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Dresdner Nachrichten : 12.07.1920
- Erscheinungsdatum
- 1920-07-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-192007127
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19200712
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19200712
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1920
- Monat1920-07
- Tag1920-07-12
- Monat1920-07
- Jahr1920
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 12.07.1920
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Die deutschen Satz verständigen sind entschlossen abzu reisen» wenn keine andere Möglichkeit als die in der Entschließung der Alliierte» von gestern gegebene gefunden »vird. Man ist in den Kreisen der deutschen Sachverständigen sich da rüber einige das, es überhaupt nutzlos ist, die Kohlensrage in einer politischen Arena zu verhandeln. Diese Frage gehört in ein Gremium von Sachverständigen. In einer Zeit, wo die Kohlenproduktton der ganzen Welt auf 70 Pro zent gesunken ist, ist es lächerlich, von Deutschland ein Wunder zu erwarten. Wir werbe» ein anständiges Ange bot machen und fragen, ob dieses Angebot guten Willen zeige oder nicht. Lehnt man ab. so werden die deutschen Sack/verständlgen Spa verlassen. Man gibt in diesem Zusammenhang Aenßerungen von Tardieu wieder, die dieser bekannte Mitarbeiter Elcmen- ceaus und Mitschöpfer des Krtedensvertrages von Ver sailles getan hat. Tardieu schreibt im „Echo de Paris", dass Millerand Herrn Hugo Stinnes empfangen habe. Diese Tatsache ist, wie ich weist, richtig. Herr Stinnes habe vor Millcrand einen großen Plan entwickelt, der einfach und großartig sei. In der heutigen Sitzung führte Herr Stinnes aus, verfehlt wäre, dieses wichtige Problem nach Schema fr regeln zu wollen. Sowohl in der Wiedergutmachung^-, wie in der Kohlensrage hätten wir bestimmte Pläne vvrzn- legen, die eine möglichst vollständige Befriedigung der Geg ner ermöglichen. Es würden neben der Wiedergutmachunzs- kommlssion, der Kohlcnlommission, drei Sondrr- tommisstonen aufzustcllcn sein und für die wirtschaft lichen Fragen Finanz räte heranzuziehen sein. Die Kohlen frage sei ein Problem von zentraler Bedeutung. Stinnes führte weiter aus. was im Bergbaubcztrk und tn Frankreich nötig sei und was man noch zur wetteren Förde rung der Erzeuguuq in Aussicht habe. Er wandie sich scharf gegen die Methode der Drohungen und mies darauf hin. daß der Einmarsch in das Nuhrgebtet die Erzeugung zum Rückgang bringen würde. Die «emuhnngen des Berg baues seien durch die militärischen Bcdingun,scn vom 7. Juli erschwert. Da die Forderungen der Alliierten nur unter schweren Unruhen durchgesetzt werden können, würde eine Verminderung der Produktion eintrcten. die für die Alliierten nicht förderlich sein könnt«. Nach Stinnes führte Hnv n. a. auS, daß die Nergarbeitcrschaft zwar entkräftet durch Hungerblockade und unter ungünstigen Lebensbedingungen sich trotzdem ent schlossen habe, die Mehrproduktion an Kohlen durch ttebcr- stunden zu ermöglichen. Aber die Arbeiterschaft Deutsch lands würde ebenso wie die Frankreichs, Englands und Amerikas an sich für die sechsstündige Arbeitszeit "in- treten. Die Kohleniragc sei ein internationales Problem und nur durch internationale Verständigung könne sie gelöst werden. Die Vertreter der deutschen Berg arbeiter wären gern »ach S->a gekommen, um au. dieser internationalen Lösung teilzunehmcn und kosften, zu sach lichen kommissarischen Besprechungen beim Wiederaufbau Europas hcrangezogen zu werden. Ohne die Arbeiter könne am grünen Tisch nichts entschieden werden. Die Sitzung wurde auf ^4 Uhr vertagt. Entspannung? Es war nicht zu verkennen, daß die Reden von Stinnes und Huö einen großen Eindruck aus die ganze Ver sammlung gemacht haben. Die Alliierten dürften sich den Ausführungen der Deutsche» nicht ganz verschließen, und cs besteht berechtigte Hoffnung, baß von einem Abbruch der Verhandlungen keine Rede mehr sein kann. Ministerpräsident Milleranb: Die Nachmittagssitzung brachte Sie Entscheidung über das Schicksal der Konferenz. Der französische Minister präsident Millerand ergriff sofort das Wort zu länge ren Ausführungen und erklärte, er wende sich den Aus führungen dcS Ministers Dr. Simons tn der heutigen Bor- mtttagssitzung zu. Die Ausführungen der deutschen Sach verständigen, die heute srtth zu Worte gekommen seien, seien nicht als Regierungserklärungen aufzufassrn und sielen nicht unter die Verantwortlichkeit der deutschen Re gierung. Millerand betonte gegenüber den Ausführungen Dr. Simons die Berechtigung der Entente zu Zwangsmaß nahmen wegen Nichterfüllung der Kohlcnlteferungen. Dir Berechtigung dazu rühre aus dem 8 18 Annex 3 des FrtedenSvertragcS her. Irgendein« Bestrafung Deutschlands bei der Durchführung der Be stimmungen sei jedoch in keiner Weise beab sichtigt. Im Gegenteil wünsche man, daß die deutsche Wirtschaftskraft sich wieder hebe, wenn Deutschland nur die Bedingungen des Friedensvertrages erfülle. Millerand sprach dann aus. baß die Beziehungen der Alliierten zu Deutschland so — er suchte hier nach einem Wort — friedlich (paoikios, wie möglich wären. Das sei ein Bedürfnis für ganz Europa. Dieser Teil der Rede MtlleranbS zeichnete sich durch ganz besonbereWärme aus, die überhaupt die ganze Rebe durchzog. Mtllerand schloß, die Alliierten wünschten entschieden, baß man sich durch Beratungen der Sachverständigen in Kommissionen raschest über die Kohleu- frage einige und schlug den sofortigen Zusammentritt der Sachverständigen in einem in der Nähe gelegenen Hotel vor. Die Kommission trat sofort zusammen und erklärte sich bereit, ihren Bericht bis morgen nachmittag fettigzustcllcn. Darauf trat eine Pause ein, tn der der Tee genommen wurde. Dabei war besonders zu bemerken, daß Lloyd George mit dem deutschen Arbeiterführer Hu« ei» längeres Gespräch über Bergarbetterfragen führte Minister Dr. SimonS: Nach Wiederaufnahme der Sitzung ergriff Minister Dr. Simons das Wort und widersprach zunächst den Aus- 'ibrungen MtllerandS über die Berechtigung pp» Zwangs- Maßnahmen bet Ntchtluuehalluug der Kohlenlieseruugen. Es handle sich hier zweifellos um ein Mißverständnis. Er dankte dann für die freundlichen Worte welche Mtllerand Deutschland gewidmet hatte und ging ausführlich auf die Pläne der deutschen Regierung in der WiebrrgutmachungSsrage «in. Die Beratungen seien noch nicht ganz abgeschlossen, er erkläre sich jedoch bereit, die Pläne -er deutschen Regierung Montag früh schriftlich dar- zulegcn. Lloyd George unterbrach hier und fragte, ob nicht eine Beschleunigung der Fertigstellung möglich sei. Er möchte sie gern etwa» früher habe», vielleicht am Sonntag abend. SimonS erklärte, er werbe sein möglichstes tun. Die Sitzung wurde schließlich auf Sonntag 5,SO Uhr nachmittags vertagt, wo der Bericht der Kohlenkommission vorgelegt und Beschluß darüber gefaßt werden soll. Die Beratungen in Spa werden am Montag oder Dienstag zu Ende kommen. — Keine Einigung -er Sachverständigen. Spa. 11. Juli. Bet Beginn der heutigen Sitzung teilte der Vorsitzende de la Crotx mit, bah der britische Ministerpräsident unpäßlich sei, und daß daher die Entscheidung tn der Kohle «frage, über die die beiderseitigen Sachverständigen seit gestern beraten hätten, bis zur morgige« Sitzung verschoben werde. Er richte daher an die deutschen Delegierten di« Frage, ob sie bereit seien, die von ihnen sür heute nachmittag -»gesagten Wiedergutmachungsvorschläge vorzuttgen. Reichsminister Dr. Simons entgegnet«, die deutschen Wledergntuvachungsvorschlüg« seien fertiggestellt und hätten der Konferenz im Laufe dcS Nachmittags zugehen sollen. Er habe indes unmittelbar vor der Sitzung erfahren, daß bei den KommisstonSverhandlungen zwischen den beiderseitigen Sachverständigen in der Kvhlenfrage keine Eint- g u »g erzielt worden fei. Wegen der grundlegenden Be deutung der Kvhlentnbusttte für -as deutsche Wirtschafts leben sei die deutsche Delegation nicht imstande. Vorschläge sür die Wiedergutmachung vorzulegeu» solange die Kohlenfrage unerledigt sei. Ministerpräsident Mtllerand erklärte, daß ihn diese Mitteilung beunruhige. Gr verlas den Bericht der alliierten Sachverständige», betonte indessen, daß die Entscheidung der alliierten Regierungen erst morgen stattfinden werde, und er suchte erneut um Ueberrttchung der deutschen Wiedergut machungsvorschläge. Reichsminister Dr. SimonS führte darauf aus, daß nach dem von Herrn Millcrand verlesenen Bericht von Deutschland monatlich das Zwcieinhalbfache des in dem deutschen Kohlenwirtschaftsvorschlag angcsetzten Quantums verlangt werde, wonach der deutschen Industrie nur ein Drittel ihres notwendigen Kohlcnbedarfs ver bleiben werde. Auf sein Ersuchen wurde die Sitzung zum Zlvecke einer interneu Besprechung der deutschen Delegierten kurze Zeit vertagt. Nach Wiederaufnahme der Sitzung erklärte Reichs- urtnister Dr. SimonS, baß die deutschen Delegierten angesichts der Versicherung der Herren Millcrand und da la Croix, daß die Entscheidung in der Kvhlenfrage erst morgen gefaßt werde, beschlossen hätten, die deutschen Wtedergutmachungsvorschläge zu überreichen, un- händigte mehrere Exemplare dem Generalsekretär der Konferenz et«. Er ersuchte dabet die Konferenz die Gesamtheit der deutschen Verpflichtungen aus dem FriedenSvcrtrag an der Hand dieser als einen unmittelbare« Plan anzusehenden Vorschläge zusammen mit der Kohlensrage zu prüfen und vorläufig eine Entscheidung tn letzterer auszusctzen. Weiter betonte der Minister, daß nach Auffassung der deutschen Delegierten der Zweck der Konferenz von Sva der sein sollte, an Stelle der einseitigen Festsetzung der deutschen Leistungen aus dem Friebenövertrag tn Gemäßheit des Artikels 2S8 durch die Wicbergutmachungskommiision eine Festsetzung auf Grund freier gegenseitiger Aussprache treten zu lassen. Ministerpräsident Millcrand entgegnrte unter Ver lesung des in San Remo gefaßten Beschlusses, daß der Ver trag von Versailles einschließlich des Artikels S8S die Grundlage der vezlehunge« »wischen Deutschland und den alliierten Mächten bleibe. Die Sitzung wurde darauf auf Montag 11 Uhr vormittag» vertagt. lW.T.B.) Was ist unlerschrte-e« worden? Im HaushaltauSschuh des Reichstages machte der Staatssekretär Albert über die Vor gänge tn Spa folgende Mitteilungen: ES ist LaS Aarsment zustande gekommen, das die Herren kennen. jWid«rspruch.j Ich habe leider den Wort laut nicht hier. Ich war meiner Sache sicher, baß das Wölfi sche Bureau den Wortlaut der Bedingungen veröffentlicht hätte, die un« vorgelegt worden sind. jZurufe: Diese Be dingungen sind allerdings bekannttj Da» Agrsment enthält tm wesentlichen diese Bedingungen. Das ist unter schrieben worden. Dabet war für die deutsche Deke- gatton von wesentlicher Bedeutung die Androhung der Alliierten, das Ruhrgebiet zu besehen, sall» die Bedingungen nicht erfüllt würden. Hava» hat verbreitet, die deutsche Delegation wäre vor die Krag« gestellt worden: Ja oder Nein? und hätte alles ohne Vorbehalt nnterschricbcn. In Wirklichkeit liegt die Sache folgendermaßen: Die deutsche Delegation Hai keinen Zweifel darüber gelassen, daß sie ein Recht der Alliierten zum sofortigen Ein marsch entgegen dem Friebenövertrag von Versailles unter keinen Umständen unter schreiben könnte, einmal weil cs dem Friedensverirag widerspreche, weil es dem Geiste der Verhandlungen wider spreche. die auf der Basis des F-rtedensvertrages geführt würden, und zweitens aus dem formalen Grunde, weil zur Aenderung des Fricdensvcrtrages die Zustimmung der gesetzgebenden Faktoren Deutschlands nolwendig gewesen wäre. Um diesen Punkt hat sich auch die nochmalige, sehr scharfe Auseinandersetzung in der letzten Sitzung gedreht, und cs ist eine Formulierung gefunden worden, die diesem Standpunkte der deutschen Regierung dadurch Rechnung trägt, daß der Schlußsatz lautet: Die deutsche Delegation nimmt von der Entscheidmig der alliierten Re gierungen Kenntnis und wird die Bedingungen anssühren, soweit die deutsche Negierung in Betracht kommt. Diese Fassung ist gewählt morden, um dadurch kiarzn- stcllen. daß der dritte Punkt des Abkommens, die Sank tion, bei dieser Formulierung nicht du r chdieUnter schrift gedeckt ist. Das Abkommen enthält drei Grup pen: Die Bedingungen, unter denen die Entwaffnung er folgen soll, die Zusicherungen, die die Alliierten hinsicht lich der Fristen und der Räumung des besetzten Gebietes geben, und endlich die sogenannte Sanktion. Diese Sanktion ist also nicht mit unterschrieben. lSie bedarf der Zustimmung des Reichstags. Red.i Unser Außenminister hat in sehr crnsfnhrlichcn nnd präzisen Dar- letzungcn in der Sitzung den Rechtsstandpunkt der deutschen Regierung gewahrt, und Lloyd George hat mündlich aus drücklich anerkannt, daß die deutsche Delegation durca Unterschreibung des Agrömcnts nicht anerkenne, daß die Alliierten ein Recht zum Einrücken hätten. Das müßte auch aus dem Protokoll hcrvorgehen, das die Alliierten über die Verhandlungen feststellen, aus das wir ja keinen Einfluß haben. Es ist zwischen dem Protokoll des Agrements nnd dem SitzuugSprotokoll, Las die Alliierten feststellcu, z» unterscheiden. In diesem wird der Vorbehalt der deutschen Delegation ausgenommen sein: in jenem steht darüber nichts. Retchswehrministcr Gehler sagte im Hauslialtsans- schuß u. a.: In der ganzen Frage der militärische» Verhand lungen hat außer Lloyd George niemand anders wäh rend der ganzen Sitzung das Wort genommen. Llvnd George verlangte von uns in kürzester Frist einen be stimmten Plan über die Durchführung der Abrüstung. Von uns waren alle Vorbereitungen getroffen, und wie tonnten erklären, daß wir bereits am anderen Morgen die gcwtinsch ken Pläne unterbreiten könnten. Wir legten den Herren der Entente ein möglichst genaues Zahlenmaterial vor, vor allem über den Bestand der Waffen, die Deutschland beim Ende des Krieges noch gehabt bat, über den Bestand an Gewehren, Maschinengewehren, Geschützen und Minen- werscrn. Daraus ergab sich, daß wir zwar bereits über li-l Million Gewehre abgelicfcrt hatten, daß dagegen noch 1898 000 Gewehre im Lause der Revolution in unbefugte Hände gekommen seien, in denen sie heute noch sind, soweit sie nicht zngrnnde gegangen sind. Lloyd George stellte diesen Gesichtspunkt in den Vorder grund der Verhandlungen und meinte, es wüßten sofort die nötigen Maßnahmen durchgcftthrt werden, nur diese Gewehre restlos zu erfassen. Es mache keinen Unterschied, ob die Reichswehr 100 000, MOOiiO oder NOOiiOO Mann be trage, solange noch zwei Millionen Gewehre in den Händen einer Bevölkerung seien, die ans Grund der all gemeinen Wehrpflicht auSgebildct sei und infolgedessen jeden Augenblick auch wieder zu den Waffen gerufen werden könne. Er sagte, cs sei ihm unbegreiflich, wie man über haupt nur eine Nacht schlafen könne angesichts dieses Zu standes. Minister Dr. Simons erwiderte darauf, daß allerdings dieser Gedanke kein angenehmer sei, daß wir uns aber in Deutschland im letzten Jahre an manches hätten gewöhnen müssen. Minister Simons wies auch darauf hin, daß selbst England nicht in der Lage gewesen sei» aus Irland olle Waffen hcraieszuhole». Der A-slimmungslag in -er Ostmark. Allenstein, 11. Juli. Der Abstimmungstag im ostpreußi- schcn Abstimmungsgebiet ist ruhig verlaufe». Ans den Kreisen Ottelsburg, Lotzen, Osterrode, Sensburg, Lack und Ivhannisburg sind Meldungen über eine außer gewöhnlich zahlreiche Beteiligung der Stimm- abgeber Zugelaufen. Im Kreise Oletzko haben bereits um 4 Uhr nachmittags 96 vom Hundert aller Stimmberechtigten ihr ALstimmmmsrecht ansgcübt. In der Stadt Allcnstein selbst übten die Abstiinmungsbercchtigtcn auch bereits in den ersten Morgenstunden ihr Stimmrecht aus, so daß es teil weise zu Anhäufungen vor den Wahllokalen kam. Doch voll zog sich auch in Allcnstein die Wahlhandlung ganz ruhig. Marienwerder. 11. Juli. Die Abstimmung ver- läuft durchaus richig. In Deutsch-Eylau wurden Polen, die Handgranaten bei sich trugen, verhaftet. Meldun gen über Störung der Slbstimmung liegen nicht vor. Die Stimmung ist gut. Man hegt die besten Hoffnungen. Das Abstimmungsergebnis wird nicht vor 11 Nhr abends bekannt werden. (W. T. B.j Eine -eulsch.pvlnrfche Srenzregulierung. BreSla«, 10. Jutt. Die Lanbesabteilung Schlesien der Reichszentrale für Setmatdienst teilt mit: Die Ortschaften Schleife und Eunzenöorf im Kreise Grvß-Warten- berg sind Deutschland -»gesprochen. Damit ist der Lüdteil deS Kreises wieder mit seiner Kreisstadt verbunden. AretSausschuh und die Stadt Grotz-Wartenberg bitten die Re gierung, Laö Abstimmungsrecht für die absttmmungsloö von> Polen abgetretenen Teile der Kreise Groß-Wartenber« und Namslau zu erwirken. Das rein landwirtschaftliche Gebiet habe für Polen mir im Zusaimnevhang mit Oberschlesie» Interesse. Da» Selbstbestimmung»recht erfordere beShalÄ -aS AbstimmungSrecht gleichzeitig mit Oberschlesien. lWTBIj
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