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Dresdner Nachrichten : 28.01.1901
- Erscheinungsdatum
- 1901-01-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190101287
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19010128
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19010128
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1901
- Monat1901-01
- Tag1901-01-28
- Monat1901-01
- Jahr1901
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 28.01.1901
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Lu«»!»«»« von loavrat«»» uuä 40vunvuivot» kür äiv irrosÄiior Ass»vl, r i oli to n.«« ^»4 LirA«8te« viiel kklnntv» tziptolvaLrei, - Na«s Vrvsckm, - ^. l'rurrerkilr. 32 Lav« - Vviwk -^>i88tell»ux. tzi » I ta, neuestes derroi ragvnäes OoseUsedaktsepiel. ^k»»N^«r^xjA8MjUMtxES«W tzivtck«! «L IVsuttisa«« WniiMliiiiöii ». ^i«avnfüki>, hitnuveeclnt»»«« O, rnniieklst äer krarrorslr Lsbertdrall baksto ülarlro voll UK^Inr. ^>^«1», Obristiania. voll liinclvin -zern gv- ilowwkli. klasebo SO kt., < Aarlr» I.7S Llarlr unä O.SO llarb. '/, fflssoffs 7» kt»,'. V, I'!»«st>o 1.32 LU». Vvr^anelt »t»ek «usvü^te«. Migl. fios.-ipotkeke, WUM I>Ür!8I»LX, L>««i xenttkoi. WM»« Äl» Lniaaas' Neueste Drahtberichtc.Hosnachrichtcn. Kaisers Geburtstag, Konservativer Verein, Vereinigte Sachs. Militärve'rcine, I OKHnI» 1e»r» ^eioooi^ 311» Aplkftkk. Gemeinnütziger Bauverein. „Figaro". Ncsidenitheatcr. Ernst und Scher;. Briefkasteu. s «VTOlIlllA, 8. v" I » Neueste Drahtmeldungen vom 27. Januar Berlin. Die Kaiserin ist auS Homburg wieder in Berlin eingetrossen. Paris. Fürst Münster ist gestern Abend nach Cannes abgcreist. Paris. Der Marincininistcr verfügte, dak der Kreuzer „DuviM de LSme" bei der am Donnerstag anläßlich der Ueber- mlmmg der sterblichen Hülle der Königin Bictoria bei Svitbead üattsindendcn Flottenparadc die französische Flagge vertreten solle. Mailand. Verdi ist heute früh 2 vhr tü Minuten gcstorben. Er starb in der Agonie, ohne das Bewußtsein wiedcrcriangt zu haben. Sein Tod bat ganz Mailand in Trauer verletzt: alle Vcrgnügungslokole, Läden und Schulen sind ge- 'Äonen. Rings um das Hotel Milan, wo Verdi starb, bewegt sich eine dichte Menschenmenge. Fast kein Haus der Stadt ist Me Trauerfahnen. Die Stadtverwaltung veröffentlichte eine .Kuidget'ung. welche die Verdienste Verdi's rühmend liervorhebt. Unter der großen Anzahl von Trauerkundgebungen, welche der Familie Verdi's zuginacn. befindet sich auch ein in herzlichen Ausdrücken gehaltenes Telegramm des Königs und der Königin. Die Leiche Verdi s wich auf Wunsch seiner Angehörigen nicht ein- baliamirt werde», die Trauerseier findet an« Mittwoch, oder Donnerstag statt. — In Ro m hat, obwohl die Bevölkerung durch die Nachrichten über die schwere Erkrankung Verdi's aus das Ende vorbereitet war, das Bekanntwerden des Todes doch tiefste Trauer hervorgerufen. Ueberall auf den Straßen steheir dichte Kruppen; die Extra-Ausgaben der Blätter gehen von Hand zu Hand. — Der ^ enat hielt beute eine Sitzung ab, welche ganz dem Andenken Verdi's gewidmet war. Der Präsident deS Senats