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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 01.03.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-03-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-192203011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-19220301
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-19220301
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1922
- Monat1922-03
- Tag1922-03-01
- Monat1922-03
- Jahr1922
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 01.03.1922
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WWiN-MMWN EE» N-teustein.TMnbera, Hobndorf, MdNtz, Bernsdorf. Rüsdorf, St. Egidien. Leinri-sort, MarienM, den MMengrund, Kuhschnappel und Tirschbei«. Erscheint täglich, «Ker Sonn- und Festtags, nachmittags. — Bezugspreis: 10,— Mi. monatlich stei ms Haus, durch die Most bezogen 30,— Mk. vierteljährlich. Bestellungen nehmen di« Geschäfts stelle, sämtliche Nostanstalten, Briefträger und unser« Zeitungsträger ent gegen. — Einzelnummer 50 Mg. Anzeigenpreis: Die sechsgespaltene Grundzeil« w,rd mit 1,50 Mk. für auswärtige Besteller mit 1,75 Mk. berechnet. Im Reklame- und amtlichen Teile kostet die dreigespaltene Zeil« 3,50 Mk., für Auswärtige 4.— Mk. Schluß der Anzeigenannahme vorm. S Uhr. Fernsprecher Nr. 7. Drahtanschrift: „Tageblatt". Postscheckkonto Leipzig 86 697. »qe« «u« «tthLN die «Waich«, de, Aml.gcriqi« und der ««IggpMgHschgfl, pMte »es Sludtrpte» r» Llchte»ftei,.L>Il»der«. »vM ». Verlag von Otta Koch «8 Wilhelm Pester in Lichtenstein-E., Inh. Wilhelm Pester in Lichtenstein^., zugleich verantwortlich für den gesamten Inhalt des Blattes. Nr 5t Mittwoch, den 1. März LS22 In da« hiesige Handelsregister ist Henle eingetragen morden: I. ans Blatt 321 die offene Handelsgesellschaft in Firm Hedrich L Köcher in Lichtenstein betr., datz die Handelsgesellschaft aufgelöst und die Firma erloschen ist 2. auf Blatt 401 die offene Handelsgesellschaft in Firma Bücherreoifions-Tesellschast »Merkur" R. Fiedler, Bnchungsftelle Lichtenstein Calluberg in Lichkenflein-Talln- berg als Zweigniederlassung der in Dresden unter der Firma Bücherrevistons Gesellschaft »Merkur" R Fiedler »«stehenden offenen Handelsgesellschaft. Gesellschafter sind die Kaufleute William Mutze in Dresden und Hermann Sonntag in Leipzig. Die Gesellschaft hat am 8. August 1921 b-gonnen. Prokura ist erteilt dem Real- und Handelslehrer Erich Oskar Wilhem Stanislawski in Lichtenstein Lavnberg. Angegebener Geschäftszweig: Be. trieb ein«« Bücherreoistonsgeschöste«, Abhaltung von Buchsührungskurirn, Berkaus von vuchführungsmaterial sowie ähnlicher Geschäfte. Amtsgericht Lichtenstetn-Callnberg, den 27. Februar 1922. Wiegestunde den 2. März 1922 von N nachm. ^,4 Uhr im Eallnberger Rathaus patt. Da» W»hlfahrt»a«t. Bekanntmachung. Wie bereit« durch öffentliche Aufforderung bekannt «macht worden ist. find die Steuererklärungen für die Veranlagung zur Einkommensteuer für da» Rechnungs jahr 1921 und die Kapttalertragsteuererkläruugen von d«u zur Abgabe Verpflichteten in der Zeit vom 15. Fe bruar bis 15. März 1922 bei dem unterzeichneten Finanz amt einzvreichen. Es wird hierdurch nochmal« auf die pünktliche Einhaltung dieser Frist aufmerksam gemacht. Fristverlängerung Kanu nur in besonderen Ausnahme- fällen gewährt werden. Siaa»zn«t H«he»stein-Sr»stt-al, am 1. März 1922. Nachdem an einem am 24. ds«. in St. Egidien ge- löteten Hnude die Tollwut amtlich festgeftellt worden ist, wird für: Altstadt-Waldenburg, Bernsdorf, Berthelsdorf, Lallen- berg, Ebersbach, St. Egidien, Falken, Gersdorf, Gesau, Grumbach, Heinrichsort, Hermsdorf, Höcken dorf, Hohndorf, Ierisau, Kertzsch, KleinchurSdorf, Kuhschuappel. Langenberg, Langenchursdorf, Ltppran- dis, Lobsdorf, Meinsdorf, Mülfen St. Iacob, Mülsen St. Micheln, Mülsen St. NickaS, Nieder- luugwitz. Niedermülsen, Niederschindmaas, Oberlung witz, Oberschindmaas. Oberwinkel, Oertelshain, Reichenbach, Reinholdshain. Remse, Rödlitz, Rothen- doch, Rüsdorf, Schlunzig, Schönbörnchen, Stangen dorf, Thurm, Tirschheim, Boigtlaide, Weidensdorf, Wernsdorf und Wvlm die Huudefperre bi« 24. Mui 1922 verlängert bezw. neu verhängt. 3m Uebrlgen siehe Bekanntmachung vom 12.12. 21. vluuch«, 28. 2. 22. Kurze wichtige Nachrichten. ' Nach neuerlichen Dispositionen beginnt der Reichstag in der zweiten Märzwoche die erste Lesung der Steuervorlasen und der Vorlage auf Ausgabe einer Zwangsanleihe. ' Wie aus Meyen so wird auch aus Andernach die gesamte amerikanische Besatzung zurückgezogen, sodah die Amerikaner nur «och in Koblenz und Ehrenbreitenstein stehen. * Im preußischen Staatsministerium fand am Dienstag die Zweit« Beratung zwischen den Vertretern Preußens und Ham- »!«SS «der die Gro^Hmnbvrg-Froge statt. Nach mehrstündiger Dauer wurden die Verl-andlungen auf einen späteren Zeitpunkt vertagt. ' Der „Aiatin" meldet aus Rom: Die neue Einladung für Genua soll nicht vor Mitte März den eingeladenen Staaten zugestellt werden, um eine endgültige Zurücknahme und Vertagung zu verbindern. ' Gegen den Führer der bayrischen Einwohnerwehr. La nitätsrat Dr. Pittinger ist a>^ Grund des der Münchener Staatsanwaltschaft zur Verfügung stehenden Materials ein Er mittlungsverfahren wegen Verdachts des Hochverrats eingeleitet worden. * In nächster Zeit findet in Warschau eine Konferenz der baltischen Staaten zwecks gemeinsamen Aufmarsches in Genua statt. Man geht wohl in der Annahme nicht fehl, datz dies« Staaten, ebenso wie die kleine Entente für die französische. Politil in, Genua gewonnen wurde. * Aus Brür wird gemeldet: Aus unbekannter Ursache sm gleiste unweit der Haltestelle Sinutz ein gemischter Zug. wobei 50 Personen schwer und 8 leicht verletzl wurden. * Aus den, Wiener Westbahnhofe konnte gestern ein Lokal zug nicht zum Halten gebracht werden, sodatz er den Prellbock überfuhr. Die Passagiere, die auf der Plattform standen, wurden auf den Bahnsteig geschleudert. 52 Personen wurden teils leicht, teils schwer verletzt. M Sie MgÄMMW Gens, 28. Februar. Der „Temps" meldet: Die fran zösische Regierung hat der deutschen Regierung eine Namens liste von Personen zugrstellt, deren Aburteilung durch den alliierten Gerichtshof wegen Verbrechen im Kriege sie bei den Alliierten beantragt hat. Sie ersucht die deutsche Re gierung, rechtzeitig zu verhindern, datz sich Beschuldigte der Aburteilung und der Strafe durch die Flucht entziehen. Die von der Entente verlangte Auslieferung der so genannten Kriegsverbrecher scheiterte nicht an der deutschen Regierung, sie scheiterte an dem Willen ungezählter deutscher Offiziere, die alsbald erklärten, nur über ihre Leichen hin weg würde es möglich sein, etwa an Hindenburg Hand anzulegen. Diesem Aufschrei folgten ähnliche Erklärungen aus verschiedenen anderen Schichten des deutschen Volkes. Da fand die Entente ein Haar in der Suppe und war es zufrieden, datz die Prozesse vor dem Leipziger Reichsgericht stattfanden. Das deutsche Parlament beschlotz eigens ein neues Straf- gesetz gegen die Angsschuldigten, die nach deutschem Recht überhaupt nicht vor Gericht zitiert werden konnten. Die deutsche Regierung schleppte die Angeschuldigten nach Leip zig und lätzt noch heute hinter Boldt und Dittmar einen Steckbrief „wegen Beihilfe zum Totschlag" lausen. Obwohl diese beiden nicht einmal auf der Auslieferungsliste Ler Entente stehen und ihr ganze; Verbrechen darin besteht, datz sie den Versenkungsbefehl ihres Kommandanten aus führten, also nicht meuterten. Da die Entente hier sieht, was man dem deutschen Parlament und der deutschen Re gierung bieten kann, will Frankreich jetzt, wie Poincaree in der französischen Kammer erklärt hat, erneut die Ausliefe rung verlangen und die Leipziger, angeblich zu milden Ur teile für nichtig erklären, während die Engländer immck noch zunächst zu bremsen scheinen. Sie wollen zwar auch, obwohl sie die Rechtlichkeit des Reichsgerichts bisher durch aus anerkannt haben, die Urteile nicht annullieren, wollen auch die erneute Aburteilung vor „interalliierten", nämlich Ententcgcrichtshöfen in Frankreich, England und Italien, aber die Angeschuldigten sollen freies Geleit dahin erhalten und wieder nach Deutschland zurückkehren können. Die Straf vollstreckung aber überlätzt man dann der deutschen Re gierung. Welches Ansinnen schimpflicher ist, das Frankreichs oder das Englands, wollen wir nicht entscheiden. Was Poincaree bezweckt, ist übrigens doch nur die Schaffung eines wetteren Vorwandes, um die Besetzung der Rheinlande verewigen zu können. In der deutschen Reichsoerfassung aber steht in, Artikel 112: „Kein Deutscher darf einer ausländischen Regierung zur Verfolgung oder Bestrafung überliefert werden." Dieser Satz, der sich fast wörtlich auch in den Verfassungen aller anderen zivilisierten Staaten befindet, ist klar und unmitz- verständlich. Wenn Deutsche ihn mitzachten und der Entente doch Bütteldienste leisten sollten, wären sie bei uns vogelfrei. 72. Jahrgang Deutsches Reich Republikanische Bierfamilie«. Sz. Dresden. In seiner „grotz angelegten" Antwort auf die Anfrage wegen der Maßregelung des Ministerialdirek tors Geh. Dr. Schmitt machte Minister Lipinski wieder einmal stark in „Enthüllungen", wobei er im besondern aus die Stellenversetzungen hinwies, in denen die Zuge- a^naiett ,u eine: Vierfamilie zum Ausdruck gekommen sei. Er wollte damit sagen, datz unter dem alten Regime die Zugehörigkeit zu einer studentischen Verbindung die Vor aussetzung für di? Berufung in ein Staatsamt gewesen sei. Nun mutz Herr Lipinski zu seinem Schmerz erleben, datz sich Angehörige solcher Bierfamilien, di: Familienanhänglichkeit auch noch über den Wechsel ihrer politischen Gesinnung heraus ins republikanische Amt gerettet haben. Der Novem bersozialist Dr. Lempe, den Herr Lipinski zum Leiter der Personalpolitik ins Ministerium berufen hat, ist Leipziger „Arione". Die erste Berufung, die Dr. Lempe Kraft seiner neuen weitgehenden Befugnisse untemahm, mar die Be rufung des Arionen Dr. de Guehery zum Amtshauptmann von Dresden-N. Ob nun Herr Lipinski Dr. Lempe wegen seines so deutlich bewiesenen Bierfamiliensinnes auch matzregeln wird? » Die Entfestizunz Deutschlands Berk«. Ter Reicbsrat nahm heute u. a. das Eingehen deutscher Festungen an der Westgren^ und an der Küste an. Der Gesetzentwurf ist eine Folge des Versailler Friedensvertrages. Nach seinem Inkrasttreten gehen die Festungen Wesel, Köln. Koblenz, Mainz, Germersheim, die rechtsrheinischen Befestigun- den von Strastburg, die oberrheinischen Befestigungen, sowie Friedrichsort, Kiel und Helgoland ein. Zugleich hören dann auch die Rayonbeschränkungen auf, mit Ausnahme der noch Osten gerichteten Teile der rheinischen Festungen, die aus Wunsch der Alliierten noch erhalten bleiben. uns Arbeitslosigkeit. Der Pariser „Temps" hat in seinem Komentar zu der Ministerbegegnung in Boulogne behauptet, datz keiner der beiden Teil etwas von seinen Prinzipien gefordert habe. Für Frankreich sei das Reparationsproblem, für England dis Arbeitslosigkeit die Lebensfrage. Das Pariser Blatt ist der Ansicht, datz die beiden grotzen Fragen nur gemeinsam gelöst werden können. Wie gedankenlos diese Ausführungen des „Temps" sind, beweist die unanfechtbare Tatsache, datz die britische Arbeitslosigkeit nach der Meinung der Londoner Politiker in erster Linie durch die Vertreibung Deutschlands vom Weltmärkte erreicht werden soll, datz aber durch dick erfolgreiche Durchführung dieser Matznahme die deutsche Re- parationsfähigkeit restlos zerstört würde. Der „Temps" tadelt wetter, datz in Deutschland die Sachleistungen mit „seinem sonderbaren Ester" bekämpft würden. Wir wehren uns eben dagegen, datz man uns durch überspannte Tribute die äußersten Lcbensbedingungen zu verkümmern sucht. Neuer dings scheint auch Amerika an der Jagd nach deutschen Sach leistungen teilnehmen zu wollen. Präsident Harding hat an einen amerikanischen Senator geschrieben, die Vereinigten Staaten würden ihren Bedarf an deutschen Farbstoffen in Form von (natürlich unbezahlten^ Reparationsleistungen for dern. Lloyd George darf überzeugt sein, datz seine Sicherung eines zehnjährigen Friedens unmöglich wird, wenn Deutsch land für alle Welt die melkende Kuh werden soll. Scheidemann in Kopenhagen. Dem Vortrage, den Philipp Scheidemann am ver gangenen Sonntag in der Festhalle des Rathauses vor mehreren tausend Menschen in Kopenhagen hielt, sah man mit lebhaftem Interesse entgegen. Der Saal war bis auf den letzten Platz gefüllt. Scheidemann wurde von Oluf Thomse im Namen des jungen, freisinnigen Dänemarks will kommen geheitzen. Scheidemann sagte, datz es ungerecht wäre, Deutschland allein die Schuld am Weltkriege zu geben. Aber der Weltkrieg hätte ohne Zweifel verhindert werden können, wenn Deutschland schon 1914 eine sich auf den Vollswillen stützende Regierung gehabt hätte. Ueber den Krieg selbst äußerte sich Scheidemann nur kurz und betonte, datz die deutsche Sozialdemokratie vom ersten Tage an bereit gewesen wäre, Frieden zu schließen. Scheidemann äutzerte sich auch über die Revolution und erklärte, datz nicht, wie von all deutscher Sette behauptet wird, der militärische Zusammen bruch eine Folge der Revolution war, sondern umgekehrt dick Revolution eine Folge des Zusammenbruchs. Die jung« Republik habe anfangs durch ihre Toleranz gegen die reaktio nären Kräfte «ine schwierige Stellung gehabt, sei aber so wohl gegen die Reaktion als auch gegen den Kommunismus gefestigt. Der Redner wurde hier durch jugendlich« Kom-
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