ihrer Befestigung und Entwickelung vor alhn Dingen deS Frieden- benöthigt. Der erste Schuß auS einer preußischen Kanone würde erlahmend in den Werkstätten, in den Fabriken, in den Handelshäfen deS Landes wiederdröhnen. Darum, sollten selbst die kriegerischen Nachrichten sich wirklich bestätigen, so würde dennoch eine ganz außerordentliche nicht vorzusehende Gestal tung der Dinge dazu gehören, um sich die Möglichkeit zu vergegenwärtigen, daß Preußen zu der rusfisch-türkschen Dif ferenz eine andere Stellung einnehmen könnte, als die einer achtunggebietenden Neutralität. In Großglogau ist am 5. Ott. daS Landwehrzeug- hauS gänzlich darniedergebrannt; man schätzt den Schaden auf mehre hunderttausend Thaler. Oesterreich. In den Wiener Blättern werden die Resultate der Olmutzer Eonffrenzen als dem Frieden günstig bezeichnet; der Kaiser von Rußland soll einer Ausgleichung, welche sich der Auffassung-weise der Pforte nähere und di? Bedenken der letzteren zu beseitigen vermöge, nicht abgeneigt sein, und eS handele sich jetzt nur darum, eine geeignete Form für daS neue Arrangement zu finden. Diese Form, in wel cher die Forderungen Rußlands zur Geltung kommen sollen, ist aber eben Das, waS die Diplomatie in einer beiden strei tenden Theilen entsprechenden Weise trotz monatelanger mühe voller Arbeit nicht aufzufinden und festzustellen vermochte. Vorerst hat nun da- österreichische Kabinet den Regierungen Englands und Frankreich- einen Rotenentwurf vorgelegt, welcher beruhigende Erläuterungen über die vielerwähnte Wiener Note enthält und dazu bestimmt ist, dm ungünstigen Eindruck der Neffelrode'schen Erklärungen, wonach die in Wim festgestellten, von der Pforte beanstandeten Forderungen Ruß lands als gleichbedeutend mit dem Menschtkoffschen Ultima tum bezeichnet wurden, wiederum zu verwischen. Dieser neue, aus den Olmützer Eonferenzen hervorgeaangene Vorschlag scheint aber in London und Pari- keine Annahme gefunden zu haben (s. Großbritannien), und wenn man in Wen noch immer darauf hofft, daß die Pforte sich mit jenen Erläuter-
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