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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 29.05.1863
- Erscheinungsdatum
- 1863-05-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186305295
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18630529
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18630529
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images teilweise schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1863
- Monat1863-05
- Tag1863-05-29
- Monat1863-05
- Jahr1863
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 29.05.1863
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und Anzeiger. Amtsblatt des König!. Bezirksgerichts und des Raths der Stadt Leipzig. W 149. Freitag den 29. Mai. i8«r. Bekanntmachung. Ga trotz wiederholter Aufforderungen ein Theil der auf den städtischen Revieren verkauften Nutz- und Brennhölzer noch immer nicht abgefahren worden ist, so werden die Erstehn hierdurch zur ungesäumten Abfuhre unter der Verwarnung aufgefordert, vaß für die bis zum 6. Juni d. I. nicht abgefahrenen Hölzer von diesem Tage an daS in §. 8. der AuctionSbedingungen bestimmte Lagergeld für jeden Tag des Verzugs erhoben werden wird. Leipzig den 28. Mai 1863. DeS STathS der Gtadt Leipzig Forft-Deputation. Bekanntmachung. Die Inhaber der verlorenen Pfandscheine Nr. 79437»., Nr. S2635. 50438. 52916. 63493. 70103. 71569. 72787. 73831. 74726. 74755. 76637. 82222 und 82375 sämmtlich 8. werden hierdurch aufgefordert, sich damit unverzüglich bei Unterzeichneter Anstalt zu melden, um ihr Recht daran zu beweisen oder dieselben gegen Belohnung zurückzugeben, widrigenfalls, der Leihhausordnung gemäß, die Pfänder den Anzeigern werden ausgeliefert werden. Leipzig, 28. Mai 1863. DaS Leihhaus zu Leipzig. Theodor Großes „Abraham und die Engel". Seit einiger Zeit ist das von Rom her eingesandte Oelbild von Theodor Große aus Dresden: „Abraham und die Engel" m Saale des Leipziger Kunstvereins ausgestellt und eine auS- ührlichere Besprechung dieses Kunstwerkes darf ebensowohl um einer künstlerischen Bedeutung, als um der Persönlichkeit de- RalerS willen, von dessen Hand unser Museum in Kurzem seinen ersten Fresken - Schmuck erhalten wird, auf ein theilnehmendeS Interesse unserer Kunstfreunde hoffen. Der erste und der bleibende Eindruck des Bildes ist für jeden empfänglichen Beschauer sicherlich ein überaus wohlthuender, eS ist der eines echten, in sich harmonisch vollendeten und von Herzen zu Herzen sprechenden Kunstwerkes. Gerade hierauf, auf. die un mittelbar erwärmende Kraft des Bildes, die sich vor allen Re flexionen über den Stoff oder den Slhl des Werkes geltend macht, dürfen wir ein großes Gewicht legen. Selten nur gelingt es der modernen Kunst, und vor allem in der Behandlung biblischer Gegenstände, sich die ungetrübte Uebereinstimmung zwischen den Forderungen des gewählten Stoffs und der eigentlichen schöpferi schen THLtigkeit des Künstlers in der Frische zu erhalten, wie sie einzige Grundbedingung einer vollen befriedigenden Wirkung aller Kunstwerke ist. Unzählige Mißgriffe in der Wahl unmalbarer Motive, die zu eben so wunderlichen Theorien für den Darstel- lung-kreiS der modernen Kunst geführt haben, lassen die Erschei nung eines Bildes wie Große'- Abraham als eine um so er freulichere begrüßen. ES wird an solchem Werke die Ueberzeugung sich erneuern, daß die Gegenwart in ihrer unruhigen Vielseitigkeit doch immer wieder einkehren kann in die Welt der künstlerischen Ideale alter und neuer Zeit, ohne daß sie veraltet oder erblaßt erschiene, und daß es dem „modernen Bewußtsein" nicht unbedingt vöthig ist, nach neuen Quellen künstlerischer Begeisterung zu suchen. Die Vorzüge und Schönheiten des Bildes kritisch auseinander zu setzen kann in diesen Zeilen nicht versucht werden; nur zu wohlwollender und dauernder Betrachtung möchten sie alle ernsten Freunde dek Kunst veranlassen. Dagegen dürsten eine vergleichende