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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 01.05.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-05-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-188405018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-18840501
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-18840501
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
- Jahr1884
- Monat1884-05
- Tag1884-05-01
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^tand ezirksa^' d sauber ackeret bahn mittag«, UN- sokIS^« npfiehlt straße. irkt. Am 481 Rm- 48 «Aber. >h mit 57 und kleine chtgewicht. ndhammel ehmarkl getrieben: rnier, 167 raren für sichgewicht Qualität -48 M., Id Gewicht : Lämmer -r 3S-S6 von Post- h Flöha >rm., 4' chm., 6^ Frankenberg, am 30. April 1884. genhob« a mm ,. Ream. ». San«» Amtsblatt der König!. Ainlshauptmannschast Flöha, des Königl. Amtsgerichts und des Stadtrats M Frankenberg. Haus- ück in Dien- 11 Uhr werden. gemein erschwert, hat aber trotzdem erfreuliche Erfolge im vergangenen Jahre gehabt. Für über 6500 M. Schriften wurden gratis verbreitet. Der geschäftliche Verkehr in der Schriftenniederlage war ein verhältnis mäßig erfreulicher, was hauptsächlich dem Lutherfeste zu zuschreiben ist. Von dem Lutherbilde konnten 49000 Stück, von anderen Bildern 3600 Stück verbreitet und eine Gesamteinnahme von 30817 M. erzielt werden. Um das 1882er Defizit im Betrage von 3000 M. zu decken, hatte man schwere Sorge, dadurch jedoch, daß man eine Leipziger Person willig gemacht hat, den Fehl- betrag aufzubringen, wurde dem Verein die Hauptsorge abgenommen. Im verflossenen Jahre ist trotz der Reduzierung vieler Ausgaben doch wieder ein solches Defizit vorhanden, dessen eine Hälfte aus der Bußtags- kollekte gedeckt ist, deren andere Hälfte aber noch der Be- Schriftenverein. Die Thätigkeit desselben ist bei Ueberflut widerwärtiger und verderblicher Litteratur Herr Gustav Adolf B-g-l hier als Verwalter des neuen öffentlichen Schlachthofes der hiesigen Fleischerinnung ver pflichtet worden. HnsenU-Anftrl Haasmst, Inserat« nxrd«» ' " < — «MM «Ei gehaltene SoqMr seile terechnet, - Meinster Inserat«» E tetra, »0 Pftz. / «ompltjterteundt»« "ßA bellartsch« Jns«M .' M nach btsondere« 7-^ «arU- .W Inseraten» «nnaV»^ i « Kr di« j«wa«kr Ltent^Nimmur Ü- »ormittag» t» Uh». ' Mesier. Der Branntwein ruinierte ziemlich bald den einst so kräftigen Körper. Wenn ihm ein Meister noch Arbeit gab, so that er's nur aus Erbarmen. Mein Heim schlug ich derweilen an einem andern Orte auf. Velten war eins der Pfarrkinder, die sich mir beim Scheiden am schwersten auf die Seele legten. Ich konnte die Frage nicht los werden: Was soll daran- noch entstehen? Wie soll daS enden? Auch in der Ferne behielt ich den Armen im Auge und ließ mir zuweilen Bericht über ihn erstatten. Höchst unerfreulich war, was ich hörte. Der vorher so ehrliche Mann war auch fremdem Eigentum gefährlich geworden und hatte wegen Diebstahls einer Taschenuhr eine längere Freiheitsstrafe zu verbüßen. Die Strafzeit war zu Ende, die menschliche Langmut nicht. Der früher« Meister reihte den scheinbar Gebesserten wieder unter seine Gesellen ein. Gar bald war auch der Versucher, der Branntwein, wieder da. Er siegte, wie er früher schon so oft gesiegt hatte. Velten ergab sich dem Trunk au'Sneue und trieb's ärger als je zuvor. Der Meister entlassen, sonst litt sein eigener Ruf und er verlor seme Kundschaft. Der brotlos Gewordene sann auf Rache. Eines Morgens stand die neuerbaut« Scheune seines Meisters in Flammen und Velten hing 'einer Wohnstube am Strick. Sein Lebenslauf zeigte eine absteigende Linie, er nahm ein Ende mit Schrecken. Fluch dem Branntwein, der die Ehre raubt und dM Leben! (So».°Ko«WW bei Land- »48, bei i2 bi« 44 dasselbe gewöhn- t di« 4« -u stehen > bi« 11S H H H Hl 4 A auf die Monate Mai und Juni werden V V s» SS T, SST Ast N von uns, allen Postanstalten und Zeitungs boten angenommen. verabreichte Portion Fusel genügte bald nicht mehr für seinen Durst. Er schlich sich ungesehen zum Krämer, um sich vollends zu erquicken. Er erquickte sich öfters so, daß er für einen ganzen Tag zur Weiterarbeit un tauglich war. Sein Nachbar und Meister war ein gutmütiger Mann, der den sonst tüchtigen Maurerge sellen wohl brauchen konnte und auch Mitleid mit der Familie desselben hatte. Er behielt den Velten in Arbeit, trotzdem ihn dieser manchmal im Stiche ließ. Der Branntwein lockte immer öfter und stärker. Vel ten galt im Dorfe bald allgemein als Trunkenbold; aber für ehrlich hielten ihn alle Leute und anständig und höflich war er auch, so lange er nüchtern war. Leider wurden die Fälle immer seltener, in welchen er sich sprechen ließ. Zuletzt drang fast wöchentlich einmal wildes Schreien wie Kampfesrufen in mein Studierzimmer. Der Velten war wieder betrunken, zertrümmerte die letzte Kaffeetasse und die von der vo rigen Kampagne noch übrige Suppenschüssel und miß handelte Frau und Kinder. Hier und da wurde ich von den Bedrängten zur Abwehr herbeigerufen, öfter noch kam ich aus freien Stücken. Merkwürdig genug! Der Trunkene wurde nüchtern, sobald er mich in der Stubenthür sah. Er schien sein unordentliches Wesen zu bereuen und versprach Besserung. Er wurde auch im Rausche nicht einmal grob gegen mich. Aber freilich fein Versprechen hielt er nie vier Wochen lang. Er sank tief und immer tiefer und verwundete in der Trunkenheit sogar seinen eigenen Bruder mit dem begonnenen Vereinstage für innere Mission zu Dresden zu Ende, welche Geistliche und Laien aus allen Gegenden des Landes zahlreich nach der Residenz geführt haben. Die Versammlungen eröffnete am Montag nachmittags eine in den Räumen der Herberge zur Heimat abge haltene Delegiertenkonferenz der Männer- und Jünglings vereine Sachsens. In derselben wurde die neue Stellung des Bundesagenten, als welcher der bisherige Ratskalkulator Zacharias in Bautzen ernannt worden ist, zum Direktorium des LandcsvereinS für innere Mission und zum Präses des Landesverbands der sächsischen evangelischen Männer- und Jünglingsvereine präzisiert und Maßregeln zum Festhalten junger Leute in den Vereinen und Heranziehung neuer Mitglieder erörtert, sowie der bisherige Berbandsvorsitzende Oberlehrer Frenzel wiederzewählt. In der sich anschließenden in Meinholds Sälen abgehaltenen Abendversammlung der sächsischen Männer- und Jünglingsvereine erstattete zu nächst der Vereinsgeistliche Seidel Bericht über den Aas ist das Ende! Ein Leben«bild au« einer Dorfgemeinde. Den Maurer Velten habe ich gut gekannt, denn er «ar mein Nachbar und zwar mein nächster. Ich sah von der Höhe meines Hauses in seinen Schornstein hinab. Er war mein Psarrkind, aber eines meiner schlechtesten. Zwar von Natur übel begabt war der Velten nicht; er hatte starke Glieder zum Arbeiten und angenehme Gesichtszüge, so lange sie nicht durchs Laster entstellt waren. Seine Hand war geschickt; sie führte im Sommer den Maurerhammer und versuchte sich im Winter in der Verfertigung von allerhand Dingen, die fürs Haus nötig waren und die sich auf dem Land« nicht an jedem Tage kaufen lassen, mit Erfolg. Besen binden, Korbmachen und Drahlflechien trugen ihm manchen Pfennig ein in einer Zeit, in welcher seine Nebengesellen vollständig feiern mußten. ES hätte dem Velten gut gehen können, denn seine Famme war nicht stark, seine Frau fleißig und sparsam. Sie „verkochte" nichts, weil sie nur Kartoffeln und Kaffee or dentlich sieden konnte. Sie hing nichts an den Putz, well sie kaum einmal im Jahre eine Ellenwarenhand- lung oder einen Goldarbeilerladen zu Gesicht bekam. Trotzdem ging es dem Velten nicht gut ; er selbst trug die Schuld. Er gönnte sich außer dem in der Feierabendstunde wohl erlaubten Pfeifchen auch noch daS vranntMingläschen und endlich das BranntweinglaS. Die dem Maurergesellen nach LandeSfitte oder -Unsitte uiß«r der verlagSexpeditlon auch deren ZeltungSboten, auSwart» sämtliche Büreau« und Filialstellen der «nnoncenexpedMonon «. L. Daube t «o. re. —; außerdem in Auerswald« Hr. Gastwirt Alton Richter (im Lrbgericht), in Niederwiesa Hr. Matertalwarenhöndler Littmann. aleichung harrt. Der neuernannte Jünglingsvereinsagent