Suche löschen...
Schönburger Tageblatt und Waldenburger Anzeiger : 06.11.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-11-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Museum Naturalienkabinett Waldenburg
- Digitalisat
- Museum Naturalienkabinett Waldenburg
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878295829-191811066
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878295829-19181106
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878295829-19181106
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Archiv Museum Naturalienkabinett Waldenburg
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSchönburger Tageblatt und Waldenburger Anzeiger
- Jahr1918
- Monat1918-11
- Tag1918-11-06
- Monat1918-11
- Jahr1918
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
AMU chmd- llfiändis iß W>l> :r Weise daraus a Sera" land s«i e anzu« die K' t. Apnl inil de» lk Sym« cstcllu«- it guie» m heult mit dt« cht, G'' i« Ne«' l^gkiir" werden > geincl' ialiener» rden >ß> f feitet Krönten eil. ok wir' i Jrlutt! ^schoben anlcri!"' en sin^ urreisen- m Ai'^ .50 slt iS' ils- SN ^is )UlA Schönburger Tageblat! Zugleich weit verbreitet in den Ortschaften der Standesamtsbezir'e Altstadt Waldenburg, Bräunsdorf, Callenberg, Frohnsdorf, Falken, Grumbach, Kaufungrn, Langenleuba- Äiederhain, Langenleuba-Oberhain, Langenchursdorf, Niederwiera, Oberwiera, Oberwinkel, Reichenbach, Remse, Schlagwitz, Schwaben, Wolkenburg und Ziegelheim. Magen. Annahme von Inseraten bis Vormittag 16 Ar der Ausgabetages. Bezugspreis vierteljährliche. 85 monatlich 95 Pf«. Einzelne Nummer 10 Pfg. «seratenpreis 1 Zeile 20 Pfg-, von auswärts 25 Pfg., mUamezeilenpreis 40 Pfg., die dreigcspaltene Zelle im «nd Walen: in Mtstadt Waldenburg bei Herrn Otto För ster; in Callenberg bei Herrn Strumpfwirker Friedr. »UM -IM MM - I - . Hermann Richter; in Langenchursdorf bei Frau Emma A I I PW Stiegler; in.Penig bei Herrn Wilhelm Dahler; ZLI IUL 8L flI I LI U /A 11 4LIu 'n Wolkenburg bei Herrn Linus Fttcdemany und in -t» Vl»-. MvM V V H H-V M V / V VvLZiegelheim bei Herrn Eduard Kirsten. Etlichen Telle 40 Pfg. Nachlaß nach festem Taris. ^«rnspr.-u-r — p->m«!,u«rss->a> psr. r. ^mlsblsll für das Königlicke KmtsgeriM und den Slaütrst zu Waldenburg. Nr. 2L9. Mittwoch, den 6. November 1918. Witterungsvericht, ausgenommen am 5. November, Mittag 1 Uhr. ' Hermometerstand -ft 16,»° L (Morgens 8 Uhr -ft 9° L. Tiefste Nachttcmperatur -ft 7° Oo Feuchtigkeitsgehalt der Luft nach Lamprechts Polymeter 57°/«. Taupunkt -ft 4,.V Niederschlagsmenge in den letzten 24 Stunden bis früh 7 Uhr: 1,, mm. Daher Witterungsaussichten für den 6. November: Halbheiteres Wettcc Amtlicher Teil. ^Willig dks MkknzivarM jür Zikgknjleisch. i. § 1 Punkt 1 der Verordnung, die Regelung des Fleisch- »erbwuchs betreffend, vom 3. April 1916 (Sachs. Staats- intmg Nr. 79) erhält folgende Faffung: 1. das Fleisch von Rindern, Kälbern, Schafen und Schwei ¬ nen, sowie die zum menschlichen Genuß bestimmten Einge weideteile dieser Schlachitiere, frisch, gepökelt oder geräuchert, auch in Form von Wurst, Sülzen oder in anderen Zuberei tungen. II. Der Schlußsatz von Punkt 1 „zu § 1" der Ausführungs verordnung zur Reichsfleischordnung vom 6. September 1916 (Sächs. Staatszeitung Nr. 209) „Ziegenfleisch bleibt wie bis her dem Markenzwang unterworfen", kommt in Wegfall. III. 8 4 der Bekanntmachung über den Verkehr mit Ziegen- und Zickelfleisch vom 27. März 1918 (Sächs. Staatszeitung Nr. 76) wird aufgehoben. IV. Diese Bekanntmachung tritt sofort in Kraft. Dresden, den 1. November 1918. Ministerium des Innern. Die Italiener in Triest. Bei Le Lnesnoy und Landrecies war der Artillerie kampf gesteigert. Zwischen Lise und Aisne. lebte die -irtillcrietiitigkeit »us. An der Maas scheiterten heftige Teilangriffe der ' Amerikaner. In Stuttgart wiihlten die unabhängigen Sozialdcmo- s traten einen Arbeiter, und Taldatenrat. Die deutsche Gesandtschaft in Rußland ist «nfgehoben. Bei einem feindlichen Fliegerangriff auf Bann wur- ten 27 