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Weißeritz-Zeitung : 16.10.1894
- Erscheinungsdatum
- 1894-10-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-189410169
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-18941016
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-18941016
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1894
- Monat1894-10
- Tag1894-10-16
- Monat1894-10
- Jahr1894
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 16.10.1894
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Leipzig. Die Geradelegung der Elster zwischen Dölitz und Connewitz, die vor einigen Monaten in Angriff genommen wurde, ist soweit vorgeschritten, daß die Arbeiter bi- an die Eisenbahnbrücke bei Conne witz vorgerückt sind. Während der 17 Arbeitswochen sind von 110 Arbeitern über 60000 Kubikmeter Erde bewältigt worden. Gegenwärtig werden die schnur geraden Ufer mit Steinen abgeböscht. Da die weiteren Arbeiten auch bei größerer Kälte fortgesetzt werden können, so wird wenigstens für einen Theil der vielen hier wohnenden Arbeiter ein Verdienst während deS Winters gesichert. Mit dieser Geradelegung wird aber auch ein neues Baugebiet für Landhäuser erschlaffen, das sich jedenfalls bald mit schönen Villen bedecken wird. FalkenKein. Der Dienstag vor. Woche war für unsere Stadt und seine kommunale Vertretung von wichtigem Interesse, indem sich das Stadtverordneten kollegium über den Rathsbeschluß bezüglich der Ein führung des Klassensystems bei den Sladtverord» netenwahlen schlüssig zu machen hatte. Rach einer ziemlich lebhaften Debatte, in welcher die Licht- und Schattenseiten diese- Wahlsystem- eingehend beleuchtet wurden, faßte da- Kollegium mit 6 gegen 4 Stimmen den Beschluß, dem Wunsche der Petenten um Ein führung de» Klassensystems zu entsprechen. (1 Stadt verordneter enthielt sich der Abstimmung.) Man ging von der Ansicht aus, daß eS gerecht und billig ist, daß alle Kreise und Stände im Stadtverordneten kollegium vertreten sein sollen, gegenwärtig ist zum Beispiel der breite Beamten- und Kaufmannsstand mit seinen ergiebigen Steuerkrästen im Kollegium überhaupt nicht vertreten, was daher kommt, daß die unterste Steuerklasse die meisten Wähler zählt und diese ihr« Stimmen auch vorwiegend den dieser Klaffe angehören den Kandidaten giebt. Ueber die Feststellung der ein zelnen Klaffen und die Zahl der zu wählenden Stadt verordneten wird das Kollegium demnächst Entschließung fassen. Falls der vom Stadtrath festgesetzte Modus des 3-Klaffensystems Verwirklichung findet, gehören der 1. Klasse 46, der 3. Klaffe 107 und der 3. Klass« 440 Bürger an. Auerbach. In der jüngst stattgefundenen Ver sammlung de- landwirthschaftlichen Verein- für Auer bach und Umgegend konftituirte sich die bereit- in Aussicht genommene Ziegenzuchtgenossenschast für Auerbach und Umgegend. Man einigte sich zur Annahme der von einer Kommmission vorberathenen Statuten. Jeder Theilnehmer zahlt für da- erste Ge schäftsjahr einen Beitrag von 60 Pf. an die Genoffen- schaftSkaffe. Es ist auch bereits ein Bock erworben worden, und zwar har man sich für die weiße Eaaner Raffe entschieden, welche wegen ihres kräftigen Körper baues und des hohen Milchertrages sehr geschätzt ist. Die Gründung dieser Ziegenzuchtgenoflenschaft, einer der ersten im Königreiche Sachsen, wird hier im Vogt lande, wo früher bedeutend mehr Ziegen gehalten wurden als jetzt, sehr zur Hebung der Ziegenzucht bei tragen. Die Anregung des königl. Ministeriums deS Innern, welche bezüglich dieses Punktes im Frühjahre ergingen, haben also bereits Früchte getragen. In derselben Versammlung wurde den Mitgliedern auch Oekonomierath Abel vorgestellt, welcher von jetzt an als Fachlehrer und Sachverständiger für Bodenmeliora- tionen an der neuerrichteten Wiesenbauschule zu Auer bach, wie im ganzen Gebiete de- vogtländischen Kreis« Vereins wirken wird. Die Errichtung einer Wiesen bauschule hier im Vogtlands, welche- mit seiner Vieh zucht außerordentlich von der rationellen Bewirth- schastung der Wiesen abhängt, wird von den Land- wirthen dankbarst begrüßt. Lichtenstein. Bor einiger Zeit wurde auf Neu kirchner