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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 01.11.1901
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1901-11-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19011101016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1901110101
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19011101
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1901110101
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1901
- Monat1901-11
- Tag1901-11-01
- Monat1901-11
- Jahr1901
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 01.11.1901
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t > zl I: 1 ^ »t« »«M>»»W»«»t. O>» »a^-d, si^-inMUs GM»»- Ek^NE 8«rnt»r»chanl«l»tz: »M 1 «r. U und N«. »0»G. r«leiram«>>dr»tt«: «»chetch«»» »,««»«>. Se-rSudel 1856 vor vvlLlI-Vvrknut 6«r Vnmvnliut-Fabrik Mü kt 6 F. 881, HypSvIkülL, Ilotlistsrnnt. btslat la essvkmnollvolloi- Xuikaprun^ un»z,rntris »uck xsrnlrto ttülo »»Mi st>rsn»ll, »»vis!'«rl»«r, I^nclonor unct ZVlsuor UoclsIIsn. Haupl-Geschitttbsiclle: Marie» str. 38. ?ivMLMnt.-k. v»e»»., Oko«»l»ck«». »»S L«oi>tar«»-k»drUc. krodlrsa St«, dt«a> »»»«-« mit allsrfsluitsm Lntk«« yeactnanok, krLMx nos »ars^snsk §61 IÜ6116ll1mÄ6L. vatiliotnaodrooa, anrgs- »tsllt »u, den tri«>k«o vliltoin äsr ktckslk^tarüs <6s»t»nva rssesi. i blassk« 7» ?t., I»ÜI»»tEr, a Stüolr kV ?t. MU" v«r»»n<lt o»od »u»virt». ILvI. I>ufnpotN«k». Vve»ävn, Vvorrvntkvr. »MgM UMVig»T «mpüoklt in ^rü»«1«r Musvndl: Lkvrnv Ovlvn u Uvrilv, U,ni8-, Kiielwn- uvä l^u<I^lrtk8ek»tt8-1Hvi'Stl»v. Kl N^i«M1««NN»!d«»tzS^ra»a?rr«««rs^«^LNrrWLrs«r«ri;K 7<L?r-srL^^ ^«Iiu8 VedLMiell K —. Mn, di«e ly, pari. ». I. Lt. sjeleuelitlliiM-iHeKeiiMiiätz ß kür 6üL, elelrtr. I-iedt, Lstrotsum. 8«rrsn. lll'lllliisi' Vorn!vkv1m»88 Lll8lLl1 von vtto öüttllvr. kAllivusti'»««« IV«. 1-3 '^WD 4IL« Neueste Dradtderlchte Hosnachrichten. Divlom-Prüsungs-Ordnungen Verdeutschen technischen Hochschulen, Metall-l «ekT» «ZV»»» Arbeiten ln de» Schülermeikställe». Nennen, Fachschule Dresdne» Gastwirthe. Auffütnung des Eonicroatoriums.! Freitaq, 1. Nolrem!«er NWL. Neueste Drahtmeldungen vom 31. Oktober Berlin. Der amtliche „Reichsanz." bringt folgende Mit tbeilung: „Bon der Presse werden angebliche Kaiserliche Aeußeruugen über wirthschastliche fragen verbreitet und be- sprachen. Wir baden von diesen Ausstreuungen bisher keine Notiz genommen weil die sogenannten Kaiserlichen Avisierungen so un wahrscheinlich klangen, das, es sich nicht verlohnte, dieselben ernst zu nehmen. Ta jedoch aus den Kommentaren selbst ernsterer Blätter hervorgehl, daß sie die Seiner Majestät in den Mund ge legten Aussprüche für echt halten, so sind wir in der Lage, zu er klären, daß diese von Aiffang bis zu Ende erlogen sind." — Ter Kaiser hat an die deutsche evangelische Gemeinde in Shanghai zu der am 27. Oktober begangene» Feier der Einweihung ihrer Kirche nachstehendes Telegramm gerichtet: „Mit Meinen Seg«n >- wünschen zum Kirchweihseste stifte Ich der deutschen evangelischen Gemeinde in Shanghai für ihr Gotteshaus ein Altarscnster. Dem Andenken Meines Gesandten Freiherr» v. Ketteler