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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 12.04.1901
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1901-04-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19010412023
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1901041202
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1901041202
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1901
- Monat1901-04
- Tag1901-04-12
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Diese» vlatt wird den Lesern von Dresden und Umgebung am Tage vorher bereit» al» öerugrgedüdr: Abend-Ausgabe «tstrüwrN» r M. «>»«.: MH die »oit » Mt. »te.Drrdimer REILIev' er««ri,»n «Vd» «,r,e»«: di.- ve,t«der tu Dredde» uni, »er nüchke» Um«!»»» wo dt» S«tioa»na dura rtaeue Botin «der NvwmiIIumär» eriolo«. erdalteu da» via» an rSocknitaaen > die nickt aul Sonn- oder tzeieriaae Ivloen. w «wei rvetlimdaaden »den»« «ck Mm,»o« jn,eiE. Mir Nidkaabe etnaeiandter VckrM- «tücle kein« vrrbtndUckkett. Vernlvreckanicklatz: «Ml «r.u «nd «r.«««, Lel»gra«».Ldr»ii«: Nachricht«» «««»dem. zugestellt, während e» die Post-Abonnenten am Morgm in einer Sesammtausgabe erhalten. Knreigen-Läril. Geg^ürrSeL L8SV N-rlas von Ki-Psrt, s- R-l«V'»vdt. Dir Snnadme dov Ankündioiinaen erioiat in dcrLxmvtacick^tsitelle,md den Ntdknannahmeskellen in Dresden d.d NacknutiaaS aNkr Sonn- und ^e>eriaa-z nur ManenitrnSe 38 von i> b>e'.-,i U!n Tie i waltiae Grund- ,ei!c <ra » SjLeiH 20 Pia. An liiiid-allnaen n:N -er Prir.alieiie Zeile LS Pia.; d!r sixcitliae Ze>ie als Einaeiand! oder aul Leriirite so Big (ln Nummer» nach -omi und ileter- >aaen l de» Lipalliae Gnuidzeilen ua, « de» « uud »ü P>a. >uu1> deiondcrem Tarif. «iuswärtia- Nuiträae nur aeoe» lboiausdeiadlun». veieablüuer werden mü lo Via. dcirchnct. kiÄg Illllmbselie/ Meii-kxiiollllief-Sfsilei'ei k>i>»^vrW<i«i>. ^««tr. i. IL « ck v II lo Sa^sro. ^«Ivplron >0. 107. 8obvr18öIuuV ^Ull. °m ö d 8lVläkr8loüv»L mter Limsiii OvorZAlLlL18. Nr. 101. -pieael: ewpüsklt Neueste Tralttbericbte. Hofnachrichten. Sächsischer Lehrerverein. Antiattoholistencongreß, Palastrestaurant, Retchsmllitärgericht. Liederabend Hitdach, Dresdener Künstler in Köln. Berliner Leben. Strehlen stat1fmi>enden Königl. Mittagstafel nahmen die Prinzen und Prinzessinnen des Königl. Hauses und die Herzoglich llrach- mlt den Damen und Kavalieren vom Dienste Neueste Drahtmeldnngerr vom 11. Zlpril Berlin. (Priv.-Tel.) In Sachen der Kanalvorlage stndet heute im Abgeordnetenhaus eine Besprechung von Abgeord neten der Mark Brandenburg statt. Dem Vernehmen nach handelt eS sich um die Stellungnahme zur Frage der Oder-Regulirnng. Bremen. Bösmarrn's Telegraphenbureau berichtet über den Contantendieb stahl an Bord des Dampfers .Kaiser Wilhelm der Große" noch Folgendes: Es ist nicht ausgeschlossen, das, der Diebstahl schon in New-Uork erfolgt ist. Die Barren waren am Montag Nachmittag an Bord genommen, der Dampfer ist am DienStag Vormittag 10 Uhr von New-?)vrk abgegangrn, es wird daher als wahrscheinlich angenommen, daß die Barren schon in der vorhergehenden Nacht aestvblen worden sind. Der Werth der drei Barren soll 88 000 Mk. betragen. Der Dampfer ist streng abgeschlossen, und Alles, was von ibm kommt, wird auf das Genaueste revidirt. Der Dampfer hatte in New-Aork etwa 2 Millionen Eontanten, theils in gemünztem Golde, rheils aus Barren bestehend, an Bord genommen. Daß bei der llebernahme ein Versehen skattgefimden hat, wird von zuständiger Seite als ausgeschlossen erklärt. Die Kammer war von Gepäck stücken dicht umgeben. Ats be! der