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Dresdner Nachrichten : 02.02.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-02-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187902022
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18790202
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18790202
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 15-16 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1879
- Monat1879-02
- Tag1879-02-02
- Monat1879-02
- Jahr1879
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- Dresdner Nachrichten : 02.02.1879
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«r. »s. mV. Jahr,»,-. ALL-'SW WWMMU -kr»,»««»» »»rn>0P>,c. >uN»„ 33000 »Ni. -tl» dt« Na«,»»e ,In^» l««dt«r Manu>l-lp„ «dcht lt« dt» »k»,cU«« «cht »e«dt»dltch. 2«s«r»tt».»»n,hm« «ul» »Irt», cho«1ens>,I« »,» »««««»ln Limdur». ve»- Nu. LU,n. 0kl»n,. valrl, >r«»l»u. graulsuil —AAd.Ofatl» in verUn. LkI»H. «t»n. «ami-nr^ Hrnntf,« vk., «NO», chm. — »«»b« » »«. », Ak««ks»'t » »». — «urea», d. U»I »»,r»n lt», ,»M»»«c». ,n V«rt». Dresden. Lvnntag, s. Fedruar 187V Tageökatt für Politik. Unterhaltung,Geschüstsverkchr.Lörsenbtricht,Fremrenliste. Mitrrtacteur: vr. Ln»U Druck und «tgenthum brr Herausgeber: kür daö FeuiU.: R n«Sd» >a ir«r»in»nn. R,t«p-oli IS«>«I»nr«1t In Dresden. vrrantwottl. Redakteur: H«>nrlvt» in Dreßde«. 2»l«i»l« »»r»n> vr«««n. «>«,»« l» » »»» » u», «N»IN»MINI». Ssnnlo»! »I» MN,»,, »» Ubr. 2» Nkultidi nur »n «»»kV »»»««: ,r°,r Nl,I»«r,,ff» «1. » dl» »Ubr. — Der Raum einer »Iv t»,I»,«n v">U«»r tinr» I» PIzr. <klu,kland« tt« Zklle SO Pl-r. >t»k «ar»»it« Iclr d,» » » chicIi>, >»» Srlchrl»»» »»r IultiLl, »Ird ,tq» »»»e»«n. UuswSrllxe »«noncin- »uiirii»c v«n un» unde» «nnnlrr chrnik» und 4cr- >»nkn >nlkr->e« ivlr nur «r,'n N>rLnum«r«»d»» A«I>lun, durch Nr/rt» «arkrn »der V»tt«>nc»d- «lchr klldrn tollen »L PI,«. Anlrrole Iltr »I« Moulo,r Numincr «k«r r»>b einem g'Ina»« dl» P«l»,rlle 20 Plge. Di« WitterungSautsichten nach dem Mcteorol. Bureau zu Leipzig für heute den Z^ebruar lauten: Nuhig, zeitwciscs Avfllärcn, gelegentliche. Schnccfälle, Frost vorerst noch etwas zunehmend 4L -»I» I» «1 L 0 , -ln- u. Vei-Knut lülc-rtrtiratspupierv, pf»nltdrl«f«,/zollen ete Conrad-z , 1 vl1< I>, I'tlnii/» »»-, t»t»„n«n- ,, I» «- SankgoootiitN, I klolilanmtr. 14, xcPvnttb. ä. 8^1 jnnp; aller Ömcix/n». 1Inent^eItI.6onti'oj«6vrVoeIoo»ung »IlerWerrk- pap lero XIIc< »»cd nick üriüslielicw zv.-l?/- vomtollrlvIIvklleVkvvil»«!.! 1 n »VZI, »vi»»ii»«»r»»>», » »IN»»,,»., ,»I,»»,VN- »uu«z,»«;t-vvd>el»ittl, i Lote« Nee Prager- unil ferltlnanlt,tra„k, u «mpüelilt. rur paisan seine Douqnot» in^mleui Oenro, ßlUtceiiäe^Koavi^ ru billigsten kreis^v. ^ Volittsche». Eine stumme Wahl, eine stumme Revolution. Mittelst eines geräuschlos, fast untrüglich arbeitenden Mechanismus hat sich die Ration der Franzosen ein neues Staatsoberhaupt gegeben. Senat und Deputirtenkammer traten zum Kongresse" zusammen, das älteste Mitglied präsidirt, macht vorgeschriebenermahen der Versamm lung in furzen Worten Mittheilung über den Zweck ihres Zusammen tritts und fordert sie auf zur Wahl eines Staatsoberhauptes. Jede Debatte ist untersagt. Niemand hat das Nccht, das Wort zu ergreifen. Ist aber die Wahl vollzogen und das Ergebniß verkündet, dann wandelt sich die stumme Scene in donnernden Zuruf. Jedenfalls verdient eine so lautlos erfolgende Umwälzung in der Person des obersten Staatsbeamten den Vorzug vor jenen revolutionären Akten, unter denen sich sonst in Frankreich ein Regierungswechsel vollzog. K.in Rasseln der Kanonen durch die Straßen, kein Gcneralmarsch, der die Truppen unter das Gewehr ruft, es gab keine Verwundeten und Todten, keine Verhafteten und Deportirten, es gab nicht einmal stürmische Kammerdebatten. Die 'Ration der Franzosen bewahrte denselben Gleichmuth wie ihre Vertreter. Außer der natürlichen Aufregung, welche das Ereigniß als solches Hervorrust, zeigte sich selbst in dem leichtbewrglichen Paris keine Unruhe. Selbst die Börse begleitet« das große Ereigniß nur mit leichten Coursschwankungen von wenigen Centimes. Das Ausland endlich verfolgt den Wechsel in Frankreich mehr niit theilnahinvoller Neugier als mit Erstaunen oder gar Grauen. Die fremden Souveräne werden ihre Botschafter in Paris mit reuen, lediglich formellen Beglaubigungsschreiben bei dem neuen Präsidenten einführen, voill toutl Wesentlich zu diesem rein geschäftsmäßigem Umschwung trug die korrekte und würdige Haltung des abgedankten Marschall-Präsidcnten Mac Mahon bei Nachts um d« zwölfte Stunde verließ der Marschall das Elysce, um in seinem Privathausc zu schlafen. Er verschwindet von der politischen Schaubühne wie durch eine Versenkung. Mit ihm ziehen sich die bonapartistischen uns klerikalen Generale, um derentwillen der Konflikt ausbrach, sowie die aristokratischen Gesandten zurück. Dem neuen Präsidenten kommt von allen Seiten außerordent liches Vertrauen entgegen. Einstimmig ist die öffentliche Meinung in dcm Ruhme der ausgezeichneten politischen und persönlichen Eigenschaften Grlivy'S. Seiner gleichmäßig abmägcnden Gerechtig keit in der Führung des Kammerpräsidiuma ivurde schon gedacht. Von seiner unerschütterlichen Pflichttreue zeugt namentlich eine Scene au-Z seiner bewegten Vergangenheit. Als am 4. September 1870 die Negierung Napoleon s gestürzt war, eingedrungene Polls- Haufen die 'Rationalversammlung auseinander gejagt und eine provisorische Regierung sich selbstherrlich gebildet hatte, drang Grövy darauf, daß durch sofortige Ausschreibung von 'Neuwahlen der Wille de- Volkes über die soeben vollzogene Revolution eingcholt würde. Es war vergebens; der Vorfall zeigt aber, wie in Group der RechtSsinn allen Parteigeist überwog ; denn Napoleon hatte zwar stürmischere und gehässigere, aber keinen so konsequenten Feind wie Grevy gehabt. Schon 1848 hatte er den Ehrgeiz des dainaligcn Prinz Präsidenten Louis Napoleon durchschaut. Damals stellte Grovy jenen berühmt gewordenen Antrag: „Den Präsidenten der Republik nicht durch das Volk, sondern durch die Nationalversamm lung wählen zu lassen." Er drang auch damit nicht durch. Die Voraussicht aber, die sich in dcm Antrag wiederspiegclte, daß ein PleblLcit dem Prinzen nur den Weg zum Kaiscrthronc ebnen würde, verschaffte dem Antragsteller Grc-vy, als ihm der Gang der Dinge schnell genug Recht gab, den Ruf eines Sehers. Sein Antrag schloß damals mit den Worten: „Der Präsident ist jeder Zeit ab setzbar." Lb Grevy noch heute dieser Meinung ist, da er selbst Präsident geworden? Vergessen sei nicht, daß Gravy 1873 sowohl gegen die Errichtung eines Senats, als auch gegen die Ucbcrlragung der Präsidentschaft auf sieben Jahre und schließlich gegen dieselbe Verfassung un Ganzen gestimmt hat, kraft deren er jetzt an dic Spiyc des Staates berufen ist. Eine cigenrhümlicherc Zumuthung ist selten an den Leiter eines großen Staatsivescns gestellt worden, als die, eine Verfassung zu handhaben, gegen deren wesentlichste, sein Amt persönlich aus's Tiefste berührenden Vestandthcile er früher als Abgeordneter stimmte! Man darf gespannt sein, wie Grovy den Zwiespalt zwischen Pflicht und Ueberzcugung löst. Waö wird die Armee Frankreichs dazu sagen, daß ihr oberster Kriegsherr jetzt ein Advokat, kein Mann des Schwertes, sondern des Talars ist? Gambetta scheint sich mit guter Miene in die Lage zu schicken; wir Deutschen hatten unö gewöhnt, in Gambetta den „Thren- rrbcn der Republik" zu erblicken. Selbst die Franzosen nannten ihn deren „Dauphin". Jetzt muß er es auf volle 7 Jahre bleiben. Als Präsident der Deputirtenkammer wird Gambetla in Zukunft die hohe Schule der Regierungskunst durchmachen. Endlich verdient auch noch der Gedanke Erwähnung, daß mit Mac Mahon abermals der JcsuitiSmus eine seiner hoffnungsvollsten Stützen verlor. Durch seine Frau, die sog. Mac Mahonnc, übten die Jesuiten einen bedenk lichen Einfluß auf den Mann aus, der das Schwert Frankreichs führte. Grövy ist ein übcrzcugungSlrcuer Gegner des Ulrramon- taniSmuS: der Unterrock, der in der Weltgeschichte bekanntlich eme sehr große Rolle spielt, findet in der 'Awtowohnung des neuen Prä sidenten zunächst keinen Kleiderschrank. Grävy ist zwar vcrheirathet, lebt aber seit Jahren von seiner Frau getrennt. Seine Familien- Verhältnisse sind überhaupt nicht die glücklichsten. Seine Tochter unterhält mit dcm berühmten Tenoristen Eaponl seit Jahren ein Dcrhältniß, ohne daß ein Ehcschluß zn ermöglichen war Jetzt dringen bereits die Republikaner darauf, daß Grevy seine Frau wieder zu sich nimmt. Ein Staatsoberhaupt darf nicht Hagestolz bleiben oder gar als Junggeselle leben. In Frankreich, dcm klassischen Lande neuer Moden, ist eö doppeltes Erfordernis,, daß die Gattin des ersten Staatsbeamten zu rcpräsentiren vermag, Von der Frau in Pntzzu dcm „Schwarzen Weibe"der Kalmücken- Revision trr steppen! 'Man ist von Berlin aus sehr beflissen zu rühmen, wie herr lich man in Rußland seine Pflicht gegen di« Menschheit erfüllt Russische Btättcr wissen davon ein anderes Lied zu singen. Der „GoloS" erzählt z. B, daß „bei dem neuerrichtetcn Pestkordon von Zarizyn die Soldaten Jedermann für 10 Kopeken durchpassiren lassen". Derartige kleine journalistische Liebesdienste der Berliner Offiziösen gegen Rußland wird der ausmerlsame Zeilungslcscr sick um so eher gefallen lassen, je weniger sie — und das ist hoch anzu rechnen — dadurch die wirksamen Mittel