Suche löschen...
Dresdner neueste Nachrichten : 10.07.1909
- Erscheinungsdatum
- 1909-07-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-190907101
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19090710
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19090710
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1909
- Monat1909-07
- Tag1909-07-10
- Monat1909-07
- Jahr1909
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 10.07.1909
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Dijssdner NkiiFikNakkjkiihiäw mag stutzt-sage llssaossot Isssplstlc Ihr instit I Use» Mk. 118216 lsk Isslllss s« stillst-111 ton- sum. Valdo nahst bestes- Autslcht an Eltern I Los-als I- 11. ist«-« cis-neuern Die eiufpalttse solouetseile tun» Ist Dresden ludpokpkts 25 Pf« für aucwstts U! M» kde das Inst-nd «« If· Tabellenfax FOR. Die zwetipqltsgeNettamaeileäürktdteddeu und Umge uns t It» W« usw e« h« s. ei Siedet holunqeu und Jaåtedsmssyen Ruban need Titels. Ewig· gebühren 20 Hi. uiekqte Its sudtvättd werden um: ges» sotauddezahlans aussen-minnen. Für das ctschetueu q defmnntten Tagen und Pläyes wird nlrht sur-ums. Leu· pbvnischcllufaade rot-Inferno! uns-Wiss. Unsre Dkesdqkk und austvärttgeusnuabnesielleth sowie fsmillchellunsncem Expedltioueu im Ju- aud Ausland nehme- Jnietate it Dritt-nistelte« nnd ital-atte- in. S ieMIF MZYZARUFJZY YMHFMZ iR««««" M· ccU Un . c C I tichc Nachricht» Seit« is. « ·«· «· «««". Wo find die BesitzsteUerUT g Korn romiß ist fertig. Keine Maus bcihi da · UND-Juckt Fikden ab. Was noch nicht beichlnßmäßkg i sksxstehy wird vom neuen Block beschlossen werden mit « der Unerdittlichteit einer Dampfwulzh b« übe« M« " kkischhefchottewe Straße fährt. Am nächsten Mittwoch H« die Politik ansgelitten Man wird den Namen« ded neuen Kanzlers erfahren und Germania reist mit ihren! Steuekbukett in die Sommer-Mist!- Nux das Papier ertönt, auf dem die Zahlen stehen, wenn man ed mit dem unverdientcn Titel »R·kkchesinanzreform« ausspricht. Was ist Reform? Doch gewiß etwas, das auf dauernd gesunde Verhalt xxisse hin-nett. Kraut wurden die Reithsfinanzem weil man stets mehr aussah, als bei einer vernünftigen Fiwanzgebarung je wieder hätte eingebracht werden Tonnen, und weil man Millionen zwischen Reich und Ejnzessxqqten so ganz ohne Plan und Sinn hinüber unt, herüber schob, bis keiner mehr wußte, wer gibt, wer nimmt, wer-'s kriegt und werd bringt. Dcunit sollte ausgeräumt werden. Aber während noch die Fachleute sannen und rechneten, kam des: ro· buste Junker aus dem Osten, brachte ein paar hand .feste Genossen mit und riß das Kommando an lich. Der Gkoßgrundbesitzer gab der Erbfchaftöfteuerdeu Fufztritt der rohen Gewalt, daß sie nmfiel nnd sich nicht mehr erhob, und indem er kraft feiner Ueber macht »die Sache deichseltec erzielte er durch die Ver· ewtgung der Branntweinliebesgabe die doch, § l der Fiuanzreforstn beseitigt werden sollte, nicht wahr? —- sqge und schreibe einen Profit von rund 40 Millionen. So wirdZ gemacht. Die Masse mufz ed zahlen. Jedes Maß Bier, imNorden jede-s GlädchenSchnapd, jede Tasse Kasfee oder Tee enthält künftig so und so viel Pfennigy die abzuliefern sind an den Herrn Fis- Jkns des Reiches. 