aewidwet. mahn« daS Geschenk die Gemeindcgenossen, ihrem christlichen Glauben und dem Vaterlande treu zu lein bis in den Too." Darauf ist ein Danktelegramm der Deutschen Shanghais einge troffen, in dem sie gleichzeitig geloben, der Kaiserlichen Mahnung stets eingedenk zu sein und unverbrüchliche Treue m jeder Laae bis zum Tode versprechen. — lieber «ne Reform deS Auf« sichtsrathswesens bei den Aktiengesellschaften sollen, dem „Konfekt." zufolge, seitens der Negierung Beschlüsse gefaßt worden sein. — Das leitende badische Centrumsblatt. „Der Beobachter", bringt einen Brief ans Nom über den Hall SPakn, worin mit größter Bestimmtheit versichert wird, daß der Artikel der „Voce della Berit»" bezüalich der Ernennung Svabn'S die Anschauungen der höchsten und dem Papste am nächsten stehenden vatikanischen Persönlichkeiten getreu wiederaiebt. — Eine nrohe Anzahl Pro- fcssoren aller Fakultäten der Universität Greifswald veranstaltete ein« Protestversammlung zur Abwehr der Schmähungen, welche der englische Minister Cbamberlain iu seiner Edinburacr Rede gegen die deutsche Kriegführung von 1870/71 voraebracht bat. — Der Bundesratb überwies beute die Vorlagen betreffend die zollamtliche Behandlung der Betriebsmittel der internationalen Schlafwaaen-Gesellschast*in Brüssel und den Entwurf einer Be- kanntmach"ng über den s^ett-. Waller, und Salzgehalt der Butter den zuständigen Ausschüssen und ertbellte der ^orlaae betr. die Außerkurssetzung der Zwanzigpfennigstücke aus Silber seine Zu stimmung. Berlin. Iu der beute bier llattgesundeuen Generall'criamm- lung der Aktionäre der vereinigten Königs- und Laura Hütte wurde der Geschäftsbericht kür 1900 !!>st ge nehmigt und d>e Vertbeiluug einer Dividende von 14 Vroieut l'm Vonabre belchlolleu. Bezüalicb der Restistnte im erste» O.naNcil des lausenden Geschäftsjahres tbeil'e der Generaldnest r Junahaniis mit, daß der Gewinn 1r»t8.58lM. gegen 2NM 1lM in der gleichen Periode des Vorjahres, also 1111531 Mark weniger beträgt. .Köln. Der ..Rheinisch-Westvkälllchen Zeitung" machende .Kavstädter Mittbeilungeu versichern, gegenwärtig befinde sich die .Kavkolonie im Zustande einer rege'rechten oraciwsirten Emvörnng. Das Stcmdrecht regiere überall mit maßloser Rücksichtslosigkeit. Durch die zahllosen Hinrichtungen werde die Aufregung aus das Höchste geiteiaer'. Dnich die R^yaffnimg der Eingeborenen fühl ten sich die Schwarten als Bertbeidiger des Landes gegen ibie frühere» weißen Herren und bereiten bemglich der Tistivlin und Ordnung die größten Schwierigkeiten. Gegenwärtig ieien bereits oanre Regimenter farbiger Soldaten formirt. Letztere seien kcmvt- sächlich den MisstouSstationen entnommen und würden von weißen Offiziere» kommandjrt. M ü nchen. Prinzregeut Luitvold errichtete ;u dauenider Erinnenmg an seinen langjährigen, regelmäßigen Besuch i» Berchtesgaden, sowie zur Erinnerung an seinen M. Geburtstag eine Stiftung von 1MX>0 Mark für arme .Kinder der Ge meinden Berchtesgaden, Salcherg. Ramfgn, Schönau und Königsee. Fünf Kinder bedürftiger braver Eltern jener Gemeinden erhallen daraus lährlich 50 Mark in Form eines Sparkassenbuchs. Wien. 300 italienische Studenten veranstalteten in der Aula der Universität eine Knvdaebiing für die Errichtung einer italienischen Universität und zogen hierauf vor das Parlament, wo sie Hochrufe aus die italienischen Abgeordneten ausbrachten. Tie Wache zerstreute mit blanker Walle die Stu denten und die große Menschenmenge, die sich angeiammelt batte. Ein italienischer Student wurde wegen Widersetzlichkeit verhaftet. V est. Blättermeldnngen zufolge hat vor dem hiesigen Militär- magazin ein Wachtposten einen Lenti,ant des 44. Infanterie- Regiment- erschossen, der trotz dreimaligen Anrufes nicht stehen blieb. Rom. Eine Miitbeilnng über gestern und bente verspürte ,Erdstöße betagt: Am stä'kste» war der Erdstoß in Salo am Gardasee Mehrere Schornsteine stürzten ei», verschiedene Gebäude wurden befchädiat: die Bevölkern»« stob, in Schrecken gesetzt. Dem ersten Erdstoß folgten vier weitere: Menschen wurden nicht verletzt. Heute früh nach 3 Ubr blieben in Salo einige Instru mente des Obsernntorinms auf kurze Zeit unbeweglich. Zwei Personen erlitten leichte Verletzungen. In Cacavcro wurden eine Perlon getödtet und mehrere verletzt. Hang. Heute tand eine lange Unterredung zwischen der B nren d ep » ta t i on. Dr. Levds und van Boeschoten statt. Petersburg Aus Paris wird hierber gemeldet, daß Präsident Loubet. begleitet von dem Generalissimus Bnigore. End« Mai oder Anfang Juni 1902 in Petersburg zum Gegen besuch eintrifft. Brvburg. Zwei Aufrührer wurden beute bi «gerichtet, 18 andere wnwen zu Strafen von 5 Jahren bis zu lebensläng licher Zwangsarbeit venirtheilt. Berlin. iPriv.-Tel.) Die Börse war still bei unent schiedener Tendenz. Die in der Generalversammlung der Laura- hntte gemachte Mittheilung, daß bereits das erst« Quartal ein MinnS von weit über 1 Million Mark ergeben hat. drückte auf Hütte»»Aktien: Laura verloren 2'/«» Bochum« 1 U. Dagegen konnten sich Kohlenwerthe behaupten, da man onnimmt, daß der Bergardeiterstreik in SudwaleS dein betmischen Markte zu Gute kommt. Dt« Erhöhung deS Dankdi"'ntS in England mochte bei «ch keinen merklichen Eindruck, man nimmt an. daß. wie der , MtichSdankdrSüdeul Koch selbst erklärt hat, eine ähnliche Maß, nabme in Deutschland sich vermeiden lasse» dürste. Am Bank- > sich, auch für die erste StacitSvuisung die Bearbeitung einer Aktienmärkte waren »eniienswerthe Knrsichwanknngen nicht ;u! Diplomanfgabe. die etwa drei Monate Zeit erfordert, vor konstatiren, nur Kreditakticn gaben >/, L »ach. Deutsche Bahnen! zuichreiben Wollte man das nicht thnn und trotzdem die erste käme» überhaupt nicht zur Notiz: amcrikaui'che und Lombarden ^ Lkaalsvrüsung im Sinne der Doktor-Promolions-Ordnung als lagen fester, italienische abgescbmächt. Am Renleiimarktc waren gleichwerthig mit der Diplomprüfung erklären, so wurde dadurch Turkenloole scharf rückgängig auf Flottendemoiistralionen Frank-! die akademische Taüomvrüsuna enlwerthet weide», insofern als es reichs im Miltelmeer. Heniiische Anleihen 10 Pf. schwächer. § dann iür jeden Privatlechniter. um an Zeit ;n sparen, viel Kasscnnduitriepavicre schwach, Schluß etwas schwächer. Piivatdiskont 2V«"i». — Ter Getreide in arkt letzte vorwiegend schwach ei» und blieb auch im weiteren Lauie unerbolt. Der Koii'iimbegehr stockt, was ans den Niedergang der Industrie zurückgesübrt wird. Namentlich wurden aus dem Königreiche Sachsen ernstliche Klagen darüber laut, daß der sonst w lebhafte Getreidebegchr der dortige» Be völkerung >» diesem Iabce mit ganz aussetzt. Am diesigen Platze muiden ieiteus eines spekulative» Großunternehmers vedentcnde Realisirnngen vorgenvmnicn. Weizen notirtc '/«. Roggen M. niedriger als gestern. Nur Mairoggen behanvtete seinen letzien Preis, auch Mehl war unverändert. Von den AuSIandsbvrse» meldeten Amcrila und England schwächere. Oesterreich-Nngnrn etwas höhere Preist. Hafer war still. Mals nominell gut behauptet Rül'öl ganz ohne Geschäft. Spiritus unverändert, 70er loco 32,90 M. Bewölkt. Südostwind. Qcrtlichcö und TächsUches. — Tie Großhehogin Anastasia und die Herzogin Eeeist vo» Mecklenburg - Schwerin, sowie die Pmizeisin Alfred Löw e ii s> ei ii - Wcrtheim- Frendenberg sind gestern hier ein- getlollcn und haben >>» Hotel Bellevue Wohnung genommen. — Dem Oberlcl'rer am Wettiner Ghmnasinm Dr. Phil. Eichler, sowie dem Oberlehrer an der Amicnrecilichule Dr. Phil. Schelle ist der Titel ..Professor" verliehen woiden. — Ostgen die D rp l o m - P r ü f u n g s-O rd n n n aen der beutsche » Teck » tichen Hochschule» in der Fassung, wie sie seit dem 1. Oktober d. F an ver Dresdner Anstalt beieits eingesüblt woiden lst, richiet sich, wie das .Dresdner Journal mitiheill, ein Be'chluß des ArchliektenvereinS in Berlin. Nach der Ansicht dieies Vereins entsprechen die Vorichri'ken der neuen Tivlom-Piüfungs-Oldnungen. soweit davon Staatstechnikei l'ctrossen weide», io wenig den billigen Ainouichen des höheren Baufaches, daß der Vorstand des Vereins beanitragi worden in Bin Einvernehmen mit de» übriczen vieiiizüchen Vereinen im Fitteiesse dieier siir die Doktoivromotion io wichtige» Frage io bald wie möglich bei den Mininerie» deS Kultus und der öllent sichen A'helien behnss einer anderweiren Ordnung vorstellig zu werden, die die übereinstimmenden Beschlüsse deS Architektenvereins iowohl wie des Verbandes der deutsche» Architekten-nnd Jngeiiieiir- veielne aut der Abgeordnetea-Vericimmluiig zu Königsberg i. Pr. hinsichtlich der Gleichbebandlung der staatlich gevrnste» Techniker mit den Diplom-Jngenieurei, bkliicksichligt". Tic Bestimmung, ans die sich die Einwände der genannten Vereine bestehen, lautet in der Dresdner Puisungs-Ordnung: „ReastriingSbailiührer und >olche, die die eisie Hauolpuiiiing iür de» höheren Staatsdienst >in Baurach bestanden haben, können den Grad eines „Diplom- Ingenieurs" erlangen, wenn sic ibre erste Ha»ptpiüi»ng durch eine Diplomarbeit mit genügendem Eisolge ergänzen. NeaicruiigS baumeister tonne» ibre Arbeiten der zweiten Haiwtvrüfiing mit dem Antrag aist Annabnic als Diplomarbeit einreichen. Im Falle der Annabnic cibalten sie ohne WeiicreS den Grad eines „Diptam Jngeiiieuis". Darnach schetnl es, als wenn man in den Krcnen der Staatsbaubeomte» «roßen Werth daraus legt, den genannten Staatslechnikern die Möglichkeit der Toltorpromolion zu vcr schallen, ohne daß diese voihcr noch einer aladennschei, Nach prüfung unterliegen. Wenn dies zutrellen sollte, io ist zu be dauern, daß die Vereine dazu nicht schon früher entsprechende Schritte unternommen haben Die Doktorvromotions-Ordniiiig. nach der die Würde deS Doktor Ingenieurs unbedingt nur nach vorheriger Ablegung der Diplom-Prniung erlangt werden kann, ist ,a ichon zwei Jahre alt. und überdies sieben auch die grundlegen den Bestimmungen der neue» Tivloni-Prüsniigs-Ordnuiig zur Zeit >chon fest, nachdem sich alle betheiliaten deulichen Ministerien darüber vor Kurzem geeinigt haben. Die Vereine sind durch ihr langes Zögern nunmehr scheinbar in einen Zwiespalt mit den Tcchni'chen Hochschulen gerathen. — Aus Hochichulkreiien wird dazu das Folgende geschrieben: Sicherlich wünscht die Mehrzahl der deutschen Hochschnlvroselloren. daß die obige Doktorsrage l» irgend einer alle Betheiligtcn znsriedcnstellriiven Welle bald geregelt weiden möchte. Es dar, aber dabei nicht übersehen werden, daß nicht allein die Doklorpromolion. sondern auch die Diplom-Prüsung rein akademische Vorgänge sind, namenlsich im Gegensatz zu den preußischen Technischen Staatsprüfungen, bei denen die Mitglieder der Technllcheii Prüiunasämter u> ihrer Mehrzahl nicht Hochschulprofessoren, sondern höhere Staatsbau- beamle sind. Dies ist aber durchaus nicht in allen anderen deut schen Staaten io. In Bancrn z. B. gilt die an der Münchner Technischen Hochschule abgelegte akademische Diplom-Prüsung gleichzeitig auch als erste Staalsvrüsnng. In Sachsen bestand die gleiche Einrichtung bis zur Eln'ühliing der Prüfungs-Ordnung iür den höheren Staatsdienst im Bansache vom Jahre 1888, und für die Vermessungs-Ingenieure besteht sie dort heute noch. In Bahern fehlt alio heute noch leder Grund, der in Preußen das Vorgehen der genannten Vereine veranlaßt hat. In München können Staatstechntker in gleicher Welle promoviren wie Privat techniker, und wenn man sich in Preußen entschließen könnte, an den dortigen Technischen Hochschulen ebenso zu verfahre», so wären damit olle Bedenken, die dort zur Zeit noch gegen die Promotion der Staatstechntker vorliegen, beseitigt. Der akademi schen Diplomprüfung würde kn dieiem Falle, wie es früher auch In Sachsen geschehen ist, ein Königs. Kommissar Namens des jenigen Ministeriums, dem die Staatsbaubeamten untrritehen, beiwohnen können. Am einfachsten würde sich eine derartige Lös ung in denjenigen Staaten durchführen lassen, die jetzt schon eine vorwiegend akademische erste Staatsprüfung baden, wie z. B Sach'en. In Dresden sind sämmtliche Mitglieder des betreffenden Technischen PrüsungSamteS Hochschulprofessoren, nur der Vor sitzende ist Beamter des Finanzministeriums. Sollte man in Preulzen sich zu der anaedeuteten einfachsten Lötung aber nicht entschließen wollen, so bliebe wohl kein anderer Ausweg, als dort die Vorschriften der «Ren Staatsprüfung derart nbzuändem, daß sie im Wesentlichen mn denjenigen der neuen Diplom-Prüsungs- Ordnung Lberetnsttmme». In diesem Falle wäre es aber unerlaß- voiiheilhnstcr wäre, die erste Staatsprüfung als die akademische Tiplomprüsimg abzuleqen. um >'o aus schnellerem und beguemerem Wege zur Toktor-Jngenieur-Würde zu gelangen. Wir komme» zu dem Schlüsse: Sollren die betheiligten dcutichen Ministerien sich darüber einigen können, die am Schlüsse des Hochschul itndinms avzulegcnde akademische Tiplomprüsung zugleich als erste Staatspiüsting gelle» zu lassen. — wie dies in München jetzt schon geschieht und in Sachsen bis zum Jahre 1888 der Fall ge weien ist — so wäre damit die obige Doktoriragc der Technischen Hochschule» zur Beiriediqung aller Betheiligten gelöst. — Wie weit die Svmvatkien für die Bure» und ihren Jrei- lieitSkamvi in den weitesten Volks'chichten Platz gegriffen habe», be wies der anßerordenillch zahlreiche Besuch der sur gestern Abend vom Landesverein der Deutsch-sozialen Resormpartei nach dem „Tivoli" cmbernsene» Protest-Kundgebung gegen die englischen Unikaten in Südafrika. Mehr als 2000 Per sonen, Angehörige aller Stände, hatten sich lange vor Beginn des Vortrags ««gesunden und die gleiche Anzahl mochte wohl am Eingänge des Saales zurückgewieien werden, da schon anderthalb Stunde vor dem angeictzlen Zeitpunkte der überfüllte Saale poll- zeisicherieits abgesperrt weiden mußte. Die Redner wurden häufig durch Mimischen Beisall und Kundgebungen gegen die von Eng land gegenüber den Buren geübte Gewaltpolitik unterbrochen Den Vorsitz ssilnte Herr Reichstagsabqeordneter Lotze; zugegen war aurb der Re'chStagsabgeordnete für Meißen und Großenhain, >?crr Gäbet. Namens des Tentich-sozialen Reformvereins hieß Herr Lotze die tamendköpffge Menge willkommen und gab der herrschenden vatrioillchen Lllmmling Ausdruck durch ein dreifaches Hoch aus Kaller Wilhelm und König Albert. — Der erste Redner, Herr Schriftleiter Berthold. citirte zunächst mancherlei Beispiele englischer Moidbrennereien und wies nach, daß die Gewaltmaß- regcln des Generalissimus Kitchencr ehrlos und den englischen Ge letzen widersprechend seien. Wenn darin ein Bruch der englischen Verfassung zu erblicken sei, io müsse auch König Eduard daiur ver- anlwortlich gemacht werden. Nachdem der militärische Zusammen vriich Englands nunmehr besiegest sei. scheue man sich gar nichl. dem Völkerrecht Hohn zu sprechen. Nach allem, was jetzt aus Kosten Englands komme, müsse dieses als aus den Reihen der Kulturmächle ausaeichieoen betrachtet werden. „Schlagt England nieder, und die Wett ist srei!" so schloß dieier Redner. — Nun ergriff Herr Direktor Zimmermann das Wort und warf die Frage aus: „Was können wir tbun. und welcbe Stellung haben wir ein zunekmcn?" Die gegenwärtige Protest-Versammlung sei ein Appell an die Menschlichkeit und das deutsche Gewissen. Gerade der Reformationstag ici zu der Kundgebung gewäblt worden, denn der Gewaltakt Englands sei ein Angriff aus die ge>amm!e Kultur. Hoffentlich zögen die Regierungen aus dem Ausdruck des gelammte» VolkSivillcns die Anfsoidcrung, nicht den Ge waltthätigkeilen der Engländer in Afrika fürderhin müisig iiizuieben. Wenn nicht anders möglich, möchte uniere imldtbätigc Königin Carola um ihre Vermittelung angegangeii werden, sie. die Protel loriii der vaterländischen Fraueiwcrcine. Wenn engliicherieils die afrikanische Kriegführung mit angeblichen Vorkommnissen ans dem Feldzüge 1870 71 cnffcbistdicit werde», so könne uns das eigentlich wenig ansechten. Unsere aste» Soldaten von anrw 187r> wissen am besten, daß ehrenrührige Angriffe ganz nngerechtfertigl seien und werden »öthigen Falles elwaigc weitere Beichnldlgnngen geangend nrückzuwellen wissen. Allgemeine Pflicht aller Deutschen sei cs. einmüthig zusammen zu stehen im dcutichen und christlichen Eni vsiiiden, gestützt durch das deutsche Rechtsgesülil um die Svm vathien zu bekunden, unserem verzweifelt um sinne Eristen; kämpfen de» Bnrenvolke. Ei» begeistert ausgenommenes „Hoch" aus das tapfere Burenvoll schloß die Versammlung. — Einstimmig wurde folgende Resolution angenommen: „Die heute auf Einladung des Landesverems der dcuisch'ozialc» Reiormpartei im Königreich Lachsen im „Tivoli" zu Dresden tagende von über 2000 Perwncn besuchte Versammlung erhebt Eiiffvnlch gegen die lange Reihe von Vergehen gegen das allgemeine Völkerrecht, sowie gegen die Vei letzuiig der Bcichlüise der Genfer und Haager Konvention, deren England sich in Südairika schuldig macht. Tie Versammlung giebt der Erwartung Ausdruck, daß die denticbe Rcichsicgicrung das Vertrauen zu ihr und z» jenen menschenfreundlichen Bestrebungen wieder hcrilellc. dadurch, daß sie die Vertretung des Deutschen Reiches bei dem ständigen SchicdSgcrichtShosc im Haag dahin wirken lasse, die Schutzmittel der Haager und Genier Konvention auch den Buren zu verbargen, die als niederdeutsche Volksgenosse!! und Christen iowohl, wie durch ihre vornehme, vo» hoher HerzenS- hildun^ zeugender Art der Kriegführung berechtigten Anspruch aus diesen Lrhntz haben. Für künftige lriegeiische Venvickclungen sieht es die Verlammlung gls geradezu verhängnißvoll an. daß die Be slrebiingc». die Wunde», welche Kriege schlagen, entsprechend der höheren Gesittung zu lindern, durch die i» Südafrika von England gegebenen Präzedenzfalle in Frage gestellt worden sind. Ins bejondere beiürwortct die Versammlung eine Erleichterung des harten, rechtswidrigen LooieS. das derzeitig gefangen gehaltene Frauen und Kinder der im Felde stehenden Buren trifft, dadurch: a> daß de» Hilfskomitees freieste Hand zur Unterstützung gelassen wird, bi daß nach Maßgabe der finanziellen Kräfte diesen Wohl- thäligkettSvereiiiiguiigen Zufluchlstätten aus neutralem Boden gc ichert werden." — Heute und morgen feiert die katholische Christenheit Aller Heiligen" und „Aller Seelen", ein Fest, das in einer Bedeutung uiiicrein Todtcnsesle entspricht. Aus den katho jischen Friedhöscn werden heute und morgen die Gräber von An gehörigen geschmückt, in den Kirchen Meisen für Verstorbene ge- esen u. s. w. — Die M ct a l l - sK l c i nc i se n -1 a r b e i t en in den Sch ülcrwerk st ölten für Handsertrakcitsuntcrricht des Gemeinnützigen ^Vereins. Bisher wurden während des 20iährrgen Bestehens der Schülerwerkstätten außer der Borstuscnarbeit in Papier, Thon und Wcidcnriithen. auch die Papp-, Hobelbank-, Kerbschnitt- und Ausgründearbeiten eifrig betrieben. Von Michaelis an sind nun in den Lehrplan einiger Werkstätten auch die Mctallarbeitcn ausgenommen worden. In Ani"ißg»
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