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Dresdner Nachrichten : 26.11.1876
- Erscheinungsdatum
- 1876-11-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187611260
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18761126
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18761126
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Druckfehler: S. 2 [i.e. S. 9]
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1876
- Monat1876-11
- Tag1876-11-26
- Monat1876-11
- Jahr1876
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- Dresdner Nachrichten : 26.11.1876
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M., Müu- chrn — Diiub« L ll«. In grairksiiu a. M. — Ar. Äolat Irr t>>,km,ird.— l-rUltti. N»lU«r ch Nu. tn Pari». Hagekkatt fürUolitiK,Mnterhak1ung, Heschästsverkehr. Aörsenkericht und Ilremdentiste. Druck und Eigenthum der Herausgeber: Ntpslh Ntllhnrdt in Dresden. Verantw. Redacteur: GStdscht in Dresden. Sonntag, 2«. November S»l««»t» »««»«„ Ma«l«n< tirai» lL »>» «td.L Ud« »n,rn»mmk». konnla»» »I» MM»»» I» Udr. In Neusiadlr aro,« Slolrrr- »asi« i bl» Nachm. < Ud«. — De« Raum «r««l ein ldalirgcu PerilrrrN« ketrel ld Pj-I». riruo'laudt di« ßrile uu Plzr. <i»' charaulr« tur da» «achsilä,r,t Crrchrrnen d«r 2>>si>al« wird »tchl I« grd« n. »udwarlig« Amiouceir. 7iu>rragr von uu» u»de. kamrlrn Jirruen uud Per. sourn rnierirrn wir nur grgru P«Lnum«ra»»or >iat,lun, durch S'nrl- marleu odcr Poileirijalr. I»u.. Acht Zribcri kourn I.', Prar. Imeratr rrrr die Mouiagd d.uiamrr »der nach eincrrr grillag« di, P«Ittj-rl« Plg'. XXI. Jahrgang. Mstrebacteur: Für datz »Feuilleton: Vr Dmil 111«, Dresden» 1876. Politisches. Ungewißheit ist noch immer das Kennzeichen der äußeren Lage. Lord Salisbury, der nach Wien und Kimstantinopel reisende englische Unterhändler, sprach zwar einem unserer Evrrespondenten, der am Sonntage die Ehre halte, in Tetschen Sr. Lordschast vor- gestellt zu werden, seine feste Zuversicht auf Erhaltung des Friedens aus. Aber der Staatssccretair des ostindischen Amtes verhehlte auch nicht die Schwierigkeiten, die sich seinem Fricdenswerke ent- gegenthürmen. Zn dieser Züchtung ist cs bezeichnend, eine wie schlechte Ausnahme die Depesche des Lord LoftuS, m welcher der Zar sein „heiligstes Ehrenwort" für die Unverfänglichkeit der rus fischen Orientpolitit verpfändete, bei den Engländern fand. Ein dortiges Blatt erinnert daran, daß der Zar vor zwei Jahren eben falls sein Ehrenwort den Engländern verpfändete, daß sein Heer das Khanat von Khiwa in Eentralasien auch nicht dauernd besetzt halten würde, daß aber die Ereignisse »nächtiger als das Ehrenwort Alcxander's waren und dieser trotz seines Wortes gcnöthigt wurde, diesen Staat seinem Reiche einzuverlcrbcn. Ein anderer Thcil der Rede des Zaren über die uneigennützige Politik Zürßlandö, seine Reminiscenz an das Testament Petcr's deü Großen und die Pläne derKatharina erregte in Wien lebhaften Widerspruch (s.Tagesgcsch.). Am stutzigsten ist aber England über das Programm des Zaren ge worden, wornach England cingeladcn wird, mir Rußland die Türkei zu thcilen. Für uns Deutsche ist es nicht besonders erbaulich, zu beobachten, wie der Zar England zu diesem Eompagniegcjchäft ent ladet, als ob Deutschland gar nicht existiere. Die Engländer schlie ßen aber aus jener Aufforderung, daß der Zar persönlich jeden Er- oberungSgedanken gern vermiede, aber durch die Wucht