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Wochenblatt für Zschopau und Umgegend : 28.02.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-02-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512512809-188002286
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512512809-18800228
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512512809-18800228
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- Zeitungen
- Saxonica
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- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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- ZeitungWochenblatt für Zschopau und Umgegend
- Jahr1880
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188V. ^36. Wochenblatt für Zschopau und Hlmgegeud. Amtsblatt für die Königl. Amtshauptmannschaft zu Flöha, sowie für das König!. Amtsgericht und den Stadtrath zu Zschopau. L1»>-stahr«pr«is ^M. «,'c?. Bot-„g-bi>hrm und P°stlp->e„. Hom Landtag. S. v. 25. Februar. Aus der Tagesordnung der heutigen Sitzung der Zweiten Kammer steht als einziger Gegenstand die Schlußberathung über den Bericht der Finanzdeputation, die aus Eiseubthnban und das Eiscubahnwesen bezüglichen Petitionen betreffend. U. A. petitionirt die Stadt Wils druff wiederholt um Erbauung einer Eisenbahn von Dresden-Wilsdruff nach Nossen. Die Abgg. Müller-Frci- brrg und Oehmichen befürworten die Petition. Abg. Ackcr- manu meint, es müsse endlich einmal ernstlich Stellung -genommen werden zu den massenhaft eingehenden Eisen- bahnpetitivuen. Man solle bestimmt aussprcchcn, die und die Linien haben Aussicht, dermaleinst erbaut zu werden, je nachdem Dies die Finanzlage des Staates gestattet, dic und die Linien aber sind als absolut unausführbar zu be zeichnen. Es würde alsdann der Sturm der Petitionen rn Etwas abgcmindert. Er gebe sich der Hoffnung hin, daß dem nächsten Landtage eine Vorlage zugehe, welche die sehr berechtigte Linie DreSden-Wilsdruff-Nosscn mit berücksichtige. Die Kammer beschließt nach dem Vorschläge der Deputation: die Petition, insoweit sie aus die Ler- bindung der Stadt Wilsdruff mit einer geeigneten Stelle der Dresden-Tharandtcr StaalSbahnstrecke durch eine Se- -cundairbahn gerichtet ist, der königl. Staatsregierung zur Kenntnißnahme zu empfehlen, diejenigen Theile der Peti tion aber, welche wcitergehen, aus sich beruhen zn lassen. Die Petitionen um Erbauung einer Eisenbahn Dresden- Moritzburg-Nadeburg-KönigSbrUck-Camcnz, um Führung der Pirna-Berggicßhüblcr Secnndairbahn bis Gottleuba, um eine Bahnverbindung DreSden-Dürröhrsdors, um Er bauung einer normalspurige» Secundairbahn von Mitt weida nach Rochlitz, einer dergleichen von Waldhcim über Hartha und Geringswalde nach Rochlitz, um Erbauung -einer Secundairbahn Annaberg-Thalheim-Stollberg werden der StaatSregicrung zur Kenntnißnahme überwiesen. Das gleiche Schicksal erfahren die Petitionen: um Erbauung einer Bahn im Mülsengrunde zur Herstellung einer angemessenen Verbindung mit der nahe gelegene» Hauptbahn; um Her stellung einer normalspurigen Secundairbahn zwischen Annaberg und Schwarzenberg; um Erbauung einer solchen Don Wolkenstein »ach Jöhstadt-Landesgrenzc und bezüglich des Weiterbaues der projcctirten Eisenbahnlinie Wilkau- Kirchberg zum Anschluß an die Chemnitz-Aue-Mörser -Eisenbahn; um Erbauung der Müglitzthalbahn durch den Lockwitzgrund. S. v. 26. Februar. Beide Kammern traten heute zu Sitzungen zusammen. Die Erste Kammer genehinigte m Uebereinstimmung mit der Zweiten Kammer die Cap. 11 bi» 15 des Etats der Ueberschllsse unverändert und be schloß sodann, bezüglich de« Gesetzentwurfs über die ge- averblicheu Schulen nur zu Z 1 den Beschlüssen der Zweiten Kammer beizutreten, in allen übrigen Puncten aber bei den früheren Beschlüssen zu beharren. Die Zweite Kammer -genehmigte nach einer längeren DiScussion, in welcher namentlich die Abgg. Matthe» und Günther nachzuweisen versuchten, daß die von ihnen früher geäußerten schweren Bedenken gegen die Einkommensteuer sich im vollen Maße erfüllt hätten, Cap. 19 des Etats der Ueberschüsse, dirccte Steuern, nach dem Voranschläge, Cap. 21, Chaussee- und Brückengelder, mit