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Dresdner neueste Nachrichten : 25.10.1940
- Erscheinungsdatum
- 1940-10-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-194010252
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19401025
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19401025
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1940
- Monat1940-10
- Tag1940-10-25
- Monat1940-10
- Jahr1940
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 25.10.1940
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Freitag, 25. Oktober 1940 48. Jahrgang Dresdner Neueste Nachrichten mit Landeis. und InduKrie.^reituna LÄL'LL'LLrs^ T»nv TV T-l".U 1,10-M. Roch,-» noch Malfi-ssU , °d<7 M.n,-nst-N.I v. ,a, 3<ff-rani-lgin X) rips, auAchl. Porto. Zur Zett Ist «nzelgrnpreleilsl, Ns. 10 M^ksi «1, Postfach * Fernruf: Ortsverkehr Sammelnummer 24601, Fernverkehr 27981 * Telegramme: Neueste Dresden * Postscheck: Dresden 2060 zHchtckng - , Sch fi g h eporio werben Weber zurüihesanbt noch aufbewahr«. - Im Falle höherer Sewalt oder SetriebSstSrung haben unsre Lezleher keinen Anspruch auf Nachlieferung oder Erstattung be« entsprechenben Entgelt« )ir.2S1 " Italienische Bomber über England Führer - Franco - Treffen Weltereignis Das neue Europa Stricht u»lerer Berliner Schrtftleltung Lr. Berlin, 25. Oktober LI« Begegnung »wischen dem Führer „d dem spanischen StaatSches hat Churchill „»rit Leinen hart getroffen. Der diplomatische Kor- ,pendent Reuters hat zwar zunächst einmal fest- Ml, dab die Begegnung „in London nicht überrascht" Pie. Zugleich aber wirb im englischen Rundfunk und »-er englischen Presse mit aufgeregter Redseligkeit x« Wie von sich widersprechenden und sich auS- Webenden Vermutungen über dieses Ereignis aus- ptttitel, io daß man nicht gerade den Eindruck haben li,g, es lei erwartet und vorhergesehen worden. Wie hi jeder politischen Aktion und jeder politischen Ab- „hung Deutschlands, die selbstverständlich in London -u überrascht" haben, wird auch die Reise Adolf Mrs nach dem Westen nun im alten JllusionSstil ,2 ein Zeichen der deutschen Schwäche oder der kchMe der Nchsenpolttik überhaupt ausgedeutet. Man ^ll auch aus Meinungsverschiedenheiten innerhalb der W Wieben, und eS sällt dielen Leuten nichts kefereS ein als die Behauptung, datz nur Meinung». «Mdenhetten zwilchen Deutschland und Spanten ßitlnlab zu -em Tresse» an der Grenze sein konnte. Meichi bildet sich Hitler ein", erklärt der Reuter- hmipondent, „datz Franco sich Uber seinen Besuch ge- EMelt siihlt und von »einer Politik, sich nicht in den lpil« ziehen zu lallen, -Lbgehen wird", der Lou- I pmScr.Funk spricht von der Methode ter deutschen I hlÄ durch Schmeicheleien, Versprechungen oder auch i tut krobungen Spanten auf den Weg der Achsen» IMezii „zwingen": eS sei klar, erklärt der Londoner lkotsunk, dah Hitler sich auf einer Bettelfahrt be säte Tie Vermutung liege nahe, dab Deutschland m glatten als Verbündeter enttäuscht gewesen sei, so tzj es sich aus die Suche nach neuen Verbündeten be- ><-» habe. Terlei einfach alberne Gehässigkeiten ltuznchnen den Stil, in dem man in London die ie»e machtvolle politische Aktivität kertschlandSzurKenntniS nimmt. Eine england- sttize Zeitung im Nahen Osten schrieb dieser Tage, »F die letzte Rede Churchills den Deutschen den .Litauer der Furcht" über den Rücken gesagt habe. Jn- imichcn ist dieser Rebe Churchills ein« entscheidende temsche T a t gefolgt. Di« englischen Auslastungen zu tm Ereignissen der letzten Tage zeigen im Grunde nur tat eine, dab man e» einfach nicht wagen kann, sich auf ihre realpolitische Behandlung einzulasten. Von englischer Seite ist in -er letzten Zeit wiederum eim diplomatische und militärische Initiative mit gro- Heu Nörten angekündigt worben. Jetzt steht man in Lenden, dab wiederum der Gegner die Initiative ngrissen bat, und -ah wiederum grohe Entscheidungen iir europäischen Raum sich vorheretten, die man in Eng- l-n- zur ücnntniS nehmen muh, ohne aus sie «inwirkrn i» können. He länger, se mehr ossentart sich, dah die stegreiche Beendigung des Krieges aus europäischem Boden und !ie Vertreibung England» von diesem Boden den Kon tinent unter ein neues Gesetz gestellt hat. Eng land verlor mit brr Schlacht von Frankreich seinen stillsten Festlandsdegen. ES ist in Südostruropa, um eine» in unseren Tagen viel gebrauchten Begriff zu oerwenden, evakuiert worben. Nun steht sich England auch in Westeuropa und im Mittelmeerraum vollends ui> dem Spiel auSgrschaltet. Hinter der hämischen Bemerkung, Deutschland suche neue Verbündete, kommt der Unmut darüber »nm Vor schein, dab niemand mehr übrigbleibt, den England noch alt Bundesgenossen an den lebenden Leichnam des Empire klammern könnte. Europa hat nun schon ein »euer Gesicht erhalten, und seine Züge pr«gen sich immer deutlicher au». Di« Achse ist der Tr,äg«r ter Ordnung» die Europa von dem verhängni»- «allen englischen Einfluß befreit und endlich für di« Tauer stabile Verhältnisse schassen wird. Die neue Phase de» politischen Geschehen» verbeut- licht, dab sür diese Neuordnung alle aufbauwilltaen «röste nutzbar gemacht worben können, und mit der stiederringung des ewigen englischen Störensrieb» durch iie Achsenmächte wird der Weg in «in« neue, wirklich uiroMche Zukunft Europa» irel. Die Achsenmächte er- Men in diesem Krieg «ine europäische Mission. Ser den Anschluß an da» neu« Europa «aufrichtig wünscht, wird diese Mission und ihre Notwendigkeit er sinnen und besahen und sich ihr damit verpflichtest ustd an ihr Mitwirken. Alle europäischen Kräfte sür die neue Ordnung zu mobilisierest, ist dir» Ziel der Achsenpolittk »on Anfang an gewesen. Todesurteil gegen ftanröfischen Üxadmiral Prioattrlegramm der DNN. Bich», SS. Oktober Da» Seegrricht von Toktton hat -en Eradmlral Ruselter und die Kapitäne Cannebotln und Buille- min in Abwesenheit zur militärischen Degrabie- rung und zum Tode verurteilt Und den Reserve- mirlneossizier Parantho« zu so Jahren Zwangdarbeit. Di« Hauptanklagepunkte waren: Gefährdung brr Sicher heit de» Staate», Anstiftung zur Desertion und EetorsamSverwetgerustL. London Schwerpunkt der Angriffe Weithin sichtbare Brände und Explosionen — Rastungszentren und Hafenbezirle bombardiert XInAcanlreich, 25. Oktober Der Führer empfing am Donnerstag den fran zösischen Staatschef und Präsidenten des französischen Ministerrates, Marschall p 4 taia. Bel der Besprechung waren der Reich-Minister des Auswärtige« v. Ribbentrop und der Vizepräfl« dent des französischen Miniflerrates, Laval, zugegen. Ueber de» Berkaus der «estrigen Begegnung de» Führer» mit de« sranzösifche« StaatSches ersährt da» DRV. «och lolgende Einzelheiten: Di« Besprechung de» Führer» mit de« französischen S«aat»ches, Marschall Pdtain, in Gegenwart de» Bi,«. Präsidenten de« fron,»fischen Minist»rra«eS, Laval, nu» heSMeichümtnifter» de» AnSwärttgen, v. Ribben trop, sand am Donnerstag am späte« Nachmittag im Sonder,«a de» Führer» aus «tuen» kl«'«e» Bahnhos im beseht«« ««biet Frankreichs statt. Marschall Pdtai«, der an der Demarkationslinie van BaAasto, Stell erwartet wur»^ trat nett Bi»«. nur die Opfer. Heute find wir M it spi, l e r aus Grund wiedergewonnrner Krast und eine» angespannten und verjüngten Willens." Spanten habe, so schreibt der „Alcazar", ein Jahr hundert entgegen seiner großen Geschichte gelebt. Nun gewinne Spanten wieder fein volles Gewicht in der Welt. Darum werde eS von allen national bewußten Spaniern die Nachricht von der Zusammen- kunft zwischen Hitler und Franco mit so großer Be geisterung zur Kenntnis genommen. InRom hat die Begegnung de» Führers mit Ge neral Franco nm so lebhaftere Genugtuung ausgelöst, al» sie zugleich al» ein« neu« seierltche Bestätigung