des entfessel ten PanIlaviSmus wider seinen Willen auf kriegerische Pfade ge trieben wird. Rur mit der „Ohrfeige" hat cö seine Richtigkeit. Nach den Worten des Zaren hat Europa fortwährend von der Türkei Ohr feigen erhalten, und Rußland fühlt ganz besonders seinen Backen brennen. „Ohrfeige" ist ein häßliches Wort, aber schon hat die Eon- ferenz in Konstantinopel den Spitznamen „Ohrfeigen-Conferenz" erhalten. Ueberhaupt fliegen jetzt durch den Orient die Ohrfeigen nur so herum, daß es pufft. Soeben meldet man von mindestens drei Ohrfeigen, die in Alexandrien 'latschten. Der inzwischen ge mordete egyptische Finanzministcr Jsmael Sadik Pascha erhielt einige Tage vor seiner Absetzung von dem Sohne des Khedive eine Ohrfeige, machte sich jedoch aus dieser Zärtlichkeit nicht viel, sondern bat in einem Briese um „Ausllärung". Statt derselben wurde er am vieeköniglichen Hose fortwährend maulschellirt, bis er endlich uu« seine Entlassung einkam. Als Antwort darauf lud ihn der Khedive ein, mit ihm noch an demselben Nachmittage eine Spazier fahrt nach dem Palaste Gezire zu machen. Der Munster nahm diese Einladung sehr bereitwillig an. Eine Staatskarosse brachte nun Beide nach dem genannten Palaste, mü> als sie daselbst an- langtcn, rief der Khedive sogleich der dort stehenden Wache zu: „Echbessu di hasa El-Keleb!" („Sperrt mir diesen Hund ein!") worauf der Minister aus dem Wagen gehoben und in ein vor dem Palastc schon harrendes Schiff geschleppt wurde. Au diesem Abende noch warf sich der Sohn des Ministers einer mächtigen Person zu Füßen und bat um Gnave für seinen Batcr, wurde aber von der selben auch geohrfeigt und unsanft ^ur Thür hinaus expedirt. Der Minister ward dann am anderen Morgen nach Nubien verbannt und das Schiff ging sofort mit ihm dahin ab. Unterwegs aber „starb" er und ging ein in jene sieben Himmel Mahomed'S, wo es keine Ohrfeigen mehr setzt. Seine dem Staate gestohlenen Schätze aber hinterließ er im Betrage von 80 Millionen Francs als will kommene Beute dem Bicckönig, der davon sofort l M Million der Oper und dem Schauspielhause in Kairo zur Bersügung stellte. Obwohl der deutsche Reichstag mit der stattlichen Mehrheit von 107 Stimmen den Schwurgerichten die Aburtheilung der Preß- Vcrgehcn zuwics, so zweifelt doch kein halbwegs Verständiger mehr daran, daß in der 3. Lesung die Nationalliberalen ihr Votum wieder hinunteressen werden. Anerkennung verdient ein Thcil der Presse dieser Partei für ihre Haltung vor und nach der Debatte. Speciell die „Nat.-Ztg." führt recht treffend aus, daß, wenn man die Presse in den Rahmen des gewöhnlichen Lebens hincinzwängen wolle, dies ein vergebliches Bemühen sei. Die Presse werde immer von allen Seiten darüber hinausguellen. Man solle einer moralischen Gewalt, wie die Presse darstellt, als Aufseherin und Richterin eine andere, ihr ebenbürtige Gewalt gcgcnübcrstellen. Das ist aber nur die in der Geschworcnenbank conslruirtc öffentliche Meinung. Dem wen det nun ein Mann von der Vergangenheit v. Treitschke's ein, daß die Journalisten zum Thcil eine verächtliche, jedenfalls eine gemischte Gesellschaft seien. (Herr v. Treitichke rechnet sich, der selbst Jour nalist ist, natürlich nur zu der kleinen, anständigen Minorität.) Zugegeben jenes harte Urtheil, was beweist es? Daß auch die Presse des groben Mißbrauchs fähig ist. Wo gäbe es nicht räudige Schafe? Was für zweifelhafte Personagen, wie viel von Tausen den verwünschte Gründer sitzen nicht als Abgeordnete im Reichstage, ganz nahe dem Abg. Treitschke. Giebt cs nicht im Stande der Professoren Denuncianten (vergl. die Leipziger), Raufbolde (vergl. die StraßburgerH Polizeispitzel (vergl. die Züricher Universität/? Welche edle Einrichtung wäre nicht gcmißbraucht, wie viel Schand- thaten sind nicht im Namen der Religion, wie viel Verbrechen für die Ehre begangen worden! Also deshalb, weil in der Presse einige unlautere Personen ihr Wesen treiben, die Wohlthaten, welche dre Presse der Gesellschaft leistet, verkennen wollen, heißt das Kind mit dem Bade ausschütten. Wenn man aber bezweifelt, daß drr Reichstag in der 3. Lesung für Schwurgerichte ebenso feststehen werde, wie in der zweiten, so ist man vertrauensseliger, als es der Herr Pastor verlangt. Die Fraktion der Nationalliberaken beschließt vor der Sitzung gegen ö Stimmcn. für Schwurgerichte zu stimmen und stimmt mit 5>2 Stimmen dagegen! Laster, der 1860 ausrief: „Wenn wir Geschworenen-Gerichte erhalten für Preß- und politische Vergehen, wenn das Verdikt der Ge schworenen belehren wird, welches Maß angelegt werden soll in solchen Dingen, dann wird wahres Recht ausgeübt werden; anders nicht!" Derselbe Laster, dessen Geschwätzigkeit sonst allen Abgeordneten ein Ohren gräuel ist, thut den Mund nicht auf, sondern schweigt sich aus in einer Frage, wovon er wirklich etwas versteht. Die Elcritalcn aber schwiegen auch vollständig. Windthorst und die beiden Reichenspcrger mucksten sich nicht. Denkt nur erst an den Augenblick der 3. Lesung, wo Bismarck blilit und donnert! Ta wird der Reichstag in dieser Frage Fersengeld geben, wie die Serben vor dem türkischen Pascha Abdul Kerim! Verdächtig klangen die Erklärungen Lconhardts über den Sitz des künftigen obersten Reichsgerichts. Die preußische Regierung will Nichts von Leipzig wissen. Berlin soll und wird auch noch das oberste Reichsgericht in seinen Maschen cinfangeu. Ver gebens wies man im Reichstage darauf hin, daß die Unabhängigkeit des Reichsgerichts durch seine Verlegung nach Berlin gefährdet sei. Man denke doch nur an die Urtheile des preußischen Obertribunals in Sachen der Redefreiheit! Wir haben aber noch einen Grund dagegen, daß die obersten Züchter Deutschlands dem Einflüsse der Berliner Athmosphäre bei ihrer Rechtssprechung ausgesetzt werden sollen. Diesen Grund drückte eine der edelsten Frauen Deutsch lands, die berühmte Rahel. die Gattin Varnhagen von Ense's, einst gegen Heine so aus: „In Berlin wird nach kurzer Zeit Alles ruppig." Wir wollen keine ruppige Rechtssprechung! Darum lege man das oberste Reichsgericht in das Centrum deutscher Wissenschaft und Handels, nach Leipzig! Neneste Telegramme der „Dresdner Nachrichten." Berlin, 25. November. Der Reichstag bcrieth in 2. Lesung das Einsührungsgesetz zum Gerichtsverfassungsgesehe. tz 1, welcher in der Fassung der Commission bestimmte, daß das Gesetz an einem, durch kaiserliche Verordnung, mit Zustimmung des Bundesrathes, sestzusetzenden Tage, spätestens aber am 1. Oetober 1879 in Kraft treten soll, wurde vom Justizminister Leonhardt bekämpft, der sich gegen einen bestimmten Termin aussprach. Doch wucde tz 1 nach längerer Debatte nahezu einstimmig angenommen; hierauf auch alle übrigen 88 in der Fassung der Commission. Ebenso wurde 8 9 a (Auherlrafttreten der lanoesgesetzlichcn Bestimmungen, nach welchen die Verfolgung öffentlicher Beamter wegen Amtsvergehen an be sondere Voraussetzungen gebunden iü., dessen Streichung die preu ßische Regierung beantragt hatte, n namentlicher Abstimmung mit 250 gegen 18 Stimimn genehmigt. Nächste Sitzung am Montag. Ealcutta, 25. November. Ein Bericht des Gouverneurs von Bengalen über seine Reise durch das vom Typhon verheerte Territorium veranschlagt die Zahl der hierdurch umgekommenen Menschen auf 215,OM. Locale- avd Sächsische». — Se. Mas der König hat sich gestern nach Sonnewalde begeben, um daselbst einer von dem k. preußischen Gesandten am hiesigen Hofe, Grafen von Solms, veranstalteten Jagd beizuwohnen. — I. K. K. Hoh. die Frau Großherzogin von Toskana reiste gestern Nachmittag über /tünchen nach Salzburg zurück, Se. K. Ä. Hoh. der Großherzog von Tsoskana am Abend desselben Tages über Wien nach Gödöllö. — Der orbeiiN. Rroüssor l>r. Karl v. Roorden In Bonn ist zum ortciill. Proicssor tcr Geschick,tc in ter philosophischen Fakultät der Universität Leipzig cruaniit worden. — — Ingenieur-Major Portius, welcher nach seinem Sturze bei den Eorpsmanövcrn in der Rahe Leipzigs todtgesagt worden war, ist jetzt, nach Gebrauch einer Babccur in Wiesbaden, vollstän dig hergestelll und in seine Garnison Dresden zurückaekehrt. Er dürfte demnächst wieder seinen Posten übernehmen. — Vorgestern Voi mittag in der zwölften Stunde ist der außer ordentliche Botschafter Englands, Lord Salisbury, mit Extrazug hier durchgereist. Der bekanntlich zur europäischen Conferenz nach Konstantinopel dclegirte Lord kam auf der Berlin-Dresdner Bahn von Berlin und setzte seine Reise auf der sächsischen StaatSbahn und der österreichischen Nordwest-Bahn nach Wien fort. - Zur Feier vcö Todtensonntagcö wird in gleicher Welse, wie im vergangenen Jahre, beute Abend K Uhr In der Kreuzkirck'c ein lltnraii'cher Gottesdienst adgehalten.be- stepend auS kurzer Ansprache anstatt tcr Predigt und biblischen Vorlesungen, abwechselnd mit Gemeinde- und Ehorgcsängen. — Der Verlagobnchhändler Herr T dcodor M ei» hold auv Dresden batte am 24. November, Vormittags Uhr, die Ehre, in Verlin, unter mkälliger Anwesenheit Lr. K. K. 4). tcs deutschen K ronvrI n z c n und dcö Fürsicn B i s ui arck. von dem kgl. preußischen Kricaomiiiister, Herrn General v. Kamcckc, in besonderer Audienz empfangen zu werden. In 'Bezug des in seinem Verlage erschienene» Atlasses: ,. Daö anato m Ische Pferd", von I . VoIgtIänbcr, wurde Ihm von Sr. Er- eellcnz eröffnet, daß die Prülnng dieses wlssens»aitk eben Werkes soeben eine Commission kgl. preußlschcr Stabvolfizreie des kgl. Kriegsminislcriums vornebme, welche dann über die Eiiisührimg des Atlasses iilr die Reiterregimenter re. Entschließung lassen werbe. Z» gleicher Zeit nahm der 'Buchhändler Tbeodor Mcin- holk Gclegcnbclt, Ercmplarc desselben Werkes Sr Majestät dem Kaiser Wllbelm I. von Deutschland, sowie auch Sr. K. K. H. dem Kronprinzen Friedrich Wilhelm von Deutschland und Preu ßen und Sr. K. H. dem Feldmarschail Prinzen Friedrich Karl von Preußen überreichen zu lassen. - Meteorologische Notizen und Andeutung dcö Wittcrungsgangeö. In der vorigen Mitthcllung wurde daö Ma.rlmii»iti'cr»>oiiietcr besprochen, welches auf der (klbicltc der Wettcrsäule zugleich mit dem Miiiimiimlbcrmoinetcr aus einem Bretchen angebracht ist. I» 'Betreff des unter dem Maxliinimlhermomctcr befindlichen M I n i »i uinther in omc- tero ist Folarndcs zu erwähnen. Das Minimnmtbcrinomeier in ein Wkinacistthcrinvmcler und hat in seiner Röbre einen kleinen Giaöcviinder, weicher sich leicht tn dcrRöhrc serlickiiebeiiläßt. Dieser kleine Ehlinter tst ganz tn den Weingeist cingctaucht und liegt anfänglich genau am Ende der Wciiigeiüsauic. Wenn nun infolge von Wäriiicadnasimc der Weingeist sich zuiammcnzicbt. so nimmt derselbe de» kleinen Glaocvlinder mit sich fort. Wenn aber Infolge wieder eingctrctcncr Wäimezunahme tcr Weingeist sich wieder ausdehnt, so bleibt der GlaSchUndcr an tcr Stelle, wohin er geführt war, liegen. Mau erkennt also aus der Lage diesesEhlindcro lm Weingeist diegcilngüe Wärme «Käites, weiche während tcr Zelt von der letzten Eriificlinng desInsirumenicö bis zur Zeit der Bcobgebtung iiattgc'midr.» bat Man bat bier- bei daSsrnige Ende des Cnllndcrs als maßgebend zu brtraebtcn, welches dem vorderen rhcilc dcrWcingcimäuic zugcweiidct ist.— In dieser Woche wird zunächst bei mäßiger Källe großenlbeils HimmelSbcwölkuiig sigiinndc». zeitweilig nird Schnee ,alle»und hieraus wird die Temperatur sich etwas erniedrigen. ir.rre,i,wtri>w. — Heute bält in Plauen bei Dre-den der zwecke Eanbi- dat um tlc dortige 'piairiiciic, Herr Pfarrer Hoffmann auS Dennheritz, seine Probcprcdigt. D>e Urbebcr der in der Stacht vom 8. zum il.d. Mtö. auf der Leipzig-Chemnitzer Eisenbahn bei V o r n a verübten Vahn- frevelS, über welchen wir in Nr.320 bcrlchictcn, sind berclis er mittelt und dem rächenden Arme der Gcrcck'tiakcit überliefert. Nicht bleS auf dcr Eisenbabii, sondern auch in mehreren Geholten batten tie Thätcr, eine Anzahl von Eavalcrislcn aus der Garnison Borna, de» gröbste» Unfug gcsttilet. Gerade dabei aber sind dieselben gesehen worden und der Gentarmcue gelang cs bald genug, die Schuldigen zu ermitteln. Dic Thätcr waren zu Tanze gewesen und aul dem vcimwcge haben sic. wahrscheinlich ange. trunken und im robcn Ilcbermuthe, die Frevel, die ihnen theuer zu sieben kommen werden, begangen. — Repertoire der tanigl. Hostheater. Altstadt: Sonntag: Jphigmia auf Tauris. (Schausp.) (Ermäß. Preise.) — Piontag: Die Liebe im Eckhause. Das Jahrmarktsfest. Der hüpfende Freier. — Dienstag: Aleeste. — Mittwoch: (z. E.- Deutsche Treue. Schausp. in 5 A. v. Dahn.)— Donnerstag: Tell. (Oper.) — Freitag: Deutsche Treue. — Sonnabend: Die Regimentstochter.— Neustadt: Sonntag: Das Mädchen aus der Fecnwelt. — Dienstag: Die Aallschuhe. Die Rosa-TominoS.— Donnerstag: Diese Männer! — Sonnabend: Diese Männer! - Zwei Brüder, beide in Pieschen wohnhaft. benutzten den vorgestrigen Bußtag, um ihren in tcr hicsiglnPaiinftraßc webn- battcn Vater zu bciuchcn, nicht ab'r um daselbst eine Vcrjöb- nung zu feiern. ionter» sieh hier derart zu beleidigen und zu mißhandeln, daß wovl gar ei» Brudermord zu beiürchtc» steht. Nach dem Ankommcn bei ihrem Vater ringe» sic I» Ge meinschaft mit diesem ei» Karrcniptel an, eraulcktcn sick, dabei an dem hcrbcigeboltcn Gentcnsa't. wurde» aber schließlich so un» einig, daß der ältere Bruder dem jüngeren ein Bierglgö a» den Kovi warf, wodurch eine sehr bedeut »de Verletzung entstand, welche der dcrlcigcbvlte Arzt für scbr bedenklich bält. Der Kalnödrutcr soll, wie wir hören, von der Polizei verhaftet wor den sein, während man den redklick' Gcmißhandcltcn mittelst Droschke nach seiner Wohnung gebracht bat. — In einem Gartengrundstücke -in der Aniinonstraße b.it man in der vorvcigangciicn Nacht eine große grauangcstrichcne Fiügelihüre, sowie eine dergleichen aul tcr Ammonstraße auige künden, und siebt es noch nicht fest, ob vier ein grober Unfug oder diebische Absicht zu Grunde liegt, diese Gegenständc dahin abzulagcru. — In der gestrigen Nacht haben sich Diebe mittelst Gewalt Eingang ln ccki Flciichwaarcngcsch.itt auf tcr Pragerttraßc ver schafft und haben aus demselben außer anderen Flctschwaarcn, Schinken, einen gespickten Hafen, eine pommeilchc fette Gans, zum Ucberfluß aber auch eine dis looo Reichsmark betragende Slnnme Geltes, bestehend in Doppelkroncn, sowie 6 biö 8 Hun dert neue P fennIgc, gestohlen. Die Besucher dcö Zoologl chen Gartens werden im Raub- Ibierhaufe einen alten Stammgast nicht wieder finden. Peter, der K ö n i g St I g c r aus den Dschungel» vo» 'Bengalen, ist vorige Wowc krcvirt. Plan taub den alten Ostlutter, der sich, schon lauge bltud und mit gcläbmtcm Hliilcrbicrtel, mühsam und mit offener Wunde in seinem Käsig herumichleppte, eines Mor gens todt vor. Das Fell hat c>» hiesiger Kürschner erstanden. Die trauernde Wiltwc. Mathilde, im letzt einsam und edcnsalts halbbllnd in ihrem Behältnis, umher. Gewiß entschließt sich die Dircction des Gartens, ein Paar funge Königstiger alö Ersatz anzufchaffcn, zumal wenn sich tcr Wurf fungcr Löwen vorthcil- ha!t veräußern läßt. - Am Dvnlicrvlag gegen Abend ist am hiesigenEadettcn- haudbaue ein S cb l et c rd ecke r - G c b i l l e bereits nach beendigter -Arbeit vom Dache herab- und mit dem Kopie so un glücklich auf einen Stein gefallen, d-ß dessen Tod augenblicklich cingetrctcn ist. Dem königl.LandeS'Mcklcinal.Eoliegium liegt ein Antrag zur'Begutachtung, beziehentlich Annahme vor, bei welchem Jeder» mann intcrmirt tst. Derselbe gebt dabin, in die Arzneten- Taxe die Bestimmung mit au/unebinen. daß cs dem Apotheker gestattet sein soll, tür jede wäbrcnt ter 'Nachtzeit bestellte ober abgcholtc ärztliche Verordnung einen Zuschlag vo» 50 Pfennigen für Nachtstörung zu berechne» — Gestern Nachmittag fuhr ein Kutscher beim Umdrehen mit seinem Geschirr an der Ecke der Schösscrgasse so ungeschickt rück- wärtS, daß er mit dem Wagen eine große Spiegelscheibe in einem Gcschäilslocrilc zcrtr ü m »> ert c. — Am Freitag früh hat siel' auf dem hiesigen Trinlt-ttlS- kirchhoie ein hiesiger vormgligcr Expedient Namcno Llndncr an, Gr-ibe seiner Mutter, welches er vorder bekränzt batte, mittelst Revolvers erschossen. Eine von ibm begangene Unredlichkeit - er wurde wegen Unterschlagung steckbrieflich verfolgt — mag ihn zu dieser unseligen That getrieben haben. — Am Bußtag Abend begegnete ein junger Mann einer Dame am Altmarkt und unternahm gegen dieselbe eine höchst unanständige Attague. Dleü veranlaßle einen hiesigen verrn Advocatcn, welcher zufällig Zeuge dieser Szene war, Ihn deshalb zur Rede zu stellen. ES kam zum Wvrkweck scl und schließlich zu einer Schlägerei. Infolge deren fcncr junge Mann, von dem sagtkundlgen Herr» Advo-aten übel zngciächtct und polizeilich eingesteckt wurde. Wir hören, daß der Attentäter im Rausche ge handelt hat und daß ihm sonst ein guter Ruk zur Seite steht. — In Oclsni tz ist -im 21. 'November der Bergarbeiter Weigel in de» tm Göuicr'Ichcn Hanfe befindlichen, ca. 20 Meter ttcien B rn » nen gclallc» uud slarb, obgleich man Ihn noch lebend heraiiszog, doch bald darauf. Leider biutcrläßt der Ver unglückte Wlttwc und 6 Kinder. —
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