und Ministerpräsident Sararco gaben dem Schmerze Ausdruck, von welchem das ganze Land vom Palast bis zur ärmsten Hütte erfüllt !ei Laracco fügte hinzu, dos Begräbniß Verdi's werde, sollS dieser nicht andere Verfügungen getroffen habe, auf LiaatSkoste» stattfindcn. (Lebhafter Beifall.) Der Senat beschloß sodann einstimmig, Verdi dieselben Ehren zu erweisen, wie Manzoni. Dazu gehört die Aufstellung einer Marmorbüste in einem Saale des L-cnats. die Entsendung einer Abordnung zu den Trouerfeierlichkeiten und die Mittheilung vorstehenden Ve- 'chlusses an die Familie Verdi's, sowie an den Stadtrath in Pusieto und Mailand. Sodann wurde die Sitzung ausgehoben. Madrid. Hier war das Gerücht von einem Attentat cmi die Königin-megentin verbreitet. Wie die „Agencia Fabra" cnährl, ist dieses Gerücht vollkommen unbegründet. London. Der König richtete an das Heer eine ähnliche Botschaft, wie an die Marine: er spricht darin keinen Dank aus iür die ausgezeichneten Dienste, weist darauf bin. daß die ver storbene Königin stolz darauf war, Tochter eines Soldaten zu sei« und sagt? die Wahrung der besten Interesse» der Armee werde ,u den Dingen gehören, die dem Herzen deS Königs am iheucrsten sind. London. Kaiser Wilhelm ist heute von dem König Eduard zum Zeldmarschall der englischen Armee ernannt worden. Das Jeldmarschallsschwert rst dem Kaiser heute früh von dem Herzog von Connaught überreicht worden. Cowes- Schon bald nach 8 Uhr früh begaben sich die drei Sekretäre der deutschen Botschaft, Freiherr v. Eckardstein, Graf Hermann v. Hotzseldt und Freiherr v. Mirbach, ferner Fürst zu Lunar, die Mllitär- und Marine-Ättachss Graf v. Bredow und Kapitän Cörper, die kommerziellen und technischen Beiräthe. sowie der deutsche Generalkonsul und der Nicekonsul in London nach Osborne. Bei ihrer Ankunft wurden sie in das Empfangszimmer geführt, wo sich auch die Offiziere der vor CoweSliegenden deutschen und englischen Geschwader versammelt hatten. Alsbald «schien der Kaiser in Begleitung deS .Kronprinzen und nahm die Glückwünsche der Herren zum Geburtstage entgegen ES wurden keine offiziellen Ansprachen gehalten. Der Kaiser zog sich später mit dem Legationsrach Freiberrn v. Eckardtstein zu einer längeren Unterredung zurück. Zum Frühstück begab sich der Kaiser an Bord der ^ohenzollern". Zu dem Frühstück waren alle zur Zeit in Cowes anwesenden deutschen Diplomaten und Offiziere geladen. Späterhin stattete auch König Eduard mit einigen Mit gliedern der königlichen Familien Bord der „Hohenzollern" einen Besuch ab und kehrte nach dem Thee nach OSbonre zurück. CoweS. Der Kaiser und der Deutsche Kronprinz fuhren heule Mittag mit der) übrige» Mitgliedern der königlichen Familie nach Wippingham. um an dem in der dortigen Kirche veranstalteten besondere» Gottesdienste tbeilznnehmen. Der Bischof von Winchester hielt die Predigt, in welcher er des Hinicheidens der Königin und LeS heutigen Geburtstages des Kaisers Wilhelm gedachte. Petersburg. Leit gestern Morgen prangt die Stadt nn ^estNeidc, die Häuser sind reich geschmückt. Vor dem Nikolaj- bahnhoi ist eine Triumphpforte errichtet. Ebenda befindet sich ein knchvenirres Zelt, in welchen, die Kaiserm-Wittwe mit dem Groß- iürswn-Lhronfolger, ollen Großfürsten und Großfürstinnen, dem Minist« des Innern, dem Gouverneur und Siadtpräfekten dos kaiservaar erwarteten. Der Kaiser begab sich vom Bahnhofe unter begeisterten Kundgebungen des Publikums in die .Kaianichc Kathedrale, wo er vom Metropoliten begrüßt wurde. Der Einzug in das Wintcrpalais erfolgte sodann unter Glockenaclänte aller Kücken. Abend- fand eme prächtige Beleuchtung der Residenz statt. Petersburg. Eine Abordnung der diesigen deutschen l Kolonie überreichte dem scheidenden Botschafter Fürsten v. Radolin eine in Silber getriebene Adresse und bar chn uu, Annahme einer Stiftung von SO OM Mark als „Fürst Radolin-Stistung* mr Errichtung eines Asyls iür Greise. Der Fürst dankte, bat. die Stiftung mit vem Namen Kaiser WilbelmS des Großen benennen lzu dürfni und schenkte den deutschen Vereinen als dauerndes An- I denken seine überlebensgroße Büste für daS ne« zu gründende Akyl. Petersburg. Zu Ehren des scheidenden deutschen Bot- asterS Fürsten Rado 1 in gab gestern der französische Botschafter orguiS de Montebello ein Festesten. Lourenyo Marque». Die britische Regierung hat das iHans der hiesigen Finna Gebrüder Monte für 80,000 Pfd. Sterl. I-ugekonfi DÄ Gebäude soll z» R«gi«r»»gS-BureauS »ongkong. Drei in Eanton ansässige Europäer. Namens dH Svalmger und Huygen, wurden bei einem Ausfluge im-KlußvonFlichviratcn überfallen. Burchhardt und Spalmger trugen erhebliche Verletzungen davon. Ein chinesischer iDien« winde grtödtet, einer verwunde!. Preußische Psandbrics-Bank. Der Auffichtsrach aenchmigte in sein«' Sitzung am Sonnaboiw die vom Vorstände voraelcalen Rech nungsabschlüsse für das vergangene Geschäftsjahr. Der Umlauf der Emilsions. papiere ist um ea. M. 26000 MO,— und der Bestand der Darlehnssorder- ungen um ca. M. 31 OM OM.— gestiegen. Der Bruttogewinn beträgt R. 2 230053,70 gegen M. 2 M7 662,85 im Vorjahre, wobei die Bestände an SmissionSpapicren zum DageScourse mit einem um ca. M. 350 MO,— niedrigeren Betrage als den Nennwerts, in die Aktiven eingestellt stich. Ferner wurden von den vereinnahmten Provisionen diejenigen Beträge, welche auf noch nicht vollständig abgewickette Delcihungsgcichästo entfallen, m neuer Rechnung zurückgestellt und dieser außerdem M. 10000,— für be vorstehende Ausgaben überwiesen. Nach Abzug der Unkosten mit Mark »50 751,20 und der Abschreibungen auf Bankgebäudc und Inventar mit M. 13231,07 beträgt der Reingewinn M. 1626066,31 gegen M. 1 «561«, ,50. .Hiervon solle» der außerordentlichen Reserve, narlchem die Napitalreserve ihren Höchstbetrag bereits erreicht bat, 103!, gegen ü'!« in den früheren Jahren mit DI. 162 608,83 und dem Bcamtcn-Pensionüsondü M. 30 OM,— überwiesen werden. Die Tantiemen für Auffichtsrath und Vorstand erfordern mit M. 115 017,16 den Bestimmungen des geänderten Statuts zufolge einen um ra. M. 37 800,— geringeren Bewag als im Vorjahre. Die Dividende wird in Höhe von 731, gegen 6'/, 7» pro 1800 in Vorschlag gebracht und eS gelangen somü M. I 260 OM,— an die Aktionäre zur Bert Heilung, während der Rest von M. 207 511,35 aus neue Rechnung vorgetragen wird. — In der letzten, kurz vor Iahresschluß abgeballenen Sitzung des AuffichtS- raths Halle die Verwaltung unter dem Eindruck der durch die bekannten Vorkommnisse an anderer Stelle hcrvorgerufenen ungünstigen Verhältnisse geglaubt, den Aktionären «ine Dividende nur in vorjähriger Höhe zu führen zu sollen und dieselbe demgemäß auf 6V, 3s, geschätzt. Nachdem inzwischen ruhiger« Verhältnisse zurückgekchrt find, trägt die Verwaltung kein Bedenken, die vor Einwill der erwähnten Störung beabsichtigte höhere Dividende von 73b in Vorschlag zu bringen, zumal auch dann noch neben den vorstehend angegebenen besonderen Rücklagen die Reserven stärker als in den Vorjahren dotirt werden. Die ordentliche Generalversammlung soll aus Freitag den 22. Februar berufen werden. OertlicheS mrb Sächsisches. — Ihre Majestäten der König und die Königin wohnten gestern Vormittag dem Gottesdienste in der katholischen Hoskirche bei. Nachmittags 5 Uhr fand in der Villa Strehlen bei Ihren Majestäten Familientasel zu 8 Gedecken statt. — Se. Königl. Hoheit Prinz Friedrich August speiste gestern dein, Offizierkorps des Grenadier-Regiments Nr. 10l. — Der große Hosball. der am 81. Januar im Residenz schloß stattstnden tollte, wird erst am 6- Febmar abgelialten. — Wie im Jahr 1805, so fiel auch gestern der Geburts tag Sr. Majestät des Kaisers aus einen leider von der Witterung nicht begünstigten Sonntag. Sämmtliche Militär- und öffentlichen Gebäude waren beflaggt und viele Prlvatgcbäude trugen Fahnenschmuck. Die Straßenbahnwagen und Omnibusse hatten ihre Fähnchen ausgesteckt und die Postillone und sonstigen Postbeamten ihre Gala-Uniform angelegt. Vormittags 11 Uhr fand in dem evangelischen und katholischen Theile der Garnison- kirche Gottesdienst statt, daran schloß sich die bereits erwähnte Parole-Ausgabe im Exerzierhause der Grenadier-Regimenter in Verbindung mit der Wächtparade auf der Carola-Allee, an der die Prinzen des Königlichen HanseS theilnahmcn. üblichen 101 Salutschüsse dröhnten weithin. Mittags erschienen in der Wohnung des Königl. Preußischen Gesandten, Grafen Dönhoff. Excellenz, Sc. Excellcnz der Herr Stadtkommandant Generalleutnant v. Schmalz, mn die Glückwünsche der Garnison, und Herr Oberbürgermeister Beutler, um die der Bürgerschaft von Dresden darzubringen. Viele andere Würdenträger sprachen gleichfalls dort vor. — Die Vereinigten Altstädter Logen feierten den Tag Mittags 1 Uhr mit einer Festtasel-Loac im Logenhause auf der Ostra-Allec. — Um 2 Uhr fand im Saale der Harmonie-Gesellschaft das von Rach und Stadtverordneten veranstaltete Festmahl statt, an dem 154 Herren theilnahmen. Man gewahrte unter den Ldeilnehmern die Herren Oberbürger meister Beutler. Stadtverordnetrn-Vorsteher Dr. Stöckel. Geheim- rkthe Dr. Wäntia, Vodel, Jahn. v. Varchewitz. Präsident Dr. Frechen v. Nernewitz, Generaldirektor der Staatsbahnen v. Kirchback. Geheimrach Dr. Schilling, Obcrlandesgerichtspräff- dent Loßnltzer, Präsident der OberrcchnungSkammmer v. o. Planitz. Landgerichtspräsident Dr. Müller. Krrishauptmann Schmiedel. Geh. Oberpostrath Obcrvostdirektor Halle, Oberhof- predigcr v. Äckermann. Senatspräsident Dr. Hasse, Vice- präsident Müller, Senatspräsident Dr. Wachler, Oberkonsistorial- rach v. Dibelius. Geh. Regierungsrätbe Dr. Kohkschüttcr, Morgen stern, Steglich, Weger, v. Kirchbach, Bürgermeister Leupold, Zoll- und Steuerdircktor Dr. Lobe, Rektor Prof. Tr. Rohn, Handels kammerpräsident Kommerzienrach Konsul Lüder, Stadtverordneten- Btccvorsteher Dr. Häckel. Justizrach Dr. Mittasch rc. Den Trink spruch auf Se. Maiepät den Kaiser brachte Herr Oberbürgermeister Beutler auS. Die Festtafel wurde auch durch musikalische Vorträge einer Kapelle oelebt. Tibends waren tnc öffentlichen Plätze beleuchtet. — Der Konservative Verein beging am Sonnabend Abend im Gewerbehause die Feier des Geburtstages deS Kaisers die sich ungemein zahlreicher Betheiliauna zu erfreuen und den großen, in Festschmuck prangenden Saal dicht gefüllt hatte. Auf dem Podium, welches mit Draperien und Fahnenarrangements in den Reichsfarben geschmackvoll dekorrrt war, «hob sich aus einem Haine saftig grüner Blattpflanzen die Kvlossalbüzte deS KafferS, Ke )um Hintergründe ein prächtiges goweneS Velarinm mit dem " ' e» Adler batte: die Brüstungen der Galerien waren mit . en in de» Reichs-, Landes- und Stadtfarben sowie den avpen der deutschen Bundesstaaten geschmückt. Unter den Jest- theilnehmern warm u A. zu bemerken die Herren StaatSminister Dr. Schurig. Dr. v. Sepdewitz und Edler v. d. Planitz. Ober- Hofmeister v. Malortie. Stadtkommandant General v. Schmalz. Generale v. Broizem und v. Kirchbach. Generalmajor Freiherr V. Friesen. KreiSbauptmann Schmiedel. Polizeipräsident Le Maistte. Geb. Rath Dr. Fiedler. Geh. Oberpostrath Halte, Präsident der 2. Kammer Geh. Hoirath Dr. Mehnert. Präsident der Oberrech- nungSkammer v. d. Planitz, Bürgermeister Hetichel. Amtsrichter ichagen re. Die GewerbehauSkapelle unter Leitung des Königl. kdirektor» Herrn A. Trenkler eröffnet- die Feier mit der -..«'schm Jubelouverture, der die Festansprache des Vorsitzenden deS Konservativen Vereins. Herrn HofrathS Dr. med. Osterloh. folgte. Zwei Tage, Wrtc derselbe ans, gebe eS für uns Sachsen ! in jedem Jahre, an denen wir die kleinen Parteiunterschiede vcr- > gesscn und uns fühlen als ein einiges Volk von sächsischen und j deutschen Brüdern: den Geburtstag unseres Königs und den uni, res Kaisers, um dessen Thron wir uns heute nn Geiste sammeln, um mm bei der Wiederkehr seines Wiegenfestes unsere aus treuem deutschen Herzen kommenden Huldigungen und Wünsche darzu bringen. Habe auch über diesen Geburtstag des Kaisers wie vor Jahresfrist sich Trauer bcrabaesmkt, so wollen wir am heutigen Tage doch um so mehr beweisen, wie sehr wir ihm in Liebe zu- gethan sind und wie sehr des Kaisers Wiegenfest rin Fest reinc Freude für uns sei. Roch heute gelte das Wort „Gebet dem Kaiser, was des Kaisers ist", aber nicht bws in dem Sinne, daß wir den. Kaffer geben sollen und wollen, wozu wir verpflichtet feien. Wir wollen ihm. eingedenk des Wortes, „Gedenke, daß Dn ein Dein scher bist!" deutsche Rechtschaffenheit, deutsche Treue, deutsche Ein sachhcit »nd deutsche Vaterlandsliebe entgegenbringeir. wir wollen ihm ebenso freudige Hecresfolge leisten im Frieden wie in der Stunde der Gefahr, vor Allen, aber wollen wir ihm das hingehende Vertrauen bewahren, das wir ihm allezeit entgegengebracht haben. Auch seiner Regierung wolle» wir das Vertrauen entgegenbringc», welches sie mit vollem Rechte beanspruchen könne. Im Zusammen hänge mit diesem Tage gedachte Redner weiter des 18. Januar 1701. als des Tages der ersten preußischen Königskrönung, und des 18. Januar 1871. als deS Tages der Wiedererrichtung des Deut schen Reiches, und gab einen kurzen Ueberblick über die Geschichte und Entwickelung des preußischen Staates seit jenem Tage und auf diejenige des Deutschen Reiches während der 30 Jahre seines Bestehens und ermahnte zur Dankbarkeit gegen das Geschick und gegen die Männer, die die geistigen Waffen zu des Reiches Ein-, belt schmiedeten und daS deutsche Volt 1870 zum Siege führten. Getrost dürsten wir in die Zukunst schauen, obgleich die Ansichten sich vieliach schroff gegenüberständen. Sollte uns je ein Angriff von irgeild einer «eite drohen, so würde sich das deutsche Volk wie ein Mann erheben, ein nationaler Sturm würde durch die Lande brausen und hinwraoel>en über innere und äußere Feinde und das Wort BiSmarck'S sich auf's Nene bestätigen „Wir Deutsche fürch ten Gott. sonst nichts in der Welt!" Umei glorreicher erster Kaiser lebe fort in unseren Herze»: aus seines GohneS. der die Einigung Deutschlands mit erkämpft hatte, im Tode erlahmter Hand empfing Kaffer Wilhelm II. das Scepter. der. ebenso erfüllt von dem Be wußtsein seiner deinen Herrscherpflichten, wie von der Herrlichkeit des Deutschen Reiches, vor uns stehe m voller ManneSkrast. Un serer Liebe, unseres Vertrauens und nuferer Zuversicht sei er sicher. Ji> unseren Kindertage», schloß Redner, flogen die Raben um Heu Kuffhänier: lasset die Raben fliegen, so lange sie wollen, und lasset Kaiser Notbbart schlafen I Kaiser Wilhelm ll- er lebe hoch! Be geistert stimmten die Anwesenden in diesen Ruf ein, worauf die Kapelle die Nationalbymne anstimmte. Der von Herrn Höfisch Dr. Osterloh vorgeschlagenen Absendung eines Telegramms an Kaiser Wilhelm nach OSoorne: „Die zur Boririer von En». Maje stät Geburtstag im Dresdner Konservativen Verein versammelten Männer und Frauen bringen Ew. Majestät ans treuem deutschen Herzen ihre allermiterthänigsten Glückwünsche dar. Mögen die Tage der Trauer Ew. Majestät durch das Bewußtsein der un erschütterlichen Liebe und Treue des deutschen Volkes erhellt sein. Gott segne. Gott schütze Ew. Maiestät!" stimmte die Festver iammluiig lebhaft zu. Der weitere Verlauf der Festlichkeit brachte neben trefflichen musikalischen Darbietungen der Gewcrbc- hauSkavelle eine Reihe von wohlgelungrnen Äeiangsvorfiägen des Dresdner Männergeiangvereins unter Leitung des Königl. Musst dircktors Herrn Prof. Hugo Jüngst. Beide Ausführenden ernteten wohlverdienten Beifall. — Vorgestern Abend veranstalteten die Vereinigten Königlich Sächsischen Militärvereine Dresden? zu Ehren des Geburtstages des Deutschen Kaisers in dem mit den Veretnsfahnrn geschmückten Saale des „Tivoli" eine patriotisch? Vorfeier, die durch den Besuch einer großen Anzahl Offiziere anö- gezeichnct wurde. In Vertretung unseres Königspaares waren er schienen General ä In euito v. Broizem. Oberbofmeister Geh. Rath v. Malortie. der kommandirende General Freiherr v. Hauien, General der Kavallerie z. D. v. Kirchbach. Kricgsminister Edler v. d. Planitz, Stadtkommandant Generalleutnant v. Schmalz, Generalmajor Basse, Geh. Oberpostrath Oberpostdiiektor Halte, Kreishauptmcmn Schmiedel. Oberst Graf Holtzendorff. Oberst; T. Aster, vom Präsidium des Sächsischen Militärvereinsbundes die Herren Ehrenpräsident KommiisionSrath Tanner, Präsident Windilch, Hauvtmann Druckmüller, ferner Geh. Kricgsrath Fein,-. Auf dem Musikpodium, vor welchem inmitten von grünen Bla!: pflanzen die Düste Kaiser Wilhelms N. aus schwarz-wciß-rothem Postament ausgestellt war. hatte daS Trompeterkorvs des 4. Feld artilleric-Regiments Nr. 48 mit dem Stabstrompcter Matzke Plan genommen; vie Kapelle erfreute mit dem Vortrag gewählter Kom positionen. Herr Bernhard Rau sang, begleitet von der Kapelle, zwei Bariton-Soli, weiche beifällige Aufnahme fanden. Die unter Leitung der Herren Lehrer Anders und Ran stehenden Männcr- aesangvereine „Jäger und Schützen" und „Deutscher Kriegcr- Geiangverein" machten sich mit den von ihnen gemeinsam gesunge nen Männerchören mit Orchester durch die wirksame Gestaltung ihrer Vorträge nicht minder verdient. Nach dem Berklingen der stimmungsvollen Äesammtchöre im zweiten Theile hielt Herr Pastor Blanckmeister von der Trinitatisgemeinde die Festrede. Er schilderte die Freude an dem durch die Vorsehung dem Kaiser aber mals vergönnten Geburtstage, der nicht nur m der Familie des Monarchen, sondern im ganzen deutschen Volke ein Festtag sei, und behandelte als Thema seiner Rede den Gottessegen über dem 'ause Hohenzollern. Die glorreiche Geschichte des Hohenzollern eschlechts sei ein Wunder vor unseren Augen: das deutsche Gefühl und die deutsche Gesinnung, der soldatische Geist, da? Pflichtgefühl «nd der sittliche Ernst, das evangelische Christenchum sei es gewesen, die daS Hohenzollern-Geschlecht groß gemacht haben. Gottes Segen war daher mit ihnen und er verhaft ihnen zu der heutigen Größe, indem er ihnen alle Zeit geniale Männer zur Seite stellte. Redner widmete dem Kaiser innige Wünsche aus Ge lindheit und Frische und schloß mit einem dreifachen Hoch aus den Schirmherr» der deutschen Nation. Der hierauf intnnirten Hymne folgte der allgemeine Geiana Hell.Kaiser Dir. mein Kaisers", ge dichtet vom Kamerad Knauthe. Die Theilnehmer verweilten bei de» Klängen der Musik bis zum Anbruch des Äubeltages. Punkt 12 Uhr brachte Kamerad Knauthe in warmen Worten ein Hoch aut .>» Kaiser auS. worauf die Feier mit dem allgemeinen Gesangr- dcS Liede« „Deutschland, Dentschland über Alles" imd einem Marsche für HeroldStrompcien ihr Ende erreichte.
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