90 Streiehhölzer kosten 1 Pf. Steuer. Denn bisher, so hieß es vom Regierungötifche aus, ist mit den Sireichhölzern zu fahrlässig umgegangen worden. In den Glühkdrperu wird das bißchen Licht unsrer Kultur auch noch belastet. Dazu kommt Tab-it, Zucker und Champagner, macht zusammen 845 Mil rinnen« indirekter Steuern. Aber die Refotmatoren stnd Frass-is. Der Rest« foll direkte Besteuerung fein. Besitzfteuernt Wie? Sind Gruudftückssteuerm Wecbselstempeh Scheckftems net, Effekte-Himmel, Talonstempel ldte umaetaufte Ko. .:iemngsfteuer) Fahrkartenstetcer vielleicht etwas andres als Verkehr-innern, von denen tm einzelnen teilweise sehr fraqlich ist, ob es sich wirklich um direkte Besteuerung handelt? Bringt oder viel« inebr soll bringen IRS-ZU Millionen. Rechnen wir zusammen: Konsumsteuern 845 Vcrtehrssteuern 13250 Matriknlarbeittöiqe Cerbsbtj 25 Liebesqabe G Vettssteneru Will« Ysjcmma 54750 Will. gis-miethete? Servante? Ist-s into-I singe« ::: unt« lssnslon sc;- Cottlfifss sksxssks vix-·«- II ists-Fälsc- LMETFIIIEIFM -n Führern. Wo« hoc. kesssssswsz ssk I« s· Es« X, je « « Ctllklkt I ot.Pautoseim, r· HEXE-III«- oeskuekdtigiuslk Etat-Its« z JEAN-». ikäsalron .«:ii7E’·L-""d’«?;.. seit! OR? III! ialqssllssnM 8114 VIII« hing. L Wolf« tin-I fu«. so seht-IMM- set. Z vva L. Wolf, FIE- M EEI Iss Bis-CI stlonsJH euer! IMN E, Dis. Unabhängige Tages-Zeitung. Griißte Auftage iu Sachsen; Reduktion und Hauptqefchäftsttelle lerdiiumdstrahe C. Fetnfprecherg Rebattiou Nr. IN. cxpedtttotzsplkkspksllzsexrlos 111. f S o sieht die deutsche Reichsfwanzrefotm in: Jahre des Heils 1909 aus. Von diesen Ziffern sind verschie dene ohne jede Unterlage feftgeietzt Vieles schwebt durchaus in der Luft, so daß wir im nächften Jahre wieder, so sicher· wie zweimal zwei vier ist und ntcht fünf, vor einer Reichgfinanzrefotm sieben. Aber Grzbcraer und Hevdebraud und die befreundeten Polen verkünden stolz. daß sie ein oatriottfches Werk« qefchuffeu haben! l O s . Der Seniorenkonvent des Reichstags trat während der gestrigen Nachmittagöplenarstyung wiederum zusammen und änderte seine letzte Ver einbarung. Da die zweite Lesung der Reichssinanzs resorm mit Hilfe der Nachtsitzung gestern beendet ist, wurde beschlossen, heute schon die dritte Lesung be ginnen zu lassen. Zuerst werden die drei großen Kon sumsteuern erledigt: Bier, Tabah Branntwein. Be vor man zur dritten Lesung über die Besiizsteuern übergeht, soll eine allgemeine Verhandlung statt sinden Die dritte Beratung der Finansresorm soll Hain Sonnabend bestimmt sum Abschluß gebracht. werden, so das; am Montag die Besoldungövorlage zur zweiten Lesung gestellt werden kann. An diesem Tage will man aukh kleinere Borlagen und Wahl prüsungcn erledigen und am Dienstag die dritte Lesung der Besoldungövorlage vornehmen. Ver mutlikh wird der Reichstag ichon am Dienstag geschlossen werden. i « i Reue nnd Scham? -4 Frankfurt. s. Juli. iPrinsTeU Wie der ~Frankf. Btg.« aus Berlin gemeldet wird, sind bei manthen Mitgliedern der neuen Mehrheit und auch bei manchen Derren des Bandes-dates Gefühle der Reue und der Scham aufgetreten, welche schweigend, weil nun einmal die verbiindeten Regierungen unter allen Umständen das Geld haben wollen, Steuergeseize mitmachen müssen, gegen die sich ihre wirtschaftliche Einsicht und politische Ueber zeugung sträubt. Fürst Bülow ist bis sur Erledi gung im Amte geblieben gegen feinen Willen, nur auf den Wunsch des Kaisers, dem er sich nicht mi ziehen konnte. Er hat geglaubt, auch dem Wunsche des Kaisers entsprechend, bei den sogenannten Be sitzsierpern noch Schlimmeres verhüten zu dünnen. Das tsi ihm aber, wie die Dinge liegen, nur in geringen( Maße gelungen. Er beteiligt sieh auch an den Beratungen dieser neuen Eriatzsteuern nicht, aber wer ed mit ihm gut meint, der muß wünschen daß er auch über dieses Schweigen und den stillen Abgang hinaus noch eine Form findet. aus der hervorgeht, daß er iiir dieses sogenannte Steuer komnromifz das eine Unterwerfung unter den Willen der lonservatiostleridalen Mehrheit ist, nicht verantwortlich fein werde. Darf ein Sozialdemokrat im Schulvorstande sein? Unter dieser Spitzmarke wird uns von geitern faus P ots da m geschrieben: Zum ersten Male fett Inkrafttreten des Schul unterhaltungsgesetzes hatte der Potsdamer Bezirks ausschuß als Verwaltnngsgerichtsbsehdrde über die Frage zu entfcheidem Darf ein Sozialdemokrat dem Schulvdrftande ungeboren? Trotzdem es kein Gesetz gibt, das ein Mitglied der fozialdemokratifthen Partei dieses Rechtes verlustig erklärt, hat sich der Kreis akisschusz von sauchißelzig auf den Standpunkt ge stellt, dast Sozialdemokraten nicht befähigt find, in den Sehulvorständen ein Mandat inneznhaben Die Ber anlafsung zu dieser Entscheidung bildete eine Klage des Steinsehers Ernst Deckun- aus Viichendort Deckow gehört seit 1902 der dortigen Gemeindevertre tung an und ist gleichzeitig Mitglied nnd Vorstand des dortigen sozialdemokratischen Wahlvereins Natürlich war feine politische Tätigkeit in der kleinen Gemeinde allen bekannt. Trotzdem wurde er nach Inkrafttreten des Sehulunterhaltungsgefetzes vom 28. Mai IM einstimmig, und zwar mit den Stim men der acht bürgerlichen Gemeindeoertreter von Miehendorß darunter der des Kriegervereinsvors sit-enden und deg Gemeindevorstehers, in den Schul fvorstand gewählt. Die Wahl fand die Bestätigung des Landrates v. Tschirfchkosßbgendorff durch Regie rungserlaß vom 1. April 1908. Damals war es all gemein bekannt, das; Deckonx der das Vertrauen feiner Mitbiirger im vollsten Maße genoß, sich lebhaft an der Parteiorganifation beteiligte. Im Schulvors stande selbst entfaltete Deckow eine rege Tätigkeit, und er war, wie fein Verteidiger vor dem Bezirks· ausfchufz hervor-hob, als Sozialdemokrat der einzige Skhulvorstand der den Antrag der Rai. Regierung zu Potsdam auf Anstellung eines dritten Lehrers unterstützt« Deciow bat sich alfo in diesem Falle als Stiihe der Regierung erwiesen. » Am 11. November 1908 erftattete der Landrat einen Bericht an die Rai. Regierung, in dem er bat, die erteilte Bestätigung zn widerrufem da Deckow ein Fiihrer der sozialdemokratischen Partei fei und sith bei den Wahlen besonders betätigt habe. Die Regierung gab dem Ersuchen des Landrats bald statt und in einer Verfügung vom 28. November 1908 wurde die Entfernung Deckows aus dem Schuldve- Ttande ausgesprochen. Dagegen hat D. aus prin iviellen Gründen Klage beim Kreisausschuß erhoben. In der ersten Instanz war D. allein und perftinlich zur Stelle und wurde lediglich befragt, ob er der Partei angehöre und weiterhin anzugehören gedenke. Beide Fragen wurden bejaht. Daraufhin kam der Kreisatcsfchuß zur Abweisung der Klage. Schriftlich teilte er dem keliiger folgende Urdeilsbegriindung mit: Der Kläger ist als Mitglied der sozialdemokratischen Partei, die den Umsturz