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Dresdner Nachrichten : 20.03.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-03-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188103209
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18810320
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18810320
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 21-22 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1881
- Monat1881-03
- Tag1881-03-20
- Monat1881-03
- Jahr1881
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- Dresdner Nachrichten : 20.03.1881
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1881. ilsr- 8v- ». ZI. orru ULV- snul > 1>v- Uül8 itLlt tvu >.ncs. 8»n>r «rin«. lUIUt, litt». Paar eappe. Des- »Itt»!- öpscn. «»r«t» u reu a. die eite» . sebr tiescl ine 9, r von ,ONt. AuS- aaren Ue a<;ons aaren iertigt bestes ,tu»g. liebste r ent- >, die UNK z ver e rb '4° vb 3V000 ft>n« Numm. SS. i»»rrr»»L. kv I» lNir rulcrcht« »»«i ft« nt«» ««dlndltch. »I^andter«,- i dl« ««dactt». im« vs«>«r «n b««- 0..1«>>ft«l» u. ln>>,. veili». W>c»,Fcidjig SliclNiui, grailkturl« M. — «ftu» M.ft« t» «erttn, SeipN«, Wien, Ziunburg. Aranktlirt a.M.. Mu». a n>.— LotideL v«. inJraiikfurt ^ M. — vuleoux d. „2>>»aN»«n» d.nt",- >»,»>.. I »ftn«,>»>in»« « 0«. in Palis. IV Tageblatt für UolttiK, tluterhaltung,Geschäftsverkehr. Lörsenbericht,Fremdeiiliste. t vlltorrvvko - ^ tur lärsuollüouo unct iöindoo in all« » iZtotto» und Owssen, vl8VN68 Inütlilittl, ^ empüt'lllt das grösst« I.agor am I'iitEe /u denichgr billig- ß-i dtvu l'rviseu H'. i . « l t AiliinnKl l-t, jiurt. und I. Imlage. ^ .Vnterligniigen iiaeli .>l!»asij in kttr/eüler ^,äl. -i Pari 0- Ml dem gestrigen Intra»,igen- llübllkkblb^lMlll. tciibaiikclt wnirden mehrere Mit,Nieder vcr- battet, tacnnter Tcrkoioff. der Nivillstenehes von Parts und ein deutscher Socialist Düwid. Die Zollbeamten beschlagnahmte» an I 1-lK« nv 1u!»rUc nntt Krllxnt»' ^u»«ukl ^ seiner Keller- uinl Lronre-Valanterie- A tVaaren.lluivre-poll liLrnituren.^Idum«, iß tziiotier,8otimuole-ii. llunstgegvnständv. 8peolalität: .Vuterlignng von ?rsolit-ze /tlbums u. fttsstpen mit leine» calli-H^ grui>Ii. Dipleiw» nueb den i,t> leellslen st! /.eiest». 2» .tubilit,-»,. suvvie >Vr»l>l»ou !, i>I . ^ n. deuniensxuge »ul lilniii, Nuester ele. der Grenze zwei Felleisen mit Photographie». welche die Nihilisten nach Frankreich riiizusührcu versuchte». Der Kapitän des trau, zösisdieu Fahrzeuges „Eorali", welccheo in Pampeiona Orstni- vomdcn bestimmt »ach Petersburg ciugeichifft halte, cnuhr i» l'lünlil'. tlellids., »iri v A I'ragvrütruüLo 7. Il.uft.dk«««l »Ich!»»»»»»! I«. t»,llkr,»t,- d d« «»«». «lltzr. — Dcr «»um n»«l ct«t»«IAa» PrliljrN«».»«»!» «»«- die 8«Ue »a Pti«. «tue ».««>»» lftr d»I »tch«- »»,>,« Äktchtln» »«« S»t«^ wird »ich» ,»!«>«». ilu»wtrit,e Annonc«»» Aut»«««« von nur undclannienAirmen und Penonr» inseieen >v» nur«cgk« P.L»l»in«ra»»»-Aaftlun« durch «rirlmarken odrr Poile>n»olilu»g. Acht Sildcu toiicn >a Pli'- 2«' lerolt iur die Montos>r vinm»r«r oder nochcink« Feliiaze dic Pen»' j-il- 20 P,ük. KUrrrtittr»«»» ^u»n» N 8« Idl«»!d>v-Kli^»diiue 17, M vis-a-vis dem tiünigl. hiestless. ^ /lngessngene und fertige 8tiel<ereien »ul tianeeud ele., leinene Veolevn und Vevkvnstolte, suuie stünsllei idest anvgeliistrle, dtvl- P gereesttv Vorreivbnungen aut ttsusleinen /n Ue> steu,^eriietteu, ^ Ilundtuestern ele. tur llundursteil. .lutdNtitil. Dünkirdien, wo er cinaelauien war von dem Ntlcntat und theiltc iniollk'.' dessen dem russischen Konsul den Inhalt seiner ^aduns, mit. -- Der Mininerrath bcricl» das d'istenjcrutininm, infolge dessen sind die Gerächte über eine Minislcrlrisiö iinvestatik Rr. 79. WMcnnig vom IS. Mlirj: Raromrtrr noili Odlar Bdlold, WaUstrohc IS. lAvdz. u n.) VSI Mill., ikNneslrr» >» MiU. iciaUrn. Tlnrmomelvgr. n. S-eoum.: nio W., „icdr., Teinp. W., hochslc Tcmp. I t " LS. Will SSmo. LedciN. «vluSsidstc» sür tcn N). Nlarz: Vorwiegend stark bewölkt, kälter. Niederschläge. Sonntag. M. Mär;. LiriaulworlUchcr Nedattcur liir PvtUtichkA Emil BicreV in Trc.^n In ausgercgtcn Zcite» ist Kaltblütigkeit ein doppelt noth- wcndigeo Grsortcrnisj aller Politiker. Es isl ja ganz natürlich, dass solche Schandthatcn, wie die mit allem Nassincment der modernen Wissenschasten, von langer Hand und sorgsältig vorbereitete Ermordung des russischen Kaisers, sowie die nach tragische Enttellung weiterer Höllenmlncn am ö Mächtigste die Llusregung tlcigcrn müssen. Hierzu tritt das Lchanspiel einer ungewöhnlichen Rührigkeit, welcher sich der Revolutionäre in Paris,Brüssel.Gens und London bemächtigt bat. Zwischen kiesen Nibiilstenverbänden und ibrcn verbrecherischen Genossen im russischen Reiche lausen unterirdisch ebenso scsle r.'cttungoträhtc wie zwischen ihre» elektrischen Batterien und den Dlsnamitlapsel» i» ihren bergmännisch gegrabenen Lprcnggäugcn. Diesen inlcr- nationalen Verbrechern auch international zu begegnen, ist einzig eine Pflicht der Lclbslcrhaltnng. Unmöglich ist cs zu dulden, das! unter dein Schuhe der Gastsreuiidschast die niederträchtigsten Gcwaltthatcn geplant und vorbereitet werden und das, sich teuflische Verbrecher, denen die I-luebt glüektc, in Asylen ungc stört zu weiteren Schandthatcn stärken und vorbcreitcn dürsen DaS heisst ja nur das Asylrecht, das allen politisch Verfolgten zu gewähren eine Ebrciipflicht jedes civilisirte» Staates ist, niisbrauchcn. Aber man soll sich auch andererseits durch solche Attentate nicht in unnöthige Sdireden sehen lassen, nicht überall Mordbubcn wittern, vielmehr die überreizte Phantasie sich be ruhigen lasse». ES ist ei» bekannter Kunstgriff der Revolutionäre, die Aufregung durch dreiste Erfindung von allerhand Schauer geschichten absichtlich noch zu steigern. Die Mahnung zur Kalt blütlgkeit richten wir aber auch noch ln anderer Richtung an die Politiker in Deutschland. Der patriotische Stolz vieler Deutscher fand sich in de» letzten Tagen arg beleidigt durch die Betrach tungen, die man in vielen Zeitungen über eine uns bedrohliche Wendung der russischen Politik laö. Thnt man doch fast, als sei der neue Zar nun aus einmal auch der Denker der Geschicke Deutschlands geworden! AIS hinge von seinen Augenbrauen, seinem Stirnrunzeln oder Lächeln das Wohl und Wehe unseres Vaterlandes ab! AIS müßte man Alles thun, um den gestrengen Herrn gnädig zu stimmen! Nun, unsere nationale Würde, um nicht zu sagen: selbst die Klugheit, sollte