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Sächsische Staatszeitung : 09.10.1916
- Erscheinungsdatum
- 1916-10-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480732469-191610091
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480732469-19161009
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480732469-19161009
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Staatszeitung
- Jahr1916
- Monat1916-10
- Tag1916-10-09
- Monat1916-10
- Jahr1916
- Titel
- Sächsische Staatszeitung : 09.10.1916
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Staatsanzeiger für das Königreich Sachsen. Zeitweise Nebenblätter: Landtag-beilage, Synodalbeilage, Ziehungslisten der Verwaltung der K. S. Staatsschulden und der K. Alters- und Landeskulturrentenbank, Jahresbericht und Rechnungsabschluß der Landes-Brandversicherungsanstalt, Berkaufsliste von Holzpflanzen auf den K. S. Staatsforstrevieren« Nr. 235. Beauftragt mit der Oberleitung (und Preßgesetzlichen Vertretung): Hofrat Doenges in Dresden. Montag, 9. Oktober abends 1916. Bezugspreis: Beim Bezüge durch die SeschLstSstelle, Große Zwingerstraße 16, sowie durch die deutschen Postanstalten S Mark 60 Pf. vierteljährlich. Einzelne Nummern 10 Pf. Erscheint nur Werktag-, — Fernsprecher: Geschäftsstelle Nr. 21SS5, Schriftleitung Nr. 14 S74. Ankündigungen: Die Ispaltige Grundzeile oder deren Raum im AnkündigungSteile SO Pf^ die 2spaltige Grundzeit« oder deren Raum im amtlichen Teile 76 Pf., unter Eingesandt 160 Pf Preisermäßigung aus Geschäftsanzeigen. — Schluß der Annahme vormittags 11 Uhr. Wir veröffentlichen heute die Verlustliste Nr. 342 der Sächsischen Armee. Tie kurz vor Begin» des Druckes eingehenden Meldungen befinden fich auf Seite 8 dieser Ausgabe. Tas deutsche Unterseeboot „V 53" ist gestern nach einer Reise von 17 Tagen anS Wilhelmshaven in den amerikanischen Hafen Newport eingelanfen. Kin neuer englisch-französischer DnrchbruchSversuch zwischen Ancrc und Somme ist gescheitert. * Hauptmann Boelcke hat seinen 3V. Gegner anher stesecht gesetzt. Nach einer Privatstatistik haben die Italiener seit Kriegsausbruch an Toten 4-S1 Offiziere. * Lie Rumänen weichen auf der ganzen Ostfront. Deutsche und österreichisch-ungarische Truppen sind am Sonnabend in Kronstadt eingezogen. Amtlicher Teil. Ministerium deS Innern. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, dem Kanonier Paul Herbert Krembs II. Ers.-Abt. des 3. Feld-Art.-Regts. Rr. 32 für die von ihm am 31. Mai nicht ohne eigene Lebensgefahr bewirkte Errettung eines Kindes vom Tode des Ertrinkens in der Schwennigke bei Groitzsch die bronzene Lebensrettungsmedaille mit der Befugnis zu verleihen, sie am weißen Bande zu tragen. Ministerium des Kultus nud öffentlichen Unterrichts. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, dem ersten geistlichen Rate bei dem Evangelisch-lutherischen Landeskonsistorium Geh. Rate vr. tdeol. et pdjl. Kohl- scbütter beim Übertritte in den Ruhestand das Komtur- lreuz 2. Klasse vHM Verdienstorden zu verleihen. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, dem Konrektor des Gymnasiums zu Freiberg Studienrat Prof. vr. Mucke bei seinem Übertritte in den Ruhe stand das Ritterkreuz 1. Klasse des Albrechtsordcns mit der Krone zu verleihen. (Fortsetzung des amtlichen Teile« in der 2. Beilage.) Nichtamtlicher Teil. Bo« Königliche» Hof«. Dresden, 9. Oktober. Se. Majestät der König wohnte am gestrigen Sonntag dem Gottesdienste in de* Kapelle zu Rehefeld bei. Mittags fand im dortigen Jagdhause Familientafel statt. Geldwirtschast in Krieg und Frieden. Daß unsere Kriegsgeldwirtschaft der unserer Feinde überlegen ist, das hat der Erfolg der fünften Kriegs