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Dresdner neueste Nachrichten : 11.04.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-04-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-192804114
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19280411
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19280411
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1928
- Monat1928-04
- Tag1928-04-11
- Monat1928-04
- Jahr1928
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 11.04.1928
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Zxksyner Neuefte Nachrichten , ilt » kkftoFF - . . « oßf i n »vor - kkik «»-ws.»-0,so·-Zk2kk. KissefmzhÆ Unabhangsqe Tageszetiung W Häksffsää EIN-PMB W immäkkiitshluzßsäniczstklionellenvfexiå il? tgtå bråik lgfeåstz R«.;1)k» qu . - . . ppsthezug fiik Monat Mpkgdeß.-M.-J IlükddtechTxPåchlmgszÆ qu ~-.-9re ge k r u ) abenanzelgen iOdI-- v J d si Z i monatlich öKk.l5. Kreuzan en ungen: ncm wö en 1,1 .-« hf s i 0,30 Ist-M- - C » Ib »:,59p-»»» W ,«,3· Msgzsnksgf ggekzgzmmnzknwkxsdgzk m i an cs- Un U U Wes es Uns ISFRlMEinzelnnmmekloß.-Pf.,Øksäkskåosnslsxspt Reduktion, Verlag und Vanpfgefchöftssieue Dkesveu-A.,Ferdinandsik. 4 o: Feknmfx 1 4 194- 20 024- 22 981. 27 982- 22 983 · Telegk.:9leuesie Dresden · Posifcheckz Dresden 2060 Rlchfveklangte Cknfendungen ohne Rückpokto werden weder surückgesands amä aufhewahrt - Im solle höherer Gewalt. Beniebiflömng oder Streits hab-n unsre Bezichek keinen Anspruch qui Rachltefekung oder Cestcfttmg des Mispktkbslldev CWOW N— . - M. 85 Mittwoch, 11. April 1928 xxxvs. Jahrg. in Rom Reparaiionsbefprechungeu und Ballanfmgen Franzöfifche Furchi vor neuen iiaiienifchen Eximiouren im Osten Zaleskäs plötzliche Romfahrck Telegramm unsres Korrespondenten ch. Paris, 10. April Das Hauptiniereife der hiesigen politischen Kreise hat sich über die Ostertage den diplomatifchen Be sprechungen in Rom zugewendet, wo. außer dem Reichsfinanzmimfter DI-. Köhler und dem General agenten Parker Gjlliert auch die Aufzenminifter Ungarns und Pnlcns zu mehr oder weniger offizi eilen Besprechungen mit Mussoliui ein-getroffen find. Der . gleichzeitigcn Anwesenheit Dr. Köhlcts nnd Parkcr Gilbcrts wird große Bedeutung beigemessen. Man glaubt all gemein, daß dieses Zusammentreffen nach den Be sprechungen, die Parker Gillsert in London nud Paris geführt hat, nicht zusallia sei. Ja, man inisst den Ver handlungen Parker Gillserts und Dr. Fidhlers iuit Volpi sogar den Charakter einer kleinen italienisch dentskhsameritaniskhen linanzkonserenz bei, die sich mit-- dem-- -Wiedergutnrakhiiiigs- nnd dem Kriegs fchuldenproblem besasxt Trotzdem tritt das Interesse an diesen Verhandlungen zurück hinter der Aufmerk samkeit, die dem Besuch des polniskhen Außenministers Zaleski in Italien gilt. In linksstehenden Kreisen ist man iiber die Unter handlungen des Polniskhen Aussentntniiters sehr miß trauisch geworden. Man spricht nicht nur von der Möglichkeit eines italienisch-vplniichen Vertranes. sondern es heißt ankl), Muisolini bereite eine mu sassende, gegen Juguslaioien, die Tskhcrl)o-Sloitsal·ei und Oesterreich gerichtete Aktion nor. In seinen liirzlikhen Besprechunan mit Gras Bethleu und Titnlescn habe der italienische Dittator sich die Unterstützung Ungarn-»- und Eiiumiinieus zu sichern versucht und wolle nun aukls noch Polen bemean, sikls dieser Gruupiernna anzuschließen Eine solche Taktik würde natürlich iu Frankreich starkes Mißfallen er regen; denn die französissche Regierung ist durch Biindnlsverttiige und Militärabkomnien sowohl mit Jugoslawien nnd der Tsihekthlowakei als auch mit Polen gebunden. Die plötzliche Reife Zaleikis nackt Rom hat daher in Paris starkes Befremden ver ursacht, undman fragt sich. ob Polen gegen Frank reich nicht ein doppeln-s Spiel treibe und an einer Kombination teilnehmen wolle, die a eg en einen andern Berbiindeten Frankreichs gerichtet ist. Be sonders in linksstehenden Blättern kommen derartige Bedenken zum Ansdrtick, die noch durch die Furcht ge steigert werden, daß die Londoner Regierung die Pläne Mnssoliuis im gabe der Obligationen muß deshalb zu einem Knrse von 70 Prozent erfolgen, um der ersten Anleihe gleichwertig zu sein. Auch zu diesem Kurse würde aber kaum ein wirklich großer Betrag Unter zubringcn sein, da die beiden Einissionen sich gegen seitig drücken würden. Der Londoner dianitalmarlt wiirde dabei einen guten Teil des Schadens zu tragen haben, so daß der Widerstand Englands gegen diesen Plan schon daraus verständlich wird. Aus einen andern Gesichtspunkt» den wir bereits nor einigen Tagen dargestellt haben, macht heute der diplomatische Korrespondent des »Dann Telegrapl)« aufmerksam. Die Herabsetzung der deutschen New-rn tionen ohne gleichzeitige Reduktion der alliierten Schulden an Amerika würde dem englischen Steuer zahler eine Summe von etwa 20 Millionen Pfund jährlich kosten. Dr. Köhlers Roms-esse Die amtliche deutsche Auffassung B. Berlin, 10. April. (Eig. Drahtbcricht) An den« Besuch des deutschen Finanz m i n i st e r s l) r. K öh l e r in R o m haben sich uni faugreiche Kombinationen und« Vermutuugen ge knüpft-, dsie vor allem durch die gleichzeitige An wesenheit des Reparatiousageuteu weitere Nahrung erhalten hat. Herrn stöhlers riimiskhen Aufenthalt kommt jedoch, wie man an zuständiger Stelle erkliirt, keinerlei beson d e r e Bedeutung zu. Auf deutscher Seite ist man nicht geneigt, in die seit einigen Wochen wieder entfesselte Debatte um die Reparationen ein zugreifen. Wären tatsächlich wichtige grundlegende neue Beschlüsse in der Frage des Daives-Planes zu . treffen, stünde sonderlich seine Revision bevor, so wäre ja wohl auch Dr. Köhler kaum die ge eignete Persiinlikhkeit, um bei derart weit tragenden Maßnahmen allein die Interessen des Reiches wahrzunehmen Der deutsche Jstnanziniuister hat eine Audieuz beim Papst gehabt, und wird wohl, wie solches den Gepflogenheiten diplomatischer Höflichkeit entspricht, Herrn Mussoliui, dem italienischen Finanzminifter Bolpi und wohl auch dem Reparationsagenteu seinen Besuch (das sist unter dessen geskhehens machen. In dem Besuch aber Anlnsz zu weitergehenden Schlußfolgerungen zu sehen, dürfte zu weit führen. Die Meldung der ~Deutschen Zeituna«, das Finauzministerium plane ein Zuckernionopol zu schaffen, um die Einnahmen daraus den Dann-s- Leistungen zuzuführen, ist in s Reich der Fabel zu verweise n. Die deutschen Leistungen sind durch den Dawes-Plan bereits endgültig geregelt, und es wird sich kaum ein Reichstag finden, der darüber hinaus-zu weiteren Belastungen der deutschen Wirtschaft seine Zustimmung gibt. Die wiederholten Versichernngen von deutscher amtlicher Seite, daß der Aufenthalt Dr. Kühlers in Rom gleichzeitig mit dem des Reva rationsagenien rein auf Zufall beruhe, wird indes auch weiterhin ans Zweifel stoßen. Wie wir noch crgtinzend von andrer Seite erfahren. hat Dir-. Köhler gelegentlich eines Diners mit Parker Gil bert darüber gesprochen, daß er die Osterseiertage in Rom zuzubringcn gedenke. . « - Parker Gilbert seinerseits bat schon seiit länger-er Zeit die Absicht gehabt, Mnssolini auszu suchen, der es offen-bar als eine leise Kränkung emp- » suusden hat, daß der Reparationsagsent, der zu Weih- ; nsachten bekanntlich in Amerika war, darauf nach Lon- i don und später-hin niach Paris und Berlin, nicht aber nach Rom gekommen ist. Es. liegt also in der Natur »der Sache, dasz Parker Gilbert nunmehr das Ver säumte nach-holt. Die Nomsahrt Pariser l Gilberts ist also in erster Linie alseine Höflichkeit zu betrachten. »Daß-dar Reda rationssagenst gewisse Absichten mit diesem Besuche ver folgt, trisst sicherlich zu, doch ist den übrigen amtlichen Kreisen darüber nichtchnsaueres bekannt. Symptome einer reacren Aktioität in der Reim tationdsrage waren ia schon seit einiger Zeit zu be merken. Die In tiatine liegt indess-, wie immer wieder betont werden musi, ans der andern Seite· Deutschland ist vorerst noch Objekt der Ber handlmcgen, nnd ejz lieat, solange nicht konkretere Umrisse der von Parkcr Gilbert acheaten Absichten hervortreten, siit die deutsche Reaiernnq kein Anlaß vor, sich in den Vordergrund der Diskussion zu drängen. . . . gebeinlen nntcrstützr. »Eine- ttalienisch-polnistl)e Annähernng", schreibt ein Blatt, ~trägt eine Spitze gegen lugoslawien nnd würde als ,Drnckmittel« gegen Belgrad verwendet. Zudem steht ein solches Vertragsfnfteni, wie es Mussolini anscheinend ver-wirklichen möchte, in schlechtem Einklang mit dem Völkerbund und könnte unter Umständen das Werk des internationalen Organismus aus gefährliche Weise durchkreuzen. Jedes Unternehmen also, das gegen Geig gerichtet ist, bedeutet in erster Linie eine direkte S edrohung des Friedens nnd in zweiter Linie eine Gefahr siir Frankreich.« « Die rechts-stehenden Blätter machen vorläufig Be schwichiigungsversnche und verneinen die Möglichkeit eines solchen politischen Planes Miissolitiis. Die Gründe für Englands Widerstand Auch feine Schulden sollen herabgesetzt werden Telcgramm unsres Korrespondenten NR London, 10. April Die englische Presse bemüht sich auchweitethin eifrig, die verschiedenartigen Kombinationen ab öUWehtem die von der Rundreise des S)ieparation;z agenten durch Euran ausgingen- Gegeu den be kannten Plan der «Mobilisieruua der deutschen Damit-Obligationen wird setzt das rein finanzielle Argument vorgebracht, das die Finanzwelt schon zur Zeit von Thoiry ausgesprochen hat, daß nämlich die Obligationen überhaupt nicht unterzubringen sind. Die Eisenbahnvbligationcn tragen siins Prozent Zinietr. Die siebenprozentige Daweszulethc wird on den Börsen ungefähr zu part gehandelt. Die-Auss- Eig ritterlicher WaWampf Auch in Ostfachfen? Der Ostergruß des deutsch-rationalen Gpitzmkandidaten Aus Anregung des deutsklmationalen Innen miuisters n. Kendell hatten sich die Parteien auf eine Art non Burgfrieden in der tiariooche ne eiuigt und beschlossen, den eigentlichen Wahltnmpf erst nach Ostern zu beginnen. Gleichzeitig hatten sich führende Männer aller Parteien in der Oeffentlirhteit siir einen möglichst ritterlichen nnd au ständig en W a h l k a m pf eingesetzt Voraussetzung eines solchen ritterlicheu Wahlkampses ist uatiirlich, daß die Vertreter der einzelnen Parteien auch in der größten Hitze des Kampfes nicht die Achtung vor der Meinng des politisch Anders deukeuden net-gessen Tiefen Gedanken hat vor allem die den Deutsch nationalen nahestehende Wochenschriit »Der Teutskhenspiegel« mit folgenden Worten zum Ausdruck gebracht: »Hier stehen sich Volksnenosicn gegenüber-, Kin der derselben Mutter Getmania, beide einer Sprache, einer Seele, einer Kultur-, eines Bodens, einer Wirtschaft, Teilhaber derselben Freuden, derselben Leiden. Das sollte persdnciche Beschimpfung verhindern. Es sollte auch ver hindern, die Verfehlungen nnd Entgleisitngen einzelner den ganzen Parteien verallne meincrnd anzuhängen. Von »vaterlandslosrn Gesellen« sollte ebensowenig gesprochen werden wie davon. dass »ei- kein Vaterland gibt, das Deutschland heiß-M Dem natio na le n Bürger sollte es nicht unmöglich sein, mit dem internationalen Genossen sich in zwangloser Gesellschaft an einen Tisch zu setzen und umgekehrt. Es gilt nicht, die großen Gegner zu ~versöhnen«. Es gilt. die Kampf balm zwischen beiden nnd siir beide sreiznmachen « non allen den kleinen nnd kleinlichen Schikanen.« Es wiire außerordentlich erfreulich, wenn diese Worte überall in allen deutschen Wahlkreisen von allen Agitatoreu und Rednern beberzigt würden. Gewitzigt durch bedenkliche Erfahrungen früherer Wahlkätnpse, muß man z u n ä ch st se h r skeptisch bleiben. Und leider scheinen gerade- im Wahlkreis Ostsachsen die Aussichten auf einen derartig ritterlichen Wahlkamps außerordentlich gering zu sein. Der neu gekiirte Spitzenkandidat der Deutschnationalen, der Obersinauzrat Dr. Bang, hat unmittelbar » nach dem Ende der von seinem frommen Fraktions- » lollegen vorgeschlagenen Burgfriedeuswoche ein-en Ostergruß an seine Wähler veröffentlicht, der in Fett druck an der Spitze der »Denischen Zeitung« erschien und folgenden Wortlaut hat: Wer nicht wählt, wählt links. Wer links wählt. wählt die Knechtichast. WahlpatoleP Sie kann nur heißen: Be freiung, los von der Kriegsschnldltige, los von Verlaillesl Nur radikaler Nationalismns kann nnö retten. » « , Oberfinanztat Um Bang So fafit also Herr Bann die Achtuna vor der Mcimcna des Andersdenkendcn auf. Das ist feine Meinunsa von einem ritterlich-Im anständiaen Wahl kamvf. »Wer links wählt, wählt die Knechtikbaft.« Was heißt das-? sWenn man den Gedanken loaiicb zu Ende denkt. nichts andres, als daß ieder Abaeordnete. der links.von den Deutschnationalen liebt, also jeder von Streiemann bis zu Breiticheid. fiir eine Politik der Knechtichaft eintritt. Wer aber bewußt fiir eine Politik der- Knechtichaft in Deutschland Stint-wann macht. ift ein Lump. Damit find wir dort an aelanat. wo der Kanin der Meinunacn zur ve riö n lichen Hebe wird. Dazu mußten sich also die ostsächsischen Deutsch nationalen in ganz Deutschland nach einem Spitzen kandidaten sür ibren Wablkreis umsehen. Sie scheinen in Ostsachsen selbst keinen Ein acsessenen gesunden zu habe-n, der ihnen prominent genug erschienen wäre. Nach den Berliner Herren Dr. Reichert nnd Dr. Qnaatz soll ietzt Herr Bang die Interessen der Deutschnationalen Sachsens im Reichstag vertreten. Herr Bann, der zwar ans der schönen Stadt Meißen stammt, im übrigen aber von seinersZuaeliörigkeit zu Sachsen schon seit langem keinen Gebrauch mehr macht. Wie wir and zuverlässiger Quelle erfahren-, herrscht vor allein in wirtschaftlichen Kreisen der Dentschnationalen Ostsachsens über die Aufstellung der Kaudidaiuzr Bang eine außerordentlich große Miß stimmung, die sich wahrscheinlich noch auf diesem oder jenem Wege äußern wird. Jmiibrigen wird der Wahltamps ja noch Gelegen heit geben, sich mit Herrn Bang nnd seiner Parole ~Nnr radikaler Natiouatisuius kann nur- retten« auseinander-Zusehen voraus gesetzt, das; die Tentschuationalen diesmal ihre Wiihleroersantmlungen gleich allen andern Parteien in vollster Oessentlikhieit abhalten und nicht hinter l verschlossenen Türen. durch die nur gesiebte Partei initglieder nnd deren Freunde eintreten dürfen. Sch o n jetzt aller mus; die Oessentlichkeit aus den Versuch der Teutschuaiiimalen hingewiesen werden, unter der Parole des radikalcn Natioiialiomus gegen die bisher ein ganzes-s Jahr lang o o n ihnen rnit vertreteue nnd tnitgehilligte Aussen politik Sturm zu laufen. Oin der Regierungs erkliirnng, die der kiieichskanzler Dr. Marx am Z. Februar 1927 namens der gesa mten Reichs regiernng, also auch namens der oier deutsch nationalen Minister nnd ihrer Partei, abgab, heisxt es unter anderm folgendermaßen: ~Neichskanzler nnd Anßenniinister wiirden dem an sie ergangenen Rufe zur liebernahmc ihrer Aemter nicht entsprochen haben, wenn sie nicht durch die gelährten Verhandlungen til-er die Regie rnnggibildimg die feste Gewähr daiiir besäßem daß die Absichten und Ziele der bisheri gen A nszenpolitik von allen Mit gliedern des Kabinetts einmütig ge billigt werden nnd dasz hinter dieser einmiitigen Billignng diejenigen Fraktionen stehen, welche die Regierung unterstütze-n Ja diesem Sinne find alle Mitglieder des Kabinetts einmiitig in dem Entschluß, ans der eingeschlagenen Bahn voranzuschreiten, um durch eine Politik des Rechts und des Friedens und durch den ehrlichen Willen zur Verständigung und zur Zusammenarbeit mit den andern Nationen siir den politischen nnd wirtschastlichen Wiederaufhan Deutschlands und dariiber hinaus Europas zu wirken.« Wenn eine Partei ein Jahr lang, um nartei politische Ziele durchzusehen nnd an die Macht zu kommen, die Vliiszenoolitit Strcienianns vertreten hat und dann inr Wahlkamps von heute ans morgen, um Stimmen zu sangen, aus die andre Seite umschwenkt, so begeht sie einen Betrug an den deut sche n Wä«hle rn. Die Deutschnationalen haben zwölf Monate hindurch mit Stre sema n n Politik getrieben, jetzt im Wahlfauws versuchen sie es wie-der mit ihrem alten Zugmitteh das immer gewählt wird, wenn einem sonst nichts andres einsiillt, nämlich ansStresemannzuschimpfen. . Tiefe Aaitation wird wahrscheinlich um so wilder werden« ie prekärer die taktische Situation der Deutsch nationalen ist. lsirofee Bauernmassen sind der Partei entfreiudet nnd werden zum ersten Male fiir eine nsenaeariindete Bauernoartei stimmen. Hinzn kommt der neue Schlag oon altkonsernativer Seite. Die Berliner konservatioe Parteiorganiisation hat in einem Manifeft an ihre Anhänaer nnd Gesinnnnass sreunde enivsohletn nicht fiir idie Deutschnationalein sondern siir den Viilkiscl)-2iiatiotialen Block zn stimmen. Was Herr Westarp, der im Reichsparteis vorstand der Konservativen sitzt, zu diesem Beschluß der Berliner tinteroraanisation saat. ist bisher noch nicht bekannt geworden. Je schwieriaer aber die taktische Lage der Tentschnationialen werden wird, nm so lauter tönende Vhraien werden mir an hören be kommen, sum so verantwortnniusloser wird aelietzt werden. Eine solche Aaitation nennt der besondere Gesin nunasfrennd des deutsrlmationalen Spitzentandidaten für Ostsachsen, der Landrat v. Hunde-seh auch noch nicht etwa einen Fischfang nach Wähleri stimmen, sondern ~eine"n Kampf unt die Ge winnung der Seele des Wiiblers«. Die Seele des Volkes aber wird niit derartigen Methoden nicht g cw on nen, sondern nur o e rq i fte t. Anf aabe des beionnenen Teiles der öffentlichen Meinung, in etfter Linie aller derer, die an keine bestimmte Partei aebimden find, auf der Linken, in der Mitte wie aus der Rechten, ist es, Front zu machen gegen eine derartige Verqistnna des Wahltainofes. Jeder kann in der Versammlung, in« der. Presse. im Gespräch nnd auf der Straße teilnehmen an dieser öffent Rege leomatife Tätigkeit
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