Ankunst in Southampton die für England bestimmten Sendungen gelandet werden sollten, zeigte sich, daß die Kammer erbrochen war. Die gestohlenen Goldbarren, die für die Berliner Münze bestimmt waren, haben je ein Gewicht von 10 Kilogramm. Von dem sonstigen Inhalt der Kammer fehlt nichts. Die Paffagi'eie und die Mannschaften wurden bezüglich ihrer Person und ihres Gepäcks aus's Genaueste untersucht, aber ohne Erfolg. Sollte der Diebstahl auf See ausgeführt sein, so wird vermuthet, daß der Dieb in England oder in Cherbourg ent kommen ist. Erfurt. Gestern Abend 9 Uhr wurde der 62iährige Zimmermann Berit von dem Arbeiter Aue durch einen Messerstich m die Hanptarterie des linken Armes getödtet. Aue batte an den Fensterladen gepocht und den bsraustretenden Vent ohne Weiteres nicdcrgestochen. Auch der Sohn des Getroffenen, der den Mörder verfolgte, erhielt mehrere Messerstiche. Der Thäter ist entkommen. Wien. Wie das .Deutsche Volksdlatt" meldet, starb in Brixen der Reichsratbsabgeocknete Josef Schlesinger. Bndavest. Der „Bndnpesti Hirtap" meldet ans Tata CovaroS, daß aus de» Felso Galler Kohlengruben seit Sonnabend in Folge des Ausstandes der Arbeiter Gendarmen aus der Land wehr konstanirt sind. Vorgestern Nachmittag mußte das Militär aus dem Bergwerk gegen die widerspenstigen Arbeiter Vorgehen. Bei dem Zusammenstoß sollen 4 Arbeiter getödtet worden sein. Einzelbesten fehlen nock. Madrid. Der Ministerratü erörterte gestern Maßregeln zur Verhütung von Kundgebungen, die bei der etwaigen Ankunst der aus den Nachbarländern ausgkwieienen Mitglieder der Kon gregationen in Spanien sich ereignen könnten. — Die Parlomentswahlen finden am 12. Mai statt. Die Eröff nung der Cortes ist aus den 20. Juni festgesetzt. In sozialistischen Krenen hofft man auf Wahlsiege in Madrid und Bilbao. Brüssel. Die Neiie Krüaer' s nach Amerika steht nun mehr fest: der Tag der Abreise ist jedoch noch unbestimmt. Krüger s Empfang durch Mac Kinlev ist gesichert. K 0 n st a n r i n 0 p e l. Der Anatoliichen Eisenbahn wurde durch die „Dette publique" der Restbetrag des von der tür kischen Regierung für daS Jahr 1900 zu leistenden Garantie zuschusses ausgezahlt. O ertlich es und Sächsisches. * _ Dresden. 11. April. Der Herzog und die Herzogin von Urach trafen gestern Abend 7 Uhr 50 Min., von Bamberg kommend, am Hauptbodnhof ein. Im Auffrage des Königsvaares wurden sie von der Hofdame Gräfin Reuttner v. Wehl und dem Oberhostneister Wirst. Geh. Rath v. Malortie am Bahnhofe empfangen und nach der Königl. Villa Strehlen geleitet. An der deute Nachmittag 5 Uhr in Villa schen Herrschaften Theil. —* Ihre Königl. Hoheiten Prinz und Prinzessin F r i c d r i ch August veranstalteten gestern Nachmittag in der Villa zu Wach tnitz mr die 3 kleinen Prinzen und 30 Knaben von Angehörigen der Aristokratie ein Eiersuchen Hierauf wurde die kleine Gesell schaft mit Kuchen und anderen Süßigkeiten bewirthet und per Dampfschiff in die Stadt zurückbefördeit. —* Fürst zu Hohenlohe-Barten st ein und Jagstberg hat mit seiner Gemahiin. Dresden gestern wieder verlassen. —* Als außerordentlicher Botschafter des Königs Eduard VII. von Großbritannien wird morgen, Freitag. Nachmittag 4 Uhr 12 Min. der Herzog von Aderc 0 rn hier eintreffen, um Sr. Majestät dein König den Neaiernngsantlitt des Königs Eduard VIl. von Großbritannien zu notinciren. In der Begleitung detz außer ordentlichen Botschafters, welcher im Hotel Bellevue Wohnung nimmt, befinden sich: General Archibald Hunter. Colonel Earl of Kintore, Eavtain Marquis os Hamilton und Mr. George R- Clerk. Der Botschafter wird nächsten Sonnabend Mittag vom Königspaar im Rrsidenzschlosse in feierlicher Audienz empfangen werde». Nachmittags 6 Uhr wird sodann im Residenzschloffe Galatafel sta.