uns abhalten, zu thun, als müßten wir im Winkel eines eingcknstltcn Taschenmessers vor dem allmächtigen Selbstherrscher aller Reußen erscheinen. Wahlhaitig! Der Wechsel in der Person der russischen Kaiser ist ein ernstes Ding. Die Begehrlichkeit, der Leichtsinn und lieber inuth. die im Naturell kcö russischen Volkes sieden, müssen sich jedoch indirekt gefördert sinken, wenn man jenseits der von Koiaken bewachten Grenze zu dem Glauben verleitet wird, alö der traue das deutsche Volk nicht in erster Linie sich selbst, seiner guten Sache und seinem scharfen Schwerte, sondern erwarte irgend Etwas von der Großmuth der Russen. Den unserer nationalen Würbe einzig entsprechenden »lännlichcn AuSdrmk fand das Schreiben des Kaisers Wilhelm an den jungen Zaren und Großneffen!: „Welcher Zukunft gehen Sic entgegen! Ge treue Nachbarn haben Sie, taS wissen Sie!" EI» schroffer Wechsel der auswärtigen Politik dcS Zaren reiches war an sich nicht natürlich. Znm llcbcrsluß und zur Beruhigung aller Schwarzseher betont daö Rundschreiben an die russischen Gcsandtschasten im Auslände auch sehr glaubwürdig, daß sich das Petersburger Kabinct in der Politik der Erhaltung des Friedens nicht von dem übrigen Europa trennen, sondern mit Europa darin solidarisch verbunden bleiben wolle. Daö Kaiser- wort Alerandcr'ö III.: ,.überlieferten Freundschaften treu bleiben zu wollen", klingt wohlthuend. Nun haben zwar die Großmächte ihren Beruf für den Frieden zu sorgen, nicht sehr glücklich erfüllt, cü war dies aber mehr Ungeschick als b-ser Wille; daher ist eS immerhin anznerkcnnen, wenn Rußland gelobt, nicht aus eigene Hand auswärtige Politik zu treiben. Das Rundschreiben drückt den alten Sah, „Rußland sammcil sich", sehr verständig dahin a»S: „Rußland habe in seiner Machtstellung nach Auren genugsam erreicht, um sich ganz und gar der innere» Arbeit widmen zu können". Der Nachsah: Rußland werde sich In dieser „inneren Arbeit" mir dann stören lassen, wenn „seine Ebre und Sicherheit" bedroht seien, erscheint uns daher nicht als ei» „FricdenSprogramm auf beliebige Kündig,,ng". sondern alö eine selbstverständliche Phrase. Wer sid' aber von glatten russischen Depesche,iwcnrniigcn nicht fangen lasse» will, wird gut thun, daran zu denken, daß die Wahrung unserer Sicherheit und Ehre hauptsächlich in unseren Händen ruht. So viel ist jedenfalls klar, die deutschen Militärverwal tungen werke» sid) bei ihren künftigen Forderungen für das Heer wesen mit Vorliebe am de» russischen Sccnenwechscl stützen. Bei KascrncmentS - und FcslungSbauten. Waffenergänzungc», Rckrutenziffern u.s. w. wird man unsere Volksvertreter an de» etwas rauheren Ostwind erinnern, der jetzt über die Grenze webt. Deutschland wird zufrieden sein können, wenn die Kriegs, minister sich mit de», bisherigen Militäretat befriedigt erklären. Der Zar selbst ist mit Gemahlin aus dem Anitschcw-Palais in daö Winterpalais übergesiedclt. Die jüngst entdeckte Mine mit den stk» Pfund Dynamit i» der kleinen Gartcnstraße (Sado- wajas galt nicht ihm, sondern seinem unglücklichen Vater. Sie war gegraben für den Fall, daß Alexander II. de», erfolgreichen 'Attentat entgehe. Er wählte nämlich sehr häutig, wen» er von den Truppenparaden in