Personen getötet und 35 schwer verletzt. Der Präsident des preußischen Abgeordnetenhauses. Lras Schwerin-Löwitz, ist gestern gestorben. Zn Kiel kam es am Sonntag z» großen Ausschrei tungen. Als Ort der Friedensverhandlnnge« wird Vern vor- Aschlagen. Der Wiener Hofstaat wird aufgelöst, die Garden wer den entlassen. Zn Wien hat der Staatsrat die Nollzugsgewalt über- uommcu. j Sei Wien wurde das Depot der Donau-Dampfschiff- lnbrtsgesellschaft geplündert. In Wiener-Neustadt wurden die Flughallen niekerge- drannt. Italienische Truppen find i« Trtent eingeriickt. Ungarn verbietet die Durchfuhr deutscher Trausporte. Auf dem italienische» Kriegsschauplätze wurden am Nontag die Feindseligkeiten eingestellt. Zn Irland wird die allgemeine Wehrpflicht cingc- fthrt. Man befürchtet Unruhen. Die amerikanische Freiheitsanleihe wnrde überzeichnet. "Waldenburg, 5. November 1S18. Ein schamloserer Verrat ist niemals in der Weltge schichte »erübt worben al» der Abfall de» Hab»burger» e»n seinem ehemaligen Verbündeten, der sür ihn Gut und Blut geopfert hat. Kaiser Karl hat mit diesem Verrat seine Krone retten wollen, aber Untreue schlägt ihren eigenen Herrn; er hat damit da» Ende Hab»burg» herbeigesührt. Da» Habsburgerreich ist zertrümmert und liegt in Schutt und Asch« begraben. Der Wiener Hrsstaat wird ausgelöst, die Garden werben entlassen. Da« Spiel ist au». Die Bedingungen, die da» vielfach geschlagene italienische Heer der ehemaligen Wehrmacht der Donaumonarchie aufqezwungen hat und die in Oesterreich noch gar nicht veröffentlicht werden durften, find in der Kriegsgeschicht« unerhört. Die Männer in Budapest und anderswo, die sich dem Vielverband als Freunde anboten, haben nun die Quit tung. Nicht Frieden steht ihnen in Aussicht, sondern die Möglichkeit, daß ihre Länder Kriegsschauplätze wer den. Denn der Vielverband hat sich di« Anmarschwege gegen die deutschen Grenzen gesichert. Diese sind nicht unbewacht, werden «» in Zukunft noch weniger sein, da wir über die Kräfte verfügen, die Feinde im Süden in Schach zu halten Nichts haben die Leute, die Oest«r- teich Ungarn m die» tiesste Unglück gestürzt haben, er halten. Nicht einmal die Blockade wird ansgehoben. Im Gegenteil, de Mnss.n, die auf der Straße zum Frieden drängttN. Müssen damit rechnen, daß die feindliche Einquartierung ihnen die wenigen vorhandenen Leben»- mittel weznimmt. Von der Wiederaufnahme der fried lichen Arbeit ist keine Rede, denn die Verhältnisse der nächsten Zukunft sind für die vom Waffenstillstand heim gesuchten Staaten undurchsichtiger al» je. Dir Politik der Straße hat Schiffbruch gelitten. Und die Wehr macht ist entehrt, sie, die den Ruhm der Jahrhunderte an ihre Fahnen geheftet hatte. Wer zweifelt noch, daß Deutschland noch schlimmere Bedingungen bevorstünden, wenn es jemals bei un» zur inneren Auflösung käme. Allein unsere Westfront hält. Sie ist unsere Zuversicht, wie jede» der Tapferen, die im schwersten Kampf gegen feindliche Uebermacht stehen. Da wir unsere Truppen au» der Türkei und Ungarn zurücknehmen, sind neue Verbände frei, Eine solche Schmach, wie sie die zer trümmerte Donaumonarchie auf sich nahm, ist immer die Folg« innerer Uneinigkeit. Von seinen Feinden nie besiegt, von seinen Völkern verlassen, so sinkt Oesterreich- Ungarn in Schutt und Trümmer. Die Undankbarkeit de» letzten Habsburger» bleibt ein Schandmal sür alle Zeiten. Kaiser Karl war seit Jahr und Lag entschlossen, an Deutschland einen Treubruch zu begehen, das beweisen seine bekannt gewordenen Briefe. Er hat geglaubt, durch den Verrat der Hoheit zollern seine Krone zu retten, aber die Ereignisse waren stärker, rühmlos sinkt ein Schwächling zu Boden und verschwindet von der Weltbühne. Noch keine ruhmreiche Armee hat so würdelos die Waffen gestreckt, wie die Truppen OesterreichS-UngarnS, die in den Karpathen und am Jsonzo an der Seite der deuschrn Truppen so glänzende Siege erfochten haben. Si« sind von Heimat und Krone schmählich verraten worden. Jeder ehrenhafter Oesterrncher und Ungar wird die Bedingungen