M Zacharias sprach hierauf über: „Dre Fortschritte und Eiteren Aufgaben in der Jüngl'ngsvere,Mache" und konstatierte dabei, daß sich auch außersächsische Vereine, z. B. Zeulenroda und Altenburg, den sächsischen anae- H schloffen haben. Wenn auch die Mttgliederzahl m zelnen Vereinen zurückgegangen ist, so ist sie doch im ganzen nicht unwesentlich gestiegen. Der sächsische Brr- . band zählte Ende 1882 30 Vereine mit 1213, dagegen Ende 1883 44 Vereine mit 2025 Mitgliedern; davon M kommen auf das Königreich Sachsen 1596, und zwar L 650 Männer und 946 Jünglinge resp. Lehrlinge. Trotz v dieses Aufschwunges in der Mitgliederzahl werden de« Vereine «eitere Aufgaben in der JünglingSveninSsache 7Y gestellt, da die Zahl der jugendlichen Verbrecher, Vaga- bunden, Selbstmörder, ja sogar der Mörder zugenommen < § hat. Die Vereine sollen deshalb eine größere räumliche Ausdehnung annehmen und sollen hierbei nicht nur die größeren Jndustriebezirke in Aussicht genommen, sonder« es rollen auch bäuerliche Jünglingsvereine ins Leben ,K gerufen werden. Pastor vr. Eckart in Lugau gab dazu - folgende Ratschläge: 1) Von unten auf werde gebaut, > d. h. man beginne mit der Pflege der Neukonfirmierten und lasse aus ihnen allmählich den eigentlichen Verein, de« Verein gereifter Jünglinge, hervorwachsen. 2) Man v sorge für Bekanntwerden der BereinSsache in den Ge meinden. 3) Der Verein erweise sich lebendig. Mit einer Aufforderung des Sprechers an die Presse, die Sache zu unterstützen und die vielfach irrigen Anschauungen über dieselbe zu korrigieren, schloß dieser Vortrag. Dm letzten Vortrag an diesem Abende hielt Diakonus Acker mann aus Chemnitz über pariochale Familienabende, welche sich an manchen Orten des Vaterlandes bereit- bewährt hätten. Die erneute Anregung hierzu ist dem vorjährigen Lutherfeste zu verdanken, zu dessen Vorbe reitung mehrfach solche Familienabende veranstaltet M worden sind und in einzelnen Gemeinden, wie in Lugau Heute ist der verpflichtete Fleischbeschauer örtliches mV SSchfisches. r e . Frankenberg, den 30. April. f B« unserer städtischen Sparkasse wurde im Monat Februar bedeutend mehr eingelegt als zurückgezahlt, es ^»3" nämlich d,e in 667 Posten erfolgten Einzah- lungen 69075 M., während in 95 Posten der Kasse Z5676 M. entnommen wurden. Ein ähnliches Verhält- nis zeigt auch das Kassengeschäft in den 189 Sparkassen des Landes, welche in 111037 Posten 8,098861 M. aufnahmen und in 54673 Posten 5,981519 M. zurück- zahlten. t In dem bei Biensdorf im Wasser der Zschopau aufgefundenen Leichnam hat man nach mehrtägigem Nach forschen die Persönlichkeit eines Fleischers aus Mittweida erkannt, welcher sich in zurückgekommenen Verhältnissen befunden hat und seit Freitag in seiner Behausung vermißt wird. Die Annahme eines Verbrechens durch Vorfinden von Stichwunden am Halse des Tötet, ist auszuschließen, es ist wohl mehr zu vermuten, daß, nach- dem ein Selbstmordversuch durch Beibringung von Stich- wunden nicht gelungen war, der Beklagenswerte den Tod im Wasser gesucht und gefunden hat. f Die Eröffnung der Gewerbeausstellung zu Hai nichen ist nunmehr auf den 19. Juni festgesetzt. — Einen schnellen Tod fand gestern in einem Hause auf der Wiesenstraße in Chemnitz ein 75jähriger Mann dadurch, daß er eine halbe Treppe herabstürzte. Der Verunglückte gab auf der Stelle den Geist auf. — Im kgl. Finanzministerium wird insofern eine Veränderung vorgenommen, als das seitherige Finanz- vermessungSbüreau mit heute aufgelöst wird und die Geschäfte desselben, soweit sie die Landesvermessung und die Grundsteuer betreffen, auf das Zentralbüreau für Steuervermessung, im übrigen auf das Domänenver- messungsbüreau übergehen. — Mit dem heutigen Tage gehen die am Montage eben. k, Ar», »It 1Ar». , 2sltL. 161 Erfcheint täglich, «II «u»n-hme der Sonn» und Festtage, abend» für den fol genden Lag. Preis otcrtelltihrlich > M. bi) Pfg., enonailich so Wg-, Sinzel-Nrn. «Pfg. Bestellungen nehmen alle Post- anstalten, Postboten »nd die ilutgabe- stellen des Lage- blnltei an.
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