der Reitschule nach dem Winterpalais zurückkehrte, den Weg durch jene Straße. Hier wäre er seinem entsetzlichen Schicksale kaum entgangen. ES ist bei allem Ent setzlichen Immer noch ein kleiner Trost, daß sich die Mordlust nicht auch schon gegen de» neuen Zaren gerichtet hat, Die neue Mine ist nur ein neuer 'Beweis der Energie, mit welcher die Nihilisten de» todtcn Zaren verfolgte», well er seinem Reiche die sehnlichst begehrte Verfassung vorenthielt. Ihre Todesverach tung erklärt sid) i» Etwas aus der barbarische» Grausamkeit, mit der die Beamten die politisch Verdächtigen mißhandelten. Leider ist cS nur zu wahr, daß die moölowitische Polizei Frauen und Kinder in den unterirdischen Kerlen, folterte, Gefangene die vor Erschöpfung und Kälte toll wurden, mit rairinntester Erfindungsgabe marterte, Belladonna. Morphium und Knuten- hiebe anwcntctc, um sie i» eine» wahnwitzigen Zustand zu ver setzen und Geständnisse zu erpressen. Die Genosse» der Gefan genen antwortelen auf jene Knutcnhiebe mit Bombenwürfen. Für alle diese Grausamkeiten seiner untergeordneten Beamten aber machte daS russische Volk daö milde Herz deö Zaren ver antwortlich. Mit Recht verlangt die russische Presse tag Aus geben deö Absolutismus und der BcamtcnwiUkür und die Ein setzung eines verantwortlichen Ministeriums, damit nicht - so schreibt die „Tirana" — wie bisher der Herrscher für Alles, was geschieht, verantwortlid) gemacht und von den Unzufriedenen mit Tod bedroht werde. Die bösen Rathgcbcr dcö Zaren be schworen tieie Zustände heraus und lenkten durch ihre Entstellung seine schlecht ausgesührten edlen Absichten die Mordgcschosse aiff seine heilige Person. Wenn aber die russische Presse fordert: man solle einen Blitzableiter errichten, der daö Haupt des Mo narchen schützt und lediglich die Vollstrecker seiner Ideen i'ür irre mangelhafte Ausführung verantwortlich macht, so erhalte» die patriotische» Zeitungen — Verwarnungen. Sie sprechen aber nur aus, was allen gebildeten Russen im Herze» sitzt und aus der Zunge liegt. Gegenüber den mit allem Raffinement auSgeiührten Peters burger Attentate» macht die PuIvcrllstc in London einen geradezu stümperhaften Eindruck. Mit 40 Pfund Pulver sprengt man nicht die t» Fuß ticken Planern dcS sehr solid gebauten Mansion- Palastes in die Lust. Zwar würde der „Egyptische Saal", in welchem daS, Inzwischen abgesagte Diner stattfinden sollte, etwas gelitten haben, aber clngeslürzt wäre er nicht. Im llebrlgci, waren Zeit und Ort gut gewählt. Der egyptische Saal liegt »ach rückwärts i», Mansionhause „ach einer schmalen Straße zu, die sehr mcnschcniecr ist. Offenbar stecken irische Verschwörer hinter dem Attentate. Es galt dem Lordmayor Mac Arthur, der zwar selbst irischer Abstammung ist, Im Parlamente aber für die roden Gladstone'schen ZwangSmaßrcgcln gegen Irland stimmte. Es isl begreiflich, daß man die Keller dcS Parlamcnis- palastcö untersucht, um eine Schandthat der gegen die Abgeord nete» empörten Irländer zu Verbindern. Bedenklich ist auch die Nachricht, daß die irische Agitation bereits in die englische Armee ciiigcdrungen ist. Am Tage Sk. Palrick, deö Schutzpatrons der Irländer, kamen in, Lager von Aldcrshott Unruhen vor, die zur Verhaftung vieler irischer Soldaten führten. Viel besprochen wird der Umstand, daß weder der öfter rcichiscbe »och der ungarische RcicbSrath eine Kundgebung der Theiliiabme an der Petersburger Katastrophe zullcß. Die Polen und Ungarn sind Rnsienfeindc. Im Grunde ist cü kür die zu künftige Stellung Rußlands zu Bcsicrrcich ziemlich gleichgiltig, ob der Präsident des österreichischen RcichSraths einige zeit gemäße Worte sagte oder nicht. Der Präsident Ur. Smolka, aui den »och von ItE her der Vers kursirt: „Polens Unglück und sein Schnurrbart, - DaS sind seine Lebensfragen, — Fast unmöglich für ihn Ist es — Beides länger noch zu tragen" - wurde Im Ucbrigcn durch die Damen der polnischen Aristokratie in Wien dcsavouirk. die demonstrativ in Trauerklcidern sich in einer Soiree eines polnischen Ministers zeigten. Schwarzes Emnil erhöbt den blendenden Glanz dcS Edelsteines und der sanste, träumerische Schimmer der Perle hebt von dunklem Hintergründe wirksamer sich ab. Der Schönheit der Frauen ihut daS Schwarz der .'stöbe nicht nur keinen Eintrag, es madst sic oft nur »m so bientcnder oder icssclnber. - Die französischen Repribli äner ober tadeln unpcrhohlcn die Beflissenheit, mit der Gambctta in dcr Kammer dem neuen Zaren Komplimente machte und sie höhnen seine Unzuverlässigkeit, mit dcr er behauptet hatte die Kammern des Kaiserreichs hätten ebenso bei der Nachricht schn Llmoln'S Ermordung Ibrc 'Arbeiten unterbrochen. Gerade daö Gegcnthcl! davon ist wahr. Neueste Telegramme ver „Dresdner Nachr." v. 19. März. Berlin. Dem Reichstage find die Gesetzentwürfe über Brau-, Stempel- und W ehrsteuer zugegangen. Eine beigegcbcne Deiiksdwilt behandelt die weitere Eiitnstdelung dcr Steuerreform. Dieselbe verbreitet sid) über die Vorzüge der indirekten Stenern: Vortbcile dcr ErhcbungSweisc, die Entbehr lichkeit deö Exekutors unb ker Pfändungen, tle Selbstbestimmung deö Steucrzablcrv bczügl. der Zeit u. des MaßeS selner'Bcncilcrung und anSglelchcnderWirkung. Dann wird vorgerechnet, daß die Leute in anderen Staaten weit mehr indirekte Steuer» bezahlten, alö wir. Aus te» Kops der Bevölkerung entfallen an Zöllen und Verbrauchssteuern in Dcutjchland 9 Mk. 20 Ps., in Franlreich 27 Mk. 70 Pf., in Großbrtttanien 24 Mk. '.»«> Vst, tu Italien 12 Mk. 40 Pf., in Oesterreich ans > 2 Pik. lO P,„ in Rußland Ui Mk. lOPl. und in den Vereinigten Staate» von Nordamcrla 21 Mk. >0 Pf. An Stempelsteuer» entlasten aus Dcutsthland I Mk. 2t, Pf., in Frankreich 14 Mk-, i» Großbrittanien t'> Mk. 70 Vst, in Italien 4Mk. R) Pst, In Rußland l Mk., ln den Vcrciniaten Staaten 20 Pf. Dem Bunbeörath ist cl» Gesetzcntw»!, zugeaanaen, wonach die Verbandlungen bcö Lanteöauöschusieö «ür Elsaß-Lotbrinaen öffentlich sei» sollen. Die Gesdcästdsprache soll die deutsche sein; Mitgliedern dcS LandeSauSschusseS. welche der deutschen Sprache nicht mächtig, soll indessen das Verlesen in deutscher Sprache schriftlich ausgrsetzter Reden gestattet sein. 1 Berlin. Die 'BudgetkommUston berietst beute die Frage dcö ZollanschlusscS von 'Altona. Bennigsen, Ricten, Vcnda unb Karsten vertraten die Ansicht, daß die hierzu crlordcrllchei, Kone» außerhalb des ordentliche» Budgets lagen, die Ange legenheit tcnmach dem Reichstage zur Besthluß assung voizulcgcn fest Staalosekretär Schot; hielt an dcr ansgeiprochenc» Erklärung lest, daß eine beiontcre Bewilligung dcr Kosten lür den Zollcmichluß de», Reiche-lage nicht znnehe und die Frage im Verwaltungswege zu ordnen sei. Die Konservativen erklär ten. sie könnten ohne nähere Informativ» über die Sachlage sich heule nid» entsd'eiccn. Rider! und Karsten behielten sich wei tere Anträge vor, lallö eine cinmütblge Erklärung ker Kom- mnston nicht erreichbar wäre. Die -Itzling wurde schließlich aut Mittwoch vertagt. Berlin. Oificiöö wird versichert, eö ici zu erwarten, daß die Wahl des Tciminö der Rcichötagswahien nicht.aut den Sommer fallen werde. Petersburg. Die 'Beisetzung der Leiche deö ermordeten Kaisers ist auf tcn 27. März festgesetzt. Die Gründe dieser ^tägigen Verschiebung sind nicht bekannt und schwer zu erratben. Infolge dessen riebren auch der deutsche Kronprinz nnv der Erz herzog Earl Ludwig ihre Reise nach hier darnach cl», da Ivr icühcrcö Etnkreffen nicht passe» würde. Petersburg. Die Spitze Des LcichenzugcS trat llßü Ubr auö de», großen Miltelportal des Wiiitcrvalastcs heraus. Leib- pierde des Verstorbenen wurde» vorangefübrt, dann folgten die Träger der Ordcnsauözcichiiungc» des Verstorbenen zä7 auS- ländische, t>» russisches, die Träger der nenn Kronen lbarnntcr zuletzt die Kaiserkrone. Dann kamen Sänger, Klcrnö in großer 'Ancabl in ici warzstimmetnen, mit Sllberläbe» durchzogenen Gewändern. Der vergoldete Leichenwagen ward von b, Vierden in Tranerdcdcn gezogen. Hintee dem Leichen wagen schritt zu Fuß der Kaller, dann die Großfürsten, sowie die tremben Fürstlichkeiten. Hierauf folgte» die Wagen mit der Kallcrin, mit deren Kindern und den Vrinzeistnnen. Auf dem Wege dahin und überall in dcr Stadt verrichte größte Rübe. Hiesige Blätter bringen perichickoie Gerüchte über Ver ballungen verdächtiger Vcrsoocn im Kommcrzgcricht Petersburg. Beim Begräbnis» dcS Zaren werten beson dere Vorstchtsinaßreacin getroffen. Das Oenncu rer Fenster unb daö Betreten der Balkons ist verboten. Tie Straße, wodurch der Lcid'cnzug geht, wirb gesperrt. Peteröbu r g. Eine aufgenindene Proklamation der Ni hilisten besagt, sie wollten die Thaten bcö neuen Zaren abwarten, aber die Organisation der Partei weiter entwickeln. Die Pro klamation ki-nstatirt, daß Beamte und Militärs dem Nlhillsten- kluv aiigebören. Moskau. Ei» nihilistischer Agitator und drei Compilern sind verhaltet, angeblich habe» dieselben wichtige Geständnisse gemacht. - - .. - ...v Bcrlincr Börse. Heute sah cö wieder bester auö. lim- fangrciche Dcdungükäm'e trieben die Eonrse hinaus, so daß der gestrige Verlust wieder cingebracht wurde. Freilich alö taS Dcdungsbeküriniß befriedigt war, erschlaffte die Haltung wieder und tle Eonrsc gingen zurück. Dagegen brachte der Schluß von Neuem keste Stimmung. Im Ganzen erheben sich die Eoursnokizen wesentlich über gestrigem 'Niveau. Von den Iiitcinationaicn schlossen Eretik '>ß . Franzoien «>, Lombarden 2>/s Mk. besser als gestern. Bahnen etwas fester: Galizier ln der zweiten Stunde stark angcboten. Von Prioritäten bcbiellcn österreichische schwache Haltung. Banke» still und wenig verändert; L iseontogcieUichait blieb Iß- Procent höher. Dresdner Bank i Vroccni bester. Dentscl e Fonds ictt. aber ohne Leben; lrcmde belebt und zum Thcil, namentlich östcrr.-nngarllchc Renten, böoer. Russen er- öffnctcn höher, ginge» dann aber aus den gestrigen Standpunkt zurück. 'Bergwerke schwankten, doch blicbcn die leitenden Höver. Dortmnntcr ch 2 Proe., Laura -j- GA Proc. Indu strie» vielfach besser. Lokales und sächsisches. - Der Rektor der Universität Leipzig, Domherr Proiessor 1,r. Luthartt, sowie dcr Ordinarius der Inrisleinasultät. Geh. Rath Prot. l,r. Windschcid erhielten daö Eomihurkreuz 2. Klasse vom Verdienstorden. — Dcr Bbcrpadcr Friedrich 'August Elauß in dcr Dresdner Preschest», undKernsrirttns Fabrik tioust I.L.Bramich, erbiclt aus Anlaß laugiäbrlgcr treuer Arbeit an ein und derselben Stelle w in Kgl. Nt in isl. ri um des Innern die große silberne Me daille „Für Treue in der Arbeit" bewilligt und gestern durch den Herrn Oberbürgermeister I)r. Stübcl auSgehäntigt. — 'Ist! dcn hiesigen FrühiahrS-Prüningc» bchuiS Erlangung dcr Berechtigung znm Einjährig - Freiwilligen- D I cn st erhielten von 7 Eraiinmirdcn, die in dem Inst tut deS Dir.Pollap. Marienstraße, vorbereitet waren, st die Berechtigung zum Einjährigcnticnst. In dcr gestern unter Vorsitz dcö Herrn AmtShauptmannS l)r. Schmidt abaehaltenen Bezlrkkauoschußsltznng der Amtkhanptmanniehait Dresden - Altstadt wurde die Beschwerde Esd'enbad''ö in Löbtau gegen den tastgen Gemelndcratb, welcher daS Ausscheiden Eiehcnbach'ö beschlossen hatte, weil Letzterer sich nicht Im Besitze dcr sächs. StaatSanachörigkeit befindet, alö un begründet zurückgewicien. 'Bon den zahlreichen Gestichen um Sdiank-Eoncession und zum Klcinh.nikci mit Spiriknoicn wurden diejenigen Schästr'ö In KIeinölsa, Büttncr'S in Rabenau, Schill- hahn'ö tu Doribai». Iuhrig'S in Cotta, Rletzichel'S in Kaitz, Roll'S in Plauen unb Sehcnk'ö In CoßmannSdori abgewiesen und nur daö Gesuch Göhl'S In Plauen acnehnstat. Die Ent schließung ani ein gleiches Gcinch Andrä ö in Gostritz wurde anögcsctzt. Znm Schluß wurde die Wahl von Sachverständigen alö TaräGren beim etwaigen Ausbruch von Viehseuchen in ge heimer Sitzung vollzogen. — In der hiesigen russischen Kirche finden auö Anlaß des entsetzlichen Attentats vom tti. d. Mtö. wiederbolt Traner- gotteSdicnste statt, welche in dcr Regel auö Liturgie und Panlchida bestehen. And) gestern Mittag wieder wurde eine solche ernste Feier abgehaltcn. Morgen aber, alö am Tage nach dem Hin- sd eidcn Sr. Mai. kcö KallcrS Astralster II.. wird eine besonders große Traucrmcsse im Go.'tcShause abgehaltcn werben — IN ZcehpreIlerci akö Betrug zu bestraien? Da» Reichsgericht entschied: Macht ein Fremder in einem WIrthShauS eine Zeche, ohne die Mittel zur Zahlung der Zeche zu besitzen, io begebt der Zecher dadurch keinen Betrug, wenn er bei der Bestellung der Zeche inst wäbrend dcS ZeebenS weder durch Worte, noch durch sein ionstjgcö Verhalten tcn Irrthum erregt bat, er wolle und könne bezahlen. DaS blose Berichwelgen der Thatsache. daß er kein Geld habe, genügt nicht, um ihn wegen Betrugs zu bestrafen. Aeußert er dagegen kte Absicht, bezahlt zu wollen, oder sucht er durch rin vositlvei Verhalte» dst irr-
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