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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 26.03.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-03-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188903262
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18890326
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18890326
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1889
- Monat1889-03
- Tag1889-03-26
- Monat1889-03
- Jahr1889
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 26.03.1889
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ikrscbetnt tägltck früh 6'/, Uhr. Vriarlion und Lkpeditiou I,ha,,e««-ffe S. Sprechkundkn drr llrLaction. Bormittogs IO—12 Uhr. Rachmniags 5—6 Uhr. f»r e>n,ri«ndt»r M»nulcr>,l« »«ch« st» dl» N,d»ci,«n »iäl »«rdlntllch. Annatz«« »er für »te »ichfts«I,e«»e Nummer tektimmte» Inserate an W-chciitagcn bis 8 Uhr Nachmittag», an L«»u- unv Frstta,r» srnh bis'/.v Uhr. 2n Lrn Filialcn für Ins.-Aunal,mr: Ltto Klcmm. Unwersiiätsstrabe 1. L»»i- L-schr. Aothartnenstr. 23 pari, mid Köuig-platz 7, »ur bis '„8 Uhr. Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, Kandels- and Geschäftsverkehr. Ädonnementsprei» ... ö- l> . Mk. ine!. Bringerloh > o Blk.. durch die Post bezogen <- Mk Hede einzelne Nummer 20 Ps. Belegexcniplor iO P'. Gebühre» sur Eplrabeilagen (in Tageblali-Format gesalzt» ohnr Postbe'örberui'g 80 Mk. mit Postbesöiderung 70 Mk. Inleralr 6gespaltene Pelitzeile 20 Ps. Größere Schrillen laut »nl Prci-verzeichniß Tabellarischer u. Zifiei nsap nach höher«, Tari'. tleelamell unter dem Redactions strich die 4qespalt. Zeile bOPi., vor den Hai» ilie» Nachrichten die Kgespaliene Zeile 40 Pi. Inserate sind siet- an die t-ypevition zu senden. — Rabat! wird nicht gegeben. Zahlung pruemiowrirwla oder durch Post nachnahme. Z 85. Dienstag den 26. März 1889. 85. Jahrgang. Amtliche Bekanntmachungen. HolrpSanrkll-vttkaut. von dem Leipziger Forstreviere Burgaue können in diesem Frühjahre durch de» Revlerverwalter Herrn Dirtze in Forsthau» Burgauc bei Leutzsch-Leipzig nachslehenke Holzpflanzen »u den deigesetzten Preise» gegen Baarzahlung oder Nachaayme und vorherige Anmeldung abgegeben werden, al«: Stück- »°hl. Holzart. Höhe iu cm Pr 4 Glück .31>^ eise 4 100 10,000 !. L««d»Slrer: ». Saai-fianzen: 2jährige Eichen, tzusr«. peckuac 25-40 1 2.000 3jährige Lichen, tzuerc. vsckvuo Sjährige Eichen, Euere, rudr« 50—70 1 50 5,000 25-40 — — 8 — 2,000 2jährige Eiche», Euere, pa lustris >20-30 4 5.000 3jährige Rothbuchen, ksgu, »vlvobie» 3jährige Eraueschen,k'rLLMus eiverLriL 25-40 1 3,000 25-40 I 50 5,000 3jährige eschenbl. Ahorn, Leer aexuvcko 60-100 1 25 300 d. Heister u. «llee»Su«e: Eschen, kr»», ercols.. . . 300—500 1 80 800 Linden, Dili» p»rrlloli». . 400-500 1 2ö 100 — 1,000 calisorn. Ahorn, Xcer c«cki- korvieuw 150-200 50 40 1,000 eschenbl Ahorn,Xe«r »«xuocko 100-150 — 2ä 18 — 400 « « » 240-400 — 40 30 — 2.000 Birke», Lstul» »lda . . . 150-200 — 10 12 — 10,000 » » » U10-I25 — — 8 — 8.000 II. RetzeltzSlzer: Fichten ni.Balleu^die« ercel». 30-40 5 8.000 < O B » » 50—60 — — 12 — 5,000 B » B » « 75-100 — 50 40 — 500 B « B , » >25—150 — 60 50 — 300 MFG» » 225—300 1 25 >20 — .300 »NB« 325-400 1 50 l30 — Leipzig, am 14. Februar l889. „ Des Rath» Forstdeputatio«. Mtz- lllltl Urknnholr-Allctwn. Mittwoch, den 27 März h. I. sollen von Nach» «ittag» 8 Uhr an die im Forstreviere Tonnewitz, Adlh. 8 und 9 ausbereiteten sichtenen und kiefernen Durch sorstungSbölzer, alS: ca. 12 Kiefern- und Fichtenklvtze, 13—25 cm stk. und 3 bis 13 m lang. » 39Fichtenstämme, 12—I4cw Mittensiärke und II w lang, 20 Stück Fich1e»stangen, 6—7 cm stark, 345 - Fichtcii-Derbstangen, 8—9 cm stark, 725 . dergl. 