Deutschlands und Oester reichs gegen die Weiterverschleppung der Pest keine Abschwächung erleiden. Die Sperre ist schließlich das einzige Mittel gegen die Verbreitung der Seuche. Erst seitdem die Menschen anfingcn, den Werth einer energischen Sperre einzusehcn, ha» erfahrungsgemäß die Menschenpest ihren bedrohlichen Charakter verloren. Das lehr; die Geschichte der Seuchen im 17. und 18. Jahrhundert. Die Er richtung der Militärgrenze Oesterreichs hatte seiner Zeit den aus- gcsprock.enen Zweck, ras Einschleppen des schwarzen Todes aus de», Oriente nach Europa zu verhindern. Oesterreich hat durch diese Provinzbildung der ganzen menschlichen Kultur einen hohen, viel zu wenig gewürdigten Dienst erwiesen. Unter dcm Präsidentenwechsel in Frankreich und der Pestgcfahr haben die übrigen hochwichtigen inneren Fragen Deutsch landü gelitten. Namentlich dem Schreiben des englischen Gesandte» in Berlin, Odo Rüssel, über die bevorstehende Einführung deutsche» Eisrnzölle hat man bisher viel zu wenig Beachtung geschenkt. Ode Rüssel signalisirt darin seinen Landsleuten die Gefahr, die ihre» Eisenindustrie droht. Allerdings würde damit der Ruin- und Schleuderkonkurrenz der englischen Eisenwerke, die ihre in ungesunde! Ueberproduktion angchäuften Waarcn nach Deutschland zu unglaub lich niederen Preisen werfen, um unsere Hochöfen auszublasen un) unsere Eiscnarbeiter brodloS zu machen, ein Ende mit Schrecken bc reitet. Odo Rüssel rühmt in seiner Note die ausgezeichneten Leist ungen — BambergerS, der die Interessen des Freihandels äußerst geschickt vertrete. ES ist unerhört, daß der Gesandte einer auswär tigenMachtsernen Landsleuten einen Einheimischen als Den bezeichnet, an den sie sich zu wenden hätten, um ihre selbstsüchtigen Interesse, auf Kosten dcS Landes, wo der Gesandte beglaubigt ist.wahrzunchmcn Die Engländer verstehen sich schon so auf ihre Geschäfte. Soeben traf in Berlin der Sekretär der englischen Freihandelsgescllschasi ein, um die deutsche freihändlerische Presse im englischen Jnteressi und zum Schaden der Industrie Deutschlands zu bearbeiten. De, Engländer soll ein stattliches Portefeuille mit Anweisungen der eng lilchen Bank auf die Neichöbank mitgcbracht haben. Die Engländer verstehen sich nicht blos auf die Einfuhr ihres Eiscne sondern auch ihres Goldes in Deutschland. Neueste relearantme der „LreSvner Nakkirtcktru." Berlin, 31. Januar. Heute Mittag kurz nach 12 Uhr schlossen die Kriegsgerichts-Verhandlungen in Sachen dcS „Große» Kurfürsten". Am Sitzungsschluß ermahnte der Vorsitzende de» Bestimmungen gemäß die Richter, die Entscheidung geheim zu hal ten bis die kaiserliche Bestätigung des Urtheils erfolgt. Berlin, 31. Januar. An der hiesigen Börse war eine Be kanntmachung dcS Börscnvorstandes von Astrachan von gestern angeschlagen, der zufolge in Wetljanka «200 Werst von Astrachan seit zehn Tagen kein Krankheitsfall vorgckommen. Ebenso ist aus den übrigen streng isolirten Dörfern die Epidemie verschwunden, nur in Se'trcnn drei Kranke; in Astrachan und auf allen Wolga- und Mecrsischereien herrscht wie immer vollständige Gesundheit. Bonn. 31. Januar. Der hier