unwesentlichen Milderungen, dagegen Cap. 20, Zölle und Verbrauchssteuern, mit einem Abstrich von 1255316 M., die bei dem Antheil Sachsen» an den Erträgen der Zölle und der Tabaksteuer weniger erwartet werden, als bei Aufstellung des Etat« veranschlagt war. Zur Erwerbung eines Gebäude» für die AmIShauptmaun- schast zu Glauchau wurde der Regierung ein Berechnungs- geld von 60000 M. zur Verfügung gestellt. Bei der durch königl. Dekret gegebenen Mittheilung über die Be- gebung der durch da» Gesetz vom 1. März 1878 geschaffenen L proccntigeu Rente und die Verwandlung der 5procen> tigen Staatsschuld in eine 4 procentigc faßte die Kammer Beruhigung. Nachdem die bei den Etat« des Lultus und öffentlichen Unterrichts und der Justiz zwischen beiden Kamniern entstandenen Differenzen theils durch Beitritt LU den von der Ersten Kammer gefaßten Beschlüsse» er ledigt, theil» aufrecht erhalten worden waren, nahm die Kammer den Gesetzentwurf, betreffend die Erhöhung der in nichlstreitigen Rechtssachen zu erhebenden Gerichtsge bühren um 25 Procent, mit einer unerheblichen Abände rung gegen 2 Stimmen an. Der Antrag des Abg. Walter aus Aushebung des Z 18 der Justizministerialverordnung vom 31. Juli 1879, nach welchem eine gleichzeitige Zu lassung der in Dresden wohnhaften Rechtsanwälte bei dem Landgerichte und dem Oberlandesgerichtc nicht stattfinden soll, wurde der Staatsregierung zur Erwägung über wiesen und zum Schluß die bezüglich de» Antrag» des Viceprästdenten vr. Pfeiffer auf Erläuterung von Z 3 des Gesetzes vom 25. Januar 1874 mit der Ersten Kammer bestehende Differenz durch Beitritt zu dem jenseitigen Be schlüsse erledigt. 48. Jahrgang. Sonnabend den 28. Februar. Inserate von Z Zeilen an die gespaltene Zeile 8 Pf. Annahme derselben längsten« bis Mittag 12 Uhr des dem Tage des Erscheinens jedeSinal vorhergehenden Tages. GeEiches und Sächsisches. — Am 23. und 24. Februar fand im hie sigen Seminare die diesjährige Aufnahmeprüfung statt. Angemeldet hatten sich 37, die sich sämmt- liche der Prüfung unterzogen, und die auch sänimtlich den gesetzlichen Anforderungen ent sprachen. Aufgenommen wurden nur 25, d. i. die höchste Zahl von Schülern, die eine Seminar- classe in normalen Zeiten haben darf. — Von betheiligtcr Seite werden wir ersucht, das über das Schadenfeuer in Krumhermersdorf in letzter Nummer Mitgetheilte dahin zn berich tigen, daß es nicht den bei dem Brande er schienenen Feuerwehren, sondern vor Allem den Ortseinwohnern, welche mit Hilfe der Orts- und anderer zur Stelle geschafften Handspritzen und die durch Entreißen herbeigcführte Trennung der Scheune von dem Wohnhausc das Weitcrgreifen der Flammen energisch verhinderte», zu danken ist, daß das Feuer auf seinen Herd beschränkt blieb. Bei Eintreffen der Feuerwehren, welche bei der Ent fernung auch gar nicht schneller zur Hand sein konnten, war die wirkliche Gefahr bereits ab- gewendct. — Ergangener Verordnung der Königl. Kreis hauptmannschaft zu Zwickau gemäß eröffnet die Königliche Amtshauptmannfchaft zu Flöha den Ortsbehörden ihres Verwaltungsbezirkes Folgen des: Mit Genehmigung des Kgl. Ministeriums des Innern ist beschlossen worden, vom laufenden Jahre an die Berpflcgbeiträge für die im obcr- erzgebirgischeu Waisenhause zu Pöhla untergc- brachten beziehentlich in Zukunft unterznbringen- deu Kinder von jährlich 100 M. auf jährlich 80 M. für je ein Kind zu ermäßigen, auch in dazu angethanen Fällen nach Befinden eine Herab setzung der regelmäßigen Verpflegbeiträge von 80 M. auf jährlich 60 M. ausnahmsweise ein- tretcn zu lasse». — Inhalts einer Verordnung des Königlichen Ministeriums des Innern vom 26. vorigen Mo nats ist einer an dasselbe gelangten Mittheilnng der Kaiser!. Russischen Regierung zu Folge nach russischen Gesetzen die Ehe verboten: 1) zwischen Personen, welche bis zu dem durch die Vor schriften der orthodoxen Kirche bestimmten Grade niit einander verwandt sind, 2) zwischen einem An gehörigen der orthodoxen Kirche und einem Nicht christen; ingleichcn ist die Eingehung einer Ehe ver boten : 3) denjenigen, wesche die Priesterweihe erlangt oder ein Klostergelübde abgelegt haben, 4) den