der Solidarität Spanien» mit der Achse nnd als ein schwe rer Schlag sür di« englische Jntrigenpolitik empfunden wird. Die Presse berichtet in größter Ausmachung. Die Begegnung, schreibt „Gtornale d'Jtalja", erfolge in einem Augenblick, da der Krieg der Achse vom Kanal bis zum Mittelmeer und -um Roten Meer unerbittlich und siegreich geführt werde, und bedeute damit den ent schlossenen Willen und die Garantie des Sieges der nenen Ordnung. Auch Italtenist bei dieser Be gegnung im Geiste zugegen gewesen bank der völligen Zusammenarbeit zwischen Berlin und Rom. Spannung in LlSA. Prioattrlegramm der DNN. Washiugto«, 25. Oktober In Washington wird die rasche Entwicklung in Westeuropa mit gespannter Aufmerksamkeit versolgt. ES wird ossen zugegeben, baß England dabei völlig ausgeschaltrt ist. Der Rundfunk brachte eine halbe Stunde Sondermeldungen über die Begegn nung de» Führer» mit General Franco. Neber den Angriff auf Berlin wurde im einzelnen noch berichtet: In der Nacht zum 25. Oktober grissen britische Flug- zeuge die Reichshauptstadt an. Ein Teil von ihnen wurde durch daü AbweRfeuer der Flakartillerie vor Erreichen beS Weichbildes In nördlicher und südlicher Richtüng abgedrängt. Nur einzelnen Flugzeugen gelang eS, daS Stadtinnere zu überfliegen. Sic warfen durch die ttesc Wolkendecke an mehreren Stellen Spreng, und Brandbomben auf Wohnviertel, Arbeitersiedlungen und Wohnlauben ab. Lin Krematorium wurde durch eine Sprengbombe getcoffek. LS entständen mehrere Brände, die gelöscht werden konnten. Schlag gegen Londons Migenpolitik „Spanien gewinnt wieder sein volles Gewicht in der Welt" Der Mm empfing Marschall pelain Besprechung in Gegenwart Ribbentrops und Lavals im Gonderzug des Führers X Berlin, rs. Oktober DaS Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Kampfflugzeuge grissen am gestrigen Tage in kurzer Folge mehrmals di« britische Hauptstadt an und be legte« ttn Süden der britischen Insel einige Hasen. Plätze, Jndnstrieanlage» und BerkehrSeiurichtungeu wirksam mit Bombe». Bei Nacht richteten sich die An« griss« mit dem Schwerpunkt wiederum aus London, wo Brände und Explosionen das weithin sicht bar« Zeichen nnsereS SrsolgeS waren. Ferner erstreckte« sich die Nachtangrisf« auch aus Rüstungszentren und Hasenbezirke. DaS Verminen der britische« Häse« wurde sortgesetzt. Im Rahme« der von der deutschen Lnstwasse durch- gesührteu Kampfhandlungen gegeu Sugland starteten zum ersten Mate italtenischeSampsverbände von ihrer «bsprnngbasis im besetzten Gebiet an». Sie erzielte« dnrch kühn geführte An« grisse und »ohlgezielte Bombenwürfe große Srsolge gegen Hasenaulagen i« Oste« der brttische« Insel. D«r Feind flog bet Nacht nach Nord« «nd Westdentschland «in. Seine vombenangrlsfe Wl'KLÄ'iWW'!!.? 17 UL'« «nd sonstig, Sachschäden verursacht wnrden. I« * Berlin, 25. Oktober Der Aussprache de» Führers mit dem spanischen StaatSches General Franc» und den Besprechungen des Führers mit srauzöfische« Staatsmännern gilt die gespannte «nlmerlsamket« der ganze« Welt, die fühlt, daß sich mitte« im Krieg der epochale Ban einer neue« Bolkerordnnng vollzieht, an« der der britisch« W«lt» s«i«d praktisch b«rett» ««»geschaltet ist. Selbstverständlich steht vor allem die spanische Oesfentltchkett ganz im Zeichen der Zusammenkunft de» Führers mit Generalissimus Franco. Mit riesigen Ueberschrtften und Bildern der beiden Staatsober häupter werden die amtlichen Berichte über den Ab lauf der Begegnung an der spantsch-franWschen Grenze wiedrrgegeben- DaS Falangeblatt «Arriba" bringt die Ueberschrtst: vertrauen und Gehorsam der Falange an einem historischen Tag" und hebt hervor, daß Spanien nach seinem außenpolitischen Dorn- röSchenschlaf wieder erwacht sei. Der Caudillo zeichne Spanten einen neuen Weg vor. Die ungeheure Bedeutung, die das Tressen des spanischen StaatS- chef» mit dem Führer