der bestehenden Staatsord nung bezweckt, zur Ausübung dieser Ausgabe un« geeignet. Er hat sich des Vertrauens unwilrdig ge macht, welches die Zugehdrigkeit zum Srhulvorstande fordert, zu dessen hauptsächlichen Forderungen die Pflege einer vaterländischen und gottesftirchtigen Gesinnung gehört, und es liegt die Befürchtung nahe, das; er sein Amt dazu heutige, parteivolitifche Zwecke anzustreben. In der dagegen elngctetchten Verufungglchrift wurde geltend geweht, daß D. einstimmig gewählt Jyokdetx set und bereits dreiviertel IN« dem Schul- Fu« Dresden und sotorieu moaeilich 00 If. ftp Quart ,so m. ikei via-i, eure« am« Provinz-Frisc- sis wessen« is IF» or· Quarte! hss litt. frei Deut. Mit der Beilage, »Ist te sie-eite- oiier mit der Beilage »Da-stunk Riesen« Mörser« le ls M. pro Monat mehr. seit snsziu Deutschland und den deutschen fiel-viere Ins. A m ·sllustr.iieue·ste« womit. DOM- pco Quart. VIII. s; · s ebne Jsufir. Beilage « CI , « , 206 « j Je Deiterreiilpllizzerus » lass. A lihsllnftr. Neues-te« lonatld Its» product-UND se. ·. singt! ehnesllultr. seit« e . 1.42 · · , tss - ; kais Deus-sinds de! Ocruzäpksochel Mk. Ruzskumtxlc U; oorstande angehört habe. E« seien ferner nach der; Bestätigung keinerlei Vorgänge zu verzeichnen, dies « irgendwie die parteipolitische Stellung es D. vers( ändert hätten. In der miiiidlicgen Verhandlung vor( dem Bezirtsansschusz führte er Verteidiger Dr« RosenseldJßerlin den Artikel 4 der preußischen Vers; fassung ins Treffen, die jeden Beamten bnde unds vor dem Gesetz alle Preußen gleichstellr. Es sei un· zulässig Mit lieder der sozialdemokratischen Partei; anders zu begandelik Fttr die politische Betätigung sei nur eine einzige Grenze gezogen und das seien die« allgemeinen Gesetze. Eine Aenderung der Gesell« sehaftsordnunk erstrebe jede Partei, es käme nur dar auf an, das; d ese Aenderung auf gesetzmiißigem Wege erstrebt würde. Die Sozialdemokratie sei in letzter Zeit förmlich Regierungdpartei geworden und Minister der Einzelstaaten hätten Arbeiters-attei angehiirige zur Mitwirkun zum Schösseni und Ge schworeneiidienst berufen. äu andern Ländern seien Sozialdemokraten sogar Minister. D. seiJa fast ein Jahr im Schuloorstand gewesen und h e sirh imk Sinne der Regierung bewährt, denn er war der· einzige Vertreter für die Regierung. Vor Verkündung des Urteils trat man nochmals in die mündliche Verhandlung ein. Ein Veifitzer richtete an den Kliiger folgende Fragen: Gehören Sie einer Religionsgenieinschslst an? Haben Sie Ihre Kinder taufen lassen? Nehmen die Kinder an dem gemeinsamen Religionsunterricht teil? Sind Sie »kirchliklz getraut? Alle diese Fragen konnte der siliiger mit ja beantworten. Die Entscheidung lautet: Der Bezirlsausschuß hat diellrteilsgründe der ersten Instanz zu den seinigen gemalt und die Klage abge wiesen. Damit hat ein Verwaltungdgeritbt zweiter Instanz in Preußen zum erstenmal entschieden, daß ein Sozialdemokrat nicht dem Sehuloorstande ange hiirfenchkdnnr. Die Klage wird bis zur letzten Instanz oero en. Die englischen Flottenmanöven Von untern: Imsikiiarbeiten London. 