studirende Sohn des deut schen Kronprinzen, Prinz Wilhelm, hat sich heute Mittag aus de», Fcchtboden durch eine plötzliche Wendung nach links eine Verletzung dcö linken Knies zugczogen. Die Verletzung ist nicht erheblich, wenngleich durch Geheimrath Vusch ein Gypsverband angelegt wor den ist Der Prinz befindet sich schmerzfrei. Pell. I. Februar. Im Untcrbausc antwortete auf eine Pesllnlcrecllatton Ministerpräsident Ttöza unter dem Hinweis aus daö Einvernebme» »>it Oesterreich und Deutschland aus die volbereltetcii Vorkehrungen bei cintretender größerer Gefahr. Cr ersuchte auch den Krlegkiiilniiirr, daS Rothwcnlge zu verfügen. Siebst Rumänien ordnete auch Serbien Verfügungen, sallö Ge fahr lm Verzüge, an. Cr gl 'ube, Rußland werte die aus ländischen Fachmänner freundlich empfangen. Nach den neuesten Berichten sei die Epidemie tm Slbnehrnen. dock' sei cS ungewiß, ob dies ulcht blov eine Folge der großen Kalte ist. Petersburg, 31. Januar. (Offizielles Telegramm aus Astrachan). In Wctlianka und Umgegend war gestern kein Kranker. In Selistrcnn aber kamen zu den vorhandenen zwei Kranken sechs neue hinzu. Alle hatten mit von der Epidemie Ergriffenen in Be rührung gestanden. Edinburgh, 31. Januar. In dcm Prozesse gegen die Direktoren der Glaogoivbank wurde heute Morgen das Urtheil ver kündet. Sie wurden aller ihnen zur Last gelegten Akte der Fälschung für schuldig befunden, der Direktor Pottcr und der Gerant Stronach zu je 18 Monaten, die Direktoren Tayler, JugliS, Wright, Salo- mon und Stewart zu je 8monatliche.n Gefängnis» verurthcilt. Statuten wurde bann eine ügltcdrige Kommission gewählt, die ihre Verschlüge einer demnächst cinzubcruscnte» außcrordcnt.ichcn Geneialvcrsaminlung zu unterbreiten bat. In den Vorstand wnrdcn gewählt: Hotrath Grass Vorsitzender, Iw. Wilkend, Stellvertreter, Kammaiii, Moritz und Advokat L'cSky, Schriftführer, Bankier Harlan und Fabrlkank Türpc, Kassiier. Schließlich gelangte »och ein Schreiben d-cö Münchener Kunst» gcwerbevercinv zur Verlesung, i» welchem derselbe als Voroit iämmlllwer deutschen Kunstgcwerl'cverelne den blesigcn Verein ausivrdert, sich dcrPetition an bei, Herrn Reichskanzler, bctrenenv den Schutzzoll lnr kunstgewerbliche Erzeugnisse, anzuschließen. Rach längerer lebdattcr Debatte beschloß man, den Vorsitzenden zu beauftragen, dem Münchener 'l ercin die Zult mmung dev b c- 'igen Vereins zu übermitteln. Ei» Bericht über die Tbätigkeit deS Vereins wübrenb der Jahre 1877^ (Verlag von G. Gliders, vier) gelangte zur Vertbeilung und sei Jedem, der sich für dao kimstgewerbllchc Lstbcn unserer Stadt intcrcsiirt, einpsoole». Noch iet bemerkt, daß der Verein zur Zeit Mitglieder zähl». — In Chicago ist am lt. Januar eine hier In Dresden wohlbekannte 'Persönlichkeit, der frühere Advokat und spätere volkiwirthschastllche Journalist B ern ha rd M ill er plötzlich am Herzschläge verstorben. Er war ein Mann von großem Wissen und einer umfassenden Bildung, sein ausgeprägter Wandertrieb ließ ihn nirgends lange rasten. Von Dresden gab er die in Pot. schappcl erscheinende ..GcilchtSzcitung" bcrans, die sov cl zum Sturze hcö langjährigen Dree-tner