de» Waffenstillstandes als eine persönliche Schmach empfinden. Punkt 4 der Waffen stillstandsbedingungen zu Lande gewährt den Entente truppen auf allen Straßen und Eisenbahnen Oesterreich- Ungarn» frei« Bewegung. Damit ist ihnen die Mög lichkeit gegeben, dem ehemaligen Bundesgenossen in den Rücken zu fallen. Schamlos ist ferner die bewilligte Forderung der Uebergabe allcr deutschen Uboote, die aber h»ffentlich sich rechtzeitig in Sicherheit bringen werden. Wie die Oesterreicher die Auslieferung ihrer Flvtte und Ablieferung der Waffen mit den Begriffen von Ehre in Einklang bringen können, mögen sie mit sich abmachen. Zur Beunruhigung liegt für uns vorläufig kein Grund vor. Eine Front gegen Süddeutschland aufzurichten, ist namentlich im Winter mit großen Schwierigkeiten ver bunden, dazu sind ungeheure Vorbereitungen notwendig Im Innern Oesterreichs «erden übrigens die Unruhen nicht auSbleiben. Die Ukrainer marschieren bereits gegen die Polen. In Ungarn schreitet der Zerfall der ver schiedenen Völker ebenfalls fort Mehr als die Hälfte der Bevölkerung Ungarns sind Nichtmadjaren, die von den ungarischen Magnaten nichts wissen wollen. In Frume und Triest hat der Gegensatz zwischen Italienern und Südslawen bereit» zu wütenden Kämpfen geführt. Der deutsch-österreichische Nationalrat hat bereit» den Anschluß an das Deutsche Reich beschlossen. Da» Gleiche versuchen die Deutschen im Sudetenlande. In Truppau und in anderen deutschen Städten Schlesiens nimmt die Entwickelung der Dinge einen ruhigen Verlauf. Dort werben bereits die Vorarbeiten für die Organisation der Landeiverwaltung der Provinz Sudetenland unternom men. Heute Dienstag soll in Polnisch-Ostrau eine ge meinsame Konferenz auch unter Zuziehung eine» Ver treter» der Polen abgehalten werden, um die Weiter führung der noch gemeinsamen Angelegenheiten bi» zur Liquidation zu beraten- Der Anschluß der Deutsch-Oester reicher an das Deutsche Reich ist nur noch eine Frage der Zeit. Für unsere Staatsmänner erwächst hier eine große und dankbare Aufgabe. Es gilt, also deutschen Stämme zu einem großen Ganzen zu vereinen. Dazu gehören nicht nur die Deutsch-Oesterreicher, sondern auch die Deutsch-Balten. Was wir kaum ahnen dursten, wird der Haß unserer Feinde und die Not der Zeit zur Wirk lichkeit führen, die Vereinigung aller deutschen Stämme zu einem großen Deutschen Reiche von mehr als 80 Millionen Einwohnern. Damit erst wird die deutsche Einheit vollendet sein Politische Nun-scha«. Deutsches Reich. Der Kaiser hat dem sächsischen Oberstleutnant v. Egidy, Kommandeur einet Reserve-Grenadierregiments, den Orden ?our le mertte verliehen. Das Kriegtkabinett hat zn dem Antrag des Staatssekre tärs Scheidemann in Sachen des Thronverzichts des Kaisers noch keinen Beschluß gefaßt. Man will vor Er örterung dieses Antrages erst die Waffenstillstandsfrage erledigen. Durch einen Erlaß vom 25. Oktober ist das Militär- kabinett dem preußischen Kriegsminister unterstellt worden. Bis Sonntag war das Bündnis zwischen der Türkei, Oesterreich Ungarn und dem deutschen Reiche noch nicht gekündigt. Die türkische Botschaft in Berlin trifft aber bereits Vorkehrungen zur Fortschaffung der türkischen Staatsangehörigen aus Deutschland. Die deutsche Gesandtschaft in. Rußland, die zuletzt in Pleskau amtierte, ist vollständig zurückgezogen worden. Die Angaben über bolschewistische Agitation von der russischen Botschaft in Berlin aus entsprechen teils nicht den Tatsachen, teils sind sie gänzlich unerwiesen. Die Sühnung des Mordes am. Grasen Mirbach wird weiter verfolgt. Die Preß- und Versammlungsfreiheit im Deutschen Reiche ist erweitert worden. Alle Versammlungen find WM soll «lie nennt« Kriegsanleihe werden! »^Zeiten kann von unserem Volks nur überwunden werclen, wenn es bereit ist, alles an des Vaterlandes Rettung zu wagen. M« darf kaltherzige Selbstsucht uns stumpf machen gegen die vaterländischen Notwendigkeiten. Sut und 8lut gehört der sicheren Sukunft unseres Vaterlandes.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite