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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 22.06.1909
- Erscheinungsdatum
- 1909-06-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-190906223
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-19090622
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-19090622
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1909
- Monat1909-06
- Tag1909-06-22
- Monat1909-06
- Jahr1909
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 22.06.1909
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MiDlMkMWW FMHer Wochen-und Nachrichtsblatt Tageblatt fit Hihüns, Mit AmM, Wnf, St. W«, Ktdm-Aä Nilin«, Miksel, Aimsitts, Ms» St. Wis, St. Amt. St Wkli, Zi«i»Z»is, Am, Mmilsa, WjiM a> ÄMn« Amtsblatt für das Kgl. Amtsgericht und den Stadttat zu Lichtenstein Älteste Zeitung im Königlichen Amtsgerichtsbezirt —- — — - - u .' ns. AchrMWK. - — — - . Rr. 141 LWWSiW Dicnstag, dm 22. Juni L"ÄLLLMM 1SVS Vies« Latt erschekU täglich außer Lous- und Festtag, «achmMag« fSr de» folgmde» Tag. — vtarteisShrticher «rmg^rri»: 1 Md. LO pfa^ durch dtr Post berogen 1 Md. 75 pfg. GVyelne Nummern 10 pfg. LrsteUungm nehmeu außer der «rpedttton tu richtenstetn, Swtstumerftraße Nr. bk, alle Latserltche» postmstalten, Postboten, sowie die Äusträger entgegen. Inserate werdm dtr sünsgrspaltmr «rnudrrllr mV 16, für «»wstrttge Inserente» »tt IS Pch. berechnet. Uedtaoresetle »0 pfg. I« «artlichen Sette kostet die zweispaltige Zelle 30 pfg. Fernsprrch-Äuschluß « r. 7. Lnseraten-Zinna tzme täglich di, ftrlttestr» aarartttag» 10 Uhr. Telegramm adresse: Tageblatt. Bekanntmachung. Innerhalb der nächsten 8 Tage soll eine gemeinschaftliche Ueb««g der gesamte« Feuerwehren stattfinden und hierbei das neue Alarmverfahren für die dienstpflichtige Feuerwehr erstmalig angewendet und geübt werden. Das erste erfolgende Alarmsignal in der bisher üblichen Weise durch die helltönenden Hörner der freiwilligen Feuerwehr — gilt also nur der freiwillige« Feuerwehr, welche darauf sofort mit ihren Geräten auf dem angenommenen Brandplatz zu erscheinen hat. Ebenso hat auf das erste Signal die AdsperrkompagUie zu erscheinen, während die dienstpflichtige Feuerwehr erst auf das später erfolgende zweite, neu eingeführte Signal — mit dem neuen, eintönig dumpfklingenden Hupen (laut Bekanntmachung des Stadtrates vom 17. Mai 1909) — sich unverzüglich an ihren Spritzenhäusern einzufinden und an den Brandplatz abzurücken hat. Nach beendigter Uebung haben die Kompagnien der dienstpflichtigen Feuerwehr Weitere Befehle zu gewärtigen und sich deswegen durch ihre Hauptleute bei der Branddirektion zu melden. Lichtenstein, den 17. Juni 1909. Die BrauddireMo«. Die diesjährige Kirscheuuutzuug an den Straßen der Amtsstraßenmeisterei Glauchau soll am 24. Juui PK. Js. und zwar von vorm. 10 Uhr an in Schneiders Restaurant in Altwaldenburg die Nutzungen der Abt. 1 und 2 der Altenburg-Oberlungwitzer Straße mit Hohe- und Falkenerstraße und der Tonstraße, sowie von nachm. 4 Uhr an im Schützenhaus in Glauchau (Haußmannstraße) die Nutzungen der übrigen Straßen, diejenige an den Straßen der Amtsstraßenmeisterei Lich enstein am 25. J««i PA. Js„ und zwar von vorm. 10 Uhr an im Gasthof „Zur Sonne- in Hohenstein-Ernstthal die Nutzungen der Abt. 8 der Hofer Straße L, der Hohenstein-Ernstthal-Stollberger Straße, der Abt. 3 der Altenburg-Oberlungwitzer Straße mit Lerchenstraße und der Abt. 1 der Wüstenbrand-Glauchauer Straße, sowie von nachm. ^,5 Uhr an im Gasthof „Zum Goldenen Helm" in Lichtenstein die Nutzungen der übrigen Straßen gegen sofortige Barzahlnng unter den vor der Verpachtung bekannt zu gebenden Bedingungen verpachtet werden. Zwickau, am 18. Juni 1909. Köuigl. Straße«- und Waster-Bauiuspektio». Bolks-Bibliolhek Lichtenstein geöffnet Sonntags von 11—12 Uhr, Mittwochs von 12—1 Uhr. Das Wichtigste. * Kaiser Wilhelm äußerte sich sehr befriedigt über den Verlauf seiner Zusammenkunft mit dem Kaiser Von Rußland. * König Friedrich August hat am Montag vor mittag die Lanttmr.schaf.liche Ausstellung zu Le pzig »um zweiten Male besucht. * Nach Meldungen aus Friedrichshafen ist die Ueberführung des Zeppelin 1 nach Metz auf nächsten Mittwoch festgesetzt. * Die ostafrikanische Zentralbahn ist bis Kilossa vollendet. Damit ist ein Drittel der Strecke Dar-es- Salam-Tabora jetzt fertig. * Der Wiener Bürgermeister Lueger ist nunmehr gänzlich erblindet. .* Der französische Finanzminister plant zur Be festigung seines Erbschaftssteuerentwurfes die In ventaraufnahme nach jedem Todesfall obligatorisch zu machen. * In Frankreich sollen 2000 Postangestellte ge maßregelt werden. * Die türkische Kammer hat vier Anträge an genommen, die die Entschlossenheit des Volkes be kunden, Kreta zu verteidigen. StimwiM us st« JiMu Mch, (Eigen - Bericht.) Sch. Berlin, den 19. Juni 1909. Der vierte Tag der Beratung über die Rcichs- finanzreform brachte den Schluß der Generaldiskus sion über die Ersatzsteuern der Regierung. Tas In teresse an den Verhandlungen ist zu Beginn der Sitzung sehr flau. Allein die Anwesenheit des Reichskanzlers und seines Stabes läßt den wichtigen Beratungsstoff erkennen. Finanzminister von Rheinbaben eröffnet heute zu allgemeiner Ueberraschung mit einer Polemik gegen den Freisinnigen Mommsen. Von einer Be vorzugung des Großgrundbesitzes bei der Steuerein schätzung sei nicht die Rede. Alle Staatsbürger seien Vor dem Gesetze gleich. Tie Steuereinschätzung habe mit Parteipolitik nichts zu tun. Der Antisemit Bruhn erklärt die Zustimmung seiner Freunde zur Erbanfall- skeuer, aber auch zur Kotierungssteuer. Noch einmal Nimmt sich ein Bundesvatsbevollmächtigter, der Würt temberg ische Finanzminister Dr. von Gebler, leb ha st der Erbschaftssteuer an, für deren Annahme innerhalb der verbündeten Regierungen vollkommene Einmütig keit bestehe. Er gibt die Hoffnung nicht auf, daß cs zu einer Einigung kommen werde, denn bei einer so weitgehenden steuerlichen Belastung unseres gesam ten Volkes muß es für den Besitz Ehrenpflicht und eine sozial« Pflicht sein, nach Kräften zur Hebung der Mnanznot des Reiches beizutragen. Unter großer Aufmerksamkeit des Hauses skizziert der- Präsident der Württembergischen Kammer, Herr Kaher von der süddeutschen Bolkspartei, in markante« Zügen die jetzige Lage. Im Lande lechze man nach Klarheit, und die Verhandlungen haben wieder nicht die geringste Aufklärung gebracht. Das Verstecken spielen geht weiter. Allen fei klar, daß keine Engels zunge die Konservativen und das Zentrum hindern wird, den Reichstag und die Regierung vor die Kraft probe zu stellen. Jetzt sei die Lage verworrener denn je, und es bestehe nur die Möglichkeit, daß die neue Mehrheit, wie ein Greis auf gerettetem Kahn, ein planlos zusammengetragenes Sammelsurium von Steuern in den Hafen rudert. Der Block gehöre der Vergangenheit an. Er werde den Freisinnigen eine lehrreiche interessante Erinn rung sein. Hier handle es sich nicht um sachliche Erwägungen, sondern um versteckte politische Motive. Die Rede des eindrucks vollen Redners wird wiederholt durch stürmische Zu stimmung der Linken unterbrochen. Tie Ersatzsteuern der Regierung gehen an die Finanzkommission. Bevor man zur zweiten Lesung der Rumpfkom missionsvorlagen schreitet, setzt die erwartete Ge schäftsordnungsdebatte ein. Ein An.rag Bassermann will die Rumpskommissionsbcschlüsse als Initiativ anträge angesehen wissen und in die erste Lesung ein treten. Singer will die Steuern von der Tagesord nung absetzen lassen. Herr Bassermann begründet seinen Antrag, der durch die Geschäftsordnung unter stützt werde. Singer wettert gegen den Bruch der Ge schäftsordnung. Während der Konservative Richthofen der Ansicht ist, daß die Mehrheit über die Geschäfts ordnung zu bestimmen habe, bestreitet das der Frei sinnige Müller-Meiningen energisch. Unter Ableh nung des Antrages Singer und des Antrages Basser mann mit 1l2 Stimmen der gesamten Linken und dcc Freikonservativen gegen 182 Stimmen der übrigen Parteien wird in die zweite Lesung der Kotierungs steuer eingetreten. Nur ein Redner kommt zum Wort. Ter Nationalliberale Weber, der vor Annahme der be sonders den Mittelstand schädigenden, Deutschland dem Auslande ausliefernden Steuer warnt. Montag geht die Debatte weiter. DeiltschtSjRei». Dresden. (Das Arbcitsprogramm des sächsischen Landtages.) Tie kürzlich anfgetauchie Meldung, daß der nächste sächsische Landtag sich nur mit der Ver abschiedung des Etats für 1910 bis 1911, nicht aber mit Gesetzesvorlagen zu beschäftigen haben wird, trifft nach einer dem Pirnaer Anzeiger vorliegenden Mit teilung nicht zu. Die Regierung will im Otzegenteil den Landtag 1911 bis 1912 möglichst von kleineren gesetzgeberischen Arbeiten freimackxm, damit er dann die großen Aufgaben der Schulreform und der Ge meindesteuerreform mit tiefster Gründlichkeit lösen kann. — (Der sächsische Mittelstand) tagte gestern in Leipzig. Tie Vertreter faßten eine Resolution, die Reichsregierung dringend zu ersuchen, den Teil der Lasten, der dem Besitze zugedacht ist, nur in Form derErbanfallsteuer aufbringen zu lassen- Weiter; warnen die Vorstände der Mittelstands korporativ ne« ihre Mitglieder vor dem Beitritt zu dem neugegrün-, deten Hansabund für Handel und Industrie. Tie Grün-< der und Führer sind offenkundige Vertreter des Groß^ kapitals, von denen eine Förderung des Mittelstandes! nicht zu erwarten ist. Die Versammlung beschloß noch, unter Zusammenfassung der bestehenden genos senschaftlichen Organisationen die Verfolgung und Schaffung einer sächsischen Zentralstelle für das Sub missionswesen und wählte hierzu eine Kommission von 11 Mitgliedern. Berlin. (Kaiser Wilhelm) traf nach überaus herz lichem Abschiede von der Zarenfamilie Sonnabend abend in Neufahrwasser ein. Nach der Abeirdtafel im Kasino der Leibhusaren zu Langfuhr erfolgte diq Abreise des Kaisers über Berlin nach Hamburg. Tis beiden Begleitkreuzer Hamburg und Gneisenau sind in Kiel eingetroffen. — (Tie Kaiser-Entrevue in den Schären) ist pro grammgemäß verlausen. Ihr Ergebnis war die Fest stellung, daß zwischen Rußland und Deutschland keiner lei Gegensätze in den schwebenden Fragen der Politik vorhanden sind, und daß die internationalen Ab machungen, an denen beide Reiche beteiligt sind, diesen! Beziehungen keineswegs entgegenstchcn. In Deutsch land hatte man an die Mvnarchen-Begegnung keine überspannten Erwartungen geknüpft. Was man von ihr erhoffte, hat sich erfüllt. Lie bietet eine Gewähr dafür, daß Rußland danach strebt, mit seinem westlichen Nachbarn in Frieden zu leben. An dieser Auffassung iverden auch die im Juli bevorstehenden Besuche des Zaren in England und Frankreich nichts ändern. Tollte auch bei diesen Gelegenheiten die Herzlichkeit der Be- . Ziehungen der drei Ententemächte besonders betont werden, so liegt doch in der jetzigen Aussprache der beiden Kaiser eine Garantie gegenüber etwaigen Uebcr- treibungen, die ja in der englischen und französischen Presse nicht ausbleiben dürften Mit besonderer Ge nugtuung würde man es auch begrüßen können, wenn sich das Gerücht von einer Zusammenkunft des Zaren mit Kaiser Franz Josef, unserem treuen Bundes genossen, bewahrheiten sollte. — «Im Reichstage> besteht bei allen Parteien das Bestreben, die zweite Lesung der Steuer Vorlagen bczw. die Kommissionsberatung zu beschleunigen, um mög lichst bald zu den Abstimmungen zu kommen, durch die allein die parlamentarische Lage geklärt werden kann. Von einem Abgeordneten, d r Gegner der Erbanfall steuer aus Ehegatten und Kinder ist und die Stimmung in den einzelnen Parteien gut zu kennen behauptet, ist ausgerechnet worden, daß die Gegner der Erbanfall steuer. bei voller Besetzung des Hauses nur in Aussickst hätten, mit einer einzigen Stimm« zu siegen, wenn die Sozialdemokraten sich entschließ«» könnten, für dick Erbanfallsteuer zu stimmen. Unter diesen Umständen
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