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Sächsische Staatszeitung : 19.02.1916
- Erscheinungsdatum
- 1916-02-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480732469-191602199
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480732469-19160219
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480732469-19160219
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Staatszeitung
- Jahr1916
- Monat1916-02
- Tag1916-02-19
- Monat1916-02
- Jahr1916
- Titel
- Sächsische Staatszeitung : 19.02.1916
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Staatsanzeiger für das Königreich Sachsen. Zeitweise Nebenblätter: LandtagSbeilage, Synodalbeilage, Ziehungslisten der Verwaltung der A. S. Staatsschulden und der K. Alter«, und LandeSlulturrentenbank, Jahresbericht und Rechnungsabschluß der Landes-Brandversicherungsanstalt, Berkaufsliste von Holzpflanzen auf den K. S. Staatsforstrevieren. Nr. 41. Beauftragt mit der Oberleitung (uud preßgesetzliche» Vertretung): Hofrat Doenges in Dresden. Sonnabend, 19. Februar abends 1916. Bezugspreis: Beim Bezüge durch die GeichSftsstelle, Große Awingerstraße 1«, sowie durch die deutsche« Postanstalten S Mark 50 Pf. vierteljährlich. Einzelne Nummern 10 Pf. Erscheint nur Werktags. — Fernsprecher: Geschäftsstelle Nr. 212S5,Schrijtleitung Nr. 14574. Ankündigungen: Die Ispaltige Grundzeile oder deren Raum im AnkündigungSteile SO Pf., di« 2spaltige Grundzeile oder deren Raum im amtlichen Teile 75 Pf, unter Eingesandt 150 Pf. Preisermäßigung auf Geschästsanzeigen. — Schluß der Annahme vormittags 11 Uhr. Die kurz vor Beginn des Druckes eingehenden Meldungen befinden sich ans Seite 8 dieser Ansgabe. * Dem Leutnant Immelman» ist der Orden l»«ur le mörlw verliehen worden. * Der in Paris tagende Kriegsrat hat die militärische Besetzung aller griechischen Eisenbahn- und Telegraphcn- statiöncn in Thessalien und Morea ungeordnet. * Im englischen Unterhanse bezeichnete Marts Sykes die Lage als ernst nnd schlecht. * Nach einer Meldung der „Times" ist das englische Kriegsamt iiber die Zahl der bisher cingereihten Derby- Rekruten cntlänscht. * Der König von Montenegro wird mit seiner Familie demnächst auf einem Besitztum bei Lormvnt in der Um gegend von Bordeaux Wohnung nehmen. Amtlicher Teil. Mittis crinm des Königlichen Hauses. Dresden, 19. Februar. Se. Königl. Hoheit Prinz Johann Georg, He zog zu Sachsen, ist 8 Uhr 20 Min. früh hierher zurückgekehrt. lkortsttzung bt« amtltLtn T«tl«4 tu den lv«llag«n.) Nichtamtlicher Teil. Bo« Königlichen Hofe. Dresden, 19. Februar. Se. Königl. Hoheit der Prinz Johann Georg ist heute früh 8 Uhr 20 Min. wieder hier eingetroffen. Se. Königl. Hoheit der Prinz Johann Georg wird heilte abend 8 Uhr 15 Min. dem vom Landesverein Sächsischer Heimatschutz veranstalteten Vortrage des Hrn. Hofrat Prof. Seyffert über „Festgebräuche, 1. Weihuachten" im Vereinshause beiwohnen. Dresden, 19. Februar. Ihre Königl. Hoheit die Prinzessin Mathilde wohnte gestern abend dem Ton künstlervereinskonzert im Gewerbehause bei. Kriegsleitung. Bon General d. Inf. z. D. v. Blume. Nach glaubwürdigen Zeitungsnachrichten soll die soeben von dem französischen Ministerpräsidenten Briand, nnternommene Reise nach Rom, n. a. auch den Zweck gehabt haben, eine Vereinheitlichung der Kriegführung der Berbandsmächte durch Einsetzung eiues ständigen, aus Vertretern dieser Staaten in Paris zu bildenden Zentral- organs, einer Art obersten Kriegsrats, zu erzielen. Eine derartige Zusammenkunft von Generalen