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Dresdner neueste Nachrichten : 23.03.1933
- Erscheinungsdatum
- 1933-03-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-193303238
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19330323
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19330323
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1933
- Monat1933-03
- Tag1933-03-23
- Monat1933-03
- Jahr1933
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- Dresdner neueste Nachrichten : 23.03.1933
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' Dresktt Neueste Nachrichten ««»aiaenvreiser dr*« »nit» Z«n, koste« R..N- o^o R..M.> dl. „eNamet-ll< Im Anschluß an redaNünellen Lqt. 7» wo, brech toste« z A.-M., für «utwSrtt r,S0 T^M., abzügNch s«/. Krisenralxrtt - Vie Lriefgehüh, sür Suchstabenan^Ig«, beträgt 0^0 T^M. - Aür Eloschaltung an be stimmt«» lagen und plätz« «chw «in« Gewähr nicht litemominev werden. Unabhängige Tageszeitung mit Handels« und Industrie «Zeitung Veauaspreise. ft«»sust«"mg dmch 2 an ir.M Soiea In« Hau. monatlich Postbezug für da» Monat chvoA^M. «loschiießlich 0/«a 1t.«M. Postgebühr«, tatzna Zusttstunglgebühr). ktrsizbandsenbungeo - Aür di« Doch« 44X7 R.-M LiazelllllmmeriOR.«^ lSA.«pf. 8r-Mou.veriasMSauptSMWstelle:Drettnr««.,ZerdwtMstr.i * poftadreffe: Vresde«^v.i,Postfach. Srrnrns:orttvettedrSamMlnummer2<sor,zrravettedr 1HS4,20024,27081-rrvzz - relear.: LellesteSre-de» poststheck: Dresden roao - Attchtvertangte dlasenbrit^«, ohne Itüekport» werden tveber zurüitgefavdt nvchaofdewadrt. — Zm Aalta h-herer SawaL Setrtedastdnmg od« Streit« Haden unsreLezieh« tetnev Anspruch auf Ikachlieterull-»der Erstattung de« rnstpreThenden antgeit« Nr. 70 / 41 Jahrgang Donnerstag, 23. Mar, 1033 Reitzslagsschluß wahrschemlich Donnerstag Zentrum und Ermächtigungsgesetz - Oie Eröffnung -es Preußenhauses - Oer größte Kacketzug, -en Ores-en jemals sah Frei sein und dienen! Die historische Stunde in Potsdam - Preußens Sendung in Deutschland WM» M WWWMkM BAU Was mag Hindenburg empsnnbcn haben, als «r seinen Kranz am Large der großen Preußenkönige niederlegtc? Dumps drangen von draußen die Lalntschüsse der Artillerie herein — leise spielte die Orgel — da zwischen tönte das Geläut vom Turn, der Garnison kirche, das ausgenommen und wcitergegcbcn wurde von den Glocken aller dcntschen Dorne — in allen Ltädten des ganze» Reiches erklang das Deutschland lied —, Millionen Menschen saßen still an, Runbsunk. Drinnen aber im Gewölbe, an dessen Stille sich der grenzenlose Jubel der Menge rings um die Kirche brach — einsam der Alle von Dannenberg. Allein mit »en Preußenkönigen, denen er mehr als ein Menschen, alter treu gedient hatte, allein mit dem Geist des alten Preußen, aus dein einst Deutschland ent stand, in dem er mehr als 80 Jahre hindurch gelebt, stearbeitet hatte »tNd zN dem er nnn nach langer Irr» sahrt stzitt'Volk zuKicksilhrM » Wstlche Gedanken miHen durch den Kopf deS «adern Mannes gegangen wii», der als Kanzler soeben rir Deutschland «nd zu dtn Böltern der Erde ge sprochen hatte? Bon dem ärmlichen Elternhaus in Araungu im Ocsterreichtschen bis zum Reichskanzler amt, an bie Spitzst de« Deutschen Reiches, in die Ver sammlung von Pptsdam! Welch unerhörter märchen- haster Aufstieg! * Als der Reichskanzler seine Ansprache beendet hatte, ging der Reichspräsident auf ihn zu und drückte ihm tief