10-12- « 88 - dergl. 13—15- « 67 Rmlr. Fichten- und Kiesern-Rollen, 45 Langbausen von fichtenem und kiefernem Abraum unter den im Termine öffentlich auvhsingenden Bedingungen und der üblichen Anzahlung an den Meistbietenden verkauft werde». Zusammenkunft: auf der Zwenkau« Straße in der Nähe deS Iauck'sckien Dampfhammers. Leipzig, am 18. März 1889. DeS Rath» Forstdeputation. VirlMls - Vekanntwachung. Gestohlen wurden laut vier ernaiterer Anreiae: 1) eine olle silberne iktzlinveruhr mit Sekunde, qravirter Rück seit« mit wavpenShnlichem «chüdcheu und der Fabrik-Nummer 29,547, am 28. v. M; 2) ein Neaenmantel mit Taille von dunklem, blaucarrirtem Stoff mit schwarzem Sommetkrogen und einer Reihe Stofsknöpsrn, am 24 v. M.; 3) eine 100-Mark «Note, am 5. d. M.: 4) «in Lraakarb, klein, »e», sigairl: „ll. L. 20", darin s Lützen» weihe und 3 Lotzen» graue nene Handtücher und - Lntzeu» ueue Wischtücher» „k. VV." im Monograinm gez., am 18. d. M.; 5) ein Winterüterzteder von dunkelbraunem, geripptem Stoff, mit buntseidenem Bermel- und grauem Schooß-Futter mit rothen und gelben Streifen, Snmmetkragen und darunter die Firma kerl- dolck». ein Ttzermameter und ein roihseidenes Taschentuch, am 16. d. M: S) ein Winterüderztetzer. ziemlich neu. oliofarbig, mit einer Reihe braunen Sleinnußknöpien mit verdeckter Batterie, schwarzem Sammetkragen, grauem, arohcarrirtem Schooh-Futier, mit braunen Stressen und sitimarz-weih- und rothgestreistem Aermelsutler, am 17. d. M.; 7) eine Echleis-Maschtue (sogen, italienische) mit dazu gehörigem Werkzeug, alt: em Schleifstein. 3 Polirfteiue, 3 Zangen und 2 Hammer, am 18. d. M; 8) rin Anzug (Rock, Hose und Weste) au« schwarzem, geriestem Kammgaruftcff, m» emrr Reihe überiponnrnen Knöpfen und Borden rinsossung am Rock, ein Anzug (Rock. Hose und Weste) au« dunkel grünem Kammgarnstoff, mit einer Reih« überspoanene, Kuöpse» und Bordrneiusaffunq am Nock, vom 17. bi« 18. d. M.: S) rinr Pserde-Lecke» grauwollen, mit blauen und «eiste» Streife», am 18. d. M.; 10) ein halbe« ousgeschlechletes kchtuetu mit dem Zeichen ,,-Udrvedt 157", circa 34 Kilo schwer, am 21. d. M.; 11) ein visamwammen-stutter. seit Ende vorige» Jahre»; 12) eine Kaftenkarre. aus dem Boden Nil» „k." und ringe- branntem „11." gezeickinet, vom 18. bi« 19. d. M.; 13) eine silberne Vylinveruhr ohne Goldrand mit Sekunde und Etatzlkette N»I Lomvoß. ein Paar ziemlich neue Ltasihasen von brouugrwürirllem Stoff mt braunen Stein,ußknöpse», eine Weste von blauem Stoff mti weistem Futter und schwarzen Hornknöpsen und ein Paar Hrrren-Sttrsrlrtten mn Tovpelsohle». Gnmnilzng und Knövtchen an den Seilen, am 21. d M; 14) eine silberne gylinverntzr mit Sekunde und kranzart gee Verzierung aus der Rucki-ne, sowie eckigem Wovpen mit eingeke,hellem „0" und anhänaender Nlckcltrttr m» Me»ai>«N in Hnseiseniorm, am 24. d M : 1b) ein Wiuterüderzietzer von dunkelgrünem. glattem Stoff, mit schwarzem Sammetkragen, schwarzin Hornknöpsen, gelbem Futlcr mit schwarzen Stresse», sowie schwarzer Bordeneinioffung, am 24. d. M. Etwaige Wahrnehmungen über de« Verblieb der gestohlenen Gegenstand« oder über den Thstter stn» ungeiSnm» b«i „terer Lriminoi.ttdtheilnng zur Anzeige zu bringe». Leipzig, »,» »5 VUrz 1SSV. La« »aktzeiamt »er «te»1 Lei,,,, Ae«»sch»»id»«. vr l Wegen vorzunebmeiikcr MacadainislrungSarbeiten wird dt« Gutevbergstrast« von Mittwoch, de« 27. diese» Monat» ab auf die Dauer vo» 10—12 Tagen ftir de« gesa««ten Fährverkehr gesperrt. Leipzig, den 25. März 1889. Der Rath der Stadt Leipzig. IX. 2300. Ör. Georgi. Hrnnig. Städtische Sparkasse beleiht Werthpapiere unter günstige« Bedingungen. Leipzig, den 14. Januar 1889. Die Spareaffen»Dep«tatio«. Selen«»««»»«!,«,,«. Sonnabend, den 30. Mürz a. o., von Vormittag! 