darstelle, der die Zukunst Europas verkörpert, erlaube pur einen bescheidene» Kommentar. Niemand wisse über den Inhalt der Unterhaltung, die zwischen den beiden Männern ge führt wurde, auch nur da» geringste. Eine» aber dürfe man au» dem geschichtlichen Ereignis abletten: Spanten ist am Beginn der neutn Acra mit seiner ganz«« Persönlichkeit zu- geg «n, so wie e» seiner besten Tradition und seinem willen zur Wteberauserftehung entspricht. Spanten werde den Problemen in der Welt tapsrr entgegen treten. ' „In der Epoche d«S Verfalls, di« hinter «n» liegt, entschied sich der Weltprozeh, ohne mit ««» z« rechnen, «nd zwang nn» seine Ergebnisse ans. Wir waren immer Schutze einer geschloffene« Wolkendecke stieß der Feind mit schwache« Kräfte» bis zur Reichshauptstadt «or. Durch vereiuzelt abgeworsene Bombe« entstände« Dachstuhlbrände «nd leichte Gebäudeschäden, serncr ein größerer Brand in einem Holzlager. I« Berlin «nd Hamburg sind einige Tote und Verletzte zn beklagen. Fünf feindliche Flugzeuge wurde« abgeschossen. Deutsche und italienische Flugzeuge werden nicht vermißt. Präsident Laval im Krastwagen am Besprechung«»»« ei«. Ein Bataillon de« Heere» erwies dem sranzöfische« Marschall dnrch Präsentiere» die Ehrenbezeigung. Am Stngansi zum Bähnhosögebäude «mpsingrn der Reichs« mimst« de» AnSwLrtige« v. Ribbentrop nnd der Ches de» Oberkommandos der Wehrmacht, Grneralseld« marschall Kettel, mit dem Chef de» Protokolls, Ge. sandte« v. Dörnberg, di« sranzöfische« Staatsmänner «nd geleiteten sie zum Sonderzng, wo der Führer vor seinem Wagen den sranzöfische« StaatSches erwartete. I« Salonwagen des Führer» «ahm darauf die Be« sprech««« ihren Ansang. > , Nach Beendigung der Besprechung geleitete der Führer de« sranzöfische« StaatSches zu seinem Wagen. Auch bei der Abfahrt wurden Marschall PLtain «ili. tärische Ehrenbezeigungen erwiesen. Der Leiter des Newyorker Roten Kreuze», General major Davis, dementierte „viele unfaire und un begründete Gerüchte", daß dir Geldmittel ober der Be sitz des amerikanischen Roten Kreuzes vonDeutsch - land beschlagnahmt worben sei. Nicht ein Cent sei anderen Leuten zugute gekommen als den KriegS- opsrru. . Zwei große Soldaten Von Odoretleutaont dlattkaol Oop»r1,kt d, l-uckvl« sVoUdr»ockt, vdrUa V TT Am 27. Oktober 17ÜO wurde Neitharbt von Gneisenau geboren, am 20. Oktober 180V Hel- m nthv. Moltkc. Einhnndertachtzig Jahre und ein- hundcrtvierzig Jahre sind seitdem verflossen: sechs Ge schlechterfolgen sind aus dieser Erde gewachsen und ver gangen, und noch blüht in der Wehrmacht und iw Volke das stolze Andenken an diese beiden großen Sol- baten, deren Talen aus ewig dem Gedächtnis Deutsch- lands und der Welt eingcprägt bleiben. Vierzig Jahre trennen die Geburtstage der beiden Männer vonein ander, die nicht nur den Ruhm des preußischen Solda tentums, die kriegerische Tugend des preußischen Osst- ziers und den Begriff des preußischen Gcneralstabe» in ihrer Persönlichkeit vereinten, sondern die die drängende und stürmische Entwicklung ihrer Zeit auserseben hatte, an entscheidender militärischer Stelle die hohen Gaben Ihres Geistes und das furchtlose und tapfere Herz des Soldaten zur kühnen Durchführung und zur siegreichen Beendigung deutscher Etntgungskriege ein- zusebcn. Sie kommen uns Heutigen wieder besonders nabe in einer Zeit, in der ein Jahrtausende altes, ver jüngtes dcutschcs Kriegertum zum letzte» und entschei denden'Einsatz ausgerusen wurde, den LebenSraum, die Kulturgüter und die soziale Haltung des Grobdeutschen Reiches aus alle Zeiten zu verteidigen und zu wahren. SS ist wohl leicht und auch billig, Vergleiche zu ziehen nnd ein geschichtliches Werden, welches scheinbar gleichlaufend« Entwicklungslintrn zrtgt, auf andere, spätere Verhältnisse zuzuschneiden, und to dir Erinne rung an Männer neu zu wecken, die dem Empfinden de» Volkes und dem Denken