«finden. —* Im .Europäischen Hof" nahmen Absteigequartier: Fürst Schwarzenberg. Fürst Radztwill nud Graf Hohen- thal und Bergen, sächsischer Gesandter in Berlin. —* Das Königl. Hist 0 rische Museum bleibt wegen Gesellschaft eröffnet am 15. d. M. einen Eildampfer-Stückgut- verkedr zwischen Leitmerltz-Dresden-M a g d e d u r g und läßt zu dem Belmie vorläufig wöchentlich einmal in jeder Richtung einen Eilgut-Dampfer zwischen diesen Plätzen und einer Anzahl Zwiichen- stationen verkehren. Der große Vorthei! dieser neuen Verbindung liegt in der Schnelligkeit: denn die Güter, welche bis Montag Nachmittag 5 Uhr hier auf stattfindende Deutsche Lehrerveriammlirng in Chemnitz beschlossen, daß finden soll. werden, treffen bereits Mitt .. .. . während das in Magdeburg Donnerstag Vormittag aufgegebene Gut bereits Sonnabend Mittag in Dresden anlangt. Bei den regen Handelsbeziehungen, welche zwischen Dresden und Magdeburg bestehen, dnmc diese schnelle bieten. —* Znm Direktor der Dresdner lle . . faegeben woch Vormittag in Magdeburg ein, Beförderung Anlaß zu reger Benutzung der neuen Linie - elsenkellcrbrauerei an Stelle des verstorbenen Herrn Emil Everth wird der zur Zeit in Meißen an der dortigen Felsenkellerbrauerei m Stellung be findliche Direktor Otto Kümpfe gewonnen. —* Gestern nahm inMeißen unter reger Betheiligung die Vertreterversammlung des Sächsischen Lehrervercins ihren Anfang. Von Nachmittags >/r2 bis 3 Uhr fanden Führungen in Dom und Albrechtsbnrg statt. Von I bis >/s4 Uhr boten Mit glieder des Meißner Lehrergeiangvereins unter Leitung des Herrn Neumann und unter Mitwirkung von Irl. Lindner und der Herren Menzel und Ulblich in dem Dom eine prächtige Aufführung dar. Nachmittags um 4 Uhr ragte eine Vorversannnlung im Löwensaale der Geivelburg. Daran schloß sich um 5 Uhr die 25. Vertreter- Versammlung im Marmorsaale der Geipelburg. Herr Oberlehrer Leuscbke begrüßte die Erschienenen im Aufträge des Vorstandes und widniete den Verstorbenen Herren Schuldirektor Rüder-Johann- georgenstadt und Kirchtchullehrer Margenstern-Hermannsdorf einen warinemvfundenen Nachruf. Im Namen des Meißner Bezirks- Vereins und des Ortsausschusses hieß Herr Schrotb-Meißen die Versammlung willkommen. Herr Oberlekrer Leuschke dankte den Meißner Kollegen für die gastliche Ausnahme. Herrn Schrift führer Schönbach wurde für seinen ausführlichen Bericht Dank ausgesprochen. Einen weiteren Gegenstand der Verhandlungen bildeten Mittheilungen des Vorsitzenden. Betont wurde der wünschenswerthe organische Zusammenhang zwischen Direktoren- und Lehrergehalten. Zu der Sache sprachen die Herren Stein- Leipzig. Stolze-Chemniß und Schumann-Leipzig. Auf des Letzteren Antrag erklärte die Versammlung ihre Zustimmung zu den Aus führungen des Vorstandes (Bravo!). Der Vorstand hat wegen der schwierigen Unterbringung und mit Rücksicht ausdie im nächsten Jahre im nächsten Jahre keine Generalversammlung stattsinden soll. Als Verbandslhemcn wurden ans eine von Leipzig ausgegangene An regung bez. auf Vorschlag des Vorstands angenommen: .Die staats rechtliche Stellung der Volksschule als Erziehungsanstalt" und .die Mädchen-Fortbildungsschule-. Die Denkschrift zur Reform der Lehrerbildung ist Herrn Geheimen Schulrath Grüllich überreicht worden. Dieser hat sich) dagegen ausgesprochen, daß noch ein 7. Seminarsahr ausgesetzt werde. Eher könnte unten ein 7. bezw. 8. Jahr hinzugesügt iverden, so