7. Juli. Die englischen Flottenmansoer sind itberralchend schnell zu Ende gegangen. Am Donnerstag erst waren die offenen Fcindseligteiten eröffnet worden und am Sonntag bereits hieß es: Das Ganze halt! Die diesiährigen Flottentnanöver bewiesen aus das deutltchste, daß auch beim See-krieg die Persön lichkeit von ausschlaggebend« Bedeutung sein kann. Vizeadmikal lerram hatte bei den Manbvern eine Aufgabe zuerteilt bekommen, die vdllig durchzusitlk ren sast unmöglich erschien. Jerram sollte mit der kleinen weißen Flotte von acht Schlachtskhisfett ver suchen, von der Nordsee aus die blaue Flotte im Westen von Sxhottland zu erreichen. Es gab nur zwei Wege siir ihn, beide schmal und sorgfältig be wacht Der eine Weg war der Pentland Firth, eine nur sieben Meilen breite Straße zwischen Schottland und den Orknen-Jnseln, der andre war die Straße von Dovey 22 Meilen breit. Die Konnnandeure der roten Flotte, die die Ver einigung zu verhindern hatte, nahmen allem Anschein nach an, das; die Straße von Dover mit Towedoi booien und Unterseebooten gewissermaßen versiegelt sei und das; der Feind unmöglich es wagen würde« eine Durchsahrt aus dieser Route zu versuchen. Und gerade diesen Wes; wählte Admiral lerram und löste dabei seine Ausgabe in einer Weise, die alle OF: Hisftorifche Frauen-Silhouetten. 111. Elifabeth von Qesterreich Bot: Joseph Miste-« Nachdem! verboten. - «,Du besiizest von Natur edle Gaben. aucd dait dU einen edlen Charakter, aber ed sedlt dir eine Eigen schaft: Du vermagst dicd nicht aus den Standpunkt l deiner Umgebung berabzuluiiem und du bist nicht im »«itande, dich den Forderungen der Verhältnisse anzu e nassen. Du gebdrst einer andern Zeit an als der " unsrigen, der Zeit, wo ed noch heilige und Märtyrer gab. Ziehe die Blicke der Welt nicht dadurch aus dich, daß du allzusehr eine Heilige bist; aber laß dir dein Ver« auch nicht dadurch brechen, das; du dir eindildesh deine Märtorerin zu sein« So schrieb die kluge Herzo ain Ludoviea 1857 idrer Tocbter Elisabeth als die: iviiibrige Kaiserin, Mutter zweier Töchter, dnrcb »das Mit-Vergnügen ihrer Umgebung über den ~-nokh .iinuier« mangelnden Tbronerben bis zu der bangen »Frage an die Mutter aededt war: Glaubst du, das Grau« Jviepd Napoleons Beispiel folgen und unsre Ebuelmtreknnen laisen wird, wenn ich keinen Sohn be· - e is· f Die Sorge nni den Tdronerden war nicht die erste znnd nicht die einzige Tritt-uns dieser Ehe, die wie -eine ewiges Glück vetinrechende Liebe-betrat in Marlittichen Romanen sei-blos? wurde. Der selbst so »die-then e« Latier Franz « iepb hatte bei einem Besuch in Fisch! die ranten der Konvention, inner sald derer er die in bestimmte wtttelsbachiiche , rineeß delene iveien sollte, dnrchbrochen nnd ihre ietÆtiihriqe Schioefter Eiiiabeth um die er fich du it iich noch mit der Gonvernante taufen umste aewak it. Das »Diese! von Possenbofenc das mit sei-s neu! r, Herze Max, in sivanalofeiter Naturrei- Ltsutbeit lebte, in gen Be: n Gdelweis suchte« in des! Senndtitten mit den! Lag: Zither ge« die Bauern ipieltr. satte in den ekken Possen n der set-näh- Istiziis KiKFWM i««««.’"äa««:i.i »Bist« steigt. Yes-sie. ka- reiJte ia ans in den ersten Wochen - Dann aber wollte eine nnendlich schwierige Stel lung, an deren komplizierten Forderungen» »p,xk.ljcccht L n «. » .- 111-c T T åooliotl II« Aucfühklslkkss gute Füllunz so« G« M let-spo- ins. gis-us; IQIIM its-It. file-alten CARL. klimat sitt-n, k-’xk."