10 Uhr an sollen im Bureau de- Proviant-Amte- Leipzig — Pleisteuburg, ThurmhauS, kl. Llage — 1 Partie Raggenkleie un» Sehrmehl. LOS Stück unbrauchharr Magaztusicke, verschiedene dergleichen alle Javentarien und Baumaterialien öffentlich an den Meistbietenden gegen sofortige baare Bezahlung Leipzig, am 1Ü. Mär, 1889 Königliche« Pra»ia«t-Amt. OeKenlIiirke llanltelslekranstalt. vis Xowslckuiur rou ll»oä>»ng»l«krltag«a, reslLbo tcomweucks Osker» iu äis ?rttd- vcker kinedmiltagneurs« cker l,«t>rlingn- udtkeiluog «intrnteu »olleu, «rdillet sieb cknr Vutsrrvioknete >u cker 2eit rom 26. dl» mit 2V. U»rn. Vormittag» roa Iv di» 12 vbr, Mowdgllck uuter persvuUeoer Vornlelluvg; cknr Xnru- welckeocken äured idr« vsrreu kriueipal«. v»n Istrt« 8cdul- reuguiss ocker äia OausarUit« cke« LeklUnrs int bei ckienor Oele^so- beic vorrnlegea. IVüIireuck cker xecknektsv 2«it srsrckeu auch Xuwnlckuu^sn kür cken eivjUkrigan taedvinneonadaktlledeu Oursnn «ukgsgeo- ^soomweu, an reoiebow »ich U»»«>aog»lodrllagv dntdnüigoo iiSuueo, ckio iw 8«nitre ck«s ^eu«rii»«, für cki« Minnnnnchnktlieh» 6ekhhizrull8 nnm 8io)4hrizr-Vr«i>^>lUzeoock>ei>»ts nülck. llaierrivdt 10 8tuackeu reücdontlied. Sokalgelck 90 -81 veiprig, iw Liier 1869. Oarl IVolkraw, vireotor. Oesterreich-Ungarn. ES ist eine tiefgehende Bewegung, welche gegenwärtig Lestcrreich-Ungarn ersaßt hat und die wir al» drn Kampk zwischen deutschem und slawischem Wese» in Oesterreich und zwischen Deulfchthum und Magyarenlhum in Ungarn be zeichne» wüsten. Zwei Reden sind e», welche die im Kampfe begr'ffene» Gegensätze scharf hervortreten lasten: die eine hat der deutschliberale Abgeordnete Dumrcicher am Sonnabend im österreichischen Abgeordnetenhause gehalten, die andere der Führer der Opposition im ungarischen Abgeordneten- Hause. Ugrou. Dumreicher sagte: Die Regierung bekenne sich zu dcm Irrglauben, daß Oesterreich, da cS nicht mehr die erste deutsche Macht sein könne, die zweite slawische Macht werden müsse. Wehe aber drn Staatsmännern, die solche Politik trieben; denn bei dem Bersnchc, eine hervorragende Rolle in der slawischen Welt zu spielen, könne Oesterreich daS Schick sal nicht erspart bleiben, das e« in Italien und Deutsch land erfahren habe. Die Bedenklichkeit solchen Versuches werde noch erhöht durch die Haltnng deS Klenkaiis- niuS, welcher die slawische Politik unterstütze und mit ihrer Hilfe die Macht in die Hände zu bekommen hoffe. Der ungarische Abgeordnete von der äußerste» Linken, Ugron, sagte an demselben Tage bei Bekämpfung deS tz. 25 deS Webrgesetzkö: Es werde binnen Kurzem nicht einmal in Oesterreich mehr möglich sein, die denlsche Sprache in der Armee zu erhalten, geschweige denn in Ungarn; denn ein durchaus dcnlscbeS Eiöleilbanien müßte früher oder später die ganze Monarchie zum Vasallen und Schleppenträger deS deutschen Reiches degradiren. Also in Oesterreich wie in Ungarn die gleiche Feindschaft gegen deutsches Wesen und deutsche Sprache, in Oesterreich slawische Politik, in Ungarn magyarische, ober seltsamer Weise die Magyaren mit geringen Ausnahmen, trotz ibrer Gegnerschaft gegen das Deutschlbum erklärte Anhänger deS Dreibundes. In Oesterreich ist eine gleiche Vorliebe für diese» Bündniß bei den Vertretern der slawischen Politik nicht zu finken, vielmehr sind die Czcchen Gegner de- Drei Hundes, während die Polen sich in diesem Punclc neutral verhalle» und dadurch die auswärtige Politik der Negierung ermöglichen. Die Verwirrung wirb noch größer durch die Bewegung für die consessionclle Schule, welche der Licchlrn- stein'scbe Antrag erzeugt hat. Hierbei sehen wir Deutschliberale mit Iungczecken gegen Ultromonlane zusainmenstebe». eine Erscheinung, welche sonst noch nicht beobachlel worden ist. Die Schwierigkeiten wachsen in demselben Maße, wie sich die Nationalilälenpolilik in Oesterreich-Ungarn auSvchnt und an Einfluß gewinnt. Die Armee ist daS einzige gemeinsame Band, welche» die beiden Reich-Hälstcn vereinigt, und aus dieser Gemeinschaft beraus gestaltet sich die autwärtige Politik, welche noch aus der alten ursprünglichen österreichischen Grundlage ruht und dgWuS allein ihre Kraft saugt. Es ist der österreichische Staatsgedanke, welcher von der Pflege deutschen Weiens und dealscher Sprache unzertrennbar ist. Die flvrderalisten wollen davon nicht- wisse», ihnen liegt ihre Nationalität mehr am Herzen alS die Wohlfahrt res Ge sammtstaates, sie wollen Ungarn magyarisiren und Böhnirn czechisch machen. Die Ungarn kennen keinen Kaiser von Oesterreich, sondern nur einen König von Ungar», und die Czechen wollen au- dem Kaiser von Oesterreich einen König von Böhmen formen, der Böhmen da» gleiche Sonderdasei» ermöglich! wie Ungarn. Als Gras Echönbor» Minister wurde, erinnerte man sich sogleich, daß dirscr böhmische Edelmann sich für die Krönung des KailreS von Oesterreich zum König vo» Böhmen aus- geiprcchr» balle, und tie Ezechen schmeichelten sich mit der Hoffnung, daß kiese Krönung nur noch eine Frage der Zeit sei. während das ossiciöse ..Wiener Frewdenblatt" laut er klärte, daß Graf Schönborn ibm al- Minister nur dann willkommen sein werde, wenn er mit seiner Veraangrnhrit breche und sich aus den Boden der Tbatsachen stelle. Man bat denn auch bisher nicht gehört, daß Gras Schönborn al» Nachfolger Prazak'« «in« noch radicnler« czechisch« Politil triib« als sein vor>«ng»r. ab,, dl« Erwartungen der Ezechen i»d dadurch »ichl hcrabgestimmt, sie halten die Blicke unaus gesetzt aus die Zukunft gerichtet und Hessen von ihr daS H.'it. Sebr beachlen-wcrth sind die Bemerkungen, welche der österreichische LanteSverth«>digu»gSini»ister vo» WelserSbeimö bei der Budgelberalhiing im österreichischen Abgeordnetenhause über daS Webrgesrtz gemacht hat. Er bezeichncle die Erhöhung de« Bildungsgrade- der Einjährig-Freiwilligen alS den Haupt- weck des Gesetzes. Die Schwierigkeiten, welche die Verschieden heit der Sprache verursache, hätten stet» Berücksichtigung gesunden und würden sie auch ferner sinken, indem einerseilS die Kenntniß der Dienstsprache in einem de» inilitc»ristben Anforderungen genügende» Maße verlangt, andererseits aber gestattet werde, daß die anderen Nationalitäten sich auch ihrer Muttersprache bedienen könnte». Man erinnert sich dabei der Berminderiing der Zahl der Reserveossiciere czechncher Nationalität, weil kein hinreichender Ersatz von solchen Ossicier- aspirantcn vorhanden, welche der deutschen Sprache mächtig waren. Die Erklärungen de- LandeSvertbeibigungSmiiiisterS zeigen, daß diese Schwierigkeit nicht nur sortbesteht, sondern daß ie inzwischen noch größer geworben ist lind wenn man damit die Rede de- Magyaren Ugro» vergleicht, so kann man sich des Gedankens nicht erwehren, daß seine Besürchtungen Wege» Ausrechlhaltung der Armeesprache in Ei-leithainen nicht ganz grundlos sind. Der ReichSkriegSniiiiister Gras Bylandl-Rheytt st stets mit größter Entschiedenbeit für die deutsche Armee- prache eingetrele», und sein Nachfolger Baur scheint ihm darin nichts nachzugeben, aber die Verhällnisie sind stärker al- die Menscheii. und wenn die Kämpfe »in die Armeesprache in der Weise sich sortsrtzc», wie daS i» den letzten Jahre» geschehe» ist, bann muß früher oder später da- Föderalivsystcm auch aus die Armee ausgedehnt werde». Es sind nun bald zehn Jahre, daß Gras Taasse die öster reichische Politik i», sogenannten versöhnenden Sinne leitet, vou Versöhnung ist aber nichts zu spüren, woht aber von Entfremdung der übrige» Nativnaliläten von der deutschen und vom Wachse» deS Geistes der Zwietracht. Jetzt Witt man in Böhnie» zur KreiSeinIheilung zurück- kchre». und Plencr hat die Ziehung nationaler Grenzen r» Vorschlag gebracht, um aus diesem Wege den gestörte» Land frieden herzuslellen. DaS sind geiuzß keine Errungenschastc», aus welche daS Ministerium Taasse stolz sein kann. Die Deutschen meide» den böhmische» Laudlag, die Ezechisirung Böhmens macht Fortschritte, unv j-tzl ist ma» bereits so weit, vollständige Absonderung vrr beiden Nalionaliläte» um de« lieben Friedens willen vorzuncbmen. Die Streitig keiten in Ungarn wegen deS Wehrgesetzc« sind aus die Bersöhnungspolitik de- Grasen Taasse als ihren letzte» Grund zurückzusiihren. DaS Beispiel der Zwietracht, welche» E>-leilbai»e» seit zehn Jahren giebt. hat auch aus Ungarn seine Wirkungen geäußert, die Magyaren sind dadurch m ihrer Gegnerschaft gegen deutsche» Wese» unv deutsche Sprache bestärkt worden. und wenn auch der ungarische Reichslag in seiner großen Mehrheit aus Seiten deS Dreibundes steht, so sind doch die sorlwähreiidc» Angr-fse gegen tculsche Lcrhällnillc und Sprache, welche die Verhandlungen über das Wehrgcsetz mit sich gebracht habe», nicht dazu geeignel, die Sympalhie Deutschland« für Ungarn zu erhöhen. So ver schieben auch die Verhältnisse >n den beide» RcichShälstcn sind, so kann sich doch keine derselbe» von dem Strebe» IvS- machen, die Wohlfahrt und daS Gedeihen oer Gesamml- monarchie zu fördern. Wein, also das Bindemittel, welches die beiden Halsten zusammenhält, von Jahr zu Jahr schwächer ivird, dann kann der Tag nicht auüblciben, an welche»! cS seine Kraft gänzlich verliert unv dieser Tag würde sür Oesterreich-Ungarn verhangnißvoll sein. Leipzig 26. März. * In einige» Zeitungen fand sich die Meldung, daß der Kaiser in nächster Zeit zum Besuche des Prinzregenleu nach Brau »schweig kommen werde, und zwar, wie angegeben wurde, am 8. Mai, dein Geburtstage ve» Regenten. Der »Post" gebt aus Braun schweig die Nachricht z», daß da selbst wobt solche Gerüchte >m Umlans sind, dieselbe» aber bisher durchaus keine» Glauben gesunde» haben, zumal sich auch daS amtliche Blatt »och jeder Aeußerung hierüber e»t- balle. Jedenfalls würde aber vie Stadt eine verbürgte Nack' richt vom Besuche deS Kaisers mit Jubel begrüßen nnd ihr Möglichste« lbiin, bem Kaiser einen glänzenden Empfang zu bereiten. * Der Kriegöminister General Bronsart von Schcl- lendorss lrilt in den näckslci» Tagen eine Urlaubsreife an und begiebt sich zum Curgebrauch narb Karlsbad. In Neichs- lagSkreisen nimmt man an, daß der KriegSminister von seinen, Amte zurückkrilt; eS wird bekauplet, er werde die Pensioni- rung der Uebernahme eine- ArmeecommandoS vorziehen. * AuS Weimar, 24. März, wird unS geschrieben: Im Landtag de- Großherzoqtlniin- ist e- in den beiden letzte» Sitzungen, der 17. und 18., vpi» 22. und 23. März recht heiß he, gegangen. <1- waren besonder drei Geieyentwürse. über welche die Aneschiißberichte erstattet wurden, an welche sich jedesmal e, e ein gehende und heftige Debatte knüpfte. So geschah dies zunächst b i dtin Bericht de- Ausichusje- sür Berwallunq-gcsetzgebiing über den Entwurs eines Russührungsge setze» zum Reichsgei'etze vom 23. Juni 188(1 über die Abwehr und Unterdrückung der Viehseuchen. Da- zur Zeit gütige Gesetz. 1861 proviiorilch er lassen, dann genehmigt, sollte 1884, 1888 wie 1888 zn einer andern rndgiltigen Gestalt gebracht werden; dies geschah aber nicht Die jetzt einqebrachte Vorlage der Regierung kam an» vorgestern zur Erledigung. Da» Gesetz erhielt verichiedene Aenderungen. die der Ausschuß sür dringlich erardte» halte. Es würbe hier zu weit führen, aus die Linzelberalbunq der 38 Paragraphen de- Aeletz-s einz»- gehen, und es lei nur erwähn!, daß tue einfache jährliche Ab gabe von 5 ^ sür jedes Stück Rindvieh nach guiachilichem Gehör mit Höihfter Genehmigung bis höchstens aus das Vier lache erhöh! werden kann (dir Regierung verlangte nur „da- Doppelte" als Marnnum) und daß ichon dann die ferneren Zinserträge des Reserve iondS sür die Rnidviehbesitz-r zur Bestreitung der lau sende» Verwalt,ingskosten »nd Enl>ckädigungei, verwendet werden sollen, wen» der Fond» aus 50000 .31 aiigewachsen ist (die Regie rung batik lOOOOO Höhe verlangt). Der R-serv-sondS sür die R'ndriehbes,tz<r betrögi, wie aus dem Aussä-ußber-cht zu ersehe» zur Zeit ca. 15 830 ^ (der sür die Pserdedesitzer ca. 2300!» » die alljährlich sür die Berbondscaffe zu erhebende einmalige Abgabe ca 3850 tbezw 3750) Das Gesetz wurde mit den Aenderunqen angenommen gegen 4 Stimmen. Abqel ehiit wurden Aniräge. die sich aiiichlossen und die Verlage eines Gesetzeniwurss über Ver- sich-rnng de- Rindviehes geaen Milzbrand wü'schien. — Danach wurde d-r Entwurf eine«Nachtrags zw» Gesetze von, gl.Deeembre 1883, betreffend die Haltnng der Zuchistlere. angenomnien. nach, dem auch hier die 6 Paragraphen rtniae Aenderunaen erlitten batten. Dl» btsharlgen Betlrekungen »ur Hebung der R ndviedzucht darch K»r,ug der guchistte« nnd durch Ksrvtkbtnd« sind hlnier den Erwartungen zurückgeblieben. Es wurde gleichzeitig der Staat-- rrgiernng zur Genehmigung von Unterstützungen behüt» der in erster Aussührnng de- vorliegenden Gesetzes zu vewiikenden Neuanschaffung von Zuchlstieren ein Betrag bi- zu 50000 vorhandenen Neberjchüssen zur Verfügung gestellt. — In sen er gestrigen Sitzung beichästigte sich der Landtag zunächst mit dem B richt des Finanz ausichusseS z» dem Minislenaldecret über den «.'»nvurj eines drillen Nachtrags zum Gesetze über die Besold»» n und Alter», zulage» der VolkSschullehrer vom 24. Juni 1874. Diese Vorlage, welche einen weiteren segensreichen Sännt aus dem Wege der Au'blsskiling der materiellen Lage der Lehrir bedeutet, wurde bei der erste» Lesung wie auch gestern sympathisch ausgenommen, und der Finanzausichub schlug auch die Annahme vor mti der eventuelle» Aenderung, daß der al» sünsle Alierszulage vorgeschlageve Betrag von 150 .31 bereits aus die bestellende brüte und vierte Zulage mit 50, bez. 100 ./( venheüt werde, aber eS ergäbe» sich in der eingehende», langdauernden Debatte derartige Meinungs- vcrschicdeiiheilen über die Vertheilung der Zulage», laß schließlich die Vorlage an den Ausschuß zur nochmaligen Durä, beralhung zurückverwiese» wurde. — Die folgende Beralhunq einiger Capücl des Etats (18—19) ergab deren Annahme mil einigen Aenderungen. — Ein Gesuch von Eisenacher Einwohnern um Anlegung einer Eisenbahnhallestclle an der Ärsiseile EisrnachS wurde nicht berücksichtigt. * Die »Straßburger Post" schreibt: Der kaiserliche Statthalter Fürst Elodmig v. Hohenlohe-SchilliiigS- surst wirb am 3l. Marz 70 Jahre alt. Wie ma» uns vo» mebreren Seite» millhcckl, werde» bereits a» verschiedene» Orle» i» Elsaß-Lotbringe» Veranslallungc» getroffen, diese» bedeutungsvolle» Tag >>u Lebe» des ManneS, der a» Stelle Sr. Majestät hier »u Laute ein gerechtes, mildes und doch riilschtebeue» Scepler führt, festlich zu begeben. Aber auch in Alltkulschlaud und im Auölandr, inlonterb ik i» der keltischen Eoloiiie in Pari» wird ma», deß sind wir sicher, am 31. März allüberall deS hochverdienten Staatsmannes in Verebrung, Aiibäiiglichkcil und Thcilnabmc gedenke», der als Minister und Diplomat sein Leben kein öss-iillickien Dienste mil reiche», Erfolge geweiht hat und jetzt in einem Aller, in welchem niaiichcr Jüngere, dem natürliche» Rubebedülsniß »achgebend, sich bercilS in toS otium cum ckignitalo zurückgezogen hat, »och mit voller Schaffenskraft an der Loiting der schwierigsten Ausgabe arbeitet, welche da» teuljche Reich in seiner Wesl- mark zu erfüllen hat. * * * Der „Budapestcr Eorrkspontcnz" zusolgc ivird Kaiser Franz Joseph wahrscheinlich !»> Lauf- des Monalö Mai den Kaiser Wilhelm i» Berti» besuche». * In mehreren Bezirken Galiziens bcrrscht die egyp- lische A» gen krau k he i l in epidcniischer Weise, und in Folge dessen ist tie Besorgniß entstanden, daß sich diese ge sährlickic »nb schwer anSrellbare Krankheit t» die Reihe der in diesen Bezine» garnisonirente» Trupp»Iheüe einschlejkbei, könnte. Gras Taasse bat die Lnnberger Slaltl'atleiei zur schleunigsten Vorkehrung der encrgischeNen Sch»tz»iaßregel» augcwicse» Insbesondere ist dni 'Behörden eingesck'äii' worden, dafür Sorge zu tragen, daß »ichl durch augenkranl' R-crnlcn oder Reservisten die Ep.deiiuo »i die Armee ver schleppt werde. * Zn den serbischen Aiigclegenhcitc» schreibt der ossiciöse Berliner Eorrespoudenl der „Politischen Eorrespondenz": Die Nachricht vo» der Ab da» Inn g des .Königs Miln» ist den vniiilawisiiich,!, .greise» Rußlands und den rnsst'ph !ea Nreisen in den Balkanländern offenbar dnräiaus »»ciivarlit g feiii ii-n. Die- selbcii sliiiniilen daher in ihrer Presse zunächst eni grosses Truimph- geschrei an und suchten die brnibignideii Sliiinnrn d-r drnlsche» »nd östcrreichnchen Presse als olsüiöi. öacke d>rz»»ell-n>. Daß es sich nicht ui» eine» Sieg der rnisovl i e». i'ansbnviniiäi» Politik in Seibirn handelte, dastie svnchl ichon d e llnilinnd, das; die Nbsichi des Königs M lan in Wien nnd Berlin lan-in vorher bekannt war und daß inan dort dem koniiiirnden Ereignis; mn Ruhe entgegen sah. Die panslawistische» .»leise und ihre Presse habt» denn auch ihr Freudengeichrei beieüs bedeutend l rradgrsi,,»,»>. In Länder», wie in der Tnrkri und in Bulgarien. Ivo man eine Zunahme panüa- wistischerEinflüsse in Serbien »nr ungern sehen tvnrde, schon nnl Rück sicht aus die Eomplieatione», die sich daraus ergebe» könnte», lat