daß die Schüler mit dem 12. bezw. 13- Jahre dem Seminar zugeführt würden. Die Denkschrift ist u. A. auch den Seminaren und sammtlichen Bezirksichulinipektoren znaesandt worden. Den beiden Kommissionen, die sich der Aus aweitung unterzogen, wnrde herzlich gedankt. Herr Pönitz-Leipzig machte gegen den mit dein 12. bezw. 13. Jahre erfolgenden Ein tritt in's Seminar geltend, daß die Volksschule durch eine solche Ordnung herabgesetzt würde, und daß eS wünschenswerth sei, daß der junge Lehrer nicht schon init 20 Jahren in's Amt trete, und daß ihm die Universität offen stelle. Geniah,il wurde, recht oft der Dittes-Stistung zu gedenken. Der Chemnitzer Verein führte der «Stiftung bereits 400 Mk. zu. In den Bezirksvereinen soll be rochen werden, ob den sittlichen Censuren eine andere Bedeutung als den Ceniuren für die Leistungen zu geben sei. lieber das Lr- gebniß soll an den Vorstand zur event. Vornahme weiterer Schritte berichtet meiden. Die Fragebogen derComenius-Stiftung betreffs alter Schulbücher sind von 19 Vereinen auSgefüllt worden. Aus 78 Bogen sind 400 Werke namhast gemacht. Gegen 100 Werke konnten dem Bücherbestand ne» hinzugesügt werden. Nach dem von Herrn Schäfer-Zittau erstatteten Kassenbericht hatte der Verein in dem Rechnungsjahr 189R1900 eine Einnahme von 17 025.49 Mk. und eine Ausgabe von 16603,85 Mk., mithin am Schluffe des Jahres 1900 einen Brstanv von 421.64 Mk. Herr Gehl-Chemnitz berichtete über die Thätigkeit der Statistischen Centrale in Chem nitz. Die Ergebnisse der beiden ausgegangenen Fragebogen werden in einer Broschüre verbreitet werden. Herr Schuster-Planen i. B- sprach kurz in Sachen der Rechtsschutzkommissiou. Die 8 aus scheidenden bewährten Vorstandsmitglieder wurden zurussweisc einstimmig wiedergewäbtt. An Stelle des verstorbenen Herrn Moraenstern-Hermannsdors tritt Herr Leoschrl-Crottendors neu in den Vorstand ein. Der geschäftsführende Ausschuß besteht, wie bisher, aus den Herren Leuschke, Männchen und Schönbach. In den beiden nächstes Jabrsn' soll ts bei der bisherigen Steuer verbleiben. Die vom Vorstand vorgcschlagenc Geschäftsordnung für den Sächsischen Lehrerverein wurde angenommen. Zu dem Antrag des Äezirksvereins Lelvzig-Stadt. Pestalozziverein betr., sprach im Namen des Vorstandes Herr Gelfert-Ehemnitz. Die heutige Bezirksvorstehcr-Versammlung des Sächsischen Pestaloui- ascwitzer Anträge die Unver- Dic Gliederung .. „ . den Bezirken des Sächsischen Lehrerveretns ähnlich gestaltet werden. Die Vertretung der Mitglieder soll so geregelt werden, daß olle Bezirke, die bis 60 Mitglieder umfassen. 1 Vertreter entsenden, daß auf weitere 60 Mitglieder stets 1 Vertreter entfällt und daß auch auf 31 und mehr überschießende Mitglieder ein weiterer Vertreter z»stehen soll. Die Bertreterversammlnna begrüßte freudig diese Beschlüsse. Sie beschloß gegen 5 Stimmen, beim Vorstande des Pestalozzivereins die Ein setzung einer gemischte» Kommission (bestehend aus Vertretern des Pestalozzivereins und des Sächsischen Lehrervereins) zu beantragen und die Wahl der diesseitigen Kommissivnsmitglieder bereits vor- »nehmen. Man wählte aw solche die Herren Baumann-Blasewitz. kohl-Lcipzig und Härtel-Dresden. Die Stattstische Centrale soll scststellen, in' welcher Weise die Staatsbeihilfen an die Schul- emeindcn Verwendung finden. Der Abend wurde durch einen sommers im Diarmorsaalc der Geipelburg beschlossen. —* Zn dem bereits kurz skizzirten Zwischenfall, den die Aus führungen des Herrn Dr. Meinert -Dresden auf dem Inter« nationalen Kongresse gegen den AlkoholiSmns in Wien verursachten, sind noch