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Dresdner neueste Nachrichten : 10.04.1912
- Erscheinungsdatum
- 1912-04-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-191204107
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19120410
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19120410
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1912
- Monat1912-04
- Tag1912-04-10
- Monat1912-04
- Jahr1912
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 10.04.1912
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Nr« 95, xx. MesTler Neuefte Nackjkikhtkn hsscsflcsk e einst-active Kolynetaelle kostet ür Drede und sorott Fee-» sur wwer ou m» sä- m austape- 40 m: Tabellcnsavssosct Dlerweilvaltife Nellameseile Mo Näh mit Wuvokfcthft 2 Mk. Bei Leda-volunqu nnd abuss umfäven Ruban nach Takti. blitreåehilbr ZU M. states en »o» qusmärts werden mit qesen stand unbluuq quan mimmm Mr das Erscheinen an hegen-imm- Taaeu und Plätzen wird nicht»Yaranclert. Tetzv outside Aus-ask von Anzeian ist nnonlat n.» Unsre Du dac- nnd ou wsttiqleu Itmcahmcstellen sowie sämtliche Annoncenickvedmfnen m JU- und Auslande nebmeähfalsäiqeäm Originals-re sen und - a Diese Nummer « « eikctt m u mMIi 16 Seite » Kein-g nd u· chilchies Dteætkmapgsss Der rettende Engel. Zum anscheinend unentbehrlichen Rüstzeug der konservativen Parteigitngen insonderheit in Sachsen, achört die Fiktion, daß allein von allen Parteien nnd Vollsgruppeu das konseroaiiv organisierte zimisariertum Garantien biete itir die Hochhaltung der Autorität im Staats- und Wirtschaftsleben. Den andern bürgerlichen Parteien werden solche Garantie zxxnatichkeiten überhaupt abgesprochen. Der Radilalis mus, gegen den man daher als das einzige Bollwerk i:n Staate angeblich unentbehrlich und jeder Bevor zugung würdig ist, verstärkt diese Position. Das zsskzkpn durch gerechte Würdigung aller staatsbtlden den nnd staatserhaltendew Gruppen im Staate die Un znsriedenheit, die Nährmutter aller radikalen Opposi sjan gegen den Staat, zu eutkräftem wird aus Grün den, die schon unzählige Male in baren und blanien Ziffern iiberzengend dargelegt wurden, verworfen. Man bleibt in jedem Falle bei der geradezu auf reizenden und beleidigenden Fiktion und spricht in gerader znnischer Weise allen andern bürgerlichen Parteien sdie man nicht ins Schlepptau nehmen kann) die staatsbildenden und staatserhaltenden Fahigteiten als. Man könnte demgegentiber wieder einmal die Aussprlikhe des ersten deutschen Kanzlerö und seiner Nachfolger zitieren, die gerade in den hochkonservas tiveu Frondeuren eine Gefahr fiir das Deutsche Reich nnd dessen Erhaltung erblickt haben. Aber man braucht nur daran zu erinnern, um sie den Zeitgenossen wieder inl liiediichtnis zurückznrnfetn Es ist also nicht anzu nehmen, dass ans dem Wettstreite etwas für seine Urheber Erspriehliches herauskommen würde. » Wichtige-r dtinktc es uns, wenn man von seiten der? nenservatioen einmal einen bündigen Ausspruch dar-« iilnsk erhalten könnte, ob sie der Industrie eine wirks; inne Gleichberechtigung zugestehen. Denn das gehöri tsoch nun einmal dazu, wenn die konservative Partei«i die, wie die Dinge nun in Deutschland einmal liegt-M in der Hauptsache aus Vertretern der Landwirtschaft sich zusammensetzt, in der Industrie nach einer Ver stärkung ihrer immer mehr zufammenfchmelzenden tiiinipferscharen sucht. Damit hapert es nun freilich ganz gewaltig, wie man wiederum aus der letzten Nummer des ~Baterland«, der konservativen Zett iclirist für das sächsische Volk, ersehen kann. Das ~Vaterlaud" behandelt die Frage der Refo r m d er Ersten Ständekammer und macht sich dabei den Gedankengang des Abgeordneten O p i tz zu eigen, der bei Gelegenheit der Verhandlungen zu der erwähnten Frage äußerte, daß eigentlich die jetzige Zusammen setzung der Ersten Kammer für die Industrie nützlicher sei, als wenn sie nach den Wünschen der auf eine Reform des sächsischen Herrenhauses Drängenden zu sammengesetzt wäre. Denn die Erste Kammer würde von besonderer Bedeutung sein in Zeiten der ~Krisis« ans politischem und sozialem Gebiete. Diese Krisen können nach der Meinung des Herrn Oin und des -,Vaterlands« aus nichts anderm bestehen als dem liainps des Unternehmertums gegen die Arbeiterschaft, nnd in solchen Kämpfen sind, so wird weiter gefolgert, die Industriellen abhängig von »sozialrevo lntionären« Elementen und nicht In der Lage, ihre speie Entschließung fo zu betätigen wie ein Grund besitzer. In solchen Fällen könne es also die Industrie nur begrüßen, wenn sie durch eine Zusammensetzung der Ersten Kammer in der jetzigen Art geschützt werde. Diese Ausführungen sind wohl typisch siir die Auffassung, die man von der Industrie in den Köpfen konservativer Parteisithrer hat. Zunächst drängt sich einem die Komik des Falles aus. Man will also dadurch, daß man den Vertretern des pro duktivsten Standes den Eintritt in die Erste Kammer wehrt - dte Industrie gegen die Industrie schützen. Hiibfch ausgesonuen .. . Nebenbei kommt diesen Herren anscheinend aar nicht in den Sinn, daß es wenn man aus den Scherz esnainge und diese An nahme des Herrn Ovid einmal zugäbe, doch michs Fragen geben könnte, in denen die Herren mit Ar und Halm in ihrer freien Entschließung behindert sind. Wir denken hier an gewisse Eigenheiten unsrer aararischen Gesetzgebung, so z. B. an die weitaehenden Bestimmungen des Biehsenchengesetzes, die unsrer deutschen Wirtschafts- und Handelspolitik in vieler Beziehung zum Nachteil der Industrie »recht starke Schwieriakeiten machen. Hier wird man Lohne Zweifel sagen können, daß der Industrielle in Hseiner Entschließung sreier ist als der Grundbesitzer, Hund es ist doch satisam bekannt, daß aerade diese aararifche Wirtschaftspolitik es ist, die den »sozial revolutionären Elementen« den allereraiebinsten; Sioss liefert. Aber man braucht diese Umkehrungl des Spießes gar nicht vorzunehmen. Es liegt eine! starke Geringschätz u ng darin, daß man in kon-! sernativen Kreisen überhaupt glaubt, derlndustrielle werde in den sozialpolitischen und sozialen Krisen »in den Händen und mehr oder weniger abhängig von sozialrevolutiontiren Elementen-« nnd infolge dessen behindert in seiner Entschließuna sein. Der Fall liegt doch gerade umgekehrt. Nähme man sgleichsalls hypothetisch) einmal an, es handle sich irgendwann um die Existenz der industri ellen B etriebe-—— da sollte der Industrielle aus Furcht vor »sozialreoolutionären«Elementen nicht in der Lage sein, als Mitglied der Ersten Kammer Entschließungen zu fassen, die aus eine Bekämpfung und aus eine Zurückdämmung einer bedrohlichen Bewegung gerichtet sind? Wie wenia Kenntnis haben doch diese Herren von der eminent staats erhaltenden Kraft, die gerade in der