nian sich mil der neuen Lage der Dnige auch bereu - abgelundcn »nd sieht dieselbe» »nt derselben Ruhe an. wie dies vom Aujaiig an in dea besser insormirlen polnischen Ureisen LöienS und Berlins der Fall war. Spccitll hier in Berlin sagt »ia» sich, daß vernünftige lerbijche Staat-iiiälincr — als solche dnisc» ivohl »in vollem Rech; die jetzigen Regenten angrselcn werde» — niemals eine direel anliöile,reichlich- Polilik verjolgcn könne», wenn si- nicht z» Verrälhein an ihrem eigenen Balerlandc werde» wollen. Dies ist aber von lo erprobl-» serl»'chen Patrioten, wie einem Ristitsch, Prolitsch, Beliniai kovitsch, me und innimer anzunehiiien. Für den j-tz'gen Moment sieht ma» in allen unieren insormirlen und maßgebenden 1t'eisen keinerlei Gefahr m der in Serbien g - schaffen--» Lage. Wen» man überhaupt mit der fernere» Zukunft rechne» wül, iv könnte nur E-n Pnnct als bedenklich crjch-ine,!, gegen dejje» Einirete» die Anwesenheit des Königs Milan in Belgrad eme sickiere Garaiiiic -ad: wir meinen die Rückkehr der .Königin Naialie. D e Nach,ach!.„ der Zeitungen nnd auch die sonstigen Informationen, die den hie;,gen polilüchen Kreisen zugegangen sind, scheine» aber diese EveniiialNäl auch unter dee Rkgentichaii anszu- ichlieiikii. Das Inierrisr der Regenlen. sowohl ihr p iiünlichcs, ,i!S ihr polnisches, ivcnt sie daran; hin, sich die z» Inlri.gren genc,gle Frau seinmballc». Besonders angenehm hat hier bei de»>rnigc» Personen, die iml den inneicn Vcri-allniffcii SeibienS speeicll verlraul sind.die ErncnauilgdeSOberslenGiuri t j ä> zni» ila legsmiiiisterberuhtl. Dieicr luchiigc Loldal. der nur das Inieieije leine - Dienstes kennt, hat lange Zeir nniee dem Regenten Beliniai komisch gedient, man niinnil hier »», oas; iae ioll-aiijchcn Tugenden des Borges tzie» aus den Schüler üliergegaiigen iind. -o lange sich die Arai.-e in solchen .--.'änden besiiidct, wird all,» Intiigiic» dery-nigen Elemenle ia Serbien, die am Uiiiricdc» ein Inteiesse habe» und gerne im Dinben siichen möchttii, ei» fester Riegel vorgeschobeii sein. — D>eie Ileberzeuguiig, so lagt man hier, wird auch dort Wurzel fassen, wo man das ruhige Unheil der denlschen Presse über die neuesten Volgnngc in Belgrad onläiiglich als ein erlunsteltes, niäg ansrichlig qeinemteS aniehe» oder wenlgstcns darstellea ivollie. Die Anjichi, daß die Ri-lie unserer politischen lireiic angesichls drr 'Abdanlnn-i des itviiigs Milan eine wahre und auiiichligc ist, jängt aii. sich auch in der insstlch.» Presse B h» zu brechen, und das ..Journal de Ll P'-ler.-bonibai stä, den» nnch dazu herbeigelaffc», der deuiich-a Preise »>---r ihre Li lliin inahi»- z» der irrbiichc» Krists ein Wo!,luerl>aliuug.-.zeug»iß onSzustellen. * Nach Berichte» aus Konslantinopel ist man in linkisch i> R-giernngskrclscii mit der Lage der Dinge ans Kreta höchlich nnzujriedeii Die dorther einlaiigeiivcn Nach richten ügiialisirrn eine Z iiiabme der Verbreche» >»id der blutige» Rnbestörunge», >ow>c eine allgemeine Aufregung. Letztere wirk allerdings dadurch erklärlich, daß die kirleiistsche Bevölkerung geaenwarlig eme Periode besonders iiikeiisiver pclil.sck-cr Tl aligkcil dnrchmacht. iiidei» an, .3. Fcbinar k-e Wahlen der Dciiicgeroiikeii ni d am ,3 Mar; jenr sür die Delegirte» ersten Grades staklsande», welche lcriifeii sind, am 3 Avril die Wahlen der Mikg'i«:cr der Nalicnalversamm- ln»g vorzuiishmr». NichlsdestowtN'ger brdauctl inan in den
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