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Dresdner Nachrichten : 07.05.1876
- Erscheinungsdatum
- 1876-05-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187605074
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18760507
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18760507
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 15-16 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1876
- Monat1876-05
- Tag1876-05-07
- Monat1876-05
- Jahr1876
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 07.05.1876
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., o » «Kr «o VI,», duich ti« V»> « «Karl II! VI,». VEzet-kusmeriilovIge. «ui«,,. 2v000»«r. >ü» »I» »»<«,«, «In,«» !--»>»» Maliuleri»»« «»«> sich «I» V^-ttt», »Ichl »»rdindNch. Uns,r,tn».»«n,»», »ul »ürt» 0»»»»,,««t» ,»« -»«>«' I» v-mdue«. Der» «». V»««, c!et»,I«. valrk» ttrell,». siranlsurt » «'!. ^ »»«. ! VerUa, !>«. Viten, Hamburg, yr»»k>uN ,. w!., Mlm- «»>>. — v„d« ch c«. t, Nienstiirl « M, - ^e. ln -demnt«. — U». »aiu« « c». tn Pakt«. , 1» »»«»,«»« » Tngcblatt für Politik, Unterhaltung «.Geschäftsverkehr. Druck und Eigenthum der Herausgeber: lkttpsch K Nkichardt in Dresden. Verantw. Redacteur: Fritdr. Gskdslhe in Dresden. st»»IU»«n Pel»«,», Seile »0 tzs„ ^ Elu« V«e»nN» Ille t»V »»chlltlai,« «Nch-t? »en dir Inler»»« »iech nicht g««,»«n. h «utwSrtige »nnineen- «aliräg, „n un» un»« lannti, tzirm»» »nbPer« Ionen «nleriren to>r auch legen Prtinumeeondo^ Zahlung durch Betel-» euariea ob», Vafteinhah.» «Ml». Sch, eilbk» lolikUI N> PI»e. eiul»«»l» Iü«> die Moni««» > Nummer «de» nach einem giiuo« »i« Prliitrile A y!gr.« Nr. 128.ClminSzivanzIgstcr Jahrgang. Mltrrdatteur ftür daö Feuilleton: vr. Lw» >,»«»« >«r Dresden, Sonntag, 7. Mai 1876, Politisches. Auf ein hochbcdeutsame» Gebiet führt uns ein Antrag, den Abg. v. Hausen zunächst in der 2 Kammer unseres Landes einge bracht hat. Derselbe fordert die Regierung auf, dis zum nächsten Landtage Erörterungen über daSBedürfniß zu einem Waldschutz- gesetze anzuftellen. ES ist du-ein höchst verdienstliches Unter nehmen. Sachsen nimmt bezüglich des Waldreichthums unter den Staaten nicht gerade den schlechtesten Rang ein. Von derGcsammt- flächr des ganzen Landes sind bedeckt in Schweden 43 Proc., in Rußland 37, in Baden 33, in Baiern 32, in Braunschwelg, Hessen, Eodurg 31, in Oesterreich-Ungarn 30 Proc. Dann folgt Sachsen mit nahe an 30 Proc., nämlich 285,000 Acker Staats- und 522,163 Privat-, Gemeinde- und Sllslü Waldungen. In Wür- temberg bedeckt der Wald nur 27, in Preußen 23 in der Schweiz 18, in Italien l7, in Frankreich 16, in Belgien 14, in Holland 8, in Spanien 7, in Dänemarck 5, in Großbritannien 4, in Portugal gar nur ll'/y Proc. der Gesammtsläche deS Staates. E» scheint daher zwar, daß bezüglich des Waldreichthums in Sachsen die Verhältnisse nicht schlecht stehen; aber wenn nicht so viel an Wald dem Staate gehörte, so würde der Eigennutz und Unverstand der Menschen gar bald m'.t den Forsten ausräumcn. -Nach v. Hausens glaubwürdiger Berechnung sind seit 1843 in Sachsen bis jetzt 46,333 Hektare-82,611 Acker Wald abgetrieben worden, wovon 3687 Hektare — 6663 Acker wüste liegen geblieben sind und keine Bodenernte mehr geben Dieses ebenso traurige, als beschämende Resultat öffnet für die Zukunft die bedenklichsten Aussichten und legt den gesetzgebenden Gewalten di« Pflicht aus, diesem Verhältnis, entgegenzuwrrlen. Hier kann nur de, Staat ringt eisen! Wohl soll er im Allgemeinen nicht da« Privat-Eigenlhum anrühren, aber eS gicbt Vorgänge in der Gesetzgebung genug, welche für Ausnahmen zum allgemeinen Besten anzuführen sind. Trägt der Staat kein Bedcnlen die Mino rität der Besitzer einer Flur zur Ausgabe ihres Eigenthums für Zwecke der Zusammenlegung der Felder zu zwingen, um tausch- und ersatzwcise anderes Grundeigenthum zu erhalten ; räumt man sogar der Regierung die gcsetzltche Befugnis, ein, aus Antrag eines Ein inen die Negulirung eines ganzen Flußgebietes eintretcn zu lasten, xproprialionen im größten Maßstake vorzunehmen, Mühl,verte und Fabriken zu beseitigen; expropriirt sman behufs Anlegung von Eisenbahnen, Kanälen, Straßen-Durchbrüchcn, Kirchhöfen u. s. w. — wer wird dann dem Staate das Recht gesetzlichen Einschreiten« ab- sprechen. wo eS ein so hochwichtiges Eultur-Znteressc zu wahren gilt, wie der Schutz der Wälder, wo der Verödung ves Grundbesitzes, dem Versiegen der Quellen, dem Versuchen der Flusse, den Ucber- fchwemmungen gewehrt werden kann - Wer Sachsen früher bereiste und jetzt wiedersicht, den müssen di« von Jahr zu Jahr sich mehrenden kahlen, steilen Hänge im Lande, die früher bewaldet, nach geschehener Absvrstung keiner wei teren Cultur unterworfen sind, sondern ö^e liegen blieben, höchst schmerzlich berühren. Noch aber giebt eS genug Wald zu behüten und zu beschützen. Die finanzielle, wirthschastlichc, gcsundheitltche, industrielle und klimatische Bedeutung genügender Forsten bedarf keiner großen Ausführungen. Der Einfluß der Wälder aus die Qucllenbildung und den Wastcrstand der Flüsse liegt auf der Hand. Die Pegcluustungcn zeigen ein mit der Abnahme oer Holzbeständc gleichmäßig fortschreitendes Sinken des WastcrbestandcS. Die Elbe ist z B. seil 50 Jahren um 40 Ecntimeter gefallen. Alle von Wasterkraft abhängigen gewerblichen und sonstigen Anlagen, die Schifffahrt u. s. w. sind an der Erhaltung größerer geschlossener Waldkomplexe intercssirt. Namentlich gilt eS, der Entwaldung der Ouellcngebiete vorzubeugen. Zwar liegt das Ursprungs,,ucllen- gebirl deS HauplstromcS Sachsens im Auslande, aber cü giebt doch eine Menge Quell bezirke bei unS. Die stecken Hange, Bcrgluppen u. s. w. muffen mit Holzbestand erhalten bleiben; ihre Entwaldung führt nicht allein zu ihrer eigenen Unfruchtbarkeit, sondern auch zu der gcncigkerNachbarflächen, damit aber zur dauerndenEnlwerthung deS CultuistandeS der vielfach gebirgigen LandcSthecke. Waldschutzgeseye bestehen in anderen Staaten, besonders Frankreich, Oesterreich, Baiern, neuerdings auch in Preußen. Es sind nun drei Richtungen, nach denen hin Abg. v. Hausen einen größeren, vom Staate zu gewährenden Schutz der Wälder Sachsens erstrebt: 1) Bewaldung der steileren Hange, Bcrgkuppen u. s. w von dem Gesichtspunkte mittelbarer Abwehr gegen fortschreitende totale Bodenentwerlhung; 2; Erhaltung größerer geschlossener Waldcomplexe von dem Gesichtspunkte der Abhilfe gegen Vermin derung dcS Waffcrstandes in den Gewässern mit ihren gemeinschäd lichen und gemeingefährlichen Wirkungen; 3) Wiedcranbauung wüster Blößen von dem Gesichtspunkte directcn Schutzes gegen Ver luste am VollSvermögen. Seltsamer Weise stößt dieser Antrag auf Widerspruch, nicht bei den Gemeinden, sondern bei den größeren Waldgrunvbcsiycrn. Diese besorgen nämlich einen Eingriff in ihr freies Disposirionsrecht. Run ist eS zwar begründet, daß einzelne der größeren Waldbesitzcr ihre Forsten trefflich in Stand Hallen, und eS ist eine wahre Freude, die sauberen und wohlgcpflegten Waldungen von hochintelligenlen Lank und Forftwirthen, wie z. B. KrerShauptmann v. Könncritz und Iw. Psecffer bei Chemnitz und Zittau, zu durchwandern Aber nicht alle Ritter- und VaucrgulS- desitzer, nicht alle Gemcindevorstände besitzen so viel Einsicht und Gemeinsinn wie dies« Musterwirthe. Der Antrag v. Hauscn'S scheint unS daher durch derartige Ausnahmen in seiner inneren Begründung nicht erschüttert, er ist vielmehr in hohem Grade er freulich. Möge die Axt in unseren Wäldern klingen, um der In dustrie die nothigen Hvlzfaserstoffe, der Baukunst die Balken, den Oefen Heizmaterial, den Schiffen die Planken und Maste zu lie fern, — möge aber auch der Staat dafür sorgen, daß entsorstete Flächen wieder angcpflanzt, Wasserreichthum den Flüssen, gesundes . Klima den Menschen gewahrt bleiben. Locale» und Sächsische». — I. M. die Königin Mutter hat mit I. K. H. der Erz herzogin Antoinette das Schloß Jahnishausen bezogen. — Dem UniversitätS-Secretär Affessor vr. Meltzer in Leip zig ist das fürstlich schioarzburgische Ehrenkreuz III. Classe und dem Lehrer Wilhelm Reinhard Bähr in Zschornau das AlbrechtS- kreuz verliehen worden. — Der Amtshauptmann Herr vr. Schmidt ist am 4. Mai in Döbeln durch den Herrn Kreishauptmann von Könneritz einge wiesen morden. — Bezüglich deS ferneren Schicksals der Einkommensteuer hören wir Folgendes: In der 1. Kammer, an der zu sprechen nunmehr die Reihe ist, sind die Nieinungen getheilt. ES wird manche unter den in der 1. Kammer sitzenden Großgrundbesitzern geben, die dem Fortdauern der jetzigen Besteuerungsart recht ruhig zusehen, daher sich dein Beschlüße der 2. Kammer nicht widcrjeyen und die Reform unserer directen Steuergesetzgebung nicht beeilen wollen, sonderneinverstanden sind, wenn auch im Jahre 1877 cs bleibt, wie es jetzt ist. Denn bezüglich deS laufenden JahreS 1876 sind beide Kammern und Regierung der Meinung, eü ohne Einkommen steuer zu belasten. Obiger Meinung, die doch unvermeidliche, wenn auch revidirte Einkommensteuer erst 1877 einzuführen, sind nament lich solche Großgrundbesitzer, die über beträchtliche Betriebsmittel ihrer Wirthjchasten verfügen und keinen ver- oder gar überschuldeten Grundbesitz haben. Denn daß der ver- oder überschuldete Grund besitz durch die jetzige Grundsteuer ungemein hart betroffen wird, giebt alle Welt zu. Aus der Lage dieser in der 1 Kammer begreif licher Weise nicht vertretenen Gattung Grundbesitzer entnimmt aber ein anderer Theil der 1 Kammer die Aufforderung, so rasch wie möglich diesen Ucbelständen ein Ende zu bereiten. Es spitzt sich also Alles auf die Frage zu: soll die neue Einkommensteuer, deren Vcr- besserungsbedürstigkcit von keiner Seite geleugnet wird, schon 1877 oder erst 1878 in s Leben treten? Wohin sich schließlich die Mein ung in der 1. Kammer neigt, darüber mrd man erst etwas Zuver lässiges ermitteln, wenn die alle Gemüther in Spannung haltende Frage dcS Anlaufs der Leipzig-Dresdner Bahn abgethan sein wird. — Die kupfernen und silbernen Fünfpfcnniger, die Ein- und Zwei-Nrugroschen, sowie die Zweiundein- Halb-Groschenstücke gelten im Verkehr nur noch bis 31.Mai dies. Jahre», werden dann blot noch von den sächsischen Staats kassen umgewechsclt und verlieren nach dem 31. August 1876 voll ständig ihre Giltigkeit. — Umströint von gesunder freier Luft, von würzigem kräftigen Waldcüduft. liegt das neue Pcstalozzist ists-Gebäude auf der Jägerstraße Nr. 7, welches gestern Nachmittag unter Anwesenheit des Herrn Ministers des k. Hauses, Or. von Falkenstein, und einer Anzahl besonders eingeladener Persönlichkeiten feierlich einge- wciht ward. Daß das Pestalozzistift einen der edelsten Zwecke ver folgt, indem es vaterlosen Waisen aller Stände und insbesondere sächs VolkLschullehrer ein Elternhaus ersetzen und zugleich Unter- richtSuustalt fern will, ist bekannt, doch dürften einige kurze Worte über das Stift und seine dermalige Lage wohl am Platze sein. Am 20. April 1873 verkaufte der pädagogische Verein das Stiftsgrund stück Löbtauerstraße 3, welches allen unfern hiesigen Lesern bekannt gewesen ist, an die Berliner Bahn für >35,000 Thlr Als Ersatz erwarb cö dafür das nördlich der Prießnitzstraße gelegene Grund stück, bekannt unter dem Namen „Baumeyer'sche Brutanstalt" für 52,000 Thnler, und später noch das an dieses anstoßende Forsthaus Grundstück vom Fiscu» für 13.000 Thaler und aus diesem Areal ist das jetzige einfache aber geschmackvolle Gebällde er richtet. Freilich der Zugang zu demselben ist gegenwärtig entsetzlich; nur durch eine Kicßgrube hindurch watend, ist eS möglich die Pforte zu erreichen, von der an dann allerdings der Fuß aus gut planirtem Boden mit hübschen Gartenanlagen wandelt. Wie dort überhaupt eine ordentliche Straße zu Stande gebracht werden soll — ist dem Laienverftande zur Zeit noch unverständlich. Die zweckentsprechen den und freundlich und praktisch auogcstaltetcn Räume sind für 60 Zöglinge berechnet — gegenwärtig sind nur 36 vorhanden, weil daL bislang seit 1874 benutzte InterimSgcbäude nicht mehr zu fassen vermochte — und besteht aus Souterrain, Parterre, erste Eiagc und im mittleren Theil aus einem halbgeschoßartigcn Aufbau. Die Frontlänge dcS Gebäudes beträgt 40,0 Meter, seine Grundfläche 608 Q.-Meter. Den Mittelbau der ersten Etage nimmt ein sehr geschmackvoller, sinnig gernalter und verschönter Fest- und Speise saal — der zugleich auch Ballsaal sein soll, ein. Das Ge bäude ward nach dem von Herrn Baurath Prof. Heyn entworfenen Pinn unter Leitung dcü Herrn Baumeister Lotze ausgeführt. Die Feierlichkeit der Einweihung war einfach mrd doch würdig; eS ward nicht mehr gesprochen, als was zur Sache gehörte, und wenn Herr Schuldirektor Eydncr, welcher die Eröffnungsrede hielt, die Be fürchtung aussprach, cs könne vielleicht von manchcnSeiten getadelt werden, daß ein „Waisenhaus", wie das gegenwärtige, zu bequem, zu luxuriös eingerichtet sei, so läßt sich wohl mit Bestimmtheit sagen, daß Niemand gegenüber der sauberen, freundlichen und doch nur praktischen Einrichtung in dem Sinne einen Tadel erheben kann; wird doch Jeder suhlen, daß es nur gut und ehrenhaft ist, den Waisen, die so schon eine unberechenbare Einbuße erdulden, durch freundliche und anregende Umgebung möglichst vergessen zu machen — was Alle» ihnen fehlt. Die Abschikdörede im alten Hause hielt Herr Inspektor Fischer mit Herzlichkeit und Herr Consistorialrath Franz sprach das Weihegcbet und den Segen. — Der hier geragt habende Verein österreichischer und sächsischer Industrieller der Leinen- und Jute-Branche hat den Beschluß gefaßt, die beiderseitigen StaatSrrgierungen aufzu fordern, sie möchten sich durch Enqueten von den vorhandenen Re form-Bedürfnissen dcrTarifirung überzeugen, bevor die dcmnächstige Erneuerung der bez. Handels-Verträge perfekt gemacht werde. — Der Geistliche an der hiesigen russischen d. i. griechische katholischen Kirche, Herr Rosanoff, hat jetzt die höchste WürU erreicht, zu der er, der kein Mönch gewesen, also nicht zu der sM genannten „schwarzen Geistlichkeit" gehört, gelangen kann, er iE „Protorei" geworden. ° — Gestern Vormittag ist auf Requisition der Kgl. StaatS' anwaltschaft ein hiesigerB ankier anGenchtsstelle sistirt worden^ Man glaubt, daß diese Maßregel auf die Untersuchung in Sachetzj der Saxon-Austrian-Braunkohlen-Gesellschaft zurückzuführen ist. v — Morgen beginnen die jährlichen Schießübungen unsereiä Stadtgensd'armerie, welche bekanntlich seit einigen Jahres mit aptirten Chassepotgcwchren ganz trefflich bewaffnet ist. Du, Uebungen finden dieses Mal nicht auf dem Schießstande am Fisch,» Hause statt, wo sie früher stets abgchcckten worden sind, sondern^ wegen der passenderen Scheibcnbcstände für die weittragenden Ge-« wehre auf dem neuen Schießstande der hiesigen Schcibenschützen « Gesellschaft in den Trachenberge». ^ — Die Feuerwehr wurde gestern Abend nach 0 Uhr durch, einen Brand alarmirt. Eine umgefallene Petroleum-Lampe im« Kurländer Haus soll das unbedeutende und bald gelöschte Feuers herbeigeführt haben. ,, — Repertoire der Kgl. Hoftheater. Altstadt?- Sonntag: Z. E. Das goldene Kreuz. (Oper in 2 A., von Brüll.) —? Montag: Die Jungfrau von Orleans. (Ans. r/z? U-) — Dienstag Die Zauberflöte. — Mittwoch: Rosenmüller und Finke. — Don-' nerstag: Das goldene Kreuz. — Freitag: Medea. (Ermaß. Preise )»» Sonnabend: Der Waffenschmied. Georg: Hr. Basta, a. G. — Neu-" st ad t. Sonntag: Lorbeerbaum und Bettelstab. — Dienstag: Groß-ß städtisch. — Donnerstag: Der Beilchenfreffer. — Freitag: Flick und" Flock. — Sonnabend: Erziehungörcsultate. — Der Geizige. — Ein Anstreichergehilfe, welcher gestern im Hofe des)- Fieblger'schen Restaurants in der großen Brüdergafse beschäftigt" war und dabei auf dem mit Bietern überdeckten GlaSdache, womit!, der Hofraum bedeckt ist, zu thun hatte, ist in der dritten Nachmit-i- tagsstunde durch das Glasdach getreten und in den HofrauinV hinabgestürzt. Unten stand gerade eine Bockleiter, auf die er mit der Seite fiel und dadurch zwei Rippen brach. Plan hat ihrig» nach dem Krankenhause geschafft. ^ — Vorgestern Mittag wurde im englischen Viertel ein Dienst-^ Mädchen, das hinauf nach dem in der zweiten Etage befindlichenr. Logis seiner Herrschaft sich begeben wollte, auf der Treppe von einen»'* ihr nachkommendcn unbekannten jungen Menschen, anscheinend Ä der Absicht, ein unsittliches Attentat an ihr zu begehen^ artaquirt, aber schleunigst wieder losgclassen, als das Mädchen ei,r lautes Hilfcgcschrci erschallen ließ. Daraus mar der Attentäter allerdings nicht vorbereitet, denn als daS Geschrei des Mädchens alle Hausbewohner mobil zu machen schien, machte er sich eiligst aus dem Staube. — In dem sogenannten Bierling'schen Grundstücke auf der Rhänitzgasse wird jetzt im Durchweg nach der Kvnigstraße ein Neu bau errichtet und beim Grundgrabcn hat man dabei ganz interessante Funde gemacht. Man ist aus das alte Rhänitzthor-Funda- m«nt und auf einen alten Brückenpfeiler gestoßen; von deü» Thore ist bereits eine Skizze für das hiesige Altcrthums-Museum ausgenommen worden. Grabsteine deuten den alten Kirchhof an. Auch fand man Blumentöpfe und Vasen altcrthümlicher Art. Eine goldne, gut erhaltene Grabschrift lautet: „Alhicr ruhet Mahrn ein Sohn Greyer Müllerdorff und Mutter Catharinen ward geboh. d. 31. Octob. 1669, starb scelig in Gott den 24. Mrz 1738 rc." Landtag. Die erste Kammer er edigte gestern die Vel ken Geldbcschaffungö-Decrete, iahte dcl ver über die FInanzvpcrationen zur Deckung des auherorkcnllickenBekar'S Mc, die vorige silnanzpericte abgelegten Re»enicbcntBcrupigung und erkbetite der Regierung auf Grund des Gutaclnens der Finanz-- deputcnlon Ostes. R ü I ke > k!c naevgcsticvtc Ecmäcbtigung, den § zur Rückzahlung der nocir umlaufenden Sct'atz>cvcine an24,0»<>.000 Mark, sowie den zu Deckung der auhcroldciitlicbeu Ausgaben ln der laufenden FInanzpcrioke eriortcrlicüe». seiner Höbe naev noch scstzllstcllcntcn Betrag durch den Verkauf c-proccnlige:, zugleich die Angabe dcS entsprechenden Kapstalbctragcö enthaltender Rententltel unter den bcstmöglichücn Bedingungen zu be schaffen und demgemoh kern Landtage eine» Gesetzentwurf vorzu- legcn. Seiler brdankle sich bei der Direcllon dcS Invalidcn- fontS, daß dieselbe die nachgeluck te Anleihe verweigert, und er suchte die Regierung, die Verbindung mit dem Iiivalicenionb so bald alö möglich zu brechen und die erste Anleihe zurück zu er statten; fetzt s.I Geld flüssig, da daö Publttum, welches bittere Erfahrungen mit Börscnspcculationcn. die et> nickst verstand, ge macht, nunmehr darnach trachte seinem Kapital eine solide An lage zu verschaffen. Mil dem lledergangzum Rentenspstem komme man eigentlich zu spät; man hotte in dieser Beziehung Pieuhcn voransgchcn sollen Redner sührtc nun noch ln längerer Rede auö, wie er eine sächsische Rente haben will und gelangt hierbei zu dem Auespruche. dah man caraui Bedacht nehme» müsse, fremde Effecten aus dem Lance hinauezuirc den Grcst Rer be dauerte, daß die Zeliverhältnisie zum Adacbcn von dem altbe währten Aiilefhesystem drängen und wünsck t nur, daß wenigstens ein kleiner Ldeil von aus den Namen lautenden StautSpapIcrcn auögcgcben werde. Rc'crcnt Rülke consiaiirte Sester gegen über, bah cö sich hier nur can die nachgcsuchtc Ermäckstl..una bandle, lieber all die Elnzelbeilen, und deren gebe eS Hunderte, zu sprechen, weide Zeit sei», wenn die Kammer in die Beratbung dcö aus Grund der gegenwärtigen Best! lüste vorzulcgenden Ge- s.tzeS elntrcre. Nebeigens verstehe er nickst. nie sich Setter die Beseitigung der trcmden ttffccwn denke, dazu gehörten doch Zwei: Die. welche die Beseitigung wünschten, und Die, welche sich die sem Wunsche fügten. An der Debatte bcthelitgcn sich noch Martins, Stoalömlinstcr v. Friesen, v. d. Blanltz, welche elnzclncn Auslassungen Scllcr'ö kntgegentrckcn, und Seiler. Einer Behauptung deS Letzteren gegenüber, wonach die Regierung durch das DeputcnloncVotum eigentlich erst zu dem Ucbcrgange zum Rcntcnsvstcm aufgciordcrt werte, rntgeg- nete Bürgermeister Martini: Herr C cilcr entwickele in der Finanztepntatton immer so abweichende Ansichten, bah c» in der 2bat schwierig sei, zu einer BerstänUgung zu ge lange». Er habe schon wiederholt sei» Bedauern darüber ausgesprochen, und er müsse dies auch heute thun, dah die Disse- -rcnzen innerhalb der Drpntgtion auch noch i» der Aommcr
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