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Wochenblatt für Zschopau und Umgegend : 22.08.1908
- Erscheinungsdatum
- 1908-08-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512512809-190808229
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512512809-19080822
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512512809-19080822
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
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- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWochenblatt für Zschopau und Umgegend
- Jahr1908
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Erscheint Dtenrtag, Donner««», «nd Sonnabend und wird am Abend vorher ansgegeben und versendet. BiertcljahrSprei» 1 Mark 20 Pfennige ausschließlich Boten- und Postgebühren. Bestellungen «erden in unserer Expedition, von den Boten, sowie allen Postanstalten angenommen. ichkiibliitt Inserate swerde» mit 10 Pfennige« sür die «-gespaltene KorpuSzeile berechnet und bi» mittag» l2 Uhr de» dem Tag« de» Erscheinen» vorhergehenden Tage» angenommen. Für Nachweis und Offerten-Annahm» 10 Pfennige Extragebühr. Fernsprech »Anschluß Nr. 12. für Zschopau ZW und Umgegend. Amtsblatt für die Königliche Amtshauptmannschaft Flöha, sowie für das Königliche Amtsgericht und den Stadtrat zu Zschopau. Sonnabend, den 22. August 1998. 79. Jahrgang. Aus Sachsen. Zschopau, den 21. August 1908 — Die Gesellschaft .Deutsche Schützen- begeht nächste» Montag ihr König»schetbenschteßen in der üblichen Weise und verbindet hiermit die Feier ihre» 40jährigen Be stehen». Mögen die geplanten Veranstaltungen «inen recht fröhlichen, von echt schützenbrüderltchein Geiste beseelten Ver laus nehmen. — Sr. Mas. der König begab sich gestern srllh mit den drei Prinzensöhnen und der Prinzessin Margarethe im Auto mobil von Moritzburg nach Zetthain und wohnte aus dem dortigen Truppenübungsplätze einer Parade bei, an der die Truppen der 4. Division Nr. 40, die 2. Maschinengewehr- Abteilung Nr. 19, die 2. Kavallerie-Brigade Nr. 24 und da» 2. Pionier-Bataillon Nr. 22 teilnohmen. Die Parade stand unter dem Kommando de» Generalleutnant» Barth. Nach der Parade begab sich der König im Automobil wieder noch dem Schlöffe Moritzburg, wo nachmittag V»4 Uhr Königliche Hos- tasel stattsand. Zu dieser waren die O stziere der höheren Stäbe und die Kommandeur« der Regimenter, die an der Parade teilnohmen, «tngelod n. — Generalleutnant von Trotha trifft am 23. ds». In Dre»den ein und wird am 24. vom Könige im Schlosse Plllnitz in Audienz empfangen. — Der Biirgergesangverein au» Chemnitz bringt Sr. Majestät dem König nächsten Sonntag im Schloß Pillnitz eine Huldigung dar. Die Abfahrt von Chemnitz ersoigt srllh 6 Uhr, die Ankunst in Dretden 7 Uhr 60 Minuten. Für die Fahrt noch Plllnitz und zurück sind Extradompser bestellt worden. Dir Ankunst in Pillnitz findet vormittag» 11 Uhr, die Bbsohrt Von dort abend» 7 Uhr statt. Außer dem Bürgergesangverein wird auch da» von Herrn Kantor E. Winkler gegründete Damenterzett einige Lieder singen. — Jnsolge der Vermehrung der LoSzahl der sächsischen Lande»lotterie um 10000 Stück macht sich auch eine Verlängerung der Ziehung bei der 5. Klaff- notwendig. Bis her wurde die 6. Klaffe in 18 Tagen gezogen, von der 186 Lotterte an wird die Ziehung der 6. Klaffe jedoch 20 Tage in Anspruch nehmen. Die Ziehung der 6. Klaffe der 166 Lotterie ersolgt am 14. April und endet am 6. Mai 1909. Jeden Tag werden 2000 Nummern gezogen, am letzten 20 Tage nur 1600. — Die Radtummutung im Erzgebirge nimmt einen leb- hasten Fortgang. Herr Proseffor Schtffner von der Berg akademie in Fretberg untersucht nunmehr auch dt« Gewässer in Warmbad-Wolkenstein. Der Bericht de» Finanzministerium» über da» bisherig« Ergebni» der Forschungen ist in zwei Wochen zu erwarten. — In Leben»gesahr schwebten Dien»tag abend die In sassen eine» Kutschgeschirr» de» Waschanstall-besitzer» Gläser in Fronkenberg. Am Eisenbahnübergang der Fretbergrrstraße war wegen de» Nahen» eine» Rangterzuge» die Schranke ge schloffen. Bei dem Bemühen de» Geschtrrsllhrer», den raschen Gang de» Pserde» zu hemmen und diese» seitlich der Fahrt richtung zu bringen, brach die Deichsel de» Einspänner» und der Wagen stürzte um, wobei die süns Insassen, zwei Damen und drei Kinder, aus die Straße geschleudert wurden. Sie erliten sämtlich Verletzungen und mußten in die nächsten Häuser gebracht werden, wo ihnen ärztliche Htlse zuteil wurde. — Ein „schwerer Junge" ist in Mitt weida in der Person de» 21jährigen Handarbeiter» Bernhard Köhler au» Laurnhain seftgenommen worden. Der junge Monn hat nur 19 Einbrüche begangen, die sich aus 17 Orte verteilen. — Im Diokoniffenhause in Dre»den ist am Montag srllh Herr Justiziar Förster au» Pirna gestorben. Der Sohn de» Verstorbenen, Herr Or. MI. Han» Förster, war von West- salen gekommen, um den schwelkranken Vater zu besuchen. Beim Abspringen von der Straßenbahn kam Herr Or. Förster zu Fall und brach ein Bein. Im DIakoniffenhause, wo sein Vater gestorben war, fand der Sohn Ausnahme. — Der 20 jährige Hautdiener Paul Krüger versuchte gestern abend gegen 8 Uhr in dem Restaurant zur Alten Nudelmühle in Dresden da» 18jährtge Hau»mädchen Martha Leunert mit einem R-volver zu erschießen. Er verwundete diese schwer und gab dann aus sich selbst zwei Schliffe ab. Beide wurden schwer verwundet nach dem Friedrichstädler Krankenhouse geschafft. — Die alte Kirche in Planitz, welche noch au» der Re- sormation»zeit stammt, seit etwa 30 Jahren aber außer Ge brauch gesetzt wurde, sollt« abgebrochen werden. Nach neueren Beschlüssen wird sie restauriert und ol» Denkmal srüherer Zrilen erhalten werden. — Während ein Wurstsabrikant in Zwickau sich aus einer Badereise besand, entwendeten ihm der Obergeselle und der Kutscher etwa zwöls halbe Schweine, welche «in auswärtiger Fleischer kaufte. — Zum Bürgermeister von Schöneck wurde mit großer Mehrheit RatSaffeffor Wimmer in Leipzig gewählt. Die nächstmetsten Stimmen erhielt Rai»afleffor vr. Lange in Dresden. — Am Mittwoch ging in Wünschendors bei Pillnitz ein mit drei Personen besetzter Lustballon de» Deutschen Aeronauten klub» zu Berlin nieder. Nach glücklicher Landung und Bergung de» Ballon» konnten die Lustschiffer die Rückreise per Bahn antreten. — Der ca. 26 Jahre alte Buchhalter Otto Zimmermann ist nach Unterschlagung eine» bedeutenden Betrag» flüchtig ge worden. Zimmermann hatte trotz Vorstrafen in einem Bau- geschäst in Leipzig eine Vertrauen»strllung inne. (Wetter« Nachrichten au» Sachsen siehe Beilage.) Tagesgeschichte. Deutsche- «eich. — Der Kaiser tras gestern morgen 8 Uhr In Mainz an der Haltestelle beim Großen Sand ein. Zum Empsang hatten sich etngesunden der Großherzog von Hessen, Prinz und Prin zessin Friedrich Karl von Hissen, die Kronprinzessin von Griechen land, die Prinzen Georg und Alexander von Griechenland, der kommandierende General de» 18 Armeekorps, der Gouverneur von Mainz und der Piovinzioldirekior. Der Kaiser und der Großherzog begrüßten sich überau» herzlich. Ebenso begrüßte der Kaiser die anwesenden fürstlichen Damen. Nachdem der Kaiser zu Pserde gestiegen war, begann» die Truppenbestchtigung aus dem großen Sande. Da» Wetter war herrlich. Der Be sichtigung wohnte auch der englische Oberst Davison bei. Zu erst sand ein Exerzieren de» hessischen Garde-Dragoner-Regt- ment» Nr. 23, dessen Inhaber der Großherzog von Hessen ist, statt. E« solgte um 8"/. Uhr eine Gefechtsübung. Hierzu waren besohlen die 41. Infanterie-Brigade, da» Füsilier-Regi ment v. GerSdors (Kurhessische») Nr. 80, da» Magdeburger Dragoner-Regiment und di« erste Abteilung de» 1. Naffauischen Feldartillerie-Regtment» Nr. 27. Hieran schloß sich eine längere Kritik. Nachmittag» begab sich der Kaiser im Automobil nach Cronberg. — Seine Majestät der Kaiser hat au» seinem Di»posttion»« sond» der Robert Koch-Sttstung zur Bekämpwng der Tuber kulose 100000 Mark bewilligt. — Die Hochzeit de» Prinzen August Wilhelm wird, wie nunmehr seststrht, am 22 Oktober statlfinden. Die Braut wird bereit» am 20. Oktober in Berlin «Intreffen und mit ihrer Mutier im Schloß Bellevue Wohnung nehmen. Von dort au» findet am gleichen Tage und in derselben Weise wie seiner Zeit bet der Kronprinzessin C-cili« der seierliche Einzug in Berlin statt. — Gleichzeitig mit dem Botschafter Freiherr» v. Marschall ist der deutsche Botschafter In London Gras Wolfs-Metternich beim Fürsten Bülow In Norderney eingetroffen, doch handelt e» sich lediglich um ein zusällige» Zusammentreffen. Freiherr v. Marschall wird am 26. August aus seinen Posten nach Konstantinopel zurückkehren. — Der Bunde»rat wird zur Entgegennahme der Vorlage über die R-ichtfinonzrisorm in den Tagen zwischen dem 16. und 20. September zusammmentreten, da die Fertigstellung der Vorlage im Reichsschatzamte früher nicht möglich ist. — Die hannoverische Hanbel»kammer hat beim Reichipost- amte die Au»gabe von 3-Psenntgkarten angeregt. Da» Reich»- poftamt hat erwidert, daß bei der großen Zahl von Postwert zeichen-Gattungen, die schon jetzt bet den VerkehrSanstalten zu führen seien, davon abgesehen werden müsse, die vorhandenen Wertzeichen zu vermehren, soweit nicht eine dringende Not wendigkeit vorliege. Ein allgemeine» Bedürsni» zur Einführung offener Drucksachenkarten mit eingedrucktem 3-Psenntg-Wert- steinpel könne ober nicht anerkannt werden. — Herzog Ernst zu Sachsen-Altenburg, der Präsident de» deutschen Aeroklub», nahm, wie au» Berlin gemeldet wird, Mittwoch abend an der etwa halbstündigen Fahrt de» Parseval- Ballon» unter Führung de« Hauptmann» v. Kehler teil. Die Fahrt verlies nach jeder Richtung hin zufriedenstellend. Der Herzog bediente eine Zeit lang da» Steuer selbst, um sich von der leichten Handhabung de« Steuer» und der vorzüglichen Steuersähigkeit de» Ballon» zu überzeugen. E» wurde gegen den Wind von etwa 6 bi» 7 Meter in Höhe von 260 bi» 300 Meter mit guter Geschwindigkeit vorwärt» gesahren, sodoß die Geschwindigkeit bet voller Tourensahrt aus gut 13 Meter zu schätzen ist. — Der Parsebal und da» Militärlustschtff de» Major» Groß unternahmen am Donnerttag vom Tegeler Schießplatz au» gemeinsame und erfolgreiche Fahrten. — Die ZeitungSmeldungen über Amt»dl»p«nsation de» Bürgermeister» Schücking in seiner Disziplinarische und über Bemühungen der Regierung um einen Nachsolger sür ihn, sind, wie .W. T.-B." von maßgebender Stelle bestätigt wird, tenden ziös« Erfindungen. — Die Erben de» verstorbenen Kommerzienrate« Feldhoff au» Laagenberg stifteten 100000 Mk. zur Errichtung «ine» Walderholung»heim» sür Kinder, 35000 Mk. sür die Arbeiter der Firma Feldhoff und 16000 Mk. sür eine Kletnktnderschule. Oesterreich - Ungar«. — DaS .Neue Wiener Tageblatt" bemerkt zu dem Trink- spruch de» Kaiser» Wilhelm in Wilhelmtihöhe: Da» ist eine Sprache, die in markanter, In ungewöhnlicher Weise über den Rahmen der selbst zwischen befreundeten Hösen üblichen ge messenen Diktion htnauSgeht, und sie hat dabet den Klang der vollen Natürlichkeit und Ueberzeugung. So muten diese Wort« an wie rin Echo der Apostrophe von Schönbrunn, de» von Kaiser Franz Joseph »»«gesprochenen Wunsche», daß da» Bündni» immerwährende Zetten ondauern möge. Unter den Kundgebungen, die am 18. August laut wurden, ist der Trtnk- spruch Kaiser Wilhelm» einer derjenigen, die am meisten charak teristische» Gepräge und Herzlichkeit offenbaren, wobei noch die persönliche Note von wirklich herzbewegender Tonart Ist. — Pn Prag sand jetzt «in tschechischer Schützentag statt, bet dem der Abg. Klosac dt« Festrede hielt. Er erklärt«, die tschechischen Schützen seien zusammengekommen, um zu beweisen, daß sie einen organisierten Teil de» tschechischen Volke» bilden, der nicht nur dt« Ausgabe habe, da» Schießen al» Unterhaltung zu betreiben, sondern auch wichtige nationale Zwecke versolge. Da» Schießen sei ein edler Sport, der da» Auge schärfe, die Arn e kräftig« und da» Urteil stähle. Dies« Eigenschaften — sagte er — werden wir im Kamps« um unser« Selbstständig keit brauchen. Die tschechischen Schützen bilden einen Teil de» Sokoltum». Redner mahnte die Schützen zur Pflege der natio nalen Ideen; die Mitglieder de» Schützenverbande» mögen stet» bereit sein, wenn sie da» Volk zum Schutze seiner Rechte und seiner Einheitlichkeit rusen werde!! Frankreich. — Eine unangenehme militärische Schlappe scheint Frank reich wiederum, diesmal in seiner Kongokolonie, erlitten zu haben. Die Blätter geben eine dem .Nouvelliste de Bretagne" von einem Prtvatkorrespondenten zugegangene Mitteilung wieder, derzusolg« Hauptmann Fabtant von der 2 Kompanie der Senegalschützen, Kommandant de» Militärbezirk» am Oberlaus« de» Jotndo (Gabun), In Bieb von umwohnenden Stämmen, die noch Menschensrefferet betreiben, etngeschlossen worden sein soll. Zehn Schützen sollen bet der letzten Expedition getötet worden sein. Am ganzen Ogowe soll di« Lag« besorgnis erregend sein. Holla«-. — Der amertkanische Gesandte Beauprö hatte mit dem Minister de» Aeußeren über den Konflikt zwischen den Nieder landen und Venezuela «in« Unterredung, die einen sehr sreund- schastlichen Charakter hatte. In der Unterredung wurde ver einbart, daß Amerika sich einer niederländischen Aktion nicht widersetzen werde, wenn diese sich aus eine Blockade und andere maritime Maßnahmen beschränke. In dieser Hinsicht wird Amerika der niederländischen Flotte volle Freiheit lassen unter der Vorau»setzung, daß eine militärisch« Besetzung von Vene zuela au»drückltch autgeschloffen sei, und daß ein solcher Akt al» über die guten Absichten der amerikanischen Regierung htn- au»gehend angesehen werde. — Die niederländische Press« ist im großen und ganzen mit dem Ergebni» der Konferenz zwischen den beiden Diplomaten einverstanden. Der Kreuzer FrteSland wird am 1. September nach Venezuela abgehen. Wie die .Magdeb. Ztg." erfährt, wird di« niederländische Regierung von dem Präsidenten von Venezuela, Castro, außer einer Ent schuldigung eine erhebliche Entschädtgunglsumme sür den durch seine Maßregeln im Karaibtschen Meer« stark benachteiligten holländischen Handel fordern. — Die holländische Regierung soll eine Fiottendemonstratton gegen Venezuela beschlossen haben. Spanien. — Die Königin von Spanten ist Montag abend einiger maßen unerwartet in London angekommen. E» heißt, daß König Alsonso in ungesähr drei Wochen aus wenige Tag« nach England kommen werde, um seine Gemahlin zu einigen Be suchen abzuholen, die da» junge königSpaar verschiedenen konti nentalen Hösen abzustatlen gedenkt. E» ist ein offene» Geheim«
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