und Staats männern hat schon einmal, in den Tagen vom 5. bis 10. Dezember v. I., aus Anlaß der Balkaunotlage in Paris stattgefunden nnd sollte bereits damals zu einer bleibenden Einrichtung ausgestaltet werden. Doch scheint cs, daß cs dazu nicht gekommen ist, sondern daß bisher nur noch einzelne Teilzusammenkünfte zu ähnlichem Zweck stattgefunden haben. Wenn nunmehr die Sache ernstlich iu Angriff genommen werden soll, so ist auch für uns die Frage vou Interesse, ob unsere Gegner Aussicht haben, die in der Leitung des Krieges bei ihnen bisher zutage getretenen Mängel auf dem geplante« Wege zu überwiuden. Eine objektive Prüfung ergibt, daß nicht nur diese Frage zu verneinen, sondern daß der Zweck überhaupt nicht durch organisatorische Maßnahmen zu erreichen ist. Selbst dann, wenn die verantwortliche Kriegsleituug sich in allen beteiligten Staaten in je einer Hand, also in der des Staatsoberhauptes oder eines bevollmäch tigten Feldherrn befände und der oberste Kriegsrat aus diesen gebildet werden könnte, würde es schwer sein, stets eine Einigung über die zu fassenden Entschlüsse und zu treffenden Anordnungen zu erzielen. Nur zu häufig bilden erfahr,»ngsmäßig schwächliche Kompromisse den Ausweg aus dem in einem Kriegsrate bestehenden Meinungsverschiedenheiten, und hiergegen würde auch ein der vörgedachten Art gebildeter Kriegsrat keine Ge- währ bieten. Nachteilig würden vielmehr bei ihm, wie bei jedem aus Vertretern verschiedener Staaten zu sammengesetzten Kriegsrat, die aus dem Widerstreit staat licher Sondcrintercsseu sich leicht ergebenden Schwierig keiten ins Gewicht fallen. Nun ist aber von den obersten Kriegsleitern höchstens einer oder der andere und auch nur vorübergehend für die Teilnahme au einem gemeinsamen Kricgsrate ab kömmlich. Dieser wird daher ständig nur aus Beauf tragten der Kriegsleitungen der Einzelstaaten bestehen können, die bei irgend schwierigen Fragen selten in der Lage sein werden, ihre Stimmen ohne Verständigung mit ihren Auftragggebern abzugeben. Der hierdurch be dingte Meinungsaustausch wird sich mit Hilfe der heutigeu Verkehrsnüttel selbst auf weite Entfernungen ohne allzu große« Zeitverlust für die Staaten erledigen lassen, in denen die verantwortliche Kriegs- lcitung sich in einer Hand befindet. Ein solcher Staat ist aber von den uns feindlich gegenüberstehendcn nur Rußland, wo der Zar nahezu unbeschränkt regiert und «ach Abber«fu«g des Großfürsten Nikolaus deu Ober befehl über die bewaffnete Macht persönlich ausübt. In England, Frankreich und Italien steht die verantwort liche Regierungsgcwalt einschließlich der obersten Kriegs- leituug im wesentlichen den Staatsminiftern zn, an deren auf die Kriegführung bezügliche Weisungen auch die Oberbefehlshaber des Heeres und der Marine gebunden sind. Die Staatsministerien überlassen zwar den ein zelnen Ministern für ihren Geschäftsbereich ein gewisses, >en Oberbefehlshabern ein beträchtliches Maß von Selbst- tändigkeit, alle Entscheidungen von erheblicher Bedeutung ür den Staat werden jedoch durch Mehrheitsbeschlüsse der Gesamtministerien getroffen. Diese bestehen aber aus einer beträchtlichen Zahl von Mitgliedern, in England z. Z. aus 21, in Frankreich 20, und arbeiten entsprechend langsam. Wenn nun auch die Mitglieder des gemein samen Kriegsrates imstande sein werden, manche Zweifel durch Verkehr mit deu einzelnen Resortministern und dem Oberbefehlshaber ihres Staates zu erledigen, so werden sie doch gerade in den wichtigsten und dringend sten Fragen für ihre Stimmabgabe von Beschlüssen ihres Gesamtministeriums abhängig sein. So kommt zu deu allgemeinen Bedenken, die gegen jede entscheidende Äriegsratsmitwirknng bestehen, das weitere, der Zeitversäumnis und der verpaßten Gelegen heiten, die eine unvermeidliche Folge der Errichtung des von unseren Gegnern geplanten Zentral-Kriegsrats sein wird. Schließlich bleibt die wichtigste Frage offen, wie weit die Autorität eines solchen Kriegsrates gegenüber den Oberbefehlshabern fowie jenen obersten Kriegs- lcituugen der Einzelstaaten, gegen deren Ansicht er etwa entscheidet, reichen wird? Zum Schluß sei jedoch auf eine Eigenschaft dcS obersten Kriegsrats der Entente hingewiesen, die ihn in den Augen der Machthaber in Paris, London und Rom besonders empfehlenswert erscheinen lassen mag: er ist keinem Parlament verantwortlich und eignet sich deshalb vortrefflich zur Entlastung der Einzelregierungen von ihrer Verantwortlichkeit kür Fehler und Versäumnisse auf dem Gebiete der Kriegsleitung. Für Frankreich ist über dies der Zuwachs an Prestige verlockend, de« cs ge winnt, wenn Paris zum ständigen Sitz des Kriegsrates erkoren wird. Tie Kriegsleitungen Friedrichs des Große«, Napo leons I. und Wilhelms I. waren einfacher und einheit licher. Die des Bierbundcs ist eS auch. Ter Aall von Erzerum. Über die Schlacht vor Erzerum und den Fall der Festung wird uns geschrieben: Seit dem 10. Januar führten die Russen unter der Führung des Großfürsten Nikolai Nikolajewitsch eine mit sehr starken Kräften unter nommene Offensive gegen die türkische Kaukasusfront durch. Nur in deu ersten Tagen des Monats Februar ließen die ständigen Angriffe nach, da die Russen un geheure Verluste erlitten hatten, die sie durch die zu diesem Zwecke hier zusammengezogeneu Truppenmassen erst wieder ausgleichcn mußten. Wir sehen auch hier wiederum das alte russische Verfahren, ohne Rücksicht auf das Menschenmaterial irgend einen Teilerfolg zu er zwingen. Es kommt dabei der russischen Heeresleitung )ie große Bevölkcrungsziffer Rußlands zugute, die ihr -crartige Maßnahmen ermöglicht, wenn auch, wie wir chou bei den Karpathenkämpfen gesehen haben, der End- ieg in keiner Weise gewährleistet wird. Schon als der Großfürst nach feinen schweren Niederlagen an unserer Ostfront den Oberbefehl im Kaukasus als Pflaster auf eine Wunde erhielt, war es leicht vorauszusehen, daß neser angrtffslustige Geist hier eine verstärkte Tätigkeit entfalten werde. Er wurde zu dieser Offensive mit unverhältnismäßig starken Kräften gegen die schwache türkische Front außerdem noch durch die Erwägung veranlaßt, daß das hoffnung-arme russische Volk nach so viel Mitteilungen von schweren Niederlagen auch wieder einmal durch eine ErfolgSmelduug auf gerichtet werde» müßte. Da die Hauptmacht der Türken an anderer wichtigerer Stelle beschäftigt war, so schien diesem Wunsche hier Erfüllung zu blühen. Am 10. Januar erfolgte nun der erste Vorstoß gegen Alasch- gerd östlich von Erzerum. Iu emer mehrtägige» Schlacht gelang es de» Russe» trotz größter Opfer nicht, eine» entscheidende» Erfolg z» erringe». Auf der ga»ze» An- griffsfront vo» 150 km Länge hielten die viel schwächeren Türken den Angriffen tapfer Stand, und an: 13. Januar mußten sich die Russen sogar an der Front südlich Kara- Tagh »ach ci»er Niederlage zurückziehcn. Nur langsam konnte» sie Raunr gewinnen. Als starkes Hindernis stellte sich ihnen nun, nachdem die Türken ihre undurchbrochene Front ein wenig zurückgezogen hatten, die befestigte Stadt