Betrachtung der künstlerischen Darstellung-weise mit der anderer Künstler und einige Worte über ihr Verhältniß zum gewählten Stoff vielleicht zu eingehender Erwägung Über den Charakter de- Kunstwerk- anregen. In Große'S Entwürfen für die Loggia hat sich bereits mit Entschiedenheit die eigentümliche Richtung seiner künstlerischen Auf fassung ausgesprochen. Hervorgegangen aus der Schule Bende- mannS, de- Meister-, der mit der liebevollen Naturanschauung der Düsseldorfer Schale die auf richtigste Hochachtung vor der schwungvollen Auffassung unserer großen Meister der älteren istorischen Richtung verbindet, hat Große sich unter dem Ein- lasse der klassischen Kunst Italien- eng an die Richtung der »eueren tunst avgeschlofsen, welcher eine pylvolle Formenschönheit al- einzig geeigneteS AuSdruckSmittel für die höheren,Aufgaben malerischer Darstellung erscheint. Man wird schwerlich den Einfluß eme- einzelnen Meister-, ja man wird kaüm die hervorstechenden indivi duellen Keunzelchen der leichter behandelten Zeichnungen de-Künstler in dem auSgeführten Bilde herauSerkenuen. Ebensowenig schließt sich dasselbe an ein bestimmtes Schulgepräge der älteren italienischen Kunst an, und wenn die tiefe Farbenstlmmung, in welcher das Colorit alle Schönheit entfaltet, ohne irgendwo als selbstständiger Reiz hervorzutreten, an die guten Werke der römischen Schule de- 16. Jahrhundert- erinnert, so ist keine äußerliche Nachahmung, sondern innerlich übereinstimmende Auffassung der Grund dieser wohlthuenden Erscheinung. — Einer solchen Richtung der künst lerischen Auffassung ist nun in unserem Bild der zur Darstellung gewählte Moment auf das Glücklichste entgegengekommen. In naturgemäßer Erkenntniß ihrer Kraft: die Formen de- naturfchönen menschlichen Körper-, der freifließenden Gewandung in gehaltenen Bewegungen zu idealer Größe zu steigern, in dem Ausdruck de- AntlitzeS geistige Züge der tiefsten Seelenbewegungen festzuhalten, muß der Malern de- historischen Styl- der Stoff der willkom menste sein, in dessen Gestalten eine Verkörperung religiöser oder poetischer Idkale sich mit den erhebendsten Seiten einer vollen, schönen Menschlichkeit vereinigt. — Die bedeutsamen, tief-poetischen und — wenn hundertmal dargestellt — doch unerschöpflichen Ge schichten de- alten Testamente-, die verheißung-vollen Momente im Leben der Patriarchen lassen in einer wahrhaft künstlerischen Behandlung recht klar den unschätzbaren Gewinn de- Festhalten- an so geheiligter Ueberlieferuvg erkennen. Nach der in der bildende» Kunst seit früher Zeit üblichen Auf- lssuug der Stelle — 1. B. Mose, 18, 1—15 — hat der Künstler die „Drei Männer" in Gestalt dreier IünglingS-Engel dargestellt und so durfte er diesen Gestalten an Schönheit der Form, an schwungvollem Linieufluß Alle- verleihen, was ein freudige- Schaffen sein« Hand erreichen ließ. Wo wären Gestalten in einer rein menschlichen Situation, die solche Steigerung einer jugendlichen, aber tief-ernsten Schönheit, abgesehen von dem wunderbaren Attribut der Flügel, gestaltete»? Wie diese Boten de- Herrn ruhend gelagert sind, mit erhobenem Arm der Mittlere die Verheißung verkündend, die Beiden zur Seite, Einer die Triuk- schale, der Andere eine Frucht haltend, find sie nicht nur eine äußerlich componirte Gruppe, sie sind durch den einheitlichen Zug der Linien ein geistig Verbundenes, — Boten de- Unsichtbaren, in der Fülle sichtbarer Schönheit. — Ihne» gegenüber steht Abraham, da- Bild eine- gewaltigen ManneS, Thpu- de- bibli schen Hau-vater-, in staunender und verehrender Haltung. In einfacher idealer Gewandung, de» energischen Kopf mit reichem Silber-Haarschmuck feurigen Blicke- den Engeln zugewandt, ist seine Gestalt eine Verkörperung de- für unsere Anschauungen allein bedeutsamen biblischen, nicht eine- orientalisch-archäologischen Abraham, wir »euere franzöfische Maler ihn mit culturhiftorischer
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