jenigen, welche 80 Jahre alt sind, 5) denjenigen, welche schon dreimal verheirathet waren, 6) den jenigen, welche sich in einer früheren, geschiedenen Ehe der ehelichen Untreue schuldig gemacht haben. Eine Dispensation steht bezüglich einzelner dieser Ehehindernisse nur den Erzbischöfen zu. — Ueber eine Haussuchung nach socialistischen Schriften beim Militär berichtet die „Drcsdn. Ztg.": „Gestern vor acht Tagen kam bei den Osficieren. und Mannschaften der Reitschule der Befehl heraus, früh 11 Uhr im Kasernenhofe anzutreten. Als Alle in Bereitschaft standen, trat Major von Uslar vor die Front und hielt eine Ansprache an die Mannschaften, in welcher er dieselben vor dem Besuche mehrerer berüch tigter Locale in der Oppellvorstadt, vor dem Ankauf verbotener Schriften, die Exporteure in die Casernen zu schmuggeln suchen, warnte und sich schließlich von sämmtlichen Soldaten die Schlüssel zu ihren Wäsche- und Kleiderkästen aus liefern ließ. Hierauf erhielten die Officiere den Befehl, die einzelnen Spinden nach socialistischen Schriften genau zu durchsuchen, was denn auch, während die Mannschaften auf dem Hofe in Ach tung stehen bleiben mußten, geschah. Wie wir hören, hat die Untersuchung auch nicht eine einzige Broschüre ergeben, gewiß ein treffliches Zcugniß für den guten Geist, der unter unserem Militär herrscht." — In dem Dorfe Nickern bei Dresden wurde am vergangenen Sonntag eine Falschmünzerei auf gehoben, in welcher 2-Markstücke fabricirt wurden. Die Falschmünzer wurden bei Verausgabung ihres Fabrikats in Leipzig ertappt und fcstgcuommen. — Eine von vielen Bürgern Grimma's mit Freuden begrüßte Bekanntmachung erläßt der dortige Bürgermeister: Da die unsre Stadt passi- rcnden „armen Reisenden" auf der Rathsexpedi tion mit Geldunterstützuug von 20—25 Pfennig bedacht werden, untersagt er das Verabreichen von Gaben an fremde Bettler, Vagabunden und arme Reisende aus Privatmittelu bei einer Geld strafe bis zu 60 Mark. — Wie das „CH. Tgbl." berichtet, wurde der Gcmeindcvorstaud B. in Taura bei Burgstädt auf Requisition der Staatsanwaltschaft verhaftet und in das Landgerichtsgefäugniß zu Chemnitz abgeliefert. Ueber die Veranlassung zu dieser Verhaftung sind die positiven Gründe noch nicht bekannt, doch hat dieselbe eine bedeutende Auf regung nicht nur in Taura, sondern auch in weiteren Kreisen hervorgerufen, da B. für ebenso wohlhabend, als einflußreich gegolten hat. — Der Krankenbestand ini städtischen Kanken- hause zu Leipzig ist gegenwärtig so groß wie noch niemals (690), und namentlich die Jsolir- räume für die Jufectionskranken sind so voll ständig gefüllt (l^pirus reourrans u. s. w.), daß um Abhilfe zu schaffen, das Werkstättengcbäude des Krankenhauses und eventuell auch die Kirche zur Ausnahme von Kranken hergerichtet werden soll. — In Golzern bei Grimma, das durch seine großartigen Fabrikanlagen (Eisengießerei, Papiermühle rc.) auch auswärts bekannt ist, herrscht reges Leben, da viele Aufträge zu er ledigen sind. So wird jetzt, wie wir hören, für die Papierfabrik zu Kriebstein eine Maschine ge fertigt, die alle derartigen Maschinen an Produk tivität weit übertreffcn soll. — In einem Schachte zu Zwickau verun glückte ein Bergarbeiter durch Entzündung von Schlagwettern und wurde schwer verletzt, sodaß er mittelst Wagens nach dem Kreiskrankenstift gebracht werden mußte. Der Verunglückte ist verheirathet und Vater von zwei unerzogenen Kindern. — Am vergangenen Sonntag wurde inOVer eins! edel bei Sebnitz das Begräbniß eines Schulmädchens sistirt, da eine Selbstvergiftung vorliegt. Was die arme Kleine, eine Waise, zu dem traurigen Entschlüsse veranlaßt, ist zur Stunde noch unaufgeklärt. — Am 20. Februar ist in Burkau bei Bautzen ein 7 jähriger Knabe beim Nachhause wege aus der Schule in dem Dorfbach ertrunken. Derselbe hat nach Knabcnmanier das Ufereis eingestampft, ist hierbei ausgeglittcn und in das angeschwollene Wasser gestürzt, von dem er, da Hülfe nicht zugegen war, mit fortgerissen worden ist. Uagrsgcschichte. — Wie der „Nordd. Allg. Ztg." von der rus fischen Grenze mitgetheilt wird, beabsichtigt di
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