Industrie liein Wenn es einmal wirklich, was einsgiitiaes Geschick siir Deutschland verhüten mitge, für Deutschland zu sozialen Revolutionen in solchem Umsange käme, daß Leben und Existenz des Staatsbtirgers bedroht wären, dann wiirden auch die Herren vom Grund besitz in ihren Entschließungen kaum unbeeinslußt von solchen Bewegungen bleiben. Anderseits kann es gerade in einem industri ellen Land nur erwünscht sein, daß die Jn du st ri ellen selbst aus die Gesetzgebung Ein sluß gewinnen, um eben den Eintritt solcher Krisen aus politischem und sozialem Gebiete zu ver hüten. Aber in Wirklichkeit glauben die Herren ia selber nicht an die Schrecknisse, die sie wieder einmal an die Wand malen. Sie wissen ganz gut: es ist gar nicht daran zu denken, daß Deutschland jemals in so schwere soziale Kämpfe oerwickelt wird, daß »sozialrevolutionäre« Elemente zur Herrschaft kom- Unabhängige TUUcHchIUIIIL Größte Verbreitung in Sachsen. Revision und Hauptgefchästöstelle Ferdkuandstraße 4. Damm-scheu Redaknon Nr. AM- Expedition Nr. WI« Verlag Nr. M men Dazu ist der Ausgleich, den die soziale Gesetz ,gebung getroffen hat, ein zu großer und das Ver ;stiindnis der Industrie sitr die Bedeutung des sozialen Fortschrittes schon zu stark entwickelt. Krisen könnten sich höchstens entwickeln, wenn eine Gesetzgebung, wie sie von den anrarischen Heiß spornen gewtinscht wird, die durch sie geziichtete E r bitterung in den weitesten Volkskreisen schürt und die Entfaltung der wirtschaftlichen Kräfte Deutschlands durch eine Politik des Abschlusies ooui Weltmarlt hindert. Das eben soll nicht geschehen. Vielmehr sollten als Gegengewicht zu jener nicht immer auf die Förderung der Allgemeinheit gerichte ten Politit der konservativen Heißsporne auch die industriellen und gewerblichen Kreise ihren gerechten Teil an der Arbeit der Parlatnente erhalten. Das gilt ebenso für den intelligenien Mittelstand und gleichfalls für alle die produktiven Faktoren, die den ruhigen steten Fortschritt des Vol kes ocrbiirgen. Unsre reichen Kräfte an Intelligenz, Aisbeitssrendigkeit, Menschenkennt nis und Weltklugheit sollen nutzbar gemacht werden. Das eben ist der Zweck jener Uestrebungetn die den produktivften Siänden im sächsischen Staate» den ihnen gebührenden und dein gerechten Ausgleich: zustrebenden Einfluß aus die Gesetzgebung ver schaffen wollen. Es kann nur erbitternd wirken, wenn ihnen dieser Einfluß tnit so nichtigen und beleidigenden Vorwänden von denen vorenthalten wird, die allein die Vaterlandsliebe gepachtet haben und es wagen dürfen, der über wiegenden Mehrzahl der Staatsbiirger und Steuer ausbringer die Erfassung des Staatsgedaitlens und die staatsbildenden nnd staatserhaltenden Fähig teiten abzusprechem . Zur sentence-Wilh Von -101m liedmoml, Führer der irilchcu Nationalpartei und Parlaments » , fmitglich Bei der Bedeutung aller Momente, die aus unter Verhältnis Fu anland einzuwirken vermögen llind auch ie ortiaen innerpolitii « schen For-g nxe undr als in sedem andern fremden an e sitr uns von Interesse. Be sonders akut ist ietzt die Franc der homerutm d. h. der artiizeten Freiheit und Selbstverwal « tnna Jrlandtn die Beschluß binnen kurzem entschie en werden so . Der siihret der Sten uartei im englischen Parlament, John Red mond, hat nnirer Londoner Reduktion den solaenden Artitel sur Vertitgung gestellt. 