StadlverortnetenvorstantcS l)r. Arnest beitiug. Er verfaßte dann den populären „VolkS- advokat". Später wandte er sich ganz der Finanzwelt als Jour« »allst zu. ging nach Berlin an die Börsenzcitung, später nach Rcwyork und Chicago. Sein „Politisches Handbuch, Staaiö- lepikon für daS deutsche Voll", wstd noch gegenwärtig viel als Rachschlagcbuch benutzt. Er war ein äußerst jovialer Gesell schafter und wegen seines Sch»up!enS alS „Schnupsmlller" überall bekannt. — Der städtische Okeraustebrr über daS Düngererportwesen ISrael beging gestern sein 25jährigeS D ten st j nbi l ä u in. -eine Kollegen überreichte» ihm zu diesem Anlaß einen pracht- 'ollen Chronometer. Früh brachte» Ihm die Sänger dcS ersten MilltärverciiiS, dessen Vorstand er ist, ein Ständchen. — Der Ehrt eines diesigen GroßbaiitlungShauseS rrbiclt icser Tage vo» einem „Redakteur" L. Engländer auö Osen-Pcst die überraschende Kunde. daß die nächste Nummer der „Bnda- reller Chronik" sein Btld bringen werde, welches bereits beim Zeichner sei. Der Herd Redakteur bat rur noch um „gütige Mit- khellungcn allcnialtsiger Wünsche brtrrssS der Bspgrarbte". Der aus solche Weise ausgezeichnete Herr wandte sich, nicht mit Un recht rin Preß - Attcntat auf seinen Geldbeutel befürchtend, in clnc bcNeundete Firma ln Pest und erhielt die dernhigende .'IliSkuistt, daß cS sich bei dem Schreibe» der „Budapester Chro nik" nur um eine cimachc Bettelei hantle, die roukommen zu ignorlren sei. Von dem betr. Blatte habe übrigens noch Niemand eine Nummer gesehen, wcSbalb man bedauern müsse, dem An frage» eine solche zur Ansicht nicht cinichiekcn zu können. Die peröffenillchuiig dieses Falles wird vielleicht Manchem eine nicht unerhebliche pekuniäre Schröpstmg ersparen. — Belm Ellen an der Elbe kam vorgestern Vormittag ein Maurer in große Lebensgefahr. Er hatte eine grcße Eisscholle vom städtischen Wasserwerke aus herein nach der Stadt looisen wollen, die Scholle war unterwegs aber geborsten uub derjenige 2heil, aus dem der Maurer stand, trieb nach derMItle dcS Stromes zu und durch einen Bogen der Albertbrücke hin durch. Aut den Hilferuf retz Mannes eilten denn auch zwei Schiffer in einem Kahne herbei und de reiten ihn aus seiner pre kären Lage. - Herr Goldschläger Hugo Müller erhielt Vieler Tage einen Erlct, adressirt: „Herrn Hugo Müller in Dresden." In dem Bricle, welcher auö ArkaniaS ist ttie betr. Stadt ist nicht zu cntzlffernl. wird angereigt, daß dcS Adressaten Sohn Karl verstirben sei. Der Betreffende soll an! einer Slawiausercise be griffen. aus dem Wagen gciallcn und am an ercn Tage crw> reii awgriundrn worden sein. Der Schreiber deS BrieleS, Max Blumcnthal auö Bambcrg (Baiernl, erbietet sich, die Hinter lassenschaft zu erstehen und aus Wunsch den Hintlriaiienen zuzu- senden. Da nun der Brief offenbar an eine iaische Adresse ge langt Ist (Herr Goldichläger Müller bat keinen S obn Karl in Amerika», so dient vielleicht diese Notiz dazu, den richtigen Adressaten anostndig zu machen. In der Haurtervetltlon der Dresdner Sparkasse - Altstabt» betrugen im Januar die Einlagen Mark in '.»44:i Posten, die Rückzahlungen :i> l Mark