Flur bei einer Hühnerjagd ein Lämmer geier, jedenfalls derselbe, welcher kürzlich hier ein Schaf raubte, erlegt. dem Aufschlag. — Singe» sankt, tm räaktionellen Theil«, die Spaltenzeil- SVPfg- Amtsblatt fiir die Königliche Amtshauptmannschaft Dippoldiswalde, sowie für die Königlichen Amtsgerichte und die SiadträLHe zu Dippoldiswalde und Iraueystein Verantwortlicher Redacteur: Paul Ikhne in Dippoldiswalde. Mit achtseitigem »Hllustrirterr UnterhaltuugSblatt". Mit land- und hauSwirthschaftlicher Monatsbeilage. «LokaLs und Sächsisches. Dippoldiswalde. Wenn auch da- seit einer langen Reihe von Jahren sich regelmäßig wiederholende sichre Vor- und Wahrzeichen unserer Kirmes, das Teichfischen, diesmal, besonders zum Leidwesen der Jugend, ausfiel, so zeigten doch die sonstigen nicht geringen Vorbereitungen der rührigen Hausfrauen, daß das beliebte Fest im Anzuge sei, und die am Sonntage sodann zahlreich ankommenden Gäste bestä tigten den Beginn der Festfreuden. Das kühle, trübe und schließlich regnerische — zur KirmeSfeier just das rechte — Wetter hatte sich auch eingestellt und so fand man alsbald schon des Tages über gut gefüllte Gast- und Schankstuben allenthalben, während sich am Abende die Säle mit viel tanzlustigem Publikum bevölkerten. DaS Hauptinteresse des Tages nahm natürlich das zweite Wahrzeichen unserer Kirchweih, das Concert des Gesangvereins, in Anspruch. Wie eingebürgert sich dasselbe hat und welcher Beliebtheit eS sich erfreut, davon zeugt der Umstand, daß schon vor der bestimmten Zeit der Kaffeneröffnung sich der Rathhaussaal wie seine Nebenräume zum Erdrücken gefüllt hatten und viele Besucher wegen Uebersüllung wieder umkehren mußten. Die von den Herren Buckel und Petzold eingeübten Darbietungen deS Vereins gaben durch ihre exakte Wiedergabe gutes Zmgniß von'Mn Fleiße, welchen die Sängerschaar sowohl, wie ihre Liedermeister ihrer Aufgabe gewidmet hatten. Leider wurde durch die riesige Uebersüllung die Akustik deS Saales sehr beeinträchtigt, und wenn auch die kräftigen Männer chöre durchzudringen vermochten, so trat erwähnter Uebelstand bei den gemischten Chören und dem Ba ritonsolo besonders störend hervor. Das den zweiten Theil des Programmes füllende einaktige Lustspiel „Eine vollkommene Frau" wurde gut und flott gespielt und erntete, wie zuvor auch die GesangSvorträge, reichen Beifall. Wie bekannt, bringt nun der Montag als eigentlicher KirmeStag je ein Concert der Stadt kapelle und des Trompeterchors der Königshusaren. — Alle Bewohner unserer Stadt seien erneut auf die Bekanntmachung deS hies. StadtratheS in heutiger Nummer hingewiesen, wonach eS aus der städtischen Wasserleitung am Donnerstag, Freitag und Sonnabend kein Wasser giebt. — Beim WafferleitungSbau entging Herr Schlosser meister Schmidt dieser Tage mit knapper Noth einem schweren Unglücksfalle. Während Genannter sich unten im Schachte befand, stellten seine Leute einen mit flüssigem Blei gefüllten Kessel auf den Erdwall, wobei das Gefäß kippte und der glühende Inhalt sich zum Theil auf den Kopf des Betroffenen ergoß. Nur dem starken, breitrandigen Filzhute, den Herr Schmidt trug, hatte er eS zu danken, daß der Erguß abgelenkt und ersterer mit einigen immerhin bedeutenden und überaus schmerzhaften Brandwunden im Gesichte davonkam. — Der Theate-rextrazug am vergangenen DonnerStag war von tnSgesammt 73 Personen benützt. — Vom 14. Oktober ab werden bei dem Kaiser lichen Postamt die Post- und Telegraphendienststunden für den Verkehr mit dem Publikum an den Sonn- und gesetzlichen Feiertagen von 8—S Vorm., IS—1 Mittags (nur für den Telegraphendtenst und bis auf Weitere- ZeitungSauSgabe) und 5 — 6 Nachm. abge halten. Die bisherige Dienststunde 6—7 Nachm. ist in Wegfall gekommen. — Sobald die Sonnenrosen verblüht sind und ihre Stengel zu vertrocknen beginnen, werden sie von Bielen abgehackt und auf den Kompofthaufen geworken. Wer aber ein Herz für die befiederten Sänger von Wald und Um und Freude am Wohlthun hat, der hebe die mit dem Stiele abgeschnittenen Sonnenrosen an irgend einem trockenen Raume bi» zur Winterzeit auf. Wenn später dichter Schnee die Felder deckt und die Vögel, die bei un- auShapren, bittere Noth leiden, dann hole man die Sonnenrosen hervor und hänge »«Wochen »Wage del Blattes eine fehl wirk, same Verbreitung finden, werden mit 1V Pfg. di« Spaltenzeile oder oeren Raum berechnet. — Ta« W» tiNS TWesöch. Preis viertelMrüchtM. 2K Pfg., zweimonatlich 84 Pfg., einmonatltch 42 Pfa. Einzelne Nummern 10 Pfg. - Alle Postan kalten, Postboten, sowie vie Agenten nehmen Be stellungen an. sie an den Besten der Bäume auf Noch mehr zu empfehlen ist eS, die Sonnenblumen mit den Stielen, die dann aber ziemlich lang sein müssen, in eigen- hergerichtete Schneehäufchen zu stecken. Man kann dann vom Fenster au» da- liebenswürdige Gebühren der Vögel beobachten, die unter Anwendung aller turnerischen Künste und unter allerlei Kapriolen sich die Samen aus der Scheibe der Sonnenrosen heraus holen. Ruppendorf. Eine That edler Menschenfreund lichkeit haben wir zu verzeichnen, welche auch in wei terem Kreise bekannt zu werden verdient. Herr Ge meindevorstand Näcke allhier und dessen Familie gaben am Donnerstag der hiesigen Schuljugend ein Schul fest, wie eS so schön hier gewiß noch nicht gefeiert worden ist. War doch durch die Freigiebigkeit der spendenden Familie, welche keine Mühe und keine Kosten gescheut hatte, das Fest auf das reichste und schönste ausgestattet und die verdienten Leiter desselben, Herr Kirchschullehrer Burgardt und Herr Lehrer Sickert, hatten dasselbe so trefflich vorbereitet und leiteten eS so geschickt, daß Alles bi« zu Ende in der schönsten Weise verlief. Aufs reichste beschenkt und sichtlich er freut gingen die Kinder am Abend heim und werden gewiß dieses wohlgelungene Fest und vor allem die «dlou-Speuder deffelbewin-dankbaeem Sedächtniß be wahren. Rehefeld-Zaunhaut. Se. Maj. der König ver ließ Donnerstag Abend 7 Uhr das hiesige Jagdhaus, um sich mittels Sonderzug nach der Villa Strehlen zu begeben. Die Gesammtstrecke, als Ergebniß deS jetzigen Aufenthaltes, beträgt 40 Stück Wild. Da die August jagden 55 Stück ergaben, wäre der Absicht, das Wild in unseren Grenzrevieren zu dezimiren, dadurch ge dient. — Für unseren Ort bedeutet das jährliche Hier sein der Majestäten eine Wohlthat, da während des selben verschiedene Männer und Frauen ein reichliches Brod finden. Dresden. Die königl. Altersrentenbank in Dresden hat im September d. I. in 371 Einlagen 3940S3 Mk. vereinnahmt (gegen S50212 Mk. im vorigen und 221647 Mk. im Jahre 1892). Davon entfällt, wie stet- im letzten Monat eines Quartals ein beträchtlicher Theil auf einmalige größere Ein- Einzahlungen zur Erwerbung sofort beginnender Renten. Ihrer Tendenz nach aber ist die Altersrentenbank eine Anstalt, die gegen wiederholte Einzahlungen kleinerer Beträge verhältnißmäßig hohe (unter Zugrundelegung zusammengesetzter Zinsen nach 1'/« Proz. halbjährlich berechnete) aufgeschobene Altersrenten versichert, deren einmal festgesetzter Betrag unverändert bleibt. Burkhardtsdorf. Die milde Witterung de- Frühjahrs hat wesentlich zur Vermehrung der Kreuz ottern beigetragen. Von Ende März bis in den September hinein find in diesem Jahre beim hiesigen Semeindeamte nicht weniger als 135 dieser gefährlichen Reptile abgeliefert worden. Am dritten Psingstfeier- tage allein wurde für 13 Stück der festgesetzte Fang lohn ausgezahlt. In früheren Jahren ist etwa die Hälfte der heurigen Zahl erreicht worden. Wurzeu. Das Opfer eines unerhörten frechen Ueberfa ll e S am Hellen Tage wurde kürzlich ein junger Mann auf dem Wege durch den Püchauer Wald nach Püchau. Als derselbe in die Nähe des sogenannten Kessels kam, traten ihm plötzlich aus dem Gebüsch 3 Männer entgegen, die ihn in nicht zu verkennender Absicht nach der Zeit fragten. Der Betroffene, nichts Gutes ahnend, erwiderte, daß er keine Uhr bei sich habe. Diese Abweisung hatte aber nur zur Folge, daß sie den jungen Mann untersuchten und ihm Uhr und auch das Portemonnaie mit 23 Mark Lohn ab nahmen. Anstatt aber den Vorfall sofort zu melden, hat sich der Ueberfallene nicht nach Hause gewagt und erst durch sein Ausbleiben ist der Fall zur Kenntniß seiner Ettern gekommen.
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