112 Jahre sind nunmehr verflossen, seitdem der Unionöakt die parlamentarische Unabhängigkeit des Königreich-s Jrland zerstört hatte; und die ganze Zeit her, seitdem - wir zitteren in der nach stehenden Phrate den unionistisehen Gewichts schreiber Lecky - jene Maßnahme im Widerspruch zur Meinung »allcr unbestokhen gebliebenen Geister Jrlands« durchgeseth worden war, hat die Agitation zur Wiederherstellung von Jrlands Freiheit nicht aufgehört. Die Form dieser Agitation wechselt mit jeder Periode. Manchmal ist sie konstitutionell, ein andermal revolutionär gewesen; aber sie erfolgte» stets aus dem gleichen Beweggrnnde: dem ehren-. hasten nnd legititnen Wunsch einer Nation, ihre Akt-l gelegenheitenjelbst leiten Hu können. Auch die Form dieser Forderung ist verschieden. Während der ersten Hälfte des neunzehnten Jahr hunderts beanspruchten die frischen Nationa- Usten das Beschwerderecht, in andern Worten ein fach die Wiederherstellung des alten Parlamentö Deutung-· Fu Dresden und Formen monqtlub so Is« 111-tell halt 1.80 Mk. frei san , auswärt« but uner Anna telxea monatllch 70 He viertelgiærllq Ihm k. ztet caus. it et wscheutlichen Iqu . um erte eue e« oder .Dresbnes Riesens-· B ice-« le ls M. wen-met lebt. Poflbezug m Deutschland nnd den demwmx spioniert susz A out .Jlluitc.N-ueste« awan DOM» v rtcliährLMv Mk « Z ohne Illustr. Beilage 75 . « · M . J- Dei-ersehnsme swg. A mit-Illustr. Wurst-· tummel-I.7oKc..vc·ktelläbtl.s.ld LI. stung ohaeslluftr. Beilage . US . , ON · Nach dem Auslande in Kreuz . rasch-much lht Rad Unmut 10 Ps. von ästland Das irische Parlament war gleich erechtigt mit dem englischen und fast ebenfo alt. Es leitete seine Autorität von keinem andern Parlamente her. Es besaß eigene Rechte in bezug auf die Thronsolge von England, answärtige Politik und Kontrolle des Fistns. Aber mit der Entwick lung der politischen Begriffe änderte sich auch die Forderung wesentlich. Sie paßte sich der söderas liftischen Idee an, und als 1870 Jsaae Butt, einer von den vielen vroieftantifchen Führerin welchen diese katholische Nation in vollem Maße stülpte, die Forderung unter dem Namen ,-·Domernle« ethob, war damit das Verlangen nach einem mit dein großbriianuifchen gleichberechtigten Parlament definitiv fallengelassen worden. Von da an fordern die irischen Rattonalisten ein gesetzgebendes Parlament, welches eine ihm verantwortliche Exekutive erhält, und da es durch einen Akt des Reichsparlamenis ins Leben gerufen wird, eine snbordtnterte Stellung einnimmt. Diese Forderung war bereits von Par n ell erhoben worden, und diefe Forderung erheben wir auch heute. Wir verlangen, daß das Reichs- Harlameni mit uns verfahren soll wie es mit den überseeischen Gebieten verfahren ifi, und demgemäß durch ein Statut eine legislative Kammer fchglfn welcher die gänzliche Kontrolle der iriichen n gelegeuheiten zusteht. Gleichzeitig erkennest wir fe doch an, daß die geograohische Lage der beiden Inseln naturgemäß eine engere Verbindung nach sich zieht als die, welche zum Beispiel zwischen England und Kanada besteht. Wir schlagen nicht allein vor, daß Angelegenheiten der Krone, der auswärtigen Politik und der Kolonien gänzlich dem Parlament in Weftminster überlassen bleiben, sondern wir er kennen ebenso an, daß die niilitärischen Verhältnisse beider Inseln von einer Einheit geregelt werden nnd daß die Kontrolle der Armee und Flotte einzig nnd allein dem Reichsoarlament zusteht. Unsre Forderung geht somit nach folgendem: nach einem Parlament, das sich mit rein irifchen Angelegen heiten befaßt und dessen Exekutive ihm verantwort lich ist und welches, obzwar in voller Freiheit vom itischen Volke erwählt, mit Großbriiannien nicht allein durch die gemeinsame Krone, sondern auch die Form der einigen niilitärischen Kontrolle ver knüpft ist. Die Beharrltchleit, mtt welcher das iriftbe Volk diese Forderung erhebt, kann am besten an Hand der Wahlproben gemessen werden. Seitdem das große allgemeine Wahlrecht im Jahre 1885 erteilt worden, haben acht allgemeine Wahlen stattgefunden und von den in Jrland mit starken Majoritäten er wählten 101 Abgeordneten hat sich die nationalistifehe Mehrheit stets auf mindestens oier Fünftel des Volkes belaufen. Im gegenwärtigen Angen blick unterstützen 84 von 101 Abgeordneten dte Home rnle-Bill. Im folgenden fei verfueht, die parlamen tarifche Lage dar-zustellen. 1886 fchlng Mr. Gladftone zum ersten Male eine Homerule-Bill vor. Sie fiel jedoch infolge einer großen Spaltung innerhalb-feiner eigenen Partei, nnd bei den nächsten allgemeinen Wahlen drangen die Unioniften durch. Zwischen 1886 und 1890 war die Frage der Homerule die wichtigste in Groß britannien. Dann eretgnete sieh die Tragödie tm Leben Mr. Parnells nnd Jrland lag ein Jahr- Zehnt mit fich selbst im Kampfe. Aber selbst unter diesen ungünstigen Umständen erlangte die Homerule bet den allgemeinen Wahlen von 1892 etne Majorität von 40 Stimmen, und das damalige Unterhauö brachte eine HomeruleWill durch, die jedoch vom Oberhand verworfen wurde. Nachdem fich Mr. pladstone zuriickgezoaen hatte, folgte ihm Lord Wissen! . . . Von Kam-ice bevol. , Plödlickf in voller Kraft, in voller Freude, hatte dke Kranthe t sie gepackt. Bierzebn Tage lang hatten dieAerzte Stunde für Stunde um den armen ge aualten Körper gekämpr Dann nahte das Ende. die Bewegunqu wurden ruhiger, die Stimmen sanken zum Flüstern herab und über das Zimmer mit den geschlossenen Fenstertäden und den leeren Medizin flufchem die überall herumstandem icnkte sich das stille Schtyzsqendes Tode-Ez« J « » « Man hatte dem Gatten aefagtt »An-irr Freund, verlassen Sie sie nicht niedri« . . . Und er stand am Fußende des Bettes mit aufgestützten Armen, das Kinn in den zusammengehallten Fäusten, und blickte Meister-stillt auf die Sterbende« indem er seinen Atem unwillkürlich nach dem ihren richtete nnd auf das wiederkehrende Röcheln wartete. Gegen Abend ichan »sie»die Augen auf. Es schien ihm, als ob ihr schon truber Blick hartnäckia den Einen suchte und als oh ihre Lippen sich bewegten. r näherte sich ihr« sank dicht bei ihr auf die Knie nnd. die Stirn aeaen das Laien, sraate er leite, indem er ihre kleine zarte iHand drückte: ; »Willst du etwas, Liebling?« - »Höre-C murmelte sie, »in der kleinen Kommt-de FUZO ich meine Bänder aufbewahre, wirst du aand khknten in der Schnhlade einen Pack Briefe iindenx WMM sie . . . Es find die Briefe, die wir einander vor unsrer Heirat schrieben . . . Sie gehören mir . . . Ich will nicht, daß sie mich tiberlehen . . . Du mußt its später nicht wieder leien . . . Das witrde dir du Web tun . . . Später-, sehr viel später würdest du sie Veraessen und ohne eine Träne vernichten . . . Und Hbließlich . . . du bin iuna . . . dar Leben stellt seine nspküche . . . weiß man ie was kommt? . . . Viel ,leicht könnte eine andre sie mit dir zusammen leien... kDaö well ich nicht . . . Nimm sie und verbrenne iie TM der Stelle . . .«! · Er lchluchzm » « ESedweick . . . du wirkt nicht . . .« Ei . t fühlte, wie die schon kalten Finger in keinen Händen steis wurden, und erriet ihre Worte mehr- U Z daß er sie härter T »Dv·sl. doch« ich sterbe . . Verbrenne sie . . -« i dEr erwiderte nichts-nnd wandte lich anr Kam-- «, L Aus der Sehnhlade itiea ein intimer. falti warmer Dust aus .. . Zwischen den Bändem an deren Seide sesne Nägel hängen blieben« sand er die Briefe. Er nahm sie und hielt sie übers Feuer: . »Du siehst, ich qehorche dirs . . .« Sie nickse mit dem Kopfe nnd stotterte: vDankes-« Die Flamme hatte das Band, das die Briefe zu sammenbiclt, verzehrt nnd icne breitete-i sich wse ein weißes Tischtuch aus. Dann zeigte er ihr seine leeren Hände und snate leise- LEisjst«qescxl«ek)en.« sp- « w A » , Da sie die Augen geschlossen hielt und ihn weder zu hören noch zu sehen schien, wurde fein Herz plötz lich von einem Zweifel aepackt. und alsdäb cr feine Tat lzgrquz fügte« kr hxnzgz · , »Und wenn ich etferiüchtiq wäre . . . Lieblina?« Mit fest zufammengedoaenen Lippen lag sie nn beweqkich da, aber unter den hawgefenkten Angen ltdern starrte der Blick bartnäckiq aufs Feuer, bis von all den Brieer nur noch etn Häuschen schwarzer Afcheikgixria blieb« das sich mit der grauen des Holze-s vmn e. Und von neuem begann das Röcheltu Am nächsten Taae atmete sie noch. As er aus ihrem Zimmer kam« meinte der Arzt: »Es ist unglaublich; ich weiß gar nicht« was ich bog-indiaqu soll . . . man müßte meinen, heute gehe ed i r bessert Warten wir also ab .. .« » Man wartete am Abend, nvan wartete an- sol qenden Morgen . . . Das Niiklzeln wurde schwächer, ein Schein von Leben lag über ent gelben Antlid... Die Genesung kam . . . Als man dem Gatten vertiindeiet »Sie ist ge rettet, ietzt bedarf es nur noch der Zeit, Ruhe und Pfund-« antwortete er, nlö erwache er ans einem Traum: Ich wsi « a.·. we e ep en... Jan brachte sie anss Laut-Hm Garten legte nvan sie aus eine Chcäiglonqne Er betrachtete sie. wie sie da so klein nnd emageri unter ihren vielen Decken nnd Tücher-n lag, zog sich einen Stuhl heran nnd setzte sich dicht neben sie. Sie streckte Ihm ihre Hand bin nnd agie Panz leise ch b nsalücklicht Sehr alückiichi« r legte das magere Händchen wieder unter die Decke zurück nnd antwortete «Svrieb Meint-« « , « «Liebsi du michs-« fragte sie. .Sei ruf-ist« erwiderte er. Bist du gliictlich?« flehte sie. Er runzelte die Brauen und beugte sich über sie ,,Von wem waren die Briefc, die du mich hast verbxennejx Lassen-Pf , qulEithlafchGesicht wurde noch fahler und sie ftvttexxu , " Jszob wem?... Großer Gott! Kannst du zweizgxn?«· sp » » "·""I)"i"i·t"eincr Stimme, die fast baßerfüllt klang, wiederholte er: LPon wpmj Vojt wem?« Sie versuchte, sieh aufzurichten »Was glaubst du? .. . Ich schwöre dir .. .« Die Ellbogen ans die Knie gestützt, die Hände vor den Ohren, hörte er nicht aus sie hin: »Noch e nntat frage ich dich, wag glaubst du denn?« stammelte sic. »Ich schwdre dir . ..