Erzerum entgegen. Es kam auch auf deu Straßeu nach Erzerum mehrfach zu erbitterten Kämpfen, in denen die Russen sehr starke Reserven einsetzen mußten, mir nur den geringsten Erfolg zu erlangen. Die Türken bewährten hier in diesen schweren Kümpfen gegen einen zahlreich überlegenen Feind ihren alten soldatischen Sinn in ruhm vollster Weise. Erzcrum selbst bot eine Anzahl Ver- teidiguugsmöglichkeitcn, wenn cs auch den Ansprüche«, die »ran a« eure Festung modernster Art stellt, nicht entspricht. Nachdem im Jahre 1866 der Abbruch der hohen Mauern der Tifch-Kaleh, der äußeren Festung, durchgeführt worden war, da bei der Tragweite der neuen Belagerungsgeschütze diese Art von Befestigung nicht mehr zeitgemäß war, wurde die Befestigung der Stadt deu gesteigerten Ansprüchen der neueren Zeit ent sprechend gestaltet. Die Mauern der Tisch-Kaleh umschlossen die Jtsch-Kalch, die alte Zitadelle: die damals deu Mittelpunkt der Bcfcstiguugswerke bildete. Uber die Art der neue« Befestiguugswerke und ihre Stellung kann heute nichts mitgeteilt werden. Die Be deutung von Erzerum ist sonst in militärischer wie wirt schaftlicher Hiusicht nicht sehr groß. Eine gute Straße führt vou Osten her und stellt die Verbindung ErzerumS mit der russischen Festung Kars her. Tie alte Kara- wailcnstraßc von Trapezunt über Erzerum ist auch wirt schaftlich nicht mehr von der früheren Bedeutung. Die Geschichte Erzcrums ist uralt. Seit 1517 befiudet sich die Stadt in: Besitz der Türken, nachdem sie vorher unter der Herrschaft der Seldschuken und Mongolen gestanden hatte. Jur russisch-türkischen Krieg 18281829 wurde sic au: 9. Juli 1829 von Paskiewitsch erobert, im Frieden zu Adrianopel aber den Türken zurückgegeben. Auch im Jahre 1878 behielten es die Russen nicht. Der Krieg. Zur Lage. Slngcbot auf vorrätige Gurtbänver. Der Leinen-Kriegsausschnß, Berlin VV. 56, Schinkel- platz 1 bis 4, ersucht, ihm alle im Handel befindlichen Vorräte an Gurtbändern sofort mit Angabe der vor handenen Mengen und der Preise und unter Einsendung vou Mustern anzubieten. Angebote sind außen nnd innen deutlich zu bezeichnen: „Angebot auf vorrätige Gurt- bäuder." . Der Lügensekvzug unserer Feiuve. Iu welcher ttnverantwortlichen Weise die russische Presse trotz der Berichte der Rote-Kreuz-Kommission und der neutralen Besucher «och immer das Volk über die deutschen Gefangenenlager aufklärt, geht aus einen» im „Rjetsch" entha.tcnen Aufruf hervor, worin zur Samm lung vou Brotrinden in Privathäusern, Restaurants und Kasernen zugunsten der Kriegsgefangenen aufgefordert wird. In den» Aufruf heißt cs: „Je länger der Krieg dauert, desto mehr wendet die Wut der Feinde sich gegen die armen Gefangenen, die gezwungen sind, über ihre Kräfte zu arbeiten, die fortwährenden Quälereien unter worfen sind und mit widerlichen Abfällen verköstigt werden, die nur ein Mensch berühren kann, der zum Hungertod verurteilt ist." Kleine Nachrichten. Berlin, 18. Februar. Amtlich. Rach einer Meldnng der „Frankfurter Zeitung" aus New Hort soll Deutschland die Torpedierung bewaffneter Handelsdampfer bis zum April verschoben haben, damit die amerikanische Regierung ihre Bürger, die um Pässe nachsuchen, vor der Eüischiffung auf solche Dampfer »varneu kann. Au hiesiger amtlicher Stelle ist hiervon nichts bekannt. Berlin, 18. Februar. ' Der „Reichsanzeiger" veröffentlicht die Verleihung des Ordens 1'our lo mörits an den Leut nant der Reserve Jmmelmann von einer Fliegerabteilung.
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