...’"7"« c, sc W! -:««. III! hist. ist-Einst I. u. II« ex« auch das Rassinement eines ersahrenen Divlomaten gescheitert wäre, von der Unersahrenheit einer Sieb zehnjåhrigem deren Erziehung noch nicht einmal vollendet war, erobert und behauptet sein. In jenen Tagen wurde Oesterrcicky so behaupteten und behaup ten böse Zungen, nicht von Kaiser Franz Joseph, son dern von »Madame Were-«, wie Erzherzogin Sophie in vertrautcrem Kreise hieß, regiert. Gegen diese poli tisch und bdsiscd ersabrenste Frau, der der ganze Hos- und Beamtenadel vasallenhast eingeschworen war, Sitte Elisabeth ihre Stelluna als erst-e Frau des eiches erkämpsen müssen. Wollte Elisabeth sie auch» ersann-sen. Aber wittelsbachiscber Stolz. eigenarti ger Freimut und ttotzende Selbständigkeit rekchten dazu nicht aus. Hier hätte es Geduld und Rassines ment im hdsisthen Jutrigenkrieg gebraucht, Talente, die der schon sehr eigenwertbewusztm Natur Elisas beths fehlten, sehlen mußten. Nicht minder schwierig wie die Stellung der Katso rin als der ersten Frau des Reiches war die Stel lung der Kaiserin als Frau - des Kaisers. Franz Joseph, immer eine ritterliche und sympathisch» aber auch immer leicht durch neue Giinsliisse und neue An· reise bestimmbare Natur. Neben ihm und siir ihn hätte sich nur eine ersahrenr. solche Miinnernatur kenntniss und insstinktveich herechnende Frau dauernd behaupten können. Und stir diese Ausgabe nun eine Siebzehniiihrigy die weder die Liebe noch den Mann kannte, sondern durch erstes erschatterndes Grleben eben erst zur langsamen Erkenntnis ihrer eigenen Natur und ihrer eigen-en bestimmenden Seele und Sehicksalsmiichte gelangte. losen Wanderfabrtery von denen sie nun nie mehr für längere Zeit daheim zur Ruhe kommen sollte. Die erste jener rastlvssen-Wanderiahrten, aus denen sie nun immer mehr werden sollte, wag sie war, als der dunime kleine Junge sie umsonst grüßte, seiner Mut ter davon erzählte und als die Mutter sagte: Ja, um sie ist ein Märchen, aber es ist sehr traurig. Es heißt: Die einsame, mbelose Kdniaiw » s , i Märchen. besonders traurige, lassen sich nicht in sest nmrissenen Bildern kühnen, nicht methodisch analysierem nicht Jkonseauent darlegen«. Man kann einzelne aufglüdende Farben, veednntelnde Schatten, »ein geheimnisvolles slugenlenchtem ein schmerzners zerrtes Lippenzncken erfassen. Und wird sie je nacd Anlage und Erfahrung entweder als eigen mitfüblen oder still bewundern, vielleicht auch spöttisch delächelm Die siedzchniädriqe Kaiserin Elisadetd kann-sie mit Madame Mdve den Knmps um die entscheidende Matdt am Hofe. Sie verlor den Kampf. Die sechzebnjähriaeikaiseriu präsidierteeiner ihrer ääfzeu hofgesellfchaften und zog ihre Handschuhe Die älteste Hofdame remonstrtert ebrerbsetigft Die kleine Kaiserin verwundert: Warum sollte. nicht erlaubt sein? » Die pofdame in religiöser Ueberdeuguutn Bei! es ein Berftoß gegen die traditionelle Regel ist. Die nun nicht mehr kleine Kaiserin: Dann lasseu wir von heute ab den Betstoß als traditio nelle Regel selten. Isw erfüllte Glifadetb ihre grobe, so oft öder« forderte, darum in der Erfüllunq aber auch in mehr als einer dtnsicbt befreiende Pflicht gegen dieDynaftie und gebar einen Knaben, Kronprins Rudolf, der die Krone nie tragen sollte. 1850 zeigte ihr der öfter· retchischiitalienlfche Krieg noch einmal in allesSchärfe, das In jedem tieferenStnne über Knadenaebären und Repräsentant-n wand nicht Gtiiadetlh sondern « r e n e a e FIMKUMTQ -Z«B.