« Und da er immer noch schwieg, begann sie zu weinen und ihr Gesicht in den Händen verbergend, schluckzzte sie: » ie surchtbari Wie surehthari« Als es Abend wurde. erhob er sieh nnd sagte ,,Wir wollen ins Haus gehen, es ist Zeitl« Sie nahm sein-en Arm und langsam schritten sie dem Hause zu. Am folgenden Morgen, wie an allen andern Tagen, kehrten sie langsamen Schrittes in den Garten zurück, ohne miteinander zu sprechen. Wenn die Leute ihre müden Bewegungen, ihre geschlosse nen Lippen sahen, meinten sic: »Der Tod hat sie zu dicht gestreift. Ader wenn beide erst wieder ganz gesund werden, wird das schon vortxhergehenckj «·- » · « Aber es ging nicht vorüber. Er tagte sieb: »Warum habe ich egehorcht? Warum habe ich die Briefc vernichtetl A , wenn ich wüßte, von wem sie waren, was für Worte sie enthielten, was für Liebkosungcn die Sätze heraufbefchwokenl« Und wenn sein Geist von diesen finsteren Vor stellungen ermüdet war, befiel ihm eine neue Flier »Wenn sie aber doch die Wahrheit gesagt bat? . . .« Wenn es meine Briefe an sie gewesen sind? . . . Wenn die Vision einer andern Frau, die ihre Sielle einmhtm in der Standes die sie die letzte glaubte, ein Gefühl von Scham in ihr erweckt hatte, ein Bedütx nis, ganz und gar zu verschwinden, nichts surii anlegen, tider das eine andre hätte lächeln können?i« - r faltete die Hände, beugte die Knie und öffnete die Lippen« um um Verteibunq zu bitten. Aber vor ihrem strengen Gesicht mit dem abweisenden Aus druck schwieg et und stenie sich beinahe über seine Feinheit, da er fühlte, daß in derselben Minute, wo er seinen Glauben in sie bestätigt hätte, das Gespenst des Zweifel-S in seinem Herzen wieder ausnestiegen wäre. So nahmen seine Gedandeifwiedet den alten Weg, nnd mit denselben Sätzen, denselben Worten begann er sich von neuem zu quälen: »Warum habe ich gehorcht? Warum? . . .« ; Sie, die das langsame Arbeiten seines Gehirns serrien war manchmal sasi bereit, ihren Stolz auszu zgeben und das Schweigen zu brechen, aber dann dachte sie wieder ,,Wozu? Er würde mir ia doch nicht glaubeni« Und während alles nm sie herum Freude ans sisahlth standen sie beide einander feindlich gegen r er. Der Winter kam, sie verließen das Land und kehrten wieder in ihr Heim gut-sich Jn dem Hause, das das Geheimnis bewahrte, erschien das Schweigen noih driickender. Und dieses Schweigen bestärkte ihre Zweifel. Er dachte: »Wenn iie nicht schuldig wäre,.hätte sie schon seit langem ge sprocheni" Sie überlegte: »Wllrde er nicht schon längst gn meinen Ftiszeu liegen, wenn er mich siir unschuldig hielte?i« Die Auseinandersetzung, die im Unsang so leicht gewesen wäre, wurde unmöglich Jede Minute ver siärkte ihren gegenseitigen Haß. Die Tage erschienen ihnen endlos, die Mahlzeiiem bei denen man nur das Klappern der Gabeln an die Teller hört, so öde, die Abende so traurigi Ullmählirh wurde ibr Blick so unbeweglich wie ein dumpses Gen-Weh ans dem selbst um die Mittagsstunde d e traurige Fenchtigtett des Abends heraussteigt .. . Jahre vergingen .. . Sie bekamen graue, dann weiße Haare .. . Nach dem Abendbrot saßen sie still nebeneinander, sie, die in den Tagen ihrer großen Liebe von einem sanften Blätter nnd einem: «Erinnerst dn dirh nordi- geträumt a en. Eines Abends nun, als er sie, wie das seine Ge wohnheit war, bis an ihr Zimmer gebracht beide, das Zimmer, in dem sie beinahe aFestsprben wäre nnd in dem man nichts geändert Z te, blieben sie vor, der ossenen Tür stehen. Ein eile-, lustiges Jener brannte in dein Damit-. die Lampe wars ihren mil-.
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