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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 14.11.1914
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1914-11-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19141114024
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1914111402
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19141114
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1914111402
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1914
- Monat1914-11
- Tag1914-11-14
- Monat1914-11
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Uim-Ksiildelle Opi 33V 3^-/^.. 1. ^sclenWürme^. beieitixt äurcii cla; c>pericic,eli vcarkemte neue tVtr»ciiLriHVlli»iB,- »rkttcl dick z-enauer Fnveizuns /^lark 1,20, bei Linsenckunsz von klarst IZO franko. :a Depo! nnä X-'crsclnä: ldprinkwurmer, auch F?ksricke» genannt, xvercl. Neue Fortschritte bei Nieuport und Ypern Ein Erfolg unserer Marinetruppen bei Nieuport. — 1896 Franzosen gefangengenommsn. — Vergebliche Angriffe der Franzosen bei Soissons. — Die Lage an der Ostgrenze. — Der Heilige Krieg der Türkei. Ser amtliche deutsche Schlachtbericht. IAmtlich.> Grosses Ha « p t q n a r t r c r, 1). Nov.. vorm. Am Blcrabschuitt bei Nieuport brachten unsere Marinctriippcn dcqz Feinde schwerste Ncrlustc bei und nahmen 7V0 Franzosen gcsaugen. Rci dem gut sortschrcitcndc» Angrissc bei Apcrn wurden weitere 11 st st Man» ge sau »zcn genommen. Heftige srauzüsische Angrissc westlich und östlich Soissons wurde» unter empfindlichen Verlusten für die Franzosen zurückgeschlagcn. An der ostprcussischcn Grenze bei Eydtk n hncn und südlich davon, östlich des Scen-Abschnittcs, haben sich er neute Kämpfe entwickelt. Die Entscheidung ist »och nicht gcsallcn. Obcrstc H c c r c o l c i t u n g. Daö Vorgehen der Deutsche» i» Westflo»,deru Der „Nicuivc Rotterd. Evnrant" schreibt: Die An griffe der Deutschen in W e st f l a n d c r n s i n d a u f der ganzen Linie erfolgreich gewesen. Ter Mailänder „Sccolo" bcmerlt, die Verbün deten befänden sich in einer viel ernsteren Lage als b i s h e r. „De Tijd" vcrüssentlicht folgenden Bericht eines bel gischen Korrespondenten aus Dünlirche» vvm lo. d. M.: Heute früh fand ein gewaltiger Kamps bei N j c u - pvrt und D i x in u i d c n statt. Es war ein Kamps ans Teichen und um Teiche. Wer Herr der Teiche war, wurde Herr des Geländes. Das Mnschincnaewchrfcucr trat hier in den Vordergrund, da schwere Geschütze in dein Morsch lande nicht fortkommen konnten. Ter Feind hatte es vcr standen, in äustcrst geschickter Weise an einigen 2teilen die Schwierigkeiten zu überwinden, die das überschwemmte Land bvt. An anderen Punkten wurde der Kamps buch stäblich i in Wasser ansgcsochtcn. oft Mann gegen Mann. Tic Soldaten waren durch Kälte und dnrchnüstle Kleider, die ihnen am Leibe klebten und sic i» ihren Be wegungen hinderten, fast ganz erschöpft. Deutsche Flieger an Ser Arbeit. Während Präsident Potiicarc ein Militärhospital an der Küste in St. Pol besuchte, hat ein deutscher Flieger eine Bombe abgeworfen, woraus er dnrch französische Flieger verfolgt wurde. Die Stimmung der französischen Bcvötlcrnilg. Ein Pariser Brief meldet der „Nat.-Ztg.": Tic Polizei- präfektur in Paris hat erfahren, dag in letzter Zeit an zahl reiche Industrielle und Geschäftsleute in Paris Briese gelangt sind, dieSttmmung für den Frieden zu machen suchen. Tic Polizcikommissare sind deshalb beauftragt worden, nach den Absendern zu forschen und weitere Zusendungen zu unter drücken. Dies sei logisch, da die Friedenspropaganda die Sieges Meldungen der Regierung dementiere. Der Brief schildere dann die Lage in den Lazarette» und die Lage derer, die nicht in die Krankenhäuser ausgenommen werden, deren Befinden sich daher verschlimmere. Er teilt ferner mit, daß der Deputierte Broussc den Finanzminister in der Kammer über die Umtriebe der grvsten Kreditinstitute Frankreichs und dcS Auslandes gegen die französischen Erspar nisse interpellieren wolle. — Der Iusltznunistcr hat ein scharfes Vorgehen gegen die Nahrungsmittel- Spckulation angcorbnet. Sin bezeichnendes Geständnis. Tic „Nordd. Atlg. Ztg." gibt aus dem „Amsterdamer Tclegraas" folgendes Geständnis wieder: Tic Bewohner von Beerst, nördlich von Dixmuidc», erlebten trübe Stun den. Schon vom Freitag ab stapelten belgische Sol da teil in der grossen geräumigen Kirche Stroh aus, das sic mit Petroleum übergosscn. Am Sonntag „mussten" sie das ehrwürdige, geliebte Gotteshaus in Brand stecken. Sie fühlten das Barbarische ihrer Tat. Darum erklärten sic den Dörflern, die Deutschen würden den Turm zur Beobachtung ihrer Stellungen benützen und dort Maschinengewehre aufpslanzc», um das Volk in Tirmuidcn zu beschicken. — Lüge und Niedertracht bei unscrcit Fein den überall! « Znm Untertans, deS „Emden". Nach der „Morningpost" war das Snstcm des Kapitäns v. Müller, die Schisse unterschiedslos zu versenken, völker rechtswidrig. Seine Entschuldigung sei aber daS Fehlen eines PrisciigertchtS, vor das er seine Beute hätte bringen können. — Na also! Dle Wiener „Neue Freie Presse" schreibt zum Untergang dcö „Emden": Die Taten dcS „Emden" sind ein Ruhmesblatt in der Geschichte der deutsche» Flotte. Er hat Grostcs geleistet. — Ta» „Neue Wiener Tagblatt" sagt: Solange hohe Ge sinnung aus Erden nicht gänzlich entschwunden ist, werden vom Ruhme des „Emden" Kinder und Enkel singen und sagen bis in die fernsten Geschlechter. — Tic „RcichSpvst" betont: Das deutsche Hcldciifchiss. daS für die ganze englische Welt zum Schrcckciisschiss, zum „Fliegenden Holländer" geworden war, ist schltcsstich dem Schicksale nicht entgangen, sein Ruhm aber wird sortlcben. — DaS „Deutsche VolkSblatt" schreibt: Das An denken dcS „Emden" wird tm Gedächtnis des deutschen Volkes und seiner Verbündeten sortleben als dcS Schisses, an dessen Bord deutscher Heldenmut, deutsche Wagelust und deutsche Sccmaniislust sich die schönsten Loröeerkrünze wanden. — In der „Zeit" heisst cS: Ter „Emden" sand eine» ehrlichen, ruhm vollen SeciiinniiSlod, nachdem er der jungen deutschen KricVzS- slottc ein ganz besonderes Ruhmesblatt gesichert hatte. — Tie „Arbeilerztg." schreibt: In der Tat hat lein andere» Schiff der jungen deutschen Flotte mehr Ehre cingebracht als dieses. Ter Kapitän des Schisses erwarb sich durch Unerschrockenheit und Menschlichkeit selbst die Bewunderung des Gegner». Grostadmiral v.Tirpisz nnd dcrFlottenbund deutscher Frauen Zwischen der Vorsitzenden des Flottenbundes deutscher Frauen, Frau Ncichsgcrichtsrnt Peters tLcipzigt und dem Staatssekretär des NeichSmarincamts, Groszadmira! v. Tirpitz, hat aus Anlast des Verlustes dcS Kleinen Kreuzers „Emden" folgender Tcpcschenwcchicl stattgeiun- ücn: «Cw. Exzellenz beehrt sich der Flottenbnnd deutscher Frauen z» dem tiefschmerzlichen Verluste des ruhmreichen Kreuzers „Emden" sein» herzliche Teilnahme auözusprechen. Das ganze deutsche Volk wird mit uns trauern. Marie Peters. Bundesvorsitzciide." Grostadmiral v. Tirpitz antwortete: „Dem Flottenbnnd deutscher Frauen sage ich für den Ausdruck der Teilnahme nn dem Verluste des Kreuzers „Emden" meinen aufrich tigsten Tanc. Als Trost kann daS Bewusstsein gelten, dass das Schiff seine Pflicht in hervorragender Weise erfüllt nnd ein glänzendes Vorbild deutschen Wage mutes und deutscher Ausdauer für alle Zeiten gegeben hat. Grostadmiral v. Tirpitz." Nationalspende znm Ersah des „Emden". Tic „Maqdcb. Ztg." veröffentlicht einen Ausruf zu e i ii c r N a t i o ii a l s p c ii d c zum E r s a lz d c s „E m d c n". Als Giniiöslock wurden 500 Mark gezeichnet. Tie dciitichk Negierung gegen die englischen Miiicn-Lngcn. Neuerdings sicht sich die deutsche Regierung ge zwungen, auch amtlich Stellung zu den falschen Anschuldi gungen Englands über ein Legen von Minen durch Lazarett- und Handelsschiffe zu nehmen. So findet ! sich in den „Nachrichten für Seefahrer" Nr. lllöl folgende Ver öffentlichung : 1 Tic englische Regierung hat am 2. November unter -er ! falschen Anschuldigung, dast Deutschland durch Lazarett- und > Handelsschiffe unter neutraler Flagge in der Nordsee Minen ! gelegt und Rekognoszierungen auSgeführt habe, eine Dekannt- ! mawiing für die Schiffahrt nach und in der Nordsee erlassen, durch die den Schiffen unter der Vorspiegelung von Mincn- gcsahr jn der nördlichen Nordsee der Weg durch den englischen Kanal, dicTowiiS und längs der englischenOstknste empfohlen, vor dem Weg durch die nördliche Nordsee um die Orknen-Inseln herum aber gewarnt wird. Demgegenüber wird daraus hin- gewiefeii. Säst öcc Gewässer der nördlichen Nordsee einschlicstlich der Linie Hebriden-Farvr-ISland, die Gewässer au der nor- i wcgischcn Küste und da» Skagerak durchweg' ^ in denen jedes Minenlegen j könnt, dast in der südlichen ... zahlreiche Minen nnd zwar, wie sestgestellt ist, englischen und sraiizöfischen Ursprungs umhcrtrciben, die nicht entschärft sind, I und dast an vielen Stellen deS von England empfohlenen WegcS längs der englischen Ostküstc Minen gelegt sind, von denen in .letzterZeit ebenfalls einzelne treibend angctroffcnwurden. Für die Schiffahrt bildet der von England empfohlene Weg durch den Kanal, dnrch die TownS und läng» der englischen Qsiknste daher eine schwere Gefahr, während der Weg durch die südliche Nordsee mincnfrei und daher gefahrlos ist Deutsche Zurückweisung einer neuen englischen Verleumdung. Es ist schon wiederholt darauf hingcwicscn worden, mit welchen verwerflichen Mitteln man cnglischcrscits versucht, die deutsche Kriegsführung zu verdächtigen und zu vcr lcumdcn und dadurch zugleich die eigenen Uebergrifsc zu verschleiern. Ein besonders krasser Fall von Völkerrecht» bruch ist die Beschlagnahme deS deutschen Lazarettschiffes „Ophelia", die nach Ueberlebenüen von den am 17. v. Mts. in den Grund geschossenen deutschen Torpedobooten suchen sollte. Nachdem alle Beschwerden, die diese Beschlagnahme rechtfertigen sollten, widerlegt worden sind, behauptet die englische Presse, das, an Bord der „Ophelia" beträchtliche Mengen von Sprengstoff vorgesunden worden seien. ES wird hiermit festgestellt, dast diese Behauptung eine neu: unerhörte Verleumdung ist, die sich würdig -rn .nzähligcn anderen anreiht. „Mit intensivem Widerwille» abgelehnt!" Die „Deutsche TageSztg." weist die britische „Anerken nung" de» Kapitäns v. Müller alv Komödie scharf zurück und begründet ihren Standpunkt wie folgt: «Die englischen Blätter sind voll von überschwenglichen „Anerkennungen" für Fregattenkapitän v. Müller, den Kvmmaiidantcn de» vernichteten „Emden". Man preist ihn als „Gentleman", als „LportSman", alS den einzigen deut schen Offizier, der ritterlich Krieg führe. Man hoisi, er werden, und ist .iiiteii wird. ,;oiaiiv, occ cveioanrr an ver »vr- agerak durchweg Wasserticfcn haben, ausgeschlossen ist. Dagegen ist be- n Nordsee und im englischen Kanal werde gesund nach London gebracht das; ihm ein „glänzender Empfang" Wir lehnen alle die Anerkennungen und Lobeserhebungen mit dem Gefühle inten siven Widerwillens ah und würden es für be dauerlich Hallen, wenn sie ans die vsscntlichc Meinung in Deutschland einen „wohltuenden" Eindruck mochten und für »arc Münze gehalten würden. Kapitän v. Müller hat mit seinem Schisse den Krenzerstrieg gcsührt, wie er zu führen ist, und wie auch seine Kameraden auf den Ozeanen ihn führen. Es liegt nicht der mindeste, auch nur ausdenk bare Grund dasür vor, die Mannschaften beschlagnahmter Dampser schlecht zu behandeln, jedenfalls nicht für uns Deutsche. Bei den Engländern mag e - eine andere Sache sein, sedensalts nach der empörenden Roheit nnd raffinier ten Brutalität, mit öe> viele Tausende harmloser Deut scher aus englischem Boden behandelt werden sind und sort- geietst behandelt werden, nach der Art ferner, wie in den ersten Kricgswochen o>e gesaagcnen deutschen Mannschaften des Mivendampsers „Königin Luise" von dem Kapitän deS englischen Kreuzers „Awphioa" unten in den Vorder raum des Schisses gesteckt wurden, um als erste getötet zu wer den. wenn der „Amphion" ans eine deutsche Mine liefe, was auch geschah. Fn De»umland hält man es nicht für eine Ausnahme und für einen Beweis bcsondcrs edler Mensch lichkeit, wenn man nicht, wie die englischen Besatzungen eS am 28. Anglist taten, wehrlos schwimmende Deutsche, interessiert znichend, hier und da mit Revolvern nach ihnen schiebend, crtrinlcn lässt. Oder denken wir an den neulich hier mitgeteillen Fall, als ein englischer Kreuzer das deutiche Lazarettschiff „Ophelia", welches die Ueberlebenden der vier vernichteten deutschen Torpedoboote suchen und fischen sollte, beschlagnahmte, nach einem eng lischen Hasen führte, wo, nebenbei gesagt, die Besatzung der „Ophelia" nnacack> tet ihrer Roten Kreuz- Binden ans das p ö b e l h a f j e ü c insultiert wurde. Die Reibe der Riederträchtigkeiicn und raffinierten Roheiten könnte noch sein lang fortgesetzt werden, wir glauben aber, dost diese Beispiele nnd Erinnerungen ge nügen, uni angesichts der britischen „Anerkennung" des Fregattenkapitäns v. Müller die Frage aufzuwerfen: Was bezweckt dieses Manöver edlen Grost inuteS? Die Antwort ist einfach genug: Es bezweckt, den Schein deS englischen Gentleman zu zeigen nnd ansznsrischen, nach dein der Glaube an einen Wirklichkeitsfern dieser „'»bl- coinomie" „ach drei .Kriegsmonaten völlig in die Brüche gegangen ist. Es bezweckt weiter, den in Massen fabri zierten schmni'sgen und niederträchtigen Verdächtigungen der Deutschcn und ihrer .Kriegführung dadurch den Hinter grnnd eines Scheines der Wahrheit zu geben, dast man mit Hinweis ans die „Emden" sagt: Wo wirklich ein Dein scher einmal anständig und ritterlich Krieg führt, nicht aber in so abscheulicher Weise, wie die Deutschen in Europa eS bis seht getan haben, da sind mir vornehm und grost denkenden Briten die Ersten, die daS anerkennen! Diese Art der „Anerkennung" bildet also in sich eine neue Verleumdung und Beleidigung gegen die deutsche Kriegs ü h r n n g in Europa, nicht» weiter! Deshalb vor altem wäre cS ttes bedauerlich, austcrdem töricht, wenn sich auch nur ein einziger Deutscher durch die englische.! Loblieder auf .Kapitän v. Müller „wohltuend berührt" suhlte und vollends etwa in seinem weichen, der ausländischen Anerkennung so bedürstigcn Herze» eine leise „humane" Regung nihlte, zur Belohnung sein Urteil über unsere britischen Feinde z» ändern. Im übrigen können mir uns wobt denken, dast es den Engländern grostc Genugtuung verciten würde, den Kom Mandanten dcw „Emden" und seine Leute ji» Triumphe nach London zu bringen. Die britische Eitelkeit und das britische Phgrisäertum würden sich damit a»sS höchste schmeicheln: „Seht her, diesen ausgezeichneten Mann haben wir schlief,lich doch bekommen, weil wir eben die Briten sind, welche alle» können. Für schweres Geld hat er unS Schaden getan, und doch behandeln wir ihn so anständig, loben und preisen ihn nnd bringen ihn ei» im Triumph, wie früher besiegte Negersürsten und seltene exotische Tiere Gibt eS ein edleres Volk als die Briten?" — ' Wir stehen, wie gesagt, diesem Theater angeckclt, mit Widerwillen gegenüber, denn wir glauben die britische Seele geuüaend zu kennen, Zn bedauern ist nur, dast ein verdienstvoller deutscher Lecossizier mit seinen Leuten den Engländern als Objekt dienen must, damit sie ihre unrein liebe Pbarisäerkomödic ans der Bühne der Oessentlichkctt effektvoll spielen können." * VnsilmidS KrieaSmlleihe. Die Vorlage über die bereits angckündigte englische Kriegsanleihe im Betraue von 200 Milt. Lstr. wird nächste Woche erwartet. Nach einer Londoner Meldung ist eS noch nicht entschieden, ob der ZinSsnst von oder 1 Prozent gewählt wird. Nitsjlnnd must England finanziell ans der Patsche helfe». D ie „Berlingske Tidendc" meldet ans London, dast sich der Gold vorrat der Bank von England in letzter Zeit durch bedeutende
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