«Z’Z-«P«E«Z»F«Z« XII-VIII fus- Ibewes Ist-we FOR-di, dies· Monate wären; dvtd dunkel« schickfalds und enticbetduuqsschwer ges; worden. Elisadetb wurde krank. Gtne jener Eva es; Ists-Bisse kein Zrzgtipråstst diaänostiäeren Indus-bäte o «cnau en r« een un. en r II! III« Oder flvbkd Ema-ad et; W O« RGO-Its- ists- I Da- wax nicht jagen-me uueksaokeuoeie vie« i Fähre sfäter derrfchte dte erfadrene Glis-werd, die das tognsto idrer Reisen liebte, einen üderdienfeetfrh sen wunderte-taten, der erstarb: Maiestät . . .« Brut« an: »An meinen Gemächern gibt es seine aiestäteuF « Und in denselben Jahren erfahren« Uederlegts deit schrieb sie: Titel und Ehrenstetten stnd nur bunte Lappen, mit denen viele ihre traurige Nacktheit, de« decken möchten! " . « · : . l leidenschastlicb bis auf den Vorbehalt: Sande, daß er es der Mühe wert hielt, Kaiser zu werden. Sie, die Kaiserin des klerilalsten Reiches, liebte Deine leidenschaftlich, seine Gedicbte laaen unter ihrem Bettpolster und ans ihrem geliebten Korsn stand jenes nun oon einem exklusiveren Geschmack beseitigte Denkmal mit der Widmungx »Von der Kaiserin Elisabeth ihren: «Lieblingsdichter.« Und sie faßte den tiefsten Grund dieser Neigung in die von einem extlusioeren Geichmael sedensalls auch gestricheneu Worte: »Deine ist von den meisten andern Dichtern verschieden, weil er alle Scheinbeiligkeit verachtet Er zeigt sich stets als der, welcher er ist, mit allen mensch lichen Eigenschaften nnd allen menschlichen Fehlens! Elisabeth liebte das Meer. Aus stürmiscben Fahr ten ließ sie sich am Mast sestbindety um seine ganze elementare Macht miterleben zu können. Und wenn sie an ihnen Tod dachte, entlleidete sie ihn aller Schreiten. indem iie ibn ans dem Meere kommen ließ. a « e- Sie war kühne Reiterin aus Leidens-hast. lockeis und Birlusreiterinnen, wenn sie etwas rannten, swaven ihr ein gerne »den-Diener« Umgang. So groß war diese Leidenschaft, das; die Wie-irr, die sie ebenso leidenschaftlich heimlich bewunderteiy als sie aerue öffentlich mit ihr sei-wollten, sie eine Zeitlang die ~Schulreiterin« nannten. Eis war sozusagen die Rache der Wiener dafür, daß die Kaiserin sich nicht im Burg· theater anstaunen und sich nicht in: feierlicheu Auszug der Fronleichnamcnrozession bewundert( ließ: Privat· spektaieh auf die die Wiener als altes Dosvolk ein unverbrüchliches Vorrecht zu baden meinten. " ·- , s « Blendende Farben, aber keinen Charakter, höre ich Mitteln. Wirklich? In den ersten Jahren nach idrer Bermiihlung pflegte Glisadeth in hübscher Seldstertenntnid zu sagen: sie sei siebet die ungebil detste Prinsessin Europas gewesen. Von der älteren Elisadetb versicderten Männer, die jenseits jeden Bet dachted von Bvzantinismud stehen, man müsse seh: unterrichtet sein nnd aus den verschiedensten Ge · · - bieten Defkdeid wissen, tm: in einer unterhalten-a mit s . - der Kaiserin nicht in serieaenheit zu geraten. In Clisabetd liebte leidensidcsiliQ Ider uicht wie diesen Jsahren hatte sie antd zehn Sprachen, darunter eine Frau vorwiegend mit dem Instinkt, sondern schwierige, wie das Ungarische und lieugrieebischy wiss ca: Mann mit dem Geiste: Adern« Gtößenbildey vollständig beherrschen aesernh so veksichcrn wenig: dMk,«· » · » e IZZZTI.««"’KET»Z"JÆ-HZ’M""" skzj"·"sxs«’åk«.k.i«iskt«w s. s«- Mnak «.-
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite