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Dresdner Journal : 15.03.1907
- Erscheinungsdatum
- 1907-03-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-190703153
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-19070315
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-19070315
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1907
- Monat1907-03
- Tag1907-03-15
- Monat1907-03
- Jahr1907
- Titel
- Dresdner Journal : 15.03.1907
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Journal. Dresdner Nr. 62 19N7 Amtlicher Teil. 1. 8 (Behördliche Bekanntmachungen erscheinen auch im Anzeigenteile ) de» Nichtamtlicher Teil » »I. 9 fürs ^»dr. » » i » » !» ». L I» «. w I ld ». Herr Bezirksarzt Obermedizinalrat vr. Hesse in DreSden- Strehlen ist vom 2. bis 30. April dieses Jahre« beurlaubt Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, dem früheren Seminaristen Paul Fischer in Frankenberg die Er laubnis zu erteilen, die ihm unter dem 31. Mai 1905 für Errettung eines Knaben vom Tode des Ertrinkens verliehene bronzene Lebensrettungsmedaille am weißen Bande zu tragen. der Amts- Bezirksarzt der Amts- BezirkSarzt Nr. iso VII 2OS7 «U« bllerr. v««!- k> »te, . » l»» « MltteiluAge« a«S -er ösie»tllche» --- Die in Nr. 60 dieses Blatte« erwähnte Beruf«- und Betriebszählung findet nicht, wie hier irrtümlich gedruckt worden war, im Juli, sondern im Juni d. I. statt königlich Sächsischer Staatsanzcigev. Verordnungsblatt der Ministerien «nd der Ober- nnd Mittelbehörde«. und wird während dieser Zeit für den Bezirk Hauptmannschaft Dresden-Altstadt durch Herrn l vr. Petzoldt in Großenhain und für den Bezirk Hauptmannschaft Dresden-Neustadt durch Herrn l Mcdizinalrat vr. Erler in Meißen vertreten. Dresden, den 9. März 1907. Königliche KreiShanptmannschaft. Tagung ve- Deutschen Landwirtschastsrats. (WTB) Berlin, 14. März. In der heutigen Sitzung Deutschen ^andw;n'chaft«rat« führte der Staatssekretär de« e « - « 6 t> ü S «. r> Beauftragt mit der verantwortlichen Leitung: Hoftat Do enge» in Dresden. <r Freitag, den 15. März . . 89» N9.79 ech« -- . . 199,7» . .194» ,« . -- »9. 77« »er« -- ' . 1» 7» ' ! »74 99 Nt. . 17» i» . . 7979 . . »»4 8» . . 1 -l 0» Me» 4 i t t, . . iS» 7t . . I«,eo d«hn 17!.vv . . 19S.90 . 1»I »9 . . !« »» . 1".'» ,1». Deutscher Reichstag. Sitzung vom 14. März Nm Bundesratstisch«: die Staatssekretäre vr. Gras v Posa- domsky-Wehner und Frhr v. Stengel. Erster Punkt der heutigen Tagesordnung istderSesetz- entwurs betreffend den Hinterbliebenen-Versicherungsfonds und den ReichSiuvalidcasond» Staatssekretär des ReichSschatzamtS Frhr v Stengel begründet die Vorlage, die «ach K 1b de- ZoLtar lgk'ctzes vom 26 Dezember 1202 die Ansammlung von Zollerträgen zur Erleichterung und Durchführung der Witwen- und Vatseuversorgung regele Die Vor lage stelle den ersten Schritt für di« Witwen- und Waisenversorgung dar und sei deshalb trotz ihres geringen Umfang« von erheblicher Bedeutung. Zugleich hätten di« Verbündeten Regierungen Bedacht genommen, um die bisherige Verwaltung de» Jnvolidenfonds etwa« sparsamer zu gestalten Es sei nicht ausgeschlossen, daß sie in diese« Bestreben vielleicht in wenigen Fabien noch meneigede, könnten, wenn sie nämlich zu gegebener Zeit sich dazu enls»löifeu, die Verwaltung und die Kapitalbeständ« der ReichSbank zu über geben; er bitte, dem Gesetzentwurf «»glichst schnell die Zustim«,n, zu erteilen. Abg Ga»p (Rp) sagt, Bedenken gegen