folgende Einzelheiten nach einem Bericht der »R. Fr. Vr." nachzutragen: »Stürmische Scblußrnse werden laut, und in Folge des andauernden Lärms kann sich Dr. Meinert nicht verständlich machen. Endlich legt sich die Unruhe und Dr. Meinert fährt fort: Es ist mir vom Herrn Ehren präsidenten der Ratb gegeben worden, Ihnen mitzntheilen, daß ich Kunst und Wissenschaft. Das treffliche Künstlerpaar Anna und Eugen Hildach gab gestern Abend im großen VereinShausiaal seinen zweiten und letzten populären Lieder- und Duetten-Abend, der erfreulicher Weise ein sehr zahlreiches Publikum gefunden hatte, das sich sichtlich an der Fülle der herrlichen Liederspenden herzlich erbaute. Und das mit Recht. Schon das Programm war ganz dazu an- gethan. mit lebhaftestem Interesse den Verlaus der künstlenschen Ver anstaltungen verfolgen zu lassen. Wies es doch neben einer knappen Reihe moderner Lieder und Duette lediglich Kompositionen von Schumann. Schubert und Robert Franz auf. und zwar von dem Letzteren nur sonst selten in unseren Dutzend-Concerten gehörte Stücke, wie z. B. den prächtigen Gesang ,A»f dem Meere" und daS ergreifend schöne Lied „Zwei welke Rosen", für die einzutreten in jedem Falle ein Verdienst bedeutet. Daß neuerdings auch unter PubliLun sich mehr für die Lieder dieses Komponisten begeistert, deren wirksame Interpretation eine starke musikalische Intelligenz und ein großzügiges Vortragstalent verlangt, soll mit besonderer Befriedigung konstatirt werden. Allerdings setzte Iran Hildach auch ihre ganze künstlerische Kraft ein, um gerade diesen Liedern, deren materielle Vorbedingungen den Stimmumfang der Künstlerin heute zum Tdell schon überschreiten, einen tief gehenden Erfolg zu ersmaen, waS ihr allenthalben bestens gelang. Ihr Gemahl, gleich seiner Gattin eine ungemein svmvatblsche Persönlichkeit, die Liebenswürdigkeit und Schlichtheit des Auftreten- mit einem durch und durch künstlerischen Stil in allen Vorträgen zu verbinden weiß, gab in den Schumann'schen Liedern sein Bestes an ab geklärter. feiner und seelenvoller Auffassung. Rur wenige Künstler werden daS,Nachtstück". den Sang .An die Laute" oder daS Ichwer- müthige .Wer machte Dich so krank" ähnlich stilvoll und innerlich zu geben wissen wie Hildach. mag ihn auch dieser und jener seiner Kollegen an stimmlicher Frische bereits übertrefsen. DenUebergang von Schnorrt. Schumann und Franz zu den Tonietzern von heute ver mittelte Brückler mit seinem .Vogt von Tenneberg", jener Bariton-Ballade, die kein Geringerer als unser Rein hold Becker auS d«n Nachlaß des Komponisten der Trompeterlieder LerauSaegeben und ergänzt hat. Auch hier zeigte Eugen Hildach fein liebenswürdiges Vortragstalent im hellste» Lichte, wenn aach «e Ballade noch mehr S<K»»merei und Schalkhaftigkeit im Einzelnen verträgt, als ihr geltem der Künstler zu ließ. Einen Separat-Ersolg errang sich das Künstlerpaar wie immer mit seinen Duetten. Der treffliche Znsammenklang der beiden wie für einander geschaffenen Stimmen, die sein abgetönte Vortragskunst und die in jeder Hinsicht musterhafte Durcharbeitung des musikalischen Details ergaben hier Darbietungen, die schlechter dings einwandfrei genannt werden müsse». Kein Wunder, daß die Zuhörerschaft nicht müde wurde, das Künstlerpaar während des wecken dem musikalischen Dresden stets auf daS Herzlichste will kommen sein. W. In dem letzten Kammermusik-Concert der Musikalis Gesellschaft in Köln wirkten fünf hervorragende Mitglieder DresdnerHofopcr unter Leitung und Begleitung des von seiner früheren Kölner Wirksamkeit daselbst noch wohlbekannten HofkavellmeisterS Kutzschbach mit. Die „Köln. Ztg." berichtet darüber: .Man hat zu ost erlebt, daß ein bunt zusammen gewürfeltes Quartett, das in der Regel nur Zeit für eine einzige Probe fand, die in ihnen schlummernden Schätze nicht bervor- zuheben, nicht zu beleuchten wußte. Da war an dem Dresdner Ensemble denn doch gleich, augenscheinlich dank der Fürsorge des Herrn Kutzschbach. ein straffes, musikalisch beginnendes und geistig abschließendes Ensemble zu bemerken, wie es tonst nur cingeschulte Reise-EnsembleS ausweiscn. Da- spanische Liederspiel, noch besser etngesungen als die erste Nummer, bildete ohne Zweifel den Höhe punkt des ganzen Abends, und hier trat auch die große und bei Solisten von solcher individuellen Ausgeprägtheit kaum wieder- zufindende Bermählun Der blühende der dunüeAlt , des Herrn Gießen in .In der Nacht" bildeten Klangvettchmelz ungen von unvergeßlicher Schönheit. Frl. Natt hatte sich im Sologesang drei Schomann'sche Lieder ausgewählt, die sie mit naiver Innigkeit vortmg und die ganz allerliebst klangen. Herr Wächter holte etwa- tiefer au« mit .NachtS" von Sommer und der .Lätergruft" von LiSzt und imponirtc wieder mit seinen macht volle« Stimmmittel», die doch im Zwange einer ernste» und durchdachten Vortragsweise standen. Der Eigenartigste und Inter essanteste im Liedgeiange war Herr Gießen. Daß er Strauß wählte und wie er Strauß sang, zeigte ihn auf der vollen Berstäuduiß- höhe der Entwickelung, die unsere Dichtkunst im Verein mit der Musik genommen. Zwar traten im Einzelgesange mehr als im Ensemble kleine Mängel seiner TonbUdung. namentlich ein gaumiger Beiklang, zu Tage. Diesem Mangel traten eine sehr schöne Höbe, eine große Leichtffüssigkeit der Stimme und eine be deutende Sttmmtechnik. vor Allem aber ein sicherer musikalischer Instinkt und eine lebhafte Durchgeiftiguna des Vortrags gegen über." I» der Schlußnummer, dem Quintett aus den „Weist fingern" wirkte noch der treffliche Tenorist H«r " Jäger mit. Berit»« Lebe«. L. Berlin, 10- April. Ganz so schlimm wie in Paris ist es ja hier noch nicht mit dem Wirthshausleben der Familien. Aber für Biele ist cs doch bereits zu einer feststehenden Gewohnheit geworden, an den Sonn tagen und namentlich an den hohen Feiertagen mit Kind und Kegel in die Wirtbshäuser zu ziehen und dort das Mittagessen einznneb men. Für kleinere Familien, bei denen die Hausfrau selbst koch«, muß, oder in mittleren, die sich mit einem einzigen Dienstmädchen behelfen, Hot diese Gepflogenheit auch ihre Berechtigung. Da kan» man wirklich nur feiern, wenn man auswärts speist. Aber sie beschränkt sich auf diese Kreise keineswegs. Auch andere Familien, die über mehrere dienstbare Geister verfügen und es daher nicht nötbig hätten, folgen diesem Beispiel. In den ersten Hotels nnd Restaurants sind schon viele Wochen zuvor alle Tische und Plätze für die Feiertage bestellt. Der Andrang ist so groß, daß viele Wirthe ihre Preise erhöhen nnd dennoch der Nachfrage nicht genügen können. So war es auch an den letzten Oster- feiertagen. Ueberoll herrschte eine beängstigende llcbcrfülluno. Nirgends blieb ein Plätzchen unbesetzt. Die theuerstcn wie dce billigsten DirthShäuier waren in den Mittagsstunden „ausverkauft". Dabei hat sich namentlich die Zahl der theucren in den letzten Jahren außerordentlich stark vermehrt. Wenn die Berliner und die hier wellenden Fremde» vor etwa 10 Jahren noch besonders aut speisen wollten, dann gab es hier nur eigentlich zwei Gelegen heiten : Dresse! und HMer. Beide ziemlich dstht deiewaudcr Unters
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