und Fühlen bev Soldaten immer vertraut gewesen sind. Und doch kommt e» gerade heute wohl mehr noch daraus an, die großen Zusammen- hänge osscnzulegen und in ihnen daS ewige Walten eines Schicksals zu erkennen, welches den Deutschen von einer höheren Fügnvg auserlegt ist und das sie meistern müssen, wenn sie einmal vor dem Urteil der Nachwelt bestehen und aus den Dank und die Achtung derer zählen wollen, die in vielen Geschlechterfolgen nach uns den deutschen LebenSraum und Volk und Reich im stolzen Bewußtsein der Taten ihrer Ahnen aus der Höbe ihrer Zeit dann halten mögen. So auch rechtfertigt sich das bewußte Andenken an zwei Männer, deren Leben allein dem Dienst des Soldaten und der Freiheit des Staates gewidmet war. Denn sie fügten durch ihre kriegerische Tat die sesten Ecksteine in die damals noch schwanken Grundmauern eines Reiches, dessen Ausbau sie nur ahnen, an dessen Gestaltung sie aber, soweit sol datisches Tun das vermag, einen entscheidenden Anteil haben. Nur im großen geschichtlichen Zusammenhang wird daS schicksalhafte Werden und Wachsen eines Staates verständlich, zumal der Soldat immer Werk zeug der politischen Führung bleibt und, als solches ein gesetzt, allerdings durch seine Leistung bann die gestal- tende Kratt des Staatsmannes weitgehend beeinflußt und unterstützt. In weitem Bogen spannt sich die historische Brücke vom Heute zum Damals, und wenn der Führer am I». September 103» in Danzig der Welt baS Wort vom „sriderizianischcn Deutschland" entgegenrtef, so taucht auch bet dem Gedenken an die beiden preußischen Feld- Marschälle Gneisenau und Moltke jene Zeit wieder vor uns aus, welche in dem Wort König Friedrichs, baß er der erste Diener des Staates sei, die Urzelle zu unserer heutigen Weltanschauung in sich trägt. Ist auch die Deutung „Preußentum und Sozialismus" ein erst später geformter Begriff, so traf er doch das Recht«: Preußentum war und ist Soldatentum, da» im FronterlebntS des Weltkrieges die Grundlage zu dem schuf, was wir heute als einen unveräußerlichen Be standteil der nationalsozialistischen Anschauung von Volk unb Staat besitzen. Denn Gneisenau vor allem ist das Vorbild jener Geisteshaltung, die in Kö nig Friedrich, dem letzten König, wie ihn Carlyle nennt, ihren edelsten Vertreter fand, und Kindheit und Knabcnjahre sind bet ihm aufs engste mit der frtderl- zianischen Zeit verflochten, mit jener Zett, der der Name und die Persönlichkeit des Königs ihren-Stem pel weit über Preußens Grenzen hinaus aufdrückte und. die allein in ihm, dem Preußen, den Wahrer Deutschlands sah. Denn e» ist schon so, daß da mals Deutschland, das deutsche Volk, zu -em einsamen und harten Mann in Sanssouci stand, auch wenn die parttknlaristischcn Interessen der deutschen Fürsten noch Menschenalter lang andere Wege gingen. Als nach den schwere» und bitteren Feldzügen von 1758 und 175V -er Siebenjährig« Krieg im Jahre 17SV noch einmal den Rühm sriderizianischer Feldherren kunst bet Ltegnib und Torgau ausstrahlen ließ, ward Gneisenau geboren. Als verjünge König starb, trat er 1780 in die preußische Armee ein, und er hat dort noch den Ruhm und den Stolz des besten Heeres Europas, aber auch seine Härt« und die karge Abge schlossenheit de» preußischen Truppendienstes in kleinen Standorten durch Jahrzehnte bis zur Neige kennen gelernt. Mit SS Jahren noch immer Major, ist er unter den Wenigen nnd Seltenen damals einer, der die kriegerische Tugend preußischen Sol datentums bewahrte, der an Härte und Kühnheit wie eine «nzerstürbar« Säule in dem flutenden Zu- sammcnbrnch anShielt, der im Untergang des Staates nur den Antrieb zu höherer Leistung sah und dann im jagenden Umbruch der Zeit schnell diejenige Verwen dung erfuhr, die seinem leidenschaftliche» Herzen, sei- nem Tiaren Verstand« nnd setrttr vorbehaltlose« Bo»
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