die Vorlage würden wohl von keiner Seite erhoben werden. Seine Partei sei in jeder »it ihr einverstanden: er glaub« jedoch, daß eine Verein fachung wünschenswert sei. Di« eigene Verwaltung des Reichs- Bo« Königliche« Hose. Dresden, 15. März. Im Allerhöchsten Austra- Ihrer Majestät der Köniain-Wltwe wohnte Se. Exzellenz der Over- Hofmeister, Wirkl. Geh Rat v. Malortie heute vormittag der Beisetzung de« Oberst z. D. vr. Naundorff auf dem TrinitatiSstiedhof bei und legte einen Kranz mit Schleife auf dem Sarge de« Verstorbenen nieder. Ankündigungen: Di«Zeil« kleiner Schrift der »mal gespaltenen Ankündigung-seite 2b Pf^ die Zeile größerer Schrift der »mal gespaltenen Textseite im amtlichen Teile 60 Pf unter dem RedakttoaSstrich (Eingesandt) 7» Pf. Gebührenermäßigung auf Geschästsaazeige«. — Schluß der Annahme vorn». 11 Uhr. Bezugspreis: Beim Bezüge durch die Expedition.Groß« Zwiagerstraße 20, sowie durch di« Post tm Deutsche« Reich« » Mark vierteljährlich. Einzelne Nummern 10 Pf. — Erscheint: Werktags nachmittags. — Fernsprecher Nr. 129». Deutsches Reich. Der Kaiser. (W.T. B) Berlin, 14. März. Se. Majestät der Kaiser unternahm heute morgen den gewohnten Spaocr.iang im Tier gatten und konferierte später mit dem Reichskanzler. Gegen 11 Uhr empfing der Kaiser im König! Schloß Kommerzienrat Büxenstein und Prof. Ekarbina, hörte den Vortrag de« Chefs des Ingenieur- und Pionierkorps und de« Präses der Artillerie prüfungskommission im Beisein des Chefs des Generalstab« der Armee und de« preußischen Kucgsmlmster« und hierauf die Borträge de« preußischen Kriegsminister« und de« Chefs de« Militärkabinetts. Nachher folgte der Monarch einer Einladung des Generalleutnant« v. Beseler zur Frühstückstafel. Der Reichskanzler Kürst v. Bülow und die deutsche Landwirtschaft. (W. T. B.) Berlin, 14. März. Bei dem heutigen Festmahle des Deutschen Landwirtschaft«!«» hielt, nachdem der Präsident de« Landwirtschaft«»«» Graf Schwerin-Löwitz ein begeistert auf genommenes Hoch auf Se. Majestät den Kaiser ausgebracht und der zweite stellvertretende Vorsitzende Geh. Hofrat vr. Mehnert die Gäste begrüßt hatte, Reichskanzler Fürst v. Bülow folgende Rede: M H., ich danke de« Herren Vorrednern für ihre freundliche Begrüßung^ Ich danke Ihnen allen, m H., für die Zustimmung, die diese Worte bei Ihnen gefunden haben Nach einem für das Land und für mich bewegten Jahr steh« ich wi«d«r vor dem deutsch«« LandwirtfchaftSrat. Ein ernster und schwerer politischer Kampf liegt hmter uns, der viel Aufregung hervorgerufen, aber auch gesunden sinn, kräftiget Hationalgefühl im deutfchen Volk von neuem hat hervottreteu lasM Denn der Kampf ist der Vater aller Dinae Ein Vaud ist in diesem Kampfe erfreulicherweise nicht gelockert, sondern, Ivie ich hoffe, noch gefestigt worden: Da- vertrauen zwischen dem deutschen Reichskanzler und der deutschen Landwirtschaft. (Lebhaftes Bravo.) Dieses Vertrauensverhältnis wird auch keinen Wandel er fahren, des bin ich sicher, wenn ich mich anschicke, Wünsche zu er füllen, die bereit- seit langer Zeit von den Parteien der bürgerlich«« Linken gehegt werden Wenn ich im Reichstage u a. meine Bereit- will „keil erklärt habe, ein« Reform de- Vereins- und Versammlung»- recht», de- Strafrecht» und der Strasprozeßordnung durchzufahren, so leitet mich dabei die Überzeugung, daß ei« führender und veraut- wortlicher Staatsmann nicht zögern soll, unzeitgemäß« Zustände durch sachgemäße Reformen zu ändern Ich