ergriffen die Hand. Damit begann nach allem stampf und aller Zerrissenheit ein neuer Ab- schntt t deutsch e r Ge sch icht e. Der Wucht dieser symbolischen Handlung konnte sich auch der Wider strebenste nicht entziehen. Sie nmrde auch im Aus lande als ein historischer Augenblick erfaßt. Das Preußen Friedrichs des Großen seit 1871 vereinigt mit dem Deutschland Wilhelms -es Ersten und BiSmarckS verband sich In diesem Händedruck mit -em Groß deutschland von morgen, dessen Repräsentant der Mann aus dem Süden Deutschlands ist, dessen Be rufung durch -en altpreußtschem Geschlecht ent- stammenden Reichspräsidenten symbolhaft für däS neue Deutsche Reich hie Einheit alles dessen zur Grundlage machte, was deutscher Zunge ist. * Kein Wunder, daß auch das Ausland diesen Tag von Potsdam als einen der größten Augenblicke deutscher Geschichte empfindet. Der Bund deSneuen Großdeutschlanb wurde auf preußischem Boden an der Gruft Friedrichs deS Großen besiegelt. Pots- dain ist nicht mehr wie einst ein nur preußisches Lymbol. Das alt« Preußen mit seinem unversieg baren starken Stroyr an Energiekraft und sittlicher Wucht ist in Deutschland aufgegangen. Nicht jeder, »er preußische Staatsangehörigkeit besitzt, ist ein .Preuße" im Sinne der Geschichte. Bor Jahren schrieb Spengler in »Preußeutum und Sozialismus": „SS gibt preußische Naturen Überall tu Deutsch» land — ich denke ba an Friedrich Liszt, a» Hegel, au «auch«« groß«« Jngeuleur, Organisator, Er« sinter. Gelehrt««, oor alle« a«ch a« «tue« TupnS de» deutsche« Arbeiter» ««dies sibt seit Roßbach ,«d Leuth«« «SziihltgeMutschch die tiesl« ihter Geel« el« «tiickchtn Pre«ßo>,t«m be« sitze«, «ine stet» beritt« Möglichkeit, die sich i« große» Augenblicken der Geschicht« plötzlich meldet." Preußentum ist .nicht an, geographische Grenzen, nicht an Zufälle der GedliN gebunden. Preußen, tum ist chine best i mnrte Ha.ltung. Der Sinn »es Preußentums Liegt tÄrtn, daß man auf der einen Seit, sriet tst/d. h. Än<F^e.rsönltch««ltt,dieBrr. t ikvortung freudig WeWdnmt, sich nicht feig um st« herumdrückt »nid i^e a^chn« ,-Gesamt.. hett" ftlr da» «Instehen läßt, wad man selber als Führer verantworten müßte, die sich geradezu nach Verant wortung drängt, die Berantivortung sucht, m ü tz 5« ch st «lel Verantwortung aus sich zu häufen trachtet, dl« aber gletchzeittz di« Persönlich-, leit nnterordnet den Zielen und Notwendig, keilen -er Gemeinschaft -es Boltes. Das »vor die alte preußische Idee, die Friedrich der Große Ludwig XIV. entgegensetzte: Irr Versailles der König des „1,'ätnt v'crst inoi" — Der Staat birr ich — der König als B e s i tz e r deS Staates. Irr Pots- dam der König als erster Diener des Staates, dessen gesteigerte Rechte in gesteigerten Pflichten und Verantwortlichkeiten ihren Ursprung haben. » Frei sein und dienen, bas war der sittliche Kern des alten Preußentums. Das muß auch die Losung des neuen Deutschland voy morgen sein. Wer aber srci sein will und dienen zugleich, der muß auf der einen die Möglich, kett habe», seine Persönlichkeit entwickeln zu können, ohne v,yn allerlei «kollektiven" Kräften dara»)^e- btndert zu werden. Wer die Fähigkeit besitzt zu sühren, darf nicht beengt werden durch kleinliche Eifersucht der Subalternen, durch MißtA^uei^ Arg- wohn und Rechthaberei, durch den H<m der Vitl- znvielep, die Persönlichkeit immer wieder als eine Art Beleidigung sljr ihre Durchschnittltchkett emp finde» und sie deswegen nach Möglichkeit zu er sticken suchen. / Aber gleichzeitig muß er auch seine Persönlichkeit dem Ganzen dienend einordnen, d. h. er »nutz sich in Zucht, irr harte, strenge Zucht nehmen. Und feit der» Tagen deS alter« Preußentums mar in Deutschland diese strenge und harte Zucht etwas ver lorengegangen. Wir werden sie nicht von heute auf morgen wiedergeminnen. Eine sittliche Haltung läßt sich nicht befehlen, nicht anordnen, sie muß liebend ent- wickelt, sorgfältig gepflegt und langsam wieder an- erzogen werden. Sie ist kein Kleid, das man an nätionalen Feiertagen überstreift, nm es morgen, bis zum nächsten Feiertag, wieder in den Schrank zu hängen. Haltung muß sich im harten, nüchternen Alltag mit allen seinen Kleinheiten, Schwierigkeiten und Enttäuschungen beweisen. Sie muß unser ganzes Leben und Sein durchdringen und zum Teil unsres Selbst werden. Das wird eine der größten Ausgaben künftiger Erziehung sein, die in der Bergangenheit — das wurde an dieser Stelle im letzten Jahrzehnt mehr als einmal ausgesührt — all»usrhr auf „Bildung", auf AllerweltSbil- düng in vielen Fällen, aus WtssenSanhäusung und einseitige Entwicklung des Intellekts auSging und weniger auf Zucht und Haltung. Wenn das ge. lingt, dann wird das Wunder von PotS» dam vollendet sein. Dann wird von diesem 21. März weiterzeugende Kraft aus gehen in alle deutsche Zukunft. Austtang -es Tages i« Berlin Die Ittichsrßtzlenmg in -er Staatsoper L. «erlist» .22. Mär». s«tg. Drahtberschtf . Den Abschluß -tzS großen BoASfesteS bkldete »m späten Abend ein ' > Fackel-«, bre vaterlitndisihe« Verbände, . Schon am Nachimstatz bevölkerten Zeby-, ja HrrMr-. tächfeivde die,'St laßem der Innenstadt.. Von de^Wtzr., stetn der großen GeschästShäust r,der Hotels und Her Meisterten, an denen Schaulustige Kopf an Hdps sich drängten, blickte man herab auf ein ungeheures Meer. Bon der IS. Stunde an ivaren die Linden kaum mehr passierbar. Die Straßenbahnen und Omnibusse mußten: mpgelettet «pcrden. Mindestens ein« -albe Millson Menschen war auf den Beinen. Ein VntukeN der Begeisterung erhob sich, die Hände flogen al», von dingender Marschmusik geleitet, di« KoMtzvm. der SA. und der Hilfspoli^ «sit-ihren blauest:««, tel« und den grün«, Stahlhelmen auf der bW«n MiUelpromenade eitcherzoqen. Die jrmgen KretsHqren, mit weißen, Hemdeir und schwarzen Binden folgten. Ihnen schlossen sich die.'Abteilungen des Stahlhelms an. Bon «knigc-n Dächern schleuderten Gchelisttzxrser. ihr« Leuchtkegel aus «e -ahinslulenden Mass««- Auch R. Berlin, tt. März. skig. Drahtberichts In unterrichteten Kreisen wird die Aussassung ver treten, daß das Ermächtigungsgesetz am Donnerstag, spätestens am Freitag angenommen werden wird. Wahrscheinlicher als eine Verschleppung bis Freitag, ist aber die Annahme am Donnerstag. Ob das Zentrum, dessen Fraktion auch hcrrtc im Reichstag eine Beratung abhält, vorher nochmals mit der Regierung verhandelt «nd gewisse Einschränkungen zu erlangen sucht, steht dahin. Jcdensalls ist man in politischen Kreisen allgemein davon überzeugt, daß sich die Regierung aus keinerlei Zugeständnisse erniasscn wird, sondern aus der Annahme des Gesetzes in seiner gegenwärtigen Form bestehen wird. In parlamentarischen Kreisen ist man sich dnrchans klar darüber, daß die Entscheidung sür das Zentrum überaus schwer ist. Ma» zweifelt aber nicht daran, daß die Fraktion ihren Mitgliedern B« Absttmmnr»« seest^ben wirb ««» »aß damit bi« ZWeitzrit^lmehrtzeit «efichGt itz^ an der den Regie. rn»,sp«rteie« «nb den ihnen besrennbeden Gnrppen otnehin nur etwa 15 Gtsmmen fehlen. Wenn das ErrnächtignngSgesetz angepommen ist, wird sich der Reichstag ans längere Gicht vertagen und d!e Reichs regierung wird von der Basis dieses Gesetzes aus ihre Arbeit in großzügiger Form sortsetzen. Bor allem steht eine Reihe'wichtiger wirtschaftlicher Maßnahmen dicht heyor. Im Augenblick ist noch nicht zu erkennen, ob sie durch Notverordnung oder schpn ans Grund der Ermächtigung getrossen werden. voy, Brandenburger Tor herab tauchte strahlendes Licht den großen Platz und die riesige Menschenmenge, die aus ihm sich angesammelt hatte, in Tagcshrlle. Vor dem preußischen Innenministerium brachten di« Massen dem Minister Goering begeisterte Ovationen dar. Goertng erschien auf den« Balkon und hielt eine kurze, tinprovisierte Red«. Der Fackelzug dauerte Stunde nm Stunde. Rund Achtztgtaniend zogen, von den Fackeln glutrot übergossen, durch die Linden und das Branden, bürger Tor. In einer Galaoorstellnng in der Staatsoper mit -en „Meistersingern" klang der hohe Tag des Volkes aus. Eine festliche Stimmung lag über dem weiten lstaum. Zn Beginn der Vorstellung hatte un- bemerkt Reichskanzler Hitler gemeinsam mit Reichs, innenminister vr. Frick die große Mittelloge betreten. In -er Pause wurden dem Kanzler große Ovationen dargebracht. Währsnd des -weiten Aktes erschien in brauner SA.-Uniform Reichsminister und Reichstags. Präsident Goering. Ferner sieht nran in -er Loge den Rerchsarbeitsminister Seldte, -en Reichsjuslizminister vr. Gürtner und -en RvichSverkehrSmintster Mtz v. Rüvenach. Kurz danach erschien Reichsminister vr. Goebbels mit seiner Gattin und dann in Begleitung seiner Familie Vizekanzler v. Papen, ebenfalls um. jubelt von der Begeisterung der Massen. Sin Kriegsblinder spricht im Run-sunt VV2. Berlin, 22. Mär» In -em Augenbltck, als der Reichspräsident an den Särgen Friedrich Wilhelms I. und Friedrichs des Großen eltren Kranz ntederlegte, hielt ein Kriegs? blinder im Rpndfunk folgende Ansprache: „Im Herbst des JechrtS 1917 verlor ich durch eine Mranate das Lieht beiher Augen. Sechzehn Jahre saß ich in Finsternis und litt das große Leib Deutschlands mit. Heut aber ist mir, als ob die Finsternis einem neuen Lscht weicht. Ein Strahlenschein glänzt über Druischtand und dringt auch in meine Nacht. Das Vaterland sst wieder schön und ehrlich und hell ge- s ttzörden. Volksgenossen: in dem Augenblick, in dem ! Hindenburg am Gatge Friedrich».des Großen weilt, in ' bestri di« Geschütze den Tag -es, Siege» mit donnerndem Salut begrüßen, in diesem Augenbltck rufe sch euch al» «tue« von den Millionen, ti« ihr Höchstes für euch Hin gaben, zu: Haltet fest an euerm Gelübde! Seid bereit zu iedeyr Opfer! Schließt dir. Reihen, damit der er- is^hnte Tag der Freiheit her ' nmt. Asses für Deutfchland, unser Vaterland!" - . Ans die Erössnung des Reichstage» folgt nun heute IS Uhr die des PreußcnhauseS. Daß gleichzeitig heute schon die Wahi des Ministerpräsidenten ersolgen wird, die wieder nach den alten Borschristcn vollzogen werden soll, ist unwahrscheinlich. Man nimmt viel mehr an, daß erst morgen die Entscheid««» über die kommende Gestaltung der Rcgicrnngsverhältniffe in Preußen fallen wird. Im übrigen dürste auch die Dagung des Landtags nur von kurzer Dauer sein. Anch hier wird, wie im Reichstag, die neue Staats» rcgicrnng ein Ermächtigungsgesetz mit weit, gehenden Vollmachten verlangen und erhalten. Ebenso ist eine Berschärsnng der Geschäftsordnung, ähnlich wie im Reichstag, vorgesehen. Ein genauer Zeitpunkt sür die neue Aussprache des ReichStanzlers mit den Führern des Zentrums, die noch vor der morgigen Re^chstagsfitznng stattsiuden soll, ist im Angendiick noch nicht sestgesetzt worden. I« parlamentarischen Kr«sseq, rechnet man im übrigen mit der Möglichkeit, »aß «or«yu im Rahmen der avge. kündigten Aeuderungsvorsrhsäge sür dl« Geschäfts, ordnuug des Reichstages — bekanntlich dem ersten Punkt der Tagesordnung — auch di« bisherige Beftiur, mung beseitigt wird, daß:»er Widerspruch eines einzigen Abgeordneten genützs, um die Berabschiedung eine» Gesetzes in drei Lesursgen in einer Sitzung zu verhindern. Dann könnte -je ErmächtigungSvorlage morgen auch erledigt werdeß, wenn die Sozialbemo, krater, der dritten Lesuug widersprechen sollten, und der Reichstag in die Ferien gehfn. Oas Echo in Engtan- Telegramm «nsres Korrespondenten Ul'. London, 22. März Die Potsdamer Feie« hat in London starken Widerhall gesunden. Alle Londoner Blätter hatten Sonderberichterstatter nach Potsdam gesandt und die Berichte über -en Festatt werden heute in größter Aufmachung gebracht. Unter der Ueberschrift „Der Geist von Potsdam" schildern die „Times" den feierlicher» Einzug des -greisen Feldmarschalls un feines jungen Kanzlers, die in Weltanschauung und Temperament so wett voneiuander entfernt seien, aber jetzt sich vereinigt hätten in. dem Versuch, Deutschlaud seine alte Freiheit und Unabhängigkeit wieder, zugeben. Das Blatt erklärt weiterhin, daß nie- manb im A uslande die Bedeutung dieses Tages verkenne. Wenn sich in der letzten Zeit in andern Ländern eine gewisse Kritik gezeigt habe, so müsse man doch zugebcn, daß die inner«!« Maßnahmen Deutschlands eigene Angelegen- Helten seien. Nur soweit die Außenpolitik des neuen deutschen Regimes in Betracht komme, hätten andre Länder ein Recht, dazu Stellung zu nehmen. Die „Times" gehen ans die dringende Notwendigkeit ein, die berechtigten Klagen Deutschlands gegen die Ungerechtigkeiten des FriedensvertragcS so schnell al» möglich zur allgemeinen Erörterung zu bringen. Wenn der Grund- sür diese Beschwerden beseitigt werde, so könne «vast auch damit rechnen, daß die Unruhe in Europa sich lege. Jedenfalls sei für das „einige, freie und stolze Deutschland", von dem der Reichspräsident gestern sprach, reichlich Raum in Europa vorhanden. * Sine französische Stimme zu Potsdam Telegramm KvfveS Kerresponbenten : . od. Pari», 22. Mär» Die Pariser Dkörgenbläiter berichten spaltenlang über die gestrigen Potsdamer Ereignisse. Hitler habe den Triumph erhallen, den er sich wünschte, schreibt der „Petit Parisien". Es habe sich in Potsdam nicht nur um rin nationalsozialistisches Fest g«. handelt, sonder« urrr eiy nationale» Fest, da» dg. zu berufen ist, «ine irrüt «era ist den Geschicken Deutschlands zu «rössnen. In Potsdam sei der polt, tische Sieg des Hakenkreuzes bestätigt worden, dem di« taiserlichen Farven Schwarz-Weiß-Rot zur Seite Zitaten. Jnuilttin der historischen Gebäude und des Fahnenwaldes hab« da» Fest einen zugleich Einfach«» i«1,d grandiosen Eharakter getragen.
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