anleihe aufs neue bewiesen. Unter den zehn feindlichen Ländern, die uns gegenüberstehen, hat auch nicht ein einziges etwas Ähnliches aufzuweisen. Unsere Kriegs geldwirtschaft ist von vornherein — gerade das muß be achtet werden — der Kriegsgeldwirtschaft der feindlichen Länder nicht überlegen gewesen, sie hat diese überlegen- heit, die zu Anfang des Krieges fehlte, erst im weiteren Verlaufe des Krieges erlangt, dann freilich mit einem solchen Erfolge, daß sie auch für die weitere Tauer des Krieges gesichert erscheint. Entscheidend für die Gesund heit und Stärke der Geldwirtschaft im Kriege ist die Vermehrung des Notenumlaufes und das Verhältnis zwischen Gold und Papier. Gewiß hat auch Deutsch land im Laufe der beiden Kriegsjahre seinen Noten umlauf wiederholt stark vermehren müssen, aber nicht entfernt in dem Maße wie etwa Frankreich und Ruß- land, von Italien ganz zu schweigen. Der Unterschied, der das zu Anfang des Krieges für uns ungünstige Verhältnis nunmehr bedingungslos zu unseren Gunsten gestaltet, der dieses Verhältnis geradezu umgekehrt hat, wird auch denen, die den finanztechnischen Dingen ferner stehen, ohne weitere- deutlich, wenn man die Gold- deäungsziffern §u Anfang des Krieges und zu Ende deS zweiten Knegsjahres einander gegenüberstellt. An fang August 1914 waren durch Gold gedeckt die Noten der deutschen Reichsbank zu 43,1 Proz., die Noten der Bank von Frankreich zu 62 Proz., die Noten der russischen Staatsbank mit 98,2 Proz. Ende August 1916 waren durch Gold gedeckt die Noten der Reichsbank zu 34,7 Proz., die der Bank von Frankreich zu 35,8 Proz., die der russischen Staatsbank zu 22,3 Proz. In den Prozentziffern, welche die eingetretene Ver schlechterung kennzeichnen — 8,4 Proz. bei der Reichs- bauk, 36,2 Proz. bei der Bank von Frankreich, 76 Proz. bei der russischen Staatsbank — tritt der Umfang der Papiergeldwirtschaft, zu der sich Frankreich und Rußland genötigt gesehen haben, handgreiflich in Erscheinung. Wenn bei uns die Steigerung des Notenumlaufs eine dnrchans mäßige gewesen ist, so verdanken wir das in erster Linie unserer eigenen Kraft und Arbeitsleistung, die uns in den Stand setzte, alle Bedürfnisse der Krieg führung selbst zu decken und die Milliardenerträge dieser Arbeit immer wieder für die Zwecke der Kriegführung zur Verfügung zu stellen. Hier hat die deutsche Industrie das Beste geleistet, indem sie, gleich in den ersten Wochen nach Kriegsbeginn die voraussicht liche Dauer des Krieges und seine materiellen Anforde rungen von vornherein richtig beurteilend, unsere ge« sanfte bis dahin im Frieden für Friedenszwecke arbeitende Wirtschaft auf den Kriegsfuß umstellte und dem Vater lande so die stärkste wirtschaftliche und finanzielle Kraft quelle für die Kriegführung sicherte. Daneben hat es auch die Gesamtbevölkerung an einsichtsvoller Mitwirkung, nm unsere finanzielle Rüstung zu stärken, nicht fehlen lassen: freiwillig hat das deutsche Volk innerhalb Jahres frist Goldmünzen im Betrage von über 1 Milliarde M. dem Verkehr oder der Verwahrung entzogen und an die Reichsbauk abyeführt. Dürfen wir so mit Gewißheit sagen, daß »vir unsere unter äußerst erschwerten Umständen erst während des Krieges errungene finanzwirtschaftliche Überlegenheit bis znm Ende des Krieges behalten werden, so darf doch auch die Vorsorge dafür nicht fehlen und sie muß recht zeitig einsetzen, daß wir über eine überlegene finanzielle Rüstung auch im Hinblick auf die Aufgaben nach Friedeus- schluß verfügen. Was dann an Anforderungen und Be dürfnissen an die Reichsbank herantritt, ist vielleicht noch weit mehr als die gewaltigen Erfordernisse, die unser Zcntralnoteninstitut gegenwärtig befriedigen muß. Geht der Kampf jetzt um unser nationales Sein oder Nicht sein, so geht der Kampf, wenn nach dem Kriege, um uns zu vernichten, Englands Handels- und Wirtschafts krieg einsetzt, um unseren internationalen Kredit. Wir können die wirtschaftliche Weltgeltung, die wir anstrcben und die wir haben müssen, um leben zu können, nimmer mehr erreichen, wenn »richt im internationalen Verkehr unsere Zahlungsfähigkeit über jeden Zweifel erhaben und der Zahlungsfähigkeit jeder anderen großen Wirt- schaftsmacht überlegen ist. Zu diesem Ziel führt nur ein Weg: weitere Verstärkung des Goldbestandes der Reichs- bank. Damit steht und fällt unsere wirtschaftliche und weiterhin auch unsere politische Zukunft, und wenn jetzt an das deutsche Volk der Ruf ergeht, allen irgend ent behrlichen Goldschmuck bei der Reichsbank gegen Papier zahlungsmittel einzutauschen, so steht es damit bei dem deutschen Volke selbst, daß diese Zukunft, auf die den Blick gerichtet, wir durchhalten in einem Kampfe gegen eine Welt von Feinden, eine glückliche und ge sicherte wird. - Der Krieg. Zur Lag«. Zum Ergebnis der fünften Kriegsanleihe. Im Hauptausschusse des Reichstages teilte der Staatssekretär deS Reichsschallamtes, wie bereits gemeldet, das Ergebnis der fünften Kriegsanleihe mit und fügte hinzu: Die Erwartungen der Reichsfinanzverwaltung seien weit übertroffen. In den ersten Tagen des Oktobers seien bereits 5Z4 Milliarden eingezahlt worden. Das glänzende Ergebnis sei vor allem durch die Überzeugung des deutschen Volkes von der Notwendigkeit einer gesunden Ariegsfinanzierung erreicht worden. Die Mitteilung des Staatssekretärs wurde von dem Hauptausschusse mit lebhaftem Beifalls ausgenommen. Der Vorsitzende vr. Süds- kum betonte, die Zeichnungen seien der Ausdruck deS Vertrauen des deutschen Volkes auf eine glückliche Beendigung de» Krieges. Se. Majestät der Kaiser hat an den Staatssekretär des NeichsschatzamteS Grafen v. Rödern nachstehendes Tele gramm gerichtet: Ihre Meldung von dem Ergebnisse der Kriegsanleihe hat Mir eine hohe Freude bereitet. Ihnen und dem Präsidenten der Reichsbank sowie allen, die an dem Werke mit gearbeitet Hal en, spreche Ich Meinen tvärmsten Dank aus. Ich sehe m dem Ergebnisse einen neuen Beweis für die Entschlossenheit und Zuversicht deS gesamten deutschen Volkes, den Krieg mit allen Mitteln zu einem glücklichen Ende zu führen. Se. Majestät der Kaiser hat an den Reichskanzler folgenden Erlaß gerichtet: „Mehr als Milliarden sind bei der 5. Kriegsanleihe au- allen Kreisen des Volkes aufgebracht worden. Die Summe der in Form langfristiger Anleihen dem Vaterlands zur Verfügung gestellten Mittel hat damit rund 47 Milliarden erreicht. Dies Ergebnis, das erreicht ist unter dem Toben des stärksten aller bisherigen Angriffe auf unsere Front, muß als der Ausdruck uu- erschütterlichen Vertrauens der Nation auf sich und ihre Zukunft gelten. Deutschland arbeitet weiter inmitten der Verheerungen des Krieges, und solange jeder alles, was er bei dieser Arbeit erübrigt, dem Reiche gibt, ruht dieses ««erschöpfbar auf der eigenen Stärke. Dankbar fühle ich mich in der Zuversicht ge stärkt, daß unbezwingbare Kraft des ganzen Volkes uns zum Siege führen wird. Ich beauftrage Sie, diesen Erlaß zur öffent lichen Kenntnis zu bringen. Großes Hauptquartier, den 7. Oktober 1916. Wilhelm I. k." Ai:s Anlaß des Erfolges der 5. Kriegsanleihe hat der Deutsche Handelstag in Berlin folgende Depeschen an den Staatssekretär des Reichsschahamtes und an den Reichsbankpräsidenten gerichtet: „Staatssekretär des Reichsschatzamtes Graf v. Roedern, Exzellenz. Der herrliche Erfolg der 5. Kriegsanleihe ist der beste Beweis für die ungebrochene wirtschaftliche Kraft unseres Landes und für die unerfchütterlichc Zuversicht unseres Volkes. Ew. Exzellenz beglückwünschen wir herzlich zu diesem Siege der Heimat. Deutscher Handelstag: vr. Kaempf." „Reichsbankpräsident vr. Havenstein, Exzellenz. Nachdem es gelungen ist, nach 26 Monaten Krieg bei einer 5. Kriegsanleihe ein den vorangegangenen finanziellen Kraftanstrengungen würdiges Ergebnis an die Seite zu stellen, so ist mich dieser neue glänzende Erfolg zum hervorragenden Teile Ew. Exzellenz großes Verdienst. Hierauf Ihnen Tank und Glückwunsch ouszusprechen, ist uns herz liches Bedürfnis. Deutscher Handelstag: vr. Kaempf." d. Genf, 8. Oktober. Der alle hämischen Voraus sagungen des „Matin", „Temps" und „Echo" glänzend widerlegende Erfolg der deutschen Kriegsanleihe hat im Vereine mit den jüngsten militärischen Erfolgen der Mittelmächte einen merklichen Stimmungsumschlag in Paris hervorgerufen. Wesentlich trugen hierzu die iu neutralen Ländern erscheinenden, die militärische und wirtschaftliche Organisation Deutschlands gerecht wür digenden Artikel bei, die trotz ihrer Unterdrückung in der Pariser Presse doch in die parlamentarischen Kreise drangen nnd bei der Bemängelung der Ribotsch.n Kriegsanleihe in der Kammerkommission zitiert wurden. Zur Lanvnng eines deutschen Kriegs-U-Boules in einem amerikanischen Hasen. AuS Newport, dem vornehmsten Badeorte Nordamerikas, wo sonst die Vanderbilts ihre prächtigen Paläste haben, trifft die überraschende Meldung ein, daß das deutsche Unterseeboot „II 53" aus Wilhelmshaven nach einer 17tägigen Reise eingetroffen sei und nach einem zwei stündigen Aufenthalt wieder den Hafen verlassen habe, ohne daß Brennstoff oder anderes Material ergänzt wurde. Wieder ein nener Sieg deutscher Technik nnd deutscher Tüchtigkeit. Die viel bewunderte Fahrt des Handels tauchbootes „Deutschland" ist somit in den Schatten gestellt worden; denn die „Deutschland" hat während ihres Aufent haltes in dem amerikanischen Hafen sich neu mit Heizungsstoff ausgerüstet. Durch die Nichteinnahme von Brennstoff hat cs der Kommandant von „V 53" der Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika in taktvoller Weise erspart, praktisch zu dem unerhörten Ansinnen Englands, das die Neutralen zwingen möchte, dentschen Tauchbooten in ihren Häfen den Schutz des Völkerrechts zu versagen, Stellung zn nehmen. Das Er scheinen von S. M. „II-Boot 53" in den amerikanischen Gewässern wird seinen Eindruck auf unsere Feinde und die Neutralen nicht verfehlen; und Deutschland kann sich zu dieser neuen Großtat seiner Marine beglück wünschen. Newport (Rhode-Island), 7. Oktober. Reuter. Das deutsche Unterseeboot II 53 ist nach einer Reise von 17 Tagcu ans Wilhelmshaven hier cingetroffen. Es soll Depeschen für den deutschen Botschafter Grafen Bern storff milgebracht haben. Nach einem Aufenthalte von 2 Stunden in Newport ist das Unterseetoot mit un bekannter Bestimmung wieder ausgelaufen. Es führt zwei Kanonen und acht Torpedorohre und besitzt eine Funk- sprucheinrichtung. Newport (Rhode-Island), 8. Oktober. Das deutsche Unterseeboot II 53 aus Wilhelmshaven ist hier eingetroffen. Es hat den Ocean in 17 Tagen durchquert. II 53 wurde von einem amerikanischen Unterseeboot v 2 in den Hafen geleit, t. Der Kommandant Rose tauschte Besuche mit Rear-Admiral Knight, dem Kommandanten der Marine station aus, wobei er ihm mitteilte, er bereite sich für die Abfahrt am Abend vor. Zwei Stunden nach seiner Ankunft verließ II 53 wieder den Hafen. Wie wir von zuständiger Stelle erfahren, handelt es fich um ein S. M. II-Boot, das auf einer Streife über den Atlantischen Ocean den angegebenen Haken der
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