gehöre uicht zu drne«, die alle» Fremde, weil e- fremd ist, bewundern. Aber e- war, wie mir scheint, eine große Weisheit der englischen Aristokratie, notwendige Konzessionen rechtzeitig zu machen. Als eine Innern vr. Graf v. PoiadowSky - Wehner au«, er hoffe, daß e« mir Hilfe des im Herbste d. I dem Reichsiaac vorzulegenden ViehseuchenAifitzes und gestützt auf die fortschreitende Erkenntnis der Wissenschaft möglich sein werde, die Rindertuberkulose wirksam zu bekämpfen Die diesbezüglichen technischen Be- ftrebungen des Deutschen Landirütichalttzrats werde er siet« untcl'mtztn Im weiteren Verlauf der Sitzung stimmte der Deutsche LandwirtfchaftSrat dem Anträge zu, den Reich«kanzler dringend zu bitten, baldigst dafür zu sorgen, daß die Forschungen Behring« (vgl den Bericht in der Rubrik „Kunst und Wissen schaft") vom Reiche unterstützt werden, damit namentlich ähn liche Versuche, wie sie in Argentinien in Au«sicht stehen, auch bei un« vorgenommen werden können Der LandwirtschaftSrat nahm ferner einen Antrag an, wann da« Vertrauen zur Reich« - Verwaltung ausgesprochen wird, daß bei einer Änderung der bestehenden Börsengesetzgebung keinesfalls eine Abschwächung des Verbot» des börsenmäßigen Terminhandrls in Getreidc- und Mühlenfabrikalen und keinesfalls die Aufhebung des Bötten- registers erfolgt Zur Krage der Erhebung von Lchiffahrlsabgaben. (W.T.B) Stuttgart, 14 März Die Finanzkommifsion der Abgeordneten behandelte heute in vierstündiger Debatte die Frage der Erhebung von Schinaln'.Sabgaben Ein Befchluß wurde nicht gefaßt und die Verhandlung als vertraulich erklärt, jedoch wird für die Öffentlichkeit konstatiert, daß in der Rechts frage, der Auslegung des Artikels 54 der ReichSverfaffung die Kommifsion einmütig den Standpunkt der Siaatsreg:erung teilt, wonach die Erhebung von SchiffahrtSabzaben auf nur regu lierten Flüssen nach der Reichsoersafsung nicht zulässig ist und eine solche Erhebung eine Abänderung der ReichSverfaffung darstellen würde Zur Posener ErzbischofSwahl. Wie die „Voff. Ztg." hört, wird die Angelegenheit der Posener Erzbischofswahl erst nach der vollständigen Beendigung des EchulstreikS ihren Fortgang nehmen Die Kaodidaren^aae ist soweit als gekürt anzusehen, daß nur ein Nachfol-er pol nischer Herkunft, aber zuverlässiger deutscher Gesinnung m Frage komme Die Landwirtschaft aber möge überzeugt sei«, daß ihre wirt schaftliche, sozialpolitische und politische Bedeutung von den Ver bündete« Regierungen verstanden und gewürdigt wird. Sie wird auch au derjenigen Stelle gewürdigt, deren Ihr verehrter Vorsitzender Graf Schwerin soeben in so schönen und beredten Worten gedacht hat Als ich vor einigen Jahren die Söhne unsere-Kaiser- in Plön besuchte, führten sie mich nach einer Insel im Plöner See, wo ihnen ein kleiner landwirtschaftlicher Betrieb eingerichtet worden war. Auf dem Häuschen, da- in diesem Betriebe lag, standen die Worte: ,X>bii melius, nibil bamin« Ubero ckixviu» u^ricuitnr»'. »Nicht- bessere- gibt e-, nicht- was de- freien Manne- würdiger wäre al- die Landwirtschaft*. (Stürmisches Bravo!) I« dieser Ge- finnung erzieht unser Kaiser seine Söhne, solche Gesinnung hegt er selbst (Lebhafter Beifall) Wir aber, m H, vereinigen unS auch heut« in dem Rufe und in dem Wunsch«: »Die deutsche Land wirtschaft sie blühe und gedeihe! Der deutsch« Landwirtschaftsrat leb« hoch!' Der Bunvesrat. (W T B) Berlin, 14 März In der heutigen Sitzung des BundeSratS fand der Ausschußbericht über die Vorlage, betreffend einen Vertrag zwischen dem Deutschen Reiche und Luxemburg über den Beitritt Luxemburgs zur norddeutschen Brausteuergemeinschaft Zustimmung Der Ausschußantrag zu der Vorlage betreffend die Regelung des RadfahrverkehrS wurde angenommen segensreich« Folg« dieser Weisheit sehe ich «S an, daß England seit mehr als 200 Jahren von revolutiouären Er schütterungen verschont geblieben ist, die namentlich die romanischen Länder in diesem Zeitraum so ost heimgesucht habe« Ich seh« hterin auch den Grund, daß in England die große Menge in den Städten, die kleine« Leute in Stadt und Land ganz über wiegend staatserhaltend gesonnen fi«d. Auch über die im Reichstage von mir angekündigte Reform dcS BörsengesetzeS will ich mich hier ganz offen auSsprechen. Wir werde« bet dieser notwendigen und dringenden Reform nichts bringen, was die Interessen der Land- wittschast schädige« könnte. (Bravo l) Ich ermatte deshalb a«ch, daß die Vertreter der Landwirtschaft im Reichstage den Entwurf vorurteilslos prüfen werden. Die Landwirtschaft hat kein Interesse daran, daß durch die Börsengesetzgebung Treu und Glauben im Geschäftsverkehr erschüttert werden Auch die Laudwirtschast hat ei« Interesse daran, daß unsere Börse gegenüber den Börsen de» Aus land» nicht in den Zustand der Inferiorität gerät, daß der hohe Bankditkont, der mit eine Folge unserer Börsengesetzgebuug ist, er niedrigt wird Auch die Landwirtschaft hat kein Interesse darau, daß die Börsen von Pari» und Loudon die Berliner Börse ganz überflügeln; kein Interesse daran, daß da» deutsche Kapital in da» Ausland wandert; kein Interesse daran, daß die kleinen Banken ganz aufgesogen werden durch die großen. Auch die Landwirtschaft hat ein Interesse daran, daß di« Börfe als hochwichtige- WittschaftS- instrument erhalten und leistungSsähig erhalten wird. Wir habe« io Deutschland noch zu viel Vorurteile, iu allen Lagern, bei allen Parteien, in allen Schichten der Bevölkerung. Wir haben zu viele vorgefaßte Meinungen, die al» Scheuklappen de« Blick eineugea. Bor Jahren sagte mir einmal ein liberaler Proseffor, ein ganz verständiger Mann (Heiterkeit): »Wie können Sie, Herr Reichskanzler, ein« agrarisch« Politik machen, wo Sie doch so gebildet sind.' (Heiterkeit) Al» ob man nicht ganz gebildet und dabei ein Stockagrarier sein könnte. (Sehr richtig!) Ich kenne aber auch Konservative und Agrarier, die in Handel und Börse, wenn nicht ein unsittliches, so jedenfalls rin verderbliches Element fehen. Da» find Scheuklappen, die wir ablegeu müssen, Einseitigkeiten, die mau in anderen Ländern nicht kennt, wo da» Gefühl der Solidarität der veischiedeueu Seiten de« vielseitigen Wirtschaftsleben» und ihrer notwendige« Vereinigung im höheren Interesse de- Ganze« stärker entwickelt ist, al- dies bei unS bisher der Fall war Wenn ich jene Reformen in Aussicht stelle, so bleibt un angetastet das Wittschaftsprogramm, daS ich seit bald sieben Jahren vertrete u«d durchführe: Schuy der nationalen Arbeit, ?chi:p unserer Produktion, Schutz und Fürsorge insbesondere sür die Landwirt- chaft (Lebhafter Beifall.) Ich habe vor Ihnen einmal gesagt, daß ch die Bezeichnung als Agrarier als Ehrentitel anseh«, als rühm lich« Anerkennung (Bravo!) Und wenn ich mich einmal aus dem öffentlichen Leben zurückziehe — der Augenblick wird ja mal kommen, wenn auch vielleicht uicht so bald, wie das dieser oder jener zu wünschen scheint (Große Heiterkeit) — so mag man nur aus meiueu politischen Leichenstein schreiben: »Dieser ist ein agrarischer Reichs kanzler gewesen'. (Lebhafter Beifall) Und warum, m H, war ich da», und bin es, und werde es bleiben? Weil eine vernünftige agrarische Politik meiner vollen Überzeugung entspricht, weil sie sich uirnchnstlich und politisch wohl bewährt hat Ich sage politisch auch im Rückblick auf die Wahlen. Mit Recht hat mein Freund, Hr v. Oldenburg, darauf hingewieseu, daß wir dem braven Schwein Dank schulden. (Stürmische Heiterkeit ) Gar mauchen Abgeordneten hat eS durch den reißenden Wahlstrom getragen. Schon darum gebe ich e» nicht prei», sondern schütze e» vor Pestilenz (Bravo!) Daß aber biese meine Politik sich auch wirtschaftlich bewährt hat, beweist die gegenwärtige wirtschaftliche Lage. (Sehr richtig!) Die Landwirtschaft fängt an, sich endlich zu erholen, die Industrie blüht. DaS Gedeihen des einen ErwerbSzweigS ist aber kein Schaden für den anderen. Die Industrie kann um so gewisser aus eine ruhige und stetige Ent wickelung rechnen, je mehr sie sich den inneren Markt sichert (Sehr richtig!) Die Landwirtschaft kann eine blühende Industrie vertragen, denn sie hat in der Industrie einen hervorragenden Konsumenten (Sehr richtig!) Ich weiß wohl, m. H, daß eine industrielle Hoch konjunktur Nachteile für die Landwirtschaft mit sich bringt infolge de- Arbeitermangel». Da ist e» die Aufgabe der EtaatSkunst und der berufrneo Organe der Landwirtschaft, durch planmäßige An siedelungen «nd Seßhaftmachung der Arbeiter Wandel zu schaffen Ich vertraue, daß mein verehrter Kollege, der neue preußische Laud- wirtschastSminister, den Spuren seine» vortrefflichen Vorgänger» folgend (stürmischer Beifall), auch diese Frag«, wie da» Problem, da» große Problem der Entschuldung zu eiaem günstigen Abschluß führen wird. An meiner Hilfe wird k» ihm nicht fehlen (Leb hafte» Bravo!) Und nun noch ein». Ich will dankbar anerkennen, daß mich die Landwirtschaft und daß mich iuSbesoudere der Bund der Land wirte nicht im Stich gelassen haben, vor allem nicht in meinem Kampfe gegen die Sozialdemokratie (Lebhafte» Bravo!) Mei» Verhältnis zum Bund« d«r Landwirte war ja anfänglich etwas stürmisch Große Heiterkeit ) So geht es gerade in guten Ehen, daß man sich zunächst kabbelt und zankt, bis man sich kennen ge lernt und aneinander gewöhnt uad ineinander gefunden hat. (Heiter keit.) Dann geht es um so bester. Ich halte es trotzdem uicht für ausgeschlossen, daß auch in Zukunft gelegentlich Meinungsverfchieden- heilen zwischen mir und dem Bund der Landwirte Vorkommen werden. (Große Heiterkeit) Denn sür mich als Reichskanzler kann es nur eine einzige R-chnchvur geben, das wohlerwogene G«samtiatereste des Landes; darum kann ich mich nie einer Pattei, einer Richtung ganz zu eigen geben. U«d der Bund der Laudwirte ist seinerseits kein offizielles oder offiziöses Orga«, er steht aus eigenen Füßen Wohl möglich, daß die »Deutsche Tages-Zeitung', denn Haltung ich neulich verdient« Anerkennung g«zollt hab«, mal wftder mit mir ins Gtricht geh«« wird (Heiterkeit ) Ich w«rd« aber trotzdem dem Bund« ber Landwirte stet» Gerechtigkeit widersahren lasten und ich hoff», daß er sottfahn» wild, npstr aber avch klug, mit Ennbu-devd-n aber auch mit politische» Geschick unter Anerkennung der berechtigten Forderungen anderer ErwerbSständ« für dir Landwirtschaft einzu-1 tnten. (Lebhafter Beifall)
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