i» 8:>W Posten; In der Filial - Erpebiiion in Neustadt wurden 215,".',5 Mark in 41''7 Posten ciiigeitgl unv i-44,IV5 Mark i» :i578 Posten zu- rückgcnommcn. Im vergangenen Vcrelnöabcnd deS Vereins Gc- werbtrelbenber hielt Herr Handelßschulklrcktor EI se auö Pirna einen Vortrag über „Die Wirkung der Maschiiicnanwrnd- u»g aui die Polkowirthichait." Redner schilderte die Entwickelung dcS Werkzeug- und waffenlosen Menschen zu dem vollkommenen Geschöpf von heute — von der durch die prlmttivstcu Werkzeuge hcrdelgeiührten Urbarmachung dcö BodcnS an w. Der Mensch zog die Thicre, das Waffcr, de» Wind und endlich den Dampf in seine Dienste und erreichte dadurch eine Probuktiottät seiner eigenen Arbeit, die >»'ü Millionenfache gebt. Niit 1 Kilo Kol le könne man z. B. eine Kralt entwickeln, wie sie ein Mensch zur Besteigung deS 'Montblanc brauche, 4tt P'und Koble wohne die Kraft i»»e. um I lt» Millionen Pfund einen Fuß hoch zu hebe», und wie »ehr diese „Kralt" jetzt ln Anspruch genommen wird, erhelle daraus, daß aus der ganze» civilisirlen Welt alljährlich ca. Wlx» Millionen Eentncr Kohle zu Lage gefördert werden re. 250 Frauen stellen täglich l<x»> Dutzend Strumpiwaaren, i Frau und 2 Kinder mit der Stickinaiä ine soviel wie I2N Hand« stlckerlnne» unv l 'Arbeiter an der Spinnmaschine ebensoviel wie Li',» Handipinncr der. Jedes kleine Mädchen vermag an der Hand der Maschine täglich soviel zu fertigen als vor A) Iabren ltM rüttlie Arbeiterinnen. Auf der N.chmaschine könne eine Person soviel wie lt» Handnäberirmcn zu gleicher Zeit vollenden, dagegen erhöbe sich die Produktivität bei Betrüb einer Näh. Maschine mit Dampf nur um daS Vierfache. Die ruchtabrlkatlvn habe eine loleste Vollendung erreicht, tak die beute noch auf dem Schale sitzende Wolle schon morgen alö mariner Nock getragen werden kann. Würde man beim Getreidebau überall, wo die Statur eS zuiicß, Maschinen anwcnten, so könnten 200 Procent unv andere Brodlrüchte mehr geerntet werken. In Locale« an« SSchltsche». — Zu Ebrcn dcö neuen preußischen Gesandten am kgl. sächs. Ho'e, Herr» Graten v. Dönhoff. gab der k. k. österreichische Ge sandte. Herr grhr. V.Franckenstein. gestern Nachmittag 5 Ubr ein G ai a - D1 ne r, dem sämmtlichcsächsischcHerren St.'atSiiiInisicr!Getreide . .. beiwohnten. > einer Damptbäckcrci zu Liverpool mit 20 Mann Bedienung — Der am 20. Jan. Nattgct»ntcnen Generalversammlung; unk ununterbrochener AibestSzcll <7ag- und Nachtarbrit je 10 dct> hiesigen K u nstgcw e rbcv c rei n v wohnte»85MItglickcr Mann» können pro rag : oo Centncr Weizenmehl verbacken bei. Herr Hostatb Graff gab in einer kurzen 'Ansprache ein recht und in lt» Stunden 12.o«.o Piund Brod gebacken werken. Der i crlrculicheS Bild der Wirksamkeit dcS Vercinö iin Vorüibre. DeriHerr Vortragende erörterte, daß die Maschinen den Arbeiterstand ! hiernach vorgetragcnc Kasscudrricht pro 1877/78 weist eine Einbaus kte Daun: nlä't schädigen werden, hob hervor, wie kümwer- 1 nähme von 4852 M. und eine Ausgabe von 4000 M. aus. Zur^Ilch sich die Arbeiter, resp. die ärmeren Leute rm Mittelalter be-
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